Volker Fintelmann und Exerzitien: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Volker Fintelmann''' (* [[2. Februar]] [[1935]] in [[Berlin]]) ist ein deutscher [[Facharzt]] für [[Innere Medizin]]. Er befasst sich schwerpunktmäßig mit [[Phytotherapie]] und [[Anthroposophische Medizin|Anthroposophischer Medizin]].
'''Exerzitien''' sind [[Spiritualität|geistliche]] Übungen, die abseits des alltäglichen Lebens zu einer intensiven Besinnung und Begegnung mit [[Gott]] führen sollen. Sie werden einzeln oder in Gruppen durchgeführt und können von einigen Stunden bis mehrere Wochen oder Monate dauern. Grundlegende Elemente sind [[Gebet]] (insbesondere das [[Jesusgebet]]), [[Meditation]], [[Lectio divina]], [[Fasten]], [[Schweigen]], Gespräche mit einem Exerzitienbegleiter und körperliche oder künstlerische Betätigung ([[Ora et labora]], [[Ikonographie]]).


== Leben ==
== Geschichtliche Entwicklung ==
Kriegsbedingt besuchte Fintelmann verschiedene Schulen in Berlin, Dresden, Olmütz, Haldensleben und Northeim. Ab der 6. Klasse war er Schüler der Freien Waldorfschule in Hannover. Nach dem Abitur 1955 studierte er Humanmedizin in Tübingen, Berlin, Heidelberg und Hamburg. 1961 wurde er promoviert. Seit 1968 ist er Facharzt für Innere Medizin. Er war Oberarzt und später Leitender Arzt in verschiedenen DRK-Krankenhäusern in Hamburg, von 1986 bis 1997 auch Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer. 1978 bis 1989 war er Mitglied der [[Kommission E]].<ref name="Carus">[http://www.carus-akademie.de/de/dozenten/seminare.arbeitskreise/volker.fintelmann/ Fintelmanns Profil] auf der Homepage der Carus Akademie</ref> Nach 1985 übernahm er die Betreuung des von [[Rudolf Fritz Weiss]] begründeten ''Lehrbuchs der Phytotherapie'', das 2009 in seiner 12. Auflage erschienen ist.
Als älteste Form christliche Exerzitien lässt sich das eremitische Leben der [[Wüstenväter]] betrachten.
{{Hauptartikel|Ignatianische Exerzitien}}
Prägend für den Wortgebrauch wie für die Praxis sind die [[Ignatianische Exerzitien|Ignatianischen Exerzitien]], die geistlichen Übungen des [[Ignatius von Loyola]]. Der Gründer der [[Jesuiten|Gesellschaft Jesu]] versuchte, darin seine eigenen geistlichen Erfahrungen anderen zugänglich zu machen. Dazu lud er Freunde und andere an einer radikaleren [[Nachfolge Jesu]] Interessierte ein, sich für eine Zeit zurückzuziehen und unter seiner Anleitung dem [[Gebet]], der [[Meditation]] und [[Unterscheidung der Geister]] zu widmen.


1996 wurde ihm der Titel Professor durch den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen.<ref name="Carus" />
Mit der [[Apostolische Konstitution|Apostolischen Konstitution]] ''[[Summorum Pontificum (1922)|Summorum Pontificum]]'' vom 25. Juli 1922 erklärte Papst [[Pius XI.]] den Heiligen Ignatius von Loyola zum [[Schutzpatron]] aller geistigen Exerzitien.


