Anubis (Ägyptische Mythologie) und Ludwig Wittgenstein: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Ludwig Josef Johann Wittgenstein''' (* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph.
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'''Anubis''' ([[Wikipedia:Ägyptische Sprache|ägyptisch]] '''Inpu'''; auch '''Anpu''') ist der [[Wikipedia:Altes Ägypten|altägyptische]] [[Gott]] der Toten[[Ritus|riten]]. Im Zusammenhang des [[Osirismythos]] wird von der Entstehung seines Namens berichtet: ''Als [[Wikipedia:Kronprinz|Kronprinz]] (Inpu), der in seinen Binden ist (imiut), verbarg ihn [[Nephthys (Ägyptische Mythologie)|Nephthys]] (für [[Isis]]). So entstand sein Name Anubis''. Als [[Wikipedia:Epitheton|Beiname]] trägt Anubis die Bezeichnung ''[[Imiut]]''. Insofern ist Anubis in Gleichsetzung auch die Erscheinungsform des [[Horus]] und des [[Osiris]].
Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der [[Logik]], der [[Sprache]] und der [[Philosophie des Geistes]]. Seine beiden Hauptwerke ''Logisch-philosophische Abhandlung'' ([[Wikipedia:Tractatus Logico-Philosophicus|Tractatus Logico-Philosophicus]] 1921) und ''[[wikipedia:Philosophische Untersuchungen|Philosophische Untersuchungen]]'' (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophischer Schulen, des [[Logischer Positivismus|Logischen Positivismus]] und der [[Analytische Philosophie|Analytischen Sprachphilosophie]].


== Darstellung ==
== Ludwig Wittgenstein und die Anthroposophie ==
{{HieroglyphenImText|Anubis wird vorwiegend als liegender schwarzer Hund, [[Wikipedia:Schakal|Schakal]] oder als Mensch mit einem Hunde- oder Schakalkopf dargestellt. Er trägt meistens ein [[Symbol-Triade#Was-Zepter|Was-Zepter]] <hiero>S40</hiero> und ein [[Anch]] <hiero>S34</hiero>.}}
Wittgenstein gilt als [[Nominalismus|Nominalist]], der [[Denken]] mit Sprechen bzw. Sprache identifiziert. Er ist jedoch einer der ganz wenigen Philosophen, die originär dachten. Seine Philosophie stellt sich hinein in das moderne Denken wie die Werke großer Künstler, die aus Eigenem schufen. "Von Wittgenstein können Sie lernen, wie Begriffe funktionieren." ([[wikipedia:Wolfgang Welsch (Philosoph)|Wolfgang Welsch]]). (Dies bezieht sich auf die Familieneigenschaft von Begriffen, der Begriff 'Spiel' beispielsweise läßt sich durch eine Definition nicht bestimmen, es findet sich immer ein Beispiel eines Spiels, auf das die Definition nicht paßt. "Spiel" ist eine [[Universalie]]).


Selten zeigen ihn Abbildungen auch mit Widderkopf. Eine solche Darstellung befindet sich beispielsweise in [[Wikipedia:KV17|KV17]], dem Grab [[Wikipedia:Sethos I.|Sethos I.]].
"Als Wittgenstein dann aber bemerkte, daß der Sprache dieselbe Verallgemeinerung nicht möglich sei, welche die Mathematik besitzt - die Mathematik bietet nach [[Kant]] für die Welterkenntnis die einzige Wahrheitsstütze -, da zog Wittgenstein aus dem in Kants Denken über Raum und Zeit als menschlichen Formen der Anschauung enthaltenen Nominalismus den letztmöglichen und letztnötigen Schluß, daß wir keine andere Wahrheit besäßen, als welche in den vielen gesprochenen Sprachen selbst verborgen liege. Das war endlich der Zusammenbruch einer bestimmten philosophischen Strömung, der sowohl der Positivismus Galileis wie das scharfsichtige System Kants angehören und die darum heute am weitesten verbreitet ist. Wittgensteins aus seinen Voraussetzungen richtig gezogener Schluß bedeutete aber nicht den Zusammenbruch der Philosophie überhaupt; der [[Idealismus]] von [[Platon]] bis [[Hegel]] war nicht betroffen." ([[Diether Lauenstein]]: Das Ich und die Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1974, S. 202)


