Hierarchien und Hyperboräische Zeit: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Hgp
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Engelhierarchien_Baptisterium_San_Marco_Venedig.jpg|mini|400px|Die Neun Chöre der Engel, Byzantinisches Kuppelmosaik im Baptisterium der [[Wikipedia:Markusdom|Basilica di San Marco]] ([[Wikipedia:Venedig|Venedig]]).]]
Die '''hyperboräische Zeit''', nach veralteter [[Theosophie|theosophischer]] Tradition auch '''zweite Wurzelrasse'''<ref name=Unterrasse>Der Begriff ''[[Wurzelrasse]]'' entstammt der damals gebräuchlichen Terminologie der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] und wurde von [[Rudolf Steiner]] später ebenso wie der Begriff «[[Unterrasse]]» nicht mehr verwendet. Steiner hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der Begriff «[[Rasse]]» in der [[Kulturepochen|nachatlantischen Zeit]] eigentlich nicht mehr berechtigt ist, da nun nicht mehr die körperliche, sondern die seelisch-geistige Entwicklung in den Vordergrund rückt. Die Gliederung der Menschheit in Rassen wird allmählich völlig überwunden werden und ist schon heute für die geistige Entwicklung der Menschheit bedeutungslos.</ref> genannt, ist das zweite der sieben [[Hauptzeitalter]], in die sich die eigenliche [[Erdentwicklung]] gliedert.<ref>Die eigentliche Erdentwicklung beginnt in der vierten und mittleren der sieben sog. Runden, während der sich das Erdendasein entfaltet. In den ersten drei Runden wurden frühere Verkörperungszustände der Erde in abgekürzter Form wiederholt, um die Früchte dieser früheren Daseinsformen für die eigentliche Erdentwicklung reif zu machen. Auf die eigentliche Erdentwicklung, die vierte Runde, werden noch drei weitere Runden folgen, in denen künftige neue Verkörperungen der Erde in gewissem Sinn andeutungsweise vorweggenommen werden.</ref> Ihr ging die [[polarische Zeit]] voran, in der die eigentliche physische Erdentwicklung erst begann. Nach einer allerdings nur mangelhaft überlieferten Aussage [[Rudolf Steiner]]s entspräche die ''Hyperboräa'' auf der [[Wikipedia:Geologische Zeitskala|geologischen Zeitskala]] annähernd dem [[Wikipedia:Paläozoikum|Paläozoikum]] {{Lit|{{G|300a|107}}}}. Tatsächlich dürfte die hyperboräische Zeit bereits im mittleren [[Wikipedia:Archaikum|Archaikum]] vor mehr als 3 Milliarden Jahren<ref>vgl. die Tabelle in Bosse 2002, S. 57</ref><ref>Alle Zeitangaben sind dabei mit großer Vorsicht zu nehmen, worauf auch [[Rudolf Steiner]] deutlich hinweist:


Als '''Hierarchie''' (von {{ELSalt|ἱεραρχία}} ''hierarchia'', aus {{polytonisch|ἱερός}}, ''hieros'', „heilig“ und {{polytonisch|ἀρχή}}, ''archē'', „Führung, [[Herrschaft]]“, daraus ab dem 17. Jahrhundert [[Latein|kirchenlateinisch]] ''hierarchia'' „Rangordnung der Weihen“) wird ganz allgemein ein [[System]] einander gemäß einer bestimmten '''Rangordnung''' über- bzw. untergeordneter [[Element (Mathematik)|Elemente]] oder [[Wesen]] bezeichnet. 
{{GZ|Man kann nicht sprechen von der
Totalität der Silurperiode bei der Erde, sondern da muß man die
Silurperiode mit einer anderen [erdgeschichtlichen Periode] zu
einem Totalitätssystem zusammenfassen. Ebensowenig kann ich
von einem Menschenkopf sprechen als von einer Totalität, da gehört
das andere dazu.
In der Geologie beschreiben wir [je] eine Periode [für sich genommen]
nach der anderen, als wenn sie so eine Wirklichkeit
wäre. Sie ist es nicht. Sie ist nur eine Wirklichkeit mit dem Ganzen
der Erde, und zwar so, wie ein Organismus eine Wirklichkeit ist,
wo ich nicht eines herausreißen darf. Es käme vielmehr darauf an,
statt unsere Vorgänge zu beziehen auf Koordinatenachsensysteme,
sie auf ihre eigene innere Wirklichkeit zu beziehen, dann würden
wir zu Totalitätssystemen kommen. Und dann würden wir müssen
zu einer Art von Monadismus zurückkommen.|324a|144}}


== Geistige Hierarchien ==
Vgl. dazu auch {{Lit|Bosse 2002, S 38ff}}</ref> begonnen haben. Danach folgte die [[lemurische Zeit]], die vermutlich vom frühen [[Wikipedia:Proterozoikum|Proterozoikum]] bis zum Ende des [[Wikipedia:Mesozoikum|Mesozoikum]]s dauerte.


'''Neun Chöre der Engel''', die in drei '''Hierarchien''' geordnet sind, bilden nach [[Christentum|christlicher]] Anschauung die Gemeinschaft der '''kosmischen Intelligenzen''' (→ [[Kosmische Intelligenz]]). Von den [[Kabbala|Kabbalisten]] werden sie auch, da sie sich von der [[Materie]] volkommen getrennt halten, als ''Separate Intellekte''
== Austritt der Sonne und Verdichtung zum Wasserelement ==
({{HeS|שכלים נפרדים}} ''Sechalim nifradim'') bezeichnet. In der [[Anthroposophie]] werden mit den Hierarchien die an der Entwicklung der Welt beteiligten, gemäß ihres Entwicklungsgrades nach Rangstufen geordneten [[Geistige Wesen|geistigen Wesenheiten]] bezeichnet. Über ihnen steht die [[Trinität]] als die höchste Quelle der göttlichen [[Schöpferkraft]]. Die Hierarchien sind in ihrer geistigen Entwicklung dem [[Mensch]]en vorangeschritten und haben an seiner Entwicklung sowie an der [[Erdenentwicklung]] wesentlichen Anteil. Gemäß ihres geistigen Reifegrads lassen sie sich in verschiedene Gruppen einordnen.
Im anthroposophischen Sprachgebrauch ist oft zusammenfassend von den ''Hierarchien'' die Rede, wenn die genannten Wesenheiten als Ganzes gemeint sind.


== Angelologie ==
In dieser Entwicklungsepoche trennte sich die [[Sonne]] von der [[Erde (Planet)|Erde]], die damals noch den [[Mond]] in sich trug. Die Schilderungen der [[Biblische Schöpfungsgeschichte|biblischen Schöpfungsgeschichte]] setzen etwa zu dieser Zeit ein {{GZ||122|35}}. Das äußere [[Licht]] entstand und wirkte von der Sonne auf die Erde und gestaltete den [[ätherisch]]en Menschengebilden die [[Sehorgane]] ein. Der von der Sonne getrennte und an die Erde gefesselte [[Mensch]] konnte die Wirkung der hohen Sonnenwesen, die mit der Sonne hinausgegangen waren, nun nicht mehr ''in'' sich verspüren. Daher entrissen die Sonnenwesen die [[Seele]] des Menschen zu gewissen Zeiten dem [[Physisch-ätherischer Leib|physisch-ätherischen Leib]]. Indem zugleich die Erde in Drehung geriet, enstanden [[Tag]] und [[Nacht]], nur waren die Tage und Nächte damals noch viel länger als heute. Mit dem rhythmischen Tageswechsel führte der Mensch von nun an abwechselnd ein mehr irdisches oder mehr geistiges Dasein.
[[Datei:Francesco Botticini - The Assumption of the Virgin.jpg|mini|400px|[[Wikipedia:Mariä Aufnahme in den Himmel|Mariä Aufnahme in den Himmel]] von [[Wikipedia:Francesco Botticini|Francesco Botticini]] (1446–1497). [[Maria]] und [[Jesus]] sind von den in drei Stufen gegliederten neun Engelschören umgeben.]]


