Viktor Ullmann und Same: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Viktor Ullmann''' (* [[1. Januar]] [[1898]] in [[Teschen]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[18. Oktober]] [[1944]] in [[Auschwitz-Birkenau]]) ( auch: ''Victor Ullmann'')war ein [[österreich]]isch/[[Tschechien|tschechischer]] [[Komponist]], [[Dirigent]] und [[Pianist]].
Der '''Same''' oder '''Samen''' ([[lat.]] ''semen'' „Samen, Setzling, das Fallengelassene“<ref>Kluge: [[Wikipedia:Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache|Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]]</ref>) dient den [[Lebewesen]] zur [[Fortpflanzung]].


== Biographie ==
== Pflanzen ==
[[File:Narcissus pseudonarcissus2 ies.jpg|mini|Fruchtkapsel der [[Wikipedia:Gelbe Narzisse|Gelben Narzise|]] (''Narcissus pseudonarcissus'') mit den darin enthaltenen Samen.]]
Im [[Pflanzenreich]] ist der Same der vielzellige Fortpflanzungskörper der [[Wikipedia:Samenpflanzen|Samenpflanzen]]. Er entsteht durch Zellteilung aus der befruchteten [[Eizelle]]. Er besteht aus einer ''Samenschale'', dem eigentlichen pflanzlichen [[Embryo]] oder [[Keimling]] und häufig auch noch aus einem zusätzlichen ''Nährgewebe'' (dem [[Wikipedia:Endosperm|Endosperm]] oder [[Wikipedia:Perisperm|Perisperm]]). Bei den [[Wikipedia:Bedecktsamer|Bedecktsamer]]n (''Angiospermae'') liegt der Same im [[Wikipedia:Fruchtknoten|Fruchtknoten]] und ist dadurch von einer [[Wikipedia:Fruchtwand|Fruchtwand]], dem [[Wikipedia:Perikarp|Perikarp]], umschlossen. Bei den [[Wikipedia:Nacktsamer|Nacktsamer]]n (''Gymnospermae'') liegt der Same frei.


Viktor Ullmann wurde am 1. Januar 1898 in Teschen, heute Cieszyn (polnisch) bzw. Cesky Tesin (tschechisch), geboren. Beide Eltern entstammten jüdischen Familien; sie waren allerdings schon vor Viktors Geburt zum katholischen Glauben konvertiert. Der Vater Maximilian Ullmann konnte als assimilierter Jude die Laufbahn eines Berufsoffiziers einschlagen.
Trockene, ruhende Samen werden neben Früchten, Scheinfrüchten, Fruchtständen oder Teilen davon als '''Saatgut''' (auch '''Saatkorn''' oder '''Saatfrucht''') für die '''Saat''' oder '''Aussaat''' in der [[Landwirtschaft]] verwendet.


Im 1. Weltkrieg wurde er zum Oberst befördert und in den Adelsstand erhoben.
Das '''Samenkorn''' ist auch Gegenstand der von [[Rudolf Steiner]] gegebenen [[Samenkorn-Meditation]]:
Viktor besuchte ab 1909 ein Gymnasium in [[Wien]]. Seine musikalischen
Neigungen und Begabungen verschafften ihm früh Zugang zu [[Arnold Schönberg]] und seinem Schülerkreis. Unmittelbar nach dem Schulabschluss meldete er sich freiwillig zum Militärdienst. Nach dem Einsatz an der italienischen Front ([[Isonzo]]) wurde ihm ein Studienurlaub bewilligt, den er zum Einstieg in das Jura-Studium an der Wiener Universität nutzte. Anfang Oktober 1918 wurde er auch in Schönbergs Kompositions-Seminar aufgenommen. Er studierte bei Schönberg selbst Formenlehre, Kontrapunkt und [[Orchestrierung]]. Ullmann war ein ausgezeichneter Pianist, wenn auch ohne Ambitionen auf eine Solistenkarriere.


