Anthroposophie-Kritik und Wassermannzeitalter: Unterschied zwischen den Seiten

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Seit ihrem Bestehen hat die [[Anthroposophie]] als "Wissenschaft vom Übersinnlichen" nicht nur eine große Anhängerschaft, sondern auch eine ebenso aktive Gegnerschaft. Dabei sind der Streitpunkt meist die nach dem heutigen Naturwissenschaftsbegriff nicht belegbaren Lehren Steiners. Gedanklich nachvollziehen könne die Anthroposophie jeder Mensch, der sie vorurteilsfrei prüft, behauptet Steiner. Um eigene [[Übersinnliche Welt|übersinnliche]] Erkenntnisse zu erlangen, muss, folgt man [[Rudolf Steiner|Steiner]], allerdings das persönliche spirituelle Erkenntnisvermögen entwickelt werden. Der Aufforderung, sich auf die Anthroposophie denkend einzulassen oder gar das persönliche Erkenntnisvermögen durch [[Meditation]] weiterzuentwickeln, um sie zu verstehen, wird derjenige nicht folgen, der Übersinnliches ohne Belege im naturwissenschaftlichen Sinn von vornherein nicht gelten lassen will. In der heutigen Zeit ist eine solche Forderung für viele wissenschaftlich vorgeschulte und skeptisch beziehungsweise materialistisch eingestellte Menschen allerdings eine Zumutung und sie kommen ihr in der Regel nicht nach. Anthroposophie wird auch daran gemessen werden, wie sie mit solcher, aus unserer Zeitbildung durchaus verständlicher Kritik, sachlich und konkret umzugehen weiß.
Das Aquariuszeitalter ist das '''Zeitalter des Wassermanns'''. Viele New-Age-Bewegungen operieren bereits seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mit diesem Begriff:


Anthroposophie-Kritik wird und wurde erfahrungsgemäß auf folgende Gebiete bezogen:
Im Herbst 1967 wurde das Musical "Hair" uraufgeführt. Es beschreibt den Lebensstil und die Vorstellungen der Hippie-Bewegung in den USA. Doch neben dem Protest gegen das amerikanische Engagement in Vietnam und anderen Anliegen der Hippies geht es um mehr. In "Hair" wurde zum ersten Mal die Hoffnung auf ein neues Zeitalter einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht.


*[[Wissenschaft]]
So heißt es in dem Song "Aquarius":
*[[Religion]]
*[[Politik]]
*[[Waldorfpädagogik]]


"When the moon is in the seventh house, and Jupiter aligns with Mars, Then peace will guide the planets, and love will steer the stars. This is the dawning of the Age of Aquarius! Harmony and understanding, sympathy and trust abounding, No more falsehoods or derision, golden living dreams of visions, Mystic crystal revelation, and the mind's true liberation. Aquarius! Aquarius! Aquarius!"
(Übersetzung:
"Wenn der Mond im siebten Haus ist und Jupiter mit Mars eine Linie bildet,
Dann wird Frieden die Planeten regieren, und Liebe die Sterne steuern.
Das ist der Anbruch des Wassermann-Zeitalters!
Harmonie und Verständnis, Sympathie und Vertrauen im Überfluß,
Keine Lüge oder Spott mehr, goldene, lebendige Träume von Visionen,
Mystische, kristallene Offenbarung und wirkliche Befreiung des Geistes.
Wassermann! Wassermann! Wassermann!")


'''Siehe zu diesem Thema auch [[FAQ-Vorwürfe]]'''
http://www.heiliggeist-seminar.de/Wassermann-Zeitalter.htm


== Wie widerlegt man Geistesforschung? ==
"Die Tempelritter weisen hin auf das nächste Sternbild; die Sonne wird dann eintreten in das Sternbild des Wassermannes. Da wird das Christentum erst wirklich aufgehen, das Heidentum verbunden mit dem Christentum sein. Diese Kultur wird einen neuen Johannes auferwecken. Dieser Zeitpunkt tritt ein, wenn die Sonne im Zeichen des Wassermannes stehen wird. Johannes heißt Wassermann; er wird der Verkünder sein einer neuen Zeit des Christentums. Man sagt, die Tempelritter hätten auf Johannes den Täufer hingewiesen, nicht auf Christus. Aber der Johannes, von dem sie reden, ist der Wassermann." (Lit.: [[GA 92]], S 156f)


[[Rudolf Steiner]] hat nachdrücklich darauf hingewiesen, dass eine kritische Hinterfragung der Ergebnisse der [[Geistesforschung]] nicht nur angebracht, sondern ''notwendig'' ist, wenn sie ihren [[wissenschaft]]lichen Charakter wahren will. Geisteswissenschaft darf nicht bloß auf Treu und Glauben angenommen, sondern kann nur aus [[Verstand|Verständnis]] und klarer [[Einsicht]] erworben werden. Um zu einem solchen Verständnis kommen zu können, ist es - wie bei jeder anderen [[Wissenschaft]] - selbstverständlich notwendig, sich gründlich mit den Erkenntnisvoraussetzungen der [[anthroposophisch]]en [[Geisteswissenschaft]] vertraut zu machen.


