Widersacher und Unterwelt: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Widersacher''' sind [[Geistige Wesen]] die ursprünglich den [[Hierarchien]] entstammen, aber in ihrer eigenen Entwicklung zurückgeblieben sind und sich nun dem regelrechten [[Schöpfer]]ischen Werden der Welt hemmend entgegen stellen und daher in gewissem Sinn als [[Das Böse|böse]] bezeichnet werden müssen. Sie haben sich aber nicht aus [[Freier Wille|freiem Willen]] gegen [[Gott]] erhoben, sondern wurden gleichsam zu ihrer besonderen Aufgabe ''abkommandiert'', wie es [[Rudolf Steiner]] öfter ausdrückt. Durch den Widerstand, den sie leisten, erfüllen sie auch wichtige positive Aufgaben in der Weltentwicklung und ohne ihre Hilfe könnte der [[Mensch]] niemals zur [[Freiheit]] gelangen, zu der ihn die [[Das Gute|guten]] [[Götter]] bestimmt haben. Die Widersachermächte werden in den verschiedensten [[wikipedia:Religion|religiösen]] Überlieferungen genannt, so auch in der [[Christlich]]en Tradition:
[[bild:Unterwelt.jpg|thumb|340px|Künstlerische Darstellung der Unterwelt]]


*der ''rote Teufel'' ist [[Luzifer]] (bibl. [[Schlange|die Schlange]] und [[Diabolos]])
Die '''Unterwelt''', von den [[Hebräer]]n [[Scheol]] ({{HeS|שאול}}) genannt, ist ganz allgemein eine Bezeichnung für einen im [[Weltbild]] „unten“ gelegenen Teil der Welt, der vielfach auch mit dem [[Erdinneres|Erdinneren]] identifiziert wird, wie es etwa [[Dante Alighieri]] so grandios in seiner «[[Göttliche Komödie|Göttlichen Komödie]]» geschildert hat. [[Mythologie]]n aller [[Kultur]]en beschreiben diesen Weltbereich, der außerhalb der Welt der Sterblichen liegt. Hier werden die Toten oder ihre [[Seele]]n vermutet, weshalb auch häufig vom [[Reich der Toten]] oder von der [[Totenwelt]] gesprochen wird. Je nach Kultur besitzt die Unterwelt verschiedene Aspekte, meist gibt es jedoch einen Herrscher aus einem Göttergeschlecht, der ihr vorsteht.
*der ''schwarze Teufel'' ist [[Ahriman]], [[Mephistopheles]] (bibl. [[Satan]])  
*die [[Asuras]] (werden auch als die Scharen des [[Sorat]] betrachtet)
*der ''[[Fürst der Finsternis]]'' oder ''[[Fürst dieser Welt]]'' ist [[Satan]] (von [[Rudolf Steiner|Steiner]] sowohl mit [[Ahriman]], als auch indirekt mit [[Sorat]]-[[Asuras]] in Verbindung gebracht), (vgl. auch: Joh. 14,30, dort ist eindeutig [[Ahriman]] gemeint)
*der [[Sonnendämon]] das ist [[Sorat]], (das Tier [[666]] aus der Apokalypse)
*der [[Antichrist]] das ist je nach Lesart entweder [[Sorat]] oder (seltener) auch [[Ahriman]]


<br>
== Das Reich der chtonischen Götter ==


== Der Eingriff der Widersacher in die Menschheitsentwicklung  ==
Wer durch die [[Einweihung]] in die [[Chthonische Mysterien|chthonischen Mysterien]] den Gang in die Unterwelt antrat, wurde in das Reich der [[Chthonische Götter|chthonischen Götter]] geführt. Zu ihnen zählten etwa [[Demeter]], [[Hekate]], [[Dionysos]] und natürlich ganz besonders [[Hades]]. Der [[Initiierte]] lernte dadurch die Kräfte des [[Kosmos]] kennen, die durch die [[Erde (Planet)|Erde]] hindurch wirken:


:"Wir haben öfters zurückgeblickt in die Zeiten, die der großen atlantischen Flut vorangegangen sind, in denen unsere Vorfahren, das heißt unsere eigenen Seelen, in den Vorfahrenleibern auf dem alten [[Atlantis|atlantischen]] Kontinent gelebt haben zwischen [[Europa]], [[Afrika]] und [[Amerika]]. Und wir haben zurückgeblickt auf jene noch älteren Zeiten, die wir als die [[Lemuria|lemurischen]] Zeiten bezeichnen, in denen die [[Seele|Menschenseelen]], die jetzt verkörpert sind, auf viel niedrigerer [[Daseinsstufe|Stufe des Daseins]] standen als heute. Auf diesen Zeitraum wollen wir heute noch einmal zurückkommen. Wir wollen uns zunächst sagen: Der Mensch hat seine heutige Stufe des [[Empfindung|Empfindungslebens]], des [[Wille|Willenslebens]], der Intelligenz, ja seine heutige Gestalt dadurch errungen, daß im Erdendasein mitgewirkt haben diejenigen geistigen Wesenheiten (siehe [[Hierarchien]]), die höher stehen im Weltenall als der Mensch...
{{GZ|Denn
in der griechischen Sage wird Ihnen von einer gewissen Art Initiation
immer erzählt: Der Betreffende stieg in die Unterwelt hinab. - Von
gewissen Heroen Griechenlands können Sie immer wissen, der erlebt
die Initiation, wenn von ihm erzählt wird, er ist in die Unterwelt hinabgestiegen.
Das heißt, er hat diejenigen Kräfte des Kosmos kennengelernt,
die durch die Erde hindurch wirken, er hat die chthonischen
Kräfte kennengelernt.|214|186f}}


:Nun müssen wir uns heute einmal recht deutlich vor die Seele führen, daß andere Geister und andere Wesenheiten noch eingegriffen haben als diejenigen, welche die menschliche Entwickelung vorwärtsbringen. Es haben in einer gewissen Weise geistige Wesenheiten eingegriffen, die feindlich gegenüberstehen den vorwärtsschreitenden geistigen Mächten. Und wir können für jeden dieser Zeiträume, sowohl für das lemurische wie auch für das atlantische Zeitalter, wie auch für unsere [[Nachatlantische Zeit]], in der wir leben, angeben, welche geistigen Wesenheiten sozusagen die Hemmungen gebracht haben, welche geistigen Wesenheiten feindlich gegenübertraten denjenigen, die die Menschheit bloß vorwärtsbringen wollen.
Die Unterwelt ist der finstere, dunkle Wohnort der [[Totengott|Todes-]] und Unterweltsgottheiten. Hierher gelangen die Verstorbenen, meist von Seelenführer oder Fergen geleitet, über das Grenzwasser. Im Westen, jenseits des Ozeans, wo die [[Sonne]] untergeht, wird der Eingang zur Unterwelt vermutet. Bewacht durch [[dämon]]ische Wesen ist der Eintritt nur den Toten erlaubt und für Lebende verboten.


<br>
In manchen Kulturen ist die Unterwelt ein zwar öder und finsterer, dennoch moralisch unbewerteter Aufenthaltsort, in anderen Kulturen wiederum eine grauen- und quallvoll ausgestaltete [[Hölle]] und Wohnsitz des Bösen.


=== Lemuria - luziferische Geister  ===
Nach der [[Wikipedia:Theorie der hohlen Erde|Theorie der hohlen Erde]] ist die Unterwelt keine [[Metaphysik|metaphysische]] [[Spekulation]], sondern schlicht das [[Erdinneres|Erdinnere]]. Diese ist von einer intelligenten Rasse und allerlei Tieren bevölkert und wird von einer Zentralsonne beleuchtet.


