Wesensglieder und Karl Marx: Unterschied zwischen den Seiten

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<!-- [[Bild:Astral Body of the Average Man.jpg|thumb|Der Astralleib des Menschen, nach C. W. Leadbeater, ''Man Visible and Invisible'', 1902]]-->
[[Datei:Karl Marx.jpg|miniatur|250px|Karl Marx, 1875]]
[[Datei:GA 124 92.gif|mini|300px|Die vier grundlegenden Wesensglieder des Menschen.]]
[[Datei:Marx birthplace Trier.jpg|miniatur|250px|Marx Geburtshaus in Trier, Brückenstraße 10]]
[[Datei:MarxEngels 3a.jpg|thumb|250px|Das Marx-Engels-Denkmal auf dem Marx-Engels-Forum, Berlin-Mitte]]
[[Datei:Karl Marx Grave.jpg|thumb|250px|Grabstätte von Karl Marx, Highgate Cemetery, London]]
'''Karl Marx''' (*&nbsp;[[Wikipedia:5. Mai|5. Mai]] [[Wikipedia:1818|1818]] in [[Wikipedia:Trier|Trier]]; †&nbsp;[[Wikipedia:14. März|14. März]] [[Wikipedia:1883|1883]] in [[Wikipedia:London|London]]) war ein dem [[Materialismus]] verpflichteter [[Philosoph]], [[Wikipedia:Gesellschaftstheorie|Gesellschaftstheoretiker]], [[Nationalökonom]], [[Politik|politischer]] [[Wikipedia:Journalist|Journalist]], [[Wikipedia:Protagonist|Protagonist]] der [[Wikipedia:Arbeiterbewegung|Arbeiterbewegung]] und strenger Kritiker der [[Wikipedia:Bürgertum|bürgerlichen Gesellschaft]]. Beeinflusst durch die [[materialistisch]]en Anschauungen [[Ludwig Feuerbach]]s entwickelte er gemeinsam mit [[Friedrich Engels]] durch die materialistische Umdeutung von [[Hegel]]s [[Dialektik]] den [[Dialektischer Materialismus|dialektischen Materialismus]] und wurde zum einflussreichsten [[Theorie|Theoretiker]] des [[Marxismus]], der die Basis für den [[Wikipedia:Sozialismus|Sozialismus]] und [[Wikipedia:Kommunismus|Kommunismus]] bildete. Gemeinsam mit Engels veröffentlichte er Anfang [[Wikipedia:1848|1848]] das im Auftrag des [[Wikipedia:Bund der Kommunisten|Bundes der Kommunisten]] verfasste [[Wikipedia:Manifest der Kommunistischen Partei|Manifest der Kommunistischen Partei]] [http://www.vulture-bookz.de/marx/archive/volltext/Marx-Engels_1848--90~Das_Kommunistische_Manifest.html].


Als '''Wesensglieder''' ({{EnS|members}} „Glieder“) werden in der [[Anthroposophie]] und [[Theosophie]] alle eigenständig ''erscheinenden'' Glieder bezeichnet, die in ihrer Gesamtheit das [[Wesen]] des [[Mensch]]en ausmachen. Das [[Menschenwesen]] erschöpft sich nicht in dem [[sinnlich]] sichtbaren [[Physischer Leib|stofflichen Leib]], sondern verfügt noch über höhere, nur [[übersinnlich]] erfahrbare [[leib]]liche, [[seelisch]]e und [[geist]]ige Wesensglieder. Was so als Vielheit ''[[Erscheinung|erscheint]]'', bildet aber für die [[höhere Erkenntnis]] eine [[Ganzheit|Einheit]].
== Grundzüge seines Denkens ==
{{Zitat|Die Philosophen haben die Welt nur verschieden ''interpretiert'', es kömmt drauf an, sie zu ''verändern''.|Quelle=[[Wikipedia:Thesen über Feuerbach|Thesen über Feuerbach]], 11. These, MEW 3:7}}


{{GZ|Daß in höherer Wirklichkeit eine Einheit
[[Rudolf Steiner]] schreibt über Karl Marx:
ist, was sich für die menschliche Erfahrung als Vielheit
von sieben Gliedern<ref>Je nach Gesichtspunkt kann das Wesen des Menschen sinnvollerweise auch in eine andere Anzahl von Wesensglieder auseinandergelegt werden.</ref> auseinanderlegt, das bleibt dadurch
unangefochten. Aber gerade dazu ist die höhere Erkenntnis
da: die Einheit in allem aufzuzeigen, was dem
Menschen wegen seiner körperlichen und geistigen Organisation
im unmittelbaren Erleben als Vielheit erscheint.|7|112}}


In ähnlicher Art wie der Mensch verfügen auch höhere [[geistige Wesenheiten]] über ihnen entsprechende Wesensglieder.
<div style="margin-left:20px">
"Ein Gegenbild hat Nietzsches "Weltauffassung in der
materialistischen Geschichtsauffassung und Lebensanschauung,
die ihren prägnantesten Ausdruck durch Karl Marx
(1818—1883) gefunden hat. Marx hat der Idee jeden Anteil
an der geschichtlichen Entwickelung abgesprochen.
Was dieser Entwickelung wirklich zugrunde liegen soll,
sind die realen Faktoren des Lebens, aus denen die Meinungen
über die Welt entstanden sind, welche sich die
Menschen haben bilden können, je nachdem sie in ihre
besonderen Lebenslagen gebracht worden sind. Der physisch
Arbeitende, von einem andern beherrscht, hat eine
andere Weltauffassung als der geistig Arbeitende. Ein
Zeitalter, das eine alte Wirtschaftsform durch eine andere
ersetzt, bringt auch andere Lebensanschauungen an die
Oberfläche der Geschichte. Will man irgendein Zeitalter
verstehen, so muß man zur Erklärung seine sozialen Verhältnisse,
seine wirtschaftlichen Vorkommnisse heranziehen.
Alle politischen und geistigen Strömungen sind nur
ein an der Oberfläche sich abspielendes Spiegelbild dieser
Vorkommnisse. Sie stellen sich ihrem Wesen nach als ideale
Folgen der realen Tatsachen dar; an diesen Tatsachen
selbst haben sie keinen Anteil. Es kann somit auch keine
durch ideale Faktoren zustande gekommene Weltanschauung
Anteil haben an der Fortentwickelung der gegenwärtigen
Lebensführung; sondern es ist die Aufgabe, die realen
Konflikte da aufzunehmen, wo sie heute angelangt sind
und sie in gleichem Sinne fortzuführen. Diese Anschauung
ist durch eine materialistische Umdeutung des Hegelianismus
entstanden. Bei Hegel ist die Idee in ewiger Fortentwickelung,
und die Folgen dieser Fortentwickelung sind
die tatsächlichen Vorkommnisse des Lebens. - Was August
Comte aus naturwissenschaftlichen Vorstellungen heraus
gestaltet, eine Gesellschaftsauffassung auf der Grundlage
der tatsächlichen Vorkommnisse des Lebens, dazu will
Karl Marx durch die unmittelbare Anschauung der wirtschaftlichen
Entwickelung gelangen. Der Marxismus ist
die kühnste Ausgestaltung einer Geistesströmung, die in
der Beobachtung der äußeren, der unmittelbaren Wahrnehmung
zugänglichen geschichtlichen Erscheinungen den
Ausgangspunkt nimmt, um das geistige Leben, die ganze
Kulturentwickelung des Menschen zu verstehen. Es ist dies
die moderne «Soziologie». Sie nimmt den Menschen nach
keiner Richtung hin als Einzelwesen, sondern als ein Glied
der sozialen Entwickelung. Wie der Mensch vorstellt, erkennt,
handelt, fühlt: das alles wird als ein Ergebnis sozialer
Mächte aufgefaßt, unter deren Einfluß der einzelne
steht." {{Lit|{{G|018|548f}}}}
</div>


== Rudolf Steiners Bezeichnungen der Wesensglieder im Überblick ==
{{Zitat|Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt.|Quelle=Vorwort zur ''Kritik der politischen Ökonomie'', MEW 13:9}}


In Bezug auf die herkömmlichen Bezeichnungen ergibt sich aus Steiners Werk folgende Einteilung der inneren und äußeren menschlichen Wesensschichten:
<div style="margin-left:20px">
"Denken Sie sich diesen kolossalen Widerspruch, der so hereingestellt
worden ist in das moderne Leben: Der Gedanke, daß der
Gedanke nichts wert sei, der hat als Gedanke am allermeisten gewirkt
in den letzten sechzig bis siebzig Jahren." {{Lit|{{G|188|182f}}}}
</div>


::::#[[Physischer Leib]] (Leichnam)
{{Zitat|Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbst gewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.|Quelle=''[[Wikipedia:Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte|Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte]]'', MEW 8:115}}
::::#[[Ätherleib]] (Bau)
::::#[[Astralleib]] (Sinne)
::::#[[Empfindungsseele]] (Gemüt)
::::#[[Verstandesseele]] (Verstand)
::::#[[Ich]] (Seele)
::::#[[Bewusstseinsseele]] (Gewissen)
::::#[[Geistselbst]] (Eigenart)
::::#[[Lebensgeist]] (Geschmack)
::::#[[Geistesmensch]] (Gott)


==Leib, Seele und Geist==
<div style="margin-left:20px">
Einer ersten tiefergehenden Betrachtung zeigt sich der [[Mensch]] als dreigliedrige Wesenheit (→ [[Trichotomie]]), die sich in [[Leib]], [[Seele]] und [[Geist]] gliedert:
"Das Wesentliche
des proletarischen Marxismus als Weltanschauung ist der Unglaube
an den Menschen." {{Lit|{{G|338|191}}}}
</div>


{{GZ|Warum erscheint dem Menschen die Welt in dieser dreifachen Art? Eine
Marx war ein entschiedener Kritiker jegliche [[Idealismus|idealistischen]] [[Philosophie]] und jeder Form der [[Religion]], die er als [[Wikipedia:Opium des Volkes|Opium des Volkes]] geißelte.
einfache Betrachtung kann das lehren:


