Weißdorne (Crataedus) und Das alte Kybalion: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Kybalion''' ist ein unter [[Esoterik|Esoterikern]] und [[Okkultismus|Okkultisten]] populäres Buch, welches erstmalig auf englisch im Dezember [[Wikipedia:1908|1908]] in [[Wikipedia:Chicago|Chicago]] veröffentlicht wurde. Nach einem Geleitwort in der deutschen Fassung, von Dr. Hermann E. Helmrich, steht der Begriff Kybalion für eine „mündlich überlieferte Sammlung grundsätzlicher [[Hermetik|hermetischer]] Lehren“.<ref name="HH">Helmrich, Hermann E./ Schwerin, Hans E.: ''Kybalion. Eine Studie über die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands. Die XVII Bücher des Hermes Trismegistos ergänzt durch die Tabula Smaragdina.'' Ebner & Spiegel. Ulm/Donau (2002). S. 13. ISBN 3931618013</ref> Das Werk beinhaltet sieben „hermetische [[Wikipedia:Prinzip|Prinzipien]]“. Die Autorenschaft ist nicht ganz geklärt, da die Urheber anonym blieben und das Buch selber nur auf „drei Eingeweihte“  verweist.
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Weißdorne
| Taxon_WissName  = Crataegus
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      = Kernobstgewächse
| Taxon2_WissName  = Pyrinae
| Taxon2_Rang      = Subtribus
| Taxon3_WissName  = Pyreae
| Taxon3_Rang      = Tribus
| Taxon4_WissName  = Maloideae
| Taxon4_Rang      = Unterfamilie
| Taxon5_Name      = Rosengewächse
| Taxon5_WissName  = Rosaceae
| Taxon5_Rang      = Familie
| Taxon6_WissName  = Rosales
| Taxon6_Name      = Rosenartige
| Taxon6_Rang      = Ordnung
| Bild            = Illustration Crataegus laevigata1.jpg
| Bildbeschreibung = [[Wikipeidia:Zweigriffeliger Weißdorn|Zweigriffeliger Weißdorn]] (''Crataegus laevigata'')
}}


[[Datei:Crataegus-monogyna-total.JPG|mini|Weißdorn im Winter]]
== Autorenschaft ==
[[Datei:2016 Weißdorn ks01.jpg|mini|Blühender Weißdorn im Frühling]]
[[Datei:Common hawthorn flowers.jpg|mini|Weißdornblüten]]
[[Datei:Weißdorn-Früchte im Spätsommer 2012.JPG|mini|Früchte des Weißdorns]]
Die '''Weißdorne''' (''Crataegus'') sind eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] von Sträuchern oder kleinen Bäumen der [[Kernobstgewächse]] (Pyrinae) innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Rosengewächse]] (Rosaceae). In den gemäßigten [[Klimazone]]n der [[Nordhalbkugel]] gibt es 200 bis 300 [[Art (Biologie)|Arten]]. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in [[Nordamerika]], insbesondere im östlichen Teil. In Europa werden etwa 22 Arten unterschieden, in [[Deutschland]] drei, deren Unterschiede meist nur von Fachleuten wahrgenommen werden. Da die Arten innerhalb der einzelnen Regionen leicht miteinander [[Hybride|bastardieren]], ist eine sichere Bestimmung schwierig.


== Namensgebung ==
Trotz der uneindeutigen Autorenschaft des Kybalions, ist es möglich die Herkunft des Inhalts näher zu bestimmen. Die Veröffentlichung des Buches fällt in die Zeit der [[Wikipedia:Neugeist-Bewegung|Neugeist-Bewegung]] (New Thought) in den USA. Auch wenn das Kybalion vorgibt rein hermetisch zu sein, verbindet es zugleich hermetisches Gedankengut mit dem des New Thought. Die sieben hermetischen Prinzipien erinnern vor allem an Schriften bekannter Autoren jener Geistesrichtung wie bspw. [[Wikipedia:William  Walker Atkinson|William  Walker Atkinson]], deren Werke sich lange vor dem Kybalion größtenteils mit Polarität, Karma, Schwingungen und Gedankenkraft auseinandersetzten.<ref name="CR">Rebisse, Christian: Geschichte und Mythos der Rosenkreuzer. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. S. 290. ISBN 9783925972454</ref>
Der deutsche Name ''Weißdorn'' weist entweder auf die weißen Blüten des besonders im Freistand üppig blühenden Strauchs und die vorhandenen Sprossdornen<ref>Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch, Halle a.d. Saale 1921, S. 111</ref> oder auf die helle Rinde im Gegensatz zur ''[[Schwarzdorn]]'' genannten [[Schlehe]] hin.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Marzell |Titel=Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen |Band=Bd. 1 (5) |Verlag=S. Hirzel |Ort=Leipzig |Datum=1943 |ISBN=}}</ref> Der [[Binomen|botanische Name]] ''Crataegus'' ist vermutlich auf die alte Bezeichnung für die [[mittelmeer]]ländische Weißdornart [[Azaroldorn]] (''Crataegus azarolus'') zurückzuführen, die früher von den Griechen ''krataigos'' genannt wurde. Das [[Griechische Sprache|altgriechische]] ''krataiós'' bedeutet „stark“ oder „fest“ und bezieht sich auf das harte Holz dieser Pflanze.


