Pflegewissenschaft und Techniker: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
(Die Seite wurde neu angelegt: „Als '''Techniker''' werden häufig Berufsgruppen oder Personen bezeichnet, die in technischen Arbeitsgebieten tätig sind. Der Techniker ist in De…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Pflegewissenschaft''' beschäftigt sich mit Fragen der [[Gesundheits- und Krankenpflege|Gesundheits- und Kranken-]], [[Kinderkrankenpflege|Kinderkranken-]], [[Altenpflege|Alten-]] und [[Heilerziehungspflege]]. Sie greift auf Erkenntnisse der [[Medizin]], [[Gesundheitswissenschaft]], [[Soziologie]], [[Psychologie]], [[Biologie]], [[Philosophie]], [[Theologie]] und [[Geschichte]] zurück.
Als '''Techniker''' werden häufig Berufsgruppen oder Personen bezeichnet, die in [[Technik|technischen]] Arbeitsgebieten tätig sind.


== Geschichte ==
Der Techniker ist in Deutschland und der Schweiz auch eine [[Berufsbezeichnung]].
Die Wurzeln der Pflegewissenschaft liegen im US-amerikanischen Raum: Der erste Studiengang wird dort auf das Jahr [[1907]] datiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sorgte in den USA die von der ''Russell Sage Foundation'' unterstützte und von Esther Lucille Brown herausgebrachte Studie ''Nurses for the future'' für neue Impulse,<ref>{{Webarchiv | url=http://www.nurseweek.com/features/99-12/educate.html | wayback=20080516082537 | text=Artikel in Nurseweek}}</ref> indem sie über die mangelhafte pflegerische Versorgung in den USA berichtete und ausdrücklich die Verweisung der Ausbildung an die Universitäten forderte. Dementsprechend entstanden zunächst Studiengänge zur [[Pflegepädagogik]] und zum [[Pflegemanagement]]. Zeitlich deutlich versetzt bildeten sich dann originär pflegewissenschaftliche Studienangebote, entstanden Forschungsinstitute und entsprechende Fachzeitschriften. 1952 eröffnete [[Hildegard Peplau]] den Wissenschaftsdiskurs um [[Pflegetheorie]]n und [[Pflegemodell]]e.<ref name="kaeppli">Silvia Käppeli: ''Standortbestimmung von Pflegewissenschaft und Pflegeforschung im deutschsprachigen Raum unter Berücksichtigung der internationalen Entwicklung.'' In: Gesellschaft zur Förderung der Pflegewissenschaft NRW e.&nbsp;V. (Hrsg.): {{Webarchiv | url=http://www.ipw-bielefeld.de/fileadmin/PDF/Publikationen/ipw_102.pdf | wayback=20071008211838 | text=Die Bedeutung der Pflegewissenschaft für die Professionalisierung der Pflege. Dokumentation einer Fachtagung}} Bielefeld 1996, {{ISSN|1435-408X}}</ref>
* in Deutschland sind Techniker Personen, die eine [[Aufstiegsweiterbildung]] sowie das [[Staatsexamen]] an einer [[Technikerschule|Fachschule für Technik]] auf [[Tertiärer Bildungsbereich|Tertiärstufe]] abgelegt haben und dadurch die Berufsbezeichnung ''Staatlich geprüfter Techniker (engl. State-Certified Engineer)'' führen dürfen.
* in der Schweiz handelt es sich um eine [[höhere Berufsbildung]] auf [[Tertiärer Bildungsbereich|Tertiärstufe]] mit Diplomarbeit zur Berufsbezeichnung ''Diplom-Techniker (HF/TS)''.


Von den USA ausgehend gelangte die Akademisierungs-Bewegung mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in Europa an: In Heidelberg begannen 1946 Gespräche zur Einrichtung eines Pflegestudienganges an der [[Universität Heidelberg]]. Diese führten 1953 zur Gründung der [[Schwesternschule der Universität Heidelberg]]. Der Wunsch nach einer akademischen Ausbildung scheiterte jedoch, nicht zuletzt am Widerstand der Schwesternorganisationen. In der DDR existierten erste pflegebezogene Studiengänge an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und in Halle/Wittenberg bereits ab den 1960er Jahren, wenngleich mit einer stärkeren pädagogisch-didaktischer oder medizin-naturwissenschaftlicher Prägung. Auch in Großbritannien und den skandinavischen Ländern wurden verhältnismäßig früh mit dem Aufbau von Pflegestudiengängen begonnen.
== Deutschland ==
{{Hauptartikel|Staatlich geprüfter Techniker}}


Ab der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre entstanden auch in der Bundesrepublik Deutschland pflegebezogene Studiengänge, zum Teil in Verbindung mit anderen Fachbereichen – wie beispielsweise die Besetzung des Lehrstuhls „Pflege- und Sozialwissenschaften“ an der [[Fachhochschule Osnabrück]] durch [[Ruth Schröck]] im Jahr 1987. In Ermangelung anderer Möglichkeiten war es zum damaligen Zeitpunkt üblich, dass die Lehrbeauftragten einen pflegewissenschaftlichen Abschluss aus den USA oder Großbritannien innehatten oder anderen wissenschaftlichen Disziplinen entstammten (z.&nbsp;B. Soziologie, Psychologie, Pädagogik). An dieser Situation hat sich – trotz inzwischen vielfältiger Studienabschlüsse und Promotionsmöglichkeiten – auch heutzutage nicht viel geändert.
Um die geschützte Berufsbezeichnung ''Staatlich geprüfter Techniker''<ref>[http://eacea.ec.europa.eu/education/eurydice/documents/eurybase/structures/041_DE_EN.pdf], eacea.ec.europa.eu (pdf)</ref> führen zu dürfen, muss eine entsprechende Aufstiegsweiterbildung an einer [[Technikerschule|Fachschule für Technik]] absolviert und das abschließende staatliche Examen bestanden worden sein. Die meisten Technikerschulen sind staatliche Fachschulen, jedoch gibt es auch private Organisationen, welche diese Weiterbildung anbieten.