== Kulturelle Bedeutung ==
"Früher gab es Leute, die gefragt haben: welcher Philosoph hat recht? Haraklit oder Heidegger, Kant oder Steiner oder wer sonst? (...) Weil aber L.W. geschrieben hat 'Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten' und wohl kaum jemand fragen wird: wer hat recht, Goethe oder Schiller, Rilke oder Ringelnatz? schauen wir L.W.'s Werk und Leben als Kunstwerk an. Er selber hat einmal sein Leben und jedes Leben 'Gotteskunstwerk' genannt. Was sagt L.W. mit seinem Leben und Werk?" (Gussmann, Lit.: S. 5.) Gussmann interpretiert Wittgenstein dahingehend, daß sein Frühwerk der Logik zuzuordnen sei (rationale Wissenschaft, Empirismus, Wahrnehmung), sein Spätwerk dem Logos (Begriff, Intuition).
Der Schakal als Wüstentier wurde früh mit der westlichen Wüste in Verbindung gebracht. Der Westen ist in vielen [[Wikipedia:Mythologie|Mythologie]]n die Heimat sowohl der Toten, wie auch der [[Wikipedia:Hunde|Caniden]] (Hunde, Wölfe, Schakale), welche als die Seelenführer in das Land der Toten angesehen wurden.  


== Kultorte ==
"Der Komponist arbeitet auf Grund der Kompositionslehre.
Als ursprüngliche Kultorte für Anubis werden Kynopolis ([[Wikipedia:Gau (Ägypten)|17. Oberägyptischer Gau]]) sowie die [[Wikipedia:Nekropole|Nekropole]]n [[Wikipedia:Abydos (Ägypten)|Abydos]] und [[Wikipedia:Sakkara|Sakkara]] ([[Wikipedia:Anubieion|Anubieion]]) angegeben. Seinen Titel „Erster der Westlichen ([[Wikipedia:Chontamenti|Chontamenti]])“ erhielt er in Abydos. Er ist eng verwandt mit dem oberägyptischen Gott [[Wikipedia:Upuaut|Upuaut]].
Die letztere ist eine Summe von Kenntnissen, deren Besitz
eine notwendige Vorbedingung des Komponierens ist. Im
Komponieren dienen die Gesetze der Kompositionslehre
dem Leben, der realen Wirklichkeit. Genau in demselben
Sinne ist die Philosophie eine Kunst. Alle wirklichen Philosophen waren Begriffskünstler. Für sie wurden die menschlichen Ideen zum Kunstmateriale und die wissenschaftliche
Methode zur künstlerischen Technik. Das abstrakte Denken
gewinnt dadurch konkretes, individuelles Leben. Die Ideen
werden Lebensmächte. Wir haben dann nicht bloß ein Wissen von den Dingen, sondern wir haben das Wissen zum
realen, sich selbst beherrschenden Organismus gemacht;
unser wirkliches, tätiges Bewußtsein hat sich über ein bloß
passives Aufnehmen von Wahrheiten gestellt.<ref> Diese Ansichten von Philosophie als Kunst dürfen nicht verwechselt werden mit Auffassungen wie "Anything Goes", Wissenschaft als Kunst, (Feyerabend), die sich aus einer erkenntnistheoretischen Position ergeben. Das Opus kann aber eine Mischung von beidem sein, wie schon bei [[Nietzsche]].</ref>  ({{G|004|270)}}


== Mythologie ==
== Literatur ==
In der Mythologie soll Anubis eines der vier Kinder des Gottes [[Wikipedia:Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] sein. Laut einer späteren Fassung des [[Osirismythos]] ist er der Sohn des [[Osiris]] und seiner Schwester [[Wikipedia:Nephthys (Ägyptische Mythologie)|Nephthys]]. Seit dem [[Wikipedia:Altes Reich (Ägypten)|Alten Reich]] gelten [[Wikipedia:Hesat|Hesat]] als seine Mutter und Kebehut als seine Tochter.
* [[Siegfried Gussmann]]: Ludwig Wittgenstein. Genie zwischen Logik und Logos. 1994. ''(Gussmann war Pfarrer der [[Christengemeinschaft]]; Biographische Angaben:[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=841].)