Ich gehe über eine mit Blumen bewachsene Wiese. Die Blumen künden mir
{{Zitat|Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur (Ehrgefühl), ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.<br/>
ihre Farben durch mein Auge. Das ist die Tatsache, die ich als gegeben
<br/>
hinnehme. - Ich freue mich über die Farbenpracht. Dadurch mache ich die
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das ''Opium des Volks''.<br/>
Tatsache zu meiner eigenen Angelegenheit. Ich verbinde durch meine
<br/>
Gefühle die Blumen mit meinem eigenen Dasein. Nach einem Jahre
Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.
gehe ich wieder über dieselbe Wiese. Andere Blumen sind da. Neue Freude
|Karl Marx|Einleitung zur ''[[Wikipedia:Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie|Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie]]''; in: ''[[Wikipedia:Deutsch-Französische Jahrbücher|Deutsch-Französische Jahrbücher]]'' 1844, S. 71f, zitiert nach ''MEW'', Bd. 1, S. 378-379}}
erwächst mir aus ihnen. Meine Freude vom Vorjahre wird als Erinnerung
auftauchen. Sie ist in mir; der Gegenstand, der sie angefacht hat, ist
vergangen. Aber die Blumen, die ich jetzt sehe, sind von derselben Art wie
die vorjährigen; sie sind nach denselben Gesetzen gewachsen wie jene. Habe
ich mich über diese Art, über diese Gesetze aufgeklärt, so finde ich sie in
den diesjährigen Blumen so wieder, wie ich sie in den vorjährigen erkannt
habe. Und ich werde vielleicht also nachsinnen: Die Blumen des Vorjahres
sind vergangen; meine Freude an ihnen ist nur in meiner Erinnerung
geblieben. Sie ist nur mit ''meinem'' Dasein verknüpft. Das aber, was ich im
vorigen Jahre an den Blumen erkannt habe und dies Jahr wieder erkenne, das
wird bleiben, solange solche Blumen wachsen. Das ist etwas, was sich mir
offenbart hat, was aber von meinem Dasein nicht in gleicher Art abhängig ist
wie meine Freude. Meine Gefühle der Freude bleiben in ''mir''; die Gesetze,
das Wesen der Blumen bleiben außerhalb meiner in der Welt.
 
So verbindet sich der Mensch immerwährend in dieser dreifachen Art mit
den Dingen der Welt. Man lege zunächst nichts in diese Tatsache hinein,
sondern fasse sie auf, wie sie sich darbietet. Es ergibt sich aus ihr, daß der
Mensch ''drei Seiten in seinem Wesen'' hat. Dies und nichts anderes soll hier
vorläufig mit den drei Worten ''Leib'', ''Seele'' und ''Geist'' angedeutet werden. Wer
irgendwelche vorgefaßten Meinungen oder gar Hypothesen mit diesen drei
Worten verbindet, wird die folgenden Auseinandersetzungen notwendig
mißverstehen müssen. Mit ''Leib'' ist hier dasjenige gemeint, wodurch
sich dem Menschen die Dinge seiner Umwelt offenbaren, wie in obigem
Beispiele die Blumen der Wiese. Mit dem Worte ''Seele'' soll auf das gedeutet
werden, wodurch er die Dinge mit seinem eigenen Dasein verbindet,
wodurch er Gefallen und Mißfallen, Lust und Unlust, Freude und Schmerz
an ihnen empfindet. Als ''Geist'' ist das gemeint, was in ihm offenbar wird,
wenn er, nach Goethes Ausdruck, die Dinge als «gleichsam göttliches
Wesen» ansieht. - In diesem Sinne besteht der Mensch aus ''Leib'', ''Seele'' und
''Geist''.|9|25ff|9}}
 
Durch seinen lebendigen Leib tritt der Mensch mit der irdischen Umwelt in Kontakt. Er ist der Träger der [[Sinnesorgane]] und des [[Gehirn]]s, mit deren Hilfe der Mensch die irdische Welt wahrnehmen, vorstellen und verstandesmässig erfassen kann. Nur durch seine leiblichen Organe kann sich der Mensch bewusst der sinnlichen Welt gegenüberstellen und von ihr unterscheiden. Dadurch erwacht sein [[Selbstbewusstsein]].
 
Der Leib, für sich selbst genommen, könnte allerdings gar kein Bewusstsein entwickeln. Er wäre alleine von bewusstlosen Lebensprozessen bestimmt, wie es etwa bei den Pflanzen der Fall ist. Dass überhaupt Bewusstsein entstehen kann, dazu bedarf es der Seele, die sich des Leibes als Werkzeug bedient, um mit seiner Hilfe die irdische Welt erkennen und verändern zu können. Erst durch die Seele fühlt sich der Mensch bewusst, freudvoll oder leidvoll, mit der Erdenwelt verbunden.
 
Nach der anderen Seite zu ist die Seele aber zugleich nach dem Geist hin orientiert, nach dem eigentlichen schöpferischen Prinzip. Die Seele nimmt mit Sympathie oder Antipathie an dem Geschaffenen teil; der Geist aber ist es, der die Welt des Geschaffenen überhaupt erst hervorbringt. Im Grossen ist es der unermüdlich schaffende Weltgeist, der die ganze Natur hervorgebracht und ihr ihre eigentümliche Struktur verliehen hat; im Kleinen hat aber auch der menschliche Geist, sein individuelles Ich, teil an diesem schaffenden Prinzip. Der Mensch wird dadurch in gewissem Sinn zum Schöpfer und Erzieher seiner selbst. Dadurch unterscheidet sich der Mensch vom Tier, das zwar auch eine Seele und damit auch Bewusstsein, aber kein Selbstbewusstsein hat. In Lust und Leid ist das Tier hilflos seinem Schicksal ausgeliefert und an die engen Schranken seiner arttypischen Prägung gebunden. Der Mensch hingegen kann zum bewussten schöpferischen Mitgestalter, ja zum Herren seines Schicksals werden. Er kann mit energischem Willen auch noch den schwersten Schicksalsschlägen einen tieferen Sinn abgewinnen und an ihnen reifen - und gerade daran erwacht sein Selbstbewusstsein ganz besonders.
 
In alten Zeiten kannte man diese Dreigliedrigkeit des menschlichen Wesens sehr genau. Dieses Wissen ging aber allmählich verloren. Schon auf dem Konzil von Konstantinopel von 869 wurde die Lehre von der Trichotomie (Dreigliedrigkeit) des Menschenwesens für ketzerisch erklärt, und es durfte seit dem nur mehr gelehrt werden, dass der Mensch aus Leib und Seele bestehe. Höchstens wurden der Seele noch einige geistige Fähigkeiten, etwa sein intelektuelles Denkvermögen, zugestanden. Man wollte dadurch die unüberbrückbare Kluft zwischen Gott und Mensch deutlich machen und den Menschen vor einem gefährlichen Hochmut bewahren - zugleich rückte man ihn dadurch aber näher an das Tier heran. Und während man in alten Zeiten davon überzeugt war, dass der Mensch ein Spross der göttlichen Welt ist, so begann man nun immer mehr an die Abstammung des Menschen vom Tier zu glauben, was ja heute noch immer den Kerngedanken der modernen Evolutionslehren bildet. Dabei ging auch das Wissen um die menschliche Seele immer mehr verloren, und heute richtet sich das allgemeine Bewusstsein hauptsächlich nur mehr auf den menschlichen Leib, dem man vielleicht noch einige seelische Eigenschaften zugesteht. Indem sich der Mensch so immer mehr auf sein leibliches Dasein in der physisch-sinnlichen Welt hin orientiert, erfährt zwar sein Selbstbewusstsein eine mächtige Anregung, zugleich verschwindet aber die Möglichkeit zu einer tiefergehenden Erkenntnis des menschlichen Wesens. Der Mensch erkennt sich zwar als Individuum, viel stärker als das jemals in der Vergangenheit der Fall war, aber er weiss nicht, was seine Individualität eigentlich ausmacht. Daraus resultieren oftmals schwere innere seelische Lebenskonflikte, die nur überwunden werden können, wenn man sich ein neues Bewusstsein für die dreigliedrige Natur des menschlichen Wesens erwirbt.
 
==Die grundlegenden Wesensglieder==
Das Menschenwesen lässt sich noch wesentlich differenzierter beschreiben, nämlich als 4-gliedrige, 7-gliedrige oder 9-gliedrige Wesenheit. Abgesehen von seinem Ich hat der Mensch ''diese'' Wesensglieder nur während des Erdenlebens; die [[Wesensglieder der Toten]] sind anders geartet.
 
Anders geartet sind auch die [[Wesensglieder der Elementarwesen]] und die [[Wesensglieder der Hierarchien]].
 
=== Vier Wesensglieder ===
 
{{Hauptartikel|Viergliederung des Menschen}}
 
[[Rudolf Steiner]] unterscheidet zunächst '''4 grundlegende Wesenglieder''' des [[Mensch]]en und geht damit über die heute gängige Anschauung, die nur den physischen Leib gelten lassen will, weit hinaus. Diese und die höheren [[#Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder|seelischen]] und [[#Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder|geistigen Wesensglieder]] entfalten sich in [[Siebenjahresperioden]]. Die grundlegenden Wesenglieder sind:
 
::# [[Physischer Leib]]
::# [[Ätherleib]], auch als Lebensleib oder Bildekräfteleib bezeichnet
::# [[Astralleib]], auch [[Trieb- und Empfindungsleib]] genannt
::# [[Ich]] bzw. der [[Ich-Träger]] als dessen äußerer [[leib]]licher Ausdruck
 
=== Das Ich und der Astralleib machen das Erdenleben in Wahrheit nicht mit ===
 
Unser [[wahres Ich]] und der [[Astralleib]] machen in Wahrheit das Erdenleben gar nicht mit, sondern bleiben in jenem Zeitpunkt stehen, als sie sich erstmals mit dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] und dem [[Ätherleib]] verbunden haben. Im irdischen Leben erleben wir nur die Spiegelbilder von Ich und Astralleib. Im [[Schlaf]] kehren wir immer wieder zum Anfang unseres Erdenlebens zurück. Der Ätherleib bildet dabei die zeitliche Brücke, die die irdische Gegenwart mit dem Anfang unseres Erdendaseins verbindet. Nach dem [[Tod]] oder bei der [[Schulungsweg|geistigen Schulung]] zeigt sich das in Form des ätherischen [[Lebenstableau]]s.
 
