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| [[Bild:Aurisches_Ei.gif|thumb|300px|Die [[Aura]] des Menschen mit Ich-Leib bzw. Ich-Träger]]
| | <includeonly>[http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/{{{1|}}} {{#if: {{{2|}}}|{{{2|}}}|{{PAGENAME}} }}] in: ''Biographia Cisterciensis'' - Ein Zisterzienserlexikon</includeonly><noinclude> |
| | | {{Dokumentation}} |
| Der '''Ich-Träger''' oder '''Ich-Leib''', die '''Ich-Organisation''', die durch das [[Ich]] gebildet wird, ist das vierte [[Wesensglied]] des irdisch verkörperten [[Mensch]]en und ''Ausdruck'' für das unsterbliche [[Ich]], das durch die [[Inkarnation]] in den [[Leib]] eingreift, um an der Umwandlung seiner [[Leibeshüllen]] ([[physischer Leib]], [[Ätherleib]] und [[Astralleib]]) zu arbeiten und sich dadurch weiterentwickelt.
| | [[Kategorie:Vorlage:Datenbanklink Religion|Biocist]] |
| | | </noinclude> |
| <div style="margin-left:20px"> | |
| "Es hat sich durch die vorangegangenen Betrachtungen ergeben,
| |
| daß die Wesenheit des Menschen aus den vier Gliedern
| |
| sich aufbaut: Physischer Leib, Lebensleib, Astralleib und
| |
| Ich-Träger. Das «Ich» arbeitet innerhalb der drei andern
| |
| Glieder und wandelt diese um. Durch solche Umwandlung
| |
| entstehen auf einer niedrigeren Stufe: [[Empfindungsseele]],
| |
| [[Verstandesseele]] und [[Bewußtseinsseele]]. Auf einer höheren
| |
| Stufe des Menschendaseins bilden sich: [[Geistselbst]], [[Lebensgeist]]
| |
| und [[Geistesmensch]]. Diese Glieder der Menschennatur
| |
| stehen nun in den mannigfaltigsten Verhältnissen zu dem
| |
| ganzen Weltall Und ihre Entwickelung hängt mit der Entwickelung
| |
| dieses Weltalls zusammen." {{Lit|{{G|13|137}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Gedanken-Leib und wirkliches Ich ==
| |
| | |
| Der Ich-Träger ist nicht identisch mit dem wirklichen Ich des Menschen, sondern nur dessen ''Spiegelbild'', das aus den [[gedanke]]nhaften [[Erinnerung]]svorstellungen gewoben ist, weshalb ihn [[Rudolf Steiner]] auch als [[Gedanken-Leib]] bezeichnet. In Anlehnung an die [[Theosophie|theosophische]] Terminologie nannte er ihn in seinen frühen Schriften und Vorträgen auch «[[Mentalkörper]]», verwendete diese Bezeichnung aber später kaum mehr.
| |
| | |
| {{GZ|Der Vergleich mit dem
| |
| Spiegelbild kann naturgemäß nur als ein Vergleich genommen
| |
| werden. Denn das Spiegelbild hört auf, wenn der
| |
| Mensch seine Lage zum Spiegel entsprechend ändert. Das
| |
| Gewebe, das wie aus Erinnerungsvorstellungen gewoben
| |
| ist und darstellt, was man in der Sinnenwelt für sein eigenes
| |
| Wesen ansieht, hat eine größere Selbständigkeit als ein
| |
| Spiegelbild. Es hat auf seine Art eine Wesenheit für sich.
| |
| Und doch ist es dem wahrhaften Seelensein gegenüber wie
| |
| ein Bild der eigenen Wesenheit. Das wahrhafte Seelensein
| |
| empfindet, daß es dieses Bild zu seiner Selbstoffenbarung
| |
| nötig hat. Es weiß, daß es etwas andres ist, daß es aber nie
| |
| dazu gelangt wäre, von sich wirklich etwas zu wissen, wenn
| |
| es sich nicht zuerst als sein eigenes Abbild in jener Welt
| |
| erfaßt hätte, die ihm nach seinem Aufstieg in die geistige
| |
| Welt eine Außenwelt geworden ist.
| |
| | |
| Das Gewebe von Erinnerungsvorstellungen, das man
| |
| nunmehr als sein früheres «Ich» anschaut, kann man den
| |
| «Ich-Leib» oder auch «Gedankenleib» nennen. Das Wort
| |
| «Leib» muß in einem solchen Zusammenhange in einem
| |
| erweiterten Sinne dem gegenüber genommen werden, was
| |
| man sonst gewohnt ist, einen «Leib» zu nennen. «Leib»
| |
| bedeutet hier eben alles, was man an sich erlebt, und von
| |
| dem man nicht sagt, man ist es, sondern man hat es an sich.
| |
| Erst wenn das hellsichtige Bewußtsein dahin gelangt ist,
| |
| dasjenige, was es bisher als sich selbst bezeichnet hat, wie
| |
| eine Summe von Erinnerungsvorstellungen zu erleben,
| |
| kann es eine Erfahrung von dem im wahrhaften Sinne gewinnen,
| |
| was sich hinter der Erscheinung des Todes verbirgt.
| |
| Denn es ist jetzt an die Wesenheit einer wahrhaft
| |
| wirklichen Welt herangelangt, in welcher es sich selber als
| |
| ein Wesen erfühlt, das wie in einem Gedächtnisse festhalten
| |
| kann, was im Sinnesdasein erlebt wird. Dieses im Sinnensein
| |
| Erlebte bedarf, um sein Dasein weiter zu leben, einer
| |
| Wesenheit, von welcher es so festgehalten werden kann,
| |
| wie die Erinnerungsvorstellungen im Sinnensein von dem
| |
| gewöhnlichen Ich festgehalten werden. Die übersinnliche
| |
| Erkenntnis offenbart, daß der Mensch innerhalb der Welt
| |
| geistiger Wesenheiten ein Dasein hat, und daß er es selbst
| |
| ist, der sein Sinnendasein innerhalb seiner wie eine Erinnerung
| |
| aufbewahrt. Die Frage, was kann nach dem Tode alles
| |
| das sein, was ich jetzt bin, beantwortet sich für die hellseherische
| |
| Forschung so: du wirst sein, was du von dir selbst
| |
| bewahrst kraft deines Daseins als ein Geistwesen unter
| |
| andern Geistwesen.|16|57ff}}
| |
| | |
| In dem wirklichen Ich, das sich im Ich-Träger auf leibliche Weise widerspiegelt, lernt man dann auch jene Macht erkennen, die das eigene [[Schicksal]] bewirkt:
| |
| | |
| {{GZ|Man lernt in sich etwas erkennen, was der
| |
| Seele im eigenen Innern als ein zweites Wesen erscheint.
| |
| Besonders offenbart sich dies, wenn man damit die Gedanken
| |
| verbindet, welche zeigen, wie man im gewöhnlichen
| |
| Leben dies oder jenes im Schicksal herbeiführt. Man kann
| |
| doch wahrnehmen, dieses oder jenes wäre mit dir nicht geschehen,
| |
| wenn du selbst in einer früheren Zeit nicht dich in
| |
| einer gewissen Art verhalten hättest. Was dem Menschen
| |
| heute geschieht, ergibt sich ja vielfach aus dem, was er gestern
| |
| getan hat. Man kann nun mit dem Ziele, sein Seelenerleben
| |
| weiter zu führen, als es in einem gewissen Zeitpunkt
| |
| ist, einen Rückblick anstellen in das bisherige Erleben.
| |
| Man kann dabei alles aufsuchen, welches zeigt, wie
| |
| man spätere Schicksalsvorfälle vorher selbst vorbereitet hat.