Im Mai 1919 brach er beide Studien ab und verließ Wien, um sich in der Folgezeit in [[Prag]] ganz der Musik zu widmen. Sein Mentor wurde nun [[Alexander von Zemlinsky]], unter dessen Direktion er bis 1927 Kapellmeister am Prager Neuen deutschen Theater war. 1923 begann mit den "7 Liedern mit Klavier" eine Serie erfolgreicher Uraufführungen seiner Kompositionen, die bis Anfang der 30er Jahre andauerte ("Sieben Serenaden"). Auf dem Genfer Musikfest der Internationalen Gesellschaft für neue Musik (1929) erregten die "Schönberg-Variationen" Aufsehen, ein Klavierzyklus nach einem Thema seines Wiener Lehrers. Fünf Jahre später wurde er für die Orchesterfassung dieses Werks mit dem nach dem ehemaligen Direktor der Universal Edition benannten Hertzka-Preis ausgezeichnet. Inzwischen war er für jeweils zwei Jahre Kapellmeister in Zürich. Interessiert an der von [[Rudolf Steiner]] begründeten [[Anthroposophie]], war er weitere zwei Jahre als anthroposophischer Buchhändler in Stuttgart tätig, bevor er seit Mitte 1933 wieder ständig in Prag lebte und als Musiklehrer und Journalist arbeitete. Ließen die Werke der 20er Jahre noch deutlich die Orientierung an Schönbergs atonaler Schaffensphase erkennen (insbesondere an der Kammersinfonie op. 9, an den George-Liedern op. 15 und an "Pierrot Lunaire" op. 21), so zeichnen sich die seit 1935 entstandenen Kompositionen durch die selbständige Weiterentwicklung der von Schönberg empfangenen Anregungen (2. Streichquartett, 1. Klaviersonate) und durch die Auseinandersetzung mit der [[Oper]] "Wozzeck" von [[Alban Berg]] aus (Oper "Der Sturz des Antichrist"). Dissonante Harmonik, hochgespannter musikalischer Ausdruck und meisterliche Beherrschung der formalen Gestaltung gehören zu den Charakteristika von Ullmanns neuem, nunmehr unverwechselbarem persönlichen Stil.
[[Datei:Sunflower Seeds Kaldari.jpg|thumb|Sonnenblumenkern mit und ohne Schale]]


Bis zur Deportation erreichte seine Werkliste die Opuszahl 41 und enthielt u.a. weitere drei [[Klaviersonate]]n, Liederzyklen nach verschiedenen Dichtern, Opern und das Klavierkonzert op. 25, das er im Dezember 1939, d.h. 9 Monate nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Prag, vollendete. Der größere Teil dieser Werke ist verschollen; die Manuskripte gingen wahrscheinlich während der Besatzungszeit verloren.
{{GZ|Man lege ein kleines Samenkorn einer Pflanze vor sich hin. Es kommt darauf an, sich vor diesem unscheinbaren Ding die rechten Gedanken intensiv zu machen und durch diese Gedanken gewisse Gefühle zu entwickeln. Zuerst mache man sich klar, was man wirklich mit Augen sieht. Man beschreibe für sich Form, Farbe und alle sonstigen Eigenschaften des Samens. Dann überlege man folgendes. Aus diesem Samenkorn wird eine vielgestaltige Pflanze entstehen, wenn es in die Erde gepflanzt wird. Man vergegenwärtige sich diese Pflanze. Man baue sie sich in der Phantasie auf. Und dann denke man: Was ich mir jetzt in meiner Phantasie vorstelle, das werden die Kräfte der Erde und des Lichtes später wirklich aus dem Samenkorn hervorlocken. Wenn ich ein künstlich geformtes Ding vor mir hätte, das ganz täuschend dem Samenkorn nachgeahmt wäre, so daß es meine Augen nicht von einem wahren unterscheiden könnten, so würde keine Kraft der Erde und des Lichtes aus diesem eine Pflanze hervorlocken. Wer sich diesen Gedanken ganz klar macht, wer ihn innerlich erlebt, der wird sich auch den folgenden mit dem richtigen Gefühle bilden können. Er wird sich sagen: in dem Samenkorn ruht schon auf verborgene Art – als Kraft der ganzen Pflanze – das, was später aus ihm herauswächst. In der künstlichen Nachahmung ruht diese Kraft nicht. Und doch sind für meine Augen beide gleich. In dem wirklichen Samenkorn ist also etwas unsichtbar enthalten, was in der Nachahmung nicht ist. Auf dieses Unsichtbare lenke man nun Gefühl und Gedanken.<ref>Wer da einwenden wollte, daß bei einer genaueren mikroskopischen Untersuchung sich ja doch die Nachahmung von dem wirklichen Samenkorn unterscheide, der zeigte nur, daß er nicht erfaßt hat, worauf es ankommt. Es handelt sich nicht darum, was man genau wirklich in sinnenfälliger Weise vor sich hat, sondern darum, daß man daran seelisch-geistige Kräfte entwickle.</ref> Man stelle sich vor: dieses Unsichtbare wird sich später in die sichtbare Pflanze verwandeln, die ich in Gestalt und Farbe vor mir haben werde. Man hänge dem Gedanken nach: das Unsichtbare wird sichtbar werden. Könnte ich nicht denken, so könnte sich mir auch nicht schon jetzt ankündigen, was erst später sichtbar werden wird.  
Erhalten blieben 13 Drucke, die Ullmann im Selbstverlag herausgegeben und einem Freund zur Aufbewahrung anvertraut hatte. Im [[Ghetto Theresienstadt]] blieb Ullmann weiter musikalisch aktiv: er wirkte als Klavierbegleiter, organisierte Konzerte ("Collegium musicum", "Studio für neue Musik"), schrieb Kritiken über musikalische Veranstaltungen und komponierte. Sein Theresienstädter Nachlass blieb nahezu vollständig erhalten und umfasst - neben Chorkompositionen, Liederzyklen und einer Bühnenmusik - so gewichtige Werke wie die letzten drei Klaviersonaten, das 3. [[Streichquartett]], das Melodram nach Rilkes "Cornet"-Dichtung und die [[Kammeroper]] "Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung".


