Herbert Witzenmann und Tempelberg: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Herbert_Witzenmann.jpg|thumb|Herbert Witzenmann (1905 - 1988)]]
{{Panorama|Panorama vom Tempelberg in Jerusalem.jpg|1200|Panoramabild des Tempelbergs mit dem [[Wikipedia:Felsendom|Felsendom]]}}
'''Herbert Witzenmann''' (* [[Wikipedia:16. Februar|16. Februar]] [[Wikipedia:1905|1905]] in [[Wikipedia:Pforzheim|Pforzheim]]; † [[Wikipedia:24. September|24. September]] [[Wikipedia:1988|1988]] in [[Wikipedia:Heidelberg|Heidelberg]]) war ein [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Schriftsteller und Forscher. In seinen Hauptwerken beschäftigt er sich vor allem mit Fragen der [[Wikipedia:Erkenntnistheorie|Erkenntniswissenschaft]], [[Wikipedia:Sozialästhetik|Sozialästhetik]] und Kunstästhetik.


In Pforzheim, wo Witzenmann geboren wurde, leitete sein Vater in zweiter Generation eine Fabrik, die Metallschläuche herstellte. Die Erlebnisse in der Fabrik prägten Witzenmann ebenso wie die früh entwickelte Begeisterung für das Klavierspiel, mit der sich seine Neigung zum Leben in „rein innerlichen Erfahrungen“ aufs beste verband. Schon als Gymnasiast fasste Witzenmann die Grundidee seiner später ausgeführten, an Humboldt anknüpfenden Sprachlehre, die er in Analogie zu Goethes Metamorphosenidee die „Egomorphose der Sprache“ nannte. Durch die Schmähreden eines Lehrers wird er auf [[Rudolf Steiner]]s Schrift "[[Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten]]" aufmerksam und während einer Reise in die Schweiz mit seinen Eltern besucht er das erste [[Goetheanum]], wo er einige Vorträge Steiners hört.
Der '''Tempelberg''' ({{HeS|הר הבית}} ''Har haBait'', {{arS| الحرم الشريف|w= al-haram asch-scharif|d= al-ḥaram aš-šarīf |b= das edle Heiligtum}}) liegt oberhalb des [[Wikipedia:Kidrontal|Kidrontal]]es im Südosten der [[Wikipedia:Altstadt (Jerusalem)|Altstadt]] von [[Jerusalem]].


[[Wikipedia:1924|1924]], als Witzenmanns Berufswunsch, Pianist zu werden, sich aufgrund einer Sehnenschwäche zerschlägt, sucht er, vermittelt durch [[Walter Johannes Stein]], den persönlichen Rat Rudolf Steiners, von dem er richtungsweisende Impulse für sein Leben erhält. Steiner, den er in Stuttgart trifft, rät ihm, sich mit philosophischen Fragen zu beschäftigen. Witzenmann studiert nun Philosophie, Musik-, Kunst- und Literaturgeschichte, aber auch Maschinenbau, in Hinblick auf das väterliche Unternehmen, dessen Leitung er später gemeinsam mit seinem Bruder übernommen hat.
[[Kain und Abel]] brachten hier [[Jahve]] ihre Opfer dar {{Bibel|Gen|4|1-16|LUT}} und [[Abraham]] legte hier auf diesem Hügel im Land '''Moria''' seinen Sohn [[Isaak]] auf den Altar, um ihn zu opfern {{Bibel|Gen|22|2|LUT}}. [[Jakob]] hatte eben an dieser Stelle seine [[Vision]] der [[Himmelsleiter]] {{Bibel|Gen|28|10-22|LUT}}. Später soll hier die [[Himmelfahrt Mohammeds]] stattgefunden haben, von der im [[Koran]] in [[Wikipedia:Sure 17|Sure 17]] ({{arS|الإسراء|d=al-isrāʾ|b=die nächtliche Reise}}) berichtet wird {{Koran|17|1}}.