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Die Frage ist, wie datiert Rudolf Steiner den Beginn des Wassermann-Zeitalters?
"Es liegt in der Natur der Tatsachen, daß diese Geistesforschung
 
in unserer Gegenwart infolge des Standes unserer
Nach [[Rudolf Steiner]] beginnt das Fische-Zeitalter im Jahre 1413, das Wassermann-Zeitalter, das er auch als die [[Slawische Kultur|slawische Kulturepoche]] bezeichnet, 2160 Jahre später, also im Jahre 3573 n.Chr. - d. h. nicht mehr in unserer derzeitigen Lebenszeit.
Zeitbildung und infolge mancherlei anderer Tatsachen viele
Gegnerschaft nach sich zieht. Aber nichts wäre gerade dieser
Geisteswissenschaft unangemessener, als wenn sie in Fanatismus
verfallen würde und sozusagen nur das sehen
wollte, was von dem Gesichtspunkte ihrer Vertreter an
Gründen für sie aufgebracht werden kann. Fanatismus muß
gerade - und wir werden sehen, aus welchen Gründen -
dieser Geistesforschung völlig fernliegen. Daher muß sie,
mehr als dies vielleicht von irgendeinem anderen Standpunkt
aus nötig ist, darauf bedacht sein, die Einwände
ihrer Gegner zu verstehen, ja, sie muß sie in einem gewissen
Sinne geradezu tolerieren, und begreiflich muß es ihr erscheinen,
daß eine ganze Anzahl gerade ehrlicher Wahrheitssucher
der Gegenwart nicht mit ihr gehen können. Es
ist ja meine Gewohnheit gewesen — die verehrten Besucher
der früheren Vorträge werden das wissen, und diese Gewohnheit
soll auch in der Folge fortgesetzt werden -, bei
den einzelnen Vorbringungen zugleich auf die möglichen
Einwände Rücksicht zu nehmen. Heute sollen sozusagen
bedeutungsvollere, gewichtigere Einwände vorweggenommen
werden. Denn Einwände gegen das, was von dem
Standpunkte der Geistesforschung zu sagen ist, ergeben sich
wahrlich nicht bloß von den Gegnern her, sondern bei einem
gewissenhaften Betriebe der Geistesforschung fühlt sich die
Seele, die einem solchen Betriebe hingegeben ist, auf Schritt
und Tritt selber vor diese möglichen Einwände gestellt.
Weil ja die Wahrheiten der Geistesforschung in der Seele
errungen, erkämpft werden müssen, so muß die Seele in
einer gewissen Weise dem Gegner in bezug auf solche Einwände,
die in der Seele selbst geltend gemacht werden, auch
gewachsen sein, und viel besser wird man auf diesem Gebiete
fortkommen, wenn man sich von vornherein darüber
klar ist, was alles eingewendet werden kann." {{Lit|{{G|062|9f}}}}
</div>


Von besonderer Bedeutung - auch für das Selbstverständnis der Anthroposophie - ist die sachliche Aufklärung von Irrtümern, die auf einer missverständlichen Interpretation geisteswissenschaftlicher Forschungsergebnisse beruhen.
Daher sind solche Schlagworte wie "Wassermann-Zeitalter" und das sich davon ableitende "New-Age" angesichts des augenblicklichen Bewußtheitszustands der Erdenmenschheit ungemein verwirrend.


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<div style="margin-left:20px">
"Durch nichts wird eine Anschauung besser beleuchtet als durch die Aufdeckung der ihr entgegenstehenden Irrtümer." {{Lit|{{G|002|53|52}}}}
"Die fünfte Wurzelrasse wird der Mensch durch das, was man das Böse nennt, zugrunde richten. Dann kommt die [[sechste Wurzelrasse]]. Die fünfte Wurzelrasse ist diejenige, die [[Manas]] auf dem physischen Plane entwickelt.(...) Die sechste Unterrasse wird ein überpsychisches [[Manas]] entwickeln. (...) In der sechsten Unterrasse (also dem Wassermann-Zeitalter, Anm. MHA) wird die Anlage gegeben sein zur Überwindung des Egoismus, aber so, daß Gleichgewicht gehalten wird zwischen Selbstheit und Selbstlosigkeit. Der Mensch der sechsten Unterrasse wird sich weder verlieren nach außen, noch sich abschließen nach innen." (R. Steiner, [[GA 93a]], "Grundelemente der Esoterik", S. 229 - 230).
</div>
</div>


===Anthroposophie als Geheim-Wissenschaft===
Es wird angesichts zunehmender New-Age-Prophetien Zeit hier für begriffliche Klarheit zu sorgen.
Die Anthroposophie fußt auf Rudolf Steiners Werk. Er wird als ihr Begründer und bis heute maßgeblicher [[Esoterik|Esoteriker]] verstanden. Der Begriff '''Geheimwissenschaft''' ist eine von Steiner verwendete Bezeichnung für seine eigene Lehre der Dinge, deren [[Erkenntnis]] über das bloße [[Verstand]]esdenken hinausgeht, also die "Wissenschaft vom Übersinnlichen". Kritikern wird oft entgegnet, Steiners Werke seien von der Kritik selbst nicht hinreichend verstanden oder der Beurteiler verfüge nicht über die erforderlichen Urteilsgrundlagen.
 