Wichtige Inszenierungen des Kaisers von Atlantis gab es in Bremen und Stuttgart (1990).  
Besonders deutlich sei es betont: Was man da denkt, muß man auch intensiv ''fühlen''. Man muß in Ruhe, ohne alle störenden Beimischungen anderer Gedanken, den einen oben angedeuteten in sich erleben. Und man muß sich Zeit lassen, so daß sich der Gedanke und das Gefühl, die sich an ihn knüpfen, gleichsam in die Seele einbohren. – Bringt man das in der rechten Weise zustande, dann wird man nach einiger Zeit – vielleicht erst nach vielen Versuchen – eine Kraft in sich verspüren. Und diese Kraft wird eine neue Anschauung erschaffen. Das Samenkorn wird wie in einer kleinen Lichtwolke eingeschlossen erscheinen. Es wird auf sinnlich–geistige Weise als eine Art Flamme empfunden werden. Gegenüber der Mitte dieser Flamme empfindet man so, wie man beim Eindruck der Farbe Lila empfindet; gegenüber dem Rande, wie man der Farbe Bläulich gegenüber empfindet. – Da erscheint das, was man vorher nicht gesehen hat und was die Kraft des Gedankens und der Gefühle geschaffen hat, die man in sich erregt hat. Was sinnlich unsichtbar war, die Pflanze, die erst später sichtbar werden wird, das offenbart sich da auf geistig sichtbare Art.|10|60f}}


Besonders im "Kaiser" und im "Cornet" beschäftigte er sich noch einmal mit den Grundfragen seiner künstlerischen Weltanschauung, nun allerdings angesichts der Lebensbedingungen in einem nationalsozialistischen [[Konzentrationslager]]: mit dem ästhetischen Problem der Verwandlung eines vorgefundenen Stoffs in die künstlerische Form; und mit dem ethischen Problem der immerwährenden Auseinandersetzung des Geistes mit der Materie. Die inhaltlich konkreteste Form dieses Diskurses entfaltete er in der "Kaiser"-Oper mit der Parabel vom Spiel des Kaisers mit dem Tod um das Leben. Das "Spiel", bei dem es um nicht weniger als die vom Kaiser geplante Vernichtung alles menschlichen Lebens und um die Verhinderung dieses wahnwitzigen Vorhabens durch den Tod geht, endet mit dem Untergang des Kaisers und mit der Vision eines neuen Verständnisses von Leben und Tod. Mit der musikalischen Gestaltung dieses vermeintlich zeitgebundenen Stoffs hat Viktor Ullmann ein zeitloses Modell davon entworfen, wie durch die positiven Kräfte des Menschen die Unmenschlichkeit jedes tyrannischen Regimes überwunden werden kann.
== Tier und Mensch ==


== Zeittafel ==
[[Datei:06fertilizado.jpg|miniatur|Spermium und Eizelle]]
Bei [[Mensch]]en und [[Tiere]]n wird der einzellige [[männlich]]e Same als '''Spermium''', '''Spermatozoon''' oder '''Spermatozoid''', umgangssprachlich auch als '''Samenfaden''' oder '''Samenzelle''' bezeichnet. Er dient bei der [[Geschlechtliche Fortpflanzung|geschlechtlichen Fortpflanzung]] der [[Befruchtung]] der [[Eizelle]].