{{GZ|... wenn wir abends einschlafen, oder
auch bei Tag einschlafen - das macht keinen Unterschied, aber ich
will nur vom nächtlichen Schlaf zunächst sprechen, den der anständige
Mensch durchmacht -, so gehen wir jedesmal in der Zeit bis in
denjenigen Abschnitt unseres Lebens zurück, der ganz im Anfange
unseres Erdendaseins liegt, ja wir gehen sogar noch jenseits unseres
Erdendaseins zurück bis in das vorirdische Leben. In dieselbe Welt
gehen wir zurück, aus der wir heruntergestiegen sind, als wir durch
die Konzeption, durch die Empfängnis einen Erdenleib bekommen
haben. Wir bleiben gar nicht in demselben Zeitpunkte, in dem wir
wachend sind, sondern wir machen den ganzen Gang durch die Zeit
zurück. Wir sind im Momente des Einschlafens in demselben Zeitpunkte,
in dem wir waren, als wir, wenn ich mich so ausdrücken darf,
von den Himmeln auf die Erde heruntergestiegen sind.|226|12f}}
 
{{GGZ|Aber dieses Zurückgehen ist eigentlich auch nur etwas
Scheinbares, denn in Wirklichkeit sind wir mit dem Ich und dem
astralischen Leibe auch während des Tagwachens nicht herausgekommen
aus dem Zustande, in dem wir im vorirdischen Dasein waren.
 
Sie sehen, wir müssen uns Ideen aneignen, wenn wir die Wahrheit
über diese Dinge erkennen wollen, die nicht gewöhnliche Ideen sind.
Wir müssen uns die Idee aneignen, daß Ich und astralischer Leib
überhaupt unsere Erdenentwickelung zunächst gar nicht mitmachen.
Sie bleiben im Grunde zurück, bleiben stehen, wo wir sind, wenn wir
uns anschicken, einen physischen und einen Ätherleib zu bekommen.|226|13}}
 
{{GGZ|Nun werden Sie sagen: Aber wir haben doch unser Ich. Unser Ich
ist mit uns alt geworden. Unser astralischer Leib, unser Denken,
Fühlen und Wollen sind auch mit uns alt geworden. Wenn einer
sechzig Jahre alt geworden ist, so ist doch sein Ich auch sechzig Jahre
alt geworden. - Wenn wir in dem Ich, von dem wir täglich reden, unser
wahres, unser wirkliches Ich vor uns hätten, dann wäre der Einwand
berechtigt. Aber wir haben in dem Ich, von dem wir täglich reden, gar
nicht unser wirkliches Ich vor uns, sondern unser wirkliches Ich steht
am Ausgangspunkte unseres Erdenlebens. Unser physischer Leib wird,
sagen wir sechzig Jahre alt. Er spiegelt zurück, indem durch den
Ätherleib die Spiegelung vermittelt wird, immer von dem betreffenden
Zeitpunkt, in dem der physische Leib lebt, das Spiegelbild des
wahren Ichs. Dieses Spiegelbild des wahren Ichs, das wir in jedem
Augenblicke von unserem physischen Leibe zurückbekommen, das
in Wahrheit von etwas herrührt, das gar nicht ins Erdendasein mitgegangen
ist, sehen wir. Und dieses Spiegelbild nennen wir unser Ich.
Dieses Spiegelbild wird natürlich älter, denn es wird dadurch älter,
daß der Spiegelapparat, der physische Leib, allmählich nicht mehr so
frisch ist, wie er im frühen Kindesalter war, dann zuletzt klapperig
wird und so weiter. Aber daß das Ich, das eigentlich nur das Spiegelbild
des wahren Ichs ist, sich auch als alt zeigt, kommt nur davon, daß
der Spiegelungsapparat nicht mehr so gut ist, wenn wir mit dem
physischen Leibe alt geworden sind. Und der Ätherleib ist das, was
sich nun von der Gegenwart immer so hindehnt, wie perspektivisch,
nach unserem wahren Ich und nach unserem astralischen Leib, die
gar nicht in die physische Welt heruntergehen.
 
Deshalb sehen wir, wie ich das in den öffentlichen Vorträgen jetzt
schilderte, dieses ganze Tableau des Ätherleibes oder Zeitleibes. Das
ist dasjenige, was sich da ätherisch ausbreitet zwischen unserem gegenwärtigen
Augenblick, den nur der physische Leib mitmacht, und
unserem Ich, das eigentlich niemals der physischen Erdenwelt vollständig
angehört, sondern immer zurückbleibt, wenn wir uns so ausdrücken
dürfen, in den Himmelswelten.|226|14f}}
 
=== Die polare Anordnung der Wesensglieder im dreigliedrigen Organismus ===
 
[[Datei:GA 317 30.6.1924.jpg|thumb|400px|Die polare Anordnung der Wesensglieder im dreigliedrigen Organismus]]
 
Die Anordnung der Wesensglieder im [[Kopf]]bereich ist gegensätzlich zur Anordnung im Stoffwechselbereich. Im [[Nerven-Sinnes-System]] liegt das [[Ich]] ganz innen, dann folgt der [[Astralleib]] und die äußere Hülle bilden der [[Ätherleib]] und der [[Physischer Leib|physische Leib]]. Im [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]] ist es genau umgekehrt - da wendet sich das Ich ganz nach außen und der physische Leib bildet den innersten Kern. Das [[Rhythmisches System|rhythmische System]] vermittelt zwischen diesen beiden polaren Gegensätzen {{Lit|{{G|317|76ff}}}} ([[Heilpädagogischer Kurs]]).


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"... in Wirklichkeit
"Und die Wahrheit ist
ist es so, daß wir in der Kopforganisation des Menschen dasjenige
einmal, daß zum Beispiel so etwas wie die materialistische Geschichtsauffassung
haben, wo das Ich sich im Innern verbirgt, der Astralleib auch noch
des Karl Marx, der gelebt hat von 1818 bis 1883, daß die
verhältnismäßig sich im Innern verbirgt, und nach außen konfiguriert
Weltanschauung des Karl Marx eine rein [[ahrimanisch]]e ist. Ihr Geheimnis
der physische Leib und der Ätherleib auftreten und die Form geben des
beruht darauf, daß nur anerkannt wird das materiell im
Antlitzes.
Erdenwesen Geschehene, daß ignoriert wird das Hinaufragen der
 