Nachdem Osiris von seinem Bruder [[Wikipedia:Seth (Ägyptische Mythologie)|Seth]] zerstückelt und auf der ganzen Welt verteilt worden war, sammelte Anubis gemeinsam mit [[Isis]] alle Teile wieder ein. Danach soll es ihm gelungen sein, Osiris wieder zusammenzusetzen, indem er ihn [[Mumifizierung|mumifizierte]]. So hat Anubis, dem [[Mythos]] nach, die erste Mumifizierung an einer Leiche vorgenommen. Für Osiris vollzog er dann die Totenriten, die zum Vorbild aller Bestattungszeremonien wurden.
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_wittgenstein.pdf Ludwig Wittgenstein: Leben und Werk] PDF


== Bedeutung bei den Ägyptern ==
== Weblinks ==
Anubis überwachte die richtige Einbalsamierung (Mumifizierung). Im Grab empfing er die [[Mumie]], vollzog die [[Wikipedia:Zeremonie|Zeremonie]] der [[Wikipedia:Mundöffnungsritual|Mundöffnung]] und führte die Seele zum „Feld der Himmlischen Opfergaben“, wobei er die Hand schützend auf die Mumie legte. Seit dem Alten Reich ist Anubis als Totenrichter belegt, der zusammen mit [[Thot]] das [[Totengericht|Jenseitsgericht]] leitet. Seine wichtigste Aufgabe bestand in der Überwachung des [[Psychostasie|Seelenabwägens]] und sein Urteil war von entscheidender Bedeutung. Deshalb wurden die Gebete für die Toten auch an ihn gerichtet. Totenpriester trugen seine Maske während sie amtierten.
 
Später, als Osiris Anubis als Gottheit der Toten ablöste, wurde Anubis als sein Untergebener gesehen und leitete nun die Wägung des Herzens beim Totengericht. Wer diese Prüfung nicht bestand, wurde danach von [[Ammit]] verschlungen.


== Bedeutung bei den Griechen ==
* The Project Gutenberg [http://www.gutenberg.org/ebooks/5740 EBook of Tractatus Logico-Philosophicus] by Ludwig Wittgenstein (englisch und deutsch)
Anubis wie auch der ägyptische Gott [[Thot]] wurde von den Griechen mit dem [[Psychopompos|Seelengeleiter]] [[Hermes]] gleichgesetzt.
* [http://www.tractatus.hochholzer.info Eine Webdarstellung in Menuestruktur des Traktats.]
* [http://tractatus-online.appspot.com/Tractatus/jonathan/D.html Tractatus Logico-Philosophicus] - das komplette Werk (deutsch)
* [http://www.geocities.jp/mickindex/wittgenstein/witt_pu_gm.html Philosophische Untersuchungen] - das komplette Werk (deutsch)


== Siehe auch ==
== Einzelnachweise ==
* [[Wikipedia:Liste ägyptischer Götter|Liste ägyptischer Götter]]
<references/>
 
== Literatur ==
* Hans Bonnet: ''Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte'', 3. Aufl., Berlin, New York 2000. ISBN 3-11-016884-7
* Veronica Ions: ''Ägyptische Mythologie'', Wiesbaden 1986.
* Hermann Kees: ''Der Götterglaube im Alten Ägypten'', 4. Aufl., Darmstadt 1980.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Anubis}}
{{ws | [[s:RE:Anubis|Anubis]] in Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft}}
* http://www.hieroglyphen-info.de/goetter/anubis.htm
* http://www.sphinx-suche.de/aegypten/anubis.htm
* [http://www.aegypten-geschichte-kultur.de/anubis Anubis]
*[http://www.wibilex.de/stichwort/anubis Entsprechender Fachartikel in: Bauks, M. / Koenen, K. (Hgg.), Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet / AT, 2007ff., http://www.wibilex.de;]


[[Kategorie:Ägyptische Gottheit]]
{{wikipedia}}
[[Kategorie:Totengott]]
[[Kategorie:Männliche Gottheit]]


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{{SORTIERUNG:Wittgenstein, Ludwig}}
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[[Kategorie:Philosophie und Anthroposophie]]
[[Kategorie:Logiker]]
[[Kategorie:Vertreter der Philosophie der normalen Sprache]]
[[Kategorie:Analytischer Philosoph]]
[[Kategorie:Anfänge der Analytischen Philosophie in Cambridge|204]]
[[Kategorie:Vertreter der Linguistischen Analyse]]
[[Kategorie:Wiener Kreis]]
[[Kategorie:Logischer Positivist]]
[[Kategorie:Sprachphilosoph]]
[[Kategorie:Naiver Realist]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Ludwig Wittgenstein|!]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Mann]]

Version vom 25. August 2018, 20:35 Uhr

Ludwig Wittgenstein, 1930
Ludwig Wittgenstein, 1910

Ludwig Josef Johann Wittgenstein (* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph.

Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der Logik, der Sprache und der Philosophie des Geistes. Seine beiden Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus Logico-Philosophicus 1921) und Philosophische Untersuchungen (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie.

Ludwig Wittgenstein und die Anthroposophie

Wittgenstein gilt als Nominalist, der Denken mit Sprechen bzw. Sprache identifiziert. Er ist jedoch einer der ganz wenigen Philosophen, die originär dachten. Seine Philosophie stellt sich hinein in das moderne Denken wie die Werke großer Künstler, die aus Eigenem schufen. "Von Wittgenstein können Sie lernen, wie Begriffe funktionieren." (Wolfgang Welsch). (Dies bezieht sich auf die Familieneigenschaft von Begriffen, der Begriff 'Spiel' beispielsweise läßt sich durch eine Definition nicht bestimmen, es findet sich immer ein Beispiel eines Spiels, auf das die Definition nicht paßt. "Spiel" ist eine Universalie).

"Als Wittgenstein dann aber bemerkte, daß der Sprache dieselbe Verallgemeinerung nicht möglich sei, welche die Mathematik besitzt - die Mathematik bietet nach Kant für die Welterkenntnis die einzige Wahrheitsstütze -, da zog Wittgenstein aus dem in Kants Denken über Raum und Zeit als menschlichen Formen der Anschauung enthaltenen Nominalismus den letztmöglichen und letztnötigen Schluß, daß wir keine andere Wahrheit besäßen, als welche in den vielen gesprochenen Sprachen selbst verborgen liege. Das war endlich der Zusammenbruch einer bestimmten philosophischen Strömung, der sowohl der Positivismus Galileis wie das scharfsichtige System Kants angehören und die darum heute am weitesten verbreitet ist. Wittgensteins aus seinen Voraussetzungen richtig gezogener Schluß bedeutete aber nicht den Zusammenbruch der Philosophie überhaupt; der Idealismus von Platon bis Hegel war nicht betroffen." (Diether Lauenstein: Das Ich und die Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1974, S. 202)

"Früher gab es Leute, die gefragt haben: welcher Philosoph hat recht? Haraklit oder Heidegger, Kant oder Steiner oder wer sonst? (...) Weil aber L.W. geschrieben hat 'Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten' und wohl kaum jemand fragen wird: wer hat recht, Goethe oder Schiller, Rilke oder Ringelnatz? schauen wir L.W.'s Werk und Leben als Kunstwerk an. Er selber hat einmal sein Leben und jedes Leben 'Gotteskunstwerk' genannt. Was sagt L.W. mit seinem Leben und Werk?" (Gussmann, Lit.: S. 5.) Gussmann interpretiert Wittgenstein dahingehend, daß sein Frühwerk der Logik zuzuordnen sei (rationale Wissenschaft, Empirismus, Wahrnehmung), sein Spätwerk dem Logos (Begriff, Intuition).

"Der Komponist arbeitet auf Grund der Kompositionslehre. Die letztere ist eine Summe von Kenntnissen, deren Besitz eine notwendige Vorbedingung des Komponierens ist. Im Komponieren dienen die Gesetze der Kompositionslehre dem Leben, der realen Wirklichkeit. Genau in demselben Sinne ist die Philosophie eine Kunst. Alle wirklichen Philosophen waren Begriffskünstler. Für sie wurden die menschlichen Ideen zum Kunstmateriale und die wissenschaftliche Methode zur künstlerischen Technik. Das abstrakte Denken gewinnt dadurch konkretes, individuelles Leben. Die Ideen werden Lebensmächte. Wir haben dann nicht bloß ein Wissen von den Dingen, sondern wir haben das Wissen zum realen, sich selbst beherrschenden Organismus gemacht; unser wirkliches, tätiges Bewußtsein hat sich über ein bloß passives Aufnehmen von Wahrheiten gestellt.[1] (GA 004, S. 270)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diese Ansichten von Philosophie als Kunst dürfen nicht verwechselt werden mit Auffassungen wie "Anything Goes", Wissenschaft als Kunst, (Feyerabend), die sich aus einer erkenntnistheoretischen Position ergeben. Das Opus kann aber eine Mischung von beidem sein, wie schon bei Nietzsche.


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