Neben der zum wissenschaftlichen Standard gewordenen Bezeichnung ''Weißdorn'' gibt es landläufig eine Vielzahl von anderen deutschen Namen wie ''Hagedorn'', ''Heckendorn'', ''Weißheckdorn''; regional auch ''Christdorn'', ''Hagapfel'', ''Hagäpfli'', ''Heinzelmännerchen'', ''Mehlbeerbaum'', ''Mehlbeere'' (nicht zu verwechseln mit den eigentlichen [[Mehlbeeren]] (''Sorbus spec.'')), ''Mehldorn'', ''Mehlkübeli'', ''Mehlfässel'', ''Mehlfässl'', ''Mehlfässchen'', ''Mehlwieken'', ''Wibelken'', ''Wubbelken'', ''Wyßdorn'', ''Zaundorn''. Alle diese Namen beziehen sich auf die einheimischen Arten. ''Hag'' leitet sich dabei [[Etymologie|etymologisch]] von ''[[Hag]]'' (von einem von Hecken umstandenen Gelände) ab.
== Inhalt des Kybalions  ==


Rotblühende Exemplare werden landläufig – besonders im [[Gartenbau]] – auch [[Rotdorn]] genannt. Man begegnet ihnen in letzter Zeit seltener, auch weil sie teils von [[Feuerbrand]] befallen wurden.
Inhaltlich bezieht sich das Buch auf die Aussagen der [[Tabula Smaragdina]] und dem [[Corpus Hermeticum]]. Laut Kybalion war jener [[Hermes Trismegistos|Hermes]] ein ägyptischer Meister und Begründer der esoterischen Lehren die u. a. [[Alchemie]] und [[Astrologie]] umfassten. Die im Buch enthaltenen „[[Hermetik|hermetischen]] Prinzipien“ sollen einen Schlüssel bilden, um an die Bedeutungen hermetischer Texte herangeführt zu werden. Das Ziel der hermetischen Alchemie ist laut Buch keineswegs die Herstellung eines Steins der Weisen, welcher unedle Metalle je nach Perfektion desselben in Gold oder Silber [[Transmutation|transmutiert]], sondern die Umwandlung von mentalen Schwingungen in andere mentale Schwingungen. Somit wird im Kybalion vor allem von geistiger und nicht materieller Alchemie gesprochen. Grundlage dieser Philosophie ist die im Buch vertretene Ansicht, dass das All (eine Art Metauniversum aus dem das Universum hervorgeht) mentaler oder geistiger Natur ist. Diese wird nun in sieben Prinzipien näher erläutert:


== Beschreibung ==
# Das Prinzip der [[Geistigkeit]]: „Das All ist Geist; das Universum ist geistig.
Als [[Gattung (Biologie)|Gattung]] sind Weißdorne vergleichsweise einheitlich und einfach zu bestimmen. Weißdorne finden sich in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel in Wäldern und Gebüschen, kultiviert auch in Parks und Gärten. Sie sind sommergrüne [[Strauch|Sträucher]] oder kleine, rundkronige [[Baum|Bäume]], die dicht [[Zweig (Botanik)|verzweigt]] und normalerweise [[Dorn (Botanik)|dornig]] sind. Ihre [[Rinde]] ist glatt, grün-braun bis dunkelbraun und im Alter schuppig-rissig. Die Stämme alter Bäume sind oft [[spannrückig]] (mit Längswülsten und Furchen versehen – „muskelbepackt“). Ihr [[Holz]] ist hart und schwer. Die wechselständigen [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] sind häufig auffällig gesägt, tief eingeschnitten oder gebuchtet. Die auffälligen weißen, seltener rosa oder roten [[Blüte]]n stehen in [[Dolde]]n[[Rispe|rispen]]; die Einzelblüten sind 0,7 bis 2,5 Zentimeter breit. Die meist „Beeren“ genannten, kleinen [[Apfelfrucht|Apfelfrüchte]] sind 0,7 bis 2,0 Zentimeter groß und normalerweise rot oder orange, bei einigen Arten blau, schwarz oder gelb. Sie enthalten einen bis fünf aneinandergeballte Steinkerne. Ihr [[Fruchtfleisch]] ist meist trocken und mehlig, nur bei wenigen Arten auch saftig.
# Das Prinzip der [[Entsprechung]] (''Analogie''): „Wie oben, so unten; wie unten, so oben“. Die Verhältnisse im Kosmos entsprechen demnach denen im Mikrokosmos (Individuum) - die irdischen Verhältnisse spiegelten sich auch im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich demnach auf die Gesamtheit aus (Magie), kosmische Verhältnisse könnten zur Deutung individueller Gegebenheiten herangezogen werden (z.B. in der [[Astrologie]] durch Deutung des Sternenhimmels, der analog auf die Wesenheit Mensch und irdische Ereignisse übertragen wird).
 
