Dante Alighieri und Absolutismus: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Dante_Bueste.jpg|thumb|[[Wikipedia:Büste|Büste]] Dantes]]
[[Datei:Louis XIV of France.jpg|thumb|400px||hochkant=1.5|Inszenierung des absoluten Herrschers im Staatsporträt [[Wikipedia:.Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] von Hyacinthe Rigaud (um 1700). Die selbstbewusste Pose des mit allen Insignien seiner Macht dargestellten französischen Königs versinnbildlicht seinen durch göttlichen Auftrag legitimierten Herrschaftsanspruch. Das Ölgemälde wurde zum Vorbild für die Porträts absolutistischer Herrscher in ganz Europa.]]
[[File:Dante Doré.jpg|mini|[[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]]: ''Dante'']]
Mit '''Absolutismus''' (auch '''absolute Monarchie''' genannt; lat. ''absolutus'': „losgelöst“, im Sinne von ''legibus absolutus'' = ''von den Gesetzen losgelöst'') wird eine [[Herrschaftsform]] in [[Monarchie]]n bezeichnet, die von der Regierung eines aus eigener Machtvollkommenheit handelnden [[Wikipedia:herrscher|Herrscher]]s ohne oder ohne wesentliche politische Mitentscheidung [[Wikipedia:Ständeordnung|ständischer]] oder [[Wikipedia:Demokratie|demokratischer]] Institutionen bestimmt ist (Alleinherrschaft). Diese Regierungsform wurde von [[Wikipedia:Jean Bodin|Jean Bodin]] systematisch dargestellt und gerechtfertigt.
[[Datei:Dante-Brunetto Bargello-Fresko.jpg|mini|Das älteste bekannte Porträt Dante Alighieris; links sein Lehrer [[Brunetto Latini]]: Detail aus dem ''Fresko des Paradieses'' ( 14.Jhdt. ) von [[Wikipedia:Giotto di Bondone|Giotto di Bondone]] (14. Jh., [[Wikipedia:Bargello|Museo del Bargello]]. Maria-Magdalena-Kapelle, [[Wikipedia:Florenz|Florenz]])]]
[[File:Dante exile.jpg|thumb|Dante im Exil (anonym)]]
[[Bild:Dante_alighieri.jpg|thumb|Dante Alighieri]]
[[Datei:Dante-Tempel Juli 2010-7.JPG|miniatur|Dantes Grabmal in [[Wikipedia:Ravenna|Ravenna]] an der Außenmauer des Kreuzgangs der Klosterkirche [[Wikipedia:San Francesco (Ravenna)|San Franceso]], die bis 1261 nach ''San Pier Maggiore'' benannt worden war]]


'''Dante Alighieri''' (eigentlich '''Durante degli Alighieri''', * im Mai oder Juni [[Wikipedia:1265|1265]] in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]]; † [[Wikipedia:14. September|14. September]] [[Wikipedia:1321|1321]] in [[Wikipedia:Ravenna|Ravenna]]) war ein [[Italien|italienischer]] [[Philosoph]] und [[Dichter]] und Schöpfer der «[[Göttliche Komödie|Göttlichen Komödie]]».  
Zugleich bezeichnet der Begriff auch eine von dieser Regierungsform geprägte [[Wikipedia:Frühe Neuzeit|frühneuzeitliche]] Epoche europäischer Geschichte zwischen den Religionskriegen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts und den Revolutionen des späten 18. Jahrhunderts.  


Dante Alighieri ist der bekannteste [[Dichter]] Italiens und einer der bedeutendsten Dichter des europäischen [[Mittelalter]]s. Er lebte in der Zeit des [[Spätmittelalter]]s, die in Italien bereits den Übergang zur [[Renaissance]] kennzeichnet, wobei Dantes Weltbild noch immer stark im Mittelalter verhaftet war (siehe sein Werk [[Monarchia]]).  
Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird der Begriff als Beschreibung eines Zeitalters in Frage gestellt, weil neben absolutistischen Fürstentümern auch Republiken wie die [[Republik der Sieben Vereinigten Provinzen|Niederlande]] oder [[konstitutionelle Monarchie]]n wie [[Königreich England|England]] eine Blütezeit erlebten. Aus diesem Grund wird als Epochenbezeichnung mittlerweile der Begriff „[[Barock|Zeitalter des Barock]]“ gewählt, der neben den politischen Unterschieden auch zeitgenössische religiöse, philosophische und ästhetische Erscheinungen mit einbezieht.


Dante gilt als "Vater" der heutigen "hoch"italienischen Sprache, die er entscheidend mitprägte. Sein Einfluss auf die europäische Literatur ist auch in diesem Zusammenhang zu sehen.
Absolutistische Regierungsformen gibt es auch in der Gegenwart, so in der jeweils aus religiösen Prinzipien abgeleiteten Herrschaft des [[Papst]]es im [[Vatikanstaat]] und des Königs von [[Saudi-Arabien]].


==Leben==
== Typisierungversuche: Kennzeichen des „Absolutismus“ ==
Als Kennzeichen für den „Absolutismus“ wird der Verstaatlichungsprozess bezeichnet, der sich unter anderem in der Aufstellung [[Stehendes Heer|stehender Heere]], dem Aufbau eines allein vom Herrscher abhängigen Beamtenapparats, der Einbindung der [[Kirche (Organisation)|Kirche]] in das Staatswesen und einem [[Merkantilismus|merkantilistischen]] Wirtschaftssystem manifestierte. Darüber hinaus hätte ein Wandel im Selbstverständnis des barocken Fürsten zu einer Intensivierung des höfischen Lebens stattgefunden, das seine Hochblüte am Versailler Hof [[Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] fand.


Dante Alighieri wurde im Mai oder Juni 1265 in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] als Sohn des florentinischen Stadtadligen ''Messer Gherardo Alighiero di Bellincione'' (''Alighiero II.'') und der ''Monna Bella Gabrielli'' geboren. Getauft wurde er nach den übereinstimmenden Aussagen von ''Filippo Villanis'' und Dantes Sohn ''Jacopo Alighieri'' auf den Namen ''Durante'' ({{ItS|„der Ausdauernde“}}), der dann in der Aussprache zu Dante verkürzt wurde. Sein Namenspatron war [[Wikipedia:Durand von Lüttich|Durandus von Lüttich]] († 1025). Nach Dantes Schilderung im «[[Paradiso]]» leitete sich seine [[Ghibellinen und Guelfen|guelfisch]] gesinnte Familie von seinem Ur-Urgroßvater ''Cacciaguida'' (* 1091), der als Kreuzfahrer am [[Wikipedia:Zweiter Kreuzzug|Zweiten Kreuzzug]] (1147-1149) teilgenommen hatte.
Der absolute Monarch beanspruchte zwar die unbeschränkte und ungeteilte [[Staatsgewalt]] ohne Mitwirkung von [[Ständegesellschaft|Ständen]] oder [[Parlament]]; Theoretiker der absoluten Monarchie wie [[Thomas Hobbes]] oder [[Jean Bodin]] betonten aber auch Beschränkungen der Herrschaft, etwa dass der Monarch in seinem Handeln an die Gebote der Religion, an das [[Naturrecht]] und gegebenenfalls auch an die Staatsgrundgesetze zu halten hat.<ref>[[Alexander Schwan]]: ''Politische Theorien des Rationalismus und der Aufklärung.'' In: Hans-Joachim Lieber (Hrsg.): ''Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart'', Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn 1993, S. 164–172; [[Wolfgang Weber (Historiker, 1950)|Wolfgang Weber]]: ''Absolutismus.'' In: Dieter Nohlen (Hrsg.): ''Lexikon der Politik, Band 7: Politische Begriffe.'' Directmedia, Berlin 2004, S. 21.</ref> Jedoch sollte der Monarch keinen [[Positives Recht|positiven]] [[Gesetz]]en unterworfen sein.<ref>Martin Peters: ''Altes Reich und Europa. Der Historiker, Statistiker und Publizist August Ludwig (v.) Schlözer (1735–1809).'' 2., korr. Aufl., Lit Verlag, Münster 2005, S. 8.</ref>


Im Alter von 9 Jahren sah Dante erstmals auf einem Frühlingsfest [[Beatrice Portinari]] (* 1266; † 8. Juni 1290), die damals gerade am Beginn ihres neunten Lebensjahrs stand. Von Anfang an bezauberte ihn ihre engelsgleiche reine Gestalt. Neun Jahre später traf er sie zum zweites Mal bei einem Jugendfest, wo sie ihm einen Blütenkranz überreichte. Sie sollte zur [[Muse]] seines späteren künstlerischen Schaffens werden.
In der zumeist als „aufgeklärter Absolutismus“ bezeichneten Spätphase „absolutistischer Herrschaft“ hätte sich der Fürst als „erster Diener des Staates“ verstanden und eine am Gemeinwohl orientierte Reformpolitik verfolgt, die sich unter anderem in religiöser Toleranz, Reformen des Erziehungs- und Schulwesens und Maßnahmen zur Verbesserung der Rechtspflege widerspiegelte.


{{Zitat|Neunmal schon nach meiner Geburt war der Himmel des Lichtes gemäß dem ihm eigenen Kreislauf beinahe zu derselben Stelle zurückgekehrt, als meine Augen zum ersten Male die glorreiche Fraue meiner Seele erschien, die von vielen, die sie nicht anders zu nennen wußten, Beatrice genannt ward. Sie war so lange schon in diesem Leben, daß seit ihrer Geburt der Sternenhimmel um ein Zwölfteil eines Grades gegen Morgen vorgerückt war, also daß sie mir gegen den Anfang ihres neunten Jahres erschien, und ich sie fast am Ende meines neunten erblickte. Und sie erschien mir angetan mit einem Kleide von herrlicher, demütig-ehrbarlicher, blutroter Farbe, umgürtet und geschmückt, so wie es ihrem kindlichen Alter geziemte. Im selben Augenblick – also sag’ ich der Wahrheit gemäß – geschah es, daß der Geist des Lebens, der in der verborgenen Kammer des Herzens wohnt, so heftig zu erzittern begann, daß er sich in kleinsten Pulsen schrecklich offenbarte; und zitternd sprach er die Worte: <tt>Ecce deus fortior me; veniens dominabitur mihi</tt> (Siehe ein Gott, stärker denn ich; er kommt und wird über mich herrschen).|Dante Alighieri|''Das neue Leben'', Kapitel 2 [http://de.wikisource.org/wiki/Das_Neue_Leben_%28Dante%29]}}
Immer noch landläufig wird der „Absolutismus“ als weit verbreitete Herrschaftsform in Europa beschrieben, die im Zeitalter des [[Barock]]s zur höchsten Blüte gelangte. Diese Form der Typisierung begann mit dem Historiker [[Wilhelm Roscher]], der im 19. Jahrhundert erstmals den Versuch unternahm, das „absolutistische Zeitalter“ zu periodisieren und der aufgeklärten Epoche eine gesonderte historische Stellung zuzuweisen. Er stellte die These einer Stufenfolge, die mit ''„konfessionellem Absolutismus“'' beginnt, in einen ''„höfischen Absolutismus“'' übergeht und schließlich im ''„[[Aufgeklärter Absolutismus|aufgeklärten Absolutismus]]“'' mündet.<ref>[[Wilhelm Roscher]]: ''Geschichte der National-Oekonomik in Deutschland.'' R. Oldenbourg, München 1874, [https://archive.org/stream/geschichtedernat00roscuoft#page/380/mode/2up S. 380 f.]</ref> Das Musterbeispiel für den „höfischen Absolutismus“ ist die Herrschaft des französischen Königs [[Ludwig XIV.|Ludwig XIV]]. Später habe sich aus dem reinen „Absolutismus“ der so genannte „aufgeklärte Absolutismus“ entwickelt, in dem das allgemeine Wohlergehen zum Primärziel des ansonsten absolut regierenden Monarchen wurde: Der König habe sich selbst als der ''erste Diener seines Staates'' (Selbstbeschreibung [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II. von Preußen)]] verstanden.


Dante genoß eine gute Ausbildung, wobei er diese später im Selbststudium der [[antike]]n und zeitgenössischen Autoren komplementierte ([[Aristoteles]], [[Wikipedia:Cicero|Cicero]], [[Thomas von Aquin]] u.a.). Im Alter von 20 Jahren heiratete Beatrice in Anwesenheit Dantes den Bankier und Ritter Simone dei Bardi. Um [[Wikipedia:1285|1285]] trat Dante in den Ehestand mit Gemma Donati, mit der er zwei oder drei Söhne, ''Pietro'', ''Jacopo'' („Jakob“, auch ''Giacomo'') und ''Giovanni'', der aber nicht sicher nachgewiesen ist, und eine Tochter, ''Antonia'', hatte, die Nonne wurde und den Klosternamen Beatrice trug. Der notariell beglaubigte Verlobungsvertrag war schon 1277, im 12. Lebensjahr Dantes, zwischen den beiden Familien geschlossen worden
Neben dieser traditionellen Epocheneinteilung wurde seit dem 19. Jahrhundert das Roschersche Modell zunehmend auf Teilgebiete der Geschichte der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] bezogen. So sprach man vom praktischen, bürokratischen, [[Germanen|germanischen]] und dem [[Romanen|romanischen]] „Absolutismus“, ohne den Begriff zu hinterfragen beziehungsweise die komplexen Unterschiede aufzuzeigen.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Duchhardt]] |Titel=Barock und Aufklärung. 16.–18. Jahrhundert |Seiten=169 f |Auflage=4. |Verlag=R. Oldenbourg Verlag |Ort=München |Jahr=2007 |ISBN=978-3-486-49744-1}}</ref>


Um [[Wikipedia:1287|1287]] wurde [[Brunetto Latini]] Lehrer des jungen Dante. Brunetto hatten in seinem durch einen Schock und einen leichten Sonnenstich ausgelösten [[Initiation]]s-Erlebnis einen Nachklang der [[Schule von Chartres]] aufgefangen und in seiner Dichtung ''[[Il Tesoretto]]'' (''"der kleine Schatz"'') festgehalten, deren Einfluss auf Dantes «[[Göttliche Komödie]]» unübersehbar ist (vgl. {{G|161|51ff}}).
Während der Begriff „Zeitalter des Absolutismus“ als Epochenbezeichnung für die Phase europäischer Geschichte vom [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] (1648) bis zum Ausbruch der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] (1789) lange Zeit unumstritten war, hat man am Ende des 20. Jahrhunderts die Vorstellung von einer unumschränkten Machtausübung des „absoluten Herrschers“ unter Ausschaltung aller der [[Zentralismus|Zentralisierung]] entgegenstehenden Kräfte vielfach relativiert und zunehmend nach dem „Nichtabsolutistischen im Absolutismus“ (Gerhard Oestreich) gefragt.<ref>Vgl. dazu den Forschungsüberblick bei Kunisch, ''Absolutismus'', S. 179–206.</ref> Als Gegenströmung zum „Zeitalter des Absolutismus“ gilt die Epoche der [[Aufklärung]].