*1898 am 1. Januar in Teschen (österr. Schlesien) geboren.
Das '''Sperma''' ({{ELSalt|σπέρμα}} ''spérma'' ''Abkömmling, Abstammung, Geschlecht, Stamm, Nachkomme(nschaft), Sohn, Spross, Grundstoff, Keim, Saat, Saatgut, Same, Samen'')<ref>''[http://www.gottwein.de/GrWk/Gr01.php?qu=%CF%83%CF%80%CE%AD%CF%81%CE%BC%CE%B1&ab=Hui Griechisches Wörterbuch; Stichwort: σπέρμα.]'' Auf: ''gottwein.de'' ;abgerufen am 30. Mai 2016.</ref>, die männliche [[Befruchtung]]sflüssigkeit, wird von den [[Geschlechtsdrüsen]] abgesondert. Das [[Wikipedia:Seminalplasma|Seminalplasma]] als Trägerflüssigkeit enthält eine Vielzahl von Spermien und auch [[Epithel]]zellen aus den [[Wikipedia:Hodenkanälchen|Hodenkanälchen]].
*1909-16 Schulbesuch in Wien.
*1916-18 freiwilliger Militärdienst; Fronteinsatz; Beförderung zum Leutnant
*1918 Student an der Universität Wien (Jura) und in Arnold Schönbergs "Seminar für Komposition"
*1920 Im Herbst Chordirektor und Korrepetitor unter Alexander von Zemlinsky am Neuen deutschen Theater in Prag; später (1922-27) Kapellmeister
*1925 Komposition der "Schönberg-Variationen" für Klavier (Uraufführung 1926 in Prag)
*1927-1928 Opernchef in Aussig an der Elbe (Ústí n. L.); danach ohne Engagement wieder in Prag
*1929 Erfolg der "Schönberg-Variationen" auf dem Musikfest der Internationalen Gesellschaft für neue Musik (IGNM) in Genf
*1929-1931 Komponist und Kapellmeister für Bühnenmusik am Zürcher Schauspielhaus
*1931-1933 Buchhändler in Stuttgart (Inhaber der anthroposophischen Novalis-Bücherstube)
*1933 Flucht aus Stuttgart; Rückkehr nach Prag
*1934 Hertzka-Preis für die Orchesterfassung der "Schönberg-Variationen" (op. 3b)
*1935-1937 Kompositionsunterricht bei Alois Hába
*1936 Hertzka-Preis für die Oper "Der Sturz des Antichrist" (op. 9)
*1938 Nach der Aufführung des 2. Streichquartetts beim IGNM-Fest in London hält Ullmann sich etwa 2 Monate in Dornach bei Basel auf.
*1939 Beginn der Judenverfolgung im "Protektorat Böhmen und Mähren"
*1942 am 8. September Deportation nach Theresienstadt; in der sog. "Freizeitgestaltung" aktiv als Komponist, Kapellmeister, Pianist, Organisator, Pädagoge und Musikkritiker. Wichtigste, als Manuskripte erhaltene Kompositionen: 3 Klaviersonaten; Lieder; Oper "Der Kaiser von Atlantis"; Melodram "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke"
*1944 am 16. Oktober Transport nach Auschwitz-Birkenau, wo er am 18. Oktober in der Gaskammer ermordet wurde.


== Verzeichnis der Prager und Theresienstädter Werke ==  
== Siehe auch ==
 
Mitte 1942, vermutlich kurz vor seiner Deportation ins Konzentrationslager Theresienstadt, legte Ullmann ein umfassendes Verzeichnis seiner bis dahin komponierten Werke an. Diese Liste ist als Bestandteil eines Briefes, dessen Empfänger bis jetzt nicht identifiziert werden konnte, in einer Londoner Bibliothek erhalten geblieben. Im Unterschied zu früher aufgestellten Werkordnungen zeichnet sich das "Londoner " Verzeichnis durch eine lückenlose Opus-Zählung (1 - 41) und durch die unmissverständliche Zuordnung der bereits bekannten Werke bzw. Titel aus. Von unschätzbarem Wert ist Ullmanns Werkverzeichnis hinsichtlich der verlorenen bzw. verschollenen Kompositionen, lässt es doch den ganzen Umfang des durch Verfolgung und Krieg verursachten Verlustes bewusst werden.
 
Für die folgende Übersicht wurde Ullmanns Opus-Zählung übernommen und um die in Theresienstadt vergebenen Opus-Zahlen erweitert. Die Anordnung der Titel erfolgte im wesentlichen chronologisch und berücksichtigt sowohl aus früheren Werkverzeichnissen bekannte als auch bibliographisch ermittelte Kompositionen. Unsichere Datierungen wurden mit (?) bezeichnet. Angaben zu einer früheren Zählung beziehen sich auf die Werkordnung der 1920er Jahre (Riemann Musiklexikon 11/1929). Verweise finden sich lediglich bei den "Schönberg-Variationen", die bezüglich der Opus-Zählung wie auch der Chronologie quer zum verwendeten Ordnungsprinzip liegen.
Auf verlorene oder verschollene Werke wird durch Einrückung der Titel hingewiesen.