| |
| Man kann versuchen, mit einem solchen Rückblick auf das
| |
| Leben bis zu jenem Zeitpunkte zu kommen, in welchem
| |
| beim Kinde das Bewußtsein so erwacht, daß es sich im späteren
| |
| Leben an das erinnert, was es erlebt hat. Stellt man
| |
| einen solchen Rückblick so an, daß man mit ihm die Seelenstimmung
| |
| verbindet, welche die gewöhnlichen selbstischen
| |
| Sympathien und Antipathien mit schicksalsmäßigen
| |
| Vorfällen ausschaltet, so steht man, wenn man erinnerungsmäßig
| |
| den bezeichneten Zeitpunkt des Kindeslebens erreicht,
| |
| sich so gegenüber, daß man sich sagt: da hat wohl
| |
| die Möglichkeit erst begonnen, daß du dich in dir fühlst
| |
| und an deinem Seelenleben bewußt arbeitest; dieses dein
| |
| «Ich» war aber auch vorher da, es hat zwar nicht wissend
| |
| in dir gearbeitet, aber dich sogar zu deiner Wissensfähigkeit
| |
| wie zu allem andern, wovon du weißt, erst gebracht.
| |
| Was keine verstandesmäßige Überlegung erkennen kann,
| |
| das führt die geschilderte Stellung zu dem eignen Lebensschicksale
| |
| herbei. Man lernt auf die Schicksalsvorfälle
| |
| blicken; mit Gelassenheit; man sieht sie unbefangen an sich
| |
| herantreten; aber man erschaut sich selbst in der Wesenheit,
| |
| welche diese Vorfälle heranbringt. Und wenn man
| |
| sich in solcher Art schaut, so stellen sich der Seele die Bedingungen
| |
| des eignen Schicksals, die schon mit der Geburt
| |
| gegeben sind, verbunden mit dem eigenen Selbst dar. Man
| |
| ringt sich durch, zu sagen, wie du an dir gearbeitet hast in
| |
| der Zeit, nachdem dein Bewußtsein erwacht ist, so hast du
| |
| auch schon an dir gearbeitet, bevor dein gegenwärtiges Bewußtsein
| |
| erwacht ist. Ein solches Sich-Hindurcharbeiten
| |
| zu einem übergeordneten Ichwesen in dem gewöhnlichen
| |
| Ich führt nicht nur dazu, sich sagen zu können, mein
| |
| Gedanke bringt mich dazu, ein solches übergeordnetes Ich
| |
| theoretisch zu ersinnen, sondern es führt dazu, das lebendige
| |
| Wesen dieses «Ich» in seiner Wirklichkeit als Macht in
| |
| sich zu erfühlen, und das gewöhnliche Ich als ein Geschöpf
| |
| dieses Anderen in sich zu empfinden. Dieses Fühlen ist ein
| |
| wahrhafter Anfang des Schauens der Geistwesenheit der
| |
| Seele. Und wenn es zu nichts führt, so liegt das nur daran,
| |
| daß man es beim Anfang bewenden läßt. Dieser Anfang
| |
| kann ein kaum bemerkbares, dumpfes Empfinden sein. Er
| |
| wird dies vielleicht lange bleiben. Doch wenn man stark
| |
| und kräftig das weiter verfolgt, was zu diesem Anfang geführt
| |
| hat, bringt man es zuletzt zum Schauen der Seele als
| |
| Geistwesenheit.|16|62ff}}
| |
| | |
| == Ich-Organisation und Selbstbewusstsein ==
| |
| | |
| Das Ich baut sich die seinem [[Wesen]] entsprechende Ich-Organisation auf. Dadurch entsteht aber noch kein [[Selbstbewusstsein]], es wird dadurch nur vorbereitet. Das Selbstbewusstsein leuchtet erst auf, wenn das Ich die von ihm durchformte Ich-Organisation wieder ''abbaut''. Erst im rhythmischen Wechsel von Auf- und Abbau kann sich das Selbstbewusstsein immer reicher entfalten.
| |
| | |
| {{GZ|Die physische Stofflichkeit erfährt eine Weiterbildung
| |
| ihres Wesens, indem sie zum Weben und ''Leben'' im
| |
| Ätherischen übergeht. Und ''Leben'' hängt davon ab, daß der
| |
| organische Körper dem Wesen des Irdischen entrissen und
| |
| vom außerirdischen Weltall herein aufgebaut wird. Allein
| |
| dieser Aufbau führt wohl zum Leben, nicht aber zum ''Bewußtsein'' und nicht zum ''Selbstbewußtsein''. Es muß sich der
| |
| Astralleib seine Organisation innerhalb der physischen und
| |
| der ätherischen aufbauen; es muß ein Gleiches das Ich in
| |
| bezug auf die Ich-Organisation tun. Aber in diesem ''Aufbau''
| |
| ergibt sich keine bewußte Entfaltung des Seelenlebens.
| |
| Es muß, damit ein solches zustande kommt, dem Aufbau
| |
| ein ''Abbau'' gegenüberstehen. Der astralische Leib baut sich
| |
| seine Organe auf; er baut sie wieder ab, indem er die Gefühlstätigkeit
| |
| im Bewußtsein der Seele entfalten läßt; das
| |
| Ich baut sich seine «Ich-Organisation» auf; es baut sie wieder
| |
| ab, indem die Willenstätigkeit im Selbstbewußtsein
| |
| wirksam wird.
| |
| | |
| Der Geist entfaltet sich innerhalb der Menschenwesenheit
| |
| ''nicht'' auf der Grundlage ''aufbauender'' Stofftätigkeit,
| |
| sondern auf derjenigen ''abbauender''. Wo im Menschen Geist
| |
| wirken soll, da muß der Stoff sich von seiner Tätigkeit zurückziehen.
| |
| | |
| Schon die Entstehung des Denkens innerhalb des ätherischen
| |
| Leibes beruht nicht auf einer Fortsetzung des ätherischen
| |
| Wesens, sondern auf einem Abbau desselben. Das
| |
| ''bewußte'' Denken geschieht ''nicht'' in Vorgängen des Gestaltens
| |
| und Wachstums, sondern in solchen der Entgestaltung
| |
| und des Welkens, Absterbens, die fortdauernd dem ätherischen
| |
| Geschehen eingegliedert sind.
| |
| | |
| In dem bewußten Denken lösen sich aus der leiblichen
| |
| Gestaltung die Gedanken heraus und werden als seelische
| |
| Gestaltungen menschliche Erlebnisse.|27|16f}}
| |
| | |
| == Ich-Organisation und Wärmeorganisation ==
| |
| | |
| Durch die [[Wärme]]organisation verbindet sich die Ich-Organisation mit dem [[Physischer Leib|physischen Leib]].
| |
| | |
| {{GZ|Und gerade beim vierten Menschen, beim Wärmemenschen - ich
| |
| rede also vom physischen Menschen, der dem physischen Leib zugeordnet
| |
| ist, vom flüssigen Menschen, der dem ätherischen Leib zugeordnet
| |
| ist, vom gasförmigen Menschen, das heißt von der Tätigkeit
| |
| alles Gas- oder Luftartigen, der dem astralischen Leib zugeordnet
| |
| ist -, in bezug auf den Wärmemenschen ist es ja keinen Augenblick
| |
| zweifelhaft, daß in dem Raume, den der Mensch physisch einnimmt,
| |
| und sogar noch darüber hinaus, eine differenzierte Wärme vorhanden
| |
| ist. Wenn Sie messen hinter dem Ohr oder unter der Achsel, werden
| |
| Sie einen ganz differenzierten Wärmeorganismus finden. Die Wärmegrade sind überall verschieden. Gerade wie Sie sprechen können, daß
| |
| an einem bestimmten Orte im Menschen die Leber ist, so können Sie
| |
| davon sprechen, daß die Darmorgane an einem ganz bestimmten Orte
| |
| sind; beide haben ganz verschiedene Temperaturen. Die Lebertemperatur
| |
| ist eine ganz andere, da die Leber eine ganz spezielle Wärmeorganisation
| |
| hat. Diese Wärmeorganisation ist ursprünglich zugeteilt
| |
| der Ich-Organisation. Aber jetzt haben Sie eigentlich erst die Möglichkeit,
| |
| den Menschen sich vorzustellen, den Menschen, insofern er die
| |
| Stoffe, die sonst auf der Erde vorhanden sind, als feste, flüssige, gasförmige
| |
| und wärmeartige in sich trägt. Das Wärmeartige wird dirigiert
| |
| von der Ich-Organisation aus. Nun aber, wenn irgend etwas einen
| |
| gewissen Wärmezustand hat, so wirkt dieser Wärmezustand auf das,
| |
| was die betreffende Warme durchdringt, und hier kommt man in
| |
| den wirklichen Zustand der Ich-Organisation. Dasjenige, was die Ich-Organisation sonst im menschlichen Organismus tut, das geschieht auf
| |
| dem Umwege über die Wärmeorganisation. Nehmen wir also an, ich
| |
| gehe, ich gehe einfach. Indem ich gehe, greife ich von meiner Ich-Organisation aus in die Wärmeorganisation meines Organismus ein.