Nach dem [[österreich]]ischen [[Katholische Kirche|katholischen]] [[Theologie|Theologen]] und [[Wikipedia:Zisterzienser|Zisterzienser]] ''Robert L. John'' soll Dante nicht nur die geheimen Lehren der [[Templer]] schon in jungen Jahren gekannt haben, sondern sogar als [[Affilierte]]r dem [[Templerorden]] angehört haben<ref>"Diese Zugehörigkeit Alighieris zum Orden der Tempelherren ist
Inzwischen wird sogar vom „Mythos Absolutismus“ gesprochen.<ref>Nicholas Henshall: The Myth of Absolutism. Change and Continuity in Early Modern European Monarchy, London 1993 [erstmals 1992]. Rezension von Heinz Durchhard: Absolutismus – Abschied von einem Epochenbegriff?, in: HZ 258 (1994), S. 113–122.</ref> Hauptthese ist, dass auch im Frankreich eines Ludwigs XIV. ohne Klientelwirtschaft und traditionelle Eliten und ohne dezentrale regionale und lokale Strukturen politische Macht niemals durchsetzbar gewesen wäre. Gleichzeitig wird der „Sonderweg“ Englands – in Abgrenzung zum sonstigen „absolutistischen“ Europa – in Frage gestellt.<ref>{{Literatur |Autor=Jonathan Clark |Titel=English Society 1688–1832 |TitelErg=Ideology, Social Structure and Political Practice During the Ancien Regime |Auflage=2. |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Jahr=1985 |ISBN=0-521-30922-0 |Kommentar=Rezension: http://www.history.ac.uk/reviews/review/41b}}</ref>
es, die im Verlauf unserer Erörterung bis zur Unbestreitbarkeit erhärtet
werden soll. In ihr liegt in der Tat der Schlüssel zu Dantes
gesamten literarischem Schaffen, vor allem zur Göttlichen Komödie,
die sich uns als eine durch und durch templarische Glückseligkeitslehre
offenbaren wird, sowohl was die Ereignisse in den drei Jenseitsreichen
als auch die sie bewohnenden Geister, ja sogar die moralische Struktur
ihres Aufbaus betrifft." {{Lit|Robert L. John: ''Dante'', Springer-Verlag, Wien 1946, S. 5}}</ref><ref>"Daß Dante in der Tat, wie etwa auch
sein Zeitgenosse Francesco da Barberino, ein Templer gleich ihm, als
Jüngling die Tonsur oder auch die niederen Weihen empfangen hatte,
kann umso weniger zweifelhaft sein, als Francesco Buti, der Pisaner
Danteprofessor des 14. Jahrhunderts, noch über glaubwürdige Nachrichten
von einer geistlich-theologischen Jugend Dantes verfügen
mußte, da er ihn geradezu einen gewesenen Novizen des Franziskanerordens
sein läßt. Wogegen Barbi mit Recht einwendet, daß
alle Umstände von Dantes Jugendzeit entschieden gegen die Annahme
einer klösterlich abgeschiedenen Lebensepoche des Dichters sprechen.
Dante der Theolog ist unverkennbar Templertheolog und hat ohne Zweifel auch sein Klerikat im Rahmen des Tempelherrenordens
empfangen." {{Lit|John, S. 15f}}</ref>, und der österreichische Germanist [[Wikipedia:Joseph P. Strelka|Joseph P. Strelka]] bekräftigt: „''Dante war eingeweihter Templer und seine ''Göttliche Komödie'' ist das glänzendste überlebende Zeugnis der Templergnosis.''“<ref>Strelka, Vorwort X </ref>  


Zuvor hatte auch schon [[René Guénon]] in seiner [[Wikipedia:1925|1925]] erschienen Schrift ''L’ésotérisme de Dante'' auf die Templer-Zugehörigkeit Dantes hingewiesen:
Demgegenüber monieren einige Wissenschaftler einen [[Revisionismus]], mit einer verbreiten {{"|Neigung zur fast vollständigen Demontage des früheren Absolutismus-Bildes}}<ref>So {{Literatur |Autor=Ulrich Muhlack |Herausgeber=Johannes Kunisch |Titel=Absoluter Fürstenstaat und Heeresorganisation in Frankreich im Zeitalter Ludwigs XIV. |Sammelwerk=Staatsverfassung und Heeresverfassung in der europäischen Geschichte der frühen Neuzeit |Verlag=Duncker & Humblot |Ort=Berlin |Jahr=1986 |Seiten=249–278 |ISBN=3-428-05964-6}}</ref>


{{Zitat|Im Museum von Vienne befinden sich zwei Medaillen, von denen eine ''Dante'' und
[[Datei:Friedrich Zweite Alt.jpg|mini|[[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II. von Preußen]] als Vertreter des „aufgeklärten Absolutismus“]]
die andere den Maler ''Pierre Pisa'' darstellt; beide tragen tragen auf der Rückseite die Buchstaben F.S.K.I.P.F.T.,
Insgesamt scheint sich aber eine Abkehr vom Begriff des „Absolutismus“ in der Geschichtswissenschaft durchzusetzen. So wurde Band 11 ''Das Zeitalter des Absolutismus'' des Standardwerks ''Oldenbourg Grundriss der Geschichte'' in seiner 4. Auflage in ''Barock und Aufklärung'' umbenannt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Duchhardt]] |Titel=Barock und Aufklärung. 16.–18. Jahrhundert |Seiten=169 f |Auflage=4. |Verlag=R. Oldenbourg |Ort=München |Jahr=2007 |ISBN=978-3-486-49744-1}}</ref>
die Aroux interpretiert als: Frater Sacrae Kadosh, Imperialis Principatus, Frater
Templarius. Für die ersten drei Buchstaben ist diese Interpretation offensichtlich
falsch und ergibt keine verständliche Bedeutung; wir denken, dass es gelesen werden sollte Fidei Sanctoe
Kadosch. Die Gemeinschaft der Fede Santa, von denen Dante einer der Führer gewesen zu sein scheint, war
eine dritte Ordnung der Templer-Bruderschaft, was den Namen Frater Templarius rechtfertigt; und
seine Honoratioren trugen den Titel [[Kadosh]], dem hebräischen Wort für „Heilige“ oder
„Geweihte“, und das sich bis heute in den Hochgraden der Freimaurerei erhalten hat. Wir sehen schon daraus, dass es nicht ohne Grund ist, dass Dante sich als Führer am Ende seiner Himmelsreise St. Bernard nimmt, der die Regeln des Templerordens aufstellte; und es scheint als habe er damit sagen wollen, dass es nur unter den besonderen Bedingungen seiner Zeit möglich war, den Zugang zum höchsten Grad der geistigen Hierarchie zu bekommen.|René Guénon|''L’ésotérisme de Dante'', Kapitel 2|ref=<ref>Im französischen Original: {{Zitat|Au musée de Vienne se trouvent deux médailles dont l’une représente Dante et
l’autre le peintre Pierre de Pise ; toutes deux portent au revers les lettres F.S.K.I.P.F.T.,
qu’Aroux interprète ainsi : Frater Sacrae Kadosch, Imperialis Principatus, Frater
Templarius. Pour les trois premières lettres, cette interprétation est manifestement
incorrecte et ne donne pas un sens intelligible ; nous pensons qu’il faut lire Fidei Sanctoe
Kadosch. L’association de la Fede Santa, dont Dante semble avoir été l’un des chefs, était
un Tiers-Ordre de la filiation templière, ce qui justifie l’appellation Frater Templarius ; et
ses dignitaires portaient le titre de Kadosch, mot hébreu qui signifie « saint » ou
« consacré », et qui s’est conservé jusqu’à nos jours dans les hauts grades de la
Maçonnerie. On voit déjà par là que ce n’est pas sans raison que Dante prend comme
guide, pour la fin de son voyage céleste[1], saint Bernard, qui établit la règle de l’Ordre du
Temple ; et il semble avoir voulu indiquer ainsi que c’était seulement par le moyen de
celui-ci qu’il s’est rendu possible, dans les conditions propres à son époque, l’accès au
suprême degré de la hiérarchie spirituelle.|René Guénon|''L’ésotérisme de Dante'', Chapitre II [http://noelpecout.blog.lemonde.fr/files/2010/07/guenon.1278243698.pdf]}}</ref>}}


John wies auch auf den großen Einfluss der [[Sufismus|islamischen Mystik]], besonders von [[Ibn al-Arabi]] (1165-1240), und der  [[Kabbala]] auf Dantes Werk hin. Auch die von [[Al-Ma'arri]] (973-1057) in seinem „''Sendsschreiben über die Vergebung''“<ref>Es gibt allerdings keinen Beleg dafür, dass Dante dieses Werk kannte.</ref> geschilderte [[Jenseits]]reise durch [[Himmel]] und [[Hölle]] wurde oft mit Dantes ''Göttliche Komödie'' verglichen. Obwohl Dante laut John viele [[Gnosis|gnostische]] Elemente übernommen habe, sei er aber niemals in irgendeine [[Häresie]] abgeglitten, sondern stets streng der [[Katholizismus|katholischen]] [[Theologie]] treu geblieben.
=== Höfischer Absolutismus ===
Im Begriff des „höfischen Absolutismus“ wird dem [[König]] eine absolute Herrschaft über seinen [[Staat]] durch Gottes Gnade zugesprochen. Danach lebt er an einem prunkvollen Hof und bestimmt die Religion seiner Untertanen. Er bemüht sich, die Adligen seines Landes an seinen Hof zu ziehen und sie dadurch nicht nur unter seine Kontrolle zu bringen, sondern auch durch das kostspielige Hofleben, das sich die meisten nur durch großzügige Schenkungen des Monarchen leisten konnten, in eine Abhängigkeit von ihm zu treiben. Das Strafsystem sieht strenge Strafen – inklusive [[Tortur]] – vor. Es gibt die [[Leibeigenschaft]] und [[Fronarbeit]]. Adel und Kirche genießen Privilegien wie zum Beispiel Steuerfreiheit. Der Staat besitzt große Mengen Geld und [[Edelmetall]]e.


{{Zitat|So haben wir denn die Templergnosis als jenes Gedankengut vor
Als größte Ausprägungsform des höfischen „Absolutismus“ wird der Hof [[Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] in [[Schloss Versailles|Versailles]] angesehen. Der Adel wurde durch ein prunkvolles Hofleben abhängig vom König, da dieser die Kosten für die Feste übernahm und dem [[Adel]] [[Geld]] lieh. Dadurch konnte der [[König]] losgelöst vom Adel regieren. Den Klerus beeinflusste er durch zahlreiche Unterstützungen der [[Kirche (Organisation)|Kirche]]. Zudem berief er sich darauf, ein „Herrscher von Gottes Gnaden“ zu sein. Den dritten Stand kontrollierte Ludwig durch die [[Fürst]]en und durch die Gunst der höheren Bürgerschaft, wodurch er die Macht über die untere Arbeiterschaft gewann. Zudem wurde jedweder Zweifel an der Autorität des Monarchen mit äußerster Härte bestraft.
uns, das nur schweigenden Männern des Wissens und Erkennens anvertraut
werden durfte; als jene tiefe [[Joachimiten|joachimitische]] Überzeugung, daß
die Kirchenführung sich weit von den Aufgaben, die Gott ihr zugewiesen, entfernt habe; daß, indem die erste Führung der Menschheit
versagt und nach den Funktionen der zweiten Führung strebt, diese
selber: das Imperium, zu Schaden komme und so die Vita Activa der
Welt im Argen liege; daß die Kirche nur dann wieder zur alten
Kirche des Heiligen Geistes würde, wenn der Kirchenstaat,die weiterlebende Schenkung Konstantins, im Sacrum Imperium sich auflösend,
verschwände; und daß schließlich die erleuchtete Erkenntnis
des Tempels allein der Menschheit zu diesen Aufstiegen verhelfen
könne. Das alles war, wie ganz besonders die aus dem Orient übernommene
Bildersprache, unter der es dargestellt wurde, in der Tat
in weitestem Ausmaß gnostisch, aber nicht wirklich häretisch; obgleich,
wie das Beispiel von den Reflexen des [[Konzil von Vienne|Konzils von Vienne]] in
der [[Commedia]] zeigt, die Grenzlinie zur Häresie in Wahrheit leicht
zu überschreiten war.