:Im [[Lemuria|lemurischen Zeitalter]], in dem ersten, das uns heute beschäftigt in dem Erdensein, haben in die menschliche Entwickelung die [[Luziferisch|luziferischen]] Wesenheiten eingegriffen. Sie stellen sich in einer gewissen Beziehung feindlich gegenüber denjenigen Mächten, die dazumal den Menschen bloß vorwärtsbringen wollten. In dem atlantischen Zeitalter stellten sich feindlich den vorwärtsschreitenden Mächten die Geister gegenüber, die wir als die Geister des Ahriman oder auch des Mephistopheles bezeichnen. Ahrimanische Geister, mephistophelische Geister, das sind diejenigen, die eigentlich, wenn man die Namen genau nimmt, in der mittelalterlichen Anschauung die Geister des Satans genannt wurden, der nicht zu verwechseln ist mit Luzifer.
== Mythologie ==
===[[Griechische Mythologie]]===


:In unserem Zeitalter werden nach und nach noch andere geistige Wesenheiten hemmend den vorwärtsschreitenden in den Weg treten...
{{Hauptartikel|Unterwelt der griechischen Mythologie}}


:Sie wissen, wie der Mensch sich auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] dadurch entwickelt hat, daß die [[Throne]] ausgegossen haben ihre eigene Substanz, und daß da die erste Anlage gelegt worden ist zu dem menschlichen [[Physischer Leib|physischen Leib]]. Wir wissen, daß dann die [[Geister der Weisheit]] auf der [[Alte Sonne|Sonne]] ihm den Äther- oder [[Lebensleib]], daß die [[Geister der Bewegung]] auf dem [[Alter Mond|alten Monde]] den [[Astralleib|astralischen Leib]] eingeprägt haben. Nun war es an den [[Geister der Form|Geistern der Form]], auf der [[Erde]] dem [[Mensch|Menschen]] das [[Ich]] zu geben, damit der Mensch dadurch, daß er sich von seiner Umgebung unterscheidet, in einer gewissen Weise ein selbständiges Wesen werden könne. Aber wenn der Mensch auch durch die Geister der Form ein selbständiges Wesen geworden wäre gegenüber der Außenwelt, gegenüber dem, was ihn auf der Erde umgibt, er würde durch diese Geister der Form niemals ein selbständiges Wesen ihnen selbst gegenüber geworden sein; er wäre von ihnen abhängig geblieben, er wäre an Fäden von ihnen gelenkt und geleitet worden. Daß das nicht eingetreten ist, das ist die in gewisser Beziehung sogar wohltätige Wirkung der Tatsache, daß sich in der lemurischen Zeit die luziferischen Wesenheiten entgegengestellt haben den Geistern der Form. Diese luziferischen Wesenheiten haben dem Menschen die Anwartschaft auf seine Freiheit gegeben. Allerdings haben sie dem Menschen damit auch die Möglichkeit des [[Das Böse|Bösen]] gegeben, die Möglichkeit des Verfalls in sinnliche [[Leidenschaft]] und [[Begierde]]. In was haben denn eigentlich diese luziferischen Geister eingegriffen? Sie haben eingegriffen in das, was da war, und zwar in dasjenige, was zuletzt dem Menschen gegeben worden ist, in den astralischen Leib, was damals in gewisser Beziehung des Menschen Innerstes war. Darin haben sie sich festgesetzt, davon haben sie Besitz ergriffen. Von diesem astralischen Leib hätten sonst, wenn die luziferischen Wesenheiten nicht gekommen wären, nur Besitz ergriffen die Geister der Form. Sie hätten diesem astralischen Leib jene Kräfte eingeprägt, die dem Menschen das Menschenantlitz geben, die den Menschen eben zum Ebenbild der [[Götter]], der Geister der Form machten. Das alles wäre aus dem Menschen geworden, aber der Mensch wäre abhängig geblieben von diesen Geistern der Form zeit seines Lebens, durch alle Ewigkeiten...
Aus der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] stammt die älteste Beschreibung der Unterwelt. Ihr Herrscher ist der Gott [[Hades]] (römisch: [[Pluto (Mythologie)|Pluto]]), sie heißt selber auch der Hades. Mit Hilfe des Fährmannes [[Charon (Mythologie)|Charon]] kann der Fluss [[Styx]], der Ober- und Unterwelt voneinander trennt, überquert werden. Ein Ungeheuer, der Hund [[Kerberos (Mythologie)|Kerberos]], bewacht den Eingang und sorgt dafür, dass kein Lebender den Hades betritt. Unterhalb des Hades befindet sich der [[Tartaros]], die tiefste Region, die von unheimlichen Gestalten bewohnt wird. Diejenigen, die Verfehlungen gegen die Götter begangen haben, sollen hier ewige Qualen erleiden. Der Bereich ist von einer ehernen Mauer und dem flammenden Fluss Pyriphlegeton umgeben und dient [[Zeus]] als Gefängnis für Missetäter und Gottesfrevler (z.B. [[Tantalos]], [[Sisyphos]]). Eine ausführliche Schilderung der Unterwelt gibt [[Platon]] in seinem Dialog [[Phaidon]].


:Die [[Luziferisch|luziferischen]] Geister haben dem Menschen die sinnliche Begierde gegeben; die höheren Wesenheiten haben ihre Gegenmittel ergriffen in dem Sinne, daß der Mensch nunmehr nicht unbedingt dieser Sinneswelt verfallen konnte, indem sie ins Gefolge der sinnlichen Begierden und sinnlichen Interessen [[Krankheit]] und Leiden gesetzt haben, so daß in der Welt genau ebenso viele Leiden und Schmerzen sind wie bloßes Interesse für die physische, sinnliche Welt. '''Beide halten sich vollständig das Gleichgewicht, von keinem ist mehr in der Welt vorhanden: ebenso viele sinnliche Begierden, ebenso viele sinnliche Leidenschaften wie Krankheit und Schmerzen.''' Das war die gegenseitige Aufeinanderwirkung der luziferischen Geister und der Geister der Form im lemurischen Zeitalter. Wären diese luziferischen Geister nicht gekommen, dann würde der Mensch nicht so früh in die irdische [[Sphäre]] hinuntergestiegen sein. Seine Leidenschaft, seine Begierde für die sinnliche Welt hat es auch gemacht, daß er früher seine Augen aufgeschlossen erhalten hat, daß er früher den ganzen Umkreis des sinnlichen Daseins hat sehen können. Der Mensch hätte, wenn es regelmäßig nach den fortschreitenden Geistern gegangen wäre, erst von der Mitte der atlantischen Zeit an die Umwelt gesehen. Aber er hätte sie dann geistig gesehen, nicht so wie heute, er hätte sie so gesehen, daß sie ihm überall der Ausdruck von [[Geistige Wesenheiten|geistigen Wesenheiten]] gewesen wäre. Dadurch, daß der Mensch verfrüht herunterversetzt worden ist in die irdische Sphäre, daß ihn seine irdischen Interessen und Begierden heruntergedrängt haben, dadurch kam es anders, wie es sonst gekommen wäre in der Mitte der atlantischen Zeit.
===[[Nordische Mythologie]]===
Der Begriff [[Niflheim]] oder [[Helheim]] beschreibt die Unterwelt in der [[Nordische Mythologie|nordischen Mythologie]]. Hier herrscht die Göttin [[Hel (Mythologie)|Hel]]. Ihr Reich ist von einem Fluss umgeben, über den eine goldene Brücke führt. Die Heljungfrau Modgudur bewacht die Brücke und befragt die Ankömmlinge nach Namen und Geschlecht, nach anderen der Helhund [[Garm]]. Erst nach dieser Prüfung und die Überwindung des eisernen Zauns erreicht die verstorbene Seele das Reich Helheim. Helheim ist dabei kein Ort der [[Strafe]], sondern ein Aufenthaltsort der Toten, die an [[Krankheit]] oder Altersschwäche (den "Strohtod") gestorben sind.


=== Atlantis - ahrimanische Geister  ===
===Totengötter in den Kulturen===
* In [[Mesopotamien]] ([[Sumer]]er, [[Akkad]]er) galten [[Nergal]] und seine Gattin [[Ereschkigal]] als Herrscher der Unterwelt.
* In [[Ägypten]] war der Totengott [[Osiris]] und der Totenbegleiter [[Anubis]].
* In der [[Ugarit|altsyrischen]] Mythologie hieß der Totengott [[Mot]].
* Bei den [[Griechen (Antike)|Griechen]] war es [[Hades]], der personifizierte Tod war sich [[Thanatos]], die Verkünderin des Todes [[Ker]] und der Totenbegleiter [[Hermes (Mythologie)|Hermes]].
* Bei den [[Römer]]n war Dis der Herrscher der Unterwelt.
* In der nordischen Mythologie herrschte [[Hel]] über das Totenreich.
* Die [[Kelten]] nannten den Herrn der Seelen [[Dagda]], die [[Wales|Waliser]] Gwydyon, die [[Gallier]] ihre Herrin Nantosuelta und die [[Irland (Insel)|Iren]] [[Morrigan]].
* Im deutschen Volksmärchen taucht noch der [[Gevatter Hein]] auf.
* Im [[Hinduismus|hinduistischen]] bzw. [[Buddhismus|buddhistischen]] Bereich war der Todes- und Richtergott [[Yama]] zuständig.