Ein Ziel seiner Geheim- oder Geisteswissenschaft ist nach Steiner die Ausbildung und Förderung der moralischen und geistigen Entwicklung und die Zusammenarbeit von Menschen, die an ihr interessiert sind. Die anthroposophische Schulung wird als moderner und Jedermann zugänglicher Weg zur Entwicklung höherer geistiger Fähigkeiten beschrieben. Ab einer bestimmten Stufe wird seine Lehre von Anthroposophen als Ausdruck eines [[Hellsehen|übersinnlichen Wahrnehmungsvermögens]] verstanden. Eine sog. „Richtigkeit“ seiner übersinnlichen Wahrnehmungen könne ein Schüler Rudolf Steiners demnach mit einem sog. „[[Evidenz]]erlebnis“ feststellen, welches im Zusammenhang mit der Wahrnehmung auftrete. Durch Vergleich mit Aussagen vertrauenswürdiger Quellen übersinnlicher Wahrnehmung sei eine Überprüfung ebenfalls möglich. Hierzu nennt Steiner unter anderem die von ihm selbst dokumentierten Schilderungen, insbesondere Beschreibungen der Weltentstehung und -entwicklung bis in früheste Zeiten, Schilderungen von [[Reinkarnation]], [[Karma]] und [[Präexistenz|vorgeburtlicher]] sowie [[Leben nach dem Tod|nachtodlicher]] Vorgänge. Die Beschreibung "höherer [[Wesensglieder]]" des Menschen und ihr Zusammenwirken sowie umfangreiche Ausführungen zur [[Christologie]] seien ebenso zu berücksichtigen wie seine Beschreibungen über geistige Wesenheiten der [[Hierarchienlehre]] und [[Engel]]lehre oder [[Naturgeist]]er.
 
Steiner nennt den von ihm beschriebenen Schulungsweg selbst ''wissenschaftlich'', da dieser, richtig ausgeführt, jederzeit mit wachem [[Bewusstsein]] begleitet werde. Kritiker vermeiden dabei nach Ansicht von Anthroposophen seine Auseinandersetzung mit seinem eigenen erkenntniswissenschaftlichen Ansatz, den er als notwendige Voraussetzung seiner Geisteswissenschaft bezeichnete.
 
''"Sie will über Nichtsinnliches in derselben Art sprechen, wie die Naturwissenschaft über Sinnliches spricht. Während die Naturwissenschaft im Sinnlichen mit dieser Forschungsart und Denkweise stehenbleibt, will Geheimwissenschaft die seelische Arbeit an der Natur als eine Art Selbsterziehung der Seele betrachten und das Anerzogene auf das nichtsinnliche Gebiet anwenden. Sie will so verfahren, daß sie zwar nicht über die sinnlichen Erscheinungen als solche spricht, aber über die nichtsinnlichen Weltinhalte so, wie der Naturforscher über die sinnenfälligen. Sie hält von dem naturwissenschaftlichen Verfahren die seelische Verfassung innerhalb dieses Verfahrens fest, also gerade das, durch welches Naturerkenntnis Wissenschaft erst wird. Sie darf sich deshalb als Wissenschaft bezeichnen."''<ref>Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriss, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, 1989, Seite 36</ref>
 
===Anthroposophie und Christentum===
[[Christus]] ist für die Anthroposophie eine der höchsten Gottheiten (siehe [[Hierarchien]]). Er nimmt in der [[Dreifaltigkeit|Trinität]] den Platz des Sohnes ein. Sein Opfer für die Erde sei es gewesen, sich mit den Menschen und ihrem Planeten zu verbinden um ihnen weitere geistige Entwicklung zu ermöglichen. So habe er sich für drei Jahre im Menschen Jesus [[Inkorporation (esoterisch)|inkorporiert]] und in ihm den irdischen Tod erlitten.
Durch das Opfer dieses hohen Sonnenwesens, sei die geistige Entwicklung des Menschen und der Erde in eine dem "Weltenplan" entsprechende Richtung ermöglicht worden. Die [[Auferstehung]] bezeichnet Steiner als das "Mysterium von Golgatha", welches aber nicht als Auferstehung des Fleisches gewertet, sondern als vollkommene Gestalt des gekreuzigten Wesens (Wiederherstellung des [[Phantom]]leibs) gesehen wird. Christus wurde nach der Anthroposophie zum [[Ich]] der neu werdenden Erde. Ihre [[Aura]] verändere sich ständig und betrete dadurch einen Weg der Vergeistigung, bei dem ihr der zukünftige Mensch helfen soll. Die Wiederkunft Christi geschehe stufenweise, als [[ätherisch|ätherischer]], [[astral|astraler]] und [[kosmisch|kosmischer]] Christus. Steiner sah in [[Jesus]] von Nazareth einen hochstehenden [[Juden|jüdischen]] "Eingeweihten", der während der Jordan-Taufe den Christus-Geist in sich aufgenommen habe. ''Siehe auch: [[Christengemeinschaft#Unterschiede zu den Lehren der großen christlichen Kirchen|Christengemeinschaft]]''
 
Die Amtskirchen, deren Glauben auf dem [[Auferstehung|Auferstehungsgedanken]] und der [[Erlösung]] durch [[Sünde|Sündenvergebung]] beruht, distanzieren sich von Steiners Reinkarnationslehre. In der Anthroposophie steht die Erlösung nicht am Ende eines einzigen, sondern am Ende einer Reihe vieler Leben. Erlösung stelle sich ein, wenn sich der Mensch durch viele Verkörperungen hindurch zu dem '''wahren Menschen''', einem Wesen, dass einen eigenen Platz in den himmlischen [[Hierarchien]] einnimmt, entwickelt habe.
 