Dante hatte diese Templergnosis von Jugend an tief in sich aufgenommen.
Diesem Bild des Hofes als ein „Disziplinierungs- und Sakralisierungselement“ wird aber selbst für Frankreich in Frage gestellt. So sprechen einige Historiker davon, dass selbst Ludwig XIV. eine absolute Macht nur als Lichtgestalt in der Repräsentation erreicht habe.<ref>So {{Literatur |Autor=Louis Marin |Titel=Das Portrait des Königs |Verlag=diaphanes |Ort=Zürich |Jahr=2005 |ISBN=978-3-935300-62-9 |Originalsprache=fr |Originaltitel=Le Portrait du roi |Übersetzer=Heinz Jatho}}</ref> Die Abhängigkeit und Vernetzung der „absolutistischen“ Fürsten von Ständen, Kreditgebern, Künstlern und Kirchen ließen aber vor allem außerhalb Frankreichs kein geschlossenes System entstehen. Insbesondere in kleineren Fürstentümern und vor allem in geistlichen Staaten kann keineswegs von einer „absolutistischen“ Herrschaft gesprochen werden.<ref>{{Literatur |Titel=Barock und Aufklärung |Autor=[[Heinz Duchhardt]] |Seiten=172 f |Auflage=4. |Verlag=R. Oldenbourg |Ort=München |Jahr=2007 |ISBN=978-3-486-49744-1}}</ref>
Sie, nichts andres, war die Herrin seines Geistes, der er
in Wahrheit zeitlebens treu gedient.|Robert L. John|''Dante'', S. 265}}


Der [[Anthroposoph]] ''[[Arthur Schult]]'', der Johns Gedanken aufgegriffen und weitergebildet hat, schreibt:
=== Aufgeklärter Absolutismus ===
Im [[Aufgeklärter Absolutismus|„aufgeklärten Absolutismus“]] sieht sich der König als der „erster Diener des Staates“ an (Zitat Friedrichs II. von Preußen). Sein Hof wird einfach gehalten, um die Effizienz des Staatsapparates zu erhöhen. Der Einfluss von Adel und Klerus (Kirche) ist geringer, das Volk hat eine freie Religionswahl. Die [[Leibeigenschaft]] wird verboten, die [[Fronarbeit]] gemildert und das Strafsystem sieht weniger strenge Strafen vor. Der Reichtum des Staates ist sein Grund und Boden ([[Physiokratismus]]). Die praktische Umsetzung wird vor allem in der [[Haus Österreich|österreichischen Habsburgermonarchie]] durch [[Maria Theresia]] sowie deren Sohn [[Joseph II. (HRR)|Josef II.]], und in [[Preußen]] durch [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]] zugeschrieben.


{{Zitat|Immer wieder ist zu erkennen, wie Dantes Dichtung zutiefst impulsiert ist
== Siehe auch ==
durch die Esoterik des Tempelritterordens, besonders deutlich in den ersten
* {{WikipediaDE|Absolutismus}}
beiden Gesängen, in denen Dante den Ternpelberg zu Jerusalem zu ersteiegn
* {{WikipediaDE|Aufgeklärter Absolutismus}}
versucht, auf dem die Mutterkirche der Templer stand als heiligstes
Symbol ihrer Esoterik. Aber die mythischen Tiere, Leopard, Löwe und
Wölfin, verwehrten den Aufstieg. Vergil erschien, von Beatrice gesandt,
um als Eingeweihter der [[Eleusinische Mysterien|Eleusinischen Mysterien]] Dante den Aufstieg auf
den Berg des Heiles, den Berg der Initiation, zu weisen. Niemand kann den
Tempelberg ersteigen, der jene Tiere nicht in sich überwunden hat in der
Übung des tätigen Lebens, der vita activa, und der nicht hindurchgeschritten
ist durch das Inferno und Purgatorio. Jetzt ist Dante so weit, der Berg
des Heiles, der Tempelberg, ist erstiegen. Der Läuterungsberg entspricht
dem Tempelberg und das Irdische Paradies Jerusalem mit dem Tempelplatz.
Darum setzt der Dichter die Topographie des Irdischen Paradieses in
engste Beziehung zur Topographie Jerusalems und des Tempelplatzes, auf
demm Dante im Sinne der Templer-Esoterik seine erste große Erleuchtung
erlebte.|Arthur Schult|''Dantes Divina Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik'', S. 471}}


Die [[Weisheit]], die die Templer zu erringen strebten, ist nur durch die Vergeistigung des [[Astralleib]]s zum [[Geistselbst]] ([[Manas]]) zu erreichen, das im Bild der göttlichen [[Jungfrau Sophia]] geschaut wurde. Bei Dante erscheint sie in Gestalt seiner «[[Beatrice]]».
== Literatur ==
'''Allgemeines und Forschungskonzept'''
* Perry Anderson: ''Die Entstehung des absolutistischen Staates.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-518-10950-2.
* Ronald G. Asch, Heinz Duchhardt (Hrsg.): ''Der Absolutismus – ein Mythos? Strukturwandel monarchischer Herrschaft in West- und Mitteleuropa (ca. 1550–1700).'' Böhlau, Köln 1996, ISBN 3-412-06096-8. Darin: Nicholas Henshall: ''Early Modern Absolutism 1550–1700. Political Reality or Propaganda.'' S. 25–53 ([http://www.uibk.ac.at/geschichte-ethnologie/_old_geschichte-ethnologie/virtuelles-museum/literatur/nicholas-henshall_early-modern-absolutism_25-53.pdf Digitalisat]).
* Peter Baumgart: ''Absolutismus ein Mythos? Aufgeklärter Absolutismus ein Widerspruch? Reflexionen zu einem kontroversen Thema gegenwärtiger Frühneuzeitforschung.'' In: ''Zeitschrift für historische Forschung.'' Bd. 27, 2000, S. 573–589.
** Dazu die Replik von Heinz Duchhardt: ''Die Absolutismusdebatte – eine Antipolemik.'' In: ''Historische Zeitschrift.'' Bd. 275, 2002, S. 323–331.
* Richard Bonney: ''L’absolutisme'' (= ''Que sais-je?'' Bd. 2486). PUF, Paris 1989, ISBN 2-13-042616-6.
* Dagmar Freist: ''Absolutismus'' (= ''Kontroversen um die Geschichte''). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-14724-3.
* Nicholas Henshall: ''The Myth of Absolutism. Change and Continuity in Early Modern European Monarchy.'' Longman, London 1992, ISBN 0-582-05618-7.
** Dazu die Rezension von Heinz Duchhardt: ''Absolutismus. Abschied von einem Epochenbegriff?'' In: ''Historische Zeitschrift.'' Bd. 258, 1994, S. 113–122.
* Ernst Hinrichs: ''Fürsten und Mächte. Zum Problem des europäischen Absolutismus.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-36245-5.
* Leonhard Horowski: ''Das Europa der Könige. Macht und Spiel an den Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2017, ISBN 978-3498028350.
* Georg Seiderer: ''Über die Rechtmäßigkeit politischer Herrschaft: Die Staatslehre des Absolutismus.'' In: ''Welt und Kulturgeschichte.'' Bd. 9: ''Zeitalter des Absolutismus.'' Zeitverlag 2006, ISBN 3-411-17599-0, S. 162–172.
* Lothar Schilling (Hrsg.): ''Absolutismus, ein unersetzliches Forschungskonzept? Eine deutsch-französische Bilanz. = L’absolutisme, un concept irremplaçable?'' (= ''Pariser Historische Studien.'' Bd. 79). Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58095-2 ([http://www.perspectivia.net/content/publikationen/phs/schilling_absolutismus Digitalisat]).
* Martin Wrede: ''Absolutismus.'' In: Friedrich Jaeger (Hrsg.): ''Enzyklopädie der Neuzeit.'' Bd. 1. Metzler, Stuttgart / Weimar 2005, Sp. 24–34.


{{GZ|Wenn Sie die Lehren der Templer verfolgen, so ist da etwas im
'''Epochendarstellungen'''
Mittelpunkte, was als etwas Weibliches verehrt wurde. Dieses Weibliche
* Heinz Duchhardt: ''Barock und Aufklärung'' (= ''Oldenbourg Grundriss der Geschichte.'' Bd. 11). 4. Auflage. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-49744-1 (neu bearbeitete und erweiterte Auflage des Bandes ''Das Zeitalter des Absolutismus'').
nannte man die göttliche Sophia, die göttliche Weisheit. Manas
* Walther Hubatsch: ''Das Zeitalter des Absolutismus 1600–1789.'' 4., ergänzte Auflage. Westermann, Braunschweig 1975, ISBN 3-14-160357-X.
ist das fünfte Prinzip, das geistige Selbst des Menschen, das aufgehen
* Johannes Kunisch: ''Absolutismus. Europäische Geschichte vom Westfälischen Frieden bis zur Krise des Ancien Régime'' (= ''UTB.'' Bd. 1426). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-8252-1426-5.
soll, dem ein Tempel errichtet werden sollte. Und wie das Fünfeck
* Rudolf Vierhaus: ''Staaten und Stände. Vom Westfälischen bis zum Hubertusburger Frieden 1648 bis 1763.'' Propyläen, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-548-33143-2.
vom Eingang des Salomonischen Tempels den fünfgliedrigen Menschen
* Fritz Wagner: ''Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung'' (= ''Handbuch der europäischen Geschichte.'' Hrsg. von Theodor Schieder. Band 4). Union, Stuttgart 1968; 3. Auflage: Klett-Cotta, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-12-907560-9.
charakterisiert, ebenso charakterisiert dieses Weibliche die Weisheit
des Mittelalters. Dante hat mit seiner «Beatrice» nichts anderes
als diese Weisheit zur Darstellung bringen wollen. Nur der versteht
Dantes «[[Göttliche Komödie]]», der sie von dieser Seite betrachtet. Daher
finden Sie auch bei Dante dieselben Symbole, die bei den Templern,
den christlichen Ritterschaften, den Gralsrittern und so weiter
zum Ausdruck kommen.|93|152}}


Unter dem Eindruck des frühen Todes seiner Jugendliebe Beatrice im Jahre [[Wikipedia:1290|1290]] wurde der junge Mann zum [[Philosoph]]en und Dichter, wobei in seinen philosophischen Werken der Einfluss [[Aristoteles|aristotelischer]] Denkmuster deutlich wird.
'''Länderspezifisches'''
Zwischen [[Wikipedia:1292|1292]] und [[Wikipedia:1293|1293]] stellte Dante in der stilisierten Liebes-Lebensbeschreibung der "[[Vita Nova|Vita Nuova]]" (Das neue Leben) eine Auswahl von Gedichten zusammen, mit denen er im vorangegangenen Jahrzehnt, ab 1283, seiner Liebe zu Beatrice poetischen Ausdruck verliehen hatte. Er schildert darin die Zeit von der ersten Begegnung bis zu ihrem Tod, den er aber nicht ausspricht, sondern wortreich umschreibt, wobei er wie schon bei ihrer ersten Begegnung auf die [[mystisch]]e Zahl [[Neun]] Bezug nimmt, die ihren Ursprung in der [[Dreifaltigkeit]] hat und die neun Kreise des [[Himmel]]s bzw. die neun [[Hierarchien]] repräsentiert.
* Günter Barudio: ''Absolutismus – Zerstörung der „libertären Verfassung“. Studien zur „karolinischen Eingewalt“ in Schweden zwischen 1680 und 1693'' (= ''Frankfurter Historische Abhandlungen.'' Bd. 13). Steiner, Wiesbaden 1976.
* Fanny Cosandey, Robert Descimon: ''L’absolutisme en France. Histoire et historiographie'' (= ''Points Seuil.'' Bd. 313). Edition du Seuil, Paris 2002, ISBN 2-02-048193-6.
* Kersten Krüger: ''Absolutismus in Dänemark. Ein Modell für Begriffsbildung und Typologie'' (1979). Wieder abgedruckt in: ders.: ''Formung der frühen Moderne. Ausgewählte Aufsätze'' (= ''Geschichte: Forschung und Wissenschaft.'' Bd. 14). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8873-8, S. 145–178 ([https://books.google.de/books?id=OdtChJ6XHTUC&pg=PA145 Vorschau]).
* Petr Maťa, Thomas Winkelbauer (Hrsg.): ''Die Habsburgermonarchie 1620 bis 1740. Leistungen und Grenzen des Absolutismusparadigmas.'' Franz Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08766-4.
* Olaf Mörke: ''Die Diskussion um den „Absolutismus“ als Epochenbegriff. Ein Beitrag über den Platz Katharinas II. in der europäischen Politikgeschichte.'' In: Eckhard Hübner, Jan Kusber, Peter Nitsche (Hrsg.): ''Rußland zur Zeit Katharinas II. Absolutismus – Aufklärung – Pragmatismus.'' Böhlau, Köln / Weimar / Wien 1998, ISBN 3-412-13097-4, S. 9–32.
* Volker Press: ''Vom „Ständestaat“ zum Absolutismus. 50 Thesen zur Entwicklung des Ständewesens in Deutschland.'' In: Peter Baumgart (Hrsg.): ''Ständetum und Staatsbildung in Brandenburg-Preußen. Ergebnisse einer Fachtagung.'' Berlin 1983, S. 319–326.
* Sølvi Sogner: ''Krig og fred 1660–1780'' (= ''Aschehougs Norges historie.'' Bd. 6). Oslo 1996, ISBN 82-03-22019-3.
* Günter Vogler: ''Absolutistische Herrschaft und ständische Gesellschaft. Reich und Territorien von 1648 bis 1790'' (= ''UTB.'' Bd. 1898). Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8252-1898-8.
* Adam Wandruszka: ''Zum „Absolutismus“ Ferdinands II.'' In: ''Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchives.'' Bd. 14, 1984, S. 261–268 ([http://www.ooegeschichte.at/uploads/tx_iafbibliografiedb/mooela_14_0261-0268.pdf Digitalisat]).