Die '''Angelologie''' (von {{ELSalt|ἄγγελος}} ''angelos'' „Sendbote“, {{Lang|grc|λόγος}} ''logos'' „Wort, Lehre“), die Lehre von den '''Engelhierarchien''' („Engel“ hier als Oberbegriff für geistige Wesen, nicht im engeren Sinne für die [[Engel|Angeloi]]), geht im [[Christentum]] auf die Schrift über die «Himmlischen Hierarchien»[https://www.unifr.ch/bkv/kapitel3682.htm] von [[Dionysius Areopagita]] zurück. Dionysius wird im Neuen Testament als erster Bischof Athens erwähnt (Apostelgeschichte des Lukas {{B|Apg|17|34|LUT}}). Da die Niederschrift der mit seinem Namen versehenen Lehren jedoch erst im frühen 6. Jahrhundert erfolgte, vermutet die herkömmliche Forschung, dass ein unbekannter Autor jener Zeit der Urheber gewesen sei. Dieser habe den Namen des Dionysius Areopagita lediglich als Pseudonym benutzt (daher auch „Pseudo-Dionysius“ genannt).
Nachdem die Sonne herausgetreten war, verdichtete sich die Erde bzw. der [[Physischer Leib|physische Leib]] des Menschen zum [[Wasser|wässrigen Zustand]]. Zugleich verdichtete sich der [[Ätherleib]]. Der [[Lichtäther]] trat hervor, den der Mensch als feinen Lichtleib wahrnahm, und dem [[Astralleib]] wurde die Anlage zur [[Bewusstseinsseele]] eingegliedert. Und im Wasser, im Licht und in der Bewusstseinsseele wirkten die [[Engel]].


Nach [[Rudolf Steiner]] gehen die überlieferten Inhalte tatsächlich auf den in der Bibel erwähnten Dionysius Areopagita zurück:
{{GZ|Dann begann die Sonne sich herauszulösen, die feinsten Substanzen
mit sich nehmend. Es gab eine Zeit, in der die hohen Sonnenwesenheiten
die Menschen verließen, da alles, was heute zur Sonne
gehört, unsere Erde verließ und die gröberen Substanzen zurückließ.
Und verbunden war dieses Hinausgehen der Sonne damit, daß der
Dunst sich abkühlte zu Wasser, und wir haben, während wir früher
die Dunsterde hatten, nun die Wasser-Erdkugel. In der Mitte waren
die Urwasser, jedoch nicht von Luft umgeben; langsam gingen die
Wasser über in dichte, dicke Nebel, die sich allmählich verfeinerten.
So haben wir die damalige Erde als Wassererde, also darin auch Stoffe
in weichem Zustande, umdunstet von Nebeln, die immer feiner wurden,
bis hinauf in die höchsten Sphären, wo die Nebel ganz fein wurden.
So haben wir einmal unsere Erde vor uns. So war sie verändert,
und die Menschen mußten nun sozusagen die früher lichtdurchglühte
Gasgestalt hineinsenken in die trüben Wasser und sich dort verkörpern
als geformte Wassermassen im Wasser, wie vorher als Luftformen
in der Luft. Der Mensch wurde eine Wassergestalt, jedoch keineswegs
ganz. Niemals war der Mensch ganz ins Wasser hinuntergetaucht.
Das ist ein wichtiger Moment. Es ist beschrieben worden,
wie die Erde in der Mitte Wassererde war, der Mensch war nur teilweise
ein Wasserwesen, er ragte hinein in die Dunsthülle, so daß er
halb Wasser-, halb Dampfwesen war. Unten im Wasser konnte der
Mensch unmöglich von der Sonne erreicht werden, die Wassermasse
war so dick, daß das Sonnenlicht nicht durchdringen konnte. In den
Dunst konnte das Licht der Sonne etwas hineindringen, so daß der
Mensch lebte zum Teil im dunkeln, lichtberaubten Wasser und teilweise
im lichtdurchglühten Dunst. Von etwas war jedoch das Wasser
nicht beraubt, von etwas, das wir jetzt genauer beschreiben müssen.


{{GZ|Die Lehre von den Göttern ist zuerst in ein System gebracht worden von dem Schüler des Apostels Paulus, Dionysius dem Areopagiten. Sie ist aber erst im 6. Jahrhundert aufgeschrieben worden. Die Gelehrten leugnen deshalb die Existenz des Dionysius Areopagita und sprechen von den Schriften des Pseudo-Dionysius, als ob man erst im 6. Jahrhundert alte Überlieferungen zusammengestellt habe. Der wahre Sachverhalt ist nur zu konstatieren durch das Lesen in der Akasha-Chronik. Die Akasha-Chronik aber lehrt, daß Dionysius wirklich in Athen gelebt hat, daß er von Paulus eingeweiht worden ist und von ihm den Auftrag erhalten hat, die Lehre von den höheren Geistwesen zu begründen und besonderen Eingeweihten zu erteilen. Gewisse hohe Lehren wurden damals niemals aufgeschrieben, sondern nur durch mündliche Tradition fortgepflanzt. Auch die Lehre von den Göttern wurde so von Dionysius seinen Schülern gegeben und von diesen wiederum weitergegeben. Der direkte Schüler wurde dann mit Absicht wieder Dionysius genannt, so daß der letzte, der die Lehre von den Göttern aufschrieb, einer in dieser Reihe war, die alle Dionysius genannt wurden.
Von Anfang an war die Erde nicht nur glühend, leuchtend, sondern
auch tönend, und der Ton war in der Erde geblieben, so daß,
als das Licht hinausging, innerlich das Wasser zwar dunkel wurde,
innerlich aber auch vom Ton durchdrungen wurde, und der Ton war
es, der dem Wasser gerade die Gestaltung, die Form gab, wie man das
ja an dem bekannten physikalischen Experiment kennenlernen kann.
Wir sehen, daß der Ton ein Gestaltendes ist, eine formende Kraft, weil
durch den Ton die Teile gegliedert oder geordnet werden. Der Ton
hat eine formende Kraft, und die war es, die auch den Leib aus dem
Wasser heraus geformt hat. Das war die Kraft des Tones, die noch in
der Erde geblieben war. Es ist der Ton, der Klang, der die Erde durchklingt,
es ist der Ton, aus dem heraus sich formte die Menschengestalt.
Hindringen konnte das Licht nur zu dem Teil des Menschen,
der da aus dem Wasser hinausragte. Unten ein Wasserleib, oben ein
Dampfleib, den das äußere Licht berührte, zu dem im Lichte die
Wesen, die mit der Sonne herausgegangen waren, Zugang hatten.
Vorher fühlte sich der Mensch in ihrem Schoße, als die Sonne noch
mit der Erde vereinigt war; jetzt schienen sie im Licht auf ihn nieder
und durchstrahlten ihn mit ihrer Kraft. Wir dürfen aber nicht vergessen,
daß in dem, was nach der Trennung der Sonne zurückgeblieben
war, auch die Kräfte waren, die die Erde von sich trennen mußte,
die Kräfte des Mondes.|106|69ff}}


Diese Lehre von den Göttern, wie sie Dionysius gegeben hat, umfaßt dreimal drei Glieder der göttlichen Wesenheiten...
Nicht alle [[Menschenseele]]n ertrugen diese Verdichtung zum Wasserelement. Für sie wurde der [[Jupiter]] als Wohnplatz geschaffen.


