Ferdinand Maack und Das alte Kybalion: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Ferdinand Maack''' (* [[1861]]<!--in [[Hamburg]]?-->; † [[1930]]<!--in [[Hamburg]]?-->) war ein deutscher [[Arzt]], [[Erfinder]] und [[Okkultismus|Okkultist]].
Das '''Kybalion''' ist ein unter [[Esoterik|Esoterikern]] und [[Okkultismus|Okkultisten]] populäres Buch, welches erstmalig auf englisch im Dezember [[Wikipedia:1908|1908]] in [[Wikipedia:Chicago|Chicago]] veröffentlicht wurde. Nach einem Geleitwort in der deutschen Fassung, von Dr. Hermann E. Helmrich, steht der Begriff Kybalion für eine „mündlich überlieferte Sammlung grundsätzlicher [[Hermetik|hermetischer]] Lehren“.<ref name="HH">Helmrich, Hermann E./ Schwerin, Hans E.: ''Kybalion. Eine Studie über die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands. Die XVII Bücher des Hermes Trismegistos ergänzt durch die Tabula Smaragdina.'' Ebner & Spiegel. Ulm/Donau (2002). S. 13. ISBN 3931618013</ref> Das Werk beinhaltet sieben „hermetische [[Wikipedia:Prinzip|Prinzipien]]“. Die Autorenschaft ist nicht ganz geklärt, da die Urheber anonym blieben und das Buch selber nur auf „drei Eingeweihte“  verweist.


Maack gilt als Erfinder des [[w:3D-Schach|Raumschachspiels]]. In Aufsätzen und Schriften vertrat er seine eigenwilligen Positionen mit zahlreichen Wortneuschöpfungen wie „Allomatik“, „Koinismus“ oder „[[Xenologie]]“. 1923, im Jahr der Neugründung der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] durch seinen erklärten Gegner [[Rudolf Steiner]], gründete er in Hamburg einen eigenen [[Rosenkreuzer]]-Orden, der wohl ebenso kurz lebte wie die damit verbundene Zeitschrift ''Der Theosoph'', von der nur gerade eine Nummer erschien. 1926 lieferte er eine neue Deutung von Goethes [[Hexeneinmaleins]] als einem unvollkommenen („verhexten“) [[Magisches Quadrat|magischen Quadrat]].
== Autorenschaft ==


== Werke ==
Trotz der uneindeutigen Autorenschaft des Kybalions, ist es möglich die Herkunft des Inhalts näher zu bestimmen. Die Veröffentlichung des Buches fällt in die Zeit der [[Wikipedia:Neugeist-Bewegung|Neugeist-Bewegung]] (New Thought) in den USA. Auch wenn das Kybalion vorgibt rein hermetisch zu sein, verbindet es zugleich hermetisches Gedankengut mit dem des New Thought. Die sieben hermetischen Prinzipien erinnern vor allem an Schriften bekannter Autoren jener Geistesrichtung wie bspw. [[Wikipedia:William  Walker Atkinson|William  Walker Atkinson]], deren Werke sich lange vor dem Kybalion größtenteils mit Polarität, Karma, Schwingungen und Gedankenkraft auseinandersetzten.<ref name="CR">Rebisse, Christian: Geschichte und Mythos der Rosenkreuzer. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. S. 290. ISBN 9783925972454</ref>
*''Die Weisheit von der Welt-Kraft. Eine Dynamosophie''. Mit einem Vorwort über die Röntgen-Strahlen. Otto Weber, Leipzig 1897
 
*''Polarchemiatrie. Ein Beitrag zur Einigung alter und neuer Heilkunst''. Altmann, Leipzig 1905
== Inhalt des Kybalions  ==
*''Die goldene Kette Homers''. Lorch 1905; Graz 2005
 
*''Das Schachraumspiel. (Dreidimensionales Schachspiel.) Eine neue praktisch interessante und theoretisch wichtige Erweiterung des zweidimensionalen Schachbrettspiels''. A. Stein, Potsdam 1908
Inhaltlich bezieht sich das Buch auf die Aussagen der [[Tabula Smaragdina]] und dem [[Corpus Hermeticum]]. Laut Kybalion war jener [[Hermes Trismegistos|Hermes]] ein ägyptischer Meister und Begründer der esoterischen Lehren die u. a. [[Alchemie]] und [[Astrologie]] umfassten. Die im Buch enthaltenen „[[Hermetik|hermetischen]] Prinzipien“ sollen einen Schlüssel bilden, um an die Bedeutungen hermetischer Texte herangeführt zu werden. Das Ziel der hermetischen Alchemie ist laut Buch keineswegs die Herstellung eines Steins der Weisen, welcher unedle Metalle je nach Perfektion desselben in Gold oder Silber [[Transmutation|transmutiert]], sondern die Umwandlung von mentalen Schwingungen in andere mentale Schwingungen. Somit wird im Kybalion vor allem von geistiger und nicht materieller Alchemie gesprochen. Grundlage dieser Philosophie ist die im Buch vertretene Ansicht, dass das All (eine Art Metauniversum aus dem das Universum hervorgeht) mentaler oder geistiger Natur ist. Diese wird nun in sieben Prinzipien näher erläutert:
*''Zweimal gestorben! Die Geschichte eines Rosenkreuzers aus dem XVIII. Jahrhundert''. Nach urkundlichen Quellen, mit literarischen Belegen und einer Abhandlung über vergangene und gegenwärtige Rosenkreuzerei. Wilhelm Heims, Leipzig 1912; Graz 2007, ISBN 978-3-902640-57-4
 