Schon immer politisch engagiert, wurde Dante bald in die Machtkämpfe der verschiedenen Fraktionen der [[Ghibellinen und Guelfen|Guelfen]] nach der Vertreibung der kaisertreuen [[Ghibellinen und Guelfen|Ghibellinen]] aus [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] verstrickt. Um 1300 hatten sich die [[Ghibellinen und Guelfen|Guelfen]] in die kaiserfreundlichen [[Ghibellinen und Guelfen|weißen Guelfen]], die für einen Kompromiss mit dem Kaiser eintraten, und in die [[Ghibellinen und Guelfen|schwarzen Guelfen]], die eine harte Politik gegenüber dem Kaiser verfolgten, gespalten.
== Weblinks ==
 
{{Wiktionary}}
[[Bild:2e ita.png|thumb|Die italienische 2-Euro-Münze zeigt Dante]]
* [http://archiv.christoph-hoffmann.de/ESS/Geschichte/AbsolutismusinThueringen.pdf Absolutismus in Thüringen] (PDF; 82&nbsp;kB)
[[Wikipedia:1295|1295]] gehörte er dem "[[Wikipedia:Rat der Hundert|Rat der Hundert]]" an, [[Wikipedia:1300|1300]] stand er als einer der sechs [[Wikipedia:Priori|Priori]] in scharfer Opposition gegen Papst [[Wikipedia:Bonifatius VIII. (Papst)|Bonifatius VIII.]], ein Jahr später verhalf der französische König [[Philipp IV. (Frankreich)|Philipp IV.]] der Schöne, der wenig später den [[Templerorden]] zerschlug, den Papsttreuen zum Sieg und schickte Dante und seine Partei der [[Ghibellinen|weißen Guelfen]] [[Wikipedia:1302|1302]] in die Verbannung, die seine Söhne ab dem 14. Lebensjahr teilen mussten - ein merkwürdiges Schicksal, an dem Dante schwer zu tragen hatte. Doch wäre Dante nicht verbannt worden, gäbe es vermutlich keine „[[Göttliche Komödie]]“!
* [http://danmarkshistorien.dk/leksikon-og-kilder/vis/materiale/kongeloven/ Kongeloven – Königsgesetz] (dänisch)
 
* [http://danmarkshistorien.dk/leksikon-og-kilder/vis/materiale/enevoldsarveregeringsakten/ Absolutismus- und Erbkönigtumsdokument] (dänisch)
{{GZ|Nehmen wir an, Dante wäre nicht vertrieben worden, sondern er
wäre so etwas wie ein Rat oder wie ein Haupt von Florenz geworden;
er hätte alles erreicht, wozu er nach seinen Anlagen hätte kommen
können. Er hätte Prior werden können. Wäre er es geworden, so wäre
er ein bedeutender Prior geworden und so weiter. Kurz, es wäre sehr
viel durch Dante geschehen, aber, es gäbe keine «Göttliche Komödie».
 
So einfach liegt aber die Sache nicht. Nehmen wir wirklich an, Dante
hätte sein Ziel erreicht, wäre nicht entwurzelt worden in Florenz, wäre
eines der Stadt- oder Kirchenhäupter geworden, was ziemlich verwandt
ist in der öffentlichen Wirksamkeit. Da Dante - das werden
Sie nach dem, was in der «Göttlichen Komödie» vorliegt, zugeben -
bedeutende Fähigkeiten hatte, wäre er ein bedeutender Lord Mayor
geworden, er hätte etwas ungeheuer Bedeutendes dargestellt. Also die
Geschichte würde ganz anders aussehen. Florenz hätte ein sehr bedeutendes
Stadt- und Staatsoberhaupt gehabt. Ja, nicht nur das! Sondern
denken Sie sich hinein in dieses Florenz, das von all den Räten nun
verwaltet worden wäre mit den Fähigkeiten, die dann in die «Göttliche
Komödie» geflossen sind. Diese Verwaltung in einer so genialen
Weise, sie würde bedeuten, daß viele, viele Kräfte, die da waren, unterbunden
worden wären in ihrem geheimnisvollen Wirken. Es ist das
allerdümmste, wenn behauptet wird, daß es nicht geniale Menschen in
der Welt gäbe. Davon gibt es sehr viele. Sie gehen nur zugrunde, weil
sie nicht erweckt werden. Wenn Dante Stadtoberhaupt geworden wäre,
so hätte er auch einen Nachfolger gehabt, der sehr bedeutungsvoll gewesen wäre, und solche Nachfolger hätte er sieben gehabt. Just sieben
Leute waren hintereinander gekommen - diese Dinge werden wir schon
einmal begründen -, sieben bedeutende Leute hätten hintereinander als
Oberhäupter von Florenz regiert. Etwas ganz Grandioses wäre entstanden,
aber eine «Göttliche Komödie» würde es nicht geben. Im
Jahre 1265 ist Dante geboren. Wir leben jetzt in einer Zeit, wo wir,
wenn alle diese sieben Leute dazumal in Florenz gewirkt hätten, in
Florenz die Nachwirkungen noch immer spüren würden, denn sieben
Jahrhunderte hätten sie gedauert! Sieben Jahrhunderte würden ganz
anders verflossen sein, als sie verflossen sind. Das alles ist nicht geschehen.
Die katholische Kirche ist noch da, aber die «Göttliche Komödie» ist auch da.|254|146f}}
 
Dante hielt sich unter anderem am Hof der [[Wikipedia:Della Scala|Della Scala]] in [[Wikipedia:Verona|Verona]] auf. Der Eindruck vom zerrissenen Italien wurde auch in Dantes Werk [[Convivio]] (Gastmahl) deutlich. Nach langen Jahren unsteter Wanderung wurde seine letzte Hoffnung, nach Florenz zurückkehren zu können, zerstört, als der römisch-deutsche König [[Wikipedia:Heinrich VII. (HRR)|Heinrich VII.]] (Dantes ''alto Arrigo'', den er in der ''Göttlichen Komödie'' verherrlichte), dessen Ankunft in [[Wikipedia:Italien|Italien]] Dante begeistert begrüßt hatte, [[Wikipedia:1313|1313]] bei [[Wikipedia:Siena|Siena]] starb. In Erinnerung an die Politik Heinrichs VII. verfasste er nach dessen Tod sein politisches Hauptwerk [[Monarchia]], in dem er für ein Weltkaisertum eintrat, dem alle Menschen untergeordnet sein sollten.
 
Dante ließ sich 1318 in [[Wikipedia:Ravenna|Ravenna]] nieder, wo er sein Meisterwerk, die [[Wikipedia:1307|1307]] begonnene und in der Volkssprache verfasste "[[Göttliche Komödie]]" ("Divina Commedia"), die wie kaum ein anderes Werk die europäische Literatur beeinflusste, erst kurz vor seinem Tod am [[Wikipedia:14. September|14. September]] [[Wikipedia:1321|1321]] vollendete. Er wurde in einer Grabkapelle an der Außenmauer des Kreuzgangs der Klosterkirche [[Wikipedia:San Francesco (Ravenna)|San Franceso]], die bis 1261 nach ''San Pier Maggiore'' benannt worden war, in Ravenna beigesetzt.
 
== Abstammung ==
 
{{GZ|Wir haben in ''Dante'' eine ganz hervorragende Persönlichkeit am
Ausgang des vierten nachatlantischen Zeitraums. Wir können eine solche
hervorragende Persönlichkeit jenen Persönlichkeiten gegenüberstellen,
die nach Eintritt des fünften nachatlantischen Zeitraums eine
gewisse Bedeutung erlangt haben, wie zum Beispiel Thomas Morus.
Fassen wir dasjenige, was wir bei einer solchen Persönlichkeit wie
Dante im Allgemeinen erkannt haben, im Speziellen ins Auge. Eine
Persönlichkeit wie Dante wirkt weithin impulsierend, weithin bedeutungsvoll.
Da ist es schon interessant, wenigstens ahnend darüber nachzudenken,
wie eine solche Seele, bevor sie durch die Geburt in ein
physisches Erdendasein tritt, das für die Menschheit bedeutend sein
wird, sich gewissermaßen, wenn ich den etwas barocken Ausdruck
gebrauchen darf, zusammenstellt dasjenige, was sie werden soll,
um in der richtigen Weise durch das richtige Elternpaar geboren
zu werden. Selbstverständlich werden diese Verhältnisse aus der
geistigen Welt heraus zustande gebracht; aber sie werden mit Hilfe
der physischen Werkzeuge realisiert. Es wird also gewissermaßen aus
der geistigen Welt heraus dieses Blut zu jenem Blut dirigiert und so
weiter.
 
In der Regel kann eine Persönlichkeit wie Dante nie zustande kommen
aus einem homogenen Blut heraus. Einem Volke anzugehören, ist
für eine solche Seele geradezu unmöglich. Da muß schon eine geheimnisvolle
Alchimie stattfinden, das heißt, es muß verschiedenes Blut zusammenfließen.
Was auch diejenigen sagen mögen, welche in Oberpatriotismus
die großen Persönlichkeiten für ein Volk in Anspruch
nehmen wollen, es steckt nicht viel Reales dahinter!
 
Was Dante betrifft, so möchte ich zunächst, damit Sie sehen, daß
ich nicht parteiisch bin, einen andern schildern lassen, was in seinem
Wesen deutlich zutage tritt für den, der auf dieses Wesen einzugehen
versteht. Man könnte sehr leicht glauben, daß ich irgendwie Politik
treibe, was mir natürlich so fern wie möglich liegt. Deshalb habe ich
bei [[Wikipedia:Giosuè Carducci|Carducci]], dem großen italienischen Dichter der neueren Zeit, der
ein großer Dante-Kenner war, angefragt. Hinter Carducci, und aus
diesem besondren Grunde führe ich ihn an, steht nun auch das, was
man in Italien «Massonieri» nennt, und was mit all den okkulten Verbrüderungen
zusammenhängt, auf die ich Sie aufmerksam gemacht
habe. Carduccis theoretische Auseinandersetzungen über reale Dinge
des Lebens sind daher bis zu einem gewissen Grade von einer solchen
tieferen Erkenntnis getragen. Ich will nicht behaupten, daß er diese
tiefere Erkenntnis überall auf den Markt gestellt hätte, oder daß er
irgendwie Okkultist gewesen wäre; aber in dem, was er sagt, steckt
doch manches, was auf allerlei geheimnisvollen Kanälen zu ihm gekommen
ist.
 
Nun sagt Carducci: In Dante wirken drei Elemente zusammen, und
nur durch das Zusammenwirken dieser drei Elemente konnte Dantes
Wesenheit das werden, was sie war. Erstens durch gewisse Glieder seiner
Abstammung ein altetruskisches Element. Von diesem habe Dante
dasjenige erhalten, was ihm die übersinnlichen Welten erschlossen hat,
dadurch konnte er in so tiefer Weise über die übersinnlichen Welten
sprechen. Zweitens liege in ihm das romanische Element, welches ihn
das rechte Verhältnis gewinnen läßt zu dem Leben des Tages und das
Ausgehen von gewissen Rechtsbegriffen. Und als drittes, sagt Carducci,
liegt in Dante das germanische Element. Von diesem hat er die Kühnheit
und Frische der Anschauung, einen gewissen Freimut und festes
Eintreten für dasjenige, was er sich vorgesetzt hat. Aus diesen drei Elementen
setzt Carducci das Seelenleben Dantes zusammen.
 
Das erste weist uns hin auf Altkeltisches, das ihn irgendwie durchblutet
und ihn zurückführt in den dritten nachatlantischen Zeitraum,
denn das Keltische im Norden führt zurück in dasjenige, was wir kennengelernt
haben als den dritten nachatlantischen Zeitraum. Dann
finden wir den vierten nachatlantischen Zeitraum im romanischen, den
fünften im germanischen Elemente. Aus den drei Zeiträumen und ihren
Impulsen setzt Carducci die Elemente in Dantes Seele zusammen, so
daß wir also wirklich drei Schichten haben, welche nebeneinander oder
vielmehr übereinander gelagert sind: dritter, vierter, fünfter Zeitraum,
keltisch, romanisch, germanisch. Gute Dante-Forscher haben viele Bemühungen
angestellt, um dahinterzukommen, wie Dante von der geistigen
Welt aus sein Blut in der Weise hat mischen können, daß es ein
derartig zusammengesetztes wurde. Sie haben es natürlich nicht mit
diesen Worten ausgesprochen, wie ich es jetzt sage, aber sie haben diese
Bemühungen angestellt, und manches ist, wie man glaubt, dadurch zustande
gekommen, daß ein gutes Stück von Dantes Vorfahrenschaft in
Graubünden zu finden ist. Das kann die Geschichte schon bis zu einem
gewissen Grade bestätigen: Nach allen Windrichtungen hin, aber auch
nach dieser Gegend, wo so viel Blutmischung stattgefunden hat, weist
der Vorfahrenzug Dantes hin.
 
Wir sehen so, wie an einer einzelnen Persönlichkeit das merkwürdige
Zusammenwirken der drei Schichten europäischer Menschheitsentwickelung
zutage tritt. Und Sie sehen, ein Mann wie Carducci, der
dieses Urteil nicht gefällt hat unter dem Einfluß der heutigen völkischen
Tollheit, sondern aus einer gewissen Objektivität heraus, weist
auf dasjenige hin, was bei Dante zugrunde liegt.|173|162ff}}
 
== Karmische Zusammenhänge ==
 
Nach einem Hinweis [[Rudolf Steiner]]s soll Dante im karmischen Zusammenhang mit König [[Wikipedia:Johann (Sachsen)|Johann von Sachsen]] (1801-1873) stehen, der in [[Wikipedia:Dresden|Dresden]], dem [[Wikipedia:Elbflorenz|Elbflorenz]], ab 1854 regierte und unter dem Pseudonym ''Philalethes'' Dantes «[[Göttliche Komödie]]» ins Deutsche übersetzte. Vermutet wird auch der karmische Bezug von dessen Leibarzt [[Carl Gustav Carus]] (1789-1869) zu Dantes Lehrer [[Brunetto Latini]]<ref>vgl. dazu: [http://www.perseus.ch/PDF-Dateien/carus2.pdf Ekkehard Meffert: ''Carl Gustav Carus und Brunetto Latini, der Lehrer Dantes''], Der Europäer Jg. 4 / Nr. 1 / November 1999</ref>.
 
==Werke==
 
=== Rime ===
[[Datei:Dantesevilla.jpg|mini|Dante-Denkmal in [[Wikipedia:Sevilla|Sevilla]]]]
Als ''Rime'' („Reime“) werden die seit etwa 1283 entstandenen lyrischen Gedichte Dantes bezeichnet. Es handelt sich um rund 90 Gedichte zu verschiedenen Themen, in der Mehrzahl Gedichte zur Liebesthematik, hinzu kommen 30 weitere (''Rime dubbie''), bei denen Dantes Autorschaft zweifelhaft ist. Dante hat einzelne Gedichte oder Gruppen in die ''Vita nova'' und das ''Convivio'' übernommen und dort erläutert, aber ansonsten, soweit bekannt, selbst keine größere Sammlung seiner Gedichte zusammengestellt. Als Gattungen begegnen hauptsächlich [[Wikipedia:Sonett|Sonett]] und [[Wikipedia:Kanzone (Literatur)|Kanzone]], außerdem [[Wikipedia:Ballade|Ballade]] und [[Wikipedia:Sestine|Sestine]].
 
