Benutzer Diskussion:Joachim Stiller und Exerzitien: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Exerzitien''' sind [[Spiritualität|geistliche]] Übungen, die abseits des alltäglichen Lebens zu einer intensiven Besinnung und Begegnung mit [[Gott]] führen sollen. Sie werden einzeln oder in Gruppen durchgeführt und können von einigen Stunden bis mehrere Wochen oder Monate dauern. Grundlegende Elemente sind [[Gebet]] (insbesondere das [[Jesusgebet]]), [[Meditation]], [[Lectio divina]], [[Fasten]], [[Schweigen]], Gespräche mit einem Exerzitienbegleiter und körperliche oder künstlerische Betätigung ([[Ora et labora]], [[Ikonographie]]).


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== Geschichtliche Entwicklung ==
Als älteste Form christliche Exerzitien lässt sich das eremitische Leben der [[Wüstenväter]] betrachten.
{{Hauptartikel|Ignatianische Exerzitien}}
Prägend für den Wortgebrauch wie für die Praxis sind die [[Ignatianische Exerzitien|Ignatianischen Exerzitien]], die geistlichen Übungen des [[Ignatius von Loyola]]. Der Gründer der [[Jesuiten|Gesellschaft Jesu]] versuchte, darin seine eigenen geistlichen Erfahrungen anderen zugänglich zu machen. Dazu lud er Freunde und andere an einer radikaleren [[Nachfolge Jesu]] Interessierte ein, sich für eine Zeit zurückzuziehen und unter seiner Anleitung dem [[Gebet]], der [[Meditation]] und [[Unterscheidung der Geister]] zu widmen.


== Neue Sprüche ==
Mit der [[Apostolische Konstitution|Apostolischen Konstitution]] ''[[Summorum Pontificum (1922)|Summorum Pontificum]]'' vom 25. Juli 1922 erklärte Papst [[Pius XI.]] den Heiligen Ignatius von Loyola zum [[Schutzpatron]] aller geistigen Exerzitien.


* Wenn Unschuld zu wenig ist, macht das Leben keinen Sinn mehr...
== Benediktinische und weitere klassische Exerzitienformen ==
* Mich trifft keine Schuld...
Es gibt heute viele Formen von geistlichen Übungen, „Exerzitien“. Ein Beispiel sind benediktinische Exerzitien, in denen die [[lectio divina]], die [[geistliche Schriftlesung]], das „wiederkäuende Betrachten“ biblischer oder anderer geistlicher Texte geübt wird, das gemeinsame [[Stundengebet]] und die Pflege des Schweigens eingeübt werden. Andere Formen sind Exerzitien nach [[Teresa von Avila]] und [[Johannes vom Kreuz]], bei denen das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit im Mittelpunkt steht, franziskanische Exerzitien, die Inspirationen des Heiligen [[Franz von Assisi]] aufnehmen, oder verschiedene Formen von kontemplativen Exerzitien, die Elemente der christlichen [[Mystik]] und fernöstlicher [[Spiritualität]] ([[Zen]], [[Yoga]]) verbinden.
* Es gibt die rechten Verschwärungstheoretiker und die echten Verschwärungstheoretiker... Wir sind hier die echten Verschwärungstheoretiker... Und die rechten Verschwörungstheoretiker sollen sich zum Teufel scheren...
 