*''Spielregeln zum Raumschach''. Staub, Berlin 1913
# Das Prinzip der [[Geistigkeit]]: „Das All ist Geist; das Universum ist geistig.“
*''Elias Artista redivivus oder Das Buch vom Salz und Raum''. Hermann Barsdorf, Berlin 1913; Graz 2008
# Das Prinzip der [[Entsprechung]] (''Analogie''): „Wie oben, so unten; wie unten, so oben“. Die Verhältnisse im Kosmos entsprechen demnach denen im Mikrokosmos (Individuum) - die irdischen Verhältnisse spiegelten sich auch im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich demnach auf die Gesamtheit aus (Magie), kosmische Verhältnisse könnten zur Deutung individueller Gegebenheiten herangezogen werden (z.B. in der [[Astrologie]] durch Deutung des Sternenhimmels, der  analog auf die Wesenheit Mensch und irdische Ereignisse übertragen wird).
*''Die schwarze Lilie. Stimmen aus dem Abgrund zu Kritik und Krisis von Theosophie und Spiritismus''. Heims, Leipzig 1914; Graz 2007, ISBN 978-3-902640-56-7
# Das Prinzip der [[Bewegung]]: „Nichts ruht; alles bewegt sich; alles schwingt.
*''Raumschach. Einführung in die Spielpraxis''. Selbstverlag, Hamburg 1919
# Das Prinzip des [[Gegensatz|Gegensatzes]]: „Alles ist zweifach, alles ist Pole; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.
*''Thesen über den Ursprung des Lebens'', um 1920
# Das Prinzip des [[Rhythmus|Rhythmus]]: „Alles fließt; aus und ein; alles hat seine Gezeiten; alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links; Rhythmus gleicht aus.
*''Das Wesen der Alchemie''. Baum, Pfullingen 1921; Graz 2005
# Das Prinzip von [[Kausalität]] (''Ursache und Wirkung'', [[Karma]]): „Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig; Zufall ist nur ein Name für ein unerkanntes Gesetz, es gibt viele Pläne von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.
*''Das zweite Gehirn. Betrachtungen über die zukünftigen Aufgaben eines wissenschaftlichen Okkultismus''. Theosophia, Hamburg 1921
# Das Prinzip des [[Geschlecht|Geschlecht]]s: „Geschlecht ist in allem; alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Plänen.“
*''Die heilige Mathesis. Beiträge zur Magie des Raumes und der Zahl''. Talis, Leipzig 1924; Graz 2008, ISBN 978-3-902640-55-0
 
*''Talisman Turc. Ein Beitrag zur magisch-quadratischen Dechiffrierung von Liebes- und Krankheits-Amuletten, zum Ursprung und Wesen Magischer Quadrate sowie zur wissenschaftlichen Periodologie''. [[Madaus]], Radeburg 1926; Bohmeier, Leipzig 2009, ISBN 978-3-89094-612-2
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kybalion}}
* {{WikipediaDE|Gesetz der Anziehung}}


== Literatur ==
== Literatur ==
*[[w:Harald Lamprecht|Harald Lamprecht]]: ''Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch''. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, S. 187–191, ISBN 3-525-56549-6
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_kybalion.pdf Das alte und das neue Kybalion] PDF


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{DNB-Portal|11661854X}}
* [http://www.hermetics.org/pdf/Das%20Kybalion.pdf Das Kybalion im Netz] durchgängig anderer Wortlaut als in der Buchversion des Aurinia Verlags
* [http://www.gutenberg.org/etext/14209 The Kybalion: A Study of The Hermetic Philosophy of Ancient Egypt and Greece] − Project Gutenberg (englisch)
* [http://www.gnostic.org/kybalionhtm/kybalion.htm The Kybalion Online Text] (englisch)
* [http://www.sacred-magick.com/v/SM-Kybalion.pdf The Kybalion PDF Download] (englisch; 1,50 MB)
* [http://www.kybalion.org The Kybalion Resource Page] (englisch)
* [[Rüdiger Dahlke]]: [https://www.youtube.com/watch?v=Fq-UtKrQM9Q Schicksalsgestze] YouTube