Über den Seraphim stehen dann göttliche Wesenheiten von solcher Erhabenheit, dass das menschliche Fassungsvermögen nicht ausreicht, um sie zu begreifen. Nach der dritten Stufe folgt die vierte Hierarchie: Der Mensch, als der zehnte in der ganzen Reihe.|93a|97f}}
== Die drei mittleren Schichten des Erdinneren ==


[[Wikipedia:Gregor der Große|Gregor der Große]] (ca. 540 - 604) übernahm die Engellehre für die [[Wikipedia:Katholische Kirche|Kirche]].<ref name="homilie" /> Ab dem 7. Jahrhundert verbreitete sich die Lehre vor allem durch [[Wikipedia:Isidor von Sevilla|Isidor von Sevilla]], der in seiner  [[Wikipedia:Etymologiae|Etymologiae]] ein ganzes Kapitel den Engeln widmet.<ref name="isidor" /> Im 9. Jahrhunder übersetzte [[Johannes Scottus Eriugena]] am Hof [[Wikipedia:Karl der Kahle|Karls des Kahlen]] die griechischen Schriften des Dionysius ins [[Latein]]ische<ref name="eriugena" />, wodurch sie in der Folge eine immer weitere Verbreitung fanden. In [[Dante Alighieri]]s «[[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]» erläutert [[Beatrice]] im Canto XXVIII des ''Paradiso'' ausführlich die neun Chöre der Engel.
Von den neun Schichten des [[Erdinneres|Erdinneren]] entstanden jetzt die drei mittleren Schichten, die heute die 4., 5. und 6. Schicht bilden. Die drei innersten Schichten, heute die 7., 8. und 9. Schicht, waren schon während der [[Polarische Zeit|polarischen Zeit]] entstanden {{GZ||94|108}}. Die sechste Schicht, die [[Feuererde]] besteht aus purem [[Wille]]n und ist die Quelle alles beseelten [[tier]]ischen Lebens und zugleich das materielle Reich [[Ahriman]]s bzw. die [[Stadt Dis]] aus [[Dante]]s [[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]. Die [[Leidenschaft]]en der [[Mensch]]en haben großen Einfluss auf diese unterirdische Sphäre und von hier können verheerende zerstörerische Kräfte ausgehen, die sich durch [[Erdbeben- und Vulkankatastrophen]] äußern; die alte [[Lemuria]] wurde später durch diese Kräfte vernichtet. Die fünfte Schicht ist die [[Fruchterde]] oder [[Erde der Wachstumskräfte]], die der Urquell allen irdischen [[Leben]]s ist, ''„eine Substanz knospender, reichlich sich vermehrender Energien“'' {{GZ||94|109}}. Die vierte und zu dieser Zeit äußerste Schicht ist die [[Wassererde]], die auch [[Formenschicht]] genannt wird und als rein [[astral]]e [[Stoff]]lichkeit den Ursprung aller [[irdisch]]en [[Materie]] bildet. Das sind zugleich die „Wasser“ ({{HeS|מַיִם|[[Majim]]}}), über denen nach dem Bericht der [[Genesis]] der Geist ({{HeS|רוח|[[Ruach]]}}) der [[Elohim]] am Beginn der [[Schöpfung]] schwebte {{Bibel|1 Mos|1|2|LUT}}.


== Gliederung der Hierarchien ==
{{GZ|Viertens: Der vierte Kreis heißt Wasser-Erde, Seelen-Erde, Form-
Erde. Er besitzt eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit. Man stelle
sich einen Würfel vor, der seiner Substanz nach umgekehrt erschiene:
da, wo diese Substanz war, wäre nichts; der durch den Würfel
eingenommene Raum wäre leer, aber um ihn herum wäre diese Substanz,
die substantielle Form. Daher kommt dieser Name Form-
Erde. Hier ist dieser Wirbel von Formen, anstatt eine negative Leere
zu sein, eine positive Substanz.


Rudolf Steiner nennt – neben den von Dionysius Areopagita verwendeten – weitere Namen für die Hierarchien aus anderen okkulten Überlieferungen, die im Folgenden in Klammern hinzugefügt sind. Zu den Namen merkt er an:
Fünftens: Diese Schicht heißt Erde der Wachstumskräfte. Sie
enthält die Ursprungsquelle des irdischen Lebens, eine Substanz
knospender, reichlich sich vermehrender Energien.


<div style="margin-left:20px;">
Sechstens: Die sechste Schicht ist die Feuer-Erde, eine Substanz,
"Die Namen der Hierarchien sind keine Eigennamen, sondern Namen für gewisse Bewußtseinsstufen des großen Universums, und die Wesen rücken von einer Stufe zur anderen. [[Eliphas Lévi|Eliphas Levi]] hat das klar gesehen und betont, daß man es bei diesen Namen mit Rangstufen zu tun hat, mit Hierarchien." {{lit|{{G|93a|98}}}}
die aus purem Willen besteht, Element des Lebens, der Bewegung,
</div>
ohne Unterlaß durchzogen von Impulsen, von Leidenschaften, ein
wahrhaftes Reservoir von Willenskräften. Würde man einen Druck
auf diese Schicht ausüben, so würde sie Widerstand leisten und sich
verteidigen.


Folgt man der von Dionysius Areopagita gegebenen christlichen Terminologie, ergibt sich die folgende Einteilung der Hierarchien:
Sieht man in Gedanken von diesen drei neuen Schichten ab, so
kommt man zu dem Zustand, in dem die Weltkugel sich befand, als
Sonne, Mond und Erde zusammen noch einen Körper bildeten.|94|108f}}


===[[Gott]]===
== Die Weiterentwicklung der Menschengestalt ==
Der Gott der [[Monotheismus|Monotheisten]]
===[[Erste Hierarchie]]===
*[[Seraphim]] (lat. [[Seraphim|seraphim]], hebr. [[Seraphim]], [[Geister der All-Liebe]])
*[[Cherubim]] (lat. [[Cherubim|cherubim]], hebr. [[Cherubim]], [[Geister der Harmonien]])
*[[Throne]] (gr. [[Throne|thronoi]], lat. [[Throne|throni]], hebr. [[Throne|Aralohim]], [[Geister des Willens]])


===[[Zweite Hierarchie]]===
Aus dem äußerlich erscheinenden wässrigen Element traten nun auch Gestalten heraus, die in ihrer Entwicklung nicht weiter waren als der Mensch ''vor'' der [[Alter Mond|alten Mondenzeit]]. Jedesmal, wenn die Sonnenzeit, der Tag, auf der Erde eintrat, regte das Astralische der Sonne von außen her diese Gestalten so an, dass sie sich aus dem Ätherischen der Erde ihren Ätherleib bildeten. In der Nacht löste sich dieser Lebensleib wieder auf. Durch dieses Zusammenwirken der solaren Astralkräfte mit den terrestrischen Ätherkräften tauchten aus dem wässrigen Element gerade jene physischen Gestalten auf, die die Vorfahren des heutigen [[Pflanzenreich]]s waren.
*[[Kyriotetes]] (lat. [[Dominationes|dominationes]], [[Herrschaften]], hebr. [[Kyriotetes|Tashishim]], [[Geister der Weisheit]])
*[[Dynameis]] (lat. [[Virtutes|virtutes]], [[Mächte]], hebr. [[Dynamis|Hashmalohim]], [[Geister der Bewegung]])
*[[Exusiai]] (lat. [[Potestates|potestates]], [[Gewalten]], hebr. [[Elohim]], [[Geister der Form]])


===[[Dritte Hierarchie]]===
Der aus Erde und Mond bestehende gemeinsame [[Himmelskörper]] war nun in seinem Kern eine feurige Masse, umgeben von flüssigen Schichten, die von von den gestaltenden Kräften des [[Klangäther]]s durchdrungen waren, die die [[Menschengestalt]] formten, die nach unten zu ein dichter Wasserleib und nach oben ein feiner Dampfleib war, den das äußere Licht berührte. In den Klang-Kräften wirkte [[Jahve]], einer der sieben [[Elohim]], die als Schöpfergötter die Erdentwicklung leiten. Die Erde selbst erschien nach außen als wäßrige Kugel, das aber nicht das [[Wasser]] war, das wir heute kennen, sondern in dem [[Luft]]iges und Flüssiges innig vermischt waren. Die [[Luft]] als solche war zunächst nicht vorhanden, sie differenzierten sich erst nach und nach voneinander.
*[[Archai]] (lat. [[Principates|principates]], [[Fürstentümer]], [[Urengel]], [[Urbeginne]], [[Urkräfte]], [[Geister der Persönlichkeit]])
*[[Archangeloi]] (lat. [[Archangeli|archangeli]], [[Erzengel]], [[Söhne des Feuers]], [[Feuergeister]], [[Erzboten]])
*[[Angeloi]] (lat. [[Angeli|angeli]], [[Engel]], [[Söhne des Zwielichts]], [[Geister der Dämmerung]], [[Söhne des Lebens]], [[Boten]])


== Die Offenbarung der Hierarchien in der Natur ==
Die Erde  war vielmehr von einer [[astralisch]]en Atmosphäre umgeben, in der die Menschenseelen lebten, und die eine befruchtende Wirkung auf die irdischen ätherischen Menschenkeime hatte. Es entstand eine erste ''ungeschlechtliche'' [[Fortpflanzung]] dieser sich metamorphosierenden Menschengebilde. Sie hatten ein gemeinsames, kontinuierliches [[Bewusstsein]], das den [[Tod]] noch nicht kannte. Außer diesen Menschengebilden gab es bereits ersten ätherischen [[Tier]]- und [[Pflanze]]nformen. 