:Dadurch haben sich hineingemischt in das, was der Mensch hat sehen und begreifen können, die [[Ahrimanisch|ahrimanischen]] Geister, diejenigen Geister, die eben auch mit dem Namen ''mephistophelische Geister'' bezeichnet werden können. Dadurch verfiel der Mensch in Irrtum, verfiel in das, was man eigentlich erst die bewußte [[Sünde]] nennen könnte. Also von der Mitte der atlantischen Zeit an wirkt auf den Menschen die Schar der ahrimanischen Geister ein. Wozu hat nun diese Schar der ahrimanischen Geister sozusagen den Menschen verführt? Sie hat ihn dazu verführt, daß er das, was in seiner Umgebung ist, für stofflich, für materiell hält, daß er nicht durch dieses [[Stofflich|Stoffliche]] hindurchsieht auf die wahren Untergründe des Stofflichen, auf das [[Geistig|Geistige]]. Würde der Mensch in jedem [[Stein]], in jeder [[Pflanze]] und in jedem [[Tier]] das Geistige sehen, er würde niemals verfallen sein in Irrtum und damit in das Böse, sondern der Mensch würde, wenn nur die fortschreitenden Geister auf ihn gewirkt hätten, bewahrt geblieben sein vor jenen [[Illusionen]], denen er immer verfallen muß, wenn er nur auf die Aussage der Sinneswelt baut.
== Die Unterwelt als Teil der Astralwelt ==


:Was haben nun dagegen diejenigen geistigen Wesenheiten, welche den Menschen in seinem Fortschreiten erhalten wollen, gegen diese Verführung, gegen Irrtum und Illusion aus dem Sinnlichen unternommen? Sie haben dagegen unternommen, daß der Mensch tatsächlich nunmehr erst mit Recht - natürlich ist das langsam und allmählich gekommen, aber hier liegen die Kräfte, warum das gekommen ist - sozusagen in die Lage versetzt wird, aus der sinnlichen Welt heraus wiederum die Möglichkeit zu gewinnen, über Irrtum und Sünde und das Böse hinwegzukommen, das heißt, sie haben dem Menschen die Möglichkeit gegeben, sein [[Karma]] zu tragen und auszuwirken. Haben also diejenigen Wesenheiten, welche die Verführung der luziferischen Wesenheiten gutzumachen hatten, Leiden und Schmerzen, ja auch das, was damit zusammenhängt, den Tod in die Welt gebracht, so haben diejenigen Wesenheiten, welche auszubessern hatten, was aus dem Irrtum über die sinnliche Welt fließt, dem Menschen die Möglichkeit gegeben, '''durch sein Karma allen Irrtum wieder zu beseitigen''', alles Böse wiederum zu verwischen, das er in der Welt angerichtet hat.
<section begin=Astralwelt />{{GZ|Wir wissen ja, daß uns in einem großen Homerischen
Epos, der «Odyssee», erzählt wird, daß Odysseus auch in die
Unterwelt hinabgestiegen sei. Wer die Sprache der griechischen
Eingeweihten, die so etwas geschrieben haben, versteht, wird wissen,
daß das Hinabsteigen in die Unterwelt immer bedeutet das
Eingeweihtwerden in die Mysterien, das Überschreiten der Pforte
des Todes schon während des Lebens. In unserem besonderen Fall
bedeutet es auch das Kennenlernen der astralen Welt. Nichts
anderes also bedeutet dieses Hinabsteigen des Odysseus in die
Unterwelt, als daß Odysseus kennenlernt die Welt des Astralen.
Unter anderem wird uns erzählt, daß Odysseus in der Unterwelt
drei Verstorbene gesehen hat: den Tityos, den Sisyphos und den
Tantalos. Er sah den ersten, Tityos, wie er auf dem Boden lag und
zwei Geier ihm an seiner Leber fraßen. Den Tantalos sah er an
einem See stehen und brennenden Durst leiden; wenn er sich
hinabbeugte, um zu trinken, versiegte das Wasser, so daß er es
nicht erreichen konnte. Er litt auch an Hunger. Über ihm war ein
Baum mit Äpfeln; wenn er ihn aber erreichen wollte, so entglitt er
ihm. Das sind Bilder, die uns zeigen sollen, welche Formen die
Begierden des Menschen in der astralen Welt nach dem Tode
annehmen, wie der Mensch an Begierden hängt und wie sie sich
ausleben. Der erste, Tityos, liegt auf der Erde und an seiner Leber
nagt eine böse Macht, ein Geier. Das deutet darauf hin, daß er am
niederen, sinnlichen Leben gehangen hat und daß dieses niedere,
sinnliche Leben auf die Dauer keine Befriedigung bringen kann.
Sisyphos, der Habgierige, wird dadurch gequält, daß er seine
Wünsche, die immer von neuem entstehen, niemals befriedigen
kann. Tantalos hängt an den Bildern einer phantastischen Einbildungskraft
und muß das ewig Unbefriedigende einer solchen
Einbildungskraft auskosten.


=== In Zukunft - Asuras  ===
Da sind Bilder für unser astrales Leben gegeben. Wem der Blick
geöffnet wird für die astrale Welt, der kann nur in solchen Bildern
sprechen. Der Seher weiß, wie wenig die Worte aus unserem
täglichen Leben ausreichen, um das zu schildern, was er in der
Astralwelt schaut. Unsere Sprache kann nur ein sehr spärliches
Ausdrucksmittel sein, um das in Worte zu bringen, wovon zu berichten
ist. Darum werde ich Ihnen heute kaum etwas anderes
geben können als Bilder, als bildliche Vorstellung von den Wesen,
die demjenigen bekannt werden, dessen Seherblick geöffnet ist. Es
sind dies Wesen, die unseren Raum bevölkern, auch wenn wir sie
im physischen Leben nicht wahrnehmen.|88|59f}}


:In unserer Zeit gehen wir jenem Zeitalter entgegen, in dem nun andere Wesenheiten sich an den Menschen heranmachen werden, Wesenheiten, welche immer mehr und mehr in der Menschenzukunft, die vor uns liegt, in die menschliche Entwickelung eingreifen werden. Genau ebenso wie die luziferischen Geister im lemurischen Zeitalter eingegriffen haben, die ahrimanischen Geister im atlantischen Zeitalter, so werden nach und nach auch in unserem Zeitalter Wesenheiten eingreifen. Machen wir uns einmal klar, was das für Wesenheiten sein werden.
{{GZ|Es ist
wirklich so, daß die Zeit bis zur Mitternachtsstunde und von der Mitternachtsstunde
an - beide Teile sind ja zwischen Tod und neuer Geburt
- eigentlich sehr verschieden sind voneinander. Ich habe diese
Erlebnisse in meinem Wiener Vortragszyklus von 1914 von innen aus
geschildert. Wenn wir sie mehr von außen anschauen, müssen wir eben
sagen: Das Ich wird in der ersten Hälfte, bis zur Mitternachtsstunde,
mehr kosmisch und bereitet dasjenige vor im Kosmos, was dann auf
dem Umwege durch die Mutter in die nächste Inkarnation hineingeht.
Und von der Mitternachtsstunde des Daseins bis zur nächsten Geburt
geht das Ich in dasjenige über, was eigentlich in den alten Mysterien
Unterwelt genannt wurde, und auf dem Umwege durch diese Unterwelt
nimmt es den Weg durch die Befruchtung. Und da kommen im
Grunde genommen die zwei Pole des Menschen zusammen durch die
Mutter und den Vater, von der Oberwelt und von der Unterwelt.


:Die Wesenheiten, die im '''lemurischen Zeitalter''' eingegriffen haben, von denen mußten wir sagen: sie haben sich im '''astralischen Leib''' des Menschen festgesetzt, haben seine '''Interessen, seine Triebe und Begierden''' in die irdische Sphäre heruntergezogen. In was genauer gesagt, haben sich diese luziferischen Wesenheiten festgesetzt?
Dieses, was ich jetzt sage, war aus der instinktiven älteren Erkenntnis
heraus, wenigstens soviel mir bekannt ist, ein wesentlicher Inhalt
der ägyptischen Mysterien. Die ägyptischen Mysterien führten ja ganz
besonders die Menschen zu der Erkenntnis gerade dessen, was sie damals
die oberen und die unteren Götter nannten, die obere und die
untere Götterwelt. Und man kann schon sagen, in dem Befruchtungsakte
vollzieht sich ein polarischer Ausgleich der oberen und der unteren
Götterwelt, und das Ich geht zwischen dem Tod und einer neuen Geburt
zuerst durch diese obere Welt und dann durch die untere Welt. Es
ist durchaus in älteren Zeiten nicht diese eigentümliche Nuance schon
dagewesen, die heute manche verbinden mit Ober- und Unterwelt. Die
obere ist bei den heutigen Menschen immer die gute, und die untere ist
immer die schlechte. Diese Nuance war ursprünglich nicht damit verbunden,
sondern es waren eben nur die zwei Polaritäten, die an der
Gesamtweltbildung teilnehmen mußten. So daß man in der unmittelbaren
Erfahrung die Oberwelt mehr als die Lichtwelt wahrnahm,
schaute, die untere Welt mehr als die Welt der Schwere: Schwere und
Licht als die beiden Polaritäten, mehr nach außen die Sache ausgedrückt.|205|107}}


:Verstehen können Sie das nur, wenn Sie jene Gliederung zugrunde legen, welche Ihnen in meinem Buche «[[Theosophie]]» gegeben ist. Da ist gezeigt, daß wir am Menschen zunächst seinen physischen Leib zu unterscheiden haben, dann seinen Äther- oder Lebensleib und seinen astralischen Leib, oder, wie ich ihn dort genannt habe, den Empfindungsleib oder Seelenleib.
Die Astralwelt ist in gewissem Sinn eine Doppelwelt. Die obere astrale Welt, die Welt des [[Das Gute|Guten]], liegt über dem [[Physische Welt|physischen Plan]]. Die untere astralische Welt, die Welt des [[Das Böse|Bösen]], ist hingegen unter dem Bereich der physischen Welt gelegen.