Geistigkeit des Menschen in die übersinnlichen Welten, und daß dadurch,
Dagegen im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem haben Sie die Sache
durch diese Ignorierung, der Mensch den ahrimanischen
so, daß eigentlich überall außen in der Wärme- und Drucksinnlichkeit
Mächten verfallt. Denn sobald der Mensch sein Bewußtsein ausschließt
des Organismus, überall außen vibriert das Ich, und vom Ich ausgehend
von den Welten, in die er hinaufragt, verfällt er den ahrimanischen
vibriert nach innen der Astralleib, dann weiter drinnen wird es ätherisch,
oder luziferischen, in diesem Falle den ahrimanischen Mächten.
und in den Röhrenknochen wird es physisch nach innen.
Nun, wir stehen heute vor der Tatsache, daß zahlreiche Menschen
So daß wir zentrifugal, vom Ich zum physischen Leibe nach außen,
eine rein ahrimanische Weltanschauung vertreten, für diese rein ahrimanische
die Anordnung in der Kopforganisation haben, zentripetal, von außen
Weltanschauung kämpfen, und dadurch aber auch über die
nach innen, vom Ich bis zum Physischen, die Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation
Erde heraufbeschwören alles dasjenige, was kommen muß, wenn statt
angeordnet haben. Und fortwährend durcheinanderflutend,
der. göttlichen Ordnung die ahrimanische Ordnung über die Erde sich
so daß man gar nicht weiß: ist das von außen nach innen oder
verbreitet. Benthams Philosophie, von der ich Ihnen gestern sprach,
von innen nach außen, so ist die Anordnung im rhythmischen System
ist zunächst ein äußerer theoretischer Ausdruck dieser ahrimanischen
dazwischen. Das rhythmische System ist halb Kopf, halb Stoffwechsel-Gliedmaßensystem. Wenn wir einatmen, ist es mehr Stoffwechsel-Gliedmaßensystem, wenn wir ausatmen ist es mehr Kopfsystem." {{Lit|{{G|317|78}}}}
Anschauung. Der Marxismus ist ein solcher Ausdruck, der auch schon
schöpferisch ist, der gestaltend ist, der einen ungeheueren Einfluß hat.
Und die Trägheit des Bourgeoislebens weiß nichts davon und hat sich
nicht gekümmert durch Jahrzehnte, was sich auf dem Boden des
sozialen Lebens entwickelt hat an Elementen solcher Weltanschauungen.
Der Marxismus ist ein extremer Ausdruck. Er wird weiterwirken.
Das, was zunächst bloß Wissen sein sollte, wird Geschehen
werden, wird tatsächlich Wirklichkeit werden. Nur die Einsicht in
diese Dinge, die nun wiederum Wollen-bildend ist, kann Hilfe sein
in diesen Dingen." {{Lit|{{G|184|69}}}}
</div>
</div>
===Die inneren Rhythmen der Wesensglieder als Ausdruck kosmischer Verhältnisse===
Die Tätigkeit der menschlichen Wesensglieder ist durch spezifische zeitliche Rhythmen geprägt, die sich auch in äußeren kosmischen Rhythmen widerspiegeln. Die Kenntnis der Rhythmen ist besonders für die Heilkunst bedeutend, da das Krankheitsgeschehen vielfach nach diesen Rhythmen abläuft. Krankheiten resultieren aus einem disharmonischen Verhältnis der Wesensglieder zueinander, das durch den Heilprozess wieder harmonisiert werden muss.
<center>
{|class="wikitable" width="500px" |
|-
! Wesensglied !! Rhythmus
|-
|[[Ich]] 
|'''Tagesrhythmus''' (Tag-/Nacht)
|-
|[[Astralleib]] 
|'''Wochenrhythmus''' (7 Tage)
|-
|[[Ätherleib]] 
|'''Monatsrhythmus''' (4 x 7 = 28 Tage)
|-
|[[physischer Leib]] &nbsp;&nbsp;&nbsp;
|'''Jahresrhythmus'''<br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;männlich 12 x 28 Tage (1 Mondjahr)<br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;weiblich 10 x 28 Tage (~ Dauer der Schwangerschaft)
|}
</center>
{{GZ|Wie das Ich in einer Zeit von vierundzwanzig Stunden
rhythmische Veränderungen durchmacht, die sich heute noch ausdrücken
im Wechsel von Wachen und Schlafen, so der Astralleib in
sieben mal vierundzwanzig Stunden. Solche rhythmische Veränderungen
sind beim Urmenschen in großer Lebendigkeit aufgetreten.
Es gehen also im astralischen Leibe rhythmische Veränderungen vor
sich, die in sieben Tagen ablaufen, und vom achten Tage an wiederholt
sich der Rhythmus. Tatsächlich taucht einen Teil der Zeit, in welcher
der Mensch diesen Rhythmus durchmacht, der astralische Leib in
einen allgemeinen Welten-Astralleib ein. Sonst ist er mehr außerhalb
dieses Welten-Astralleibes. Daraus können Sie sich eine Vorstellung
bilden, daß das, was als allgemeiner Astralleib und allgemeines Ich im
schlafenden Menschen auftritt, eine große Bedeutung für das Leben
des Menschen hat. Jenes Ich, in das er untertaucht im Schlafe, das in
der Nacht das Blut pulsieren macht, ist dasselbe, das in seinem Körper
wirkt während des Schlafes. Auch wenn er bei Tage schläft, taucht er
in dieses allgemeine Ich unter, und dadurch bringt er eine gewisse
Unregelmäßigkeit in seinen Rhythmus hinein, die in früheren Zeiten
zerstörend gewirkt haben würde, die heute aber nicht mehr so zerstörend
ist, weil sich in unserer Zeit das menschliche Leben in dieser Beziehung
bedeutend geändert hat. In denselben Teil des allgemeinen
Welten-Astralleibes, der den physischen Leib und den Ätherleib während
des Schlafes durchdringt, taucht während der sieben Tage der
menschliche Astralleib wirklich unter. Dadurch ändern sich die
inneren Gefühle und Empfindungen. Heute erregt das kaum die Aufmerksamkeit,
früher konnte das gar nicht außer acht gelassen werden.
Aber nicht nur das Ich und der Astralleib, sondern auch der Ätherleib
macht ganz bestimmte rhythmische Veränderungen durch. Diese
spielen sich so ab, daß in vier mal sieben Tagen sozusagen sich der
menschliche Ätherleib, symbolisch gesprochen, um seine eigene Achse
dreht, und er kehrt nach vier mal sieben Tagen zu denselben Vorgängen
zurück, bei denen er am ersten Tage war. Ein ganz bestimmter
Rhythmus spielt sich hier in den vier mal sieben Tagen ab. Hier kommen
wir aber schon in ein Gebiet, von dem man ausführlicher
sprechen müßte, wenn alles verstanden werden sollte. Sie erinnern
sich, daß ich gesagt habe, der Ätherleib des Mannes ist weiblich, der
des Weibes männlich. Der Rhythmus ist schon nicht gleich für männlichen
und weiblichen Ätherleib, aber wir wollen uns heute nicht näher
darauf einlassen. Es sei nur hervorgehoben, daß sich ein solcher Rhythmus
abspielt, und zwar, sagen wir, wegen der Verschiedenheit bei
Mann und Weib in annähernd vier mal sieben Tagen.
Damit sind wir aber noch nicht zu Ende. Auch im physischen Leib
wiederholen sich rhythmisch ganz bestimmte Vorgänge, so unwahrscheinlich
das auch dem heutigen Menschen erscheint, Sie sind heute
fast ganz verwischt, weil der Mensch unabhängig werden sollte von
gewissen Vorgängen, aber für den okkulten Beobachter sind sie doch
bemerkbar. Wenn der physische Leib ganz sich selbst überlassen wäre,
so würde dieser Rhythmus in zehn mal sieben mal vier Tagen beim
Weibe und in zwölf mal sieben mal vier Tagen beim Manne sich
abspielen. So würde er sich abspielen, wenn der Mensch heute noch
ganz allein den ihm eigenen Gesetzen seiner Rhythmen überlassen
wäre. Einmal war es in der Tat so, aber der Mensch ist freier geworden
von den ihn umgebenden kosmischen Einflüssen. So also haben
wir ein rhythmisches Ablaufen der Vorgänge in den vier Gliedern der
menschlichen Wesenheit. Sie können sich, wenn Sie wollen, jeden der
vier Rhythmen vorstellen wie einen Kreislauf. Es fällt heute freilich
dasjenige, was der Mensch zum Beispiel als Rhythmus in seinem physischen
Leib ausführen würde, wenn er ganz sich selbst überlassen
wäre, nur annähernd zusammen mit den äußeren physischen, rein
räumlichen Vorgängen, die diesem Rhythmus entsprechen, weil durch
die Zusammenschiebung der menschlichen Verhältnisse zugunsten der
menschlichen Freiheit sich diese Beziehungen zum Kosmos verändert
haben.|107|151ff}}
== Die leiblichen Wesensglieder ==
Die [[leib]]lichen Wesensglieder umfassen die Dreiheit von [[Physischer Leib|physischem Leib]], [[Ätherleib]] und [[Astralleib]]. Sie bilden die '''leiblichen Hüllen''' oder '''[[Leibeshüllen]]''', die das [[Ich]] während des [[irdisch]]en [[Leben]]s umgeben.
==Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder==
=== Seelische Wesensglieder ===
Im Zuge der menschheitlichen wie auch der individuellen menschlichen Entwicklung arbeitet der Mensch so an seinen niederen Wesensgliedern, dass sie immer mehr zum Ausdruck seiner Individualität werden. Diese Arbeit vollzieht sich auf erster Stufe noch nicht vollbewusst, aber es werden dadurch drei neue, seelische Wesensglieder ausgebildet: die [[Empfindungsseele]], die [[Verstandes- und Gemütsseele]] und die [[Bewusstseinsseele]]. Sie umgeben das Ich als '''seelische Hüllen'''. An ihrer Entwicklung sind geistige Wesenheiten beteiligt, die aus den [[Planetensphären]] wirken. Wesenheiten des [[Mars]] wirken in der Empfindungsseele, Wesenheiten des [[Merkur]] arbeiten an der Verstandesseele und Wesenheiten des [[Jupiter]] an der Bewusstseinsseele. WEsenheiten der [[Venus]] sind schließlich beteiligt, wenn sich das [[Geistselbst]] in die Bewusstseinsseele senkt:


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"Wenn wir die Entwickelung des Menschen auf der
"Wahrhaftig, ich bewundere Karl Marx wegen seiner Gedankenschärfe,
Erde verfolgen, so können wir auch sagen: Es entwickelt sich zuerst zu
wegen seines umfassenden historischen Blickes, wegen seines
den drei Bestandteilen, die vom Monde herübergebracht werden, die
großartigen umfassenden Gefühles für die proletarischen Impulse der
Empfindungsseele hinzu, dann entsteht die Verstandesseele, und die
neueren Zeit, wegen seiner gewaltigen kritischen Einsicht in den Selbstzersetzungsprozeß
Bewußtseinsseele entsteht im Grunde genommen erst gegen das Ende
des modernen Kapitalismus und wegen seiner vielen
der atlantischen Zeit, als der Mensch zum erstenmal lernte, «Ich» zu
genialen Eigenschaften. Wer ihn aber kennt, der weiß, daß Karl Marx
sich zu sagen. Da erst kann der Mensch lernen, bewußt von innen
im Grunde genommen eben der große Sozialkritiker war, der jedoch
heraus an den Gliedern seiner Wesenheit zu arbeiten. Wenn wir also den
immer da im Stiche läßt, wo hingewiesen werden soll auf das, was
Menschen einteilen in Leib, Seele und Geist, so haben wir die Seele wiederum
eigentlich zu geschehen hat." {{Lit|{{G|330|45}}}}
einzuteilen in Empfindungs-, Verstandes- und Bewußtseinsseele.
Die entwickeln sich erst nach und nach; die Bewußtseinsseele kann noch
keinen Einfluß haben, denn sie entsteht erst als das letzte. So müssen
diese Glieder auch wieder von außen angefacht werden. Dabei sind
nun wieder Wesenheiten von außen tätig, und zwar ist es so, daß der
Mars mit seinen Wesenheiten auf die Empfindungsseele wirkt. Als die
Verstandesseele entstehen soll, ist der Merkur schon abgespalten und
wirkt mit seinen Wesenheiten auf die Entstehung der Verstandesseele,
und der längst vorhandene Jupiter wirkt auf die Entstehung der Bewußtseinsseele.
 