=== Die Prager Werke ===
* {{WikipediaDE|Same (Pflanze)}}


{| {{Prettytable}}
==Literatur==
|-
* Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1904/05) {{Schriften|10}}
! Werk || Jahr || Frühere Zählung || Bemerkungen
|-
| Drei Männerchöre a cappella || 1919 || Opus 1 ||
|-
| Lieder mit Orchester || 1921 || Opus 2 ||
|-
| Abendlied (Claudius) für Chor, Soli und Orchester || 1922 || Opus 3 ||
|-
| Musik zu einem Märchenspiel (Weihnachtsspiel "Wie Klein Else das Christkindlein suchen ging") || 1922 || || Uraufführung Prag 1922
|-
| Sieben Lieder mit Klavier || 1923 || Opus 4 || Uraufführung Prag 1923, Musikfest der IGNM Prag 1924 (Rahmenprogramm)
|-
| Opus 1 - 1. Streichquartett || 1923 || Opus 5 || Uraufführung Prag 1927
|-
| Sieben Lieder mit Kammerorchester || 1924 || Opus 6 || Uraufführung Prag 1924
|-
| Symphonische Phantasie (auch unter dem Titel: "Solokantate für Tenor und Orchester") || 1924 || Opus 7 || Uraufführung Prag 1925
|-
| Bühnenmusik zu "Der Kreidekreis" (Klabund) || 1924 || || Uraufführung Prag 1925
|-
| (21) Variationen und Doppelfuge über ein kleines Klavierstück von Schönberg (op. 19, 4) || 1925 || Opus 9 || Uraufführung Prag 1926
|-
| Opus 2 - Oktett (auch unter dem Titel: "Oktettino") || 1924 || Opus 8 || Uraufführung Prag 1926
|-
| Trio für Holzbläser || 1926 || Opus 10 ||
|-
| Opus 4 - Konzert für Orchester (auch unter den Titeln "1. Symphonie" und Symphonietta") || 1928 || Opus 11 || Uraufführung Prag 1929
|-
| (5) Variationen und Doppelfuge über ein kleines Klavierstück von Arnold Schönberg (für Klavier) || 1929 || || Uraufführung Prag 1929. Erhalten blieb die Abschrift eines Prager Kopisten. Musikfest der IGNM Genf 1929.
|-
| Opus 5 - Sieben kleine Serenaden für Gesang und 12 Instrumente (Text: Ullmann) || 1929 || || Uraufführung Frankfurt/M. 1931.
|-
| Opus 6 - Peer Gynt (Ibsen). Oper || 1927-29 || || Vollendet nach 1938.
|-
| Opus 3 a - (9) Variationen und Doppelfuge über ein Thema von Arnold Schönberg für Klavier || 1933/34 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1939.
|-
| Opus 3 b - Variationen, Phantasie und Doppelfuge über ein kleines Klavierstück von Schönberg für Orchester || 1933/34 || || Hertzka-Preis 1934. Uraufführung Prag 1938. In der Abschrift zweier Prager Kopisten blieb ein Satz Orchesterstimmen erhalten.
|-
| Opus 7 - 2. Streichquartett || 1935 || || Uraufführung Prag 1936. Musikfest der IGNM London 1938.
|-
| Opus 8 - (Sieben) Elegien für Sopran und Orchester || 1935 || || Uraufführung Prag 1936 (drei Stücke). Im Autograph erhalten blieb Opus 8, 2: "Schwer ist's das Schöne zu lassen" (Steffen).
|-
| Opus 9 - Der Sturz des Antichrist. Bühnenweihefestspiel in 3 Akten (Steffen) || 1935 || || Hertzka-Preis 1936. Im Autograph erhalten blieben die Partitur und ein teilweise vom Komponisten geschriebener Klavierauszug.
|-
| Opus 10 - 1. Klaviersonate || 1936 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1936. UA Prag 1936. Musikfest der IGNM New York 1941.
|-
| Opus 11 - Chinesische Melodramen (auch unter dem Titel "Galgenlieder") || 1936 || || Uraufführung Prag 1936 (4 Stücke).
|-
| Opus 12 - Huttens letzte Tage (C.F. Meyer), lyrische Symphonie für Tenor, Bariton und Orchester || 1936/37&nbsp;(?) || ||
|-
| Opus 13 - Missa symphonica für Chor, Soli, Orchester und Orgel ("zu Ehren des Erzengels Michael") || 1936 || ||
|-
| Opus 14 - Drei Chöre a cappella (auch unter dem Titel "Rosenkreuzer-Kantate") || 1936 || ||
|-
| Opus 15 - Oster-Kantate (auch unter dem Titel "Kammer-Kantate") für gemischten kleinen Chor und 6 Instrumente || 1936 || ||
|-
| Opus 16 - Sonate für Viertelton-Klarinette und Viertelton-Klavier || 1936 || || Uraufführung Prag 1937. Erhalten blieb nur das Autograph der Klarinetten-Stimme.
|-
| Opus 17 - Sechs Lieder (Steffen) für Sopran und Klavier || 1937 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1937. Uraufführung Prag 1937.
|-
| Opus 18 - Lieder (Kraus, Goethe, Novalis) (auch unter dem Titel "Liederzyklus II") || 1937 (?) || ||
|-
| Opus 19 - 2. Klaviersonate || 1938/39 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1939. Uraufführung Prag 1940.
|-
| Opus 3 c - Variationen und Doppelfuge über ein Thema von Arnold Schönberg || 1939 || || Erhalten als Fotokopie vom Autograph.
|-
| Opus 20 - Geistliche Lieder für hohe Stimme und Klavier || 1939/40 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1940. Uraufführung Prag 1940.
|-
| Opus 21 - Lieder (Brezina) || 1929/39 (?) || ||
|-
| Opus 22 - Kinderlieder || 1939/40 (?) || ||
|-
| Opus 23 - Der Gott und die Bajadere (Goethe) für Bariton und Klavier || 1940 (?) || || Uraufführung Prag 1940.
|-
| Opus 24 - Slawische Rhapsodie für Orchester und obligates Saxophon || 1939/40 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1940. (Gedruckt als "Opus 23")
|-
| Opus 25 - Klavierkonzert || 1939 || || Erhalten als Autograph; Druck im Selbstverlag: Prag 1940.
|-
| Opus 26 - Fünf Liebeslieder (Huch) für Sopran und Klavier || 1939 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1939.
|-
| Opus 27 - Lieder des Prinzen Vogelfrei (Nietzsche) || 1940 || ||
|-
| Opus 28 - 3. Klaviersonate || 1940 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1940. (Gedruckt als "Opus 26")
|-
| Opus 29 - Drei Sonette aus dem Portugiesischen (Barett-Browning/Rilke) für Sopran und Klavier || 1940 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1940. Uraufführung Prag 1940.
|-
| Opus 30 - Liederbuch des Hafis für Bass und Klavier || 1940 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1940. Uraufführung Prag 1940 nach Hans Bethge "Nachdichtungen der Lieder und Gesänge des Hafis" Band 2 (zuerst 1910 im Insel-Verlag, Leipzig erschienen, die Neuauflage des Hafisbandes beim YinYang-Media Verlag: ISBN 3-935727-03-8). (Zum Buch: http://www.yinyang-verlag.de/BethgeHafis.htm und Übersicht der Bethgeschen Hafisnachdichtungen: http://www.yinyang-verlag.de/Bethgekomponisten.htm
|-
| Opus 31 - Nachlese (Lieder) || 1940 (?) || ||
|-
| Opus 32 - Krieg. Kantate für Bariton || 1940 (?) || ||
|-
| Opus 33 - Die Heimkehr des Odysseus. Oper || 1940/41 (?) || ||
|-
| Opus 34 - Six Sonnets (Labé) für Sopran und Klavier || 1941 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1941.
|-
| Opus 35 - Sechs Gesänge für Alt oder Bariton und Klavier || 1941 (?) || ||
|-
| Opus 36 - Der zerbrochene Krug (Kleist). Oper  || 1941/42 || || Druck im Selbstverlag 1942.
|-
| Opus 37 - Drei Lieder (C.F. Meyer) für Bariton und Klavier || 1942 || || Als Autograph erhalten ("Erneuert in Theresienstadt"). Uraufführung Theresienstadt 1943.
|-
| Opus 38 - 4. Klaviersonate || 1941 || || Druck im Selbstverlag: Prag 1941.
|-
| Opus 39 - Sonate für Violine und Klavier || 1937 (?) || || Erhalten blieb nur die Abschrift der Violin-Stimme. Uraufführung geplant: Prag 1938.
|-
| Opus 40 - Konzertarie (aus Goethes "Iphigenie") || 1942 (?) || ||
|-
| Opus 41 - Sechs Lieder (H.G. Adler) || 1942 (?)|| ||
|-
|}
 