Im selben Zeitraum entstanden auch außerhalb Fachhochschulen und Universitäten Institutionen, die sich der Förderung der Pflegewissenschaft und -forschung verschrieben haben. Zu nennen sei nur das aus einer Stiftung hervorgegangene ''Agnes-Karll-Institut für Pflegeforschung'' des DBfK. Im Jahre 1991 konnte das Institut eines der ersten Forschungsprojekte im Kernbereich von Pflege abschließen: ''Der Pflegeprozeß am Beispiel von Apoplexiekranken – Eine Studie zur Erfassung und Entwicklung ganzheitlich-rehabilitativer Prozeßpflege'', die über die Dauer von drei Jahren vom [[Bundesministerium für Gesundheit (Deutschland)|Bundesministerium für Gesundheit]] gefördert und unter der Leitung von [[Monika Krohwinkel]] durchgeführt wurde.<ref name="kaeppli"/>
In der [[DDR]] wurde Ende der 80er Jahre ergänzend zur [[Ingenieur]]ausbildung die Ausbildung zum Techniker wieder eingeführt. Diese qualifizierende Ausbildung betrug nach dem vorherigen erfolgreichen Abschluss einer verwandten Berufsausbildung 2 Jahre und war mit der in der BRD vergleichbar.


1988 erschien mit der Zeitschrift ''[[Pflege (Zeitschrift)|Pflege]]'' aus dem Huber Verlag (Bern) erstmals ein deutschsprachiges Wissenschaftsperiodikum für die Pflege.
== Techniker in der Schweiz (Dipl. Techniker TS/HF) ==


Im Oktober 1997 wurde [[Marianne Arndt]], die ihre Weiterbildung zur Unterrichtsschwester an der [[Schwesternschule der Universität Heidelberg]] absolviert hatte, von der medizinischen Fakultät Charité der Humboldt Universität zu Berlin die Lehrbefähigung für das Fach Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Pflegeethik verliehen. Hiermit wurde die erste Pflegewissenschaftlerin an einer deutschen Hochschule habilitiert.<ref>Rheinischer Merkur: ''Akzente: Ethik in der Krankenpflege: Marianne Arndt - eine Deutsche, die im Fach Pflegewissenschaft an einer deutschen Universität habilitiert'', Nr. 47, 21. November 1997; ähnliche Informationen in einschlägigen deutschen Pflegezeitschriften wie "Die Schwester/der Pfleger" etc.</ref> Am 27. Oktober 1999 wurde an der Medizinischen Fakultät [[Charité]] der Humboldt-Universität zu Berlin zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum der akademische Grad eines Doktors der Pflegewissenschaft (''Doctor rerum curae'', Dr. rer. cur.) verliehen.
In der Schweiz ist der Titel ''Diplomierter Techniker/in&nbsp;HF'' bzw. ''Diplomierter Techniker/in&nbsp;TS'' eine geschützte Berufsbezeichnung. Dieser Titel wird erst nach erfolgreichem Ablegen des Qualifikationsverfahrens zum Techniker TS/HF erlangt. Die Abschlussqualifikation umfasst u.&nbsp;a. die Diplomarbeit (analog der Projektarbeit eines deutschen Staatlich geprüften Technikers).


== Akademische Grade ==
Die Änderung von TS<ref>http://www.admin.ch/ch/d/as/2001/1167.pdf</ref> ([[Technikerschule]]) zu HF ([[Höhere Fachschule (Schweiz)|höhere Fachschule]]) erfolgte 2005. Dipl. Techniker TS dürfen den Titel Dipl. Techniker HF führen,<ref>http://www.admin.ch/ch/d/sr/412_101_61/a23.html</ref> die Titel sind also gleichwertig.
Pflegewissenschaft folgt dem Bologna Modell der akademischen Ausbildung mit dem Graduieren als [[Bachelor]] und als [[Master]].<ref>Daniela Wittmann: ''B.A. Nurse: ein System für Deutschland?!, eine historisch-kritische Betrachtung und deren neue Perspektiven'', Zulassungsarbeit Universität Heidelberg 2015. [http://katalog.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/titel.cgi?katkey=67933104&sess=641495dcfa29b437dcf149f4a1aa25fc&art=f&kat1=freitext&kat2=ti&kat3=au&op1=AND&op2=AND&var1=&var2=&var3=%22wittmann%2C%20daniela%22 Hochschulschrift Daniela Wittmann]</ref> Weiterführende Qualifikationen werden mit dem akademischen Grad eines Doctor rerum curae (Dr. rer. cur.), Doctor rerum medicinalium (Dr. rer. medic.) sowie Doctor scientiarum humanarum (Dr. sc. hum.)<ref>[https://www.uni-heidelberg.de/md/studium/download/prom-ordn_med_fak_dr-sc-hum_160314.pdf Promotionsordnung Dr. sc. hum. Universität Heidelberg]</ref> beliehen. Über die Zukunft der Habilitationen in der Pflegewissenschaft wird die weitere Entwicklung der [[Bologna-Prozess|Bologna-Richtlinie]] im Rahmen der europäischen Einigung entscheiden müssen. Da viele Pflegewissenschaftlerinnen in Deutschland ihren akademischen Werdegang mit einer Pflegeausbildung beginnen und somit Lebenszeit investieren, um pflegerelevantes Wissen zu erwerben, dürfte die Diskussionen um die Einhaltung bzw. Modifikation der Bologna-Richtlinie von nicht unerheblichem Interesse sein.