| |
| Dasjenige, was die Wärme, in dem Maße wie die Beine ausgefüllt sind
| |
| mit Flüssigkeiten, die die festen Bestandteile der Beine ausfüllen - was
| |
| die Wärme darin tut, ist zwar indirekt eine Folge der Ich-Organisation,
| |
| aber direkt greift die Ich-Organisation nur ein in den Wärmeorganismus.
| |
| Wir haben also im ganzen Organismus, in der festen,
| |
| flüssigen, gasförmigen und Wärmeorganisation überall zu sehen das
| |
| Eingreifen der Ich-Organisation, aber nur auf dem Umwege über die
| |
| Wärmeorganisation. Wir haben wiederum im ganzen Organismus zu
| |
| sehen das Eingreifen des astralischen Leibes, aber direkt greift der
| |
| Astralleib nur ein in die Luftorganisation, die wir haben, und so weiter.
| |
| Sie können sich das andere ausmalen.
| |
| | |
| Nun, sehen Sie, auf diese Art bekommen Sie aber noch für etwas
| |
| ganz anderes die Möglichkeit. Wenn Sie so dasjenige nehmen, was man
| |
| heute in der Physiologie und der Anatomie Ihnen bietet, was man da so
| |
| schön zeichnet und für den ganzen Menschen hält, wenn Sie dieses
| |
| nehmen, so werden Sie niemals die Möglichkeit gewinnen, von diesem
| |
| Menschen, den es in Wirklichkeit gar nicht geben kann, zum Seelischen
| |
| hinüberzukommen oder gar zum Geistigen. Wo in aller Welt sollte
| |
| etwas Seelisches oder Geistiges auch nur irgend etwas zu tun haben mit
| |
| diesem Menschen, den heute die Physiologie oder Anatomie zeichnet?
| |
| Daher sind auch alle möglichen scheinbar gut ausgedachten Theorien
| |
| entstanden über das Wechselverhältnis vom Seelisch-Geistigen zum
| |
| Leiblichen. Die geistreichste, weil blödsinnigste - das ist in unserer Zeit
| |
| zumeist zusammengehörig -, ist diejenige vom psychophysischen
| |
| Parallelismus. Man sagt, beides verlaufe gleichzeitig und gehe einander
| |
| parallel, es wird gar nicht eine Brücke gesucht. Aber in dem Augenblicke,
| |
| wo Sie bis herauf zu der organisierten Wärmedifferenzierung gehen
| |
| und in der organisierten Wärmedifferenzierung das Eingreifen der Ich-Organisation haben, kommen Sie darauf, sich zu sagen: Ja, in dem Wärmeäther ist es sogleich denkbar, daß die Ich-Organisation eingreift und
| |
| damit auf dem Umwege der Wärmeorganisation in den ganzen Menschen
| |
| bis zu der scharf konturierten physischen Organisation. - Die
| |
| Brücke zwischen Physischem und Seelischem im Menschen konnte
| |
| man nur aus dem Grunde nicht finden, weil man nicht berücksichtigte,
| |
| daß der Mensch diese aufeinanderfolgende Organisation hat, in die wiederum
| |
| die geistig-seelische Organisation eingreift. Es ist in der Tat so,
| |
| daß, wenn Sie zum Beispiel Angst haben, der einfache seelische Tatbestand
| |
| zunächst auf Ihre Wärmenatur wirken kann. Sie können sich
| |
| natürlich nicht denken, daß der seelische Tatbestand des Erlebens der
| |
| Angst Ihre Glieder zittern macht, das ist undenkbar, und so müssen Sie
| |
| schon so etwas finden wie den psychophysischen Parallelismus. Aber
| |
| Sie können sich denken, daß durch die Angst die seelische Organisation,
| |
| die im Wärmeäther verankert ist, affiziert wird, und daß in der
| |
| betreffenden Änderung des Wärmezustandes die Angst sich auslebt.
| |
| Dadurch überträgt sich die Wärmeorganisation auf die Luftatmung, auf
| |
| den flüssigen und hinunter bis in den festen Menschen. Sie finden nur
| |
| auf diese Weise die Möglichkeit, vom Physischen nach dem Seelischen
| |
| eine Brücke zu schlagen.|316|17ff}}
| |
| | |
| == Die Beziehung der Ich-Organisation zum Mineralischen ==
| |
| | |
| {{GZ|Gehen wir einmal von der Ich-Organisation des Menschen aus.
| |
| Hat man zunächst, sagen wir, durch imaginative Erkenntnis aus der
| |
| Initiationswissenschaft eine Anschauung von der menschlichen Ich-
| |
| Organisation, dann kann man sich fragen: Zu was im heutigen
| |
| menschlichen Organismus steht denn diese Ich-Organisation in besonderer
| |
| Beziehung? - Diese Ich-Organisation steht in besonderer
| |
| Beziehung zu demjenigen, was im Menschen mineralisch ist.
| |
| Wenn Sie daher ein Mineralisches, ein wesentlich Mineralisches aufnehmen,
| |
| zum Beispiel Salz auf die Zunge bringen, sogleich ist es die
| |
| Ich-Organisation, die sich über dieses Mineralische hermacht. Dann
| |
| wird das Mineralische weiterbefördert, kommt in den Magen. Die
| |
| Ich-Organisation bleibt dabei, auch wenn die Salzsubstanz im
| |
| Magen ist; die Ich-Organisation bleibt dabei. Das Salz geht weiter,
| |
| macht ja allerdings Veränderungen durch, geht durch den Darm,
| |
| geht weiter: aber niemals wird Ihr Salz von der Ich-Organisation
| |
| verlassen. Die benehmen sich wie recht zusammengehörige Dinge,
| |
| die Ich-Organisation und das Salz, das in den Menschen hineinkommt.
| |
| | |
| Sehen Sie, so ist es nicht, wenn Sie zum Beispiel ein Spiegelei
| |
| essen, das hat noch etwas von Zusammenhalt mit der Eiweißsubstanz.
| |
| Da kümmert sich nur ein wenig die Ich-Organisation, wenn
| |
| Sie die Spiegeleisubstanz auf der Zunge haben. Dann kümmert sich
| |
| schon sehr wenig der astralische Leib noch darum, während es hinunterschlüpft
| |
| in den Magen. Dann geht es weiter; dann wirkt intensiv
| |
| der Ätherleib, dann der physische Leib. Diese zerklüften in Ihnen
| |
| selber die Eiweißsubstanz, die Sie mit dem Spiegelei in Ihren Organismus
| |
| hineinbekommen. Und jetzt wird das Spiegelei in Ihnen
| |
| selber ganz mineralisch gemacht. Es wird zerklüftet. Alles Lebendige
| |
| wird aus ihm ausgetrieben. Es wird in Ihnen zerklüftet. An den
| |
| Darmwänden hört diese äußerlich aufgenommene Eiweißsubstanz
| |
| auf, irgendwie noch Eiweiß zu sein, wird ganz mineralisch. Da geht
| |
| es nun über jetzt wieder in die Ich-Organisation, und von da aus
| |
| wird das mineralisierte Eiweiß von der Ich-Organisation aufgenommen.