* Das Leben entzieht sich mir immer mehr...
== Exerzitien in Protestantismus und Orthodoxie ==
* Ich habe eine Atelierwohnung... Der Herr gönnt sich ja sonst nichts...
Eine neue Entwicklung ist es, dass auch im Rahmen evangelischer und orthodoxer Kirchen Exerzitien angeboten werden; bisweilen führen sie in der [[Protestantismus|evangelischen Kirche]] die Bezeichnung „[[Rüstzeit (Kirche)|Rüstzeit]]“. In der Vergangenheit wurden in evangelischen Kirchen Exerzitien eher abgelehnt, da der Übungscharakter mit der Gefahr der [[Werkgerechtigkeit]] verbunden und im Gegensatz zum reinen Gnadencharakter der Erlösung ([[sola gratia]]) gesehen wurde.<ref>Udo Hofmann: [http://www.exerzitien-herzensgebet.de/was_sind_exerzitien.pdf ''Was sind Exerzitien?''] (PDF; 64&nbsp;kB) S. 1</ref> Auf orthodoxer Seite ist es die Skepsis gegenüber einer zu großen Unabhängigkeit des Individuums von kirchlicher Autorität, die gegenüber ignatianischen Exerzitien, die die Unmittelbarkeit des Individuums in seiner Beziehung zu Gott fördern wollen, zurückhaltend bis ablehnend sein lässt.
* So, ich esse erst mal einen Pudding... Ich habe Hunger...
 
* Der Satan am Himmel (Ahriman) ist ein richtiger Schwerenöter...
== Neuere Exerzitienformen ==
* Gott sagt, dass er uns einen freien Willen gegeben hat... Und das ist auch tatsächlich so...
* [[Exerzitien im Alltag]], regelmäßige Treffen mit Impulsen und Gesprächen, während das alltägliche Leben mit Arbeit und Familie ganz normal weitergeht. Die Teilnehmer sind eingeladen, Zeiten des Gebetes in ihren Alltag zu gestalten.  
* Ja, ich weiß, das Gebein...
* Die [[Benediktiner]] Georg Eisenstein und Sebastian Debour bieten in der [[Abtei Gerleve]] seit Anfang der 1990er Jahre „Gestalt-Exerzitien“ als [[Pastoralpsychologie|pastoralpsychologisch]] orientierte Kleingruppen-Exerzitien auf der Basis der [[Gestalttherapie]] an.
* Macht mal das Gebein... Das ist nicht das Verkehrtetse...
* Der [[Jesuiten|Jesuit]] Christian Herwartz aus Berlin bot zunächst in Berlin „Exerzitien auf der Straße“ an.<ref>[http://www.con-spiration.de/exerzitien/index.htm#einladung ''Exerzitien auf der Straße - Respektvollen Sehen und Hören üben'']</ref>  Inzwischen gibt es diese Form der Exerzitien auch in anderen Städten.<ref>[http://www.con-spiration.de/ Termine für Straßen-Exerzitien in Berlin und Anderswo]</ref> Die Teilnehmenden lassen sich ungeplant von Orten der jeweiligen (Groß-)Stadt herausfordern, wie Mose, der mit seiner Herde über die Steppe hinaus in die Wüste zog und auf einen brennenden, aber nicht verbrennenden Dornbusch traf. Auf dem Weg spürte er, dass er sich auf heiligem Boden befand. Dort wollte Gott mit ihm sprechen. {{Bibel|Ex|3|}} Im respektvollen Sehen und Hören wollen die Übenden diese besonderen Orte in der Stadt wahrnehmen, wo sie „ihre Schuhe ausziehen können“, um ganz vor der Barmherzigkeit Gottes zu stehen, dem sie im Hungrigen, Gefangenen, Fremden, abseits Stehenden begegnen und dabei Heilung von  Ängsten und Sorgen finden.
* Große Scheiße passiert... Apel im Kasernenhof... Kennt Ihr das noch?
* Bei „Online-Exerzitien“ leben die Teilnehmenden wie bei ''Exerzitien im Alltag'' zu Hause und gehen ihrer gewöhnlichen Betätigung nach. Vier Wochen lang bekommen sie täglich per E-Mail einen kurzen Impuls  zugeschickt, der kurz genug ist, um sich tagsüber im Kopf damit beschäftigen zu können. Abends sollte Zeit für einen kurzen Tagesrückblick sein, und einmal pro Woche korrespondiert der Teilnehmer mit seinem Begleiter der Exerzitien. Die Begleiter sind Jesuiten und andere Theologinnen und Theologen.<ref>[http://www.heribert-graab.de/online-exerzitien/index.html Jesuiten: Online-Exerzitien]</ref>
* Ich bin hier, ich bin da, ich bin überlall...
* Die katholischen Theologen Alexandra Pook und Thomas Harling halten seit 2009 u.&nbsp;a. in den Benediktinerabteien [[Abtei Münsterschwarzach|Münsterschwarzach]] und [[Gerleve]] „Exerzitien für Atheisten, Andersgläubige und Suchende“. Ihre Idee ist, die klassischen Formen und Rituale der Exerzitien Menschen als Erfahrungs- und Übungsweg anzubieten, ohne einen christlichen Glauben vorauszusetzen.
* Stell Dir vor, das würde jeder machen...
* Wanderexerzitien
* Leute, ich bin hier der Froschkönig... Achtet drauf...
* Wüstenexerzitien
* Ich weiß mehr, als Ihr meint...
 