Er war 1997 Gründer der [[Carl Gustav Carus]] Akademie in Hamburg und ist seitdem im Vorstand des Trägervereins sowie im Akademierat. Seit 2006 ist er Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Hufelandgesellschaft.<ref name="Carus" /> Er ist außerdem Präsident der Deutschen Akademie für Homöopathie und Naturheilverfahren e.V. mit Sitz in Celle.<ref>[http://www.dahn-celle.de/impressum Impressum] der DAHN</ref> 1990/91 war er auch Vorsitzender der [[Gesellschaft für Phytotherapie]].<ref>[http://www.phytotherapy.org/de/die-gpt/historie/vorstand/ Vorsitzende der GPT], Gesellschaft für Phytotherapie</ref>
== Benediktinische und weitere klassische Exerzitienformen ==
Es gibt heute viele Formen von geistlichen Übungen, „Exerzitien“. Ein Beispiel sind benediktinische Exerzitien, in denen die [[lectio divina]], die [[geistliche Schriftlesung]], das „wiederkäuende Betrachten“ biblischer oder anderer geistlicher Texte geübt wird, das gemeinsame [[Stundengebet]] und die Pflege des Schweigens eingeübt werden. Andere Formen sind Exerzitien nach [[Teresa von Avila]] und [[Johannes vom Kreuz]], bei denen das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit im Mittelpunkt steht, franziskanische Exerzitien, die Inspirationen des Heiligen [[Franz von Assisi]] aufnehmen, oder verschiedene Formen von kontemplativen Exerzitien, die Elemente der christlichen [[Mystik]] und fernöstlicher [[Spiritualität]] ([[Zen]], [[Yoga]]) verbinden.


Volker Fintelmann hielt seit 1968 mehr als 2.000 Vorträge und veröffentlichte über 150 Publikationen.<ref name="Carus" />
== Exerzitien in Protestantismus und Orthodoxie ==
Eine neue Entwicklung ist es, dass auch im Rahmen evangelischer und orthodoxer Kirchen Exerzitien angeboten werden; bisweilen führen sie in der [[Protestantismus|evangelischen Kirche]] die Bezeichnung „[[Rüstzeit (Kirche)|Rüstzeit]]“. In der Vergangenheit wurden in evangelischen Kirchen Exerzitien eher abgelehnt, da der Übungscharakter mit der Gefahr der [[Werkgerechtigkeit]] verbunden und im Gegensatz zum reinen Gnadencharakter der Erlösung ([[sola gratia]]) gesehen wurde.<ref>Udo Hofmann: [http://www.exerzitien-herzensgebet.de/was_sind_exerzitien.pdf ''Was sind Exerzitien?''] (PDF; 64&nbsp;kB) S. 1</ref> Auf orthodoxer Seite ist es die Skepsis gegenüber einer zu großen Unabhängigkeit des Individuums von kirchlicher Autorität, die gegenüber ignatianischen Exerzitien, die die Unmittelbarkeit des Individuums in seiner Beziehung zu Gott fördern wollen, zurückhaltend bis ablehnend sein lässt.