=== Die Theresienstädter Werke ===
 
{| {{Prettytable}}
! Werk || Jahr || Frühere Zählung || Bemerkungen
|-
| Drei Lieder für Bariton (C.F. Meyer) || 1942 || || Vgl. Opus 37. Schlussdatierung: 4. November 1942.
|-
| 3. Streichquartett (in einem Satz) || 1943 || || Erhalten als Kopie vom Autograph. Gezählt als Opus 46. Schlussdatierung: 23. Januar 1943.
|-
| Herbst (G. Trakl) für Sopran und Streichtrio || 1943 || || Erhalten als Autograph. Schlussdatierung: 24. Januar 1943.
|-
| (2) Lieder der Tröstung (Steffen) für tiefe Stimme und Streichtrio || 1943 || || Erhalten als Autograph.
|-
| Zehn jiddische und hebräische Chöre (Frauen-, Männer- und gem. Chor) || 1943 || || Erhalten als Abschriften Theresienstädter Kopisten.
|-
| Bühnenmusik zu einem Francois-Villon-Spiel || 1943 || || Uraufführung Theresienstadt 20. Juli 1943.
|-
| Wendla im Garten (Wedekind) für Singstimme und Klavier || 1943 || || Erhalten als Autograph. Schlussdatierung: 1918 - 1943.
|-
| 5. Klaviersonate || 1943 || || Erhalten als Autograph. Gezählt als Opus 45. Schlussdatierung: 27. Juni 1943.
|-
| (2) Hölderlin-Lieder für Singstimme und Klavier || 1943/44 || || Erhalten als Autograph.
|-
| Immer inmitten (H.G. Adler). Kantate für Mezzo-Sopran und Klavier || 1943 || || Zwei Lieder erhalten als Autograph. Uraufführung Theresienstadt 30. Oktober 1943.
|-
| 6. Klaviersonate || 1943 || || Erhalten als Autograph. Gezählt als Opus 49. Vgl. "Kaiser von Atlantis". Schlussdatierung: 1. August 1943. Uraufführung Theresienstadt vor 30. Oktober 1943.
|-
| Der Mensch und sein Tag (H.G. Adler). 12 Lieder für Singstimme und Klavier || 1943 || || Erhalten als Autograph. Gezählt als Opus 47. Schlußdatierung: 4. September 1943.
|-
| Chansons des enfants francaises [!] für Stimme und Klavier. || 1943 || || Ein Lied ("Little Cakewalk") erhalten als Autograph. Widmungsdatum: 27. September 1943.
|-
| Drei chinesische Lieder für Singstimme und Klavier. || 1943 || || Zwei Lieder erhalten als Autograph. Schlussdatierung: Oktober 1943.
|-
| Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung. Spiel in einem Akt (Kien) || 1943/44 || || Erhalten als Autograph. Gezählt als Opus 49 (vgl. 6. Klaviersonate) Kompositionsbeginn: Juni/Juli 1943; Schlussdatierung: 13. Januar 1944. Revision ("Wahnsinns-Terzett"): August 1944.
|-
| Don Quixote. Ouverture für Klavier (Particell) || 1943 || || Erhalten als Autograph. Schlussdatierung: 21. März 1944.
|-
| Der 30. Mai 1431. Libretto zu einer "Jeanne d'Arc"-Oper (2 Akte) || 1944 || || Erhalten als Autograph. Datierung des Vorworts: 16. Mai 1943.
|-
| Drei jiddische Lieder für Singstimme und Klavier || 1944 || || Erhalten als Autograph. Gezählt als Opus 53 Datierung (1. Lied): 25. Mai 1944.
|-
| Die Weise von Liebe und Tod (Rilke). 12 Stücke für Sprecher und Orchester oder Klavier (Particell) || 1944 || || Erhalten als Autograph. Uraufführung vor 28. September 1944. Schlussdatierung: 12. Juli 1944.
|-
| 7. Klaviersonate || 1944 || || Erhalten als Autograph. Datierung auf dem Titelblatt: 22. August 1944.
|-
| Abendphantasie (Hölderlin) für Singstimme und Klavier || 1944 || || Erhalten als Autograph.
|-
| Kadenzen zu Beethovens Klavierkonzerten (Nr. 1 und 3) || 1944 || || Erhalten als Autograph. Gezählt als Opus 54
|-
| Drei hebräische Knaben-Chöre (a cappella) || 1944 || || Erhalten als Abschrift eines Theresienstädter Kopisten.
|-
|}
 