:Wenn wir diese drei Glieder betrachten, so sind es genau die drei Glieder, die dem Menschen gegeben waren vor seiner irdischen Laufbahn. Was da genannt ist der physische Leib, das ist auf dem alten Saturn veranlagt worden, was genannt ist der Ätherleib, das ist auf der Sonne veranlagt, und dasjenige, was da genannt ist der Seelen- oder Empfindungsleib, ist auf dem alten Monde veranlagt. Jetzt sind auf der Erde nach und nach dazugekommen die [[Empfindungsseele]], die eigentlich eine unbewußte Umänderung, eine unbewußte Bearbeitung des [[Empfindungsleib|Empfindungsleibes]] ist. In der Empfindungsseele hat sich verankert [[Luzifer]]; da hinein hat er sich geschlichen, da sitzt er drinnen. Weiter ist entstanden durch die unbewußte Umarbeitung des [[Ätherleib]]es die [[Verstandesseele]]. Genaueres ist darüber gesagt in der Abhandlung über «[[Die Erziehung des Kindes]]». In diesem zweiten Glied der menschlichen Seele, der Verstandesseele, also in dem umgearbeiteten Stück des Ätherleibes, da hat sich festgesetzt [[Ahriman]]. Da ist er drinnen und führt den Menschen zu falschen Urteilen über das Materielle, führt ihn zu Irrtum und Sünde und [[Lüge]], zu allem, was eben aus der Verstandes- oder Gemütsseele kommt. In alledem zum Beispiel, daß der Mensch sich der Illusion hingibt, mit der [[Materie]] sei das Richtige gegeben, haben wir Einflüsterungen des Ahriman, des Mephistopheles zu sehen. Drittens kommt an die Reihe die [[Bewußtseinsseele]], die in einer unbewußten Umarbeitung des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] besteht. Es ist Ihnen ja erinnerlich, wie diese Umarbeitung geschah. Gegen das Ende der atlantischen Zeit trat der Ätherleib des Kopfes ganz hinein in den physischen Kopf und gestaltete allmählich den physischen Leib so um, daß er eine selbstbewußte Wesenheit wurde. An dieser unbewußten Umarbeitung des physischen Leibes, an der Bewußtseinsseele, arbeitet der Mensch heute noch immer im Grunde genommen. Und in der Zeit, die jetzt kommen wird, werden sich hineinschleichen in diese Bewußtseinsseele und damit in das, was man das menschliche [[Ich]] nennt - denn '''das Ich geht auf in der Bewußtseinsseele''' -, diejenigen geistigen Wesenheiten, die man die [[Asuras]] nennt. Die Asuras werden mit einer viel intensiveren Kraft das Böse entwickeln als selbst die satanischen Mächte der atlantischen oder gar die luziferischen Geister der lemurischen Zeit.
{{GZ|Wenn wir die höheren
Welten genauer, als wir das früher getan haben, beschreiben wollen,
so müssen wir uns klar werden, daß doch noch ein anderer Unterschied
besteht zwischen der astralischen Welt und der devachanischen
Welt. Unsere astralische Welt nämlich, wie wir in ihr leben und wie
sie unseren physischen Raum durchdringt, ist in einer gewissen Beziehung
eine Doppelwelt, während die devachanische Welt in einer
gewissen Weise eine einfache ist. Das ist etwas, was wir als eine Vorbereitung
heute schon erwähnen wollen. Es gibt gewissermaßen zwei
astrale Welten, und die beiden unterscheiden sich in der Weise, daß
die eine sozusagen die astralische Welt des Guten, die andere die
astralische Welt des Bösen ist, während es bei der devachanischen
Welt noch unrichtig wäre, diesen Unterschied in so schroffer Weise
hinzustellen. Wir müssen also sagen, wenn wir die Welten von oben
nach unten betrachten: zuerst das höhere Devachan, dann die niedere
devachanische Welt, dann die astralische Welt, und dann die physische
Welt. Dann betrachten wir noch nicht die Gesamtheit unserer Welten,
sondern wir müssen noch tiefere Welten betrachten als die physische.
Es gibt noch eine unter unserer physischen Welt liegende
untere astralische Welt. Diejenige, die die gute ist, liegt über dem
physischen Plan, diejenige, die die böse ist, darunter, und auch diese
durchdringt die physische Welt praktisch. Nun gehen die verschiedensten
Strömungen hinüber zu den Wesen der astralischen Welt.
Dabei müssen wir unterscheiden, daß Strömungen von guten und
schlechten Eigenschaften von den Menschen ausgehen zu den astralen
Wesenheiten. Die, welche gute Strömungen sind, gehen auch zu einer
guten Wesenheit hin, und die schlechten Strömungen gehen zu einem
entsprechenden schlechten Wesen der astralischen Welt hin. Und
wenn wir die Summe aller guten und bösen Wesen der astralischen
Welt nehmen, haben wir in einer gewissen Weise zwei astralische
Welten. Wenn wir die devachanische Welt betrachten, werden wir
sehen, daß das bei ihr in einem gleichen Maße nicht der Fall ist. Es
stecken also in der astralischen Welt zwei Welten drinnen, die sich
gegenseitig durchdringen und die in gleicher Weise zum Menschen
eine Beziehung haben. Diese zwei Welten sind in bezug auf ihre Entstehungsweise
vor allen Dingen voneinander zu unterscheiden.|107|23f}}


:Das [[Das Böse|Böse]], das die luziferischen Geister den Menschen zugleich mit der Wohltat der [[Freiheit]] brachten, das werden sie alles im Verlaufe der Erdenzeit ganz abstreifen. Dasjenige Böse, das die ahrimanischen Geister gebracht haben, kann abgestreift werden in dem Ablauf der [[Karma|karmischen]] Gesetzmäßigkeit. Das Böse aber, das die asurischen Mächte bringen, ist nicht auf eine solche Weise zu sühnen. Haben die guten Geister dem Menschen Schmerzen und Leiden, Krankheit und Tod gegeben, damit er sich trotz der Möglichkeit des Bösen aufwärts entwickeln kann, haben die guten Geister die Möglichkeit des Karma gegenüber den ahrimanischen Mächten gegeben, um den Irrtum wieder auszugleichen - gegenüber den asurischen Geistern wird das im Verlaufe des Erdendaseins nicht so leicht sein. Denn diese asurischen Geister werden bewirken, daß das, was von ihnen ergriffen ist - und es ist ja des Menschen tiefstes Innerstes, die Bewußtseinsseele mit dem Ich -, daß das Ich sich vereinigt mit der Sinnlichkeit der Erde. Es wird Stück für Stück aus dem Ich herausgerissen werden, und in demselben Maße, wie sich die asurischen Geister in der Bewußtseinsseele festsetzen, in demselben Maße muß der Mensch auf der Erde zurücklassen Stücke seines Daseins. Das wird unwiederbringlich verloren sein, was den asurischen Mächten verfallen ist. Nicht, daß der ganze Mensch ihnen zu verfallen braucht, aber Stücke werden aus dem Geiste des Menschen herausgeschnitten durch die asurischen Mächte. Diese asurischen Mächte kündigen sich in unserem Zeitalter an durch den Geist, der da waltet und den wir nennen könnten den '''Geist des bloßen Lebens in der Sinnlichkeit und des Vergessens aller wirklichen geistigen Wesenheiten und geistigen Welten'''. Man könnte sagen: Heute ist es erst mehr theoretisch, daß die asurischen Mächte den Menschen verführen. Heute gaukeln sie ihm vielfach vor, daß sein Ich ein Ergebnis wäre der bloßen physischen Welt. Heute verführen sie ihn zu einer Art theoretischem [[Materialismus]]. Aber sie werden im weiteren Verlauf - und das kündigt sich immer mehr an durch die wüsten Leidenschaften der Sinnlichkeit, die immer mehr und mehr auf die Erde herniedersteigen - dem Menschen den Blick umdunkeln gegenüber den geistigen Wesenheiten und geistigen Mächten. Es wird der Mensch nichts wissen und nichts wissen wollen von einer geistigen Welt. Er wird immer mehr und mehr nicht nur lehren, daß die höchsten sittlichen Ideen des Menschen nur höhere Ausgestaltungen der tierischen Triebe sind, er wird nicht nur lehren, daß das menschliche Denken nur eine Umwandlung dessen ist, was auch das Tier hat, er wird nicht nur lehren, daß der Mensch nicht bloß seiner Gestalt nach mit dem Tier verwandt ist, daß er auch seiner ganzen Wesenheit nach vom Tier abstamme, sondern der Mensch wird mit dieser Anschauung Ernst machen und so leben." ''(Rudolf Steiner, Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107, S 240 ff., Sechzehnter Vortrag, Berlin, 22. März 1909''
In den ersten [[Kulturepochen]] der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]] erlebten die Menschen nach dem Tod noch die lichte obere astralische Welt. In der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Zeit]] verdüsterte sich der geistige Blick darauf aber immer mehr und war gegen die Zeitenwende zu fast ganz erloschen. Man erlebte nach dem Tod nur mehr die dunkle untere astralische Welt.  