{{GZ|Derjenige nun, dem zum Bewußtsein gekommen ist durch seherische
Damals, als die Sonne aus der Erde heraustrat, glich die Gestalt des Menschen urbildhaft der des [[Fische]]s. Da die Erde zu dieser Zeit noch mit den finsteren Mondenkräften verbunden war, lebte der Mensch unter immer schlimmeren Daseinsbedingungen, die sich erst milderten, als in der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]] der Mond aus der Erde ausgestoßen wurde. Durch die schlechten Mondenkräfte wurde aus der pflanzenartigen Menschengestalt, die aus der [[Polarische Zeit|polarischen Zeit]] herübergekommen war, in ihren unteren Teilen ein Wesen vom Wert eines molchartigen [[Amphibien|Amphibiums]] - der [[Drache]] oder [[Lindwurm]] der Sagen. Der höhere, feinere, vom Licht berührte Teil der Menschengestalt hingegen degenerierte nicht und bekämpfte die niedere drachenartige Natur. Das ist ''eine'' der Wahrheiten, die hinter dem Bild stehen, in dem [[Michael]] oder [[St. Georg|Georg]] den Drachen bekämpft.
Forschung, daß innerhalb unserer Erde waltet im erdigen
Element das Wesen der Throne oder der Geister des Willens, im
Wässerigen das Wesen der Geister der Weisheit, im Luftförmigen
das der Geister der Bewegung, im Wärmehaften das der Elohim,
der steigt allmählich auf zu der Erkenntnis, daß bei der Ballung der
Wolken, bei jenem eigenartigen, in unserem Erdenumkreise vor
sich gehenden Wässerigwerden des Gasförmig-Wässerigen, am
Werke sind jene Wesenheiten, die der Hierarchie der Cherubime
angehören. So sehen wir auf unser Festes, auf das, was wir als elementarisches
Erdendasein bezeichnen, und schauen in ihm ein
Durcheinanderwirken der Elohim mit den Thronen. Wir richten
den Blick aufwärts und sehen, wie in dem Luftförmigen, in dem
ja allerdings die Geister der Bewegung walten, wie da am Werke
sind die Cherubime, damit das Wässerige, das aus dem Bereiche der
Geister der Weisheit aufsteigt, sich zu Wolken ballen kann. Im Umkreise
unserer Erde walten ebenso wahr die Cherubime, wie da walten
innerhalb des elementarischen Daseins unserer Erde die Throne,
die Geister der Weisheit, die Geister der Bewegung. — Und wenn
wir jetzt sehen das Weben und Wesen dieser Wolkenbildungen selber,
wenn wir das sehen, was gleichsam als ihr Tieferes verborgen
ist, was sich nur zuweilen kundgibt, so ist es der aus der Wolke herausdringende
Blitz und Donner. Das ist auch nicht etwas, was aus
dem Nichts herauskommt. Dieser Tätigkeit liegt für den Seher zugrunde
das Weben und Wesen derjenigen Geister der Hierarchien,
die wir als die Seraphime bezeichnen. Und damit haben wir, wenn
wir in unserem Erdenbereich bleiben, wenn wir bis zum nächsten
Umkreis gehen, alle einzelnen Stufen der Hierarchien gefunden.|122|120f}}


{{GZ|Nicht wahr, die Exusiai, die Geister der Form, sind direkt sinnlich
{{GZ|Wir haben also eine Zeit, wo gerade die Sonne herausgegangen
wahrzunehmen in den Planeten; das ist einfach ihre Seite, die sie uns
war, wo allmählich jener Pflanzenmensch untertauchen mußte in die
zuwenden. Die Geister der Bewegung sind direkt wahrzunehmen in
physische Wassererde. Das ist die Stufe, die der Mensch damals in
den Fixsternen; das ist die Seite, die sie uns zuwenden. Aber die
seinem Leibe erreicht hatte, die wir heute degeneriert festgehalten
Cherubim und Seraphim, die sind so nicht sinnlich wahrnehmbar, daß
sehen in den Fischen. Wenn wir heute das Wasser von Fischen durchzogen
sie uns gewissermaßen ihre andere Seite zuwenden. Aber sie sind so
sehen, so sind diese Fische Überreste jener Menschen, natürlich
stark unwahrnehmbar - ich bitte, das eben hinzunehmen und etwas
in einer dekadenten Form. Wir müssen uns etwa einen Goldfisch denken,
darüber nachzudenken -, daß die Unwahrnehmbarkeit schon wiederum
in phantastischen Pflanzenformen, mit großer Beweglichkeit, aber
wahrnehmbar wird. Also dasjenige, was in der Welt lebt durch
mit dem Gefühl von Wehmut, weil das Licht dem Wasser genommen
Cherubim und Seraphim, das ist in so hohem Grade unwahrnehmbar,
war. Es war eine tiefe, tiefe Sehnsucht, die entstand. Das Licht war
daß die Unwahrnehmbarkeit schon wiederum wahrgenommen wird.
nicht mehr da; das Verlangen nach dem Licht rief die Sehnsucht hervor.
Es entzieht sich das so stark dem menschlichen Bewußtsein, daß
Es gab einen Augenblick in der Erdenentwickelung, in dem die
der Mensch dieses Dem-Bewußtsein-Entziehen merkt.
Sonne noch nicht ganz heraus war aus der Erde, da kann man jene
Gestalt noch durchglüht sehen von Licht, die Menschen im oberen
Teil noch auf der Sonnenstufe, unten schon in der Gestalt, die in der
Fischform festgehalten worden ist. Dadurch nun, daß der Mensch mit
der Hälfte seines Wesens in der Dunkelheit lebte, dadurch war da unten
eine recht niedere Menschennatur, denn in dem Teile, mit dem er
untertauchte, hatte er die Mondeskräfte in sich. Wenn das auch nicht
zur Lava erstarrt war, wie im heutigen Monde, es waren schwarze,
finstere Kräfte. Da konnten auch nur die schlechtesten Partien des
Astralischen untertauchen. Aber oben war eine Dunstgestalt, gleichsam
der Kopfteil, in den hineinstrahlte das Licht von außen und ihm
die Form gab, so daß der Mensch aus einem niederen und einem
höheren Teil bestand. Schwimmend, schwebend bewegte er sich in
dieser Dunstatmosphäre. Die dichte Dunstatmosphäre der Erde war
noch nicht Luft, sie war Dunst, also noch nicht Luft, durch die die
Sonne hätte dringen können. Die Wärme konnte durchdringen, aber
nicht das Licht. Der Sonnenstrahl konnte nicht die ganze Erde küssen,
sondern nur die Oberfläche, der Erdenozean blieb dunkel. In diesem
Ozean waren aber die Kräfte, die später als Mond herausgegangen
sind.