== Siehe auch ==
* [[In der Zeit des Nationalsozialismus verfolgte Komponisten]]


== Literatur ==
{{GA}}
* Initiative Hans Krása, Verein der Freunde und Förderer der Theresienstädter Initiative e.V. (Hrsg.): ''Komponisten in Theresienstadt''. 2. Auflage. Hamburg 2001, ISBN 3-00-005164-3


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{PND|119065193}}
;Pflanze
* {{DM|31023414X}}
{{Commons|Seeds|Samen}}
* http://www.viktorullmannfoundation.org.uk/index.html
{{Commons|Measured seeds|Samen mit Maßstabsangaben}}
* http://mitglied.lycos.de/mwiener/ullmann/ullmann.htm
{{Wiktionary|Same}}
* [http://www.mynetcologne.de/~nc-waltergu3/wal_cd_klassik/Ullmann.htm]
{{Wiktionary|Samen}}
;Mensch und Tier
{{Wiktionary|Spermium}}
{{Wiktionary|Sperma}}
{{Commonscat|Semen|Sperma}}


[[Kategorie:Biographie]]
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Mann|Ullmann, Viktor]]
[[Kategorie:Anthroposoph|Ullmann, Viktor]]
[[Kategorie:Komponist|Ullmann, Viktor]]
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Version vom 13. Oktober 2017, 13:32 Uhr

Der Same oder Samen (lat. semen „Samen, Setzling, das Fallengelassene“[1]) dient den Lebewesen zur Fortpflanzung.

Pflanzen

Fruchtkapsel der Gelben Narzise| (Narcissus pseudonarcissus) mit den darin enthaltenen Samen.

Im Pflanzenreich ist der Same der vielzellige Fortpflanzungskörper der Samenpflanzen. Er entsteht durch Zellteilung aus der befruchteten Eizelle. Er besteht aus einer Samenschale, dem eigentlichen pflanzlichen Embryo oder Keimling und häufig auch noch aus einem zusätzlichen Nährgewebe (dem Endosperm oder Perisperm). Bei den Bedecktsamern (Angiospermae) liegt der Same im Fruchtknoten und ist dadurch von einer Fruchtwand, dem Perikarp, umschlossen. Bei den Nacktsamern (Gymnospermae) liegt der Same frei.

Trockene, ruhende Samen werden neben Früchten, Scheinfrüchten, Fruchtständen oder Teilen davon als Saatgut (auch Saatkorn oder Saatfrucht) für die Saat oder Aussaat in der Landwirtschaft verwendet.