So haben Sie also in dem Seelischen des Menschen die Tätigkeit der
drei Weltkörper: das Walten des Mars in der Empfindungsseele, des
Merkur in der Verstandesseele, des Jupiter in der Bewußtseinsseele; und
indem das Geistselbst in die Bewußtseinsseele hineingedrängt wird,
ist die Venus mit ihren Wesenheiten tätig. Für die ersten Eingeweihten
ist auch wieder der Merkur tätig, so daß also die Merkurwesen eine
zweifache Tätigkeit ausüben: zunächst eine dem Menschen ganz unbewußte,
indem sie seine Verstandesseele entwickeln; sodann sind sie die
ersten Lehrer der Eingeweihten, wobei sie auf eine ganz bewußte Art
wirken." {{Lit|{{G|102|59f}}}}
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Indem das menschliche Ich unbewusst den Astralleib, also die naturgegebenen Triebe und Empfindungen, verwandelt, entsteht die [[Empfindungsseele]], die sehr eng mit dem Astralleib verbunden bleibt und mit ihm in gewissem Sinn eine Einheit bildet. Durch die Empfindungsseele werden die sinnlichen Wahrnehmungen und die sich an diese anknüpfenden gefühlsmäßigen Empfindungen vermittelt.
Im Laufe des geistigen [[Schulungsweg]]s verwandelt sich die Empfindungsseele zur [[Intuitionsseele]], durch die das [[Bewusstsein]] nach und nach unmittelbar in anderen [[Geistige Wesen|geistigen Wesen]] zu erwachen beginnt.
Durch die Verwandlung des Ätherleibs, der u.a. der Träger der menschlichen Temperamente, des Gedächtnisses und der festverwurzelten Lebensgewohnheiten ist, wird seelisch die [[Verstandes- oder Gemütsseele]] ausgestaltet. Das bewusste logische Denken beginnt damit zu erwachen und zugleich eine deutliche Empfindung des eigenen Ichs. Der Verstand reicht aber noch nicht an die wirklich im Geistigen begründeten ewigen Wahrheiten heran. Mit seiner Hilfe entwirft der Mensch selbstgeschaffene und logisch in sich stimmige Gedankenstrukturen, die ihm helfen, sich über sein Verhältnis zur Welt aufzuklären. Gerade durch diese bewusste eigene Verstandestätigkeit leuchtet die Ich-Empfindung sehr stark auf. Diese Verstandesstrukturen sind aber durchaus noch vom subjektiven Standpunkt des einzelnen Menschen bzw. von der in einem weiteren Kreis vertretenen Lehrmeinung, d.h. von einem erlernten Vorwissen, abhängig. Sie sind also prinzipiell niemals frei von Vorurteilen, auf die die weitere logische Beweisführung notwendig aufbauen muss. So entsteht, sofern kein Denkfehler vorliegt, zwar ein logisch richtiges, aber einseitiges Bild der Wirklichkeit. Man muss nur einen Blick auf die Philosophiegeschichte werfen, wo die unterschiedlichsten, oft diametral entgegengesetzten Standpunkte logisch stringent begründet wurden, um dessen gewahr zu werden.
Durch geistige Schulung wandelt sich die Verstandes- und Gemütsseele zur [[Inspirationsseele]].
Die [[Bewusstseinsseele]] wird durch die unterbewusste Arbeit des menschlichen Ichs am physischen Leib gebildet. Durch sie erst fühlt sich der Mensch als völlig eigenständiges Subjekt von der objektiven Außenwelt abgetrennt und ihr gegenübergestellt. Erst in der Bewusstseinsseele beginnen nun die ewigen Wahrheiten selbst durch die Vernunft unmittelbar zur menschlichen Seele zu sprechen. Die Vernunft ist die erste Form, durch die sich das Geistige selbst, unabhängig vom subjektiven Standpunkt des einzelnen Menschen, in der menschlichen Seele unmittelbar kundgibt. Durch die Vernuft versetzt sich der individuelle menschliche Geist in Einklang mit dem Weltgeist, wodurch die so erfahrenen Wahrheiten notwendig zugleich einen moralischen Charakter an sich tragen, denn alle Moral gründet letztlich auf dem harmonischen Zusammenwirken aller geistigen Kräfte. Diese ewigen sittlichen Wahrheiten dürfen aber nicht mit den einseitigen, oft sehr unterschiedlichen Moralregeln verwechselt werden, die da oder dort in den einzelnen Kulturkreisen vertreten werden und wurden.
Durch geistige Schulung wird die Bewusstseinsseele allmählich zur [[Imaginationsseele]] umgebildet, durch die die [[Geistige Welt|geistige Welt]] in imaginativen Bildern sichtbar wird.
Ihrem Wesen nach sind diese drei Wesensglieder seelischer, d.h. astraler Natur. Die Verstandesseele, die durch die Arbeit am Ätherleib entsteht, ist also nicht etwa der verwandelte Ätherleib selbst, sondern der seelische Abdruck dieser Arbeit im Astralleib. Ähnlich gilt das auch für die Bewusstseinsseele, in der sich seelisch die Arbeit des Ichs am physischen Leib widerspiegelt; aber sie ist nicht der verwandelte physische Leib selbst.
=== Geistige Wesensglieder ===
Erst durch die bewusste Tätigkeit des Ichs können die niederen Wesensglieder so vergeistig werden, dass sie als neue geistige Wesensglieder der unsterblichen Individualität eingegliedert werden. Durch die bewusste Arbeit des Ichs am Astralleib wird dieser nach und nach zum [[Geistselbst]] verwandelt. Aus dem Ätherleib entsteht der [[Lebensgeist]], und aus dem physischen Leib der [[Geistesmensch]].
==== Die neungliedrige Wesenheit des Menschen ====
{{Hauptartikel|Der neungliedrige Menschen}}
Der Mensch stellt sich dadurch zunächst als 9-gliedrige Wesenheit dar, wodurch ein noch differenzierteres Bild des in Leib, Seele und Geist gegliederten dreifaltigen Menschenwesens entworfen wird:
::::#[[Physischer Leib]] 
::::#[[Ätherleib]]
::::#[[Astralleib]]
::::#[[Empfindungsseele]]   
::::#[[Verstandes- oder Gemütsseele]] ([[Ich]])
::::#[[Bewusstseinsseele]]
::::#[[Geistselbst]] 
::::#[[Lebensgeist]]
::::#[[Geistesmensch]]
==== Die siebengliedrige Wesenheit des Menschen ====
Ebenso wie die Empfindungsseele eng verbunden mit dem Astralleib ist, so ist auch die Bewusstseinsseele mit dem Geistsselbst zu einer Einheit verwoben. Berücksichtigt man dies, und dass sich das Ich ganz besonders in der Verstandesseele ausdrückt, ergibt sich eine 7-gliedrigen Darstellung des Menschenwesens:
::::#[[Physischer Leib]]
::::#[[Ätherleib]]
::::#[[Trieb- und Empfindungsleib]] ([[Astralleib]])
::::#[[Ich]]
::::#[[Geistselbst]]
::::#[[Lebensgeist]]
::::#[[Geistesmensch]]
[[Paracelsus]] nennt diese sieben Stufen oder Grade erstens den [[Elementarischer Leib|elementarischen Leib]], zweitens den [[Archaeus]], [[Spiritus vitae]] oder [[Mumia]] und [[Lebenskraft]], drittens den [[Siderischer Leib|siderischen Menschen]], [[Evestrum]] oder astralen Leib, viertens den ''tierischen Geist'', fünftens die ''verständige Seele'', sechstens die ''Geistseele'' und siebentens ''den höheren Menschen des Olympi novi''.
== Die hebräischen Bezeichnungen der Wesensglieder ==
Nach [[Rudolf Steiner]] waren in vorchristlicher Zeit bei König [[Salomo]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] {{He|שלמה}}, ''Schəlom:o'') alle Wesenglieder schon in hoher Vollkommenheit veranlagt. Davon sind zunächst die Bezeichnungen der 7 hauptsächlichen Wesensglieder genommen:


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"So hat denn dieser Vorfahre, den man gewöhnlich nur kennt unter
"Nun liegt ja ein Ausspruch von Karl Marx selbst vor, der auf gewisse
dem Namen «Schelomo», «Schlomo» oder «Salomo», die drei
Seiten dieser Sache recht tief blicken läßt. Karl Marx betonte einmal,
Hauptnamen: [[Jedidjah]] ([[Geistesmensch]]), [[Kohelet]] ([[Lebensgeist]]), Salomo ([[Geistselbst]]); und er hat die vier Nebennamen [[Agur]] ([[Physischer Leib]]), [[Ben Jake]] ([[Ätherleib]]), [[Lamuel]] ([[Astralleib]]), [[Itiel]] ([[Ich]] bzw. Ich-Träger), weil diese Namen die vier Hüllen bedeuten, während die drei ersten Namen das göttliche
als er über den Marxismus selber sprach, daß er, Karl Marx, jedenfalls
Innerliche bezeichnen. Sieben Namen hat für die althebräische Geheimlehre diese Persönlichkeit." {{Lit|{{G|116|83}}}}
kein Marxist sei. Das, meine lieben Freunde, sollte man insbesondere
in der heutigen Zeit nicht aus dem Auge verlieren." {{Lit|{{G|189|56}}}}
</div>
</div>


Darüber hinaus gibt es im [[Tanach]] folgende Namen für die [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensglieder]]: [[Nephesch]] ([[Empfindungsseele]]), [[Ruach]] ([[Verstandes- oder Gemütsseele]]) und [[Neschamah]] ([[Bewusstseinsseele]]) {{Lit|{{G|122|}}, München, 26. August 1910}}.
== Frühere Inkarnation ==


==Entwicklung der Wesensglieder==
Nach Auskunft [[Rudolf Steiner]]s war Marx in einer früheren [[Inkarnation]] im [[Wikipedia:8. Jahrhundert|8.]], [[Wikipedia:9. Jahrhundert|9. Jahrhundert]] Gutsbesitzer im Nordosten [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]]s. Während er sich auf abenteuerliche Kriegszüge begab, wurde sein Landgut von einem Mann in Besitz genommen, der später als [[Friedrich Engels]] wiedergeboren wurde. Als Marx zurückkehrte, kam es zu Auseinandersetzungen, bei denen Marx unterlag und Engels [[Wikipedia:Leibeigenschaft|Leibeigener]] wurde. In der Folge schmiedete er immer wieder letztlich erfolglose Pläne, wie er wieder zu seinem Eigentum kommen könnte.
===Im einzelnen Erdenleben===


Mit der eigentlichen Geburt wird erst der physische Leib als eigenständige Wesenheit geboren. Im Laufe des Lebens entfalten sich die höheren Wesensglieder in aufeinanderfolgenden [[Siebenjahresperioden|siebenjährigen Entwicklungsperioden]]. In alten Zeiten war diese stufenweise Entfaltung der höheren Wesensglieder in hohem Maß durch die im Menschen veranlagten natürlichen Entwicklungskräfte gewährleistet. Diese Kräfte versiegen aber immer mehr. Heute muß der Mensch seine Entwicklung verstärkt durch sein bewusstes geistiges Streben selbst in die Hand nehmen.  
<div style="margin-left:20px">
"Es ergab sich mir aus ganz
besonderen Verhältnissen heraus, daß sozusagen der Blick auf gewisse
Ereignisse hingelenkt wurde, die, wir würden heute sagen, im Nordosten
Frankreichs sich abspielten, aber sich abspielten auch im 8., 9.
Jahrhundert, etwas später als die Zeit ist, von der ich jetzt gesprochen
habe. Es spielten sich da besondere Ereignisse ab. Es war ja eine Zeit,
in der noch nicht die großen Staatenbildungen da waren, in der deshalb
dasjenige, was geschah, mehr innerhalb kleinerer Kreise der Menschheit
geschah.