== Die zerstörerische Wirkung der Widersacher in der Natur  ==
{{GZ|Der Zustand der Seele zwischen dem Tode und einer neuen Geburt
war nämlich nicht immer der gleiche, auch er hat sich im Laufe der
Menschheitsentwickelung geändert. Während der vier großen Kulturepochen,
der uralt indischen, derjenigen der heiligen Rishis, der urpersischen,
der Zarathustra-Kultur, der ägyptisch-chaldäischen, der
griechisch-lateinischen und unserer Gegenwart, verband sich der
Mensch immer enger mit dem physischen Plan, gewann ihn immer
lieber. In jedem solchen Zeiträume stieg sozusagen die Menschenseele
immer tiefer in die sinnliche Welt hinab. Je mehr Verständnis der
Mensch für diese Welt hatte, desto fremder wurde ihm die geistige
Welt nach dem Tode. Am meisten war dies der Fall in der griechischlateinischen
Kultur. Lieb hatten sie die physische Welt, dieses sinnliche
Dasein, die Griechen, weil sie in ihrer wunderbaren Kunst, in
dieser herrlichen Verschönerung des physischen Daseins, ihre ganze
Seele ausleben konnten. Dem Römer war diese Welt lieb, weil er in
der Entdeckung des Ich das Gefühl der eigenen Persönlichkeit voll in
sich entwickeln konnte. Der Begriff des römischen Bürgers und das
römische Recht sind Marksteine dieser Kulturepoche. Heimisch fühlt
sich der Römer in dieser physisch-sinnlichen Welt. Erst seit dieser
Zeit entstehen die Rechtsbegriffe, so daß man mit Recht spricht von
dem Heraufkommen der Jurisprudenz im Römischen Reiche, sie ist
das Zeichen der Verehrung der Einzelpersönlichkeit. Und der Tod
wurde das große Unbekannte, das Furcht einflößte. Der Ausspruch
des Achilles: Lieber ein Bettler sein in der Oberwelt, als ein König im
Reiche der Schatten - , er bezeichnet am besten die damalige Auffassung
des Zustandes der Seelen während des Lebens nach dem Tode.
Es entspricht dem Erlebnis der Seele in der geistigen Welt. Je mehr
diese Seelen ihre ganzen Fähigkeiten auslebten im Reich des Irdischen,
desto mehr schwand ihnen das Vermögen, sich in der geistigen Welt
nach dem Tode zurechtzufinden. Die Seele fühlte sich einsam in den
Welten, die sie nun betrat. Auch im Geistgebiet hatte sie das Gefühl,
daß es finster um sie herum sei, leer und kalt. Es fehlte ihr die Fähigkeit,
mitzuerleben das Geistige der jenseitigen Welt. Auch die großen
Führer der Menschheit, die Eingeweihten, auch sie konnten diesen
Zustand nicht ändern, sie, die ja nicht nur hier auf Erden die Lehrer
der Menschen sind, sondern auch drüben in den jenseitigen Welten.
Wenn sie den Toten etwas von der diesseitigen Welt erzählten, so
empfanden diese dann gerade doppelt schmerzlich, daß sie die physische
Welt entbehren mußten, die sie so lieb gewonnen hatten. Sie
konnten also den Toten nichts hinübertragen, was diesen etwas gab,
was ihnen wertvoll war, und so sehnten sich diese alle nach der Wiederverkörperung.
Der Mensch fühlte sich wie abgeschlossen von seinen
Brüdern, er fühlte selbst im Geistgebiet sich verlassen. Wäre das
so geblieben, dann wäre auch auf der Erde die Liebe und die Brüderlichkeit
immer mehr verschwunden. Denn das Verweilen im Geistgebiet
hätte für die Seelen nichts anderes bewirkt, als daß sie als Anlage
sich von dort mit ins sinnlich-physische Dasein den Egoismus
gebracht hätten, das Leben in dem eigenen Selbst.|109|253ff}}


Insofern die äußere Natur etwas ist, das erst nach und nach im Zuge der irdischen Entwicklung aus dem Menschenwesen herausgesetzt wurde, ist auch diese äußere Natur durch die Folgen des [[Sündenfall]]s betroffen. Sie hat dadurch zerstörende Elemente in ihr Wesen aufgenommen. Besonders die [[Äther]]kräfte der Natur sind davon betroffen:
{{GZ|Erobert hatte sich
der Mensch die physische Welt in der nachatlantischen Zeit, aber in
der geistigen Welt war es für ihn traurig und trübe, und auch die Eingeweihten,
die ja hier wie dort Lehrer der Menschheit sind, sie konnten
keinen Trost bringen. Denn wenn sie denen, die in dem Leben
zwischen dem Tode und einer neuen Geburt waren, von dem erzählten,
was in der physischen Welt geschah, so wurden sie ja, jene Menschenseelen,
nur noch unglücklicher, denn sie hingen ja mit allen
Fasern ihrer Seele an dieser sinnlichen Welt, die ihnen nun genommen
war. Eine Änderung ist auch hier eingetreten durch das Ereignis von
Golgatha und die Erscheinung des Christus Jesus auf der Erde. Er
stieg nach seinem Tode am Kreuze in die Unterwelt hinab - man
nennt das die Höllenfahrt - und er verkündete auch denen, die nicht
mehr im physischen Leibe lebten, daß das Leben wirklich den Tod
besiegt hat. Dadurch war den Seelen wieder die Möglichkeit des Aufstiegs
in der geistigen Welt gegeben.|109|252f}}<section end=Astralwelt />


{| width="600px" align="center"
== Siehe auch ==
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* [[Jenseits]]
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[[Lichtäther]]<br> [[Klangäther]]<br> [[Lebensäther]]<br>


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== Literatur ==
[[Luzifer]]<br> [[Ahriman]]<br> [[Asuras]]


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* [[Rudolf Steiner]]: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4 {{Vorträge|088}}
[[Elektrizität]]<br> [[Magnetismus]]<br> [[Dritte Kraft]]  
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen'', [[GA 109]] (2000), ISBN 3-7274-1090-6 {{Vorträge|109}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil'', [[GA 205]] (1987), ISBN 3-7274-2050-2 {{Vorträge|205}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Geheimnis der Trinität'', [[GA 214]] (1999), ISBN 3-7274-2140-1 {{Vorträge|214}}


|}
{{GA}}
 
[[Licht]] ist das [[Ätherisch]]e Bild der [[Astralwelt]]. [[Elektrizität]] ist Licht im untermateriellen Zustand, wodurch eine unterphysische Astralwelt als Reich [[Luzifer]]s entsteht.
 
Der [[Klangäther]] ist das ätherische Bild des [[Niederes Devachan|niederen Devachans]]. [[Magnetismus]] ist in den untermateriellen Zustand gefesselter Klangäther. Dadurch entsteht ein unterphysisches niederes Devachan als Reich [[Ahriman]]s.
 
Der [[Lebensäther]] ist das ätherische Bild des [[Oberes Devachan|oberen Devachans]]. Furchtbare Vernichtungskräfte, die [[Rudolf Steiner]] zusammenfassend als die sog. [[Dritte Kraft]] bezeichnet hat, entstehen, wenn diese Kräfte durch die Asuras in den unterphysischen Bereich gebannt werden. Es entsteht ein unterphysisches oberes Devachan als Reich der [[Asuras]].
 
Diese drei Kräfte werden die [[Erde (Planet)|Erde]] nach und nach zerstören. Einmal wird das sogar im positiven Sinn nötig sein, damit die Menschheit ihre weitere Entwicklung in einem geistigeren Dasein durchmachen kann. Es besteht allerdings die große Gefahr, dass diese Zerstörung zu rasch voranschreitet und an ihr Ziel gelangt, ehe die Menschheit ihr Entwicklungsziel auf Erden erreicht hat. Verhindert werden kann das nur, indem der neu belebende Christusimpuls in der Natur wirksam wird. Dass das so ist, dazu ist aber auch die bewusste Mitarbeit des Menschen nötig.
 