# Das Prinzip der [[Bewegung]]: „Nichts ruht; alles bewegt sich; alles schwingt.
Die einzelnen [[Art (Biologie)|Arten]] sind dagegen sehr schwer zu unterscheiden, da sie sich zum einen in viele [[Unterart]]en und [[Varietät (Biologie)|Varietäten]] aufspalten (Sippenbildung), zwischen denen es wiederum [[Unterart|Übergangsformen]] gibt, und zum anderen sämtliche Arten – zumindest innerhalb der einzelnen Regionen – leicht und oft miteinander [[Hybride|bastardieren]]. Je nach Zählung kann sich so die in Beschreibungen der Gattung angegebene Zahl der Arten bis auf ein Mehrfaches des oben angegebenen Zahlenbereichs von 200 bis 300 steigern.
# Das Prinzip des [[Gegensatz|Gegensatzes]]: „Alles ist zweifach, alles ist Pole; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.
 
# Das Prinzip des [[Rhythmus|Rhythmus]]: „Alles fließt; aus und ein; alles hat seine Gezeiten; alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links; Rhythmus gleicht aus.
== Zur Systematik siehe auch ==
# Das Prinzip von [[Kausalität]] (''Ursache und Wirkung'', [[Karma]]): „Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig; Zufall ist nur ein Name für ein unerkanntes Gesetz, es gibt viele Pläne von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.“
* {{WikipediaDE|Weißdorne}}
# Das Prinzip des [[Geschlecht|Geschlecht]]s: „Geschlecht ist in allem; alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Plänen.“
 
== Zum Weißdorn in Mitteleuropa siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Weißdorne}}
 
== Verwendung {{Anker|Verwendung}} ==
=== Verwendung von Früchten, Blüten, Blättern und Holz ===
Die Früchte des Weißdorns sind roh essbar und schmecken säuerlich-süß, sind allerdings sehr mehlig. Sie können zu [[Kompott]] oder [[Gelee]] verarbeitet werden und eignen sich dabei zum Mischen mit anderen Früchten, da sie gut gelieren. Gemischt mit anderen Früchten lassen sie sich auch zu [[Vitamine|vitaminreichem]] [[Fruchtsaft|Saft]] oder [[Sirup]] verarbeiten. In Notzeiten wurden die Früchte als [[Mus]] gegessen und das getrocknete [[Fruchtfleisch]] als [[Mehl]]zusatz beim Brotbacken verwendet. Die Kerne dienten als [[Kaffeeersatz]]. Die getrockneten Blüten, Blätter und Früchte werden als Tee oder alkoholischer Auszug bei Herz- und Kreislaufstörungen angewendet (siehe Abschnitt: Verwendung in der Medizin (Phytotherapie)). In China werden die Früchte oft zu Süßigkeiten verarbeitet.
 
Das Holz ist sehr hart und fest (Rohdichte 0,8–0,9 g/cm³) und wurde früher häufig für Werkzeugstiele (z.&nbsp;B. in der [[Schmiede (Werkstatt)|Schmiede]] für die [[Gesenk|Gesenkhämmer]]) verwendet, gelegentlich auch für [[Schnitzen|Schnitz-]] und [[Drechseln|Drechslerarbeiten]].
 
=== Verwendung als Gehölz ===
In Gärten und Parks ist der Weißdorn aufgrund seiner schönen Form und Blätter und seines üppigen Blüten- und Fruchtschmucks eine beliebte Zierpflanze, die in vielen [[Kulturpflanze|Kultursorten]] gezüchtet wird. So gibt es neben einfachen weißblühenden [[Eingriffeliger Weißdorn|Ein-]] und [[Zweigriffeliger Weißdorn|Zweigriffeligen Weißdornen]] auch rotblühende Sorten ([[Rotdorn]]), Sorten mit gefüllten Blüten, ebenfalls in weiß (''Crataegus laevigata'' ‚Plena‘) und rot (''Crataegus monogyna'' ‚Karmesina Plena‘, ''Crataegus laevigata'' ‚Paul’s Scarlet‘), Sorten mit schmaler, aufrechter Form (''Crataegus monogyna'' ‚Stricta‘) und viele andere. Verwendet wird der Weißdorn sowohl als [[Solitärpflanze]] wie als Heckenpflanze. Er ist ein hervorragendes Heckengehölz, das auch strengen Schnitt sehr gut verträgt; dann blüht er allerdings nicht so üppig. Der ökologische Wert des Weißdorns ist sehr hoch; er ist ein bedeutender Nahrungsspender und [[Habitat|Lebensraum]] für zahlreiche Kleintiere. In Mitteleuropa bietet er rund 150 Insektenarten, gut 30 Singvogel-Arten und vielen kleinen Säugetieren eine Lebensgrundlage (zum Vergleich: [[Eichen]] (''Quercus spec.'') ca. 300, [[Hainbuche]]n (''Carpinus betulus'') ca. 30 Insektenarten).
 