== Pflegeforschungsinstitute im deutschsprachigen Raum ==
=== Ausbildung in der Schweiz ===
* [[Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung]] [[Verein#Eingetragener Verein|e.&nbsp;V.]], Köln
* Pflegewissenschaftliche Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar
* Institut für angewandte Pflegeforschung, [[Universität Bremen]]
* Institut für Pflegewissenschaft, [[Universität Basel]]
* Department für Pflegewissenschaft, [[Universität Witten/Herdecke]]
* Institut- für Pflege- und Gesundheitswissenschaft, [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg]]
* Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Charité-Universitätsmedizin Berlin
* Institut für Pflegewissenschaft, [[Privatuniversität]] [[UMIT]], Hall in Tirol
* Institut für Pflegewissenschaft, [[Universität Wien]]
* Institut für Pflegewissenschaft, [[Paracelsus Medizinische Privatuniversität]], Salzburg
* [[Universität_Bielefeld#Fakultäten|Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften]]
* [[Universität Osnabrück]], Fachgebiet Pflegewissenschaft
* Zentrum für Pflegeforschung und Beratung (ZePB), Bremen
* Institut für Pflegewissenschaft, [[Medizinische Universität Graz]]
* Institut für Pflegewissenschaft, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd


== Pflegewissenschaftliche Zeitschriften ==
Die Ausbildung umfasst eine Gesamtstundenzahl von mindestens 3600 bzw. 5400 Lernstunden (davon ca. 2000 Unterrichtsstunden), wobei bei berufsbegleitenden Ausbildungen die Berufstätigkeit mit 720 bzw. 1080 Stunden angerechnet werden kann.<ref>[http://www.admin.ch/ch/d/sr/4/412.101.61.de.pdf], admin.ch (pdf; 152&nbsp;kB)</ref><ref>{{Toter Link|date=2017-06-11|url=http://www.bbt.admin.ch/themen/hoehere/00161/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDeH5_fWym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--}}, bbt.admin.ch</ref>
* Pflege - die wissenschaftliche Zeitschrift für Pflegeberufe
Voraussetzung ist in der Regel eine abgeschlossene Berufslehre in der gewählten Techniker-Fachrichtung, jedoch sind beim Nachweis entsprechender Qualifikationen auch Ausnahmen möglich.
* Zeitschrift für Pflegewissenschaft
 
* Pflege & Gesellschaft
Die Studiengänge haben berufsbegleitend&nbsp;5<ref>[http://www.tbz.ch/Files/ITSE.pdf#page=8 tbz.ch]</ref>,&nbsp;6<ref>[http://www.abbts.ch/index.cfm?action=act_getfile&doc_id=100481&#page=6 abbts.ch]</ref> oder&nbsp;7<ref>[http://www.ibz.ch/techniker_hf/elektrotechnik.htm ibz.ch]</ref> Semester oder Vollzeit 4&nbsp;Semester.<ref>[http://www.zbw.ch/hoehere-fachschule/kurs.cfm?kurs=4478 zbw.ch]</ref>
* QuPuG - Journal für qualitative Forschung in Pflege- und Gesundheitswissenschaft
 