Dantes frühe Lyrik knüpft an die okzitanische [[Trobadordichtung]] und deren italienische Nachahmer in der [[Sizilianische Dichterschule|Scuola Siciliana]] an und ist unter den Zeitgenossen vor allem [[Wikipedia:Guittone d’Arezzo|Guittone d’Arezzo]] verpflichtet. Gemeinsam mit jüngeren Dichterkollegen wie [[Guido Cavalcanti]], [[Wikipedia:Dino Frescobaldi|Dino Frescobaldi]] und [[Wikipedia:Cino da Pistoia|Cino da Pistoia]] entwickelt Dante eine Stilrichtung, die mit einem von ihm selbst geprägten Begriff als [[Dolce stil nuovo|Dolce Stil Novo]] bezeichnet wird und in der die Liebesthematik – die göttliche Macht Amors und der Dame, die den Liebenden zum Göttlichen hinführt – philosophisch überhöht und mit gesuchten Mitteln sprachlicher und rhetorischer Verrätselung für eine kleine Elite von kundigen Gleichgesinnten vorgetragen wird. Inhaltlich eine Sonderstellung haben, aufgrund ihrer Abweichung vom Ideal der „hohen Minne“, die derb obszöne ''Tenzone mit Forese Donati'' (Rime 73–78) und die sogenannten ''Rime petrose'' (Rime 100–103), Letzteres eine Gruppe von vier Gedichten, die das unerfüllte Verlangen nach einer wegen ihrer Unerweichlichkeit als „steinern“ apostrophierten ''donna Petra'' besingen und sich zu einer Phantasie gewaltsamer sexueller Befriedigung steigern.
 
=== Vita nova ===
[[Datei:Dante Alighieri Florence Firenze JBU01.JPG|200px|mini|Dante-Denkmal auf der Piazza Santa Croce in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]], Enrico Pazzi (1865).]]
{{Hauptartikel|Vita nova}}
Das im Text selbst durch eine eingebettete lateinische Phrase als ''vita nova'' betitelte (''Incipit vita nova'': „Es beginnt das neue Leben“), in der Forschung meist italienisch als ''Vita n'''uo'''va'' zitierte Werk entstand zwischen 1292 und 1295 und gibt sich als autobiografische, aus dem „Buch der Erinnerung“ gleichsam abgeschriebene Erzählung von den inneren Wandlungen, die der Erzähler in der Folge seiner ersten kindlichen Begegnung mit der von ihm seither über den Tod hinaus verehrten Beatrice durchlebt hat. Die Stilisierung der eigenen Passion mit Traumgesichten, Ohnmachten und Bekehrungserlebnissen, besonders aber die Verklärung Beatrices zu einer Erlösergestalt mit christusähnlichen Attributen wendet dabei Stilmuster der geistlichen und hagiografischen Tradition in höchst ungewöhnlicher Weise auf die eigene Biografie an. Gewidmet ist das Werk dem ''primo amico'' [[Guido Cavalcanti]], als Publikum sind in erster Linie die „Getreuen Amors“ (''[[Fedeli d’Amore]]'') im Sinne des ''[[dolce stil novo]]'' intendiert, darunter ausdrücklich auch die Frauen, sofern sie mit dem nötigen (Seelen-)Adel und Verständnis für die Liebe (''intendimento d’Amore'') ausgestattet sind und nicht „nur einfach bloß Frauen sind“ (''e che non pure sono femmine'', Vn 19,1).
 
Formal handelt es sich um ein [[Wikipedia:Prosimetrum|Prosimetrum]], d.&nbsp;h. eine im Wechsel von Prosa und Verstexten arrangierte Komposition, die ein formales Vorbild besonders in der ''[[Wikipedia:Der Trost der Philosophie|Consolatio philosophiae]]'' von [[Boethius]] besitzt, aber auch von den Liederhandschriften der okzitanischen [[Trobadordichtung|Trobadors]] angeregt wurde, in denen die Lieder der Trobadors nachträglich mit anekdotisch ausgeschmückten Erzählungen (''razos'') von deren Lebensumständen und Liebesgeschichten erläutert wurden. Die ''Vita nova'' nimmt 31 lyrische Gedichte Dantes auf (25 Sonette oder Doppelsonette, 5 Kanzonen oder Kanzonenstanzen, eine Ballade) und versieht sie in den Prosateilen mit ''divisioni'' (erklärenden Gliederungen der inhaltlichen Aussage) und ''ragioni'' (narrativen Erzählungen der Entstehungsbedingungen). Die heute übliche Einteilung des gesamten Werks in 42 oder 43 Kapitel ist nicht authentisch, d.&nbsp;h. nicht durch die Handschriften verbürgt, sondern geht auf den Erstdruck von 1576 und die Ausgabe von Alessandro Torri (1842) zurück.
 
=== Convivio ===
{{Hauptartikel|Convivio}}
 
Il ''[[Convivio]]'', ca. 1303–1306 ({{deS|''Gastmahl''}}, 1845) ist eine unvollendete, aber umfangreiche Abhandlung über den Gebrauch philosophischer Weisheit anhand einiger Kommentare zu Dantes [[Wikipedia:Kanzone (Literatur)|Kanzonen]].
 
=== De vulgari eloquentia ===
{{Hauptartikel|De vulgari eloquentia}}
 
''De vulgari eloquentia'', ca. 1304 (deutsch ''Zwei Bücher über die Ausdruckskraft der Volkssprache'', 1845) ist eine unvollendete Abhandlung über den Gebrauch der gesprochenen Sprache in Gedichten im hohen (oder tragischen) Stil.
 
=== Monarchia ===
{{Hauptartikel|Monarchia}}
''De Monarchia libri tres'' (deutsch ''Drei Bücher über die Monarchie''), Dantes philosophisches Hauptwerk, in 21 Handschriften (eine davon seit 1950 nicht mehr auffindbar) und einem frühen Druck von 1559 erhalten, ist eine politische Abhandlung, die die göttliche Bestimmung des römischen Kaisertums zur Weltherrschaft und dessen Unabhängigkeit in weltlichen Dingen von der auf Geistliches zu beschränkenden Herrschaft des Papstes beweisen will. Die Datierung des Werks ist umstritten: Die Entstehung wird teils mit dem Konflikt zwischen Heinrich&nbsp;VII. und [[Wikipedia:Clemens&nbsp;V.|Clemens&nbsp;V.]] in Verbindung gebracht und dann 1308/09 ([[Wikipedia:Bruno Nardi|Bruno Nardi]]) oder 1310/12 (Gustavo Vinay) angesetzt, oder man geht, unter anderem weil das erste Buch sich bereits auf das ''Paradiso'' bezieht, von einem späteren Datum wie 1317 aus und ordnet es dann der beginnenden Auseinandersetzung zwischen [[Wikipedia:Johannes&nbsp;XXII.|Johannes&nbsp;XXII.]] und [[Wikipedia:Ludwig IV. (HRR)|Ludwig dem Bayern]] zu.
 
=== Eclogae ===
Als ''Eclogae'' bezeichnet man eine Korrespondenz in vier lateinischen [[Hexameter|hexametrischen]] Gedichten, die 1319/20 zwischen [[Wikipedia:Giovanni del Virgilio|Giovanni del Virgilio]] und Dante ausgetauscht wurden über die Frage, ob Dante, wie Giovanni del Virgilio ihm vorwirft, sein Talent in volkssprachlichen Gedichten an das gemeine Volk Italiens lediglich verschwende, anstatt sich mit lateinischen Gedichten Ruhm bei den Gelehrten aller Länder und Zeiten zu erwerben. Die beiden Antwortgedichte Dantes sind als Rollengedichte in Dialogform im [[Wikipedia:Bukolik|bukolischen]] Stil der Eklogen Vergils verfasst und demonstrieren trotz ihrer inhaltlich ablehnenden Haltung Dantes Könnerschaft durch eine Kunstübung, die auf die erst im Entstehen begriffene humanistische Dichtung der folgenden beiden Jahrhunderte vorausweist. Der Gedichtwechsel ist deshalb zuweilen verdächtigt worden, eine spätere Fälschung [[Wikipedia:Giovanni Boccaccio|Giovanni Boccaccio]]s zu sein, mit der dieser eine Art humanistische Ehrenrettung Dantes bezweckt habe.
 
=== Quaestio de aqua et terra ===
Die ''[[Quaestio (Literaturgattung)|Quaestio]] de situ et forma aquae et terrae'' („Untersuchung über Lage und Form des Wassers und der Erde“) ist ein Vortrag, den Dante am 20. Januar 1320 in der Kapelle der Heiligen Helena in Verona über ein zuvor in Mantua aufgekommenes Streitthema hielt. In dieser Untersuchung, die sich als naturwissenschaftlich ausgerichtetes (''non est extra materiam naturalem'') Werk der Philosophie versteht, geht es um die Frage, warum die Erde als niederstes der [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]] nicht vollständig von Wasser bedeckt ist.
 
[[Datei:Dante f48r.jpg|mini|Luzifer quält die drei Verräter [[Judas Iskariot|Judas]], [[Wikipedia:Marcus Iunius Brutus|Brutus]] und [[Wikipedia:Gaius Cassius Longinus (Verschwörer)|Cassius]]. Dante, ''Commedia'', 14.&nbsp;Jahrhundert, Italien (Codex Altonensis, ex Bibliotheca Gymnasii Altonani, Hamburg)]]
 
=== Commedia (auch ''La divina commedia'') ===
{{Hauptartikel|Göttliche Komödie}}
 
[[Image:Dante RB.JPG|thumb|Dantestatue auf der Piazza Santa Croce in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]]]]
Dantes bekanntestes Werk ist die etwa von 1307 bis 1320 verfasste «[[Die Göttliche Komödie]]». Im Buch schildert er seine Reise durch die Hölle, zum Läuterungsberg (Fegefeuer), bis hin ins Paradies. Die Hölle und das Paradies sind jeweils in Schichten (in [[konzentrisch]]en [[Kreis]]en) unterteilt. Je näher man in die tieferen Kreise kommt, umso sündiger bzw. heiliger sind die gestorbenen Seelen.
 
Dante schöpfte aus den selben geistigen Quellen wie die [[Templer]]:
 
{{GZ|Wenn Sie die Lehren der Templer verfolgen, so ist da etwas im
Mittelpunkte, was als etwas Weibliches verehrt wurde. Dieses Weibliche
nannte man die göttliche Sophia, die göttliche Weisheit. Manas
ist das fünfte Prinzip, das geistige Selbst des Menschen, das aufgehen
soll, dem ein Tempel errichtet werden sollte. Und wie das Fünfeck
vom Eingang des Salomonischen Tempels den fünfgliedrigen Menschen
charakterisiert, ebenso charakterisiert dieses Weibliche die Weisheit
des Mittelalters. Dante hat mit seiner «Beatrice» nichts anderes
als diese Weisheit zur Darstellung bringen wollen. Nur der versteht
Dantes «Göttliche Komödie», der sie von dieser Seite betrachtet. Daher
finden Sie auch bei Dante dieselben Symbole, die bei den Templern,
den christlichen Ritterschaften, den Gralsrittern und so weiter
zum Ausdruck kommen. Alles was geschehen soll, wird schon lange
vorher von den großen Eingeweihten vorbereitet, die dasjenige, was
in der Zukunft geschehen soll, in der Weise sagen, wie es in der Apokalypse
geschehen ist, damit die Seelen vorbereitet werden für dieses
Geschehen.|93|152}}
 
Die Seelenverfassung, aus der heraus Dante die "Göttliche Komödie" geschaffen hat, beschreibt [[Rudolf Steiner]] so:
 
<div style="margin-left:20px">
„Gehen wir um Jahrhunderte weiter, bis ins 13., 14. Jahrhundert der nachchrist­lichen Zeit zu jener gewaltigen Gestalt, die in der Mitte des Mittel­alters uns in so ergreifender Art hinaufführt in die Region, die das menschliche Ich erlangen kann, wenn es sich aus sich heraus hinauf­arbeitet zu der Anschauung der göttlich-geistigen Welt: gehen wir zu Dante. Dieser hat uns in seiner «Commedia» ein Werk geschaffen, über das Goethe, nachdem er es wiederholt auf sich hat wirken lassen, da es ihm im Alter wieder in der Übersetzung eines Bekannten vor Augen trat, die Worte niederschrieb, in denen er dem Übersetzer seinen Dank für die Zusendung der Übersetzung ausdrückte: 
 
{|align="center"|
Welch hoher Dank ist Dem zu sagen,<br> 
Der frisch uns an das Buch gebracht,<br> 
Das allem Forschen, allen Klagen<br> 
Ein grandioses Ende macht! 
|}
 
Welche Schritte ist nun die Kunst gegangen von Äschylos bis zu Dante? Wie stellt uns Dante wieder eine göttlich-geistige Welt dar? Wie führt er uns durch die drei Stufen der geistigen Welt, durch Hölle, Fegefeuer und Himmel, durch die Welten, die hinter dem sinnlichen Dasein des Menschen liegen? 
 