Wiederholt wurde sowohl von Anthroposophen als auch von anthroposophisch orientierten Theologen das Gespräch mit der evangelischen und katholischen [[Kirche]] gesucht.
 
===[[Rassismus]]vorwurf===
Der Rassismusvorwurf, beruht auf einem Mißverständnis der Schilderung von Weltentwickelungsstufen mit demjenigen, was allgemein unter dem Begriff der Rasse heute verstanden wird.
Steiner gliedert die Menschheitsentwicklung in unterschiedliche Epochen, die von je einer "[[Wurzelrasse]]" dominiert waren: der "[[Polarische Zeit|polarischen]] Wurzelrasse", der "[[Hyperboräische Zeit|hyperboräischen]] Wurzelrasse", "[[Lemurische Zeit|Lemuriern]]", "[[Atlantis|Atlantiern]]", der "arischen-" (nicht zu verwechseln mit dem [[Wikipedia:Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Begriff "Arier") oder "nachatlantischen Wurzelrasse", welche die gegenwärtige Entwicklungsphase (seit etwa [[Wikipedia:7000 v. Chr.|7000 v. Chr.]]) repräsentiert. Wobei der Begriff "Rasse" hier laut Anthroposophen nur im übertragenen Sinne aufgefaßt werden darf, da nur drei der fünf von ihm benannten Wurzelrassen auf der Erde [[inkarnation|verkörpert]] gewesen seien. Statt von Wurzelrassen solle man daher von großen menschheitlichen und erdgeschichtlichen "Entwicklungsepochen" sprechen. Tatsächlich hat Rudolf Steiner diese noch aus der [[Theosophie|Theosophischen Gesellschaft]] stammende Terminologie später kaum mehr benutzt. Seine Anhänger begründen das mit seiner Ablehnung des damals aufkommenden [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]]. Die Entstehung verschiedener Rassen sei für die Erdenentwicklung nötig gewesen, damit sich Menschenseelen mit bestimmten Aufgaben und Fähigkeiten in bestimmten Kulturen [[inkarnation|inkarnieren]] könnten um dort wichtige Impulse zu ermöglichen oder aufzunehmen.
 
Zitat: ''"Der Mensch ist Mensch dadurch, daß (...) dieses Ich sich im Laufe der aufeinanderfolgenden [[Inkarnation]]en weiter entwickelt durch verschiedene Menschengemeinschaften, durch Völker und Zeiträume hindurch, bis die Erde am Ziel ihrer Entwickelung angelangt sein wird"'' (Rudolf Steiner, Das Geheimnis des Todes, Dornach 1999, S. 203)
 
Der Rassenbegriff Steiners ist nach Ansicht seiner Vertreter gegenüber dem des faschistischen Rassismus grundlegend anders motiviert. Während der Rassenbegriff des [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] aus der materialistischen Evolutionstheorie [[Charles Darwin|Darwins]] abgeleitet ist, verstehe Steiner die "Wurzelrassen" nicht als ethnische Zuordnung, sondern als in große Zeitepochen von mehreren tausend Jahren einzuordnende menschliche Entwicklungsstadien. So sei z.B. die nachatlantische Wurzelrasse zu den Anfängen der nachatlantischen Kulturepochen noch prägend. Steiner sieht für die gegenwärtige fünfte nachatlantische Kulturepoche die leiblichen Rassenunterschiede und insbesondere Höher- und Minderwertigkeiten einzelner Rassen als überwunden an. Er sieht die Bedeutung der Rassen seit Tausenden von Jahren schwinden, da die typischen Eigenschaften bestimmter Rassen immer mehr abnähmen und die zukünftige Menschenmission rassenübergreifend sein würde.
 
Zitat:''"Es ist von einer ganz besonderen Wichtigkeit, daß gerade in unserer Zeit in unbefangner Weise auch gesprochen wird über dasjenige, was wir die Mission der einzelnen [[Volksseele]]n der Menschheit nennen, weil die nächsten Schicksale der Menschheit in einem viel höheren Grade als das bisher der Fall war, die Menschen zu einer gemeinsamen Menschheitsmission zusammenführen werden."'' (Steiner in Kristiania 7. Juni 1910, GA 121, S.13)
 
Sehr nachdrücklich habe Rudolf Steiner immer wieder betont, dass die konstatierbaren Rassemerkmale nichts über das Wesen des individuellen Menschen aussagen:
 
Zitat:''"...ich bitte das nicht mißzuverstehen, was eben gesagt wird; es bezieht sich nur auf den Menschen, insofern er von den physisch-organisatorischen Kräften abhängig ist, von den Kräften, die nicht sein Wesen als Mensch ausmachen, sondern in denen er lebt..."'' (GA 121, 4.Vortrag)
 
Das Rassedenken müsse genauso wie die Rassen überwunden werden:
 