* Klinische Pflegeforschung<ref>{{Internetquelle|url=https://ojs.ub.uni-freiburg.de/index.php/klinische-pflegeforschung|titel=Klinische Pflegeforschung|zugriff=2017-06-28}}</ref>
=== Fachrichtungen und Spezialisierungen <!-- in der Schweiz --> ===
==== Altrechtlich <!-- in der Schweiz --> ====
In der Schweiz gab es vor dem neuen Rahmenlehrplan sehr viele verschiedene Fachrichtungen des Technikers, z.&nbsp;B.:
* ''Betriebstechniker&nbsp;HF''<ref>[http://www.abbts.ch/index.cfm?&content=21], abbts.ch</ref> / ''Techniker Unternehmensprozesse&nbsp;HF:''<ref>[http://www.sfb.ch/unsere-ausbildungen/prozessmanagement/techniker-hf-unternehmensprozesse.html Techniker Unternehmensprozesse HF], sfb.ch</ref> Der Betriebstechniker steht in den modernen Unternehmen im Zentrum der Geschäftsprozesse. Er gestaltet diese nach kundenorientierten, wirtschaftlichen und zweckmäßigen Kriterien.
* ''Techniker HF in Informatik:''<ref>http://www.tsu.ch/Informatiker.htm</ref>. Zu den Aufgaben eines Informatikers HF gehört die systematische Entwicklung von Programmen in mehreren höheren Programmiersprachen und auch die Projektierung und Realisierung von vernetzten Kommunikationssystemen. Die Grundkenntnisse reichen von der Elektronik bis zur Informatik, die Einsatzgebiete sind Software- Entwicklungsplätze wie auch in Informatik-Zentren.
* ''IT&nbsp;Service Engineer&nbsp;HF:''<ref>[http://www.tbz.ch/weiterb/xr/aspx/weiterb.ts/Sv.63713d7b43526570313d7b693d523852474a563246464144393730444c3059584e7d7d/rx/detail.htm]</ref> In dieser Fachrichtung steht die systemtechnische Seite der Informatik im Vordergrund. Dies bedeutet Konzeption, Installation und Betrieb komplexer IT-Infrastrukturen nach anerkannten Regeln des IT Service Managements. Organisatorische und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sorgen für den erfolgreichen Einsatz der Informatikmittel. Das Einsatzgebiet liegt in der Regel im Betrieb der Informatik.
* ''Systemtechniker&nbsp;HF:''<ref>http://www.abbts.ch/index.cfm?&content=26</ref> Der Systemtechniker ist ein Elektronikfachmann, er kennt sich bestens mit Hardware und mit der Software aus. Der Entwurf und das Messen von elektronischen Schaltungen, die systematische Entwicklung von Programmen sind nur ein Teil seinen Fachkenntnissen. Sein Einsatzgebiet liegt hauptsächlich in der Entwicklung und Produktion.
* ''Techniker&nbsp;HF in Maschinenbau:''<ref>[http://www.ibz.ch/techniker_hf/maschinenbau.htm Maschinenbau], ibz.ch</ref> Der Maschinenbautechniker kann sich im Verlauf der Ausbildung auf Konstruktion (CAD, Berechnung etc.) oder Automation (Robotik, Programmierung etc.) spezialisieren. Ein Maschinenbautechniker HF hat eine Schlüsselstellung innerhalb der Projektierung, Entwicklung und Konstruktion von Produkten, Maschinen und Anlagen. Er ist ein Generalist und Unternehmer.
* ''Techniker&nbsp;HF in Elektrotechnik:''<ref>[http://www.bbz-biel.ch/con/cms/front_content.php?idcat=40 Elektrotechnik], bbz-biel.ch</ref>. Der Elektrotechniker&nbsp;HF entwickelt elektrische und elektronische Schaltungen (Hardware) und Programme (Software) für Anlagen und Geräte zur Regelung und Steuerung von Abläufen, Prozessen und Informationen oder ist für die Übertragung von Informationen zuständig (Kommunikationstechniken). Je nach Einsatzgebiet oder Projektgröße wird er für die Entwicklung oder Betreuung von Teilsystemen oder ganzen Projekten eingesetzt. Der Elektrotechniker&nbsp;HF ist beispielsweise als Assistent des Ingenieurs&nbsp;FH, als Gruppen- oder Projektleiter tätig. Im weiteren Verlauf des Studiums wählt der Elektrotechniker eine der beiden Fachrichtungen Energietechnik oder Mikroprozessortechnik.
* ''Technikerin TS Agrarwirtschaft''<ref>{{Webarchiv | url=http://www.strickhof.ch:80/fileadmin/strickhof_files/service_oben/unternehmen/schrift150.pdf | wayback=20091123060548 | text=150 Jahre Strickhof, Unternehmensschrift, 2003}}</ref>
Ebenfalls Techniker, aber in vielen Punkten besonders:
* ''Techniker&nbsp;HF Kernkraftwerkstechnik''<ref>[http://rs.web.psi.ch/kurse_kkwt.shtml], rs.web.psi.ch</ref>
 
Eine vollständige Übersicht wird vom SBFI herausgegeben.<ref>[http://www.sbfi.admin.ch/berufsbildung/01472/01487/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDd35,fmym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--], sbfi.admin.ch</ref> Die alt-rechtlichen Rahmenlehrpläne sind weiterhin anerkannt und die entsprechenden Ausbildungen werden weiterhin angeboten.
 
==== Neurechtlich <!-- in der Schweiz --> ====
Mit der Umwandlung der Technikerschulen zu höheren Fachschulen für Technik wurde ein Rahmenlehrplan für den dipl. Techniker&nbsp;HF verfasst, welche Namen und Inhalte der Fachrichtungen stärker reglementiert.<ref name="RLP_T034">[http://www.sbfi.admin.ch/bvz/hbb/index.html?detail=1&typ=rlp&lang=de&item=35 Rahmenlehrplan für Bildungsgänge der höheren Fachschule «Technik»], sbfi.admin.ch (pdf)</ref>
* Bauführung
* Bauplanung
* Elektrotechnik
* Gebäudetechnik
* Holztechnik
* Informatik
* Lebensmitteltechnologie
* Maschinenbau
* Mechatronik
* Medien
* Metallbau
* Mikrotechnik
* Systemtechnik
* Telekommunikation
* Textil
* Unternehmensprozesse
 
Daneben gibt es noch verwandte Ausbildungen, die aber auf einem anderen Rahmenlehrplan basieren:
* dipl. Wirtschaftsinformatiker HF<ref>http://www.sbfi.admin.ch/bvz/hbb/index.html?detail=1&typ=rlp&lang=de&item=67</ref>
* dipl. [[Agrotechniker]] HF<ref>http://www.sbfi.admin.ch/bvz/hbb/index.html?detail=1&typ=rlp&lang=de&item=31</ref>
 
=== Titel ===
Nach Abschluss der Technikerschule können unter gewissen Voraussetzungen die (privat rechtlich) geschützten Titel ''Professional Bachelor&nbsp;[[ODEC]]''<ref>[http://www.odec.ch/pages/index.cfm?dom=1&rub=1295], odec.ch</ref> und/oder ''Ing.&nbsp;EurEta''<ref>[http://www.svts.ch/svts-d_eureta.html EurEta], svts.ch</ref> beantragt werden.
 
Offiziell wird vom [[Bundesamt für Berufsbildung und Technologie|BBT]] für die Übersetzung ins Englische „{{lang|en|''College of Professional Education and Training PET Degree in <Field of Study>''}}“ empfohlen.<ref name="RLP_T034" />
 
=== Weiterbildungsmöglichkeiten ===
Von höheren Fachschulen werden [[Nachdiplom-Studium|Nachdiplom-Studiengänge]] angeboten.
 
Techniker können sich „sur dossier“ an Fachhochschulen bewerben.
 