* Ungern hebe ich das Gestrecht auf.. Die Tür ist offen, hast freinen Lauf...
== Literatur ==
* Kennt Ihr Goethe? Das war der erste Rapper der Welt...
'''Wanderexerzitien'''
* Wow, die Raste ist gerade gut...
* Knut Waldau/Helmut Betz: ''Berge sind stille Meister. Spirituelle Begleitung beim Weg durchs Gebirge''. München 2003
* Ich brauche mehr Zeit... Viel mehr Zeit...
 
* Morgen wird ein guter Tag...
'''Karmelitanische Exerzitien'''
* Leute, ich bin hier niemandem verpflichtet oder Rechenschaft schuldig... Ich mache hier, was "Ich" für richtig halte...
* Sr. Veronika Elisabeth Schmitt OCD: ''Kontemplative Exerzitien mit Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz''. Pneuma, München 2009, ISBN 978-3-942013-02-4.
* Wie jetzt? Du hast in den Topf gegriffen? Sieh zu, wie Du aus "der" Nummer wieder rauskommst...
 
* Es gibt die Echten und die Schlechten...
'''Exerzitien im Alltag'''
* Schein oder Sein, das ist hier die Frage...
* Anselm Grün: ''Exerzitien für den Alltag.'' Münsterschwarzach 2009, ISBN 978-3-89680-424-2.
* Wie jetzt? Dir werden die Stunden lang? Dann machst Du was verkehrt... Ich habe nur noch Zeit für Minuten...
* Michael Hettich: ''Den Glauben im Alltag einüben. Genese und Kriterien der ignatianischen Exerzitien im Alltag.'' Würzburg 2007, ISBN 978-3-429-03109-1.
* Ich erlebe einfach, dass meine Lebensträume immer mehr zugestellt werden... Alle Wege werden hier zunehmend blockiert...
 
* Der wahre Künstler geht grundsätzlich durch...
'''Exerzitien auf der Straße'''
* Ich bin hier der goldene König... Achtet drauf...
* Christian Herwartz: ''Auf nackten Sohlen – Exerzitien auf der Straße.'' Würzburg 2006, ISBN 3-429-02839-6.
* Was mich am meisten stört, ist die fürchterliche Niedertracht der Menschen....
* Christian Herwartz: ''Brennende Gegenwart – Exerzitien auf der Straße.'' Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03428-3.
* Ahriman bestellt jetzt das Feld und wir können eigentlich nur noch zuschauen...
 