Zitat:''"Die Menschheit mischt sich, um sich von geistigen Gesichtspunkten aus zu gruppieren. Es war eine Ungezogenheit, in der Theosophie von den Rassen so zu sprechen, als ob sie immer bleiben würden. (...) Wie alles entsteht, so sind auch die Rassen entstanden, und wie alles wieder vergeht, werden auch die Rassen wieder vergehen, und jene, die immer nur von Rassen gesprochen haben, die werden sich daran gewöhnen müssen, ihre Begriffe flüssig zu machen."'' (GA 99, München, 5. Juni 1907)
 
Die menschliche Zugehörigkeit bezieht sich bei Steiner nicht nur auf die physische Rasse, sondern auf die Volksseele. Zitat: ''"...es vererbten sich Rassenmerkmale in der atlantischen Zeit und bis herein in unsere nachatlantische Epoche. Wir werden sehen, wie in unsere Zeit die Volksmerkmale das sind, was die Rassencharaktere wieder auseinander bringt, was sie wieder auszulöschen beginnt. (...) Die Rassen sind entstanden und werden einmal vergehen, werden einmal nicht mehr da sein."'' (Vortrag Kristiania 10. Juni 1910; GA 121, S.75/76)
 
===Antisemitismus-Vorwurf===
Die Kritik Steiners an dem vom U.S.-Präsidenten Woodrow Wilson initiierten ''Selbstbestimmungsrecht der Völker'' begründet sich auf der Ausgrenzung von Minderheiten innerhalb von ethnisch einheitlichen Nationalstaaten. So richtet sich Steiner gegen eine Ausgrenzung der Juden als Minderheit innerhalb eines ethnisch einheitlichen Nationalstaates. So wie er ethnische Schranken und nationale Grenzen generell als anachronistisch betrachtete, betrachtete er die Idee des Judentums als ethnische Sondergruppe insbesondere in seiner [[Wikipedia:Zionismus|zionistischen]] Spielart als rückschrittlich.
 
Das [[Judentum]] begreift Rudolf Steiner nicht als Rasse, sondern als eine auf religiöser und nationaler Einheit basierende Gemeinschaft, die sich selbst ausgrenzt. Diese habe dadurch eine isolierte [[Kultur]] begründet. Zitat: ''"Das Judentum als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen [[Völker]]lebens, und daß es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte, dessen Folgen nicht ausbleiben konnten."'' (Steiner-Gesamtausgabe Bd. 32, S. 152)
 
Damit war dennoch Steiners deutliche Ablehnung des Antisemitismus verbunden. Zitat: ''"Mit Schaudern erkennt man, was der Antisemitismus in den Gemütern edler Juden angerichtet hat. Der Antisemitismus ist nicht alleine für die Juden eine Gefahr, er ist es auch für die Nichtjuden. Jede unbestimmte Haltung ist von Übel."'' ( Steiner 1901; GA 31,S.409).
 
In der Diskussion um den Rassenbegriff Rudolf Steiners soll nach Meinung der anthroposophischen Gesellschaft auch berücksichtigt werden, dass Steiner bereits Ende des 19. Jahrhunders als scharfer Kritiker des [[Wikipedia:Antisemitismus|Antisemitismus]] sowie seiner völkischen und alldeutschen Vertreter auftrat. Dies trug ihm die erklärte Feindschaft dieser Gruppen ein (Siehe hierzu bei Ravagli). Sein Denken stimme mit den heutigen Forderungen nach ethnischem Pluralismus überein:<br>
Zitat:"''So wie die Abgründe zwischen den einzelnen Nationen immer mehr und mehr verschwinden, so wie sich die einzelnen Teile der verschiedenen Nationen immer mehr und mehr verstehen, so werden sich auch andere [[Gruppenseele|Gruppenseelenhaftigkeiten]] abstreifen, und immer mehr wird das Individuelle des einzelnen Menschen in den Vordergrund treten. - So können wir sagen, innerhalb der Entwickelung der Menschheit verliert immer mehr und mehr der Begriff, worin sich die Gruppenseelenhaftigkeit am meisten ausdrückt, an Bedeutung, nämlich der Rassenbegriff. Deshalb ist es notwendig, dass diejenige Bewegung, welche die anthroposophische genannt wird, in ihrem Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, dass sie nämlich zu vereinigen sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden sind.''"
Rudolf Steiner 1916 in: "Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit - Goethe und die Krisis des 19. Jahrhunderts" (GA 171), S. 151 f
 
===Historisch-Politische Kritik===
Bereits 1933 begann durch Pressekampagnen, Vortragsreihen und einem in Darmstadt und Berlin inszenierten Theaterstück die öffentliche Hetze gegen den "''Theosophen, Juden, Freimaurer und Kommunisten Rudolf Steiner''". Dieser habe durch seine Suggestionen unmittelbar bewirkt, daß der Generalfeldmarschall von Moltke die Marneschlacht und als Folge davon den Weltkrieg verlor; selbstverständlich alles im Dienste der Entente-Freimaurerei und des Weltjudentums. Steiner belegte bereits im Jahre 1922 einen der ersten 10 Plätze auf der durch die NSDAP geführten Liste der "zu erschiessenden prominenten Persönlichkeiten" und überlebte mehrere Tötungsversuche.
 
