Persephone und Ludwig Wittgenstein: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Meyers_b12_s0862.png|thumb|right|350px|Persephone und Hades (Abzeichnung eines Reliefs im Vatikan aus Meyers Konversationslexikon)]]
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[[Datei:Ludwig Wittgenstein 1910.jpg|mini|Ludwig Wittgenstein, 1910]]
'''Ludwig Josef Johann Wittgenstein''' (* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph.


'''Persephone''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griechisch]] Περσεφόνη, älteste Form Περσόφαττα mit der Bedeutung die, „welche [beim Dreschen] die Garben schlägt“) ist in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] eine [[Wikipedia:Totengott|Toten]]-, Unterwelt- und [[Wikipedia:Fruchtbarkeitsgottheit|Fruchtbarkeitsgöttin]]. In der [[Wikipedia:Römische Mythologie|römischen Mythologie]] wird sie als '''[[Proserpina]]''' aus dem unterworfenen Griechenland zusammen mit den Sklaven importiert, nachdem ihre ursprüngliche Identität mit der altrömischen [[Wikipedia:Ceres (Mythologie)|Ceres]] nicht deutlich ist. In [[christlich]] erneuerte Form wurde sie als [[Göttin Natura]] bis zum Ende des [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]]s besungen, namentlich von den Vertretern der [[Schule von Chartres]], etwa in «De mundi universitate»  von [[Bernardus Silvestris]], oder auch in «De planctu naturae» und im «Anticlaudianus» des [[Alanus ab Insulis]].
Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der [[Logik]], der [[Sprache]] und der [[Philosophie des Geistes]]. Seine beiden Hauptwerke ''Logisch-philosophische Abhandlung'' ([[Wikipedia:Tractatus Logico-Philosophicus|Tractatus Logico-Philosophicus]] 1921) und ''[[wikipedia:Philosophische Untersuchungen|Philosophische Untersuchungen]]'' (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophischer Schulen, des [[Logischer Positivismus|Logischen Positivismus]] und der [[Analytische Philosophie|Analytischen Sprachphilosophie]].


Persephone ist die Tochter des [[Zeus]] und seiner Schwester [[Demeter]] und trägt oft den Namen '''Kore''' (Κόρη, „Mädchen“).
== Ludwig Wittgenstein und die Anthroposophie ==
Wittgenstein gilt als [[Nominalismus|Nominalist]], der [[Denken]] mit Sprechen bzw. Sprache identifiziert. Er ist jedoch einer der ganz wenigen Philosophen, die originär dachten. Seine Philosophie stellt sich hinein in das moderne Denken wie die Werke großer Künstler, die aus Eigenem schufen. "Von Wittgenstein können Sie lernen, wie Begriffe funktionieren." ([[wikipedia:Wolfgang Welsch (Philosoph)|Wolfgang Welsch]]). (Dies bezieht sich auf die Familieneigenschaft von Begriffen, der Begriff 'Spiel' beispielsweise läßt sich durch eine Definition nicht bestimmen, es findet sich immer ein Beispiel eines Spiels, auf das die Definition nicht paßt. "Spiel" ist eine [[Universalie]]).


== Mythos ==
"Als Wittgenstein dann aber bemerkte, daß der Sprache dieselbe Verallgemeinerung nicht möglich sei, welche die Mathematik besitzt - die Mathematik bietet nach [[Kant]] für die Welterkenntnis die einzige Wahrheitsstütze -, da zog Wittgenstein aus dem in Kants Denken über Raum und Zeit als menschlichen Formen der Anschauung enthaltenen Nominalismus den letztmöglichen und letztnötigen Schluß, daß wir keine andere Wahrheit besäßen, als welche in den vielen gesprochenen Sprachen selbst verborgen liege. Das war endlich der Zusammenbruch einer bestimmten philosophischen Strömung, der sowohl der Positivismus Galileis wie das scharfsichtige System Kants angehören und die darum heute am weitesten verbreitet ist. Wittgensteins aus seinen Voraussetzungen richtig gezogener Schluß bedeutete aber nicht den Zusammenbruch der Philosophie überhaupt; der [[Idealismus]] von [[Platon]] bis [[Hegel]] war nicht betroffen." ([[Diether Lauenstein]]: Das Ich und die Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1974, S. 202)