| |
| | |
| Und so können wir immer sagen: Die Ich-Organisation gibt sich
| |
| nur mit Mineralischem ab. Aber jedes Mineralische wird durch die
| |
| Ich-Organisation im menschlichen Organismus etwas anderes, als es
| |
| außerhalb ist. Es darf nichts im menschlichen Organismus so bleiben,
| |
| wie es außerhalb dieses menschlichen Organismus ist. Dafür muß
| |
| die Ich-Organisation in radikaler Weise sorgen. Nicht nur, daß solche
| |
| Substanzen wie, sagen wir, Kochsalz und dergleichen, von der Ich-
| |
| Organisation erfaßt und innerlich zu etwas ganz anderem gemacht
| |
| werden, als sie äußerlich sind, sondern es darf nicht einmal, wenn
| |
| der Mensch von einem gewissen Wärmezustande umgeben ist, der
| |
| äußere Wärmezustand den Menschen irgendwie durchdringen. Sie
| |
| dürfen nicht Ihre Finger ausgefüllt haben von dem, was sich als
| |
| äußere Wärme ausbreitet. Die Wärme darf auf Sie nur als Reiz
| |
| wirken, und Sie müssen die Wärme, die Sie in sich haben, selber
| |
| erzeugen. In dem Augenblick, wo Sie bloß Gegenstand sind, sich
| |
| nicht Ihre Wärme oder Kälte selber erzeugen, sondern wo irgendwo
| |
| in Ihnen die Wärme so weiterwirkt, wie zum Beispiel bei irgendeinem
| |
| äußeren Gegenstande, da werden Sie krank - von der äußeren
| |
| Wärme selbst, nicht einmal bloß von der Substanz, sondern von der
| |
| äußeren Wärme. Denken Sie sich einmal, da wäre irgendein Tuch
| |
| oder ein Schwamm, und da wäre ein Ofen. Die Ofenwärme, die darf
| |
| ganz ruhig sich ausbreiten, durch das Tuch oder den Schwamm
| |
| durchgehen. Das Tuch oder der Schwamm setzt nur fort, was da als
| |
| Ofenwärme sich ausbreitet. Das darf die Ofenwärme nicht tun,
| |
| wenn sie bis zur Haut kommt. Wenn die Ofenwärme den Sinnenreiz
| |
| ausübt, dann muß die Reaktion kommen: die Innenwärme muß von
| |
| innen aus erzeugt werden. Erkältungszustände beruhen gerade darauf,
| |
| daß man nicht sich bloß reizen läßt, um seine innere
| |
| Eigenwärme zu erzeugen, sondern daß man die äußere Kälte etwas
| |
| unter die Haut kommen läßt, so daß man sich selber nicht in die
| |
| Welt stellt als der voll tätige Mensch, der sich mit seinem Wirken,
| |
| seinen Impulsen selbst ausfüllt, sondern der sich wie einen Gegenstand
| |
| hinstellt und durch sich die Wirkungen der Außenwelt durchziehen läßt. - Das ist das Wesen der Ich-Organisation, daß es in sich
| |
| aufnimmt das Mineralische, aber es innerlich ganz und gar ändert,
| |
| in etwas anderes verwandelt.
| |
| | |
| Erst wenn wir gestorben sind, ist das Mineralische wiederum Mineralisches
| |
| der äußeren Natur. Während wir auf der Erde leben, das
| |
| Mineralische innerhalb unserer Haut haben, verändert die Ich-Organisation
| |
| das Mineralische fortwährend. Das Pflanzliche, das wir aufnehmen,
| |
| wird durch die astralische Organisation, durch den astralischen
| |
| Leib fortwährend verändert. So daß wir sagen können: Die
| |
| Ich-Organisation des Menschen metamorphosiert gründlich um alles
| |
| Mineralische, nicht nur das fest Mineralische, auch das Wäßrige,
| |
| auch das Luftförmige, auch das Wärmeartige.|233|130ff}}
| |
| | |
| == Ich-Träger und Ich-Aura ==
| |
| | |
| Dem [[Hellseher]] erscheint der Ich-Träger in der [[Aura]] als eine an der Nasenwurzel hinter der Stirne gelegene, etwas in die Länge gezogene eiförmige bläuliche Kugel. Es handelt sich dabei um die ursprünglich makrokosmische [[Ich-Aura]], die erst gegen Ende der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] in den [[Mensch]]en eingezogen ist.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Der Ich-Leib zeigt sich dem Hellseher als eine blaue Hohlkugel
| |
| zwischen den Augen, hinter der Stirn. Wenn der Mensch anfängt,
| |
| daran zu arbeiten, so gehen Strahlen von diesem Punkte aus." {{Lit|{{G|95|154}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Wiederum drückt sich dies für den Seher in einer eigentümlichen
| |
| Weise aus. Wenn er den Astralleib untersucht, ist alles in fortwährender
| |
| Bewegung bis auf einen einzigen kleinen Raum; der bleibt,
| |
| wie eine etwas in die Länge gezogene eiförmige bläuliche Kugel, etwas
| |
| hinter der Stirne, bei der Nasenwurzel. Sie findet sich nur beim
| |
| Menschen. Bei dem Gebildeten ist sie nicht mehr so wahrnehmbar
| |
| wie bei dem Ungebildeten; am deutlichsten ist sie bei den in der Kultur
| |
| tiefstehenden Wilden. An dieser Stelle ist in Wahrheit nichts, ein
| |
| leerer Raum. Wie die Mitte der Flamme, die leer ist, durch den
| |
| Lichtkranz blau erscheint, so erscheint auch diese dunkle leere Stelle
| |
| blau, weil das aurische Licht ringsherum strahlt. Das ist der äußere
| |
| Ausdruck für das Ich." {{Lit|{{G|95|17}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Der Ich-Träger, das vierte Glied der menschlichen Wesenheit, ist
| |
| gleich einer Art Ovalfigur, deren Ursprung bis hinein in das Vorderhirn
| |
| zu verfolgen ist. Dort ist dieselbe für den Hellseher als eine bläulich-
| |
| leuchtende Kugel sichtbar. Von der strömt aus in Ovalform, wie
| |
| ein Raum-Ei, könnte man sagen, das in den Menschen hineinspielt,
| |
| eine Art von Bläue. Wie ist dieser Ich-Träger zu sehen? Erst wenn der
| |
| Hellseher imstande ist, sich auch den Astralleib des Menschen abzusuggerieren,
| |
| erst dann vermag er den Ich-Träger wahrzunehmen. Die
| |
| drei andern Leiber hat der Mensch mit den drei Reichen der Natur,
| |
| dem Mineralreich, Pflanzen- und Tierreich gemeinsam. Durch den
| |
| Ich-Träger aber unterscheidet er sich von diesen, dadurch ist er die
| |
| Krone der Schöpfung." {{Lit|{{G|109|183}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| Dieser makrokosmischen [[Ich-Aura]] strömt von unten eine innere, mikrokosmische Ich-Aura entgegen. Im [[Herz]]en verschlingen sich diese beiden Aurenteile.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Während der ätherische und astralische Aurenteil
| |
| bis zum Gehirn heraufgeht und da der astralische Aurenteil aufgehalten
| |
| wird, der ätherische wie als Korona heraustritt, sehen wir,
| |
| daß der Ichteil des Menschen als innerliche Aura schon aufgehalten
| |
| wird in der Herzgegend. Die eigentliche innere Ich-Aura wird schon
| |
| in der Herzgegend aufgehalten, dringt nur bis in die Herzgegend
| |
| herauf und verbindet sich mit einem der äußeren Aurenteile der
| |
| entsprechenden makrokosmischen Aurenteile. Im Herzen verschlingen
| |
| sich in der Tat zwei Elemente, das eine Element, welches aus
| |
| dem Makrokosmos hereinkommt und welches mit der Ich-Aura zusammengeknüpft
| |
| wird, die von unten herauf kommt, aber schon
| |
| beim Herzen sich staut, schon beim Herzen aufgehalten wird. So
| |
| wie die astralische Aura im Gehirn aufgehalten wird, so wird die
| |
| Ich-Aura im Herzen aufgehalten und berührt sich dort mit einem
| |
| äußeren Ich-Auren-Element. Daher kommt das eigentliche Ich-
| |
| Bewußtsein des Menschen im Grunde genommen den Tatsachen
| |
| nach nicht im Gehirn zustande. Was ich Ihnen gesagt habe für den
| |
| alten atlantischen Menschen, daß sein Ich hineingezogen ist, das
| |
| haben wir noch genauer vorzustellen als ein Hineinziehen des äußeren
| |
| makrokosmischen Ich, das seit der alten atlantischen Zeit nun
| |
| vorgedrungen ist bis zum Herzen, sich da verbunden hat mit einer
| |
| anderen Ich-Strömung, die von unten heraufströmt und die im Herzen
| |
| zusammenkommt, so daß wir im Herzen organisiert haben den
| |
| Ort, wo durch das Werkzeug des Blutes das eigentliche Ich des
| |
| Menschen, wie es in unserm Bewußtsein auftritt, zustande kommt." {{Lit|{{G|129|200f|198}}}}
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| </div>
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| == Der Ich-Träger im Schlafzustand ==
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| Im [[Schlaf]]zustand verlassen Ich-Träger und [[Astralleib]] den im Bett zurückbleibenden belebten Leib.