Als Zierpflanzen werden auch gerne asiatische und [[Nordamerika|nordamerikanische]] Arten verwendet. Sie haben oft größere Früchte und eine bessere Herbstfärbung. Beliebt sind der [[Hahnensporn-Weißdorn]] (''Crataegus crus-galli'' <span class="Person">L.</span>) mit den längsten Dornen (bis 8 cm) aller Weißdorne und der [[Scharlach-Weißdorn]] (''Crataegus pedicellata'' <span class="Person">Sarg</span>) aus Nordamerika. Ihr ökologischer Wert ist allerdings vergleichsweise gering. Allein 32 Vogelarten fressen die Früchte des heimischen eingriffeligen Weißdorns, die Früchte des im Gartenbau oftmals verwendeten nicht heimischen [[Lederblättriger Weißdorn|Lederblättrigen Weißdorns]], auch „Lavalles Weißdorn“ genannt (''Crataegus × lavallei'' <span class="Person">[[François Herincq|Herincq]] ex [[Pierre Alphonse Martin Lavallée|Lavallée]]</span>), werden dagegen nur von drei Vogelarten gefressen.<ref>[http://www.duh.de/1866.html „Der Schaugarten in Wachtberg“], ''Deutsche Umwelthilfe'', 22. September 2008</ref>
 
In [[Ländlicher Raum|ländlichen Räumen]] war der Weißdorn aufgrund seiner Langlebigkeit, sehr guten Schnittverträglichkeit und natürlich seiner Dornen eine wichtige Pflanze der Grenzhecken, die [[Acker|Felder]], Wiesen, Wege und [[Grundstück]]e voneinander trennten. Davon ist nicht viel geblieben (siehe oben – „Der Weißdorn in Mitteleuropa – mitteleuropäische Arten“).
 
Der [[Eingriffeliger Weißdorn|Eingriffelige Weißdorn]] ist auch als Veredelungs-[[Unterlage (Pflanzen)|Unterlage]] für [[Birnen]], [[Quitte]]n und [[Mispel]]n geeignet; da er aber für [[Feuerbrand]] anfällig ist, sind viele Baumschulen von ihm abgekommen.
 
=== Verwendung in der Medizin (Phytotherapie) ===
Als Heilmittel wird der Weißdorn im europäischen Kulturraum erstmals im 1. Jahrhundert nach Christus von [[Pedanios Dioscurides]] erwähnt. Die Verwendung von Heilkräutern wie Weißdorn ist aber auch Bestandteil der [[Traditionelle Chinesische Medizin|Traditionellen Chinesischen Medizin]]. Auch von Indianerstämmen in Amerika ist bekannt, dass sie Weißdorn verwendeten.
 
In der [[Phytotherapie|Pflanzenheilkunde]] werden verwendet:
* Die ganzen oder geschnittenen Blüten tragenden Zweige (''crataegi folium cum flore'')
* Die Scheinfrüchte (''crataegi fructus'')
Inhaltsstoffe sind [[Oligomere Proanthocyanidine|oligomere Procyanidine]] (OPC), glykosidische [[Flavone]] wie [[Vitexin]] und Vitexin-rhamnosid sowie glykosidische [[Flavonole]] wie [[Rutin]] und [[Hyperosid]]; außerdem finden sich mit einem Gehalt von 0,5 bis 1 % Gerbstoffe.<ref>{{Literatur |Autor=Margret Wenigmann |Titel=Arzneipflanzen |Verlag=Urban & Fischer |Ort=München |Datum=1999 |ISBN=3-437-55570-7 |Seiten=215–216}}</ref>
 
Haupt-[[Indikation]] ist die chronische [[Herzinsuffizienz|Myokardinsuffizienz]] mit daraus resultierendem zu niedrigem Blutdruck in den Stadien I und II nach Definition der New York Heart Association (NYHA).<ref>{{Literatur |Autor=Margret Wenigmann |Titel=Arzneipflanzen |Verlag=Urban & Fischer |Ort=München |Datum=1999 |ISBN=3-437-55570-7 |Seiten=217}}</ref> Volkstümlich finden Weißdorn-Blätter mit Blüten aber auch breitere Anwendung – zum Beispiel bei [[Nervosität]].<ref name="PMID18254076">M. H. Pittler, R. Guo, E. Ernst: ''Hawthorn extract for treating chronical heart failure.'' In: ''Cochrane database of systematic reviews (Online)'', Nummer 1, 2008, S.&nbsp;CD005312, {{ISSN|1469-493X}}. [[doi:10.1002/14651858.CD005312.pub2]]. PMID 18254076 (Review)</ref>
 