Ihr eigener Vater Zeus verliebte sich in Kore, in der Gestalt einer Schlange kroch er in sie und befruchtete seine Tochter, sie gebar [[Zagreus]], der Zeus' Nachfolger werden sollte. Nachdem nun Zeus seinen Willen bekommen hatte, zeigte er kein Interesse mehr an Kore. Sein Bruder [[Wikipedia:Hades|Hades]], der Gott der Unterwelt, verliebte sich in sie. Hades bat Zeus um Kore. Wissend, dass Kore nicht freiwillig in die sonnenlose Unterwelt gehen würde, stimmte Zeus weder zu, noch lehnte er ab. Hades interpretierte dies als Zustimmung. Als Kore in der [[Wikipedia:Nysa (Mythos)|Nysa]]-Ebene Blumen pflückte, stieg Hades aus der Unterwelt empor und entführte Kore auf seiner Kutsche. Ihre Hilfeschreie wurden von Zeus ignoriert. Kore fügte sich, nun als Persephone bezeichnet, in ihr Schicksal.
"Früher gab es Leute, die gefragt haben: welcher Philosoph hat recht? Haraklit oder Heidegger, Kant oder Steiner oder wer sonst? (...) Weil aber L.W. geschrieben hat 'Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten' und wohl kaum jemand fragen wird: wer hat recht, Goethe oder Schiller, Rilke oder Ringelnatz? schauen wir L.W.'s Werk und Leben als Kunstwerk an. Er selber hat einmal sein Leben und jedes Leben 'Gotteskunstwerk' genannt. Was sagt L.W. mit seinem Leben und Werk?" (Gussmann, Lit.: S. 5.) Gussmann interpretiert Wittgenstein dahingehend, daß sein Frühwerk der Logik zuzuordnen sei (rationale Wissenschaft, Empirismus, Wahrnehmung), sein Spätwerk dem Logos (Begriff, Intuition).


Siehe auch: [[Wikipedia:Pheneos|Pheneos]]
"Der Komponist arbeitet auf Grund der Kompositionslehre.
Die letztere ist eine Summe von Kenntnissen, deren Besitz
eine notwendige Vorbedingung des Komponierens ist. Im
Komponieren dienen die Gesetze der Kompositionslehre
dem Leben, der realen Wirklichkeit. Genau in demselben
Sinne ist die Philosophie eine Kunst. Alle wirklichen Philosophen waren Begriffskünstler. Für sie wurden die menschlichen Ideen zum Kunstmateriale und die wissenschaftliche
Methode zur künstlerischen Technik. Das abstrakte Denken
gewinnt dadurch konkretes, individuelles Leben. Die Ideen
werden Lebensmächte. Wir haben dann nicht bloß ein Wissen von den Dingen, sondern wir haben das Wissen zum
realen, sich selbst beherrschenden Organismus gemacht;
unser wirkliches, tätiges Bewußtsein hat sich über ein bloß
passives Aufnehmen von Wahrheiten gestellt.<ref> Diese Ansichten von Philosophie als Kunst dürfen nicht verwechselt werden mit Auffassungen wie "Anything Goes", Wissenschaft als Kunst, (Feyerabend), die sich aus einer erkenntnistheoretischen Position ergeben. Das Opus kann aber eine Mischung von beidem sein, wie schon bei [[Nietzsche]].</ref>  ({{G|004|270)}}


== Homerischer Mythos ==
== Literatur ==
[[Bild:Proserpina.jpg|thumb|Die ''Proserpina'' von [[Wikipedia:Dante Gabriel Rossetti|Dante Gabriel Rossetti]] - Der verhängnisvolle Biss in den Granatapfel]]
* [[Siegfried Gussmann]]: Ludwig Wittgenstein. Genie zwischen Logik und Logos. 1994. ''(Gussmann war Pfarrer der [[Christengemeinschaft]]; Biographische Angaben:[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=841].)
[[Wikipedia:Homer|Homer]] berichtet in der ''Hymne für Demeter'', dass Persephones Mutter Demeter neun Tage nach ihrer Tochter suchte und schließlich von [[Wikipedia:Hekate|Hekate]], die Persephones Schreie gehört hatte, in Kenntnis gesetzt wurde. Sie war ob des Raubes entsetzt. Bei [[Wikipedia:Ovid|Ovid]] (in den ''Metamorphosen'') versucht die Nymphe [[Wikipedia:Cyane|Cyane]], die in der Nähe ist, vergeblich die Entführung Proserpinas abzuwenden. In ihren Tränen löst sie sich schließlich auf, in der so entstandenen Quelle findet Demeter den Gürtel ihrer Tochter.