== Techniker in der Sowjetunion (Dipl.-Techniker) ==
 
In der Sowjetunion bekam man den Titel Dipl.-Techniker erst nach dem erfolgreichen Abschluss eines knappen vierjährigen Besuchs einer staatlichen Fachschule (''Technikum''). Die Untertitel waren ganz unterschiedlich: Hydrotechniker, Elektrotechniker etc. Es handelt sich nicht um einen [[Ingenieur]] (Hochschulabschluss), sondern um einen Technikerabschluss.
 
== Vergleichbare Abschlüsse anderer Staaten ==
=== Österreich ===
In Österreich gibt es keinerlei vergleichbaren Abschluss. Zwar gibt es zahlreiche Berufe, die auf ''-technikerIn'' lauten, aber jeder, der einen technischen [[Lehrberuf]] erlernt, egal, ob im [[Duale Berufsbildung|dualen Weg Lehre/Berufsschule]], an einer [[Berufsbildende mittlere Schule|Berufsbildenden mittleren Schule (vierjährig)]] ist beruflich im Prinzip gleichgestellt (Level 4 im EQR), und der Abschluss staatlich anerkannt, aber alle unterhalb dem eines Staatlich geprüften Technikers (Level 6 im EQR). Weiterbildungen sind für alle Bildungswege die [[Meister]]prüfung, fachliche Spezialisierung oder – [[Matura]] vorausgesetzt – ein [[Ingenieur]]sstudium (Universität oder Fachhochschule).
 
Die fünfjährige berufsbildende höhere Schule (meist eine HTL) ist gemäß den EU Richtlinien im postsekundären Level (> 1 Jahre aber kleiner 3 Jahre) und entspricht dem „short cycle niveau“ (Level 5) des EQF und ist am ehesten mit einem englischen „higher national degree“ (HND) zu vergleichen. Nach 3 Jahren facheinschlägiger Praxis kann ein HTL Absolvent beim zuständigen Wirtschaftsministerium die Standesbezeichnung „Ingenieur“ beantragen.
Weiters kann ein HTL Absolvent nach 6 Jahren facheinschlägiger Berufspraxis die Prüfung für das reglementierte Gewerbe des „Ingenieurbüros-beratende Ingenieure“ ablegen und ein solches selbständig betreiben.
Nach 15 Jahren Berufspraxis kann ein HTL Ingenieur um die Bezeichnung [[Europa Ingenieur|EUR ING]] Europaingenieur der [[Föderation Europäischer Nationaler Ingenieurverbände|FEANI]] ansuchen.
Ein Absolvent einer HTL kann jede Studienrichtung ohne Einschränkungen studieren.
An Fachhochschulen und Universitäten können bis zu 4 Semester (5 Semester mit Praxis) anerkannt werden.
 
Der [[Diplom-HTL-Ingenieur]] (Abschluss mit Diplomarbeit nach sechsjähriger Berufspraxis) wurde mit 2006 beendet. Sinn dieses Abschlusses war es, erfahrene HTL Ingenieure nach zu graduieren, es haben aber nur ca. 1000 Personen diesen Weg gewählt, ebenso gibt es Probleme mit der internationalen Anerkennung.
 
=== Weitere Länder ===
Außerhalb des deutschsprachigen Raums gibt es ähnliche Weiterbildungen und Abschlüsse. Gemeinsames Problem ist mangelnde (direkte) Vergleichbarkeit und folglich Anerkennung.
{| class="wikitable"
|-
!Land
!Nationaler Titel<ref>[http://www.eureta.org/Acknowledge-National-Formation.25.0.html], eureta.org</ref><ref>[http://www.aicte-india.org/downloads/sydneyaccord.pdf] (PDF; 6,1&nbsp;MB), Sydney Accord: Recognition of Equivalence of Accredited Engineering Technology Education Programs</ref>
|-
|Australien
|Engineering Technologist<ref>[http://www.immi.gov.au/asri/occupations/e/engineering-technologist.htm], Australian Government, Department of Immigration and Citizenship</ref>
|-
|Belgien
|Gegraduerde / Gradué
|-
|Dänemark
|Videregående Tekniker Bygningskonstruktør
|-
|Deutschland
|staatlich geprüfter Techniker<br />
staatlich anerkannter Techniker
|-
|Finnland
|Teknikko (Teknisk Ingeniör / Technician Engineer)
|-
|Kanada
|Certified Engineering Technologist<ref>[http://www.workingincanada.gc.ca/report_educational-eng.do?cip=15.03&area=9219&lang=en&noc=2241&province=35&keyword=&action=final&display=function], Government of Canada, Working in Canada Tool</ref>
|-
|Irland
|Associate Engineer
|-
|Italien
|[[Perito industriale|Perito Industriale]] (dt. in Südtirol: [[Diplomierter Gewerbetechniker|dipl. Gewerbetechniker]])
|-
|Luxemburg
|Ingénieur-technicien
|-
|-
|Neuseeland
|Engineering Technologist
|-
|Norwegen
|Fagtekniker
|-
|Schweden
|Ingenjör / Högskoleingenjör
|-
|Schweiz
|dipl. Techniker HF<br />
Technicien dipôlmée ES<br />
Tecnico dipl. SSS
|-
|Südafrika
|Professional Engineering Technologist
|-
|United Kingdom
|Incorporated Engineer
|-
|USA
|Engineering Technologist
|}
 
Eine Verbesserung in Sachen Vergleichbarkeit soll der [[Kopenhagen-Prozess]] bringen und insbesondere der [[Europäischer Qualifikationsrahmen|europäische Qualifikationsrahmen]].
 