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Wir haben ja auf geisteswissenschaftlichem Felde
| |
| immer wieder Gelegenheit, die komplizierte Menschennatur ins Auge
| |
| zu fassen, wenn wir uns erinnern an dasjenige, was wir alle wissen:
| |
| daß wir in anthroposophischer Hinsicht den Menschen gliedern
| |
| in den physischen Leib, in das, was wir den Ätherleib, den
| |
| Astralleib und den eigentlichen Ich-Träger nennen. Und wenn wir
| |
| ins Auge fassen, daß im Grunde dasjenige, was wir das Selbst nennen,
| |
| mit allen diesen Gliedern der Menschennatur zu tun hat, so
| |
| werden wir leicht dazu kommen, daß Selbsterkenntnis etwas außerordentlich
| |
| Kompliziertes ist.
| |
| | |
| Um die einfachste, niederste Art der Selbsterkenntnis gleich vorwegzunehmen,
| |
| erinnern wir uns daran, daß wir bei diesen vier Gliedern
| |
| der menschlichen Natur allerdings unterscheiden müssen - je
| |
| nach dem gegenwärtigen Verhältnisse dieser Glieder - den wachenden
| |
| und den traumlos schlafenden Menschen, daß wir sagen müssen,
| |
| daß beim schlafenden Menschen der physische und der Ätherleib
| |
| verlassen sind vom Astralleib und dem Ich-Träger und die beiden
| |
| letzteren außerhalb des Leibes sind. Wir wissen aber gleichzeitig,
| |
| daß für den gegenwärtigen Menschheitszyklus normal ist, daß das
| |
| Ich des Menschen nur dann seiner selbst bewußt werden kann,
| |
| wenn es sich der physischen Organe bedient, um auf dem physischen Plan die Wahrnehmungen zu machen. So sprechen wir zwar
| |
| im geisteswissenschaftlichen Sinne von einem Ich-Träger, der dauert
| |
| durch diejenigen Zustände hindurch, die wir als den bewußtlosen
| |
| Schlaf bezeichnen. Wir müssen aber von diesem Ich-Träger sagen,
| |
| daß er die heutige Seite des Bewußtseins und Selbstbewußtseins nur
| |
| entwickeln, also ins unmittelbare Beobachtungsfeld hereinbekommen
| |
| kann, wenn er sich der physischen Organe bedient, also am
| |
| Morgen wieder hineinsteigt in den physischen und Ätherleib." {{Lit|{{G|108|32f}}}}
| |
| </div>
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| | |
| Der Mensch konnte sich nur dadurch [[Individualität|individualisieren]], dass sein [[Ich]] und sein [[Astralleib]] von den Hüllen des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] und des [[Ätherleib]]s umschlossen und dadurch von der [[Astralwelt]] und der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] weitgehend abgetrennt wurden. Dadurch erwachte das äußere [[Sinnliches Bewusstsein|sinnliche Bewusstsein]]. Das ursprüngliche [[traum]]hafte [[Bewusstsein]] von den höheren Welten ging aber dadurch verloren. Im Schlaf kehren Ich und Astralleib zwar in diese höheren Welten zurück, aber das [[Traumbewusstsein]] ist bereits zu verdunkelt und das individuelle [[Ich-Bewusstsein]] noch nicht stark genug, um sie wahrnehmen zu können. Erst durch die Verbindung mit dem [[Christus]] kann das Ich-Bewusstsein so gestärkt werden, dass es künftig auch die höheren Welten auf neue, selbstbewusste Art erleben wird.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Blicken wir noch einmal weit zurück bis dahin, wo der menschliche
| |
| Astralleib mit dem Ich eingesenkt waren in den Schoß des allgemein
| |
| Göttlich-Astralischen. Die Herausentwickelung geschah ja
| |
| so - wenn Sie diesen Gang der Entwickelung verfolgen -, daß wir
| |
| sie uns schematisch beschreiben können. Da war ursprünglich Ihr
| |
| ganzes Astralisches eingebettet in das allgemeine Astralische, und
| |
| durch die Vorgänge, die wir eben geschildert haben, bildeten sich das
| |
| Physische und Ätherische wie Schalen herum. Dadurch wurden die
| |
| einzelnen Menschen als abgesonderte Partien aus dem allgemein
| |
| Astralischen herausgeschnürt, wie wenn Sie eine flüssige Substanz
| |
| vor sich haben, und Sie schöpfen Teile heraus. Parallel ging mit dieser
| |
| Bildung des physischen Leibes die Abschnürung des einzelnen
| |
| menschlichen Bewußtseins vom göttlichen Bewußtsein. So daß wir,
| |
| je weiter wir vorwärtsschreiten, sagen können: Wir sehen, wie - in
| |
| die Schale des physischen Leibes eingeschlossen - die einzelnen individuellen
| |
| Menschen sich herausbilden als Partien, die sich absondern
| |
| aus der allgemeinen Astralität. Freilich muß der Mensch dieses Selbständigwerden
| |
| dadurch bezahlen, daß sein astralisches Bewußtsein
| |
| verdunkelt wird; dafür schaut er aus der Schale seines physischen
| |
| Leibes hinaus und sieht den physischen Plan. Aber das alte hellseherische
| |
| Bewußtsein geht ihm nach und nach verloren.
| |
| | |
| So sehen wir das entstehen, was des Menschen Inneres ist, selbständiges
| |
| individuelles Menscheninneres, was Ich-Träger ist. Wenn
| |
| Sie heute den schlafenden Menschen betrachten, haben Sie in dem
| |
| physischen Leibe und Ätherleibe, die im Bette zurückbleiben, dasjenige,
| |
| was aus diesen Schalen, die sich da gebildet hatten im Laufe
| |
| der Zeit, durch die Verdichtung entstanden ist. Was sich früher abgesondert hat aus dem allgemein Astralischen, kehrt jede Nacht
| |
| zurück, um sich zu stärken in der allgemeinen göttlichen Substanz.
| |
| Es geht natürlich nicht so weit darin auf, als es dazumal darin aufgegangen
| |
| war, sonst wäre es ja hellseherisch. Es bewahrt sich seine
| |
| Selbständigkeit. Diese selbständige Individualität ist also etwas, was
| |
| im Laufe der Erdentwickelung entstanden ist.
| |
| | |
| Wem verdankt denn dieses selbständige, individuelle Menscheninnere,
| |
| welches außerhalb des physischen Leibes und Ätherleibes
| |
| Stärkung sucht, sein Dasein? Es verdankt sein Dasein dem physischen
| |
| Leibe und dem Ätherleibe des Menschen, der sich nach und
| |
| nach im Laufe der Erdenentwickelung gebildet hat. Er hat das herausgeboren,
| |
| was bei Tag untertaucht in die physischen Sinne und hinaussieht
| |
| in die physische Welt, was aber bei Nacht in einen bewußtseinslosen
| |
| Zustand untersinkt, weil es sich herausgelöst hat aus dem
| |
| Zustande, in dem es früher war. Der okkulte Sprachgebrauch nennt
| |
| das, was heute im Bette liegt, den eigentlichen Erdenmenschen. Das
| |
| war der «Mensch». Und das, in dem das Ich drinnen steckt Tag und
| |
| Nacht, was aber herausgeboren ist aus dem physischen und Ätherleib,
| |
| nannte man das «Menschenkind» oder den «Menschensohn». Menschensohn
| |
| ist Ich und astralischer Leib, wie sie herausgeboren sind im
| |
| Laufe der Erdenevolution aus dem physischen und Ätherleibe. Dafür
| |
| ist der technische Ausdruck «Menschensohn».