So kann man sagen: Die Cherubim, die kommen schon wiederum
Dadurch nun, daß die Lichtkräfte eindrangen, drangen auch die
zum Vorschein, wenn auch eben sich das gerade auf die Weise dokumentiert,
Götter in die Erde ein. So daß wir unten den götterlosen, gottverlassenen
daß sie so tief verborgen sind, daß man ihre Verborgenheit
Wassermantel, nur durchdrungen von der Kraft des Tones
merkt. Die Cherubim erscheinen nicht nur symbolisch, sondern ganz
haben, ringsherum den Dunst, in den sich hineinerstrecken die Kräfte
objektiv in dem, was sich in der Gewitterwolke zuträgt, in dem, was
der Sonne. So daß der Mensch in dem Dunstkörper, der über die
sich zuträgt, wenn ein Planet beherrscht wird von vulkanischen Kräften.
Wasserfläche hinausragte, doch immer noch ein Mitbürger war dessen,
Und die Seraphim kommen in dem, was als Blitz aus der Wolke
was zu ihm strahlte als Licht und Liebe aus der geistigen Welt.
zuckt, oder in dem, was als Feuer in den vulkanischen Wirkungen
Warum durchdrang jedoch den finsteren Wasserkern die tönende
zutage tritt, wirklich so zum Vorschein, daß eben ihre Unwahrnehmbarkeit
Welt?
in diesen gigantischen Wirkungen der Natur wahrnehmbar
wird.


Daher haben in alten Zeiten, wo man solche Dinge durchschaut hat,
Aus dem Grunde, weil einer der hohen Sonnengeister zurückgeblieben
die Menschen auf der einen Seite hingeblickt zum Sternenhimmel, der
war, verbunden hatte sein Dasein mit der Erde. Das ist derselbe
ihnen das Mannigfaltigste geoffenbart hat: die Geheimnisse der Exusiai,
Geist, den wir kennen als [[Jahve]] oder Jehova. Jahve allein blieb bei
die Geheimnisse der Dynamis. Dann haben sie die höheren Geheimnisse
der Erde, er opferte sich, er war es, dessen inneres Wesen als formender
zu enthüllen versucht in dem, worüber sich der Mensch
Ton die Wassererde durchklang.
heute lustig macht: aus dem Inneren der menschlichen Leiber - wie
man trivial sagt -, aus den Eingeweiden. Dann aber waren sie sich
dessen bewußt, daß die größten Wirkungen, die wirklich dem Sonnensystem
gemeinschaftlich sind, von einer ganz umgekehrten Seite her
sich in den Feuer- und Gewitterwirkungen, in den Erdbeben und vulkanischen
Wirkungen ankündigen. Das Schöpferischste, das in den
Seraphim und Cherubim liegt, kündigt sich an durch seine zerstörerischste
Seite, kurioserweise. Es ist eben die Kehrseite, es ist das
absolut Negative, aber das Geistige ist so geistig stark da, daß eben
schon seine Unwahrnehmbarkeit, sein Nichtdasein, wahrgenommen
wird von den Sinnen.|180|103f}}


==Siehe auch==
Aber weil die schlechtesten Kräfte als Ingredienzien in der Wassererde
[[Herrschaftsgebiete der Hierarchien]], [[Erzengel-Regentschaften]], [[Trinität]], [[Erste Hierarchie]], [[Zweite Hierarchie]], [[Dritte Hierarchie]], [[Vierte (zukünftige) Hierarchie]]
verblieben waren, weil diese Kräfte furchtbare Elemente waren,
kam der Dunstteil des Menschen immer mehr herunter, und aus der
ehemaligen Pflanzengestalt entstand allmählich ein Wesen, das auf der
Stufe eines Amphibiums stand. In der Sage und Mythe ist diese Gestalt,
die viel tiefer steht als die spätere Menschheit, geschildert als der
Drache, als der Menschenmolch, als der Lindwurm. Und der andere
Teil des Menschen, der ein Bürger des Lichtes war, der wird dargestellt
als ein Wesen, das nicht herunterkam, das die niedere Natur
bekämpft, das zum Beispiel als Michael, als der Drachentöter, als heiliger
Georg, den Drachen bekämpfend dargestellt wird. Auch noch in
der Gestalt des Siegfried mit dem Drachen haben wir, allerdings umgeformt,
Bilder dessen, was damals in jener Zweiteilung Menschenanlage
war. Hinein kam in den oberen Teil der Erde und somit auch
in den oberen Teil des physischen Menschen die Wärme, und bildete
etwas wie einen feurigen Drachen. Aber darüber erhob sich der Ätherleib,
in dem die Kraft der Sonne festgehalten wurde. So haben wir
eine Gestalt, die das Alte Testament recht gut dargestellt hat in der
Gestalt der verführerischen Schlange, die auch ein Amphibium ist.|106|71ff}}


==Literatur==
Während der Nachtzeit wurden die wässrigen und luftartigen Menschenleiber leichnamartig, verfielen und lösten sich in der allgemeinen Erdenmasse auf. Nur jener feine Teil, der sich aus dem Zusammenwirken des [[Feuer]]s und der [[Menschenseele]] schon in der [[Polarische Zeit|polarischen Zeit]] gebildet hatte, blieb dann als unansehnlicher Keim bestehen. Erst mit der beginnenden Tageszeit verbanden sich die herunterdrängenden Menschenseelen wieder intensiver mit diesem Menschenkeim, der dadurch lebendig aufsproß und als äußeres Abbild der menschlichen Seelenwesenheit erschien. Nun wurden auch wieder Luft- und Wassermassen herangezogen und in den Leib eingegliedert. Das war die erste zarte Form der [[Befruchtung]], auf die oben bereits hingewiesen wurde. Damit verbunden war eine erste Art äußerer [[Wahrnehmung]]; die Menschenseele empfand dumpf gegenüber dem ihr entgegengehaltenen Menschenkeim: ''Das ist meine Gestalt''. Die Luft wurde von dem sich so bildenden Leib eingesogen und wieder ausgestossen, damit entstand die erste Anlage zum späteren [[Atmungsprozess]]. Auch das Wasser wurde aufgenommen und wieder ausgeschieden: ein allererster [[Ernährungsprozess]] begann. Die Luftaufnahme wurde als innerliches seelisches Tönen empfunden, die Wasseraufnahme als seelische Kraftzufuhr und Stärkung. Atmung und Ernährung waren aber damals noch sehr innig miteinander verbunden und keine voneinander gesonderten Tätigkeiten. So trat der Mensch in die nächste Epoche, in die [[lemurische Zeit]] hinüber.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), S 97f., Berlin, 8. Oktober 1905
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Johannes-Evangelium'', [[GA 103]] (1995), ISBN 3-7274-1030-2 {{Vorträge|103}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), ISBN 3-7274-1220-8 {{Vorträge|122}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Lehrerkonferenzen, Bd. I'', [[GA 300a]]
* [[Hans-Werner Schroeder]]: ''Mensch und Engel''. Die Wirklichkeit der Hierarchien, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1982, S. 151


{{GA}}
== Anmerkungen ==
<references/>


== Weblinks ==
== Literatur ==


* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3682.htm Dionysius Areopagita: ''Himmlische Hierarchie''] in der [http://www.unifr.ch/bkv Bibliothek der Kirchenväter]
#[[Dankmar Bosse]]: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
* [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Dionysius_Areopagita_Himmlische_Hierarchien.pdf Dionysius Areopagita: ''Himmlische Hierarchie'']. Aus dem Griechischen übersetzt von Josef Stiglmayr. (Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 2) München 1911
#Dankmar Bosse: ''Die Lebenssphäre der Erde: Ihre Evolution in den geologischen Phänomenen, Rudolf Steiners Forschungen und in Goethes Studien'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2012. ISBN 978-3905919370
* [http://www.2dbild.ch/engel/index.php?page=haupt5/unter1/sub5 Das Wesen der Engel in der Anthroposophie]
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|94}}
 
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
== Einzelnachweise ==
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), ISBN 3-7274-1220-8 {{Vorträge|122}}
 