* Keiner wollte den Weg... Ahriman wollte ihn nicht, der Christus wollte ihn nicht, Gott wollte ihn nicht, die geistige Welt wollte ihn nicht und die Menschen wollten ihn auch nicht... Aber dann beklagt Euch auch nicht...
== Weblinks ==
* Es gibt einfach kein Einsehen mehr in der Welt...
{{Wikisource|Catholic Encyclopedia (1913)/Retreats|lang=en}}
* Also, wenn ich wirklich Gott bin, wie einige meinen, dann ein verdammt ohnmächtiger...
* Katholisch.de: [http://www.katholisch.de/2627.html ''Exerzitien- Geistliche Übungen'']; eingestellt am 25. September 2012
* Es gibt keine Schwelle zur geistigen Welt... Es gibt nur eine Dachluke... Der Schwellebegriff stammt aus den alchemistisch-rosenkreuzerischen Antimysterien und scheidet kategorisch aus...
* Udo Hofmann: [http://www.exerzitien-herzensgebet.de/was_sind_exerzitien.pdf ''Was sind Exerzitien?''] (evangelisch, PDF, 63&nbsp;KiB)
* Ahriman ketzert schon wieder...
* Überdiözesane Konferenz der deutschen Diözesanbeauftragten für Exerzitienarbeit, Arbeitsgemeinschaft österreichischer diözesaner Referate für Exerzitien und Spiritualität: [http://www.exerzitien.info/ ''Exerzitien in Deutschland und Österreich'']
* Je erhabener die Seele des Künstlers, umso erhabener wird auch seine Kunst sein...
 
* Je mehr ich Gott bin, umso ohnmächtiger bin ich...
== Einzelnachweise ==
* Ich mache den herrschenden Antisemitismus einfach nicht mit...
<references />
* Ich bin mein eigener Fan... Ich bin der erste Stillerianer der Welt....
 
* Die Münchner Drecksäcke (Blass  und Co.) haben mir jeden Wind aus den Segeln genommen...
{{Normdaten|TYP=s|GND=4125303-6}}
* Was wir heute erleben, ist der Endkampf zwischen Holismus und Atomismus... Dabei müsste das gar nicht sein, wenn Ihr mal endlich über unsere Syntheseversuche nachdenken würdet...
 
* Was wir heute erleben, ist der Endkampf zwischen dem Einheitsdenken und dem Pluralismus... Dabei müsste das gar nicht sein, wenn Ihr mal endlich über unsere Syntheseversuche nachdenken würdet...
[[Kategorie:Christentum]]
* Die Tat ist nichts, das Wort ist alles...
[[Kategorie:Exerzitien|!]]
* Leute, ich weiß, was ich tue... Ihr könnt mir vertrauen...
 
* Die Genschere sollte sofort weltweit verboten werden... Ihr habt nicht den Schimmer einer Ahnung, womit Ihr es hier zu tun bekommt...
{{Wikipedia}}
* Der Genpool der Erde ist ein einmaloiger Glücksfall... Den dürfen wir auf gar keinen Fall leichtfertig aufs Spiel setzen... In dem Moment, wo wir in den Genpool der Erde eingreifen, machen wir die Erde "unfruchtbar"... Das ist Fakt...
* Jemand meinte, es gäbe schon eine neue Pandemie... Nennt sich Mers-Virus... Ich bin gespannt...
* Huch, Ahriman wedelt schon weider mit der Eisfahne, und ich nies mich hier tot...
* Ich möchte noch einmal den Nobelpreis für Physik bekommen, und zwar für meine Wasserstoffhypothese der Dunklen Materie.... Und ich finde, der steht mir auch zu...
* Moh, hier rieselt nur so das Nanotermit-Alluminium vom Himmel... Schlimm ist das...
* Leute, ich habe hier einen riesen Properz...
* Da soll noch mal einer sagen, die Römer waren nicht elektrisch...
* Jurgen ist verruckt...
* Jetzt brauche ich erst einmal Cofe and Cigarettes... Und dazu etwas klassische Musik...Vivaldi vielleicht? Mal sehen...
* Gott, da kannst Du noch so liebevoll sagen: "Es ist vorbei, mein Freund", ich mag das nicht hören....
* Wow, die Autos hupen mir neuerdings auf der Straße zu... Nicht schlecht...
* Sicher steh ich im Stern... Trotzdem mag ich solches Gerede nicht so, wegen der möglichen Interpretationsschwierigkeit...
* Ach Gott, ich weiß jetzt nicht, ob ich ein Lokalpromi bin... In Münster bin ich im allgemeinen "kein" Gesprächsthema...
* Steiner, ich ziehe Dir die Schuhe an...
* Die Krone ist geraubt, der Papst ist entmachtet, die Templer sind im Exil...
* Ich war immer ein Kind des Volkes Israel, und werde wohl immer eins bleiben...