Obwohl manche Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft versuchten, eine ideelle Nähe zum Nationalsozialismus vorzutäuschen, scheiterten alle Anbiederungs- und Gleichschaltungsversuche und die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland wurde am 1. November 1935 "''wegen internationaler Einstellung und enger Beziehungen zu ausländischen Freimaurern, Juden und Pazifisten verboten''". Schon vorher hatten unter der Verbotsangst alle jüdischen Amtsinhaber ihre Ämter in der Landesgesellschaft abgegeben und ein Großteil der jüdischen Mitglieder war aus ihr ausgetreten. Nach dem Verbot bemühten sich einige Anthroposophen um eine Wiederzulassung, die Versuche scheiterten 1939 endgültig, als Rudolf Heß die "''Gleichbehandlung mit ehemaligen Freimaurern''" anordnete. Im gleichen Jahr entschied [[Wikipedia:Adolf Hitler|Adolf Hitler]], nach Bericht von Martin Bormann: "''Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft sind wie Logen-Angehörige zu behandeln; sie sind nach Meinung des Führers oft noch gefährlicher als Logen-Angehörige, weil sie mit ihren Ideen viel mehr Leute anstecken.''"
 
Sechs der acht [[Waldorfschule|Waldorfschulen]] mussten bis 1940 wegen erdrückender Auflagen schliessen, die anderen beiden wurden (1938 Stuttgart und 1941 Dresden) verboten.
 
Von den acht anthroposophischen [[Heilpädagogik|heilpädagogischen]] Heimen, in denen das "lebensunwerte Leben" stattfand, wurden nur drei massiv bedroht, davon zwei geschlossen. Dennoch konnten alle Schutzbefohlenen vor der Deportation gerettet werden. Obwohl die Auswanderländer keine behinderten Kinder einreisen liessen, bot das anthroposophische Heim in der Schweiz "Sonnenhof" vielen jüdischen Behinderten Asyl.


Der [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|Biologisch-dynamische Landbau]] wurde 1933 in Thüringen verboten. Das reichsweite Verbot konnte durch das Gewinnen des Gartenarchitekten Alwin Seifert, der für die Frau von Rudolf Heß tätig war, für die Biologisch-dynamische Idee verhindert werden. Durch Heß wurden dann mehrere Verbotsversuche vereitelt. Auch Heinrich Himmler, der Diplom-Landwirt und eigentlich größter Verfolger der Anthroposophie im Nationalsozialismus interessierte sich für den Biologisch-dynamischen Landbau und hielt ihn, sofern er "von der Anthroposophie gereinigt werden könne" für nützlich. Die SS-eigene Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung wurde angewiesen, im organisatorischen Zusammenhang mit dem KZ Dachau gärtnerische Versuchsreihen durchzuführen. Nach dem Englandflug von Rudolf Heß 1941 zerschlug Himmler den ''Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise'' und sorgte dafür, dass der Vorsitzende [[Wikipedia:Erhard Bartsch|Erhard Bartsch]] ins KZ kam. Dennoch erfolgte kein Verbot für die biologisch-dynamische Technik, da er sie selbst ohne ihre anthroposophischen Elemente weiterführen wollte.
Lt. Gisela Gorrissen datiert zwar der astronomische Zeitalterwechsel bereits ca. ab 2200 n. Chr., aber die eigentliche Kulturepoche des Wassermanns, das sogenannte johanneische Zeitalter der "Bruderliebe", beginnt erst im Jahre 3573 n.Chr. (ca.) - dies resultiert daher, daß aufgrund der jeweils notwendigen Bewußtseinsevolution die Daten des astronomischen Eintrittes in den [[Frühlingspunkt]], "jeweils ca. 1400 Jahre früher liegen", als der Beginn der bewußtseinsgeschichtlich entscheidenden Kulturepoche. - Es gibt aber speziell bei der Bestimmung des Eintritts in den astronomischen [[Frühlingspunkt]] zwischen den beiden Tierkreisbildern "Fische" und "Wassermann" einen Überlappungsbereich von ca. 200 Jahren, so daß viele Astrologen den ensprechenden Beginn des "astronomischen" Zeitalterwechsels bereits mit dem Jahr 2000 (ca.) angeben.


Auch nach dem [[Wikipedia:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] mussten sich Anthroposophen vielfach mit Vereinnahmungsversuchen auseinandersetzen. So wurde der [[Wikipedia:Priester|Priester]] und ehemalige SS-Angehörige [[Werner Georg Haverbeck]] in den 1950er Jahren aus der [[Christengemeinschaft]] ausgeschlossen. Er veröffentlichte später das als revisionistisch-chauvinistisch umstrittene Buch ''Rudolf Steiner als Anwalt für Deutschland''. Der jüngste Fall eines solchen Vereinnahmungsversuches spiegelt sich in einem Rundbrief des NPD-Aktivisten [[Wikipedia:Horst Mahler|Horst Mahler]] wieder.
== Siehe auch ==


===Sektenvorwurf===
* [[Zyklus der Präzession]] ("platonisches Jahr" oder "platonisches Weltenjahr"), die Wanderung des [[Frühlingspunkt]]es durch die Sternbilder
Die Lehre der Anthroposophie, besonders von [[Reinkarnation]] und [[Karma]], wird von vielen christlichen Kirchen nicht anerkannt - nur die [[Christengemeinschaft]] (deren Priester bei der Gründung Steiner um Rat ersuchten) erkennt die Anthroposophie an. Andere neue religiöse Bewegungen sowie der [[Buddhismus]], der [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]], das sikhistische [[Yoga]] und der [[Wikipedia:Radhasoami|Radhasoami]]-Weg arbeiten ebenfalls mit dem Konzept der [[Wiederverkörperung]] und sind weltweit durchaus vertreten.
* [[Präzession]], die astronomische Ursache dafür
* [[Wikipedia:Hair|Hair: Song "Aquarius" ("Wassermann")]]