{| width="400px" align="center" |
Da hatte denn eine Persönlichkeit von energischem Charakter einen
|[[Physischer Leib|physischer Leib]]
gewissen großen Besitz eben in dem Gebiet, das wir heute den Nordosten
|0 - 7 Jahre
Frankreichs nennen würden. Dieser Mann verwaltete den Besitz
|-
in einer außerordentlich geordneten Weise, in einer für die damalige
|[[Ätherleib]]
Zeit außerordentlich systematischen Weise, möchte ich sagen. Er wußte,
|7- 14 Jahre
was er wollte, und war eine merkwürdige Mischung von einem zielbewußten
|-
Menschen und einer Abenteurernatur, so daß er mit mehr
|[[Astralleib]]
oder weniger Erfolg kleine Kriegszüge machte von seinem Eigentum
|14 - 21 Jahre
aus, mit Leuten, die sich, wie das ja dazumal üblich war, als Krieger
|-
angezogen hatten. Es waren das kleine Heerhaufen, mit denen zog
|[[Empfindungsseele]] 
man aus und suchte das oder jenes zu erbeuten.
|21 - 28 Jahre
|-
|[[Verstandes- oder Gemütsseele]] -> [[Ich]]
|28 - 35 Jahre
|-
|[[Bewusstseinsseele]]
|35 - 42 Jahre
|-
|[[Geistselbst]]
|42 - 49 Jahre
|-
|[[Lebensgeist]]
|49 - 56 Jahre
|-
|[[Geistesmensch]]
|56 - 63 Jahre
|}


Die Wesensglieder entwickeln sich während des ganzen Erdenlebens beständig weiter, allerdings mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die aber in ganzzahligen Verhältnissen zueinander stehen. Am schnellsten schreitet der physische Leib in seiner Entwicklung voran, am langsamsten das menschliche Ich {{lit|{{G|179|92ff}}}}:
Mit einer Schar solcher Krieger zog der Betreffende von dem Nordosten
Frankreichs aus. Und die Sache machte sich so, daß eine andere
Persönlichkeit, etwas weniger Abenteuer als er selber, aber energisch,
während der Abwesenheit des Eigentümers des Landgutes - heute erscheint
das paradox, dazumal konnte eben so etwas geschehen - sich
des Landgutes und des ganzen Besitztums bemächtigte. Als der Betreffende
nach Hause kam - er war alleinstehend -, fand er, daß ein
anderer Besitzer sich seines Landgutes bemächtigt hatte. Und die Verhältnisse
entwickelten sich so, daß in der Tat der Betreffende nicht
aufkam gegen den jetzigen Besitzer. Der war der Mächtigere, hatte
mehr Mannen, hatte mehr Krieger um sich. Er kam gegen ihn nicht
auf.


{| width="300px" align="center"|
Nun waren die Dinge damals nicht so, daß man etwa, wenn man
|Physischer Leib
in seiner Heimat nicht fortkam, gleich in fremde Gegenden zog. Gewiß,
|4:4 =  1
diese Persönlichkeit war ja ein Abenteurer; aber das ergab sich
|-
doch nicht wiederum so rasch, er hatte nicht die Möglichkeit dazu, so
|Ätherleib
daß der Betreffende mit einer Schar von Anhängern sogar eine Art
|3:4 = 3/4
Leibeigener wurde an seinem eigenen früheren Besitzerhof. Er mußte
|-
nun wie ein Leibeigener arbeiten mit einer Schar von denen, die mit
|Astralleib
ihm auf Abenteuer ausgezogen waren, während ihm sein Eigentum entrissen
|2:4 = 1/2
worden war.
|-
|Ich
|1:4 = 1/4
|}


===Im Lauf der Weltentwicklung===
Da geschah es, daß bei all den Leuten, die da Leibeigene geworden
Die Wesensglieder des Menschen entstanden bzw. entwickeln sich im Zuge der kosmischen Evolution durch die sieben planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]].
waren, während sie früher die Herren waren, eine ganz besonders, ich
möchte sagen, dem Herrschaftsprinzip abträgliche Gesinnung entstand.
Und es brannten in diesen Gegenden, die bewaldet waren, in mancher
Nacht die Feuer da, wo man zusammenkam und wo man allerlei Verschwörungen
besprach gegen diejenigen, welche sich des Eigentums
bemächtigt hatten.


Auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] wurde die Grundlage des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] geschaffen. Dieser war damals noch ein reiner [[Wärmeleib]]. Während der folgenden Entwicklungsstufen nahm der physische Leib eine immer dichtere Gestalt an. Auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] war er gasförmig, auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] wurde er bis zum flüssigen Element verdichtet, um schließlich während unserer [[Erdentwicklung]] die feste Form anzunehmen. Aufgrund seiner langen Evolution hat der physische Leib bereits einen sehr hohen Vollkommenkeitsgrad erlangt.
Es war einfach so, daß der Betreffende, der vom großen Besitzer
mehr oder weniger zum Leibeigenen, zum Sklaven geworden war, sein
übriges Leben nunmehr damit ausfüllte, abgesehen von dem, was er
arbeiten mußte, Pläne zu schmieden, wie man etwa wiederum zu Besitz
und Eigentum kommen könne. Man haßte denjenigen, der sich
des Eigentums bemächtigt hatte.


Der [[Ätherleib]] wurde erst auf der alten Sonne geschaffen und war damals ganz aus den [[Lichtäther]]kräften gewoben. Auf dem alten Mond hat er zusätzlich die [[Klangäther]]kräfte in sich aufgenommen, und während der Evolution der Erde den [[Lebensäther]].
Nun, sehen Sie, diese beiden Persönlichkeiten von damals gingen in
 
ihren Individualitäten durch die Pforte des Todes, machten in der
Auf dem alten Mond wurde der [[Astralleib]] des Menschen gebildet, der aufgrund seiner relativ kurzen Entwicklungszeit wenig ausgereift ist und noch viele niedere [[Trieb]]e und [[Begierde]]n enthält.
geistigen Welt zwischen dem Tod und einer neuen Geburt alles das mit,
 
was seit jener Zeit eben mitgemacht werden konnte, und erschienen
Mit diesen drei Wesensgliedern trat das Menschenwesen in die Erdentwicklung hinüber. Wären keine neuen Impulse hinzugekommen, so hätte sich nun zunächst nur mehr die [[Empfindungsseele]] als verfeinerter Teil des Astralleibes ausbilden können. Um die weitere Entwicklung zu verstehen, muss man wissen, dass sich die Erdentwicklung in zwei Hälften gliedert, die mit den gegenwärtigen Planeten [[Mars]] und [[Merkur]] in Beziehung stehen. Als die Erde noch im astralen Zustand war, wurde sie von den damals noch rein ätherischen Marskräften durchdrungen. Aus diesen Marskräften, die der Erde auch das Eisen brachten, das in das menschliche Blut aufgenommen wurde, entsprang der entscheidende Impuls, der zur Bildung der [[Verstandesseele]] führte, deren Entwicklung in der [[griechisch-römischen Kultur]]epoche kulminierte. Innerhalb der Verstandesseele beginnt das individuelle [[Ich]] des Menschen aufzuleuchten. Die [[Bewusstseinsseele]], die gegenwärtig ausgebildet wird, hängt eng mit den Merkurkräften zusammen. Wenn die Erde einmal wieder in den astralen Zustand übergegangen sein wird, werden die dann rein ätherischen Merkurkräfte ihre volle Wirkung entfalten. Durch den Einweihungsweg wird einiges von diesen Wirkungen schon jetzt in gewissem Sinne vorweggenommen. Die großen Eingeweihten, wie [[Buddha]], [[Hermes]] usw., waren daher [[Merkureingeweihte]].
im 19. Jahrhundert wiederum. Derjenige, der Haus und Hof verloren
 
hatte und zu einer Art von leibeigenem Sklaven geworden war, erschien
Wenn der Mensch beginnt, vom Zentrum seines Ichs aus den Astralleib zu verwandeln, so bildet sich innerhalb der Bewusstseinsseele das [[Geistselbst]] ([[Manas]]) aus. Diese Entwicklung hat bereits begonnen, wird sich aber erst auf dem [[Neuer Jupiter|künftigen Jupiter]] (dem [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]], von dem in der [[Apokalypse]] des [[Johannes]] die Rede ist) vollenden.
als Karl Marx, der Begründer des neueren Sozialismus. Und der
 
andere, der ihm dazumal seinen Gutshof abgenommen hatte, erschien
Während des [[Neue Venus|künftigen Venuszustandes]] wird sich innerhalb des menschlichen Ichs der [[Lebensgeist]] ([[Buddhi]]) fertig ausgestalten, und auf dem zukünftigen [[Vulkan]] schließlich der [[Geistesmensch]] ([[Atma]]).
als sein Freund Engels. Was sie dazumal miteinander auszumachen hatten,
 
das prägte sich um während des langen Weges zwischen dem Tode
In der Beilage zu einem Brief an [[Marie von Sivers]] vom 25. November 1905 hat [[Rudolf Steiner]] diesen Entwicklungsgang durch folgende Skizze veranschaulicht:
und einer neuen Geburt in den Drang, das, was sie einander zugefügt
 
hatten, auszugleichen." {{Lit|{{G|236|20ff}}}}
[[Bild:Evolution.gif|center|700px|Die Entwicklung der Wesensglieder im Lauf der planetarischen Weltentwicklungsstufen]]
 
{{GZ|Wenn vom [[Physischer Leib|physischen Körper]] die Rede ist, haben die meisten eine
sehr unklare, verworrene Vorstellung von dem, was eigentlich der
physische Körper ist. Wir haben ja eigentlich nicht den rein physischen
Körper, sondern eine Zusammensetzung von dem physischen
Körper mit den höheren Kräften vor uns. Physisch ist auch ein Stück
Bergkristall. Aber das ist dem Wesen nach etwas ganz anderes, als das
menschliche Auge oder das Herz, die doch auch physisch sind. Das
Auge und das Herz sind Teile des physischen Körpers, aber vermischt
mit den höheren Gliedern des Menschen und dadurch wird im Physischen
etwas ganz anderes bewirkt als beim übrigen Physischen.
Sauerstoff und Wasserstoff haben wir auch im Wasser vor uns, aber
sie sehen da ganz anders aus, als wenn wir sie beide für sich sehen
oder für sich haben. Dann treten sie uns ganz anders entgegen. Im
Wasser haben wir eine Mischung der beiden vor uns. Was uns nun
im physischen Körper des Menschen entgegentritt, ist auch eine
Mischung aus dem Physischen mit dem Äther- und dem Astralkörper.
 