#Rudolf Steiner: ''Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924'', [[GA 300]] a-c (1995), ISBN 3-7274-3000-1 {{Vorträge|300}}
<references>
 
<ref name="homilie">
Gregor der Große: ''Hom. XXXIV in Luc. 7'' (= [[Wikipedia:Jacques Paul Migne|Migne]], [[Wikipedia:Patrologia Latina|PL]] 76, 1246–1259, [http://www.documentacatholicaomnia.eu/04z/z_0590-0604__SS_Gregorius_I_Magnus__Homiliarum_In_Evangelia_Libri_Duo__MLT.pdf.html online]); ''Moralia in Iob <span style="font-variant:small-caps">XXXII, xxiii</span> ([http://monumenta.ch/latein/text.php?tabelle=Gregorius_Magnus&rumpfid=Gregorius%20Magnus,%20Moralia%20in%20Iob,%2032,%20%20%2023&nf=1])
</ref>
 
<ref name="isidor">
Isidor von Sevilla: ''Etymologiae VII, 5'' ([http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Isidore/7*.html#5])
</ref>
 
<ref name="eriugena">
''Libri Sancti Dionysii Areopagitae, quos Ioannes Eriugena transtulit de Graeco in Latinum, iubente ac postulante rege Carolo Ludovici imperatoris filio'' ([http://www.binetti.ru/collectio/theologia/areopag/caelest.shtml#7])
</ref>
 
</references>


{{GA}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]]
[[Kategorie:Erdentwicklung]]
[[Kategorie:Anthroposophie]]
[[Kategorie:Gott|101]]
[[Kategorie:Geistige Wesen|101]]
[[Kategorie:Hierarchien|101]]
[[Kategorie:Erste Hierarchie]]
[[Kategorie:Zweite Hierarchie]]
[[Kategorie:Dritte Hierarchie]]
[[Kategorie:Esoterik]]
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Neungliederung des Menschen|403]]
[[Kategorie:Wesensglieder]]
[[Kategorie:Mensch]]
[[Kategorie:Neunheit]]

Version vom 8. Mai 2016, 23:08 Uhr

Die hyperboräische Zeit, nach veralteter theosophischer Tradition auch zweite Wurzelrasse[1] genannt, ist das zweite der sieben Hauptzeitalter, in die sich die eigenliche Erdentwicklung gliedert.[2] Ihr ging die polarische Zeit voran, in der die eigentliche physische Erdentwicklung erst begann. Nach einer allerdings nur mangelhaft überlieferten Aussage Rudolf Steiners entspräche die Hyperboräa auf der geologischen Zeitskala annähernd dem Paläozoikum (Lit.: GA 300a, S. 107). Tatsächlich dürfte die hyperboräische Zeit bereits im mittleren Archaikum vor mehr als 3 Milliarden Jahren[3][4] begonnen haben. Danach folgte die lemurische Zeit, die vermutlich vom frühen Proterozoikum bis zum Ende des Mesozoikums dauerte.

Austritt der Sonne und Verdichtung zum Wasserelement

In dieser Entwicklungsepoche trennte sich die Sonne von der Erde, die damals noch den Mond in sich trug. Die Schilderungen der biblischen Schöpfungsgeschichte setzen etwa zu dieser Zeit ein (Lit.:GA 122, S. 35). Das äußere Licht entstand und wirkte von der Sonne auf die Erde und gestaltete den ätherischen Menschengebilden die Sehorgane ein. Der von der Sonne getrennte und an die Erde gefesselte Mensch konnte die Wirkung der hohen Sonnenwesen, die mit der Sonne hinausgegangen waren, nun nicht mehr in sich verspüren. Daher entrissen die Sonnenwesen die Seele des Menschen zu gewissen Zeiten dem physisch-ätherischen Leib. Indem zugleich die Erde in Drehung geriet, enstanden Tag und Nacht, nur waren die Tage und Nächte damals noch viel länger als heute. Mit dem rhythmischen Tageswechsel führte der Mensch von nun an abwechselnd ein mehr irdisches oder mehr geistiges Dasein.

Nachdem die Sonne herausgetreten war, verdichtete sich die Erde bzw. der physische Leib des Menschen zum wässrigen Zustand. Zugleich verdichtete sich der Ätherleib. Der Lichtäther trat hervor, den der Mensch als feinen Lichtleib wahrnahm, und dem Astralleib wurde die Anlage zur Bewusstseinsseele eingegliedert. Und im Wasser, im Licht und in der Bewusstseinsseele wirkten die Engel.

„Dann begann die Sonne sich herauszulösen, die feinsten Substanzen mit sich nehmend. Es gab eine Zeit, in der die hohen Sonnenwesenheiten die Menschen verließen, da alles, was heute zur Sonne gehört, unsere Erde verließ und die gröberen Substanzen zurückließ. Und verbunden war dieses Hinausgehen der Sonne damit, daß der Dunst sich abkühlte zu Wasser, und wir haben, während wir früher die Dunsterde hatten, nun die Wasser-Erdkugel. In der Mitte waren die Urwasser, jedoch nicht von Luft umgeben; langsam gingen die Wasser über in dichte, dicke Nebel, die sich allmählich verfeinerten. So haben wir die damalige Erde als Wassererde, also darin auch Stoffe in weichem Zustande, umdunstet von Nebeln, die immer feiner wurden, bis hinauf in die höchsten Sphären, wo die Nebel ganz fein wurden. So haben wir einmal unsere Erde vor uns. So war sie verändert, und die Menschen mußten nun sozusagen die früher lichtdurchglühte Gasgestalt hineinsenken in die trüben Wasser und sich dort verkörpern als geformte Wassermassen im Wasser, wie vorher als Luftformen in der Luft. Der Mensch wurde eine Wassergestalt, jedoch keineswegs ganz. Niemals war der Mensch ganz ins Wasser hinuntergetaucht. Das ist ein wichtiger Moment. Es ist beschrieben worden, wie die Erde in der Mitte Wassererde war, der Mensch war nur teilweise ein Wasserwesen, er ragte hinein in die Dunsthülle, so daß er halb Wasser-, halb Dampfwesen war. Unten im Wasser konnte der Mensch unmöglich von der Sonne erreicht werden, die Wassermasse war so dick, daß das Sonnenlicht nicht durchdringen konnte. In den Dunst konnte das Licht der Sonne etwas hineindringen, so daß der Mensch lebte zum Teil im dunkeln, lichtberaubten Wasser und teilweise im lichtdurchglühten Dunst. Von etwas war jedoch das Wasser nicht beraubt, von etwas, das wir jetzt genauer beschreiben müssen.

Von Anfang an war die Erde nicht nur glühend, leuchtend, sondern auch tönend, und der Ton war in der Erde geblieben, so daß, als das Licht hinausging, innerlich das Wasser zwar dunkel wurde, innerlich aber auch vom Ton durchdrungen wurde, und der Ton war es, der dem Wasser gerade die Gestaltung, die Form gab, wie man das ja an dem bekannten physikalischen Experiment kennenlernen kann. Wir sehen, daß der Ton ein Gestaltendes ist, eine formende Kraft, weil durch den Ton die Teile gegliedert oder geordnet werden. Der Ton hat eine formende Kraft, und die war es, die auch den Leib aus dem Wasser heraus geformt hat. Das war die Kraft des Tones, die noch in der Erde geblieben war. Es ist der Ton, der Klang, der die Erde durchklingt, es ist der Ton, aus dem heraus sich formte die Menschengestalt. Hindringen konnte das Licht nur zu dem Teil des Menschen, der da aus dem Wasser hinausragte. Unten ein Wasserleib, oben ein Dampfleib, den das äußere Licht berührte, zu dem im Lichte die Wesen, die mit der Sonne herausgegangen waren, Zugang hatten. Vorher fühlte sich der Mensch in ihrem Schoße, als die Sonne noch mit der Erde vereinigt war; jetzt schienen sie im Licht auf ihn nieder und durchstrahlten ihn mit ihrer Kraft. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß in dem, was nach der Trennung der Sonne zurückgeblieben war, auch die Kräfte waren, die die Erde von sich trennen mußte, die Kräfte des Mondes.“ (Lit.:GA 106, S. 69ff)

Nicht alle Menschenseelen ertrugen diese Verdichtung zum Wasserelement. Für sie wurde der Jupiter als Wohnplatz geschaffen.