| |
| | |
| Wozu ist der Christus Jesus auf die Erde gekommen? Was sollte
| |
| durch seinen Impuls der Erde mitgeteilt werden?
| |
| | |
| Dieser «Menschensohn», der sich losgeschnürt hat aus dem Schoße
| |
| der Gottheit, der sich losgelöst hat aus dem Zusammenhange, worin
| |
| er früher war, aber dafür sich das physische Bewußtsein erobert hat,
| |
| er soll durch die Kraft des Christus, der auf der Erde erschienen ist,
| |
| wiederum zum Bewußtsein der Geistigkeit kommen. Er soll nicht
| |
| nur sehen mit physischen Sinnen in der physischen Umgebung,
| |
| sondern es soll ihm aufleuchten durch die Kraft seiner eigenen
| |
| inneren Wesenheit, die ihm jetzt unbewußt ist, das Bewußtsein des
| |
| göttlichen Daseins. Durch die Kraft des Christus, der auf die Erde
| |
| gekommen ist, soll der Menschensohn wiederum zum Göttlichen
| |
| erhöht werden. Vorher konnten nur einzelne Auserlesene auf die Art
| |
| der alten Mysterien-Einweihung hineinschauen in die göttlich-geistige
| |
| Welt." {{Lit|{{G|103|115ff}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Ausreifung des Ich-Trägers im 21. Lebensjahr ==
| |
| | |
| Der Ich-Träger ist erst um das [[21. Lebensjahr]] ausgereift. Nach dem ursprünglichen [[Schöpfung]]splan der [[Elohim]] sollte das [[Ich-Bewusstsein]] erst in diesem Lebensalter erwachen. Tatsächlich erwacht es aber durch den [[luziferisch]]en Einfluss bereits viel früher, nämlich etwa um das [[3. Lebensjahr]]. Dadurch ensteht eine oft schmerzliche Disharmonie zwischen dem inneren [[seelisch]]en Erleben und der äußeren Organisation des Menschen.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Was liegt denn dann vor, wenn
| |
| wir die beiden Tatsachen zusammenhalten: Diejenige, daß der eigentliche
| |
| Ich-Träger des Menschen geboren wird im zwanzigsten und einundzwanzigsten
| |
| Jahre, mit derjenigen, daß wir uns seelisch als ein Ich
| |
| bezeichnen vom dritten und vierten Jahre an? Da liegt vor, daß der
| |
| Mensch im gegenwärtigen Zyklus seiner Entwickelung über sich selbst
| |
| ein Meinen, ein Gefühl hat, das nicht seiner inneren Organisation, so
| |
| wie diese geworden ist, entspricht. Denn das Bewußtsein des Ich tritt
| |
| mit dem dritten und vierten Jahre auf, die Organisation für das Ich
| |
| aber erst im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahr. Diese Tatsache
| |
| ist von fundamentaler Wichtigkeit für das Verstehen des Menschen.
| |
| Wenn man diese Tatsache abstrakt hinstellt als geisteswissenschaftliche
| |
| Erkenntnis, dann wird man darüber nicht besonders aufgeregt
| |
| sein; aber weil diese Tatsache wahr ist, sind zahlreiche Erlebnisse
| |
| vorhanden, die der Mensch sehr gut kennt, aber nicht im Lichte dieser
| |
| Tatsache schaut. Alles, was der Mensch erleben kann an Zwiespalt
| |
| zwischen äußerlicher Organisation und innerer Erfahrung, an Leiden
| |
| und Schmerzen im Leben dadurch, daß ihm gewisse Dinge vermöge
| |
| seiner Organisation nicht möglich sind, an Disharmonie zwischen
| |
| dem, was er wünschen und wollen und dem, was er ausführen kann,
| |
| die Tatsache, daß er Ideale haben kann, die über seine Organisation
| |
| hinausführen, all das führt zurück auf die Tatsache, daß das Bewußtsein
| |
| unseres Ich einen ganz anderen Weg geht als der Träger unseres Ich.
| |
| In dieser Hinsicht sind wir ein zweifacher Mensch: ein äußerer
| |
| Mensch, der darauf hinorganisiert ist, seine Ichheit im zwanzigsten
| |
| oder einundzwanzigsten Jahre zu entwickeln, und ein innerer Seelenmensch,
| |
| der sich schon im vierten und fünften Jahre auf sein Seelenleben
| |
| hin von seiner äußeren Organisation emanzipiert. Emanzipation
| |
| des Ich-Bewußtseins von der äußeren Organisation findet statt im Kindesalter...
| |
| | |
| Wenn wir in alldem Umschau halten, was der Okkultist lehren
| |
| kann, so kommen wir zu einer eigentümlichen Erkenntnis. Wir kommen
| |
| nämlich dazu, einzusehen, daß Krankheit, Gebrechlichkeit der
| |
| menschlichen Organisation, daß alles dasjenige, was Siechtum, Alter,
| |
| Tod allein möglich macht, davon herrührt, daß wir eigentlich eine
| |
| Zweiheit sind. Wir sterben, weil wir in einer gewissen Weise organisiert
| |
| sind und in unserer Organisation keine Rücksicht nehmen auf
| |
| unsere Ich-Entwickelung. Daß wir mit unserem Ich einen selbständigen
| |
| Weg gehen, der sich nicht kümmert um unsere Organisation,
| |
| daran erinnert uns diese Organisation, wenn sie der Ich-Entwickelung
| |
| in Krankheit, Siechtum, Tod ein Hemmnis entgegensetzt...
| |
| | |
| Daß wir schon im zartesten Alter das Ich-Bewußtsein
| |
| haben, das ist eben auf die luziferischen Kräfte zurückzuführen.
| |
| Wie griffen die luziferischen Kräfte ein? Die luziferischen Kräfte
| |
| sind Wesenheiten, welche auf dem Monde zurückgeblieben sind und
| |
| daher keinen Sinn haben für die Erdenmission, für das, was sich erst auf
| |
| der Erde entwickeln sollte vom einundzwanzigsten Jahre ab, das Ich.
| |
| Sie nahmen den Menschen so, wie er herübergekommen ist vom Monde
| |
| und legten m ihn als Keim die selbständige seelische Entwickelung. So
| |
| daß in der Verfrühung des Ich-Bewußtseins, in diesem eigentümlichen
| |
| Zwiespalt der menschlichen Natur die luziferischen Kräfte liegen. Das
| |
| Erkennen einer solchen Tatsache gibt erst heute die Anthroposophie.
| |
| Fühlen kann das jeder Mensch, der nur naturgemäß empfinden kann.
| |
| Denn jeder Mensch kann fühlen, daß in ihm etwas ist, was ihn von
| |
| seiner vollen Menschlichkeit trennt. Alles, was wir unberechtigten
| |
| Egoismus in unserer Natur nennen, Abgeschlossenheit von dem
| |
| eigentlichen Tun der Menschheit, rührt daher, daß das Ich nicht den
| |
| richtigen Weg der Organisation mitgeht." {{Lit|{{G|143|120ff}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Die Ausbildung des Ich-Trägers seit der atlantischen Zeit ==
| |
| | |
| Während der [[Erdentwicklung]] wurde der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en durch die [[Elohim]], die [[Geister der Form]], zum Ich-Träger umgebildet.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Wenn uns der physische Leib des Menschen auf der Erde entgegentritt,
| |
| so müssen wir ihn Ich-begabt denken, und wir müssen ihn so denken,
| |
| daß er, weil er Ich-begabt ist, während der Erdenzeit eine bestimmte,
| |
| ihm angemessene Form erhalten hat. Während der Mondenzeit aber
| |
| hat er nur die ihm angemessene innere Bewegung erhalten. Diese ihm
| |
| angemessene Form während der Erdenzeit mußte er erhalten durch
| |
| die Gaben der Geister der Form, in Gemäßheit der Tatsache, daß ein
| |
| Ich in ihn verpflanzt werden mußte. Wir können also sagen, dieser
| |
| physisch geformte Erdenleib ist so geformt, weil er Ich-Träger werden
| |
| mußte. Mit dem Ich gaben die Geister der Form dem menschlichen
| |
| physischen Leib die Form, die er eben hat und die dem Ich-Träger angemessen
| |
| ist." {{Lit|{{G|174a|130f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| Auf dem [[Alter Mond|alten Mond]], der unserer Erdentwicklung vorangegangen ist, konnte der Ich-Träger noch nicht ausgebildet werden.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Als nach der Ruhepause, welche der Mondphase folgte, die Erde zur
| |
| jetzigen Entwickelungsperiode wieder hervortrat, barg sie in sich an
| |
| Stoffen und Wesenheiten das, was die jetzige Sonne, die Erde und der
| |
| Mond enthalten. Der Mensch war auf der Seite der Stofflichkeit so weit
| |
| verfeinert, daß sein Astralleib fähig wurde, ein Ich aufzunehmen, indem
| |
| sich dieser Astralleib zu einem Ich-Träger formte. Auf der andern
| |
| Seite hatte sich der Geist so weit verdichtet, daß er, einem Wassertropfen
| |
| vergleichbar, als Ich die niederen Leiber befruchten konnte...