Demeter wollte mit den Göttern nichts mehr zu tun haben und verließ den [[Wikipedia:Olymp|Olymp]]. Sie befahl den Pflanzen, nicht mehr zu sprießen, und schon bald war alles Land verödet. Die verzweifelnden Götter wandten sich nun an Zeus, er solle doch etwas unternehmen. Zeus blieb nichts anderes übrig und - da Demeter nicht verhandeln, sondern nur ihre Tochter wieder haben wollte - willigte er unter der Bedingung ein, dass Kore zurückkehren könne, wenn sie in der Unterwelt noch nichts gegessen hätte. Demeter war einverstanden. Also ging man gemeinsam in die Unterwelt und fragte sie, ob sie etwas gegessen hätte. Kore antwortete nein. Auch Hades hatte sie nichts essen sehen, somit war alles klar.
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_wittgenstein.pdf Ludwig Wittgenstein: Leben und Werk] PDF


Hades war jedoch schwerst verbittert, er liebte seine Persephone, doch gegen Zeus' Willen war er machtlos. Aber plötzlich meldete sich ein Denunziant namens [[Wikipedia:Askalaphos (Unterweltsdämon)|Askalaphos]], der gesehen haben wollte, dass Persephone vier Kerne eines [[Wikipedia:Granatapfel|Granatapfel]]s gegessen hätte. Er schwor sogar den heiligen Eid beim [[Wikipedia:Styx|Styx]]. Hades bestand nun darauf, dass Persephone bleiben müsse, aber Zeus meinte, dass man vier Kerne schwerlich als ein ordentliches Essen bezeichnen könne, jedoch gegessen hatte sie wirklich etwas. Ein Kompromiss musste her. Nach langen und zähen Verhandlungen einigte man sich auf Folgendes: 4 Monate musste Persephone in der Unterwelt mit Hades leben, die restlichen 8 Monate durfte sie auf der Erde bei ihrer Mutter verbringen. Die 4 Monate in der Unterwelt stellen die unfruchtbare Zeit auf der Erde dar, ihre Mutter Demeter ist traurig, und daher blüht keine Pflanze, aber wenn ihre Tochter bei ihr ist, blüht und gedeiht alles.
== Weblinks ==
 
== Kult ==
Die Bedeutung des Mythos ist eine allegorische Darstellung des Zyklus der Jahreszeiten. In den [[Wikipedia:Mysterien von Eleusis|Eleusinischen Mysterien]] wurde der Mythos als das Bild einer höheren Idee, nämlich der Unsterblichkeit der Seele, aufgefasst und jedes Jahr festlich begangen. Nach dem Orphismus sitzt sie verschleiert auf einem Stuhl im Hades und hat einen Kranz von Mohn auf dem Haupte.
 
Persephone steht in enger Verbindung zu ihrer Mutter Demeter, so wurde sie meist gemeinsam mit ihr außer in [[Wikipedia:Eleusis|Eleusis]] auch in [[Wikipedia:Böotien|Böotien]], im [[Wikipedia:Peloponnes|Peloponnes]] und auf [[Wikipedia:Sizilien|Sizilien]] verehrt. Bei den [[Wikipedia:Orphiker|Orphiker]]n der späteren Zeit ist Persephone eine allwaltende Naturgottheit und wird vielfach mit anderen mythischen Gottheiten, [[Hekate|Hekate]], [[Wikipedia:Gaia (Mythologie)|Gaia]], [[Wikipedia:Rhea|Rhea]], [[Isis]], vermengt. Der römische Name Proserpina scheint nur eine Latinisierung von Persephone zu sein. Dargestellt wurde Persephone und Hades (Relief im [[Wikipedia:Vatikanstadt|Vatikan]] zu Rom), Persephone entweder als leibliche Tochter der Demeter oder als strenge Gemahlin des Hades, mit königlichen Insignien und der Fackel, dem Symbol der eleusinischen Weihen (s. Abbildung). Einzelbilder sind schwer zu bestimmen, da ihr Ideal mit dem ihrer Mutter mehr oder weniger zusammenfließt; nur wird sie stets jugendlicher aufgefasst
 