Da sehen wir, wie allerdings in derselben Richtung, man möchte sagen, der Grundgeist der Menschheitsentwickelung weitergearbeitet hat. Bei Äschylos sehen wir noch klar, daß er überall die geistigen Mächte noch hat: es treten dem Prometheus die Götter entgegen, Zeus. Hermes und so weiter: dem Agamemnon treten die Götter entgegen. Da ist noch der Nachklang der alten Schauungen, dessen, was das alte, hellsehende Bewußtsein in uralten Zeiten aus der Welt heraussaugen konnte. Ganz anders Dante. Dante zeigt uns, wie er rein durch Versenkung in die eigene Seele, durch die Entwickelung der in der Seele schlummernden Kräfte und durch die Besiegung alles dessen, was die Entfaltung dieser Kräfte hindert, imstande geworden ist «in des Lebens Mitte», wie er charakteristisch sagt, das heißt im fünfunddreißigsten Jahre, seinen Blick hinzuwenden in die geistige Welt. Während also die Menschen mit dem alten Hellseherbewußtsein den Blick hinausrichteten in die geistige Umgebung, während es bei Äschylos noch so war, daß er wenigstens rechnete mit den alten Göttergestalten, sehen wir in Dante einen Dichter, der hinuntersteigt in die eigene Seele, der ganz in der Persönlichkeit und ihren inneren Geheimnissen verbleibt, und der durch den Weg dieser persönlichen Entwickelung hineinkommt in die geistige Welt, die er in so gewalti­gen Bildern in der «Commedia» entwickelt. Da ist die Seele der einzelnen Dante-Persönlichkeit ganz allein. Da nimmt sie nicht Rück­sicht darauf, was von außen offenbart ist. Niemand kann sich vorstel­len, daß Dante in einer ähnlichen Weise schildern könnte wie Homer oder Äschylos; daß er aus Überlieferungen übernommen hätte die Gestalten des alten Hellsehens; sondern Dante steht auf dem Boden dessen, was im Mittelalter entwickelt werden kann ganz innerhalb der Kraft der menschlichen Persönlichkeit. Und wir haben vor uns, was wir schon öfter betont haben, daß der Mensch dasjenige, was seinen hellseherischen Blick trübt, überwinden muß. 
 
[[Bild:Portrait_de_Dante.jpg|thumb|Dante-Portät von [[Wikipedia:Sandro Botticelli|Alessandro („Sandro“) Botticelli]]]]
Das stellt uns Dante dar in anschaulichen Bildern der Seele. Wo der Grieche noch Realitäten gesehen hat in der geistigen Welt, da sehen wir bei Dante nur noch Bilder. Bilder derjenigen Seelenkräf­te, die überwunden werden müssen. Diejenigen Kräfte, die aus der Empfindungsseele - wie wir dieses Seelenglied zu nennen pflegen - kommen, und die niedere Kräfte sein und das Ich von der Entwicke­lung zu höheren Stufen abhalten können, müssen überwunden wer­den. Darauf weist Dante hin; und ebenso müssen überwunden werden diejenigen Kräfte der Verstandesseele und Bewußtseinssee­le, welche die höhere Entwickelung des Ich hindern können. Auf die gegenteiligen Kräfte aber, insofern sie gute sind, weist schon Plato hin: Weisheit, die Kraft der Bewußtseinsseele; Starkmut in sich selber, die Kraft, welche der Verstandes- oder Gemütsseele ent­stammt, und Mäßigkeit, dasjenige, was die Empfindungsseele in ihrer höchsten Entfaltung erreicht. Wenn das Ich durchgeht durch eine Entwickelung, die getragen ist von der Mäßigkeit der Empfin­dungsseele, von der Starkheit oder inneren Geschlossenheit der Verstandes- oder Gemütsseele, von der Weisheit der Bewußtseins­seele, dann kommt es allmählich zu höheren Seelenerlebnissen, die in die geistige Welt hinaufführen. Aber jene Kräfte müssen erst überwunden werden, welche der Mäßigkeit, der inneren Geschlos­senheit und der Weisheit entgegenarbeiten. Der Mäßigkeit wirkt entgegen die Unmäßigkeit, die Gefräßigkeit, sie muß überwunden werden. Daß sie bekämpft werden muß, und wie man ihr begegnet, wenn der Mensch durch seine eigenen Seelenkräfte in die geistige Welt eintreten will, das stellt Dante dar. Eine Wölfin ist für Dante das Bild für die Unmäßigkeit, für die Schattenseiten der Empfin­dungsseele. Dann begegnen uns die Schattenseiten der Verstandes­seele als der Entwickelung widerstrebende Kräfte: Was nicht in sich geschlossener Starkmut ist, was sinnlos aggressive Kräfte der Ver­standesseele sind, das tritt uns in Dantes Phantasie als ein zu Bekämpfendes in dem Löwen entgegen. Und die Weisheit, die nicht nach den Höhen der Welt hinaufstrebt, die sich nur als Klugheit und Schlauheit auf die Welt richtet, tritt uns in dem dritten Bilde, in dem Luchs, entgegen. Die «Luchs-Augen» sollen darstellen Augen, die nicht Weisheitsaugen sind, die in die geistige Welt hineinsehen, sondern Augen, die nur auf die Sinnenwelt gerichtet sind. Und nachdem Dante zeigt, wie er sich gegen solche der Entwickelung widerstrebenden Kräfte wehrt, schildert er uns, wie er hinaufkommt in die Welten, die hinter dem sinnlichen Dasein liegen. 
 
Einen Menschen haben wir in Dante vor uns: auf sich selbst gestellt, in sich selber suchend, aus sich selber herausgestaltend die Kräfte, welche in die geistige Welt hineinführen. So ist das, was in dieser Richtung schafft, aus der Außenwelt ganz in das menschliche Innere hineingezogen. 
 
So schildert in Dante ein Dichter, was in dem Innersten der menschlichen Seele erlebt werden kann. Da hat die Dichtung auf ihrem Weiterschreiten das menschliche Innere um ein weiteres Stück ergriffen, ist intimer geworden mit dem Ich. hat sich wiederum mehr hineingezogen in das menschliche Ich. - So standen die Gestalten, die uns Homer geschaffen hat, eingesponnen in das Netz der göttlich-geistigen Gewalten; so fühlte sich Homer selbst noch darinnen einge­sponnen, indem er sagt: Die Muse singe das, was ich zu sagen habe! Dante steht vor uns - ein Mensch, allein mit seiner Seele, die jetzt weiß, daß sie aus sich selber die Kräfte entfalten muß, die in die geistige Welt hineinführen sollen. Wir sehen es namentlich immer unmöglicher werden, daß die Phantasie sich anlehnt an das, was von außen hereinspricht.“ {{Lit|{{G|59|286ff}}}}
</div>
 
{{LZ|Was bei Dante vorliegt, scheint zwischen dem Traum und der
eigentlichen prophetischen Vision zu liegen: ein religiöses
Schauen, aber ausgearbeitet durch eine gewaltige dichterische
und denkerische Potenz; eingefangen in Gestalten intensivster
Geformtheit, in folgerichtig gebaute Vorgänge, in große
Ordnungskonstruktionen, in ein logisch durchgeführtes Weltund
Geschichtsbild. Dadurch scheint das visionäre Moment
auf den ersten Blick verdrängt; in Wahrheit vibriert es durch
alles hindurch; bestimmt den Aggregatzustand der Gestalten;
macht sie durchlässig für den existentiellen Grundstrom.|Guardini, S 92}}
 
=== Briefe ===
Dante wurden im Verlauf der Jahrhunderte eine Reihe von lateinischen und in einigen Fällen auch volkssprachliche Briefen zugeschrieben, von denen heute zwölf lateinische ''Epistolae'' als authentisch eingeschätzt werden. Bei einem als dreizehnter gezählten Brief, dem sogenannten Widmungsbrief an Cangrande, in dem der Autor dem Cangrande della Scala das ''Paradiso'' dediziert und eine kommentierende Einführung in das Werk bietet, ist die Verfasserschaft Dantes umstritten. Man hat das Schreiben teils vollständig und teils auch nur in dem Widmungsteil als Erzeugnis Dantes akzeptieren oder es auch vollständig als Fälschung ablehnen wollen. Für die Ablehnung waren neben überlieferungsgeschichtlichen und stilistischen Gründen vor allem inhaltliche Einwände gegen die im Kommentarteil des Briefes angesprochene Methode mehrfacher allegorischer Textauslegung ausschlaggebend.
 
=== Fiore und Detto d’Amore ===
''Il Fiore'' („Die Blume“) ist eine erzählende allegorische Dichtung in 232 Sonetten, die auf den beiden Teilen des altfranzösischen [[Rosenroman]]s (abgeschlossen um 1280) beruht und in einer einzigen, dem Autograph nahestehenden toskanischen Abschrift in der Handschrift H 438 der Universitätsbibliothek von Montpellier erhalten ist. Der Verfasser nennt sich an zwei Stellen ''(ser) Durante'', das heißt mit einem in der Romania verbreiteten Namen, als dessen synkopierte Koseform auch schon in Dantes eigener Zeit der Name ''Dante'' galt.<ref>Guglielmo Gorni: ''Dante prima della „Commedia“'' (= ''Letteratura italiana antica. Saggi.'' 1). Cadmo, Florenz 2001, ISBN 88-7923-232-0, S. 254 f.; Michele Scherillo: ''Il nome di Dante.'' In: ''[[Wikipedia:Zeitschrift für romanische Philologie|Zeitschrift für romanische Philologie]].'' Bd. 20, 1896, S. 15–26, hier S. 23, [http://www.digizeitschriften.de/download/PPN345572572_0020/log8.pdf digizeitschriften.de] (PDF; 1,31 MB).</ref> Ob Dante Urheber ist oder vielleicht einzelne Verse des ''Fiore'' in die ''Vita Nuova'' oder in die ''Commedia'' entlehnt hat, ist Gegenstand der Forschungsdiskussion.<ref>Domenico De Robertis: ''Dal primo all'ultimo Dante'' (= ''Studi danteschi. Quaderni.'' 13). Le Lettere, Florenz 2001, ISBN 88-7166-568-6, S. 49 ff., S. 62.</ref> Das Werk zeigt sprachlich eine für die italienische Literatur der Dantezeit nicht ungewöhnliche, aber in Dantes Werken in diesem Grad sonst nicht anzutreffende Prägung durch das Altfranzösische und kann aufgrund zeitgeschichtlicher Bezüge in die Zeit von etwa 1285–1290 datiert werden. Die Zuschreibung des Werkes an den jungen Dante, die unter anderem von [[Wikipedia:Michele Barbi|Michele Barbi]] abgelehnt und seither besonders von [[Wikipedia:Gianfranco Contini|Gianfranco Contini]] vertreten wurde, gehört zu den besonders strittigen Problemen der Danteforschung. Neue Perspektiven für die Untersuchung dieser Frage haben sich in jüngerer Zeit durch die These von Maurizio Palma di Cesnola ergeben,<ref>Maurizio Palma di Cesnola: ''Questioni dantesche. Fiore, Monarchia, Commedia.'' Longo, Ravenna 2003, ISBN 88-8063-368-6, S. 30 ff.</ref> dass als Verfasser der aus Südfrankreich stammende, besonders als Verfasser lateinischer Sammelwerke zur [[Wikipedia:Dekretalistik|Dekretalistik]] und [[Liturgie]] bekannte Jurist [[Wikipedia:Durandus von Mende|Guillaume Durand]] anzusehen sei, der in [[Wikipedia:Modena|Modena]] als Professor wirkte, seit 1263 an der römischen Kurie verschiedene Ämter bekleidete, 1284–1285 auch als oberster päpstlicher Provinzbeamter (''Rector'') der [[Wikipedia:Romagna|Romagna]] regierte 1296 als [[Wikipedia:Bistum Mende|Bischof von Mende]] (seit 1286) in Rom starb. Hingegen schließt Domenico De Robertis aus den sprachlichen Merkmalen heraus nicht zwingend auf einen Nicht-Italiener.<ref>Domenico De Robertis: ''Dal primo all'ultimo Dante'' (= ''Studi danteschi. Quaderni.'' 13). Le Lettere, Florenz 2001, ISBN 88-7166-568-6, S. 57 f.</ref>
 
Der ''Detto d’Amore'' („Gedicht über die Liebe“ bzw. über Amor) ist ein Lehrgedicht in 480 [[Wikipedia:Paarreim|paargereimten]] [[Wikipedia:Siebensilbler|Siebensilbler]]n, das in vier aus der gleichen Handschrift stammenden Blättern in der [[Wikipedia:Biblioteca Medicea Laurenziana|Biblioteca Medicea Laurenziana]] in Florenz erhalten ist. Da angenommen wird, dass beide Werke vom gleichen Verfasser stammen, steht auch für den ''Detto'' die Verfasserschaft des jungen Dante zur Diskussion.
 
== Standbilder und Denkmale ==
* Marmorhermen von Dante, [[Wikipedia:Francesco Petrarca|Petrarca]], [[Wikipedia:Torquato Tasso|Tasso]] und [[Wikipedia:Ludovico Ariosto|Ariost]] für das [[Wikipedia:Schloss Charlottenhof|Schloss Charlottenhof]] bei Potsdam von [[Wikipedia:Gustav Blaeser|Gustav Blaeser]]
 
== Werkausgaben in deutscher Übersetzung (Auswahl) ==
* ''Das Schreiben an Cangrande.'' Lat.-dt., hrsg. v. Thomas Ricklin. Meiner, Hamburg 1993. ISBN 978-3-7873-1124-8
* ''Disputation über das Wasser und die Erde.'' Lat.-dt., übers. u. hrsg. v. Dominik Perler. Meiner, Hamburg 1994. ISBN 978-3-7873-1125-5
* ''Über die Beredsamkeit in der Volkssprache.'' Lat.-dt., übers. v. Francis Cheneval. Meiner, Hamburg 2007. ISBN 978-3-7873-1126-2
* ''Das Gastmahl. Buch I. Einleitung.'' Ital.-dt., übers. v. Thomas Ricklin. Meiner, Hamburg 1996. ISBN 978-3-7873-1298-6
* ''Das Gastmahl. Buch II.'' Ital.-dt., übers. v. Thomas Ricklin. Meiner, Hamburg 1996. ISBN 978-3-7873-1299-3
* ''Das Gastmahl. Buch III.'' Ital.-dt., übers. v. Thomas Ricklin. Meiner, Hamburg 1998. ISBN 978-3-7873-1300-6
* ''Das Gastmahl. Buch IV.'' Ital.-dt., übers. v. Thomas Ricklin. Meiner, Hamburg 2004. ISBN 978-3-7873-1302-0
* ''Divina Commedia'', Ital.-dt., übers. u. erläutert v. Georg Hees, 3 Bände, Verlag der Kooperative Dürnau 1995: Inferno ISBN 9783888610417, Purgatorio ISBN 9783888610424, Paradiso ISBN 9783888610431
* ''La Commedia/Die Göttliche Komödie. I. Inferno/Hölle'', Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-010750-8 und ''La Commedia/Die Göttliche Komödie. II. Purgatorio/Läuterungsberg.'' Reclam, Stuttgart 2011. ISBN 978-3-15-010795-9; beides Neuübersetzungen & zweisprachige Ausgaben, übers. und kommentiert von Hartmut Köhler. Der dritte Teil ''La Commedia/Die Göttliche Komödie. III. Paradiso/Paradies.'' Reclam, Stuttgart 2012.
* ''Dante, Commedia''. In dt. Prosa von Kurt Flasch. Mit Zeichnungen von Ruth Gesser. 2 Bde. (Bd. 2 unter dem Titel: Kurt Flasch, ''Einladung, Dante zu lesen''), S. Fischer, Frankfurt a. M. 2011, ISBN 978-3-10-015339-5.
* ''Dante Alighieri, Die Göttliche Komödie, Übersetzung von Hans Werner Sokop in Original-Terzinen mit Erläuterungen. 100 Bilder von Fritz Karl Wachtmann.'' Akad. Druck- und Verlagsanstalt, Graz 2014, ISBN 978-3-201-01994-1
 