| |
| | |
| Das erste bedeutende kosmische Ereignis ist die Abtrennung der Sonne
| |
| von der Erde. Diese Abtrennung war notwendig, um den höheren geistigen
| |
| Wesenheiten, welche bis jetzt mit der Menschheit verbunden und
| |
| nun zu höherer Tätigkeit reif geworden waren, einen passenden Schauplatz
| |
| zu verschaffen...
| |
| | |
| Es war eine trübe Zeit, als die Sonne aus der Erde ausgeschieden, der
| |
| Mond dagegen noch in ihr war. Den Menschen drohte ein Aufgehen in
| |
| der bloßen Form, ein Ersterben alles Geistigen, aller Entwickelungsmöglichkeiten.
| |
| Sonne und Erde, miteinander verbunden, hätten eine so
| |
| rasche Entwickelung des Menschen nach dem Geistigen hin veranlaßt,
| |
| daß die Menschen sich nicht hätten körperlich entwickeln können.
| |
| Wären die Mondkräfte mit den Erdkräften in Verbindung geblieben,
| |
| so wäre alles Leben in bloßer Form erstarrt. Zu Statuen wären die Menschen
| |
| geworden, ein «kristallisiertes Menschenvolk», wie Goethe im
| |
| «Faust» II sagt, wäre entstanden.
| |
| | |
| Durch das Abtrennen der Sonnen- und Mondkräfte von der Erde
| |
| ist jenes Gleichgewicht zwischen Leben und Form gegeben worden, das
| |
| für die Menschheitsentwickelung notwendig war. Nur weil diese Kräfte
| |
| nunmehr von außen auf den Menschen wirken, kann der Mensch sich
| |
| richtig entwickeln. Die von der Sonne kommenden Kräfte schaffen
| |
| und befruchten das Leben. Was dieses Leben in feste Formen gießt,
| |
| kommt von dem Monde. Dem Monde verdanken wir die Entstehung
| |
| des physischen Leibes, wie wir ihn heute haben, was sich aber hineinsenkt
| |
| in diesen Leib, das Leben, kommt von der Sonne.
| |
| | |
| Diese beiden Strömungen von Sonne und Mond wirken deshalb
| |
| immer in der richtigen Weise, weil eine der Sonnenwesenheiten sich mit
| |
| dem Monde verbunden hat. Die Wesenheiten, die auf der Götterstufe
| |
| standen, sind mit der Sonne ausgeschieden; eine dieser Wesenheiten hat
| |
| sich jedoch abgegliedert und den heutigen Mond zum Wohnsitz genommen.
| |
| Diesen mit dem Mond verbundenen Geist nennt man Jehova,
| |
| den Gott der Form oder die Mondgottheit. Dieser Gott Jehova oder
| |
| Jahve formte die drei Leiber des Menschen so, daß sie fähig wurden,
| |
| den Ich-Tropfen aufzunehmen. Den Menschenleib formte Jehova zu
| |
| seinem Bilde, «zum Bilde Gottes schuf er ihn» (1. Moses, 1,27)." {{Lit|{{G|100|210ff}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| Die Entwicklung des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] war gegen Ende der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] weitgehend abgeschlossen. Danach mussten auch die anderen [[Wesensglieder]] zu einem geeigneten Ich-Träger umgestaltet werden.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Erinnern wir uns daran, wie es in der letzten atlantischen
| |
| Zeit war. Wir haben ausgeführt, daß in den physischen Leib hinein
| |
| sich gesenkt hat der Ätherkopf, daß da der Mensch die erste Anlage
| |
| empfangen hat, zu sich «Ich-bin» zu sagen. Als die atlantische Flut
| |
| eintrat, war der physische Leib des Menschen von der Gewalt dieses
| |
| «Ich-bin» durchdrungen; das heißt, der Mensch war damals so weit,
| |
| das physische Werkzeug vorbereitet zu haben für das Ich-Bewußtsein
| |
| oder das Selbstbewußtsein. Damit wir uns ganz genau verstehen:
| |
| Wenn wir in die Mitte der atlantischen Zeit zurückgingen, würde
| |
| kein Mensch in der Lage gewesen sein, ein solches Selbstbewußtsein
| |
| zu entwickeln, um aus sich selbst heraus «Ich bin ein Ich!» oder «Ich
| |
| bin » auszusprechen. Das konnte nur dadurch eintreten, daß jener Teil
| |
| des Ätherkopfes, von dem wir gesprochen haben, sich verband mit
| |
| dem physischen Teile des Kopfes. Damals, bis zum Untergang der
| |
| Atlantis durch die atlantische Flut, bildete der Mensch das erste aus,
| |
| was ausgebildet werden mußte, um ein Träger dieses Selbstbewußtseins
| |
| werden zu können: er bildete die physische Gehirnanlage und
| |
| die andere Gestaltung des Körpers aus. Also der physische Leib
| |
| wurde bis zur atlantischen Flut hin reif, ein Ichträger zu sein...
| |
| | |
| In der ersten Kulturepoche der nachatlantischen Zeit macht der
| |
| Mensch zuerst seinen Ätherleib zum Ich-Träger, wie er vorher seinen
| |
| physischen Leib dazu gemacht hatte. Das war die alte indische Kultur.
| |
| Sie besteht im wesentlichen darin, daß der Mensch die Fähigkeit erlangt,
| |
| nicht nur ein physisches Werkzeug zu haben für das Ich, sondern
| |
| auch einen dazu geeigneten Ätherleib...
| |
| | |
| Nun schreiten wir weiter. Die Kultur des alten Persertums besteht
| |
| darin, daß das Ich in den Empfindungsleib gesenkt wird. Die Kultur
| |
| der Assyrer, Babylonier, Chaldäer, Ägypter besteht darin, daß das Ich
| |
| hinaufsteigt bis in die Empfindungsseele...
| |
| | |
| Eine Logik, das, was Nachdenken im Ich selber ist, wo man im
| |
| Ich Begriffe verbindet und trennt, wo man also logisch urteilt, nicht
| |
| abliest von den Dingen, das tritt erst in der vierten Kulturepoche ein.
| |
| Daher nennen wir diese vierte Epoche die Epoche der Verstandesseele.
| |
| Und wir selbst sind in einer Epoche - ungefähr trat die Menschheit
| |
| ein in diese Epoche um die Mitte des Mittelalters, vom 10., 11.,
| |
| 12. Jahrhundert angefangen -, wir selbst sind in der Epoche des Eintretens
| |
| des Ich in die Bewußtseinsseele. So spät ist das erst gekommen.
| |
| In die Bewußtseinsseele trat das Ich ein erst ungefähr um
| |
| die Mitte des Mittelalters...