Das Samenkorn ist auch Gegenstand der von Rudolf Steiner gegebenen Samenkorn-Meditation:

Sonnenblumenkern mit und ohne Schale

„Man lege ein kleines Samenkorn einer Pflanze vor sich hin. Es kommt darauf an, sich vor diesem unscheinbaren Ding die rechten Gedanken intensiv zu machen und durch diese Gedanken gewisse Gefühle zu entwickeln. Zuerst mache man sich klar, was man wirklich mit Augen sieht. Man beschreibe für sich Form, Farbe und alle sonstigen Eigenschaften des Samens. Dann überlege man folgendes. Aus diesem Samenkorn wird eine vielgestaltige Pflanze entstehen, wenn es in die Erde gepflanzt wird. Man vergegenwärtige sich diese Pflanze. Man baue sie sich in der Phantasie auf. Und dann denke man: Was ich mir jetzt in meiner Phantasie vorstelle, das werden die Kräfte der Erde und des Lichtes später wirklich aus dem Samenkorn hervorlocken. Wenn ich ein künstlich geformtes Ding vor mir hätte, das ganz täuschend dem Samenkorn nachgeahmt wäre, so daß es meine Augen nicht von einem wahren unterscheiden könnten, so würde keine Kraft der Erde und des Lichtes aus diesem eine Pflanze hervorlocken. Wer sich diesen Gedanken ganz klar macht, wer ihn innerlich erlebt, der wird sich auch den folgenden mit dem richtigen Gefühle bilden können. Er wird sich sagen: in dem Samenkorn ruht schon auf verborgene Art – als Kraft der ganzen Pflanze – das, was später aus ihm herauswächst. In der künstlichen Nachahmung ruht diese Kraft nicht. Und doch sind für meine Augen beide gleich. In dem wirklichen Samenkorn ist also etwas unsichtbar enthalten, was in der Nachahmung nicht ist. Auf dieses Unsichtbare lenke man nun Gefühl und Gedanken.[2] Man stelle sich vor: dieses Unsichtbare wird sich später in die sichtbare Pflanze verwandeln, die ich in Gestalt und Farbe vor mir haben werde. Man hänge dem Gedanken nach: das Unsichtbare wird sichtbar werden. Könnte ich nicht denken, so könnte sich mir auch nicht schon jetzt ankündigen, was erst später sichtbar werden wird.

Besonders deutlich sei es betont: Was man da denkt, muß man auch intensiv fühlen. Man muß in Ruhe, ohne alle störenden Beimischungen anderer Gedanken, den einen oben angedeuteten in sich erleben. Und man muß sich Zeit lassen, so daß sich der Gedanke und das Gefühl, die sich an ihn knüpfen, gleichsam in die Seele einbohren. – Bringt man das in der rechten Weise zustande, dann wird man nach einiger Zeit – vielleicht erst nach vielen Versuchen – eine Kraft in sich verspüren. Und diese Kraft wird eine neue Anschauung erschaffen. Das Samenkorn wird wie in einer kleinen Lichtwolke eingeschlossen erscheinen. Es wird auf sinnlich–geistige Weise als eine Art Flamme empfunden werden. Gegenüber der Mitte dieser Flamme empfindet man so, wie man beim Eindruck der Farbe Lila empfindet; gegenüber dem Rande, wie man der Farbe Bläulich gegenüber empfindet. – Da erscheint das, was man vorher nicht gesehen hat und was die Kraft des Gedankens und der Gefühle geschaffen hat, die man in sich erregt hat. Was sinnlich unsichtbar war, die Pflanze, die erst später sichtbar werden wird, das offenbart sich da auf geistig sichtbare Art.“ (Lit.:GA 10, S. 60f)

Tier und Mensch

Spermium und Eizelle

Bei Menschen und Tieren wird der einzellige männliche Same als Spermium, Spermatozoon oder Spermatozoid, umgangssprachlich auch als Samenfaden oder Samenzelle bezeichnet. Er dient bei der geschlechtlichen Fortpflanzung der Befruchtung der Eizelle.

Das Sperma (griech. σπέρμα spérma Abkömmling, Abstammung, Geschlecht, Stamm, Nachkomme(nschaft), Sohn, Spross, Grundstoff, Keim, Saat, Saatgut, Same, Samen)[3], die männliche Befruchtungsflüssigkeit, wird von den Geschlechtsdrüsen abgesondert. Das Seminalplasma als Trägerflüssigkeit enthält eine Vielzahl von Spermien und auch Epithelzellen aus den Hodenkanälchen.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Pflanze
Commons: Samen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Commons: Samen mit Maßstabsangaben - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Same – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Samen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Mensch und Tier
 Wiktionary: Spermium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Sperma – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sperma - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. Wer da einwenden wollte, daß bei einer genaueren mikroskopischen Untersuchung sich ja doch die Nachahmung von dem wirklichen Samenkorn unterscheide, der zeigte nur, daß er nicht erfaßt hat, worauf es ankommt. Es handelt sich nicht darum, was man genau wirklich in sinnenfälliger Weise vor sich hat, sondern darum, daß man daran seelisch-geistige Kräfte entwickle.
  3. Griechisches Wörterbuch; Stichwort: σπέρμα. Auf: gottwein.de ;abgerufen am 30. Mai 2016.