{{Normdaten|TYP=p|GND=11661854X|LCCN=no/98/111310|VIAF=22898352}}
== Einzelanchweise ==
<references/>


{{SORTIERUNG:Maack, Ferdinand}}
[[Kategorie:Das alte Kybalion|!]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Okkultist]]
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Rosenkreuzer]]
[[Kategorie:Sachbuchautor]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1861]]
[[Kategorie:Gestorben 1930]]
[[Kategorie:Mann]]


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Version vom 13. Januar 2021, 10:35 Uhr

Das Kybalion ist ein unter Esoterikern und Okkultisten populäres Buch, welches erstmalig auf englisch im Dezember 1908 in Chicago veröffentlicht wurde. Nach einem Geleitwort in der deutschen Fassung, von Dr. Hermann E. Helmrich, steht der Begriff Kybalion für eine „mündlich überlieferte Sammlung grundsätzlicher hermetischer Lehren“.[1] Das Werk beinhaltet sieben „hermetische Prinzipien“. Die Autorenschaft ist nicht ganz geklärt, da die Urheber anonym blieben und das Buch selber nur auf „drei Eingeweihte“ verweist.

Autorenschaft

Trotz der uneindeutigen Autorenschaft des Kybalions, ist es möglich die Herkunft des Inhalts näher zu bestimmen. Die Veröffentlichung des Buches fällt in die Zeit der Neugeist-Bewegung (New Thought) in den USA. Auch wenn das Kybalion vorgibt rein hermetisch zu sein, verbindet es zugleich hermetisches Gedankengut mit dem des New Thought. Die sieben hermetischen Prinzipien erinnern vor allem an Schriften bekannter Autoren jener Geistesrichtung wie bspw. William Walker Atkinson, deren Werke sich lange vor dem Kybalion größtenteils mit Polarität, Karma, Schwingungen und Gedankenkraft auseinandersetzten.[2]

Inhalt des Kybalions

Inhaltlich bezieht sich das Buch auf die Aussagen der Tabula Smaragdina und dem Corpus Hermeticum. Laut Kybalion war jener Hermes ein ägyptischer Meister und Begründer der esoterischen Lehren die u. a. Alchemie und Astrologie umfassten. Die im Buch enthaltenen „hermetischen Prinzipien“ sollen einen Schlüssel bilden, um an die Bedeutungen hermetischer Texte herangeführt zu werden. Das Ziel der hermetischen Alchemie ist laut Buch keineswegs die Herstellung eines Steins der Weisen, welcher unedle Metalle je nach Perfektion desselben in Gold oder Silber transmutiert, sondern die Umwandlung von mentalen Schwingungen in andere mentale Schwingungen. Somit wird im Kybalion vor allem von geistiger und nicht materieller Alchemie gesprochen. Grundlage dieser Philosophie ist die im Buch vertretene Ansicht, dass das All (eine Art Metauniversum aus dem das Universum hervorgeht) mentaler oder geistiger Natur ist. Diese wird nun in sieben Prinzipien näher erläutert:

  1. Das Prinzip der Geistigkeit: „Das All ist Geist; das Universum ist geistig.“
  2. Das Prinzip der Entsprechung (Analogie): „Wie oben, so unten; wie unten, so oben“. Die Verhältnisse im Kosmos entsprechen demnach denen im Mikrokosmos (Individuum) - die irdischen Verhältnisse spiegelten sich auch im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich demnach auf die Gesamtheit aus (Magie), kosmische Verhältnisse könnten zur Deutung individueller Gegebenheiten herangezogen werden (z.B. in der Astrologie durch Deutung des Sternenhimmels, der analog auf die Wesenheit Mensch und irdische Ereignisse übertragen wird).
  3. Das Prinzip der Bewegung: „Nichts ruht; alles bewegt sich; alles schwingt.“
  4. Das Prinzip des Gegensatzes: „Alles ist zweifach, alles ist Pole; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.“
  5. Das Prinzip des Rhythmus: „Alles fließt; aus und ein; alles hat seine Gezeiten; alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links; Rhythmus gleicht aus.“
  6. Das Prinzip von Kausalität (Ursache und Wirkung, Karma): „Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig; Zufall ist nur ein Name für ein unerkanntes Gesetz, es gibt viele Pläne von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.“
  7. Das Prinzip des Geschlechts: „Geschlecht ist in allem; alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Plänen.“

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelanchweise

  1. Helmrich, Hermann E./ Schwerin, Hans E.: Kybalion. Eine Studie über die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands. Die XVII Bücher des Hermes Trismegistos ergänzt durch die Tabula Smaragdina. Ebner & Spiegel. Ulm/Donau (2002). S. 13. ISBN 3931618013
  2. Rebisse, Christian: Geschichte und Mythos der Rosenkreuzer. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. S. 290. ISBN 9783925972454


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