In den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] versteht man unter einem ''technician'' meist nicht einen Ingenieur mit Hochschulausbildung, sondern einen – oft auf dem Job angelernten – Facharbeiter.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
{{Portal|Pflege}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Techniker}}
* {{WikipediaDE|Pflegeweissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Techniker}}
* {{WikipediaDE|Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Technikerschule}}
* {{WikipediaDE|Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege}}
* {{WikipediaDE|Techniker Krankenkasse|Die Techniker}} (Krankenkasse)
* {{WikipediaDE|Evidence-based Nursing}} (Evidenzbasierte Pflege)


== Literatur ==
== Weblinks ==
* Reimer Gronemeyer, Charlotte Jurk (Hrsg.): ''Entprofessionalisieren wir uns! Ein kritisches Wörterbuch über die Sprache in Pflege und sozialer Arbeit''. transcript, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8394-3554-0.
'''Deutschland:'''
* V. Hielscher / L. Nock / S. Kirchen-Peters: ''Technikeinsatz in der Altenpflege. Potenziale und Probleme in empirischer Perspektive''. Nomos/edition sigma, 2015.
* [http://www.bvt-online.de/de/ Bundesverband höherer Berufe der Technik, Wirtschaft und Gestaltung e.&nbsp;V.(BVT)]
* Hermann Brandenburg, Stephan Dorschner (Hrsg.): ''Pflegewissenschaft 1. Lehr- und Arbeitsbuch zur Einführung in die Pflegewissenschaft.'' Huber, Bern 2001, ISBN 3-456-84161-2
* [http://www.v-dt.de/ Verein der Techniker]
* Nancy Burns, Susan K. Grove: ''Pflegeforschung verstehen und anwenden.'' Elsevier, München 2005, ISBN 3-437-25996-2
*[https://www.lohnspiegel.de/html/441.php Was verdienen Techniker und Technikerinnen?] Eine Analyse auf Basis der WSI-Lohnspiegel-Datenbank
* Geri Lobiondo-Wood, Judith Haber: ''Pflegeforschung. Methoden, Bewertung, Anwendung.'' Elsevier, München 2005, ISBN 3-437-25936-9
* ''Pflegewissenschaft in der Praxis: Eine kritische Reflexion.'' [broschiert], hrg. von Silvia Käppeli, Huber, Bern 2011


== Weblinks ==
'''Schweiz:'''
* [http://www.dg-pflegewissenschaft.de/ Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.&nbsp;V.]
* [{{Toter Link|inline=ja|date=2017-06-11|url=http://www.bbt.admin.ch/bvz/hbb/index.html?detail=1&typ=rlp&lang=de&item=35&abfragen=Abfrage+durchf%C3%BChren}} Rahmenlehrplan]
* [http://www.pflegeforschung-vfp.ch/ Schweizerischer Verein für Pflegewissenschaft]
* [http://www.pflegestudium.de/ Übersicht über Pflegestudiengänge in Deutschland]
* [https://studieren.de/suche.0.html?&mode=search&lt=course&fb=53:faculty:Pflegewissenschaften/ Übersicht Studiengänge Pflegewissenschaft]
*[http://www.dnapn.de/ Informationen zu Pflege in der Psychiatrie Schweiz/Deutschland]
* [http://www.stiftung-pflegewissenschaft.ch/ Stiftung Pflegewissenschaft Schweiz]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=7603053-2}}
[[Kategorie:Techniker|!]]
 
[[Kategorie:Technischer Beruf]]
[[Kategorie:Wissenschaft]]
[[Kategorie:Sozialwissenschaften]]
[[Kategorie:Humanwissenschaften]]
[[Kategorie:Gesundheitswissenschaften]]
[[Kategorie:Pflegewissenschaft|!]]
[[Kategorie:Pflege]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 14. April 2019, 08:07 Uhr

Als Techniker werden häufig Berufsgruppen oder Personen bezeichnet, die in technischen Arbeitsgebieten tätig sind.

Der Techniker ist in Deutschland und der Schweiz auch eine Berufsbezeichnung.

Deutschland

Um die geschützte Berufsbezeichnung Staatlich geprüfter Techniker[1] führen zu dürfen, muss eine entsprechende Aufstiegsweiterbildung an einer Fachschule für Technik absolviert und das abschließende staatliche Examen bestanden worden sein. Die meisten Technikerschulen sind staatliche Fachschulen, jedoch gibt es auch private Organisationen, welche diese Weiterbildung anbieten.

In der DDR wurde Ende der 80er Jahre ergänzend zur Ingenieurausbildung die Ausbildung zum Techniker wieder eingeführt. Diese qualifizierende Ausbildung betrug nach dem vorherigen erfolgreichen Abschluss einer verwandten Berufsausbildung 2 Jahre und war mit der in der BRD vergleichbar.

Techniker in der Schweiz (Dipl. Techniker TS/HF)

In der Schweiz ist der Titel Diplomierter Techniker/in HF bzw. Diplomierter Techniker/in TS eine geschützte Berufsbezeichnung. Dieser Titel wird erst nach erfolgreichem Ablegen des Qualifikationsverfahrens zum Techniker TS/HF erlangt. Die Abschlussqualifikation umfasst u. a. die Diplomarbeit (analog der Projektarbeit eines deutschen Staatlich geprüften Technikers).

Die Änderung von TS[2] (Technikerschule) zu HF (höhere Fachschule) erfolgte 2005. Dipl. Techniker TS dürfen den Titel Dipl. Techniker HF führen,[3] die Titel sind also gleichwertig.

Ausbildung in der Schweiz

Die Ausbildung umfasst eine Gesamtstundenzahl von mindestens 3600 bzw. 5400 Lernstunden (davon ca. 2000 Unterrichtsstunden), wobei bei berufsbegleitenden Ausbildungen die Berufstätigkeit mit 720 bzw. 1080 Stunden angerechnet werden kann.[4][5] Voraussetzung ist in der Regel eine abgeschlossene Berufslehre in der gewählten Techniker-Fachrichtung, jedoch sind beim Nachweis entsprechender Qualifikationen auch Ausnahmen möglich.