[[Wikipedia:1928|1928]] veröffentlichte Witzenmann erste Gedichte; [[Wikipedia:1930|1930]] heiratete er die Lyrikerin Maria Wozak. In den 1930er Jahren studierte er bei [[Wikipedia:Karl Jaspers|Karl Jaspers]] in [[Wikipedia:Heidelberg|Heidelberg]]. Trotz seiner Abneigung gegen die Anthroposophie schlägt ihm Jaspers vor, sich bei ihm zu habilitieren. Aufgrund der Diffamierung Jaspers durch die [[Wikipedia:Natzionalsozialismus|Nationalsozialisten]] zerschlägt sich aber das Projekt und so wirkt Witzenmann von 1938 bis 1966 in der Geschäftsführung des Familienunternehmens mit und entwickelt auch selbst einige technische Neuerungen.
Auf dem künstlich eingeebneten Felsenplateau wurde von dem von [[Salomo]] bestellten Baumeister [[Hiram]] der [[Salomonischer Tempel|Salomonische Tempel]] errichtet, wovon sehr ausführlich in der von [[Christian Rosenkreutz]] gegebenen [[Tempellegende]] berichtet wird. Später stand hier der [[Salomonischer Tempel#Der serubbabelische und der herodianische Tempel|Herodianische Tempel]]. Heute befindet sich hier der [[Wikipedia:Felsendom|Felsendom]] und auf der südlichen Seite des Tempelberges die [[Wikipedia:Al-Aqsa-Moschee|al-Aqṣā-Moschee]] als drittwichtigste [[Wikipedia:Moschee|Moschee]] des [[Islam]].  


Neben und nach seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich in der [[Wikipedia:1923|1923]] gegründeten [[Anthroposophische_Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]]. Von 1948 bis 1951 leitete er die Zeitschrift ''Die Drei'', [[Wikipedia:1963|1963]] berief ihn [[Albert Steffen]] in den Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Im Rahmen der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach|Dornach]] übernahm er die Leitung der "Sektion für das Geistesstreben der Jugend" und der "Sektion für Sozialwissenschaft". Aufgrund eines "Boykotts" Herbert Witzenmanns - eines Beschlusses des Vorstands der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum (dem er selber angehörte) von 1966/68, Bücher Rudolf Steiners wieder im Goetheanum frei verkäuflich anzubieten - führte er seine Tätigkeit "im Sinne seiner Auffassung" der Aufgabenstellung der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft bis zu seinem Tod im Jahre 1988 innerhalb des von ihm im Jahre 1973 begründeten ''Seminars für Freie Jugendarbeit, Kunst und Sozialorganik'' fort.
{{Panorama|Panorama Jerusalem und Tempelberg bei Nacht.jpg|1200|Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]] mit dem [[Wikipedia:Felsendom|Felsendom]] bei Nacht}}


In vielen seiner Werke, vor allem in der [[Wikipedia:1983|1983]] erschienenen ''Strukturphänomenologie'', geht er dem Verhältnis von [[Bewusstsein]] und [[Wirklichkeit]] nach. Im Anschluss an Rudolf Steiners Hauptwerk ''[[Philosophie der Freiheit]]'' beschreibt Herbert Witzenmann den menschlichen Erkenntnisvorgang als einen durch die Vereinigung von Wahrnehmung und Begriff sich vollziehenden, nicht eine vorgegebene Wirklichkeit abbildenden, sondern die Wirklichkeit schöpferisch erzeugenden Vorgang.
[[Kategorie:Israel]] [[Kategorie:Heiliges Land]]
 
== Werke (Auswahl) ==
 
* Intuition und Beobachtung, Teil 1: Das Erfassen des Geistes im Erleben des Denkens, Verlag Freies Geistesleben (1977)
* Intuition und Beobachtung, Teil 2: Befreiung des Erkennens. Erkennen der Freiheit, Verlag Freies Geistesleben (1978)
* Die Philosophie der Freiheit als Grundlage sozialästhetischer Gestaltung, 1979 [Erstauflage]
* Die Philosophie der Freiheit als Grundlage künstlerischen Schaffens, 1988 [Erweiterte Neuauflage]
* Strukturphänomenologie. Vorbewusstes Gestaltbilden im erkennenden Wirklichkeitenthüllen, Gideon Spicker Verlag (1983) ISBN 3857041722
* Die Voraussetzungslosigkeit der Anthroposophie, Verlag Freies Geistesleben (1986), ISBN 3772508510
* Goethes universalästhetischer Impuls, Gideon-Spicker-Verlag (1988), ISBN 3857041552
* Sinn und Sein. Der gemeinsame Ursprung von Gestalt und Bewegung, Verlag Freies Geistesleben (1989), ISBN 3772508723
* Die Kategorienlehre Rudolf Steiners und andere Schriften, 1994
* Die Egomorphose der Sprache, 2003
* Vererbung und Wiederverkörperung des Geistes, 1981 (auch als Fischer-TB)
* Was ist Meditation?, Gideon-SpickerVerlag, Dornach (1982), ISBN 3857041684
* Anthroposophie und Parapsychologie, Gideon-SpickerVerlag, 1982
* Verstandesblindheit und Ideenschau, Gideon-SpickerVerlag, 1985
* Schülerschaft im Zeichen des Rosenkreuzes, Gideon-Spicker-Verlag, Dornach (1985), ISBN 3857041560
* Die Kunst als Muttersprache der Menschheit: Erkenntnisästhetik - Sprachästhetik - Sozialästhetik, Verlag am Goethanum (2008)
* Der Urgedanke. Rudolf Steiners Zivilisationsprinzip und die Aufgabe der Anthroposophische  Gesellschaft, 1988
* Die Tugenden, 1989
* Die verlassenen Gemächer. Gedichte Bd. I, 1991
* Das Rebenschiff. Essays, 1993
* Die Poesie als sozialorganische Kraft bei Novalis, 1996
* Die Kerze. Eine Erzählung, 1997
* Der Kanzler. Ein Drama, 1997
* Verhüll Dein Gemüt. Gedichte Bd. II, 2003
* Vom Urgrund der Menschlichkeit, 2004
* LichtMASCHEN, Eine Autobiographie in Briefen aus den Jahren 1969-1971, 2005
 