Die drei mittleren Schichten des Erdinneren

Von den neun Schichten des Erdinneren entstanden jetzt die drei mittleren Schichten, die heute die 4., 5. und 6. Schicht bilden. Die drei innersten Schichten, heute die 7., 8. und 9. Schicht, waren schon während der polarischen Zeit entstanden (Lit.:GA 94, S. 108). Die sechste Schicht, die Feuererde besteht aus purem Willen und ist die Quelle alles beseelten tierischen Lebens und zugleich das materielle Reich Ahrimans bzw. die Stadt Dis aus Dantes Göttlicher Komödie. Die Leidenschaften der Menschen haben großen Einfluss auf diese unterirdische Sphäre und von hier können verheerende zerstörerische Kräfte ausgehen, die sich durch Erdbeben- und Vulkankatastrophen äußern; die alte Lemuria wurde später durch diese Kräfte vernichtet. Die fünfte Schicht ist die Fruchterde oder Erde der Wachstumskräfte, die der Urquell allen irdischen Lebens ist, „eine Substanz knospender, reichlich sich vermehrender Energien“ (Lit.:GA 94, S. 109). Die vierte und zu dieser Zeit äußerste Schicht ist die Wassererde, die auch Formenschicht genannt wird und als rein astrale Stofflichkeit den Ursprung aller irdischen Materie bildet. Das sind zugleich die „Wasser“ (hebr. מַיִם Majim), über denen nach dem Bericht der Genesis der Geist (hebr. רוח Ruach) der Elohim am Beginn der Schöpfung schwebte (1 Mos 1,2 LUT).

„Viertens: Der vierte Kreis heißt Wasser-Erde, Seelen-Erde, Form- Erde. Er besitzt eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit. Man stelle sich einen Würfel vor, der seiner Substanz nach umgekehrt erschiene: da, wo diese Substanz war, wäre nichts; der durch den Würfel eingenommene Raum wäre leer, aber um ihn herum wäre diese Substanz, die substantielle Form. Daher kommt dieser Name Form- Erde. Hier ist dieser Wirbel von Formen, anstatt eine negative Leere zu sein, eine positive Substanz.

Fünftens: Diese Schicht heißt Erde der Wachstumskräfte. Sie enthält die Ursprungsquelle des irdischen Lebens, eine Substanz knospender, reichlich sich vermehrender Energien.

Sechstens: Die sechste Schicht ist die Feuer-Erde, eine Substanz, die aus purem Willen besteht, Element des Lebens, der Bewegung, ohne Unterlaß durchzogen von Impulsen, von Leidenschaften, ein wahrhaftes Reservoir von Willenskräften. Würde man einen Druck auf diese Schicht ausüben, so würde sie Widerstand leisten und sich verteidigen.

Sieht man in Gedanken von diesen drei neuen Schichten ab, so kommt man zu dem Zustand, in dem die Weltkugel sich befand, als Sonne, Mond und Erde zusammen noch einen Körper bildeten.“ (Lit.:GA 94, S. 108f)

Die Weiterentwicklung der Menschengestalt

Aus dem äußerlich erscheinenden wässrigen Element traten nun auch Gestalten heraus, die in ihrer Entwicklung nicht weiter waren als der Mensch vor der alten Mondenzeit. Jedesmal, wenn die Sonnenzeit, der Tag, auf der Erde eintrat, regte das Astralische der Sonne von außen her diese Gestalten so an, dass sie sich aus dem Ätherischen der Erde ihren Ätherleib bildeten. In der Nacht löste sich dieser Lebensleib wieder auf. Durch dieses Zusammenwirken der solaren Astralkräfte mit den terrestrischen Ätherkräften tauchten aus dem wässrigen Element gerade jene physischen Gestalten auf, die die Vorfahren des heutigen Pflanzenreichs waren.

Der aus Erde und Mond bestehende gemeinsame Himmelskörper war nun in seinem Kern eine feurige Masse, umgeben von flüssigen Schichten, die von von den gestaltenden Kräften des Klangäthers durchdrungen waren, die die Menschengestalt formten, die nach unten zu ein dichter Wasserleib und nach oben ein feiner Dampfleib war, den das äußere Licht berührte. In den Klang-Kräften wirkte Jahve, einer der sieben Elohim, die als Schöpfergötter die Erdentwicklung leiten. Die Erde selbst erschien nach außen als wäßrige Kugel, das aber nicht das Wasser war, das wir heute kennen, sondern in dem Luftiges und Flüssiges innig vermischt waren. Die Luft als solche war zunächst nicht vorhanden, sie differenzierten sich erst nach und nach voneinander.

Die Erde war vielmehr von einer astralischen Atmosphäre umgeben, in der die Menschenseelen lebten, und die eine befruchtende Wirkung auf die irdischen ätherischen Menschenkeime hatte. Es entstand eine erste ungeschlechtliche Fortpflanzung dieser sich metamorphosierenden Menschengebilde. Sie hatten ein gemeinsames, kontinuierliches Bewusstsein, das den Tod noch nicht kannte. Außer diesen Menschengebilden gab es bereits ersten ätherischen Tier- und Pflanzenformen.

Damals, als die Sonne aus der Erde heraustrat, glich die Gestalt des Menschen urbildhaft der des Fisches. Da die Erde zu dieser Zeit noch mit den finsteren Mondenkräften verbunden war, lebte der Mensch unter immer schlimmeren Daseinsbedingungen, die sich erst milderten, als in der lemurischen Zeit der Mond aus der Erde ausgestoßen wurde. Durch die schlechten Mondenkräfte wurde aus der pflanzenartigen Menschengestalt, die aus der polarischen Zeit herübergekommen war, in ihren unteren Teilen ein Wesen vom Wert eines molchartigen Amphibiums - der Drache oder Lindwurm der Sagen. Der höhere, feinere, vom Licht berührte Teil der Menschengestalt hingegen degenerierte nicht und bekämpfte die niedere drachenartige Natur. Das ist eine der Wahrheiten, die hinter dem Bild stehen, in dem Michael oder Georg den Drachen bekämpft.

„Wir haben also eine Zeit, wo gerade die Sonne herausgegangen war, wo allmählich jener Pflanzenmensch untertauchen mußte in die physische Wassererde. Das ist die Stufe, die der Mensch damals in seinem Leibe erreicht hatte, die wir heute degeneriert festgehalten sehen in den Fischen. Wenn wir heute das Wasser von Fischen durchzogen sehen, so sind diese Fische Überreste jener Menschen, natürlich in einer dekadenten Form. Wir müssen uns etwa einen Goldfisch denken, in phantastischen Pflanzenformen, mit großer Beweglichkeit, aber mit dem Gefühl von Wehmut, weil das Licht dem Wasser genommen war. Es war eine tiefe, tiefe Sehnsucht, die entstand. Das Licht war nicht mehr da; das Verlangen nach dem Licht rief die Sehnsucht hervor. Es gab einen Augenblick in der Erdenentwickelung, in dem die Sonne noch nicht ganz heraus war aus der Erde, da kann man jene Gestalt noch durchglüht sehen von Licht, die Menschen im oberen Teil noch auf der Sonnenstufe, unten schon in der Gestalt, die in der Fischform festgehalten worden ist. Dadurch nun, daß der Mensch mit der Hälfte seines Wesens in der Dunkelheit lebte, dadurch war da unten eine recht niedere Menschennatur, denn in dem Teile, mit dem er untertauchte, hatte er die Mondeskräfte in sich. Wenn das auch nicht zur Lava erstarrt war, wie im heutigen Monde, es waren schwarze, finstere Kräfte. Da konnten auch nur die schlechtesten Partien des Astralischen untertauchen. Aber oben war eine Dunstgestalt, gleichsam der Kopfteil, in den hineinstrahlte das Licht von außen und ihm die Form gab, so daß der Mensch aus einem niederen und einem höheren Teil bestand. Schwimmend, schwebend bewegte er sich in dieser Dunstatmosphäre. Die dichte Dunstatmosphäre der Erde war noch nicht Luft, sie war Dunst, also noch nicht Luft, durch die die Sonne hätte dringen können. Die Wärme konnte durchdringen, aber nicht das Licht. Der Sonnenstrahl konnte nicht die ganze Erde küssen, sondern nur die Oberfläche, der Erdenozean blieb dunkel. In diesem Ozean waren aber die Kräfte, die später als Mond herausgegangen sind.