Weißdorn steigert einerseits die Kontraktionskraft des [[Herz]]ens, man spricht hier von einem positiv [[Inotropie|inotropen]] Effekt, andererseits erweitert er die [[Blutgefäß|Gefäße]], insbesondere Herzkranzgefäße, und verbessert so die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels.<ref>{{Literatur |Autor=Margret Wenigmann |Titel=Arzneipflanzen |Verlag=Urban & Fischer |Ort=München |Datum=1999 |ISBN=3-437-55570-7 |Seiten=216}}</ref> Viele Herzerkrankungen sind auf einen Sauerstoffmangel des Herzmuskels zurückzuführen. Insbesondere [[Angina Pectoris]] und der [[Herzinfarkt]] gelten als Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Die Wirkung ist also einerseits teilweise mit [[Herzglykoside|Digitalis]] (positiv inotrop), andererseits mit einem [[ACE-Hemmer]] (gefäßerweiternd und darum durchblutungsfördernd) vergleichbar, allerdings über völlig andere Wirkmechanismen und bei anscheinend viel besserer Verträglichkeit, da die unerwünschten Wirkungen (u.&nbsp;a. Kumulierung) der [[Herzglykoside]] entfallen.<ref>{{Literatur |Autor=Margret Wenigmann |Titel=Arzneipflanzen |Verlag=Urban & Fischer |Ort=München |Datum=1999 |ISBN=3-437-55570-7 |Seiten=216–217}}</ref><ref name="PMID18254076" />
 
Die Wirkung beruht hauptsächlich auf [[Oligomere Proanthocyanidine|oligomeren Proanthocyanidinen]] (OPC)<ref>{{Literatur |Autor=Margret Wenigmann |Titel=Arzneipflanzen |Verlag=Urban & Fischer |Ort=München |Datum=1999 |ISBN=3-437-55570-7 |Seiten=215}}</ref> und tritt im Vergleich zu anderen herzwirksamen Substanzen verzögert ein. Zur Herstellung werden die Enden der Zweige mit den Blüten und Blättern abgeschnitten und getrocknet, um daraus Fertigpräparate oder [[Tee]] herzustellen.<ref name="PMID18254076" /> Der Weißdorn wurde im Jahre 1990 zur [[Heilpflanze des Jahres]] gekürt.
 
In der [[Homöopathie]] wird ''Crataegus'' gelegentlich bei [[Herzinsuffizienz]] und Pulsunregelmäßigkeit mit Schmerz unter dem linken Schlüsselbein, brennendem Ausschlag und Verschlimmerung durch Wärme verwendet.<ref>{{Literatur |Autor=William Boericke |Titel=Handbuch der homöopathischen Materia medica |Verlag=Grundlagen und Praxis |Ort=Heidelberg |Datum=1992 |ISBN=978-3-8304-7205-6 |Seiten=275–276}}; {{Literatur |Autor=S. R. Phatak |Titel=Homöopathische Arzneimittellehre |Auflage=2. |Verlag=Urban & Fischer; Elsevier Science |Ort=München |Datum=2004 |ISBN=978-3-89762-001-8 |Seiten=234}}</ref>
 
== Mythologie ==
[[Datei:Crataegus in Germany, bluehender Weissdorn, Mai 2015.jpg|mini|Weißdorn-Bäume umgrenzen ein Garten-Grundstück. Der [[Sage]] nach sind die Pflanzen Wohnort der Elfen und wehren böse Geister ab.]]
Vom Weißdorn sind vielerlei mythische und [[Ritual|rituelle]] Bedeutungen aus unterschiedlichen Epochen überliefert. Die verschiedenen Namen resultieren aus seiner Verwendung als Heckenpflanze zur Abgrenzung von Grundstücken und aus seiner Kraft, böse Geister abzuwehren oder vor Verhexung zu schützen.
In der römischen Antike war er dem [[Ianus]] heilig. Ein in das Fenster gestellter Zweig des Weißdorns schützte Kinder vor den nächtlichen [[Wikipedia:Striges|Strigen]].<ref>[[Ovid]] ''[[Wikipedia:Fasti (Ovid)|Fasti]]'' 6,165 ff.</ref>
Außerdem gilt er als Wohnung der [[Elfen]], weshalb man in Deutschland zu früheren Zeiten Stofffetzen und Haar in die Äste des Weißdorn flocht, da das die Elfen veranlassen sollte, gute Taten am Spender zu vollbringen. Kinderwiegen aus Weißdorn sollen verhindern, dass Kinder von bösen Feen ausgetauscht werden.
 