Eine Zuordnung der Anthroposophie als Sekte im Sinne der Schaffung von Sonderwirklichkeiten und sozialer Isolierung ihrer Mitglieder ist nicht festzustellen; das gleiche gilt für manipulierende Mitgliederwerbung oder jugendgefährdende Aktivitäten bzw. finanzielle Ausbeutung der Mitglieder oder das Schaffen persönlicher Abhängigkeiten. Sektenvorwüfe an die Adresse der anthroposophischen Bewegung stammen zumeist aus den Reihen stark [[Wikipedia:Konfession|konfessionell]] oder [[Wikipedia:Agnostizismus|agnostisch]] geprägter Beobachter, denen i.d.R. das Grundwissen über [[Anthroposophie]] völlig fehlt. Werke [[Rudolf Steiner]]s finden sich aber auch in einigen Bibliotheken der Amtskirchen. Der katholische Priester [[Pietro Archiati]] nutzte die Schriften [[Rudolf Steiner]]s gar zur Priesterausbildung an einem kath. [[Priesterseminar]] in Südafrika. So schreibt denn auch der Sektenexperte Helmut Langel: "wer Rudolf Steiner nicht gelesen hat, sollte über Anthroposophie lieber schweigen."<ref>Helmut Langel: Destruktive Kulte und Sekten, Vlg. Bonn aktuell, München 1994, ISBN 3-87959-503-8, S. 22</ref>
== Literatur ==


Die [[anthroposophisch]]e Bewegung findet denn auch keine Erwähnung in den Sektenberichten der Kirchen bzw. der kommunalen Trägerschaften im Zusammenhang mit gesellschaftlich geächteten Vorgehensweisen. Es gibt keine Berichte über manipulative Mitgliederwerbung oder ähnliches Sektenverhalten (siehe „Abschlussbericht der Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/109/1310950.pdf] [http://www.sekten.at/enquete/enquete.htm] oder Sektenbericht der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport 2002).
* Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]], (1987) S. 229 - 230
* Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]], (1999)
* Gisela Gorrissen: ''Astrosophie des Tierkreises und der Planeten. Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde'', 2001. ISBN 3-8251-7254-6, S. 27 - 28


== Einzelnachweise ==
== Weblinks ==


<references />
* [http://www.astrologie-kurs.de/html/zeitalter.html Ein Astrologie-Lehrer zu diesem Thema]


==Kritische Weblinks==
[[Kategorie:Kultur]][[Kategorie:Astronomie]][[Kategorie:Astrologie]] [[Kategorie:New Age]]
*[http://www2.hu-berlin.de/gkgeschlecht/anthro.php Anthroposophie – kritische Reflexionen] Tagung der Humboldt-Universität Berlin zur Anthroposophie und Waldorfpädagogik, Vorträge als downloads
*[http://www.akdh.ch/archiv.html#anthroposophie Sammlung von Artikeln der Schweizer "Aktion Kinder des Holocaust" zum Thema Antisemitismus und Anthroposophie]
*[http://www.vordenker.de/anthroposophiekritik/anthroposophiekritik.htm Kritische Anmerkungen zur Anthroposophie Rudolf Steiners]
*[http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_hansson.html Ist die Anthroposophie eine Wissenschaft?] Sehr kritische Untersuchung von Sven Ove Hansson, Philosoph am königlichen Institut für Technologie in Stockholm, übersetzt von Marcus Hammerschmitt. (alternativer Link: [http://rudolfsteinerblog.wordpress.com/2013/02/24/ist-die-anthroposophie-eine-wissenschaft/])
**[http://www.klaus-frisch.de/html/nichtanthroposophie.html Was Anthroposophie nicht ist] Eine Antwort auf Hansson.
**[http://thebee.se/comments/Hansson-commented.htm SOME COMMENTS by Sune Nordwall, Stockholm] - Kommentar zu Hansson in englischer Sprache.
*[http://www2.hu-berlin.de/gkgeschlecht/anthro.php Arier, Atlantis und Akasha – Eine Tagung sucht nach Rudolf Steiners Rassismus] Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 25.07.2006
*[http://anthroblog.anthroweb.info/2013/der-rassismus-und-sein-doppelganger/#.UZnK3qKeNc3 "Der Rassismus und sein Doppelgänger" - Kritik der antirassistischen Vernunft]
*[http://www.zeit.de/2011/08/C-Waldorfschule-Steiner "Rudolf Steiner: Der letzte Prophet" Artikel in "Die Zeit" von Iris Radisch]
*[[Psiram]], Esoterik-Kritische Website ([http://www.psiram.com/ge/index.php/Anthroposophie Artikel zur Anthroposophie], [http://www.psiram.com Hauptseite], [http://blog.psiram.com Blog], [http://www.psiram.com/ge/ Wiki] und [http://forum.psiram.com F

Version vom 22. März 2018, 04:41 Uhr

Das Aquariuszeitalter ist das Zeitalter des Wassermanns. Viele New-Age-Bewegungen operieren bereits seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mit diesem Begriff:

Im Herbst 1967 wurde das Musical "Hair" uraufgeführt. Es beschreibt den Lebensstil und die Vorstellungen der Hippie-Bewegung in den USA. Doch neben dem Protest gegen das amerikanische Engagement in Vietnam und anderen Anliegen der Hippies geht es um mehr. In "Hair" wurde zum ersten Mal die Hoffnung auf ein neues Zeitalter einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht.