Aktuelle Version vom 15. April 2020, 22:23 Uhr

Exerzitien sind geistliche Übungen, die abseits des alltäglichen Lebens zu einer intensiven Besinnung und Begegnung mit Gott führen sollen. Sie werden einzeln oder in Gruppen durchgeführt und können von einigen Stunden bis mehrere Wochen oder Monate dauern. Grundlegende Elemente sind Gebet (insbesondere das Jesusgebet), Meditation, Lectio divina, Fasten, Schweigen, Gespräche mit einem Exerzitienbegleiter und körperliche oder künstlerische Betätigung (Ora et labora, Ikonographie).

Geschichtliche Entwicklung

Als älteste Form christliche Exerzitien lässt sich das eremitische Leben der Wüstenväter betrachten.

Prägend für den Wortgebrauch wie für die Praxis sind die Ignatianischen Exerzitien, die geistlichen Übungen des Ignatius von Loyola. Der Gründer der Gesellschaft Jesu versuchte, darin seine eigenen geistlichen Erfahrungen anderen zugänglich zu machen. Dazu lud er Freunde und andere an einer radikaleren Nachfolge Jesu Interessierte ein, sich für eine Zeit zurückzuziehen und unter seiner Anleitung dem Gebet, der Meditation und Unterscheidung der Geister zu widmen.

Mit der Apostolischen Konstitution Summorum Pontificum vom 25. Juli 1922 erklärte Papst Pius XI. den Heiligen Ignatius von Loyola zum Schutzpatron aller geistigen Exerzitien.

Benediktinische und weitere klassische Exerzitienformen

Es gibt heute viele Formen von geistlichen Übungen, „Exerzitien“. Ein Beispiel sind benediktinische Exerzitien, in denen die lectio divina, die geistliche Schriftlesung, das „wiederkäuende Betrachten“ biblischer oder anderer geistlicher Texte geübt wird, das gemeinsame Stundengebet und die Pflege des Schweigens eingeübt werden. Andere Formen sind Exerzitien nach Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz, bei denen das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit im Mittelpunkt steht, franziskanische Exerzitien, die Inspirationen des Heiligen Franz von Assisi aufnehmen, oder verschiedene Formen von kontemplativen Exerzitien, die Elemente der christlichen Mystik und fernöstlicher Spiritualität (Zen, Yoga) verbinden.

Exerzitien in Protestantismus und Orthodoxie

Eine neue Entwicklung ist es, dass auch im Rahmen evangelischer und orthodoxer Kirchen Exerzitien angeboten werden; bisweilen führen sie in der evangelischen Kirche die Bezeichnung „Rüstzeit“. In der Vergangenheit wurden in evangelischen Kirchen Exerzitien eher abgelehnt, da der Übungscharakter mit der Gefahr der Werkgerechtigkeit verbunden und im Gegensatz zum reinen Gnadencharakter der Erlösung (sola gratia) gesehen wurde.[1] Auf orthodoxer Seite ist es die Skepsis gegenüber einer zu großen Unabhängigkeit des Individuums von kirchlicher Autorität, die gegenüber ignatianischen Exerzitien, die die Unmittelbarkeit des Individuums in seiner Beziehung zu Gott fördern wollen, zurückhaltend bis ablehnend sein lässt.