== Schriften <small>(Auswahl)</small> ==
== Neuere Exerzitienformen ==
* ''Experimentelle Untersuchungen zum Eisenstoffwechsel der durchströmten menschlichen Placenta.'' Hamburg 1961. (Dissertation)
* [[Exerzitien im Alltag]], regelmäßige Treffen mit Impulsen und Gesprächen, während das alltägliche Leben mit Arbeit und Familie ganz normal weitergeht. Die Teilnehmer sind eingeladen, Zeiten des Gebetes in ihren Alltag zu gestalten.
* ''Die Lebertherapie: Kritische Bestandsaufnahme.'' Hansisches Verlagskontor , Lübeck 1977.
* Die [[Benediktiner]] Georg Eisenstein und Sebastian Debour bieten in der [[Abtei Gerleve]] seit Anfang der 1990er Jahre „Gestalt-Exerzitien“ als [[Pastoralpsychologie|pastoralpsychologisch]] orientierte Kleingruppen-Exerzitien auf der Basis der [[Gestalttherapie]] an.
* mit Hans Georg Menssen, Claus-Peter Siegers: ''Phytotherapie-Manual. Pharmazeutischer, pharmakologischer und therapeutischer Standard.'' Hippokrates, Stuttgart 1989. ISBN 3-7773-0952-4
* Der [[Jesuiten|Jesuit]] Christian Herwartz aus Berlin bot zunächst in Berlin „Exerzitien auf der Straße“ an.<ref>[http://www.con-spiration.de/exerzitien/index.htm#einladung ''Exerzitien auf der Straße - Respektvollen Sehen und Hören üben'']</ref>  Inzwischen gibt es diese Form der Exerzitien auch in anderen Städten.<ref>[http://www.con-spiration.de/ Termine für Straßen-Exerzitien in Berlin und Anderswo]</ref> Die Teilnehmenden lassen sich ungeplant von Orten der jeweiligen (Groß-)Stadt herausfordern, wie Mose, der mit seiner Herde über die Steppe hinaus in die Wüste zog und auf einen brennenden, aber nicht verbrennenden Dornbusch traf. Auf dem Weg spürte er, dass er sich auf heiligem Boden befand. Dort wollte Gott mit ihm sprechen. {{Bibel|Ex|3|}} Im respektvollen Sehen und Hören wollen die Übenden diese besonderen Orte in der Stadt wahrnehmen, wo sie „ihre Schuhe ausziehen können“, um ganz vor der Barmherzigkeit Gottes zu stehen, dem sie im Hungrigen, Gefangenen, Fremden, abseits Stehenden begegnen und dabei Heilung von  Ängsten und Sorgen finden.
* ''Alterssprechstunde'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2. Auflage 1999, ISBN 3-87838-914-0
* Bei „Online-Exerzitien“ leben die Teilnehmenden wie bei ''Exerzitien im Alltag'' zu Hause und gehen ihrer gewöhnlichen Betätigung nach. Vier Wochen lang bekommen sie täglich per E-Mail einen kurzen Impuls  zugeschickt, der kurz genug ist, um sich tagsüber im Kopf damit beschäftigen zu können. Abends sollte Zeit für einen kurzen Tagesrückblick sein, und einmal pro Woche korrespondiert der Teilnehmer mit seinem Begleiter der Exerzitien. Die Begleiter sind Jesuiten und andere Theologinnen und Theologen.<ref>[http://www.heribert-graab.de/online-exerzitien/index.html Jesuiten: Online-Exerzitien]</ref>
* ''Praktische Tee-Therapie.'' Wissenschaftliche Verlags-Gesellschaft, Stuttgart 2005. ISBN 978-3-8047-2204-0
* Die katholischen Theologen Alexandra Pook und Thomas Harling halten seit 2009 u.&nbsp;a. in den Benediktinerabteien [[Abtei Münsterschwarzach|Münsterschwarzach]] und [[Gerleve]] „Exerzitien für Atheisten, Andersgläubige und Suchende“. Ihre Idee ist, die klassischen Formen und Rituale der Exerzitien Menschen als Erfahrungs- und Übungsweg anzubieten, ohne einen christlichen Glauben vorauszusetzen.
* ''Der Tod als Höhepunkt des Lebens: Das Ich ist urgesund.'' Flensburger Hefte, 2005. ISBN 3935679254 (Hörbuch)
* Wanderexerzitien
* mit [[Rudolf Fritz Weiss]] (Begr.): ''Lehrbuch der Phytotherapie.'' 12. aktualisierte Auflage, Hippokrates, Stuttgart 2009. ISBN 978-3-8304-5418-2
* Wüstenexerzitien
* ''Intuitive Medizin - Anthroposophische Medizin in der Praxis: Grundlagen - Indikationen - Therapiekonzepte'', Hippokrates, Stuttgart 2007
 
== Literatur ==
'''Wanderexerzitien'''
* Knut Waldau/Helmut Betz: ''Berge sind stille Meister. Spirituelle Begleitung beim Weg durchs Gebirge''. München 2003
 
'''Karmelitanische Exerzitien'''
* Sr. Veronika Elisabeth Schmitt OCD: ''Kontemplative Exerzitien mit Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz''. Pneuma, München 2009, ISBN 978-3-942013-02-4.
 
'''Exerzitien im Alltag'''
* Anselm Grün: ''Exerzitien für den Alltag.'' Münsterschwarzach 2009, ISBN 978-3-89680-424-2.
* Michael Hettich: ''Den Glauben im Alltag einüben. Genese und Kriterien der ignatianischen Exerzitien im Alltag.'' Würzburg 2007, ISBN 978-3-429-03109-1.
 