Die Studiengänge haben berufsbegleitend 5[6], 6[7] oder 7[8] Semester oder Vollzeit 4 Semester.[9]

Fachrichtungen und Spezialisierungen

Altrechtlich

In der Schweiz gab es vor dem neuen Rahmenlehrplan sehr viele verschiedene Fachrichtungen des Technikers, z. B.:

  • Betriebstechniker HF[10] / Techniker Unternehmensprozesse HF:[11] Der Betriebstechniker steht in den modernen Unternehmen im Zentrum der Geschäftsprozesse. Er gestaltet diese nach kundenorientierten, wirtschaftlichen und zweckmäßigen Kriterien.
  • Techniker HF in Informatik:[12]. Zu den Aufgaben eines Informatikers HF gehört die systematische Entwicklung von Programmen in mehreren höheren Programmiersprachen und auch die Projektierung und Realisierung von vernetzten Kommunikationssystemen. Die Grundkenntnisse reichen von der Elektronik bis zur Informatik, die Einsatzgebiete sind Software- Entwicklungsplätze wie auch in Informatik-Zentren.
  • IT Service Engineer HF:[13] In dieser Fachrichtung steht die systemtechnische Seite der Informatik im Vordergrund. Dies bedeutet Konzeption, Installation und Betrieb komplexer IT-Infrastrukturen nach anerkannten Regeln des IT Service Managements. Organisatorische und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sorgen für den erfolgreichen Einsatz der Informatikmittel. Das Einsatzgebiet liegt in der Regel im Betrieb der Informatik.
  • Systemtechniker HF:[14] Der Systemtechniker ist ein Elektronikfachmann, er kennt sich bestens mit Hardware und mit der Software aus. Der Entwurf und das Messen von elektronischen Schaltungen, die systematische Entwicklung von Programmen sind nur ein Teil seinen Fachkenntnissen. Sein Einsatzgebiet liegt hauptsächlich in der Entwicklung und Produktion.
  • Techniker HF in Maschinenbau:[15] Der Maschinenbautechniker kann sich im Verlauf der Ausbildung auf Konstruktion (CAD, Berechnung etc.) oder Automation (Robotik, Programmierung etc.) spezialisieren. Ein Maschinenbautechniker HF hat eine Schlüsselstellung innerhalb der Projektierung, Entwicklung und Konstruktion von Produkten, Maschinen und Anlagen. Er ist ein Generalist und Unternehmer.
  • Techniker HF in Elektrotechnik:[16]. Der Elektrotechniker HF entwickelt elektrische und elektronische Schaltungen (Hardware) und Programme (Software) für Anlagen und Geräte zur Regelung und Steuerung von Abläufen, Prozessen und Informationen oder ist für die Übertragung von Informationen zuständig (Kommunikationstechniken). Je nach Einsatzgebiet oder Projektgröße wird er für die Entwicklung oder Betreuung von Teilsystemen oder ganzen Projekten eingesetzt. Der Elektrotechniker HF ist beispielsweise als Assistent des Ingenieurs FH, als Gruppen- oder Projektleiter tätig. Im weiteren Verlauf des Studiums wählt der Elektrotechniker eine der beiden Fachrichtungen Energietechnik oder Mikroprozessortechnik.
  • Technikerin TS Agrarwirtschaft[17]

Ebenfalls Techniker, aber in vielen Punkten besonders:

  • Techniker HF Kernkraftwerkstechnik[18]

Eine vollständige Übersicht wird vom SBFI herausgegeben.[19] Die alt-rechtlichen Rahmenlehrpläne sind weiterhin anerkannt und die entsprechenden Ausbildungen werden weiterhin angeboten.

Neurechtlich

Mit der Umwandlung der Technikerschulen zu höheren Fachschulen für Technik wurde ein Rahmenlehrplan für den dipl. Techniker HF verfasst, welche Namen und Inhalte der Fachrichtungen stärker reglementiert.[20]

  • Bauführung
  • Bauplanung
  • Elektrotechnik
  • Gebäudetechnik
  • Holztechnik
  • Informatik
  • Lebensmitteltechnologie
  • Maschinenbau
  • Mechatronik
  • Medien
  • Metallbau
  • Mikrotechnik
  • Systemtechnik
  • Telekommunikation
  • Textil
  • Unternehmensprozesse

Daneben gibt es noch verwandte Ausbildungen, die aber auf einem anderen Rahmenlehrplan basieren:

Titel

Nach Abschluss der Technikerschule können unter gewissen Voraussetzungen die (privat rechtlich) geschützten Titel Professional Bachelor ODEC[23] und/oder Ing. EurEta[24] beantragt werden.

Offiziell wird vom BBT für die Übersetzung ins Englische „College of Professional Education and Training PET Degree in <Field of Study>“ empfohlen.[20]

Weiterbildungsmöglichkeiten

Von höheren Fachschulen werden Nachdiplom-Studiengänge angeboten.

Techniker können sich „sur dossier“ an Fachhochschulen bewerben.

Techniker in der Sowjetunion (Dipl.-Techniker)

In der Sowjetunion bekam man den Titel Dipl.-Techniker erst nach dem erfolgreichen Abschluss eines knappen vierjährigen Besuchs einer staatlichen Fachschule (Technikum). Die Untertitel waren ganz unterschiedlich: Hydrotechniker, Elektrotechniker etc. Es handelt sich nicht um einen Ingenieur (Hochschulabschluss), sondern um einen Technikerabschluss.