Neuere Exerzitienformen

  • Exerzitien im Alltag, regelmäßige Treffen mit Impulsen und Gesprächen, während das alltägliche Leben mit Arbeit und Familie ganz normal weitergeht. Die Teilnehmer sind eingeladen, Zeiten des Gebetes in ihren Alltag zu gestalten.
  • Die Benediktiner Georg Eisenstein und Sebastian Debour bieten in der Abtei Gerleve seit Anfang der 1990er Jahre „Gestalt-Exerzitien“ als pastoralpsychologisch orientierte Kleingruppen-Exerzitien auf der Basis der Gestalttherapie an.
  • Der Jesuit Christian Herwartz aus Berlin bot zunächst in Berlin „Exerzitien auf der Straße“ an.[2] Inzwischen gibt es diese Form der Exerzitien auch in anderen Städten.[3] Die Teilnehmenden lassen sich ungeplant von Orten der jeweiligen (Groß-)Stadt herausfordern, wie Mose, der mit seiner Herde über die Steppe hinaus in die Wüste zog und auf einen brennenden, aber nicht verbrennenden Dornbusch traf. Auf dem Weg spürte er, dass er sich auf heiligem Boden befand. Dort wollte Gott mit ihm sprechen. (ExEU) Im respektvollen Sehen und Hören wollen die Übenden diese besonderen Orte in der Stadt wahrnehmen, wo sie „ihre Schuhe ausziehen können“, um ganz vor der Barmherzigkeit Gottes zu stehen, dem sie im Hungrigen, Gefangenen, Fremden, abseits Stehenden begegnen und dabei Heilung von Ängsten und Sorgen finden.
  • Bei „Online-Exerzitien“ leben die Teilnehmenden wie bei Exerzitien im Alltag zu Hause und gehen ihrer gewöhnlichen Betätigung nach. Vier Wochen lang bekommen sie täglich per E-Mail einen kurzen Impuls zugeschickt, der kurz genug ist, um sich tagsüber im Kopf damit beschäftigen zu können. Abends sollte Zeit für einen kurzen Tagesrückblick sein, und einmal pro Woche korrespondiert der Teilnehmer mit seinem Begleiter der Exerzitien. Die Begleiter sind Jesuiten und andere Theologinnen und Theologen.[4]
  • Die katholischen Theologen Alexandra Pook und Thomas Harling halten seit 2009 u. a. in den Benediktinerabteien Münsterschwarzach und Gerleve „Exerzitien für Atheisten, Andersgläubige und Suchende“. Ihre Idee ist, die klassischen Formen und Rituale der Exerzitien Menschen als Erfahrungs- und Übungsweg anzubieten, ohne einen christlichen Glauben vorauszusetzen.
  • Wanderexerzitien
  • Wüstenexerzitien

Literatur

Wanderexerzitien

  • Knut Waldau/Helmut Betz: Berge sind stille Meister. Spirituelle Begleitung beim Weg durchs Gebirge. München 2003

Karmelitanische Exerzitien

  • Sr. Veronika Elisabeth Schmitt OCD: Kontemplative Exerzitien mit Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz. Pneuma, München 2009, ISBN 978-3-942013-02-4.

Exerzitien im Alltag

  • Anselm Grün: Exerzitien für den Alltag. Münsterschwarzach 2009, ISBN 978-3-89680-424-2.
  • Michael Hettich: Den Glauben im Alltag einüben. Genese und Kriterien der ignatianischen Exerzitien im Alltag. Würzburg 2007, ISBN 978-3-429-03109-1.

Exerzitien auf der Straße

  • Christian Herwartz: Auf nackten Sohlen – Exerzitien auf der Straße. Würzburg 2006, ISBN 3-429-02839-6.
  • Christian Herwartz: Brennende Gegenwart – Exerzitien auf der Straße. Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03428-3.

Weblinks

 Wikisource: Catholic Encyclopedia (1913)/Retreats – Quellen und Volltexte (english)

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Exerzitien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.