So heißt es in dem Song "Aquarius":

"When the moon is in the seventh house, and Jupiter aligns with Mars, Then peace will guide the planets, and love will steer the stars. This is the dawning of the Age of Aquarius! Harmony and understanding, sympathy and trust abounding, No more falsehoods or derision, golden living dreams of visions, Mystic crystal revelation, and the mind's true liberation. Aquarius! Aquarius! Aquarius!"

(Übersetzung: "Wenn der Mond im siebten Haus ist und Jupiter mit Mars eine Linie bildet, Dann wird Frieden die Planeten regieren, und Liebe die Sterne steuern. Das ist der Anbruch des Wassermann-Zeitalters! Harmonie und Verständnis, Sympathie und Vertrauen im Überfluß, Keine Lüge oder Spott mehr, goldene, lebendige Träume von Visionen, Mystische, kristallene Offenbarung und wirkliche Befreiung des Geistes. Wassermann! Wassermann! Wassermann!")

http://www.heiliggeist-seminar.de/Wassermann-Zeitalter.htm

"Die Tempelritter weisen hin auf das nächste Sternbild; die Sonne wird dann eintreten in das Sternbild des Wassermannes. Da wird das Christentum erst wirklich aufgehen, das Heidentum verbunden mit dem Christentum sein. Diese Kultur wird einen neuen Johannes auferwecken. Dieser Zeitpunkt tritt ein, wenn die Sonne im Zeichen des Wassermannes stehen wird. Johannes heißt Wassermann; er wird der Verkünder sein einer neuen Zeit des Christentums. Man sagt, die Tempelritter hätten auf Johannes den Täufer hingewiesen, nicht auf Christus. Aber der Johannes, von dem sie reden, ist der Wassermann." (Lit.: GA 92, S 156f)


Die Frage ist, wie datiert Rudolf Steiner den Beginn des Wassermann-Zeitalters?

Nach Rudolf Steiner beginnt das Fische-Zeitalter im Jahre 1413, das Wassermann-Zeitalter, das er auch als die slawische Kulturepoche bezeichnet, 2160 Jahre später, also im Jahre 3573 n.Chr. - d. h. nicht mehr in unserer derzeitigen Lebenszeit.

Daher sind solche Schlagworte wie "Wassermann-Zeitalter" und das sich davon ableitende "New-Age" angesichts des augenblicklichen Bewußtheitszustands der Erdenmenschheit ungemein verwirrend.

"Die fünfte Wurzelrasse wird der Mensch durch das, was man das Böse nennt, zugrunde richten. Dann kommt die sechste Wurzelrasse. Die fünfte Wurzelrasse ist diejenige, die Manas auf dem physischen Plane entwickelt.(...) Die sechste Unterrasse wird ein überpsychisches Manas entwickeln. (...) In der sechsten Unterrasse (also dem Wassermann-Zeitalter, Anm. MHA) wird die Anlage gegeben sein zur Überwindung des Egoismus, aber so, daß Gleichgewicht gehalten wird zwischen Selbstheit und Selbstlosigkeit. Der Mensch der sechsten Unterrasse wird sich weder verlieren nach außen, noch sich abschließen nach innen." (R. Steiner, GA 93a, "Grundelemente der Esoterik", S. 229 - 230).

Es wird angesichts zunehmender New-Age-Prophetien Zeit hier für begriffliche Klarheit zu sorgen.

Lt. Gisela Gorrissen datiert zwar der astronomische Zeitalterwechsel bereits ca. ab 2200 n. Chr., aber die eigentliche Kulturepoche des Wassermanns, das sogenannte johanneische Zeitalter der "Bruderliebe", beginnt erst im Jahre 3573 n.Chr. (ca.) - dies resultiert daher, daß aufgrund der jeweils notwendigen Bewußtseinsevolution die Daten des astronomischen Eintrittes in den Frühlingspunkt, "jeweils ca. 1400 Jahre früher liegen", als der Beginn der bewußtseinsgeschichtlich entscheidenden Kulturepoche. - Es gibt aber speziell bei der Bestimmung des Eintritts in den astronomischen Frühlingspunkt zwischen den beiden Tierkreisbildern "Fische" und "Wassermann" einen Überlappungsbereich von ca. 200 Jahren, so daß viele Astrologen den ensprechenden Beginn des "astronomischen" Zeitalterwechsels bereits mit dem Jahr 2000 (ca.) angeben.

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a, (1987) S. 229 - 230
  • Rudolf Steiner: Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen, GA 92, (1999)
  • Gisela Gorrissen: Astrosophie des Tierkreises und der Planeten. Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde, 2001. ISBN 3-8251-7254-6, S. 27 - 28

Weblinks