In der Ballade ''[[Lenore (Ballade)|Lenore]]'' von [[Gottfried August Bürger]] heißt es in [[Strophe]] 15 und 16:
: „Wir satteln nur um Mitternacht.
: Weit ritt ich her von Böhmen:
: Ich habe spät mich aufgemacht
: und will dich mit mir nehmen!“ –
: „Ach, Wilhelm, erst herein geschwind!
: Den Hagedorn durchsaust der Wind,
: herein, in meinen Armen,
: Herzliebster, zu erwarmen!“
: „Laß sausen durch den Hagedorn,
: laß sausen, Kind, laß sausen!
: Der Rappe scharrt, es klirrt der Sporn;
: ich darf allhier nicht hausen.
: Komm, schürze, spring und schwinge dich
: auf meinen Rappen hinter mich!
: Muß heut noch hundert Meilen
: mit dir ins Brautbett eilen.“
In [[Richard Wagner]]s „[[Götterdämmerung]]“ heißt es in ([[Akt (Theater)|Akt]] 2, [[Szene (Theater)|Szene]] 3):
: „Groß Glück und Heil lacht nun dem Rhein,
: da Hagen, der Grimme, so lustig mag sein!
: Der Hagedorn sticht nun nicht mehr;
: zum Hochzeitsrufer ward er bestellt.“
[[Bertolt Brecht]] dichtete in der ''[[Dreigroschenoper]]'' (3. Akt, „Lied aus der Gruft“):
: „Nun hört die Stimme, die um Mitleid ruft
: Macheath liegt hier nicht unter’m Hagedorn
: nicht unter Buchen, nein, in einer Gruft
: hierher verschlug ihn des Geschickes Zorn“
Von [[Wilhelm Raabe]] gibt es eine Ballade ''[[Der Hagedorn]]''. Auch in [[Marcel Proust]]s „[[Auf der Suche nach der verlorenen Zeit]]“ spielt der Weißdorn und seine Blüte eine bedeutende Rolle.
 