Das physische menschliche Auge ist ähnlich einer photographischen
Kamera, denn wie in der Kamera entsteht darin ein Bild der Umwelt.
Wenn man nun von dem physischen Auge alles abzieht, was in der
Kamera nicht entsteht, dann hat man erst das Spezifische des physischen
Auges. So muß man auch von dem ganzen physischen Körper
alles abziehen, was nicht rein physisch ist, dann hat man erst das, was
man im Okkultismus den physischen Körper nennt. Dieser kann unmittelbar
nicht leben, nicht denken, nicht fühlen. Da bleibt dann
übrig ein sehr weise eingerichteter äußerst komplizierter Automat,
ein rein physikalischer Apparat. Diesen ganz allein gab es nur auf der
[[Alter Saturn|Saturnstufe]] des menschlichen Daseins. Damals waren die Augen nicht
anders vorhanden denn als kleine Kameras. Was darin von der
Umwelt als Bild entworfen wurde, kam zum Bewußtsein einer Devawesenheit.
In der Mitte des Saturnkreislaufes waren die sogenannten
[[Asuras]] (die [[Archai]]) reif, den Apparat zu benutzen. Diese waren dazumal
auf der Stufe der Menschheit. Sie benutzten diesen Automaten
und die Bilder, die darin entstanden. Sie selbst waren nicht darinnen,
sondern außerhalb und benutzten nur die Bilder; ähnlich wie wir uns
jetzt photographischer Apparate bedienen können, um Bilder einer
Landschaft aufzunehmen. Der physische Körper des Menschen war
also dazumal ein von außen aufgeführter, architektonischer Aufbau
eines physikalischen Apparates. Das ist die erste Stufe des menschlichen
Daseins.
 
Die zweite Stufe der Ausbildung war die Durcharbeitung dieses
physikalischen Apparates mit dem [[Ätherleib]]. Da wurde er ein lebender
[[Organismus]]. Das drückte sich dann auch aus in der Konfiguration
des Körpers. Der Automat war aufgebaut aus einer ziemlich festen
undifferenzierten Masse, ähnlich wie heute eine Geleemasse ist, wie
ein weicher Kristall.<ref>In den Notizen von [[Marie Steiner]] heißt es: «...aufgebaut
aus einer undifferenzierten Geleemasse, wie mineralische Protoplasma».</ref> Im zweiten Kreislauf, in dem Sonnendasein,
wurde der physische Automat nun von dem Ätherkörper durchzogen.
In diesem Sonnenkreislauf entstand auch das [[Sonnengeflecht]]
(Solarplexus), das darnach benannt ist, weil das ein wirkliches Organ
ist, von dem heute nur noch Rudimente vorhanden sind. Es arbeitet
sich ein Nervensystem in den physikalischen Apparat hinein. Bei
den Pflanzen ist noch etwas Ähnliches vorhanden. Das ist die zweite
Stufe.
 
Aber diese Stufen sind nicht abgeschlossen; die Entwicklung geht
graduell weiter. Ein solches wirksames Agens ist das Sonnengeflecht
auch noch heute bei den Tieren, die kein Rückenmark ausbilden.
Alle wirbellosen Tiere sind noch einzelne Ausbildungen zurückgelassener
Stufen desjenigen, was früher veranlagt war. Die Wirbeltiere
hat der Mensch erst auf der Erde aus sich herausgesetzt. Früher war
der Mensch noch ähnlich organisiert wie heute etwa der Krebs. Der
Mensch ist heute über die damalige Stufe hinausgeschritten, während
der Krebs stehengeblieben ist. Überraschend ist es, daß das ganze
Innere des Krebses eine gewisse Ähnlichkeit mit dem menschlichen
Gehirn hat. Es gibt tatsächlich eine Ähnlichkeit zwischen der inneren
Krebsgestalt und dem menschlichen Gehirn. Auch der Krebs ist eingeschlossen
in eine harte Schale wie das menschliche Gehirn. Nachdem
der Mensch ein Rückenmark ausgebildet und die oberen Wirbel umgestaltet
hatte, warf er die harte Schale ab. Der Krebs hat sich nicht
weiter entwickelt. Er hat sich an die äußere Umgebung angepaßt
durch eine harte Schale, die ihm das sein mußte, was dem Menschen
die schützende Hülle der ganzen übrigen Körperlichkeit ist.
 
Die dritte Stufe ist die, auf der das Ganze umorganisiert wird
von dem hineinarbeitenden [[Astralleib]]. Das Umorganisieren ist verknüpft
mit der Ausbildung des [[Herz]]ens und dem Durchströmen mit
dem warmen [[Blut]]. Das Fischherz ist auf dem halben Wege stehengeblieben.<ref>Fische haben ein zweiteiliges
Herz, bestehend aus Vorhof (Atrium) und Herzkammer (Ventrikel) auf der
Bauchseite des Vorderkörpers. - [[Marie Steiner]] notierte: «Der Fisch ist wie ein halbes
Herz.»</ref> Das Herz wird gleichmäßig in dem Maße ausgebildet als
die innere Körperwärme zunimmt; das heißt nichts anderes als das
Einziehen des Astralen in den Körper hinein.
 
Das [[Rückenmark]] mit dem [[Gehirn]] ist das Organ des [[Ich]]. Dieses ist
von der dreifachen Schutzhülle des Astral-, Äther- und physischen
Leibes umgeben. Nachdem das Organ des Ich (Rückenmark und
Gehirn) vorbereitet worden ist, legt sich das Ich in das bereitgemachte
Bett hinein und Rückenmark und Gehirn treten als Organe des Ich in
dessen Dienst.
 
So setzt sich der vierfache Mensch zusammen. Das ist das [[Tetraktys|Quadrat der Pythagoreer]]:
 
# Das Rückenmark und das Gehirn sind das Organ des Ich.
# Das warme Blut und das Herz sind das Organ des Kama (Astralleib).
# Der Solarplexus (Sonnengeflecht) ist das Organ des Ätherkörpers.
# Der eigentliche physische Körper ist ein komplizierter physikalischer Apparat.
 
So hat man den Menschen vierfach aufgebaut.
 
Was wir jetzt beschrieben haben, das nennt man im Okkultismus
wieder einen [[Wirbel]], etwas, das von außen hereinbaut und sich mit dem
vereinigt, was innen sich aufbaut. Physischer Körper, Äther- und
Astralkörper haben den Menschen aufgebaut. Dann macht sich der
Punkt des Ich geltend, und dieses baut nun von innen heraus. Das
sind die vier Teile des Menschen. So finden wir im Äußeren einen Abdruck
des viergliedrigen Menschen. Alle Weiterentwickelung ist eine
solche, daß der Mensch von diesem Punkt des Ich aus bewußt alles
durchmacht, was er vorher schon unbewußt durchgemacht hat.|93a|88ff}}
 
{{GZ|Wenn wir den Menschen
heute betrachten, so steht er vor uns als ein viergliedriges Wesen.
Das erste, was wir am Menschen erkennen, ist der sogenannte physische
Leib. Das ist dasjenige Glied, das der Mensch gemeinschaftlich
hat mit allen heutigen Geschöpfen des Mineralreiches, das
man am Menschen mit Augen sehen, mit Händen greifen kann. Es
ist das niederste Glied der menschlichen Wesenheit, dasjenige, was
allein zurückbleibt als Leichnam im Tode. Aber dieser physische
Leib würde jeden Augenblick das Schicksal haben, das der Leichnam
im Tode hat, er würde zerfallen, wenn er nicht durchdrungen
wäre von dem, was wir nennen den Äther- oder Lebensleib. Diesen
Ätherleib hat der Mensch nicht mehr gemeinschaftlich mit den
Geschöpfen des mineralischen Reiches, er hat ihn gemeinschaftlich
mit den Wesen des Pflanzenreiches auf der Erde. Der Ätherleib ist
in jedem Menschen ein Kämpfer gegen den Tod, der zwischen
Geburt und Tod die Teile des physischen Leibes, die sich fortwährend
trennen wollen, zusammenhält. Was ist in Wahrheit des Menschen
physischer Leib? Das, was er nach einiger Zeit wird, wenn
der Tod die Gestalt zerstört hat: Asche, ein Häuflein Asche, das
nur so künstlich in seinen Teilen hineingeordnet ist in den Lebensleib,
daß das Ganze des Menschen den Eindruck macht, den es heute
auf den Beschauer ausübt. Das zweite Glied also ist der Ätheroder
Lebensleib. Das dritte, das der Mensch mit allen Tieren
gemein hat, ist der sogenannte astralische Leib, der Träger von
allen Instinkten, Leidenschaften, Begierden, von allen Gedanken
und Vorstellungen und so weiter, das, was man gewöhnlich das
Seelische nennt im Menschen. Dann haben wir als viertes jenes
Glied der menschlichen Wesenheit, das den Menschen zur Krone
der Erdenschöpfung macht, welches verursacht, daß er hinausragt
über alle übrigen Wesenheiten der Erdenschöpfung und das den
Menschen vorzugsweise dazu befähigt, sich als Ich, als individuelles,
selbstbewußtes Wesen des Erdendaseins zu entwickeln.
 