== Der geistige Hintergrund ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Persephone ist in das Irdische untergetaucht, um die
Pflanzenwelt davon zu befreien, bloß vom Irdischen sich
bilden zu müssen. Das ist der Niederstieg eines göttlichgeistigen
Wesens in die Natur der Erde. Auch Persephone
hat ja eine Art «Auferstehung», aber jährlich in rhythmischer
Folge." {{Lit|{{G|026|163}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Die ganze Sage hat eine tiefe Bedeutung. Die Persephone,
welche von Zeit zu Zeit in die Finsternis der Unterwelt zu
steigen hat, ist ein Sinnbild der menschlichen Seele. Diese Seele
stammt aus himmlischen Regionen und ist zur Unsterblichkeit
bestimmt. Sie ist eine Tochter der unsterblichen Erdenseele,
welche durch Demeter sinnbildlich dargestellt wird.
Aber die Menschenseele kann nicht ungeteilt ihre Unsterblichkeit
genießen. Sie muß von Zeit zu Zeit in das Reich des
Todes gehen.
 
Der Grieche liebte die Welt; und der Tod hatte für ihn
etwas Furchtbares. Achilles, der von Odysseus in der Unterwelt
getroffen worden ist, hat bekanntlich gesagt, daß er lieber
ein Bettler sei auf der Oberwelt, als ein König im Reiche der
Schatten. Aber zu dieser gewöhnlichen griechischen Weltauffassung
sollten die Mysterien ein Gegenbild abgeben. Sie
sollten den Wert des Ewigen, Dauernden darstellen gegenüber
dem Irdisch-Vergänglichen. Und so bedeutet die Oberwelt
in der Persephonesage eigentlich die himmlischen Regionen,
in denen Persephone als unsterblich ist. Und die
Unterwelt ist ein Sinnbild der Erde. Ursprünglich stammt die
Seele aus himmlischen Regionen. Sie wird aber von Zeit zu
Zeit auf der Erde verkörpert. Sie genießt hier, auf der Erde,
von deren Früchten (Granatapfel) und muß deshalb immer
wieder zurückkehren. Das heißt, die Seele hat die Begierde
zum Irdischen, und wird dadurch zu immer neuen Verkörperungen
getrieben. Die Erdenseele (Demeter) möchte ihrer
Tochter, der Menschenseele, die Unsterblichkeit geben. Deshalb
sucht Demeter das ihr anvertraute Kind im Feuer zu
läutern, zu heilen von der Sterblichkeit.
 
Nun wurde in Zusammenhang mit diesem Drama von der
Menschenseele das Schicksal des Gottes Dionysos gebracht.
Dionysos ist der Sohn des Zeus und einer sterblichen Mutter,
der Semele. Zeus entreißt das noch unreife Kind der vom
Blitze erschlagenen Mutter und bringt es zur Reife in der
eigenen Hüfte. Hera, die Göttermutter, reizt die Titanen
gegen das Kind auf. Sie zerstückeln es. Aber Athene rettet
das Herz des Knaben und bringt es dem Zeus. Dieser erzeugt
daraus zum zweiten Male den Dionysos. Der von Unsterblichem
und Sterblichem abstammende Dionysos ist das Sinnbild
des Menschengeistes. Und in dem Menschengeist ist ein
Teil des göttlichen Geistes selbst zu erkennen. Dieser Geist
erscheint in dem Menschen nicht rein, sondern in dem Gewände
der Leidenschaften. Die Titanen sind das Sinnbild
dieser Leidenschaften. Sie lassen in dem einzelnen Menschen
nicht den ganzen, reinen Gottesgeist wirken, sondern immer
nur ein Stück desselben. Aber trotzdem gibt es in jedem
Menschen den Quell des Göttlichen (das Herz). Dieser wird
durch die Weisheit (Athene) gerettet. Die Läuterung, die
Heilung des durch die titanischen Leidenschaften zerstörten
Gottesgeistes wird in dem Dionysosdrama dargestellt.
 