== Zum Thema Artenliste siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Weißdorne}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Weißdorne}}
* {{WikipediaDE|Kybalion}}
* {{WikipediaDE|Gesetz der Anziehung}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_kybalion.pdf Das alte und das neue Kybalion] PDF
  |Autor=Gregor Aas, Andreas Riedmüller
  |Titel=GU-Naturführer Bäume : Laub- und Nadelbäume Europas erkennen und bestimmen
  |Verlag=Gräfe und Unzer (GU)
  |Ort=München
  |Datum=1995
  |ISBN=978-3-7742-1016-5
  |Kommentar=GU Naturführer}}
* {{Literatur
  |Autor=C. Frank Brockman (Autor), Rebecca Marrilees (Illustratorin)
  |Titel=Trees of North America
  |Verlag=St. Martin’s Press
  |Ort=New York
  |Datum=2001
  |ISBN=978-1-58238-092-6}}
* {{Literatur
  |Autor=Prof. Dr. E. Elstner, Dr. J. Esser, Dr. G. Michler, Dr. R. Wieser u.&nbsp;a.
  |Titel=Unsere Natur: Wunder und Geheimnis
  |Verlag=Lingen
  |Ort=Köln
  |Datum=1984}}
* {{Literatur
  |Autor=Eve Marie Helm
  |Titel=Feld-, Wald- und Wiesenkochbuch
  |Auflage=5.
  |Verlag=Heyne
  |Ort=München
  |Datum=1983
  |ISBN=978-3-453-66005-2}}
* {{Literatur
  |Autor=Hugh Johnson
  |Titel=Das große Buch der Bäume
  |Verlag=Hallwag
  |Ort=Bern
  |Datum=1974
  |ISBN=978-3-444-10153-3}}
* {{Literatur
  |Autor=Bruno P. Kremer, Gunter Steinbach
  |Titel=Strauchgehölze
  |Verlag=Eugen Ulmer; Mosaik
  |Ort=Niedernhausen
  |Datum=2002
  |ISBN=978-3-8001-4275-0
  |Kommentar=Steinbachs Naturführer}}
* {{Literatur
  |Autor=Christoph Needon
  |Titel=Wildfrüchte-Büchlein
  |Auflage=2.
  |Verlag=Verlag für die Frau
  |Ort=Leipzig
  |Datum=1996
  |ISBN=978-3-7304-0347-1}}
* {{Literatur
  |Autor=Ursula Nikla-Pahlow
  |Titel=Wildfrüchte-Kompaß
  |Verlag=Gräfe und Unzer
  |Ort=München
  |Datum=1982
  |ISBN=978-3-7742-3811-4}}
* {{Literatur
  |Autor=Elfrune Wendelberger
  |Titel=BLV Naturführer Heilpflanzen
  |Auflage=2.
  |Verlag=BLV
  |Ort=München
  |Datum=1981
  |ISBN=978-3-405-12205-8}}
* {{Literatur
  |Autor=Georg Zauner
  |Titel=Laubbäume-Kompaß
  |Verlag=Gräfe und Unzer
  |Ort=München
  |Datum=1980
  |ISBN=978-3-7742-6205-8}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Crataegus|Weißdorne}}
* [http://www.hermetics.org/pdf/Das%20Kybalion.pdf Das Kybalion im Netz] durchgängig anderer Wortlaut als in der Buchversion des Aurinia Verlags
* [http://www.floraweb.de/pflanzenarten/taxoquery.xsql?taxname=Crataegus&Button=Suche+starten&max-rows=10&skip-rows=0 Informationen zu ''Crataegus''] bei [http://www.floraweb.de/ FloraWeb.de] <!-- {{FloraWeb|{Search#}|Crataegus spec.}} -->
* [http://www.gutenberg.org/etext/14209 The Kybalion: A Study of The Hermetic Philosophy of Ancient Egypt and Greece] − Project Gutenberg (englisch)
* [http://www.pflanzen-bild.de/finde.php?suche=weissdorn Übersicht über die Weißdornbilder bei Pflanzen-Bild]
* [http://www.gnostic.org/kybalionhtm/kybalion.htm The Kybalion Online Text] (englisch)
* [http://www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Weissdorn.html Medizinisch detaillierte Fakten über Weißdorn bei Phytokodex]
* [http://www.sacred-magick.com/v/SM-Kybalion.pdf The Kybalion PDF Download] (englisch; 1,50 MB)
* [https://webapp.senckenberg.de/bestikri/edit/3?conversationContext=1 Bestimmungshilfen bei Bestimmungskritische Taxa zur Flora von Deutschland]
* [http://www.kybalion.org The Kybalion Resource Page] (englisch)
* Blattform (Hrsg.): ''Rote Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen der Bundesländer Hansestadt Schleswig-Holstein <!-- Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern --> sowie der Bundesrepublik Deutschland''. Die Rote Liste von [http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript220.pdf Deutschland] (PDF; 1,6&nbsp;MB), [http://www.umweltdaten.landsh.de/nuis/upool/gesamt/pflanzen/rl_pflanzen1.pdf Schleswig-Holstein] (PDF; 1,8&nbsp;MB), [http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/loebf/schriftenreihe/roteliste/pdfs/s075.pdf Nordrhein-Westfalen] (PDF; 2,8&nbsp;MB) und [http://www.regierung.oberfranken.bayern.de/b5/down/RoteListe.pdf Oberfranken] <!-- ... (fortsetzen) -->
* [[Rüdiger Dahlke]]: [https://www.youtube.com/watch?v=Fq-UtKrQM9Q Schicksalsgestze] YouTube
* Thomas Breunig, Siegfried Demuth: ''Rote Liste der Farn- und Samenpflanzen Baden-Württembergs''. Karlsruhe: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1999. [http://www.xfaweb.baden-wuerttemberg.de/nafaweb/berichte/pas_02/pas02.html Im Netz] [Stand: 2000, abgerufen am: 21. Januar 2006]
* Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.), Internetservice des Bundesamtes für Naturschutz, Bonn: [http://www.floraweb.de/ ''Floraweb. Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands''] [Abgerufen am: 28. Januar 2006]
* Birgit Groth: Potsdam: MLUR Brandenburg (Ref. 83), 2003. In [http://www.mlur.brandenburg.de/n/gehlist1.pdf ''In Brandenburg einheimische Baum- und Straucharten für Pflanzungen in der freien Landschaft''] (PDF; 28&nbsp;kB) [Stand: 17. März 2003, abgerufen am: 28. Januar 2006]
* Rüdiger Prasse, Michael Ristow, u.&nbsp;a.: ''Liste der wildwachsenden Gefäßpflanzen des Landes Berlin mit Roter Liste''. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin 2001. [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/naturschutz/downloads/artenschutz/rotelisten/gefaesspflanzen.pdf Im Netz]
* Reinhard Witt: ''Tabelle Vergleich Wildsträucher – Exoten''. In: Reinhard Witt (Buchautor naturnahe Garten- und Landschaftsgestaltung), persönliche Homepage: [http://www.reinhard-witt.de/wildpflanzen Wildpflanzen]
* Dr. Willy A. Zahlheimer: ''Liste der gefährdeten, schutzbedürftigen oder geschützten Farn- und Blütenpflanzen Niederbayerns'' („Rote Liste“). In Dr. W. A. Zahlheimer: [http://www.flora-niederbayern.de/ Pflanzenwelt Niederbayerns – zeitnahe Informationen zu Flora und Vegetation sowie (geo-)botanischen Aktivitäten in Niederbayern]
* Adam Golatofski: [http://www.golatofski.de/Pflanzenreich/gattung/c/crataegus.htm ''Systematik der Gattung Crataegus'' (Aufzählung der Arten)]
* Verwendung in der Naturheilkunde von Crataegus:
:* Institut für Naturheilkunde (Universitäts-Spital Zürich) – Felix Iten (Dipl.-Biol.): [http://www.naturheilkunde.usz.ch/german/HealthProfessionals/Pflanzenportraits/Weissdorn.htm ''Weißdorn (Crataegus laevigata)'']
* [http://plants.usda.gov/java/profile?symbol=CRATA Fotos, Verbreitungskarten der Weißdornarten (Nordamerika), Taxonomie, Lebensräume (Werte) sowie weiterführende Links], ''PLANTS''-Datenbank (englisch)
* [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=108272 Beschreibung der Gattung sowie der Arten und weitere Links], ''Flora of China''. ([http://flora.huh.harvard.edu/china/PDF/PDF09/Crataegus.PDF PDF-Datei], 160&nbsp;kB) (englisch)
<!-- * [http://www.pfaf.org/leaflets/crataegs.php ''Plants for a future''] (englisch) [MERKWÜRDIG] -->
* [http://www.botany.utoronto.ca/faculty/dickinson/Crataegus.html Fotografien, Grafiken, Phylogenie, Studien] sowie [http://www.botany.utoronto.ca/courses/BOT307/D_Families/307D2crataegus.html Fotos und Beschreibung zur Gattung], University of Toronto: ''Dickinson Lab'' (englisch)
* [http://www.botany.utoronto.ca/courses/BOT307/D_Families/ITS/index.htm ''Phylogenetic relationships between Crataegus and Mespilus''], University of Toronto (englisch)
* [http://www.2006.botanyconference.org/engine/search/index.php?func=detail&aid=483 ''2006 Botany Conference: Crataegus classification''], bei ''Botanyconference.org'' (englisch)
 