'''Exerzitien auf der Straße'''
* Christian Herwartz: ''Auf nackten Sohlen – Exerzitien auf der Straße.'' Würzburg 2006, ISBN 3-429-02839-6.
* Christian Herwartz: ''Brennende Gegenwart – Exerzitien auf der Straße.'' Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03428-3.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|120753804}}
{{Wikisource|Catholic Encyclopedia (1913)/Retreats|lang=en}}
* [http://www.carus-akademie.de/de/dozenten/volker.fintelmann/ Fintelmanns Profil] auf der Homepage der Carus Akademie
* Katholisch.de: [http://www.katholisch.de/2627.html ''Exerzitien- Geistliche Übungen'']; eingestellt am 25. September 2012
* Udo Hofmann: [http://www.exerzitien-herzensgebet.de/was_sind_exerzitien.pdf ''Was sind Exerzitien?''] (evangelisch, PDF, 63&nbsp;KiB)
* Überdiözesane Konferenz der deutschen Diözesanbeauftragten für Exerzitienarbeit, Arbeitsgemeinschaft österreichischer diözesaner Referate für Exerzitien und Spiritualität: [http://www.exerzitien.info/ ''Exerzitien in Deutschland und Österreich'']


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Anthroposoph]]
 
[[Kategorie:Mediziner]]
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[[Kategorie:Hochschullehrer]]
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[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
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Aktuelle Version vom 15. April 2020, 22:23 Uhr

Exerzitien sind geistliche Übungen, die abseits des alltäglichen Lebens zu einer intensiven Besinnung und Begegnung mit Gott führen sollen. Sie werden einzeln oder in Gruppen durchgeführt und können von einigen Stunden bis mehrere Wochen oder Monate dauern. Grundlegende Elemente sind Gebet (insbesondere das Jesusgebet), Meditation, Lectio divina, Fasten, Schweigen, Gespräche mit einem Exerzitienbegleiter und körperliche oder künstlerische Betätigung (Ora et labora, Ikonographie).

Geschichtliche Entwicklung

Als älteste Form christliche Exerzitien lässt sich das eremitische Leben der Wüstenväter betrachten.

Prägend für den Wortgebrauch wie für die Praxis sind die Ignatianischen Exerzitien, die geistlichen Übungen des Ignatius von Loyola. Der Gründer der Gesellschaft Jesu versuchte, darin seine eigenen geistlichen Erfahrungen anderen zugänglich zu machen. Dazu lud er Freunde und andere an einer radikaleren Nachfolge Jesu Interessierte ein, sich für eine Zeit zurückzuziehen und unter seiner Anleitung dem Gebet, der Meditation und Unterscheidung der Geister zu widmen.

Mit der Apostolischen Konstitution Summorum Pontificum vom 25. Juli 1922 erklärte Papst Pius XI. den Heiligen Ignatius von Loyola zum Schutzpatron aller geistigen Exerzitien.

Benediktinische und weitere klassische Exerzitienformen

Es gibt heute viele Formen von geistlichen Übungen, „Exerzitien“. Ein Beispiel sind benediktinische Exerzitien, in denen die lectio divina, die geistliche Schriftlesung, das „wiederkäuende Betrachten“ biblischer oder anderer geistlicher Texte geübt wird, das gemeinsame Stundengebet und die Pflege des Schweigens eingeübt werden. Andere Formen sind Exerzitien nach Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz, bei denen das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit im Mittelpunkt steht, franziskanische Exerzitien, die Inspirationen des Heiligen Franz von Assisi aufnehmen, oder verschiedene Formen von kontemplativen Exerzitien, die Elemente der christlichen Mystik und fernöstlicher Spiritualität (Zen, Yoga) verbinden.

Exerzitien in Protestantismus und Orthodoxie

Eine neue Entwicklung ist es, dass auch im Rahmen evangelischer und orthodoxer Kirchen Exerzitien angeboten werden; bisweilen führen sie in der evangelischen Kirche die Bezeichnung „Rüstzeit“. In der Vergangenheit wurden in evangelischen Kirchen Exerzitien eher abgelehnt, da der Übungscharakter mit der Gefahr der Werkgerechtigkeit verbunden und im Gegensatz zum reinen Gnadencharakter der Erlösung (sola gratia) gesehen wurde.[1] Auf orthodoxer Seite ist es die Skepsis gegenüber einer zu großen Unabhängigkeit des Individuums von kirchlicher Autorität, die gegenüber ignatianischen Exerzitien, die die Unmittelbarkeit des Individuums in seiner Beziehung zu Gott fördern wollen, zurückhaltend bis ablehnend sein lässt.