==Literatur==
 
* [[Giovanni Boccaccio]]: ''Das Leben Dantes'', Übertragen von Edmund Theodor Kauer, Deutsche Buchgemeinschaft, Berlin
* [[René Guénon]]: ''L’ésotérisme de Dante'', 1925 [http://noelpecout.blog.lemonde.fr/files/2010/07/guenon.1278243698.pdf]
* Pierre Mandonnet: ''Dante, le théologien'', Paris 1935
* [[Willem Frederik Veltman]]: ''Dantes Weltmission'', J. Ch. Mellinger Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 978-3-88069006-6
* Robert L. John: ''Dante'', Springer-Verlag, Wien 1946, ISBN 978-3-211-80023-2
* [[Arthur Schult]]: ''Dantes Divina Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik'', Turm-Verlag, Bietigheim 1979, ISBN 978-3799901840
* [[Joseph P. Strelka]]: ''Dante und die Templergnosis'', A. Francke Verlag, Tübingen 2012, ISBN 978-3772084430
* [[Wikipedia:Luigi Valli|Luigi Valli]]: ''Il linguaggio segreto di Dante e dei «Fedeli d'Amore»'', Luni Editrice, Milano 1994, ISBN 88-7984-018-5 [http://www.classicitaliani.it/Valli/valli_linguaggio_segreto_dante_01.htm online]
* Alfonso Ricolfi: ''Studi sui Fedeli d'Amore'', Albrighi, Segati & c. 1933
* [[Wikipedia:Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī|Al-Ma'arri]], Gregor Schoeler (Übers.): ''Paradies und Hölle. Die Jenseitsreise aus dem „Sendschreiben über die Vergebung“'', Verlag C.H. Beck 2002, ISBN 978-3406484469
*  [[Muhyiddin Ibn Arabi]], Franz Langmayr (Übers.), Wolfgang Herrmann (Übers.): ''Reise zum Herrn der Macht: Meine Reise verlief nur in mir selbst'', Chalice Verlag 2008, ISBN 978-3905272734 
* Milena Rampoldi: ''Vergleich zwischen der Anschauung des Paradieses in Abu l-'Ala al-Ma'arri und Dante Alighieri'', epubli GmbH 2014, ISBN 978-3844281422
* [[Wikipedia:Winfried Wehle|Winfried Wehle]]: ''Dichtung über Dichtung. Dantes 'Vita Nuova': Die Aufhebung des Minnesangs im Epos.'' Fink, München 1986. [http://edoc.ku-eichstaett.de/6633/1/Dichtung46.pdf PDF]
* Kurt Leonhard: ''Dante. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. Rowohlts Monographien, Bd. 167. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-499-50167-8.
* Ulrich Prill: ''Dante''. Sammlung Metzler, Bd. 318. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10318-8.
* Winfried Wehle: ''Rückkehr nach Eden. Über Dantes Wissenschaft vom Glück in der „Commedia“.'' In: ''Deutsches Dante-Jahrbuch.'' Bd. 78 (2003), S. 13–66. [http://edoc.ku-eichstaett.de/3925/1/R%C3%BCckkehr-nach-Eden.pdf PDF]
* [[Wikipedia:Heinz-Willi Wittschier|Heinz-Willi Wittschier]]: ''Dantes „Divina Commedia“. Einführung und Handbuch. Erzählte Transzendenz''. Lang, Frankfurt a. M. 2004, ISBN 3-631-38401-7.
* Ralf Jeremias: ''Vernunft und Charisma. Die Begründung der Politischen Theorie bei Dante und Machiavelli – im Blick Max Webers''. Hartung-Gorre, Konstanz 2005, ISBN 3-86628-004-1.
* Heinz-Willi Wittschier: ''Dantes „Convivio“. Einführung und Handbuch. Erschriebene Immanenz''. Lang, Frankfurt a. M. 2009, ISBN 978-3-631-55044-1.
* Romano Guardini: ''Dantes Göttliche Komödie: Ihre philosophischen und religiösen Grundgedanken'', Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1998, ISBN 978-3786721291
* Romano Guardini: ''Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie. Dantestudien Band 1'', Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1995, ISBN 978-3786718635
* Romano Guardini: ''Landschaft der Ewigkeit. Dantestudien Band 2'', Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1996, ISBN 978-3786719021
* Kurt Flasch: ''Einladung, Dante zu lesen'', FISCHER Taschenbuch, 2015, ISBN 978-3596905966
* Richard Lansing (Hrsg.): ''The Dante Encyclopedia'', Taylor & Francis e-Library, 2010, ISBN 0-203-83447-X Master e-book ISBN
* [[Rudolf Steiner]]: ''Metamorphosen des Seelenlebens – Pfade der Seelenerlebnisse. Zweiter Teil'', [[GA 59]] (1984), ISBN 3-7274-0595-3 {{Vorträge|059}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Wege der geistigen Erkenntnis und der Erneuerung künstlerischer Weltanschauung'', [[GA 161]] (1980), Dornach, 30. Januar 1915
* [[Rudolf Steiner]]: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978), ISBN 3-7274-1730-7 {{Vorträge|173}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die okkulte Bewegung im neunzehnten Jahrhundert und ihre Beziehung zur Weltkultur'', [[GA 254]] (1986), ISBN 3-7274-2540-7 {{Geschichte|254}}
 
Siehe auch die Angaben im Artikel des „[[Wikipedia:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon|BBKL]]“ oder der „[[Wikipedia:Stanford Encyclopedia of Philosophy|Stanford Encyclopedia of Philosophy]]“ (siehe Weblinks). Wichtige Angaben finden sich auch im [[Wikipedia:Lexikon des Mittelalters|Lexikon des Mittelalters]] (Artikel ''Dante'', verschiedene Verfasser, Bd. 3, Sp. 544 ff.) und in der ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie'' (Thorsten Gubatz, Artikel ''Dante'', Bd. 2. Metzler, Stuttgart & Weimar 2005 [2. Aufl.], S. 108–115).
 
{{GA}}
 
==Weblinks==
{{Commons|Dante Alighieri}}
{{Commons|The Divine Comedy|Göttliche Komödie}}
{{Wikiquote|Dante Alighieri}}
{{Wikisource|Dante Alighieri|Dante Alighieri (Werke)}}
{{Wikisource|Dantes Werke|Dantes Werke (Hrsg. Albert Ritter)}}
{{Wikisource|Göttliche Komödie (Streckfuß 1876)|Göttliche Komödie (deutsche Übersetzung von Carl Streckfuß)}}
{{Wikisource|it:Divina Commedia|Divina Commedia (italienischer Originaltext)}}
* {{DNB-Portal|118523708}}
* {{BBKL|autor=Friedrich Wilhelm Bautz|artikel=Dante Alighieri|band=1|spalten=1212-1221|archiveurl=http://web.archive.org/web/20070613120857/http://www.bautz.de/bbkl/d/dante_alighieri.shtml|archivedate=17.4.2017}}
*[http://plato.stanford.edu/entries/dante/ Dante in der "Stanford Encyclopedia of Philosophy"]
*[http://gutenberg.spiegel.de/autoren/dante.htm Dante im Projekt Gutenberg]
*[http://etcweb.princeton.edu/dante/index.html Princeton Dante Project - höchst empfehlenswert!]
*[http://www.liberley.it/dx/dante.htm Linksammlung übersetzter Werke von Dante]
* [http://www.perseus.ch/PDF-Dateien/carus2.pdf Carl Gustav Carus und Brunetto Latini, der Lehrer Dantes] - Hinweise auf spätere Inkarnationen Dantes und seines Lehrers Brunetto Latini.
* [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_11/Europaer_12_2007.pdf#page=9&view=Fit Marcus Schneider: ''Die Tempelritter, das Pogrom und Dante – Vernichtung des Ordens vor 700 Jahren''] - in: [[Der Europäer]] Jg. 11 / Nr. 12 / Oktober 2007


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>


{{Navigationsleiste Werke von Dante Alighieri}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4000243-3|LCCN=sh/85/037238}}


[[Kategorie:Schriftsteller (Mittelalter)]]
[[Kategorie:Herrschaftsform]]
[[Kategorie:Schriftsteller (Italiener)]]
[[Kategorie:Frühe Neuzeit]]
[[Kategorie:Dichter]]
[[Kategorie:Absolutismus|!]]
[[Kategorie:Dante|!]]
[[Kategorie:Staatsform]]
[[Kategorie:Italiener]]
[[Kategorie:Aufklärung]]
[[Kategorie:Geboren 1265]]
[[Kategorie:Monarchie]]
[[Kategorie:Gestorben 1321]]
[[Kategorie:Neuzeit]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 11. Juli 2020, 22:16 Uhr

Inszenierung des absoluten Herrschers im Staatsporträt Ludwigs XIV. von Hyacinthe Rigaud (um 1700). Die selbstbewusste Pose des mit allen Insignien seiner Macht dargestellten französischen Königs versinnbildlicht seinen durch göttlichen Auftrag legitimierten Herrschaftsanspruch. Das Ölgemälde wurde zum Vorbild für die Porträts absolutistischer Herrscher in ganz Europa.

Mit Absolutismus (auch absolute Monarchie genannt; lat. absolutus: „losgelöst“, im Sinne von legibus absolutus = von den Gesetzen losgelöst) wird eine Herrschaftsform in Monarchien bezeichnet, die von der Regierung eines aus eigener Machtvollkommenheit handelnden Herrschers ohne oder ohne wesentliche politische Mitentscheidung ständischer oder demokratischer Institutionen bestimmt ist (Alleinherrschaft). Diese Regierungsform wurde von Jean Bodin systematisch dargestellt und gerechtfertigt.

Zugleich bezeichnet der Begriff auch eine von dieser Regierungsform geprägte frühneuzeitliche Epoche europäischer Geschichte zwischen den Religionskriegen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts und den Revolutionen des späten 18. Jahrhunderts.

Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird der Begriff als Beschreibung eines Zeitalters in Frage gestellt, weil neben absolutistischen Fürstentümern auch Republiken wie die Niederlande oder konstitutionelle Monarchien wie England eine Blütezeit erlebten. Aus diesem Grund wird als Epochenbezeichnung mittlerweile der Begriff „Zeitalter des Barock“ gewählt, der neben den politischen Unterschieden auch zeitgenössische religiöse, philosophische und ästhetische Erscheinungen mit einbezieht.

Absolutistische Regierungsformen gibt es auch in der Gegenwart, so in der jeweils aus religiösen Prinzipien abgeleiteten Herrschaft des Papstes im Vatikanstaat und des Königs von Saudi-Arabien.

Typisierungversuche: Kennzeichen des „Absolutismus“

Als Kennzeichen für den „Absolutismus“ wird der Verstaatlichungsprozess bezeichnet, der sich unter anderem in der Aufstellung stehender Heere, dem Aufbau eines allein vom Herrscher abhängigen Beamtenapparats, der Einbindung der Kirche in das Staatswesen und einem merkantilistischen Wirtschaftssystem manifestierte. Darüber hinaus hätte ein Wandel im Selbstverständnis des barocken Fürsten zu einer Intensivierung des höfischen Lebens stattgefunden, das seine Hochblüte am Versailler Hof Ludwigs XIV. fand.

Der absolute Monarch beanspruchte zwar die unbeschränkte und ungeteilte Staatsgewalt ohne Mitwirkung von Ständen oder Parlament; Theoretiker der absoluten Monarchie wie Thomas Hobbes oder Jean Bodin betonten aber auch Beschränkungen der Herrschaft, etwa dass der Monarch in seinem Handeln an die Gebote der Religion, an das Naturrecht und gegebenenfalls auch an die Staatsgrundgesetze zu halten hat.[1] Jedoch sollte der Monarch keinen positiven Gesetzen unterworfen sein.[2]

In der zumeist als „aufgeklärter Absolutismus“ bezeichneten Spätphase „absolutistischer Herrschaft“ hätte sich der Fürst als „erster Diener des Staates“ verstanden und eine am Gemeinwohl orientierte Reformpolitik verfolgt, die sich unter anderem in religiöser Toleranz, Reformen des Erziehungs- und Schulwesens und Maßnahmen zur Verbesserung der Rechtspflege widerspiegelte.

Immer noch landläufig wird der „Absolutismus“ als weit verbreitete Herrschaftsform in Europa beschrieben, die im Zeitalter des Barocks zur höchsten Blüte gelangte. Diese Form der Typisierung begann mit dem Historiker Wilhelm Roscher, der im 19. Jahrhundert erstmals den Versuch unternahm, das „absolutistische Zeitalter“ zu periodisieren und der aufgeklärten Epoche eine gesonderte historische Stellung zuzuweisen. Er stellte die These einer Stufenfolge, die mit „konfessionellem Absolutismus“ beginnt, in einen „höfischen Absolutismus“ übergeht und schließlich im aufgeklärten Absolutismus mündet.[3] Das Musterbeispiel für den „höfischen Absolutismus“ ist die Herrschaft des französischen Königs Ludwig XIV. Später habe sich aus dem reinen „Absolutismus“ der so genannte „aufgeklärte Absolutismus“ entwickelt, in dem das allgemeine Wohlergehen zum Primärziel des ansonsten absolut regierenden Monarchen wurde: Der König habe sich selbst als der erste Diener seines Staates (Selbstbeschreibung Friedrich II. von Preußen) verstanden.