== Die Wirkung der Widersacher in der Hüllennatur des Menschen  ==
 
Das menschliche [[Ich]] entwickelt sich in dem Maß weiter, als es ihm gelingt, seine niederen [[Wesensglieder]] umzuarbeiten und zu vergeistigen. Dieser Arbeit des menschlichen Ichs treten die Widersacher hemmend entgegen. Jede der Widersachermächte setzt dabei den Schwerpunkt ihres Wirkens in einem ganz bestimmten Wesensglied. Das heißt keineswegs, dass die einzelnen Widersacher in den anderen Wesensgliedern nicht wirkten. Tatsächlich erstreckt sich die Wirkung ''aller'' Widersacher auf ''alle'' niederen Wesensglieder, nur hat jeder sein besonderes Zentrum, von dem aus er hauptsächlich wirkt.
 
*[[Luzifer]] ergreift vor allem den [[Astralleib]] und behindert seine Umwandlung zur [[Empfindungsseele]].
*[[Ahriman]] setzt sich im [[Ätherleib]] fest und hemmt seine Umarbeitung zur [[Verstandes- oder Gemütsseele]].
*Die [[Asuras]] greifen primär den [[Physischer Leib|physischen Leib]] an und stören die regelrechte Entwicklung der [[Bewusstseinsseele]]. Da die Gestalt des physischen Leibes der unmittelbarste sinnliche Ausdruck des menschlichen Ichs und das zunächst wesentlichste Instrument zur Entfaltung des [[Ich-Bewusstsein]]s ist, hemmen sie zugleich am direktesten die Ich-Entwicklung. Das geht so weit, dass geradezu Teile des menschlichen Ichs abgesplittert und dauerhaft der sinnlichen Welt einverleibt werden und so für die künftige Entwicklung verlorengehen.
 
Erst mit der [[Bewusstseinsseele]] erwacht der Mensch zur vollbewussten moralischen Verantwortlichkeit. Durch den bewussten Willen zum Guten verbinden wir uns mit dem Christus. Zugleich kann sich aber auch durch die Bewusstseinsseele erstmals der volle bewusste Wille zum [[Das Böse|Bösen]] entfalten, durch den wir uns mit den Asuras verbünden. Die Asuras, gefallene Geister der Persönlichkeit, sind die eigentlichen Geister des [[Egoismus]]. Einmal schon trat ihr Einfluss in der Menschheitsgeschichte deutlich bei den typischen machiavellistischen Renaissancemenschen hervor, etwa bei den Borgia-Päpsten oder manchen spanischen Conquistadores.
 
Vor den schlimmsten Wirkungen Luzifers und Ahrimans wird der Mensch durch göttliche Hilfe bewahrt. Luzifer verführt uns zur sinnlichen Begierde; damit wir dieser nicht vollkommen verfallen, haben uns die guten Götter [[Krankheit]], [[Leid]]en und [[Tod]] gegeben. Durch Ahriman verfällt der Mensch in Irrtum und Lüge. Der [[Christus]] ermöglicht es den Menschen, diese Fehler durch das [[Karma]] in den [[Reinkarnation|aufeinanderfolgenden Erdenleben]] wieder auszugleichen. Eine solche unmittelbare göttliche Hilfe gegenüber den Asuras kann es nicht geben. Der Mensch muss sich zuerst aus freiem Entschluss dem [[Das Gute|Guten]] zuwenden und kein Gott kann ihm dabei helfen. Ist aber der Entschluss aus freiem Willen gefasst, dann kann der Christus durch seine [[Gnade]] helfend eingreifen. Nur eine Hilfe ist für solche möglich, die aus eigener Kraft nicht mehr den Weg zum Guten finden können - die durch andere Menschen, die bereit und befähigt sind, jener Karma auf sich zu nehmen und diesen ihre eigene für das Erdenleben vorbereitete Hüllennatur für die irdische [[Inkarnation]] zur Verfügung stellen.
 
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== Die polare Wirkung von Luzifer und Ahriman auf den Menschen  ==
<div style="margin-left: 20px;">
"Also in der Welt braucht es die luziferischen Kräfte, damit wir nicht schon mit drei Jahren Greise sind. In der Welt braucht es die ahrimanischen Kräfte, damit wir nicht fortwährend Kinder blei­ben. Diese zwei entgegengesetzten Kräfte müssen im Menschen sein.
 
{| width="248" cellspacing="5" cellpadding="5" border="1" align="left" style=""
|-
| <br>
| '''ahrimanisch'''<br>
| '''luziferisch'''<br>
|-
| '''körperlich:'''<br>
| Verhärtung<br>
| Verweichung
|-
| <br>
| Verkalkung<br>
| Verjüngung
|-
| '''seelisch:'''<br>
| Pedanterie<br>
| Phantastik<br>
|-
| <br>
| Philisterhaftigkeit<br>
| Schwärmerei<br>
|-
| <br>
| Materialismus<br>
| Mystik<br>
|-
| <br>
| Trockener Verstand
| Theosophie
|-
| '''geistig:<br>'''
| Aufwachen<br>
| Einschlafen<br>
|}
 
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{{Wikipedia}}


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[[Kategorie:Mythologischer Ort]]
 
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<br> Nun handelt es sich darum, daß diese zwei entgegengesetzten Kräfte ausgeglichen sein müssen. Worinnen liegt nun die Aus-gleichung? Es darf nichts von diesen Kräften überhand nehmen." {{Lit|{{G|349|226}}}}
 
 
==Irrtumsmöglichkeiten==
"Also das Unterlassen und das Unterdrücken des Geistes - wenn wir das Wort <<Geist>> für die Fülle der Menschlichkeit nehmen -, das sind die zwei Stufen des Bösen. Aber das Böse ist niemals wesenhaft, es ist immer entweder ein Unterlassen oder ein Unterdrücken eines Guten. In beiden Fällen ist es ein Manko: Ein mögliches Gutes wird nicht geschaffen oder es wird verhindert. Deswegen ist die Auseinandersetzung mit dem Bösen so schwierig, weil wir immer wieder in den Irrtum hineinkommen, das Böse als etwas Reales, als etwas Handfestes und Wesenhaftes anzusehen.
Das ist auch eine Illusion." (Pietro Archiati: Mit Engeln und Verstorbenen leben, S. 52 - 53).
[[Pietro Archiati]] unterliegt hier als ehemaliger katholischer Priester gleich zwei Irrtümern. Das Böse ist nicht wesenlos - und es kennt nicht lediglich zwei Pole bzw. Stufen. Das wesenhafte Böse bildet eine [[Dreifaltigkeit]] ganz eigener Art: Luzifer, Ahriman und Sorat-Asuras.
Einem ähnlichen Irrtum dem Bösen gegenüber verfiel auch [[Valentin Tomberg]] und zwar nach seiner Konversion zur katholischen Kirche (vgl. Die großen Arcana des Tarot, Kapitel: Der Teufel).
 
</div>
 
== Siehe auch  ==
 
[[Das Böse]], [[Ahriman]]; [[Ahrimanisch]], [[Luzifer]]; [[Luziferisch]], [[Sorat]], [[Asuras]], [[Satan]], [[Diabolos]]
 
== Literatur  ==
 
*Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, [[GA 107]], S 240 ff.
 
*Erhard Fucke: Im Spannungsfeld des Bösen. Erkenntnisse und Perspektiven aus der Anthroposophie Rudolf Steiners, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2002, ISBN 3-7725-1801-X
 
*Michael Kalisch: Das Böse. Polarität und Steigerung, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 3-7725-1761-7
 
*Alfred Schütze: Das Rätsel des Bösen, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1982, ISBN 3-596-25511-2
 
*Rudolf Steiner: Das Mysterium des Bösen, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1993, ISBN 3-7725-0089-7
 
*Pietro Archiati: ''Mit Engeln und Verstorbenen leben''. Die Menschheit an der Schwelle zum Geist, Archiati Vlg., Bad Liebenzell 2011, ISBN 978-3-86772-205-6
 
*Anonymus d'outre Tombe (=Valentin Tomberg): ''Die großen Arcana des Tarot'', zwei Bände; Herder Vlg., Basel 1993, ISBN 3-906371-05-0
 
{{GA}}

Version vom 30. April 2020, 16:56 Uhr

Künstlerische Darstellung der Unterwelt

Die Unterwelt, von den Hebräern Scheol (hebr. שאול) genannt, ist ganz allgemein eine Bezeichnung für einen im Weltbild „unten“ gelegenen Teil der Welt, der vielfach auch mit dem Erdinneren identifiziert wird, wie es etwa Dante Alighieri so grandios in seiner «Göttlichen Komödie» geschildert hat. Mythologien aller Kulturen beschreiben diesen Weltbereich, der außerhalb der Welt der Sterblichen liegt. Hier werden die Toten oder ihre Seelen vermutet, weshalb auch häufig vom Reich der Toten oder von der Totenwelt gesprochen wird. Je nach Kultur besitzt die Unterwelt verschiedene Aspekte, meist gibt es jedoch einen Herrscher aus einem Göttergeschlecht, der ihr vorsteht.