== Siehe auch ==
[[Strukturphänomenologie (Witzenmann)]]
 
== Quellen ==
<references/>
* Kritik an Witzenmanns Steiner-Interpretation, Michael Muschalle: [http://www.studienzuranthroposophie.de www.studienzuranthroposophie.de]
* Kritik an Muschalles Witzenmann-Interpretation, Ralf Sonnenberg: Erfahrung und Beobachtung. Michael Muschalles Auseinandersetzung mit Herbert Witzenmann und die Frage nach der Erfahrbarkeit des Denkens: http://www.diedrei.org/Heft_2_08/09%20Forum%20Anthroposophie%202-08.pdf
* [[wikipedia:Reto Andrea Savoldelli|Reto Andrea Savoldelli]], zur Tätigkeit von Herbert Witzenmann im Vorstand am Goetheanum. Ein dokumentarischer Bericht (1963-1971): http://das-seminar.ch/Herbert%20Witzenmann
* [http://das-seminar.ch/styled/Herbert%20Witzenmann/ Herbert Witzenmann] auf der Website des SeminarVerlags, Basel
 
== Literatur ==
*[[wikipedia:Reto Andrea Savoldelli|Reto Andrea Savoldelli]]: ''Zur Tätigkeit von Herbert Witzenmann im Vorstand am Goetheanum, Bd.1 (1963-1971)'', 1992, SeminarVerlag, Basel
* [[wikipedia:Klaus Hartmann (Philosoph, 1954)|Klaus Hartmann]]: ''Herbert Witzenmann 1905–1988. Teil I: 1905–1961''. Spicker, Dornach 2010, ISBN 978-3-85704-198-3.
* Klaus Hartmann: ''Herbert Witzenmann 1905–1988. Teil II: 1962–1988''. Spicker, Dornach 2013, ISBN 978-3857041990.
 
[[Kategorie:Biographie|Witzenmann, Herbert]]
[[Kategorie:Anthroposoph|Witzenmann, Herbert]]
[[Kategorie:Mann|Witzenmann, Herbert]]
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
[[Kategorie:Wissenschaftstheorie]]
[[Kategorie:Phänomenologie]]
{{Personendaten|
NAME=Witzenmann, Herbert
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Philosoph, Schriftsteller
|GEBURTSDATUM=16. Februar 1905
|GEBURTSORT=Pforzheim
|STERBEDATUM=24. September 1988
|STERBEORT=Heidelberg
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 2. April 2017, 12:23 Uhr

Panoramabild des Tempelbergs mit dem Felsendom

Der Tempelberg (hebr. הר הבית Har haBait, arab.  الحرم الشريف al-haram asch-scharif, DMG al-ḥaram aš-šarīf ‚das edle Heiligtum‘) liegt oberhalb des Kidrontales im Südosten der Altstadt von Jerusalem.

Kain und Abel brachten hier Jahve ihre Opfer dar (Gen 4,1-16 LUT) und Abraham legte hier auf diesem Hügel im Land Moria seinen Sohn Isaak auf den Altar, um ihn zu opfern (Gen 22,2 LUT). Jakob hatte eben an dieser Stelle seine Vision der Himmelsleiter (Gen 28,10-22 LUT). Später soll hier die Himmelfahrt Mohammeds stattgefunden haben, von der im Koran in Sure 17 (arab. الإسراء, DMG al-isrāʾ ‚die nächtliche Reise‘) berichtet wird (Koran 17,1).

Auf dem künstlich eingeebneten Felsenplateau wurde von dem von Salomo bestellten Baumeister Hiram der Salomonische Tempel errichtet, wovon sehr ausführlich in der von Christian Rosenkreutz gegebenen Tempellegende berichtet wird. Später stand hier der Herodianische Tempel. Heute befindet sich hier der Felsendom und auf der südlichen Seite des Tempelberges die al-Aqṣā-Moschee als drittwichtigste Moschee des Islam.

Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den Tempelberg mit dem Felsendom bei Nacht