=== Einzelnachweise ===
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== Einzelanchweise ==
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Version vom 13. Januar 2021, 10:35 Uhr

Das Kybalion ist ein unter Esoterikern und Okkultisten populäres Buch, welches erstmalig auf englisch im Dezember 1908 in Chicago veröffentlicht wurde. Nach einem Geleitwort in der deutschen Fassung, von Dr. Hermann E. Helmrich, steht der Begriff Kybalion für eine „mündlich überlieferte Sammlung grundsätzlicher hermetischer Lehren“.[1] Das Werk beinhaltet sieben „hermetische Prinzipien“. Die Autorenschaft ist nicht ganz geklärt, da die Urheber anonym blieben und das Buch selber nur auf „drei Eingeweihte“ verweist.

Autorenschaft

Trotz der uneindeutigen Autorenschaft des Kybalions, ist es möglich die Herkunft des Inhalts näher zu bestimmen. Die Veröffentlichung des Buches fällt in die Zeit der Neugeist-Bewegung (New Thought) in den USA. Auch wenn das Kybalion vorgibt rein hermetisch zu sein, verbindet es zugleich hermetisches Gedankengut mit dem des New Thought. Die sieben hermetischen Prinzipien erinnern vor allem an Schriften bekannter Autoren jener Geistesrichtung wie bspw. William Walker Atkinson, deren Werke sich lange vor dem Kybalion größtenteils mit Polarität, Karma, Schwingungen und Gedankenkraft auseinandersetzten.[2]

Inhalt des Kybalions

Inhaltlich bezieht sich das Buch auf die Aussagen der Tabula Smaragdina und dem Corpus Hermeticum. Laut Kybalion war jener Hermes ein ägyptischer Meister und Begründer der esoterischen Lehren die u. a. Alchemie und Astrologie umfassten. Die im Buch enthaltenen „hermetischen Prinzipien“ sollen einen Schlüssel bilden, um an die Bedeutungen hermetischer Texte herangeführt zu werden. Das Ziel der hermetischen Alchemie ist laut Buch keineswegs die Herstellung eines Steins der Weisen, welcher unedle Metalle je nach Perfektion desselben in Gold oder Silber transmutiert, sondern die Umwandlung von mentalen Schwingungen in andere mentale Schwingungen. Somit wird im Kybalion vor allem von geistiger und nicht materieller Alchemie gesprochen. Grundlage dieser Philosophie ist die im Buch vertretene Ansicht, dass das All (eine Art Metauniversum aus dem das Universum hervorgeht) mentaler oder geistiger Natur ist. Diese wird nun in sieben Prinzipien näher erläutert:

  1. Das Prinzip der Geistigkeit: „Das All ist Geist; das Universum ist geistig.“
  2. Das Prinzip der Entsprechung (Analogie): „Wie oben, so unten; wie unten, so oben“. Die Verhältnisse im Kosmos entsprechen demnach denen im Mikrokosmos (Individuum) - die irdischen Verhältnisse spiegelten sich auch im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich demnach auf die Gesamtheit aus (Magie), kosmische Verhältnisse könnten zur Deutung individueller Gegebenheiten herangezogen werden (z.B. in der Astrologie durch Deutung des Sternenhimmels, der analog auf die Wesenheit Mensch und irdische Ereignisse übertragen wird).
  3. Das Prinzip der Bewegung: „Nichts ruht; alles bewegt sich; alles schwingt.“
  4. Das Prinzip des Gegensatzes: „Alles ist zweifach, alles ist Pole; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.“
  5. Das Prinzip des Rhythmus: „Alles fließt; aus und ein; alles hat seine Gezeiten; alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links; Rhythmus gleicht aus.“
  6. Das Prinzip von Kausalität (Ursache und Wirkung, Karma): „Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig; Zufall ist nur ein Name für ein unerkanntes Gesetz, es gibt viele Pläne von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.“
  7. Das Prinzip des Geschlechts: „Geschlecht ist in allem; alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Plänen.“

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelanchweise

  1. Helmrich, Hermann E./ Schwerin, Hans E.: Kybalion. Eine Studie über die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands. Die XVII Bücher des Hermes Trismegistos ergänzt durch die Tabula Smaragdina. Ebner & Spiegel. Ulm/Donau (2002). S. 13. ISBN 3931618013
  2. Rebisse, Christian: Geschichte und Mythos der Rosenkreuzer. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. S. 290. ISBN 9783925972454


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Das alte Kybalion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.