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[[Kategorie:Staatsform]]
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[[Kategorie:Herrschaftsform]]
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[[Kategorie:Frühe Neuzeit]]
 
[[Kategorie:Aufklärung]]
'''Johannes Wolfgang Rohen''' (* [[Wikipedia:18. September|18. September]] [[Wikipedia:1921|1921]] in [[Wikipedia:Münster (Westfalen)|Münster]]) ist ein deutscher [[Anatomie|Anatom]] und [[Anthroposoph]]. Er gilt als einer der Begründer der funktionellen Anatomie, die, anders als die rein deskriptive Anatomie, die [[Form]] und [[Physiologie]] der [[Organe]] gemäß ihrer [[funktion]]ellen Bedeutung im Rahmen übergeordneter Organsysteme und letztlich des [[Organismus]] als [[Ganzheit|Ganzen]] zu verstehen sucht und damit nicht nur das „Was“, sondern vor allem auch das „Wie“ und „Warum“ der anatomischen [[Struktur]]en erhellt.
[[Kategorie:Neuzeit]]
 
[[Kategorie:Monarchie]]
== Leben und Werk ==
 
Von 1940 bis 1946 studierte Rohen [[Humanmedizin]] an den [[Wikipedia:Universität zu Köln|Universitäten Köln]], [[Wikipedia:Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Freiburg]], [[Wikipedia:Universität Breslau|Breslau]] und [[Wikipedia:Universität Danzig|Danzig]].
 
Nach dem [[Wikipedia:Staatsexamen|Staatsexamen]] im Jahre 1946 an der [[Wikipedia:Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]] und der [[Wikipedia:Promotion (Doktor)|Promotion]] am selben Ort im Jahr darauf, assistierte er als [[Wikipedia:Assistenzarzt|Assistenzarzt]] an verschiedenen Kliniken. 1953 [[Wikipedia:Habilitation|habilitierte]] er sich in [[Wikipedia:Anatomie|Anatomie]] und [[Embryologie]] am anatomischen Institut der [[Wikipedia:Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Universität Mainz]] und arbeitete dort anschließend als Assistent.
 
Seine Forschungsaufenthalte führten ihn 1959 bis 1960 an das ''Department of Ophthalmology'' der [[Wikipedia:Washington University in St. Louis|Washington University]] in [[Wikipedia:St. Louis|St. Louis]] sowie später einige Monate an die Anatomischen Institute von [[Wikipedia:Ahwaz|Ahwaz]] ([[Wikipedia:Iran|Iran]]) und [[Wikipedia:Kampala|Kampala]] ([[Wikipedia:Uganda|Uganda]]). Sie erweiterten seine wissenschaftlichen Erfahrungen, besonders auf den Gebieten der [[Auge]]n- und Alternsforschung.
 
Im Jahre 1963 wurde er auf ein [[Wikipedia:Professur|Extraordinariat]] an die [[Wikipedia:Justus-Liebig-Universität Gießen|Universität Gießen]] und im Jahr darauf auf einen [[Wikipedia:Lehrstuhl|Lehrstuhl]] für Anatomie an der [[Wikipedia:Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]] berufen. Im Jahre 1974 wechselte Rohen an die [[Wikipedia:Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen-Nürnberg]] und war dort bis 1991 Inhaber des Lehrstuhls für Anatomie und Vorstand des Anatomischen Institutes. Mit über 90 Jahren hält er immer noch die traditionelle Einführungsvorlesung für Studenten der Humanmedizin in Erlangen.
 
=== Goetheanistische Gestaltlehre des Menschen ===
 
Seit den 1940er Jahren beschäftigt sich Johannes W. Rohen mit [[Goetheanismus|goetheanistischen]] und [[Anthroposophie|anthroposophischen]] Ideen zur [[Anthropologie]]. Die Frucht dieser Studien publizierte er im Jahr 2000 in seinem Buch: ''„Morphologie des menschlichen Organismus - Versuch einer goetheanistischen Gestaltlehre des Menschen“'' und 2009 in: ''„Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners“''. Rohen stützt sich dabei auf die von [[Rudolf Steiner]] beschriebene funktionelle [[Dreigliederung des menschlichen Organismus]] und zeigt, wie die höheren [[Wesensglieder]] des [[Mensch]]en, also der [[Ätherleib]], der [[Astralleib]] und das [[Ich]], konkret an der Gestaltung des anatomisch fassbaren [[Physischer Leib|physischen Leibes]] mitwirken.
 