| |
| | |
| Wenn wir aber den Blick weiter schweifen lassen, erblicken wir
| |
| im Geiste noch etwas anderes. Da steigt dann der Mensch auf in der
| |
| nächsten Kulturepoche zu Manas oder dem Geistselbst. Das wird
| |
| eine Zeit sein, in welcher die Menschen in weit höherem Grade als
| |
| heute eine gemeinsame Weisheit haben werden, sozusagen in gemeinsame
| |
| Weisheit eingetaucht sein werden. Es wird beginnen etwas davon,
| |
| daß man empfinden wird, daß das Ureigenste des Menschen zu
| |
| gleicher Zeit das Allgemeingültigste ist. Das, was man im heutigen
| |
| Sinne als individuelles Gut des Menschen auffaßt, ist noch nicht ein
| |
| individuelles Gut auf einer hohen Stufe. Heute ist mit der Individualität,
| |
| mit der Persönlichkeit des Menschen noch im hohen Grade verknüpft,
| |
| daß die Menschen sich streiten, daß die Menschen verschiedene
| |
| Meinungen haben und behaupten: Wenn man nicht verschiedener
| |
| Meinung sein dürfte, würde man ja kein selbständiger Mensch
| |
| sein. Gerade weil sie selbständige Menschen sein wollen, müssen sie
| |
| zu verschiedenen Meinungen kommen. Aber das ist ein untergeordneter
| |
| Standpunkt der Anschauung. Am friedlichsten und harmonischsten
| |
| werden die Menschen sein, wenn der einzelne Mensch am individuellsten
| |
| sein wird. Solange die Menschen noch nicht vom Geistselbst
| |
| vollständig überschattet sind, gibt es Meinungen, die voneinander
| |
| verschieden sind. Diese Meinungen sind noch nicht im wahren
| |
| Innersten des Menschen empfunden." {{Lit|{{G|103|170ff}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Die Erdenzeit ist dazu da, den Menschen geeignet
| |
| zu machen, das Menschen-Ich besonders zu entwickeln. Im letzten
| |
| Drittel der atlantischen Zeit hat der Mensch die erste Anlage dazu
| |
| empfangen, sein Ich, das im ersten Keime war, heranzuziehen an den
| |
| physischen Kopf. Aber der bedeutendste Impuls wurde ausgeübt auf
| |
| das Ich durch das Ereignis von Golgatha. Alle vorhergehenden Epochen
| |
| wirkten aber schon im voraus darauf hin. Wenn wir zurückschauen
| |
| auf das letzte Drittel der atlantischen Entwickelung, so sehen
| |
| wir, wie damals ein gewisser Punkt im Ätherkopf und im physischen
| |
| Kopf sich nicht deckten, während heute der Ätherleib des Kopfes
| |
| .ungefähr gleich ist dem physischen Kopfe. Dadurch kam der Mensch
| |
| nach und nach dazu, sein Ich zu entwickeln. Der ganze Rest der
| |
| atlantischen Entwickelung wurde dazu verwendet, den Menschen
| |
| geeignet zu machen, ein richtiger Ich-Träger zu werden. Selbst in der
| |
| letzten Zeit der atlantischen Kultur war das Gehirn noch ganz weich,
| |
| ungefähr so, wie heute der Wasserkopf noch als atavistisches Erbteil
| |
| zu finden ist. Nur durch das Hereinrücken des Ätherkopfes konnte
| |
| das physische Gehirn fest genug werden. Als nun im alten indischen
| |
| Zeitraum der Ätherkopf vollkommen im physischen Kopf drin war,
| |
| konnte dieser Kopf doch noch nicht ein vollkommener Ich-Träger
| |
| sein. Deshalb sehnte sich der alte Inder nach der geistigen Welt und
| |
| mußte dazu erzogen werden, daß sich das Ich nach und nach in ihm
| |
| entwickeln konnte.
| |
| | |
| Der Mensch besteht zunächst aus den vier Wesensgliedern: aus
| |
| dem physischen Leib, dem Ätherleib, dem Astralleib und dem Ich.
| |
| Wollen wir aber genauer eingehen auf die nachatlantische Entwickelung,
| |
| müssen wir die neungliedrige Wesenheit des Menschen in Betracht
| |
| ziehen. Das ist der Unterschied zwischen orientalischer und
| |
| nordischer Mysterienlehre. Das Ich arbeitet nun, um den Astralleib
| |
| zu Manas oder Geistselbst, den Ätherleib zu Budhi oder Lebensgeist
| |
| und den physischen Leib zu Atma - durch den Atem - umzugestalten.
| |
| Das Ich bildet also den Astralleib, den Ätherleib und den physischen
| |
| Leib um. Aber ehe das bewußt vor sich gehen kann, muß es
| |
| durch höhere Wesenheiten geschehen.
| |
| | |
| Heute geschieht ein bewußtes Hineinarbeiten nur in den Mysterienschulen,
| |
| in den Einweihungsschulen. Es ist zum Beispiel im
| |
| letzten Drittel der atlantischen Zeit nur in unbewußter Weise der
| |
| physische Leib soweit umgestaltet worden, daß er ein Ich-Träger
| |
| werden konnte. Das, was nun in dem Astralleib umgewandelt worden
| |
| ist, nennt man Empfindungsseele, der so umgewandelte Ätherleib
| |
| ist die Verstandesseele und der so unbewußt umgearbeitete physische
| |
| Leib ist die Bewußtseinsseele. Und erst dann, wenn der
| |
| Mensch die Bewußtseinsseele entwickelt hat, kann nach und nach,
| |
| unbewußt anfangs, das Geistselbst in ihn hineingearbeitet werden.
| |
| Nach und nach wird nun in den Kulturepochen unserer Erdenentwickelung
| |
| das ausgebildet, daß sich Manas hineinschiebt in den
| |
| Astralleib. Die Bewußtseinsseele muß, nachdem sie vorbereitet worden
| |
| ist im letzten Drittel der atlantischen Zeit, in den nächsten
| |
| Kulturepochen wieder umgebildet werden durch das Jahve-Christus-
| |
| Prinzip.
| |
| | |
| In der altindischen Zeit wird der Ätherleib durchzogen von dem
| |
| nun in den Menschen eingezogenen Ich, in der persischen wird der
| |
| Astralleib vom Ich durchzogen, in der ägyptischen die Empfindungs -
| |
| seele, in der griechisch-lateinischen die Verstandesseele, in unserer
| |
| Kultur die Bewußtseinsseele, in der Zeit «Philadelphia» das Geistselbst
| |
| oder Manas. Dann werden die Menschen, die sich durch die
| |
| theosophisch-spirituellen Lehren fähig gemacht haben, den Christus
| |
| zu erkennen, imstande sein, ihn in einer neuen Daseinsform, in
| |
| seinem feinen Ätherleibe zu sehen, denn er wird wiederkommen.
| |
| Durch Weisheit, durch Theosophie wird das Ich so erzogen, daß es
| |
| Manas oder Geistselbst empfängt und den Christus wiederzuerkennen
| |
| imstande sein wird." {{Lit|{{G|104a|124ff}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3; '''Tb 601''', ISBN 978-3-7274-6011-1 {{Schriften|013}}
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| #Rudolf Steiner: ''Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen'', [[GA 16]] (2004), ISBN 3-7274-0160-5; zusammen mit [[GA 17]] in '''Tb 602''', ISBN 978-3-7274-6021-0 {{Schriften|016}}
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| #Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9; '''Tb 701''', ISBN 978-3-7274-7010-3 {{Schriften|027}}
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| #Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1990), ISBN 3-7274-0952-5 {{Vorträge|095}}
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| #Rudolf Steiner: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981), ISBN 3-7274-1000-0 {{Vorträge|100}}
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| #Rudolf Steiner: ''Das Johannes-Evangelium'', [[GA 103]] (1995), ISBN 3-7274-1030-2 {{Vorträge|103}}
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| #Rudolf Steiner: ''Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes'', [[GA 104a]] (1991), ISBN 3-7274-1045-0 {{Vorträge|104a}}
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| #Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
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| #Rudolf Steiner: ''Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen'', [[GA 109]] (2000), ISBN 3-7274-1090-6 {{Vorträge|109}}
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| #Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), ISBN 3-7274-1290-9 {{Vorträge|129}}
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| #Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}
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| #Rudolf Steiner: ''Mitteleuropa zwischen Ost und West'', [[GA 174a]] (1982), ISBN 3-7274-1741-2 {{Vorträge|174a}}
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| #Rudolf Steiner: ''Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes'', [[GA 233]] (1991), ISBN 3-7274-2331-5 {{Vorträge|233}}
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| #Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
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| [[Kategorie:Wesensglieder]][[Kategorie:Ich]]
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