Neben dieser traditionellen Epocheneinteilung wurde seit dem 19. Jahrhundert das Roschersche Modell zunehmend auf Teilgebiete der Geschichte der Frühen Neuzeit bezogen. So sprach man vom praktischen, bürokratischen, germanischen und dem romanischen „Absolutismus“, ohne den Begriff zu hinterfragen beziehungsweise die komplexen Unterschiede aufzuzeigen.[4]

Während der Begriff „Zeitalter des Absolutismus“ als Epochenbezeichnung für die Phase europäischer Geschichte vom Westfälischen Frieden (1648) bis zum Ausbruch der Französischen Revolution (1789) lange Zeit unumstritten war, hat man am Ende des 20. Jahrhunderts die Vorstellung von einer unumschränkten Machtausübung des „absoluten Herrschers“ unter Ausschaltung aller der Zentralisierung entgegenstehenden Kräfte vielfach relativiert und zunehmend nach dem „Nichtabsolutistischen im Absolutismus“ (Gerhard Oestreich) gefragt.[5] Als Gegenströmung zum „Zeitalter des Absolutismus“ gilt die Epoche der Aufklärung.

Inzwischen wird sogar vom „Mythos Absolutismus“ gesprochen.[6] Hauptthese ist, dass auch im Frankreich eines Ludwigs XIV. ohne Klientelwirtschaft und traditionelle Eliten und ohne dezentrale regionale und lokale Strukturen politische Macht niemals durchsetzbar gewesen wäre. Gleichzeitig wird der „Sonderweg“ Englands – in Abgrenzung zum sonstigen „absolutistischen“ Europa – in Frage gestellt.[7]

Demgegenüber monieren einige Wissenschaftler einen Revisionismus, mit einer verbreiten „Neigung zur fast vollständigen Demontage des früheren Absolutismus-Bildes“[8]

Friedrich II. von Preußen als Vertreter des „aufgeklärten Absolutismus“

Insgesamt scheint sich aber eine Abkehr vom Begriff des „Absolutismus“ in der Geschichtswissenschaft durchzusetzen. So wurde Band 11 Das Zeitalter des Absolutismus des Standardwerks Oldenbourg Grundriss der Geschichte in seiner 4. Auflage in Barock und Aufklärung umbenannt.[9]

Höfischer Absolutismus

Im Begriff des „höfischen Absolutismus“ wird dem König eine absolute Herrschaft über seinen Staat durch Gottes Gnade zugesprochen. Danach lebt er an einem prunkvollen Hof und bestimmt die Religion seiner Untertanen. Er bemüht sich, die Adligen seines Landes an seinen Hof zu ziehen und sie dadurch nicht nur unter seine Kontrolle zu bringen, sondern auch durch das kostspielige Hofleben, das sich die meisten nur durch großzügige Schenkungen des Monarchen leisten konnten, in eine Abhängigkeit von ihm zu treiben. Das Strafsystem sieht strenge Strafen – inklusive Tortur – vor. Es gibt die Leibeigenschaft und Fronarbeit. Adel und Kirche genießen Privilegien wie zum Beispiel Steuerfreiheit. Der Staat besitzt große Mengen Geld und Edelmetalle.

Als größte Ausprägungsform des höfischen „Absolutismus“ wird der Hof Ludwigs XIV. in Versailles angesehen. Der Adel wurde durch ein prunkvolles Hofleben abhängig vom König, da dieser die Kosten für die Feste übernahm und dem Adel Geld lieh. Dadurch konnte der König losgelöst vom Adel regieren. Den Klerus beeinflusste er durch zahlreiche Unterstützungen der Kirche. Zudem berief er sich darauf, ein „Herrscher von Gottes Gnaden“ zu sein. Den dritten Stand kontrollierte Ludwig durch die Fürsten und durch die Gunst der höheren Bürgerschaft, wodurch er die Macht über die untere Arbeiterschaft gewann. Zudem wurde jedweder Zweifel an der Autorität des Monarchen mit äußerster Härte bestraft.

Diesem Bild des Hofes als ein „Disziplinierungs- und Sakralisierungselement“ wird aber selbst für Frankreich in Frage gestellt. So sprechen einige Historiker davon, dass selbst Ludwig XIV. eine absolute Macht nur als Lichtgestalt in der Repräsentation erreicht habe.[10] Die Abhängigkeit und Vernetzung der „absolutistischen“ Fürsten von Ständen, Kreditgebern, Künstlern und Kirchen ließen aber vor allem außerhalb Frankreichs kein geschlossenes System entstehen. Insbesondere in kleineren Fürstentümern und vor allem in geistlichen Staaten kann keineswegs von einer „absolutistischen“ Herrschaft gesprochen werden.[11]

Aufgeklärter Absolutismus

Im „aufgeklärten Absolutismus“ sieht sich der König als der „erster Diener des Staates“ an (Zitat Friedrichs II. von Preußen). Sein Hof wird einfach gehalten, um die Effizienz des Staatsapparates zu erhöhen. Der Einfluss von Adel und Klerus (Kirche) ist geringer, das Volk hat eine freie Religionswahl. Die Leibeigenschaft wird verboten, die Fronarbeit gemildert und das Strafsystem sieht weniger strenge Strafen vor. Der Reichtum des Staates ist sein Grund und Boden (Physiokratismus). Die praktische Umsetzung wird vor allem in der österreichischen Habsburgermonarchie durch Maria Theresia sowie deren Sohn Josef II., und in Preußen durch Friedrich II. zugeschrieben.

Siehe auch

Literatur

Allgemeines und Forschungskonzept

  • Perry Anderson: Die Entstehung des absolutistischen Staates. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-518-10950-2.
  • Ronald G. Asch, Heinz Duchhardt (Hrsg.): Der Absolutismus – ein Mythos? Strukturwandel monarchischer Herrschaft in West- und Mitteleuropa (ca. 1550–1700). Böhlau, Köln 1996, ISBN 3-412-06096-8. Darin: Nicholas Henshall: Early Modern Absolutism 1550–1700. Political Reality or Propaganda. S. 25–53 (Digitalisat).
  • Peter Baumgart: Absolutismus ein Mythos? Aufgeklärter Absolutismus ein Widerspruch? Reflexionen zu einem kontroversen Thema gegenwärtiger Frühneuzeitforschung. In: Zeitschrift für historische Forschung. Bd. 27, 2000, S. 573–589.
    • Dazu die Replik von Heinz Duchhardt: Die Absolutismusdebatte – eine Antipolemik. In: Historische Zeitschrift. Bd. 275, 2002, S. 323–331.
  • Richard Bonney: L’absolutisme (= Que sais-je? Bd. 2486). PUF, Paris 1989, ISBN 2-13-042616-6.
  • Dagmar Freist: Absolutismus (= Kontroversen um die Geschichte). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-14724-3.
  • Nicholas Henshall: The Myth of Absolutism. Change and Continuity in Early Modern European Monarchy. Longman, London 1992, ISBN 0-582-05618-7.
    • Dazu die Rezension von Heinz Duchhardt: Absolutismus. Abschied von einem Epochenbegriff? In: Historische Zeitschrift. Bd. 258, 1994, S. 113–122.
  • Ernst Hinrichs: Fürsten und Mächte. Zum Problem des europäischen Absolutismus. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-36245-5.
  • Leonhard Horowski: Das Europa der Könige. Macht und Spiel an den Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2017, ISBN 978-3498028350.
  • Georg Seiderer: Über die Rechtmäßigkeit politischer Herrschaft: Die Staatslehre des Absolutismus. In: Welt und Kulturgeschichte. Bd. 9: Zeitalter des Absolutismus. Zeitverlag 2006, ISBN 3-411-17599-0, S. 162–172.
  • Lothar Schilling (Hrsg.): Absolutismus, ein unersetzliches Forschungskonzept? Eine deutsch-französische Bilanz. = L’absolutisme, un concept irremplaçable? (= Pariser Historische Studien. Bd. 79). Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58095-2 (Digitalisat).
  • Martin Wrede: Absolutismus. In: Friedrich Jaeger (Hrsg.): Enzyklopädie der Neuzeit. Bd. 1. Metzler, Stuttgart / Weimar 2005, Sp. 24–34.

Epochendarstellungen

  • Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Bd. 11). 4. Auflage. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-49744-1 (neu bearbeitete und erweiterte Auflage des Bandes Das Zeitalter des Absolutismus).
  • Walther Hubatsch: Das Zeitalter des Absolutismus 1600–1789. 4., ergänzte Auflage. Westermann, Braunschweig 1975, ISBN 3-14-160357-X.
  • Johannes Kunisch: Absolutismus. Europäische Geschichte vom Westfälischen Frieden bis zur Krise des Ancien Régime (= UTB. Bd. 1426). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-8252-1426-5.
  • Rudolf Vierhaus: Staaten und Stände. Vom Westfälischen bis zum Hubertusburger Frieden 1648 bis 1763. Propyläen, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-548-33143-2.
  • Fritz Wagner: Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung (= Handbuch der europäischen Geschichte. Hrsg. von Theodor Schieder. Band 4). Union, Stuttgart 1968; 3. Auflage: Klett-Cotta, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-12-907560-9.

Länderspezifisches

  • Günter Barudio: Absolutismus – Zerstörung der „libertären Verfassung“. Studien zur „karolinischen Eingewalt“ in Schweden zwischen 1680 und 1693 (= Frankfurter Historische Abhandlungen. Bd. 13). Steiner, Wiesbaden 1976.
  • Fanny Cosandey, Robert Descimon: L’absolutisme en France. Histoire et historiographie (= Points Seuil. Bd. 313). Edition du Seuil, Paris 2002, ISBN 2-02-048193-6.
  • Kersten Krüger: Absolutismus in Dänemark. Ein Modell für Begriffsbildung und Typologie (1979). Wieder abgedruckt in: ders.: Formung der frühen Moderne. Ausgewählte Aufsätze (= Geschichte: Forschung und Wissenschaft. Bd. 14). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8873-8, S. 145–178 (Vorschau).
  • Petr Maťa, Thomas Winkelbauer (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1620 bis 1740. Leistungen und Grenzen des Absolutismusparadigmas. Franz Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08766-4.
  • Olaf Mörke: Die Diskussion um den „Absolutismus“ als Epochenbegriff. Ein Beitrag über den Platz Katharinas II. in der europäischen Politikgeschichte. In: Eckhard Hübner, Jan Kusber, Peter Nitsche (Hrsg.): Rußland zur Zeit Katharinas II. Absolutismus – Aufklärung – Pragmatismus. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 1998, ISBN 3-412-13097-4, S. 9–32.
  • Volker Press: Vom „Ständestaat“ zum Absolutismus. 50 Thesen zur Entwicklung des Ständewesens in Deutschland. In: Peter Baumgart (Hrsg.): Ständetum und Staatsbildung in Brandenburg-Preußen. Ergebnisse einer Fachtagung. Berlin 1983, S. 319–326.
  • Sølvi Sogner: Krig og fred 1660–1780 (= Aschehougs Norges historie. Bd. 6). Oslo 1996, ISBN 82-03-22019-3.
  • Günter Vogler: Absolutistische Herrschaft und ständische Gesellschaft. Reich und Territorien von 1648 bis 1790 (= UTB. Bd. 1898). Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8252-1898-8.
  • Adam Wandruszka: Zum „Absolutismus“ Ferdinands II. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchives. Bd. 14, 1984, S. 261–268 (Digitalisat).

Weblinks

 Wiktionary: Absolutismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Alexander Schwan: Politische Theorien des Rationalismus und der Aufklärung. In: Hans-Joachim Lieber (Hrsg.): Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn 1993, S. 164–172; Wolfgang Weber: Absolutismus. In: Dieter Nohlen (Hrsg.): Lexikon der Politik, Band 7: Politische Begriffe. Directmedia, Berlin 2004, S. 21.
  2. Martin Peters: Altes Reich und Europa. Der Historiker, Statistiker und Publizist August Ludwig (v.) Schlözer (1735–1809). 2., korr. Aufl., Lit Verlag, Münster 2005, S. 8.
  3. Wilhelm Roscher: Geschichte der National-Oekonomik in Deutschland. R. Oldenbourg, München 1874, S. 380 f.
  4.  Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung. 16.–18. Jahrhundert. 4. Auflage. R. Oldenbourg Verlag, München 2007, ISBN 978-3-486-49744-1, S. 169 f.
  5. Vgl. dazu den Forschungsüberblick bei Kunisch, Absolutismus, S. 179–206.
  6. Nicholas Henshall: The Myth of Absolutism. Change and Continuity in Early Modern European Monarchy, London 1993 [erstmals 1992]. Rezension von Heinz Durchhard: Absolutismus – Abschied von einem Epochenbegriff?, in: HZ 258 (1994), S. 113–122.
  7.  Jonathan Clark: English Society 1688–1832. Ideology, Social Structure and Political Practice During the Ancien Regime. 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 1985, ISBN 0-521-30922-0 (Rezension: http://www.history.ac.uk/reviews/review/41b).
  8. So  Ulrich Muhlack: Absoluter Fürstenstaat und Heeresorganisation in Frankreich im Zeitalter Ludwigs XIV.. In: Johannes Kunisch (Hrsg.): Staatsverfassung und Heeresverfassung in der europäischen Geschichte der frühen Neuzeit. Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05964-6, S. 249–278.
  9.  Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung. 16.–18. Jahrhundert. 4. Auflage. R. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-49744-1, S. 169 f.
  10. So  Louis Marin: Das Portrait des Königs. diaphanes, Zürich 2005 (Originaltitel: Le Portrait du roi, übersetzt von Heinz Jatho), ISBN 978-3-935300-62-9.
  11.  Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung. 4. Auflage. R. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-49744-1, S. 172 f.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Absolutismus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.