Das Reich der chtonischen Götter

Wer durch die Einweihung in die chthonischen Mysterien den Gang in die Unterwelt antrat, wurde in das Reich der chthonischen Götter geführt. Zu ihnen zählten etwa Demeter, Hekate, Dionysos und natürlich ganz besonders Hades. Der Initiierte lernte dadurch die Kräfte des Kosmos kennen, die durch die Erde hindurch wirken:

„Denn in der griechischen Sage wird Ihnen von einer gewissen Art Initiation immer erzählt: Der Betreffende stieg in die Unterwelt hinab. - Von gewissen Heroen Griechenlands können Sie immer wissen, der erlebt die Initiation, wenn von ihm erzählt wird, er ist in die Unterwelt hinabgestiegen. Das heißt, er hat diejenigen Kräfte des Kosmos kennengelernt, die durch die Erde hindurch wirken, er hat die chthonischen Kräfte kennengelernt.“ (Lit.:GA 214, S. 186f)

Die Unterwelt ist der finstere, dunkle Wohnort der Todes- und Unterweltsgottheiten. Hierher gelangen die Verstorbenen, meist von Seelenführer oder Fergen geleitet, über das Grenzwasser. Im Westen, jenseits des Ozeans, wo die Sonne untergeht, wird der Eingang zur Unterwelt vermutet. Bewacht durch dämonische Wesen ist der Eintritt nur den Toten erlaubt und für Lebende verboten.

In manchen Kulturen ist die Unterwelt ein zwar öder und finsterer, dennoch moralisch unbewerteter Aufenthaltsort, in anderen Kulturen wiederum eine grauen- und quallvoll ausgestaltete Hölle und Wohnsitz des Bösen.

Nach der Theorie der hohlen Erde ist die Unterwelt keine metaphysische Spekulation, sondern schlicht das Erdinnere. Diese ist von einer intelligenten Rasse und allerlei Tieren bevölkert und wird von einer Zentralsonne beleuchtet.

Mythologie

Griechische Mythologie

Aus der griechischen Mythologie stammt die älteste Beschreibung der Unterwelt. Ihr Herrscher ist der Gott Hades (römisch: Pluto), sie heißt selber auch der Hades. Mit Hilfe des Fährmannes Charon kann der Fluss Styx, der Ober- und Unterwelt voneinander trennt, überquert werden. Ein Ungeheuer, der Hund Kerberos, bewacht den Eingang und sorgt dafür, dass kein Lebender den Hades betritt. Unterhalb des Hades befindet sich der Tartaros, die tiefste Region, die von unheimlichen Gestalten bewohnt wird. Diejenigen, die Verfehlungen gegen die Götter begangen haben, sollen hier ewige Qualen erleiden. Der Bereich ist von einer ehernen Mauer und dem flammenden Fluss Pyriphlegeton umgeben und dient Zeus als Gefängnis für Missetäter und Gottesfrevler (z.B. Tantalos, Sisyphos). Eine ausführliche Schilderung der Unterwelt gibt Platon in seinem Dialog Phaidon.

Nordische Mythologie

Der Begriff Niflheim oder Helheim beschreibt die Unterwelt in der nordischen Mythologie. Hier herrscht die Göttin Hel. Ihr Reich ist von einem Fluss umgeben, über den eine goldene Brücke führt. Die Heljungfrau Modgudur bewacht die Brücke und befragt die Ankömmlinge nach Namen und Geschlecht, nach anderen der Helhund Garm. Erst nach dieser Prüfung und die Überwindung des eisernen Zauns erreicht die verstorbene Seele das Reich Helheim. Helheim ist dabei kein Ort der Strafe, sondern ein Aufenthaltsort der Toten, die an Krankheit oder Altersschwäche (den "Strohtod") gestorben sind.

Totengötter in den Kulturen

Die Unterwelt als Teil der Astralwelt

„Wir wissen ja, daß uns in einem großen Homerischen Epos, der «Odyssee», erzählt wird, daß Odysseus auch in die Unterwelt hinabgestiegen sei. Wer die Sprache der griechischen Eingeweihten, die so etwas geschrieben haben, versteht, wird wissen, daß das Hinabsteigen in die Unterwelt immer bedeutet das Eingeweihtwerden in die Mysterien, das Überschreiten der Pforte des Todes schon während des Lebens. In unserem besonderen Fall bedeutet es auch das Kennenlernen der astralen Welt. Nichts anderes also bedeutet dieses Hinabsteigen des Odysseus in die Unterwelt, als daß Odysseus kennenlernt die Welt des Astralen. Unter anderem wird uns erzählt, daß Odysseus in der Unterwelt drei Verstorbene gesehen hat: den Tityos, den Sisyphos und den Tantalos. Er sah den ersten, Tityos, wie er auf dem Boden lag und zwei Geier ihm an seiner Leber fraßen. Den Tantalos sah er an einem See stehen und brennenden Durst leiden; wenn er sich hinabbeugte, um zu trinken, versiegte das Wasser, so daß er es nicht erreichen konnte. Er litt auch an Hunger. Über ihm war ein Baum mit Äpfeln; wenn er ihn aber erreichen wollte, so entglitt er ihm. Das sind Bilder, die uns zeigen sollen, welche Formen die Begierden des Menschen in der astralen Welt nach dem Tode annehmen, wie der Mensch an Begierden hängt und wie sie sich ausleben. Der erste, Tityos, liegt auf der Erde und an seiner Leber nagt eine böse Macht, ein Geier. Das deutet darauf hin, daß er am niederen, sinnlichen Leben gehangen hat und daß dieses niedere, sinnliche Leben auf die Dauer keine Befriedigung bringen kann. Sisyphos, der Habgierige, wird dadurch gequält, daß er seine Wünsche, die immer von neuem entstehen, niemals befriedigen kann. Tantalos hängt an den Bildern einer phantastischen Einbildungskraft und muß das ewig Unbefriedigende einer solchen Einbildungskraft auskosten.

Da sind Bilder für unser astrales Leben gegeben. Wem der Blick geöffnet wird für die astrale Welt, der kann nur in solchen Bildern sprechen. Der Seher weiß, wie wenig die Worte aus unserem täglichen Leben ausreichen, um das zu schildern, was er in der Astralwelt schaut. Unsere Sprache kann nur ein sehr spärliches Ausdrucksmittel sein, um das in Worte zu bringen, wovon zu berichten ist. Darum werde ich Ihnen heute kaum etwas anderes geben können als Bilder, als bildliche Vorstellung von den Wesen, die demjenigen bekannt werden, dessen Seherblick geöffnet ist. Es sind dies Wesen, die unseren Raum bevölkern, auch wenn wir sie im physischen Leben nicht wahrnehmen.“ (Lit.:GA 88, S. 59f)

„Es ist wirklich so, daß die Zeit bis zur Mitternachtsstunde und von der Mitternachtsstunde an - beide Teile sind ja zwischen Tod und neuer Geburt - eigentlich sehr verschieden sind voneinander. Ich habe diese Erlebnisse in meinem Wiener Vortragszyklus von 1914 von innen aus geschildert. Wenn wir sie mehr von außen anschauen, müssen wir eben sagen: Das Ich wird in der ersten Hälfte, bis zur Mitternachtsstunde, mehr kosmisch und bereitet dasjenige vor im Kosmos, was dann auf dem Umwege durch die Mutter in die nächste Inkarnation hineingeht. Und von der Mitternachtsstunde des Daseins bis zur nächsten Geburt geht das Ich in dasjenige über, was eigentlich in den alten Mysterien Unterwelt genannt wurde, und auf dem Umwege durch diese Unterwelt nimmt es den Weg durch die Befruchtung. Und da kommen im Grunde genommen die zwei Pole des Menschen zusammen durch die Mutter und den Vater, von der Oberwelt und von der Unterwelt.