{{Zitat|Der moderne Mensch wird natürlich an dieser Stelle sofort auf das Genom
verweisen, in dem ja alle diese «ätherischen» Lebensprozesse, wie Vererbung,
Rhythmik und Entwicklung, als «Programm» fixiert seien. Es ist natürlich
richtig, dass die Chromosomen mit ihrer DNA ein genetisches Programm
enthalten, das vom Organismus «nur» abgerufen zu werden braucht, um
die entsprechenden Entwicklungsvorgänge in Gang zu setzen. Man hat diesen
DNA-Code berechtigterweise mit einer Schrift verglichen, die insgesamt
einen Text darstellt, der dann die «Befehle» für die notwendigen Lebensprozesse
in der jeweiligen Entwicklungsphase erteilen soll. Derjenige, der sich
mit diesen Erklärungen zufriedengibt, übersieht einen kardinalen Denkfehler.
Wer liest denn diese Schrift - und wer erteilt letztlich die «Befehle»!?
Ein chiffrierter Code hat ja keinen Inhalt - wie der Computer mit seinen
zwei Zeichen (ja und nein oder + und -) zwar alles ver- und entschlüsseln
kann, aber über die Bedeutung, d.h. den eigentlichen Inhalt, natürlich niemals
etwas aussagen kann. Im Genom haben wir zwar eine «Geheimschrift des Lebendigen», nicht aber das Lebendige selbst vor uns. Der Ätherleib ist
es der diese Schrift entziffern und in «Befehle» umsetzen kann.|Johannes W. Rohen|''Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners'' (2009), S. 21}}
 
== Auszeichnungen ==
 
Für seine Erfolge in der [[Wikipedia:Glaukom|Glaukom]]forschung erhielt er als einer von wenigen zweimal den hoch dotierten [[Wikipedia:Alcon-Research Award|Alcon-Research Award]], den [[Wikipedia:Albrecht von Graefe-Preis|Albrecht von Graefe-Preis]] der [[Wikipedia:Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft|Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft]], bei der er Ehrenmitglied ist, an der [[Wikipedia:Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]] und die [[Wikipedia:Ehrendoktor|Ehrendoktor]]würde der [[Wikipedia:Universität Uppsala|Universität Uppsala]]. Im Jahre 2007 wurde er zusammen mit [[Wikipedia:Elke Lütjen-Drecoll|Elke Lütjen-Drecoll]] mit dem [[Wikipedia:Helen-Keller-Prize for Vision Research|Helen-Keller-Prize for Vision Research]] in [[Wikipedia:Lauderdale|Lauderdale]] (USA) geehrt. 2012 erhielt Rohen den [[Wikipedia:Anton-Waldeyer-Preis|Anton-Waldeyer-Preis]]. Rohen ist Mitglied der [[Wikipedia:Akademie der Wissenschaften und der Literatur|Akademie der Wissenschaften und der Literatur]] und Ehrenmitglied der Italienischen Gesellschaft für Anatomie.
 
== Publikationen ==
 
Eine Vielzahl an Publikationen und Lehrbüchern kennzeichnet sein Lebenswerk. Als sein wichtigstes Werk gilt der Fotografische Atlas der „Anatomie des Menschen“, der auf Grund seiner Fotografien von hochwertig hergestellten und detailreichen Präparaten weltweit einen Spitzenplatz einnimmt und mittlerweile in 20 Sprachen übersetzt wurde.
 
;Auswahl
#Johannes W. Rohen: ''Funktionelle Neuroanatomie: Lehrbuch und Atlas'', Schattauer, F.K. Verlag 2001, ISBN 978-3794521289
#Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Drecoll: ''Funktionelle Anatomie des Menschen: Lehrbuch der makroskopischen Anatomie nach funktionellen Gesichtspunkten'', Schattauer; Auflage: 11., überarb. u. erw. Aufl. (September 2005), ISBN 978-3794524402
#Johannes W. Rohen: ''Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners'', 1. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3772520983
#Johannes W. Rohen, Chihiro Yokochi, Elke Lütjen-Drecoll: ''Anatomie - Der fotografische Atlas der systematischen und topografischen Anatomie des Menschen'', 8. Aufl., Schattauer, 2015, ISBN 978-3-7945-2981-0 (Print) und ISBN 978-3-7945-6804-8 (eBook PDF) [http://www.schattauer.de/de/book/detail/product/1162-anatomie.html]
#Johannes W. Rohen: ''Morphologie des menschlichen Organismus'', 4. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772519987
#Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Drecoll: ''Funktionelle Embryologie - Die Entwicklung der Funktionssysteme des menschlichen Organismus'', 5. Aufl., Schattauer, September 2016, ISBN 978-3-7945-3219-3 (Print) ISBN 978-3-7945-9050-6 (eBook PDF) [http://www.schattauer.de/de/book/detail/product/1333-funktionelle-embryologie.html]
 
== Weblinks ==
* [http://www.presse.uni-erlangen.de/Aktuelles/2001/Personalia_2001/Rohen80.html Pressemitteilung der Universität Erlangen zu Rohens 80. Geburtstag]
 
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{{SORTIERUNG:Rohen, Johannes W.}}
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Mediziner]]
[[Kategorie:Morphologe]]
[[Kategorie:Physiologe]]
[[Kategorie:Anatom]]
[[Kategorie:Vertreter der Philosophischen Anthropologie]]
[[Kategorie:Embryologe]]
[[Kategorie:Anthropologe]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1921]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 27. August 2018, 23:38 Uhr