Vergleichbare Abschlüsse anderer Staaten

Österreich

In Österreich gibt es keinerlei vergleichbaren Abschluss. Zwar gibt es zahlreiche Berufe, die auf -technikerIn lauten, aber jeder, der einen technischen Lehrberuf erlernt, egal, ob im dualen Weg Lehre/Berufsschule, an einer Berufsbildenden mittleren Schule (vierjährig) ist beruflich im Prinzip gleichgestellt (Level 4 im EQR), und der Abschluss staatlich anerkannt, aber alle unterhalb dem eines Staatlich geprüften Technikers (Level 6 im EQR). Weiterbildungen sind für alle Bildungswege die Meisterprüfung, fachliche Spezialisierung oder – Matura vorausgesetzt – ein Ingenieursstudium (Universität oder Fachhochschule).

Die fünfjährige berufsbildende höhere Schule (meist eine HTL) ist gemäß den EU Richtlinien im postsekundären Level (> 1 Jahre aber kleiner 3 Jahre) und entspricht dem „short cycle niveau“ (Level 5) des EQF und ist am ehesten mit einem englischen „higher national degree“ (HND) zu vergleichen. Nach 3 Jahren facheinschlägiger Praxis kann ein HTL Absolvent beim zuständigen Wirtschaftsministerium die Standesbezeichnung „Ingenieur“ beantragen. Weiters kann ein HTL Absolvent nach 6 Jahren facheinschlägiger Berufspraxis die Prüfung für das reglementierte Gewerbe des „Ingenieurbüros-beratende Ingenieure“ ablegen und ein solches selbständig betreiben. Nach 15 Jahren Berufspraxis kann ein HTL Ingenieur um die Bezeichnung EUR ING Europaingenieur der FEANI ansuchen. Ein Absolvent einer HTL kann jede Studienrichtung ohne Einschränkungen studieren. An Fachhochschulen und Universitäten können bis zu 4 Semester (5 Semester mit Praxis) anerkannt werden.

Der Diplom-HTL-Ingenieur (Abschluss mit Diplomarbeit nach sechsjähriger Berufspraxis) wurde mit 2006 beendet. Sinn dieses Abschlusses war es, erfahrene HTL Ingenieure nach zu graduieren, es haben aber nur ca. 1000 Personen diesen Weg gewählt, ebenso gibt es Probleme mit der internationalen Anerkennung.

Weitere Länder

Außerhalb des deutschsprachigen Raums gibt es ähnliche Weiterbildungen und Abschlüsse. Gemeinsames Problem ist mangelnde (direkte) Vergleichbarkeit und folglich Anerkennung.

Land Nationaler Titel[25][26]
Australien Engineering Technologist[27]
Belgien Gegraduerde / Gradué
Dänemark Videregående Tekniker Bygningskonstruktør
Deutschland staatlich geprüfter Techniker

staatlich anerkannter Techniker

Finnland Teknikko (Teknisk Ingeniör / Technician Engineer)
Kanada Certified Engineering Technologist[28]
Irland Associate Engineer
Italien Perito Industriale (dt. in Südtirol: dipl. Gewerbetechniker)
Luxemburg Ingénieur-technicien
Neuseeland Engineering Technologist
Norwegen Fagtekniker
Schweden Ingenjör / Högskoleingenjör
Schweiz dipl. Techniker HF

Technicien dipôlmée ES
Tecnico dipl. SSS

Südafrika Professional Engineering Technologist
United Kingdom Incorporated Engineer
USA Engineering Technologist

Eine Verbesserung in Sachen Vergleichbarkeit soll der Kopenhagen-Prozess bringen und insbesondere der europäische Qualifikationsrahmen.

In den Vereinigten Staaten versteht man unter einem technician meist nicht einen Ingenieur mit Hochschulausbildung, sondern einen – oft auf dem Job angelernten – Facharbeiter.

Siehe auch

Weblinks

Deutschland:

Schweiz:

Einzelnachweise

  1. [1], eacea.ec.europa.eu (pdf)
  2. http://www.admin.ch/ch/d/as/2001/1167.pdf
  3. http://www.admin.ch/ch/d/sr/412_101_61/a23.html
  4. [2], admin.ch (pdf; 152 kB)
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.bbt.admin.ch (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven), bbt.admin.ch
  6. tbz.ch
  7. abbts.ch
  8. ibz.ch
  9. zbw.ch
  10. [3], abbts.ch
  11. Techniker Unternehmensprozesse HF, sfb.ch
  12. http://www.tsu.ch/Informatiker.htm
  13. [4]
  14. http://www.abbts.ch/index.cfm?&content=26
  15. Maschinenbau, ibz.ch
  16. Elektrotechnik, bbz-biel.ch
  17. 150 Jahre Strickhof, Unternehmensschrift, 2003 (Memento vom 23. November 2009 im Internet Archive)
  18. [5], rs.web.psi.ch
  19. [6], sbfi.admin.ch
  20. 20,0 20,1 Rahmenlehrplan für Bildungsgänge der höheren Fachschule «Technik», sbfi.admin.ch (pdf)
  21. http://www.sbfi.admin.ch/bvz/hbb/index.html?detail=1&typ=rlp&lang=de&item=67
  22. http://www.sbfi.admin.ch/bvz/hbb/index.html?detail=1&typ=rlp&lang=de&item=31
  23. [7], odec.ch
  24. EurEta, svts.ch
  25. [8], eureta.org
  26. [9] (PDF; 6,1 MB), Sydney Accord: Recognition of Equivalence of Accredited Engineering Technology Education Programs
  27. [10], Australian Government, Department of Immigration and Citizenship
  28. [11], Government of Canada, Working in Canada Tool


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Techniker aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.