Neuere Exerzitienformen

  • Exerzitien im Alltag, regelmäßige Treffen mit Impulsen und Gesprächen, während das alltägliche Leben mit Arbeit und Familie ganz normal weitergeht. Die Teilnehmer sind eingeladen, Zeiten des Gebetes in ihren Alltag zu gestalten.
  • Die Benediktiner Georg Eisenstein und Sebastian Debour bieten in der Abtei Gerleve seit Anfang der 1990er Jahre „Gestalt-Exerzitien“ als pastoralpsychologisch orientierte Kleingruppen-Exerzitien auf der Basis der Gestalttherapie an.
  • Der Jesuit Christian Herwartz aus Berlin bot zunächst in Berlin „Exerzitien auf der Straße“ an.[2] Inzwischen gibt es diese Form der Exerzitien auch in anderen Städten.[3] Die Teilnehmenden lassen sich ungeplant von Orten der jeweiligen (Groß-)Stadt herausfordern, wie Mose, der mit seiner Herde über die Steppe hinaus in die Wüste zog und auf einen brennenden, aber nicht verbrennenden Dornbusch traf. Auf dem Weg spürte er, dass er sich auf heiligem Boden befand. Dort wollte Gott mit ihm sprechen. (ExEU) Im respektvollen Sehen und Hören wollen die Übenden diese besonderen Orte in der Stadt wahrnehmen, wo sie „ihre Schuhe ausziehen können“, um ganz vor der Barmherzigkeit Gottes zu stehen, dem sie im Hungrigen, Gefangenen, Fremden, abseits Stehenden begegnen und dabei Heilung von Ängsten und Sorgen finden.
  • Bei „Online-Exerzitien“ leben die Teilnehmenden wie bei Exerzitien im Alltag zu Hause und gehen ihrer gewöhnlichen Betätigung nach. Vier Wochen lang bekommen sie täglich per E-Mail einen kurzen Impuls zugeschickt, der kurz genug ist, um sich tagsüber im Kopf damit beschäftigen zu können. Abends sollte Zeit für einen kurzen Tagesrückblick sein, und einmal pro Woche korrespondiert der Teilnehmer mit seinem Begleiter der Exerzitien. Die Begleiter sind Jesuiten und andere Theologinnen und Theologen.[4]
  • Die katholischen Theologen Alexandra Pook und Thomas Harling halten seit 2009 u. a. in den Benediktinerabteien Münsterschwarzach und Gerleve „Exerzitien für Atheisten, Andersgläubige und Suchende“. Ihre Idee ist, die klassischen Formen und Rituale der Exerzitien Menschen als Erfahrungs- und Übungsweg anzubieten, ohne einen christlichen Glauben vorauszusetzen.
  • Wanderexerzitien
  • Wüstenexerzitien

Literatur

Wanderexerzitien

  • Knut Waldau/Helmut Betz: Berge sind stille Meister. Spirituelle Begleitung beim Weg durchs Gebirge. München 2003

Karmelitanische Exerzitien

  • Sr. Veronika Elisabeth Schmitt OCD: Kontemplative Exerzitien mit Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz. Pneuma, München 2009, ISBN 978-3-942013-02-4.

Exerzitien im Alltag

  • Anselm Grün: Exerzitien für den Alltag. Münsterschwarzach 2009, ISBN 978-3-89680-424-2.
  • Michael Hettich: Den Glauben im Alltag einüben. Genese und Kriterien der ignatianischen Exerzitien im Alltag. Würzburg 2007, ISBN 978-3-429-03109-1.

Exerzitien auf der Straße

  • Christian Herwartz: Auf nackten Sohlen – Exerzitien auf der Straße. Würzburg 2006, ISBN 3-429-02839-6.
  • Christian Herwartz: Brennende Gegenwart – Exerzitien auf der Straße. Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03428-3.

Weblinks

 Wikisource: Catholic Encyclopedia (1913)/Retreats – Quellen und Volltexte (english)

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Exerzitien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.