Nimmt man nun die beiden Dramen, das Persephone- und
Dionysosdrama zusammen, so ergibt sich das menschliche
Urdrama, wie es den Griechen dargestellt wurde, die zu den
eleusinischen Mysterien zugelassen wurden. Aus Geist,und
Seele besteht der innere, der höhere Mensch. Die Seele entstammt
der unsterblichen Erdseele, der Geist dem ewigen
Gottesgeiste. Die Erdenlaufbahn stellt für die Seele eine Unterbrechung,
für den Geist eine Zerstückelung dar. Beide
müssen geläutert, gereinigt von dem Irdischen werden. Die
irdischen Leidenschaften müssen zu geistigen werden. Der
Mensch, der die beiden Dramen sah, sollte angeregt werden,
mit der eigenen Seele und dem eigenen Geiste diese Läuterung
vorzunehmen. In dem Schicksale der Persephone und
des Dionysos sollte er das eigene sehen. Die große Selbsterziehung,
welche er mit sich vorzunehmen habe, wurde ihm
in diesen Dramen vorgeführt." {{Lit|{{G|034|154ff}}}}
</div>
 
=== Persephone und das alte Naturhellsehen ===
 
Persephone ist die Lenkerin und Leiterin des alten naturhaften [[Hellsehen]]s.
 
<div style="margin-left:20px">
Wir wissen aus diesen
geisteswissenschaftlichen Vorträgen von einem alten Hellsehen der
Menschheit, das aus der menschlichen Natur in uralten Zeiten wie
selbstverständlich heraussprudelte, so daß, wie Hunger und Durst
und Atembedürfnis, aus dieser menschlichen Seele sich die hellseherischen
Bilder herausgestalteten, in welche sich die Geheimnisse
der geistigen Welten hineinergossen. Das ist etwas, was der
Mensch einmal als Gabe uralten Hellsehens besaß und was dem
Menschen gleichsam geraubt ist von dem, was später im menschlichen
Leben Erkenntnis wurde. Teils fühlend, daß gerade in seiner
Zeit dieser Raub des alten Hellsehens durch moderne Erkenntnis
sich vollzog, teils voraussehend, wie das in künftigen Zeiten, die
jetzt die unsrigen sind, immer mehr und mehr geschehen sollte,
wandte der alte Grieche seinen Seelenblick hinauf zu derjenigen
Göttergestalt, welche die Kräfte, die zu jenem alten Hellsehen
führten, in der menschlichen Seele loslöste aus der unmittelbaren
elementarischen Natur heraus. Er sah zu jener Göttin auf, die die
Regentin des alten an die menschliche Natur gebundenen Hellsehens
war, und nannte sie Persephone. Und dann sagte sich der
alte Grieche: An die Stelle der alten Seherkultur wird immer mehr
und mehr eine andere treten, die von Menschen dirigiert wird, von
Menschen geboren wird, denen das alte Hellsehen schon verlorengegangen
ist. - In derjenigen Kultur, die der alte Grieche anknüpfte
an die Namen Agamemnon, Odysseus, Menelaos, ist das gegeben,
was wir heute als unsere äußere, nicht mehr von hellseherischen
Kräften berührte geistige Kultur erkennen." {{Lit|{{G|129|16f}}}}
</div>
 
== Kunst ==
Persephone wird in der bildenden Kunst meist gemeinsam mit [[Wikipedia:Hades|Hades]] dargestellt, der sie raubt. Manche Abbildungen beschäftigen sich auch mit ihrem Aufstieg aus bzw. Abstieg in die [[Wikipedia:Unterwelt|Unterwelt]].
 
In einer Gruppe bildete sie [[Wikipedia:Praxiteles|Praxiteles]], in einem Relief (zusammen mit Pluton, Dionysos und zwei Nymphen) Kolotes. Öfters kommt sie in größeren Darstellungen vor, besonders in Schilderungen der Aussendung des Triptolemos (s. Abbildung bei [[Wikipedia:Demeter|Demeter]]), ihrer Entführung durch Hades und ihrer Rückkehr auf die Erde. Diesen Gegenstand behandeln mit Vorliebe die römischen Sarkophagreliefs, doch war der Raub der Kora auch Inhalt eines Gemäldes des [[Wikipedia:Nikomachos|Nikomachos]] und einer Gruppe des Praxiteles. Die Auffahrt der Persephone aus der Unterwelt ist sehr schön auf einem Vasenbild (Fragment des Marchese del Vasto) dargestellt. In der römischen Zeit ist ihre Vereinigung mit [[Wikipedia:Dionysos|Dionysos]] (als [[Wikipedia:Liber|Liber]] und [[Wikipedia:Libera (Mythologie)|Libera]]), der Brautzug beider unter Begleitung [[Wikipedia:Bacchus|bacchantisch]] rasender [[Wikipedia:Satyr|Satyr]]n und [[Wikipedia:Mänade|Mänade]]n sehr häufig auf Sarkophagen behandelt.
 
