Arfst Wagner

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Arfst Wagner (* 13. März 1954 in Wyk auf Föhr) ist ein deutscher Schriftsteller, Verleger, Redakteur und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und gehörte von 2012 bis 2013 dem Deutschen Bundestag an. Bis Juni 2015 war er Waldorflehrer an der Freien Waldorfschule Rendsburg. Wagner ist Vater von drei Kindern und lebt im Kreis Dithmarschen.

Leben

Wagner studierte von 1977 bis 1978 am Institut für Waldorf-Pädagogik Witten-Annen, von 1978 bis 1980 Eurythmie an der Schule für Eurythmische Kunst bei Heinz Schimmel in Hannover und von 1979 bis 1981 Sprachgestaltung an der Schule für Sprachgestaltung und dramatische Kunst bei J. W. Ernst in Muttenz bei Basel. Wagner war einer der Begründer der ersten und bisher einzigen von Studenten in der Bundesrepublik gegründeten Universität in Freiburg-St. Georgen, die nach dem Vorbild der Platonischen Akademie gestaltet war.

Im Jahr 1987 begründete er den Lohengrin-Verlag, der sich zunächst um die Herausgabe polnischer Klassiker (Adam Mickiewicz) und um die deutsch-polnischen Beziehungen bemühte.

Von 1987 bis 2006 war Wagner Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Flensburger Hefte.

Wagner ist Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft und erregte besonderes Aufsehen durch seine ebenfalls im Lohengrin-Verlag und den Flensburger Heften erschienenen Publikationen zum Thema Anthroposophie und Nationalsozialismus. Die taz veröffentlichte in der Ausgabe vom 11./12. März 1995 ein Interview mit ihm zu diesem Thema[1].

Politische Tätigkeit

In den 1980er-Jahren war er deutscher Mitarbeiter der polnischen Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc im „Aktionskomittee Solidarnosc Mainz“ und unter dem Pseudonym Josef Niemec Autor der Zeitschrift Solidarnosc-Bulletin. Er organisierte die Finanzierung des ersten ökologischen Bauernhofs in Polen in der Nähe von Olsztyn/Masuren.

Im Jahre 2005 kandidierte er für Bündnis 90/Die Grünen in Schleswig-Holstein auf den Listen zur Landtags- und Bundestagswahl. Er war Sprecher der LAG Sozialpolitik von Bündnis90/Die Grünen in Schleswig-Holstein von 2003 bis 2005. Außerdem ist er seit 2000 Mitglied der globalisierungskritischen Bewegung Attac. Seit dem Jahr 2002 hält er an verschiedenen Orten Vorträge über das bedingungslose Grundeinkommen. Zur Bundestagswahl 2009 wurde er auf den Platz 4 der Liste von Bündnis90/Die Grünen in Schleswig-Holstein gewählt. Von 2008 bis 2013 war er Sprecher der BürgerInnen-Initiative bedingungsloses Grundeinkommen Schleswig-Holstein.

Seit dem 18. Juni 2012 war Arfst Wagner für Bündnis 90/Die Grünen Mitglied des Deutschen Bundestages als Nachrücker für die durch Verzicht ausgeschiedene Abgeordnete Ingrid Nestle. Für die Bundestagswahl 2013 wurde er auf dem Landesparteitag in Eckernförde am 16. März 2013 erneut auf dem Listenplatz 4 aufgestellt,[2] das Wahlergebnis hat aber nur für drei Sitze gereicht. Seit Mai 2015 war Wagner Landesvorsitzender in der Doppelspitze von Bündnis90/Die Grünen in Schleswig-Holstein. Co-Vorsitzende ist Ruth Kastner. In 2017 wurde Arfst Wagner als Landesvorsitzender abgewählt. Am 14.05.2018 schied er ganz aus der Partei Bündnis90/Die Grünen aus, da seinen Initiativen <<Zukunftslabor>> und <<bedingungsloses Grundeinkommen>> ständig neue Steine in den Weg gelegt wurden.

Schriften

  •  Briefe und Dokumente zur Geschichte der Anthroposphischen Bewegung und Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus. Rendsburg 1991–1993 (5 Bände).
  •  Anthroposophie und Nationalsozialismus (Teil I). In: Flensburger Hefte. Nr. 32, Flensburg 1992.
  •  Anthroposophen und Nationalsozialismus (Teil II). In: Flensburger Hefte. Sonderheft 8: Anthroposophen in der Zeit des deutschen Faschismus, Flensburg 1992.
  •  Nationalokkultismus. Teil I und II. In: Flensburger Hefte. Nr. 40 und 41, Flensburg 1993.
  •  Feuer aus der Asche. Gedanken zur Situation an Ausbildungsstätten und Universitäten. In: Flensburger Hefte. Nr. 45: Jugendideale, Flensburg 1994.
  •  Arfst Wagner: Lernen aus der Geschichte oder im Dreck wühlen? Zur Geschichte der Anthroposophischen Bewegung und Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Lorenzo Ravagli (Hrsg.): Jahrbuch für anthroposophische Kritik. München 1994.
  •  „.. denn es werden viele kommen unter meinem Namen.“ Falsche Christuserscheinungen im 20. Jahrhundert. In: Flensburger Hefte. Nr. 14: Erneuerung der Religion, Flensburg 1990.
  • „...denn sie wissen nicht, was sie tun“. Über die Haltung der Katholischen Kirche zum Schwangerschaftsabbruch. In: Flensburger Hefte Nr. 36: Schwangerschaftsabbruch. Flensburg 1992.
  •  Das Dogma der Unfehlbarkeit. In: Flensburger Hefte. Nr. 14: Erneuerung der Religion, Flensburg 1990.
  •  Das Geheimnis der 8. Sphäre. In: Flensburger Hefte. Nr. 61: Das Geheimnis von 666, Flensburg 1998.
  •  Geschichte ist machbar. Die Entfremdung der Arbeit und ihre Überwindung. In: Flensburger Hefte. Nr. 62: Arbeitslosigkeit - Weg ins Ungewisse, Flensburg 1998.
  •  Zanoni und die Erlebnisse an der Schwelle. In: Flensburger Hefte. Nr. 65: Doppelgänger, Flensburg 1999.
  •  Die Zukunft ist offen. Unzeitgemäßes zur Eurythmie. In: Flensburger Hefte. Nr. 73: Eurythmie - Aufbruch oder Ende einer jungen Kunst, Flensburg 2001.
  •  Was kann jetzt noch `Normalität´ heissen. Orientierungssuche in einer schlagartig veränderten Welt. In: Flensburger Hefte. Nr. 74: Abgründe und Chancen in Zeiten des Egoismus, Flensburg 2001.
  • Der Nationalsozialismus – Schattenbild der Anthroposophie. Interview mit Arfst Wagner von Michael Frensch. (http://www.lohengrin-verlag.de/artikel/nsinterview.htm)

In italienischer Sprache:

  •  Il Mistero dell`ottava Sfera. In: I retroscena del 666. Milano 2001.
  • "Svegliati subito!" - Espirenze di sogno. In: I Sogni - Cosa ci vogliono comunicare? Editrice Novalis. Milano 2007.
  • "Zanoni" e le esperienze della soglia. In: Il doppio - L`uomo e la sua ombra. Milano 2002.

Weblinks

Einzelnachweise


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