Dadurch nun, daß die Lichtkräfte eindrangen, drangen auch die Götter in die Erde ein. So daß wir unten den götterlosen, gottverlassenen Wassermantel, nur durchdrungen von der Kraft des Tones haben, ringsherum den Dunst, in den sich hineinerstrecken die Kräfte der Sonne. So daß der Mensch in dem Dunstkörper, der über die Wasserfläche hinausragte, doch immer noch ein Mitbürger war dessen, was zu ihm strahlte als Licht und Liebe aus der geistigen Welt. Warum durchdrang jedoch den finsteren Wasserkern die tönende Welt?

Aus dem Grunde, weil einer der hohen Sonnengeister zurückgeblieben war, verbunden hatte sein Dasein mit der Erde. Das ist derselbe Geist, den wir kennen als Jahve oder Jehova. Jahve allein blieb bei der Erde, er opferte sich, er war es, dessen inneres Wesen als formender Ton die Wassererde durchklang.

Aber weil die schlechtesten Kräfte als Ingredienzien in der Wassererde verblieben waren, weil diese Kräfte furchtbare Elemente waren, kam der Dunstteil des Menschen immer mehr herunter, und aus der ehemaligen Pflanzengestalt entstand allmählich ein Wesen, das auf der Stufe eines Amphibiums stand. In der Sage und Mythe ist diese Gestalt, die viel tiefer steht als die spätere Menschheit, geschildert als der Drache, als der Menschenmolch, als der Lindwurm. Und der andere Teil des Menschen, der ein Bürger des Lichtes war, der wird dargestellt als ein Wesen, das nicht herunterkam, das die niedere Natur bekämpft, das zum Beispiel als Michael, als der Drachentöter, als heiliger Georg, den Drachen bekämpfend dargestellt wird. Auch noch in der Gestalt des Siegfried mit dem Drachen haben wir, allerdings umgeformt, Bilder dessen, was damals in jener Zweiteilung Menschenanlage war. Hinein kam in den oberen Teil der Erde und somit auch in den oberen Teil des physischen Menschen die Wärme, und bildete etwas wie einen feurigen Drachen. Aber darüber erhob sich der Ätherleib, in dem die Kraft der Sonne festgehalten wurde. So haben wir eine Gestalt, die das Alte Testament recht gut dargestellt hat in der Gestalt der verführerischen Schlange, die auch ein Amphibium ist.“ (Lit.:GA 106, S. 71ff)

Während der Nachtzeit wurden die wässrigen und luftartigen Menschenleiber leichnamartig, verfielen und lösten sich in der allgemeinen Erdenmasse auf. Nur jener feine Teil, der sich aus dem Zusammenwirken des Feuers und der Menschenseele schon in der polarischen Zeit gebildet hatte, blieb dann als unansehnlicher Keim bestehen. Erst mit der beginnenden Tageszeit verbanden sich die herunterdrängenden Menschenseelen wieder intensiver mit diesem Menschenkeim, der dadurch lebendig aufsproß und als äußeres Abbild der menschlichen Seelenwesenheit erschien. Nun wurden auch wieder Luft- und Wassermassen herangezogen und in den Leib eingegliedert. Das war die erste zarte Form der Befruchtung, auf die oben bereits hingewiesen wurde. Damit verbunden war eine erste Art äußerer Wahrnehmung; die Menschenseele empfand dumpf gegenüber dem ihr entgegengehaltenen Menschenkeim: Das ist meine Gestalt. Die Luft wurde von dem sich so bildenden Leib eingesogen und wieder ausgestossen, damit entstand die erste Anlage zum späteren Atmungsprozess. Auch das Wasser wurde aufgenommen und wieder ausgeschieden: ein allererster Ernährungsprozess begann. Die Luftaufnahme wurde als innerliches seelisches Tönen empfunden, die Wasseraufnahme als seelische Kraftzufuhr und Stärkung. Atmung und Ernährung waren aber damals noch sehr innig miteinander verbunden und keine voneinander gesonderten Tätigkeiten. So trat der Mensch in die nächste Epoche, in die lemurische Zeit hinüber.

Anmerkungen

  1. Der Begriff Wurzelrasse entstammt der damals gebräuchlichen Terminologie der Theosophischen Gesellschaft und wurde von Rudolf Steiner später ebenso wie der Begriff «Unterrasse» nicht mehr verwendet. Steiner hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der Begriff «Rasse» in der nachatlantischen Zeit eigentlich nicht mehr berechtigt ist, da nun nicht mehr die körperliche, sondern die seelisch-geistige Entwicklung in den Vordergrund rückt. Die Gliederung der Menschheit in Rassen wird allmählich völlig überwunden werden und ist schon heute für die geistige Entwicklung der Menschheit bedeutungslos.
  2. Die eigentliche Erdentwicklung beginnt in der vierten und mittleren der sieben sog. Runden, während der sich das Erdendasein entfaltet. In den ersten drei Runden wurden frühere Verkörperungszustände der Erde in abgekürzter Form wiederholt, um die Früchte dieser früheren Daseinsformen für die eigentliche Erdentwicklung reif zu machen. Auf die eigentliche Erdentwicklung, die vierte Runde, werden noch drei weitere Runden folgen, in denen künftige neue Verkörperungen der Erde in gewissem Sinn andeutungsweise vorweggenommen werden.
  3. vgl. die Tabelle in Bosse 2002, S. 57
  4. Alle Zeitangaben sind dabei mit großer Vorsicht zu nehmen, worauf auch Rudolf Steiner deutlich hinweist:

    „Man kann nicht sprechen von der Totalität der Silurperiode bei der Erde, sondern da muß man die Silurperiode mit einer anderen [erdgeschichtlichen Periode] zu einem Totalitätssystem zusammenfassen. Ebensowenig kann ich von einem Menschenkopf sprechen als von einer Totalität, da gehört das andere dazu. In der Geologie beschreiben wir [je] eine Periode [für sich genommen] nach der anderen, als wenn sie so eine Wirklichkeit wäre. Sie ist es nicht. Sie ist nur eine Wirklichkeit mit dem Ganzen der Erde, und zwar so, wie ein Organismus eine Wirklichkeit ist, wo ich nicht eines herausreißen darf. Es käme vielmehr darauf an, statt unsere Vorgänge zu beziehen auf Koordinatenachsensysteme, sie auf ihre eigene innere Wirklichkeit zu beziehen, dann würden wir zu Totalitätssystemen kommen. Und dann würden wir müssen zu einer Art von Monadismus zurückkommen.“ (Lit.:GA 324a, S. 144)

    Vgl. dazu auch (Lit.: Bosse 2002, S 38ff)

Literatur

  1. Dankmar Bosse: Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
  2. Dankmar Bosse: Die Lebenssphäre der Erde: Ihre Evolution in den geologischen Phänomenen, Rudolf Steiners Forschungen und in Goethes Studien, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2012. ISBN 978-3905919370
  3. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Ägyptische Mythen und Mysterien, GA 106 (1992), ISBN 3-7274-1060-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte, GA 122 (1984), ISBN 3-7274-1220-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924, GA 300 a-c (1995), ISBN 3-7274-3000-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.