== Siehe auch ==
[[Wikipedia:Theseus|Theseus]] und [[Wikipedia:Peirithoos|Peirithoos]] wollten Persephone einmal befreien.


== Literatur ==
* The Project Gutenberg [http://www.gutenberg.org/ebooks/5740 EBook of Tractatus Logico-Philosophicus] by Ludwig Wittgenstein (englisch und deutsch)  
* Richard Förster: ''Der Raub und die Rückkehr der Persephone in ihrer Bedeutung für die Mythologie, Litteratur<!--sic--> und Kunstgeschichte''. Heitz, Stuttgart 1874 (auch in den "Jahrbüchern für Philologie" 1876, S. 804 ff.)
* [http://www.tractatus.hochholzer.info Eine Webdarstellung in Menuestruktur des Traktats.]
* [[Johann Wolfgang von Goethe]]: ''Proserpin''. Eine dichterische Bearbeitung der Persephonesage,  dem "Triumph der Empfindsamkeit" eingeschaltetes Monodrama. (siehe Ludwig Preller)
* [http://tractatus-online.appspot.com/Tractatus/jonathan/D.html Tractatus Logico-Philosophicus] - das komplette Werk (deutsch)
* [[Wikipedia:Johannes Adolph Overbeck|Johannes Adolph Overbeck]]: ''Griechische Kunstmythologie''. Biblio-Verlag, Osnabrück 1968/69 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1878)
* [http://www.geocities.jp/mickindex/wittgenstein/witt_pu_gm.html Philosophische Untersuchungen] - das komplette Werk (deutsch)
* Ludwig Preller: ''Demeter und Persephone. Ein Cyclus mythologischer Untersuchungen''. Perthe, Besser & Mauke, Hamburg 1837
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998), ISBN 3-7274-0260-1 {{Schriften|026}}
* Rudolf Steiner: ''Lucifer – Gnosis'', [[GA 34]] (1987), ISBN 3-7274-0340-3 {{Vorträge1|33}}
* Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), ISBN 3-7274-1290-9 {{Vorträge|129}}


{{GA}}
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
== Musik ==
* Igor Strawinsky (1882 - 1971): Perséphone - Mélodrama en trois tableaux d'André Gide für Tenor, Sprecherin, gemischten Chor, Kinderchor und Orchester
* Clyde: Auf Persephone basierender fiktiver Charakter auf Tori Amos' neuntem Studioalbum "American Doll Posse"
 
== Weblinks ==
{{Commons|Category:Persephone|Perséphone}}
* [http://www.thais.it/scultura/image/sch00001.jpg] Ein Werk von Bernini zeigt den Raub der Proserpina (Museo della Villa Borghese, Rom)
* [http://pages.unibas.ch/klaphil/idg/persophatta/] (Überzeugende neue Etymologie von R. Wachter)


[[Kategorie:Griechische Mythologie]]
{{wikipedia}}


{{Wikipedia1|Persephone_(Mythologie)}}
{{SORTIERUNG:Wittgenstein, Ludwig}}
[[Kategorie:Philosoph (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Philosophie und Anthroposophie]]
[[Kategorie:Vertreter der Philosophie der normalen Sprache]]
[[Kategorie:Logiker]]
[[Kategorie:Analytischer Philosoph]]
[[Kategorie:Anfänge der Analytischen Philosophie in Cambridge|204]]
[[Kategorie:Vertreter der Linguistischen Analyse]]
[[Kategorie:Wiener Kreis]]
[[Kategorie:Logischer Positivist]]
[[Kategorie:Sprachphilosoph]]
[[Kategorie:Naiver Realist]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Ludwig Wittgenstein|!]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Mann]]

Version vom 25. August 2018, 20:36 Uhr

Ludwig Wittgenstein, 1930
Ludwig Wittgenstein, 1910

Ludwig Josef Johann Wittgenstein (* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph.

Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der Logik, der Sprache und der Philosophie des Geistes. Seine beiden Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus Logico-Philosophicus 1921) und Philosophische Untersuchungen (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie.

Ludwig Wittgenstein und die Anthroposophie

Wittgenstein gilt als Nominalist, der Denken mit Sprechen bzw. Sprache identifiziert. Er ist jedoch einer der ganz wenigen Philosophen, die originär dachten. Seine Philosophie stellt sich hinein in das moderne Denken wie die Werke großer Künstler, die aus Eigenem schufen. "Von Wittgenstein können Sie lernen, wie Begriffe funktionieren." (Wolfgang Welsch). (Dies bezieht sich auf die Familieneigenschaft von Begriffen, der Begriff 'Spiel' beispielsweise läßt sich durch eine Definition nicht bestimmen, es findet sich immer ein Beispiel eines Spiels, auf das die Definition nicht paßt. "Spiel" ist eine Universalie).

"Als Wittgenstein dann aber bemerkte, daß der Sprache dieselbe Verallgemeinerung nicht möglich sei, welche die Mathematik besitzt - die Mathematik bietet nach Kant für die Welterkenntnis die einzige Wahrheitsstütze -, da zog Wittgenstein aus dem in Kants Denken über Raum und Zeit als menschlichen Formen der Anschauung enthaltenen Nominalismus den letztmöglichen und letztnötigen Schluß, daß wir keine andere Wahrheit besäßen, als welche in den vielen gesprochenen Sprachen selbst verborgen liege. Das war endlich der Zusammenbruch einer bestimmten philosophischen Strömung, der sowohl der Positivismus Galileis wie das scharfsichtige System Kants angehören und die darum heute am weitesten verbreitet ist. Wittgensteins aus seinen Voraussetzungen richtig gezogener Schluß bedeutete aber nicht den Zusammenbruch der Philosophie überhaupt; der Idealismus von Platon bis Hegel war nicht betroffen." (Diether Lauenstein: Das Ich und die Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1974, S. 202)

"Früher gab es Leute, die gefragt haben: welcher Philosoph hat recht? Haraklit oder Heidegger, Kant oder Steiner oder wer sonst? (...) Weil aber L.W. geschrieben hat 'Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten' und wohl kaum jemand fragen wird: wer hat recht, Goethe oder Schiller, Rilke oder Ringelnatz? schauen wir L.W.'s Werk und Leben als Kunstwerk an. Er selber hat einmal sein Leben und jedes Leben 'Gotteskunstwerk' genannt. Was sagt L.W. mit seinem Leben und Werk?" (Gussmann, Lit.: S. 5.) Gussmann interpretiert Wittgenstein dahingehend, daß sein Frühwerk der Logik zuzuordnen sei (rationale Wissenschaft, Empirismus, Wahrnehmung), sein Spätwerk dem Logos (Begriff, Intuition).

"Der Komponist arbeitet auf Grund der Kompositionslehre. Die letztere ist eine Summe von Kenntnissen, deren Besitz eine notwendige Vorbedingung des Komponierens ist. Im Komponieren dienen die Gesetze der Kompositionslehre dem Leben, der realen Wirklichkeit. Genau in demselben Sinne ist die Philosophie eine Kunst. Alle wirklichen Philosophen waren Begriffskünstler. Für sie wurden die menschlichen Ideen zum Kunstmateriale und die wissenschaftliche Methode zur künstlerischen Technik. Das abstrakte Denken gewinnt dadurch konkretes, individuelles Leben. Die Ideen werden Lebensmächte. Wir haben dann nicht bloß ein Wissen von den Dingen, sondern wir haben das Wissen zum realen, sich selbst beherrschenden Organismus gemacht; unser wirkliches, tätiges Bewußtsein hat sich über ein bloß passives Aufnehmen von Wahrheiten gestellt.[1] (GA 004, S. 270)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diese Ansichten von Philosophie als Kunst dürfen nicht verwechselt werden mit Auffassungen wie "Anything Goes", Wissenschaft als Kunst, (Feyerabend), die sich aus einer erkenntnistheoretischen Position ergeben. Das Opus kann aber eine Mischung von beidem sein, wie schon bei Nietzsche.


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