Dieses, was ich jetzt sage, war aus der instinktiven älteren Erkenntnis heraus, wenigstens soviel mir bekannt ist, ein wesentlicher Inhalt der ägyptischen Mysterien. Die ägyptischen Mysterien führten ja ganz besonders die Menschen zu der Erkenntnis gerade dessen, was sie damals die oberen und die unteren Götter nannten, die obere und die untere Götterwelt. Und man kann schon sagen, in dem Befruchtungsakte vollzieht sich ein polarischer Ausgleich der oberen und der unteren Götterwelt, und das Ich geht zwischen dem Tod und einer neuen Geburt zuerst durch diese obere Welt und dann durch die untere Welt. Es ist durchaus in älteren Zeiten nicht diese eigentümliche Nuance schon dagewesen, die heute manche verbinden mit Ober- und Unterwelt. Die obere ist bei den heutigen Menschen immer die gute, und die untere ist immer die schlechte. Diese Nuance war ursprünglich nicht damit verbunden, sondern es waren eben nur die zwei Polaritäten, die an der Gesamtweltbildung teilnehmen mußten. So daß man in der unmittelbaren Erfahrung die Oberwelt mehr als die Lichtwelt wahrnahm, schaute, die untere Welt mehr als die Welt der Schwere: Schwere und Licht als die beiden Polaritäten, mehr nach außen die Sache ausgedrückt.“ (Lit.:GA 205, S. 107)

Die Astralwelt ist in gewissem Sinn eine Doppelwelt. Die obere astrale Welt, die Welt des Guten, liegt über dem physischen Plan. Die untere astralische Welt, die Welt des Bösen, ist hingegen unter dem Bereich der physischen Welt gelegen.

„Wenn wir die höheren Welten genauer, als wir das früher getan haben, beschreiben wollen, so müssen wir uns klar werden, daß doch noch ein anderer Unterschied besteht zwischen der astralischen Welt und der devachanischen Welt. Unsere astralische Welt nämlich, wie wir in ihr leben und wie sie unseren physischen Raum durchdringt, ist in einer gewissen Beziehung eine Doppelwelt, während die devachanische Welt in einer gewissen Weise eine einfache ist. Das ist etwas, was wir als eine Vorbereitung heute schon erwähnen wollen. Es gibt gewissermaßen zwei astrale Welten, und die beiden unterscheiden sich in der Weise, daß die eine sozusagen die astralische Welt des Guten, die andere die astralische Welt des Bösen ist, während es bei der devachanischen Welt noch unrichtig wäre, diesen Unterschied in so schroffer Weise hinzustellen. Wir müssen also sagen, wenn wir die Welten von oben nach unten betrachten: zuerst das höhere Devachan, dann die niedere devachanische Welt, dann die astralische Welt, und dann die physische Welt. Dann betrachten wir noch nicht die Gesamtheit unserer Welten, sondern wir müssen noch tiefere Welten betrachten als die physische. Es gibt noch eine unter unserer physischen Welt liegende untere astralische Welt. Diejenige, die die gute ist, liegt über dem physischen Plan, diejenige, die die böse ist, darunter, und auch diese durchdringt die physische Welt praktisch. Nun gehen die verschiedensten Strömungen hinüber zu den Wesen der astralischen Welt. Dabei müssen wir unterscheiden, daß Strömungen von guten und schlechten Eigenschaften von den Menschen ausgehen zu den astralen Wesenheiten. Die, welche gute Strömungen sind, gehen auch zu einer guten Wesenheit hin, und die schlechten Strömungen gehen zu einem entsprechenden schlechten Wesen der astralischen Welt hin. Und wenn wir die Summe aller guten und bösen Wesen der astralischen Welt nehmen, haben wir in einer gewissen Weise zwei astralische Welten. Wenn wir die devachanische Welt betrachten, werden wir sehen, daß das bei ihr in einem gleichen Maße nicht der Fall ist. Es stecken also in der astralischen Welt zwei Welten drinnen, die sich gegenseitig durchdringen und die in gleicher Weise zum Menschen eine Beziehung haben. Diese zwei Welten sind in bezug auf ihre Entstehungsweise vor allen Dingen voneinander zu unterscheiden.“ (Lit.:GA 107, S. 23f)

In den ersten Kulturepochen der nachatlantischen Zeit erlebten die Menschen nach dem Tod noch die lichte obere astralische Welt. In der griechisch-lateinischen Zeit verdüsterte sich der geistige Blick darauf aber immer mehr und war gegen die Zeitenwende zu fast ganz erloschen. Man erlebte nach dem Tod nur mehr die dunkle untere astralische Welt.

„Der Zustand der Seele zwischen dem Tode und einer neuen Geburt war nämlich nicht immer der gleiche, auch er hat sich im Laufe der Menschheitsentwickelung geändert. Während der vier großen Kulturepochen, der uralt indischen, derjenigen der heiligen Rishis, der urpersischen, der Zarathustra-Kultur, der ägyptisch-chaldäischen, der griechisch-lateinischen und unserer Gegenwart, verband sich der Mensch immer enger mit dem physischen Plan, gewann ihn immer lieber. In jedem solchen Zeiträume stieg sozusagen die Menschenseele immer tiefer in die sinnliche Welt hinab. Je mehr Verständnis der Mensch für diese Welt hatte, desto fremder wurde ihm die geistige Welt nach dem Tode. Am meisten war dies der Fall in der griechischlateinischen Kultur. Lieb hatten sie die physische Welt, dieses sinnliche Dasein, die Griechen, weil sie in ihrer wunderbaren Kunst, in dieser herrlichen Verschönerung des physischen Daseins, ihre ganze Seele ausleben konnten. Dem Römer war diese Welt lieb, weil er in der Entdeckung des Ich das Gefühl der eigenen Persönlichkeit voll in sich entwickeln konnte. Der Begriff des römischen Bürgers und das römische Recht sind Marksteine dieser Kulturepoche. Heimisch fühlt sich der Römer in dieser physisch-sinnlichen Welt. Erst seit dieser Zeit entstehen die Rechtsbegriffe, so daß man mit Recht spricht von dem Heraufkommen der Jurisprudenz im Römischen Reiche, sie ist das Zeichen der Verehrung der Einzelpersönlichkeit. Und der Tod wurde das große Unbekannte, das Furcht einflößte. Der Ausspruch des Achilles: Lieber ein Bettler sein in der Oberwelt, als ein König im Reiche der Schatten - , er bezeichnet am besten die damalige Auffassung des Zustandes der Seelen während des Lebens nach dem Tode. Es entspricht dem Erlebnis der Seele in der geistigen Welt. Je mehr diese Seelen ihre ganzen Fähigkeiten auslebten im Reich des Irdischen, desto mehr schwand ihnen das Vermögen, sich in der geistigen Welt nach dem Tode zurechtzufinden. Die Seele fühlte sich einsam in den Welten, die sie nun betrat. Auch im Geistgebiet hatte sie das Gefühl, daß es finster um sie herum sei, leer und kalt. Es fehlte ihr die Fähigkeit, mitzuerleben das Geistige der jenseitigen Welt. Auch die großen Führer der Menschheit, die Eingeweihten, auch sie konnten diesen Zustand nicht ändern, sie, die ja nicht nur hier auf Erden die Lehrer der Menschen sind, sondern auch drüben in den jenseitigen Welten. Wenn sie den Toten etwas von der diesseitigen Welt erzählten, so empfanden diese dann gerade doppelt schmerzlich, daß sie die physische Welt entbehren mußten, die sie so lieb gewonnen hatten. Sie konnten also den Toten nichts hinübertragen, was diesen etwas gab, was ihnen wertvoll war, und so sehnten sich diese alle nach der Wiederverkörperung. Der Mensch fühlte sich wie abgeschlossen von seinen Brüdern, er fühlte selbst im Geistgebiet sich verlassen. Wäre das so geblieben, dann wäre auch auf der Erde die Liebe und die Brüderlichkeit immer mehr verschwunden. Denn das Verweilen im Geistgebiet hätte für die Seelen nichts anderes bewirkt, als daß sie als Anlage sich von dort mit ins sinnlich-physische Dasein den Egoismus gebracht hätten, das Leben in dem eigenen Selbst.“ (Lit.:GA 109, S. 253ff)

„Erobert hatte sich der Mensch die physische Welt in der nachatlantischen Zeit, aber in der geistigen Welt war es für ihn traurig und trübe, und auch die Eingeweihten, die ja hier wie dort Lehrer der Menschheit sind, sie konnten keinen Trost bringen. Denn wenn sie denen, die in dem Leben zwischen dem Tode und einer neuen Geburt waren, von dem erzählten, was in der physischen Welt geschah, so wurden sie ja, jene Menschenseelen, nur noch unglücklicher, denn sie hingen ja mit allen Fasern ihrer Seele an dieser sinnlichen Welt, die ihnen nun genommen war. Eine Änderung ist auch hier eingetreten durch das Ereignis von Golgatha und die Erscheinung des Christus Jesus auf der Erde. Er stieg nach seinem Tode am Kreuze in die Unterwelt hinab - man nennt das die Höllenfahrt - und er verkündete auch denen, die nicht mehr im physischen Leibe lebten, daß das Leben wirklich den Tod besiegt hat. Dadurch war den Seelen wieder die Möglichkeit des Aufstiegs in der geistigen Welt gegeben.“ (Lit.:GA 109, S. 252f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.


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