In der Zukunft wird die Entwicklung des Menschen so verlaufen,
daß der Mensch nach und nach von seinem Ich aus die niederen
Teile, die unter dem Ich liegen, bearbeitet, durcharbeitet, daß
er das Ich zum Herrn der anderen Teile macht. Wenn das Ich
durchgearbeitet, zu seinem Eigentum gemacht hat den astralischen
Leib, so daß nichts mehr von unbewußten und unbewachten Trieben,
Instinkten und Leidenschaften in diesem Astralleib ist, dann
hat es ausgebildet, was wir Geistselbst oder Manas nennen. Das ist
nichts anderes, als was der astralische Leib auch ist, nur ist dieser
eben vor seiner Umwandlung durch das Ich das dritte Glied. Wenn
das Ich dann auch den Ätherleib umwandelt, so entsteht Buddhi
oder Lebensgeist, und wenn das Ich einstmals in urferner Zukunft
den physischen Leib umwandelt, so daß dieser durch das Ich selbst
ganz vergeistigt ist — und das ist die schwierigste Arbeit, weil der
physische Körper der dichteste ist —, dann hat sich der physische
Leib zum höchsten Glied der menschlichen Wesenheit entwickelt,
zu Atma oder Geistmensch.
 
[[Datei:GA104 176.gif|center|500px|Zeichnung aus GA 104, S. 176]]
 
So haben wir, wenn wir uns diesen Menschen vorstellen in seiner
Siebengliedrigkeit, den physischen Leib, den Äther- oder
Lebensleib, den astraüschen Leib, das Ich, ferner dasjenige, was der
Mensch in der Zukunft entwickelt, Geistselbst oder Manas, Lebensgeist
oder Buddhi und Geistmensch oder Atma. Das ist der siebengliedrige
Mensch. Doch wird der Mensch diese höheren Glieder
erst in urferner Zukunft entwickeln. Auf unserer Erde ist es dem
Menschen noch nicht beschieden, so weit auf sich zu wirken, daß
er alle diese höheren geistigen Teile zur Ausbildung bringt.
 
Wenn wir so diesen siebengliedrigen Menschen betrachten, dann
haben wir aber den Menschen, der heute vor uns steht, doch noch
nicht ganz begriffen. Zwar ist es richtig, daß, wenn wir im großen
und ganzen den Menschen überschauen, wir von diesen sieben
Gliedern reden können. Aber wir müssen, wenn wir den heutigen
Menschen verstehen wollen, noch genauer reden.
 
Sie werden sich erinnern, daß der physische Leib auf dem Saturn
entwickelt worden ist, der Ätherleib auf der Sonne, der astralische
Leib auf dem Monde, und daß das Ich auf der Erde sich ausbilden
soll und sich bis zu einem bestimmten hohen Grad schon ausgebildet
hat. Nun aber müssen wir diese Erdenentwickelung des
Menschen noch etwas genauer ins Auge fassen. Dasjenige, was
man Geistselbst, umgewandelten Astralleib nennt, daß der Mensch
ganz vollkommen bewußt innerhalb dieses Geistselbstes, seines
astralischen Leibes, wirkt und arbeitet, das wird für die große Zahl
der Menschen erst am Ende der Erdenentwickelung erreicht sein.
Dagegen mußte der Mensch während unserer Erdenentwickelung
eine Art Vorbereitung durchmachen, die es schon im Laufe der
Erdenentwickelung möglich machte, sozusagen halb bewußt und
halb unbewußt an seinen drei niedrigen Gliedern zu arbeiten.
 
Dieses halb bewußte und halb unbewußte Arbeiten begann in
der lemurischen Zeit, auf die wir ja schon hingewiesen haben. Damals
fing das Ich im ganz dumpfen Bewußtsein an zu arbeiten,
und zwar zunächst an dem astralischen Leib. Wenn Sie also die
Erdenentwickelung verfolgen von der lemurischen Zeit aus in die
erste atlantische herein, dann werden Sie finden, daß das Ich zuerst
halb unbewußt, nur dämmerhaft bewußt, an seinem astralischen
Leib arbeitete. Was damals zuerst auf der Erde als Umwandlungsprodukt
des astralischen Leibes erschienen ist, nennen wir Empfindungsseele.
Dann arbeitete während der atlantischen Zeit, währenddem
die Luft durchzogen war von Nebelwassermassen, das Ich im
dumpfen Bewußtsein am Ätherleib und arbeitete dasjenige aus,
was man Verstandes- oder Gemütsseele nennt. Und von dem Zeitpunkte
an, wo von der Gegend in der Nähe des heutigen Irlands
aus der große Impuls gekommen ist, der die Völker vom Westen
nach dem Osten getrieben und herübergeführt hat über die große
atlantische Flut zu unserer neuen Kultur, von dem Beginn des letzten
Drittels der atlantischen Zeit an arbeitete das Ich unbewußt
am physischen Leib, und es arbeitete dasjenige hinein, was man die
Bewußtseinsseele nennt, was dem Menschen die Anlage gab, ein
mehr oder weniger selbstbewußtes Ich aus der Gruppenseelenhaftigkeit
herauszuarbeiten, das erst mit der Erscheinung des Christus
Jesus den großen Impuls der völligen Individualität erlangte.
Da wurde der Mensch eigentlich erst fähig zu demy was man Arbeiten
im astralischen Leib mit mehr oder weniger Bewußtsein
nennen kann. Wir haben eigentlich erst seit der Einprägung des
Christentums auf der Erde damit begonnen, bewußt an unserem
astralischen Leibe zu arbeiten. So daß, wenn wir heute vom Menschen
sprechen, wir sagen müssen: Der Mensch hat entwickelt physischen
Leib, Ätherleib, Astralleib, dann Empfindungsseele, den
einstmals im dämmerhaften Bewußtsein umgewandelten Astralleib,
die Verstandesseele, den in der atlantischen Urzeit dämmerhaft umgewandelten
Ätherleib, und die Bewußtseinsseele, den in der letzten
atlantischen Zeit dämmerhaft umgewandelten physischen Leib,
so daß er sich allmählich heranbildete, um nach und nach Manas
so weit zu entwickeln, wie es heute im Menschen zu beobachten ist.|104|174ff}}
 
== Planetenwirkungen und Wesensglieder ==
 
Die zeitliche Entwicklung der Wesensglieder erfolgt in [[Siebenjahresperioden]]. Als menschlicher [[Mikrokosmos]] stehen sie dabei in vielfältiger Weise unter dem Einfluss des [[Makrokosmos]]. Richtet man die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Wirkung der [[Planetensphären]], so ergibt sich folgender elementarer Zusammenhang, in dem sich die [[okkulte Reihenfolge der Planeten]] widerspiegelt:
 
{|width="600px" align="center" |
|[[Physischer Leib|physischer Leib]]
|
|0 - 7 Jahre
|[[Mond]]
|-
|[[Ätherleib]]
|
|7- 14 Jahre
|[[Merkur]]
|-
|[[Astralleib]]
|
|14 - 21 Jahre
|[[Venus]]
|-
|[[Empfindungsseele]]
|
|
|-
|[[Ich]]
|[[Verstandes- oder Gemütsseele]]
|21 - 42 Jahre
|[[Sonne]]
|-
|
|[[Bewusstseinsseele]]
|
|
|-
|[[Geistselbst]]
|
|42 - 49 Jahre
|[[Mars]]
|-
|[[Lebensgeist]]
|
|49 - 56 Jahre
|[[Jupiter]]
|-
|[[Geistesmensch]]
|
|56 - 63 Jahre
|[[Saturn]]
|}
 
Man darf diese Zuordnung jedoch nicht schematisch nehmen. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, der von der Erde bis hinauf zum [[Tierkreis]] und noch darüber hinaus bis zum sogenannten [[Kristallhimmel]] reicht, ergibt sich noch ein ganz anderer Zusammenhang: Während des ersten Lebensjahrsiebents arbeiten am Menschenwesen die Kräfte der [[Sonne]] und bilden seinen eigenständigen [[Ätherleib]] aus. Im zweiten Jahrsiebent kommen dazu die Kräfte des [[Mond]]es, die den [[Astralleib]] ausformen. Dann wirken bis etwa zum 21. Lebensjahr die schon viel feineren Kräfte der übrigen [[Planeten]] des [[Planetensystem]]s, die schon viel schwerer zu bemerken sind. Bis zum achtundzwanzigsten Lebensjahr wirken noch, kaum mehr beobachtbar, die Konstellationen der [[Fixstern]]e. Doch dann stößt die Entwicklung an eine feste Grenze, den zurecht so genannten [[Kristallhimmel]]. Von nun an kann der Mensch dem [[Kosmos]] keine Kräfte mehr für seine Entwicklung entnehmen, sondern muss von nun an selbsttätig das verarbeiten, was er bisher aufgenommen hat. Gerade dadurch aber kann der Mensch nun sein eigenständiges [[Ich]] jetzt erst so richtig entfalten.
 
{|width="700px" align="center" |
|[[Physischer Leib|physischer Leib]]
|0 - 7 Jahre
|[[Sonne]]
|-
|[[Ätherleib]]
|7- 14 Jahre
|[[Mond]]
|-
|[[Astralleib]]
|14 - 21 Jahre
|[[Planet]]en
|-
|[[Empfindungsseele]] 
|21 - 28 Jahre
|[[Fixstern]]e
|-
|[[Verstandes- oder Gemütsseele]] -> [[Ich]]
|28 - 35 Jahre
|[[Kristallhimmel]] als natürliche Entwicklungsgrenze
|-
|[[Bewusstseinsseele]]
|35 - 42 Jahre
|
|-
|[[Geistselbst]]
|42 - 49 Jahre
|
|-
|[[Lebensgeist]]
|49 - 56 Jahre
|
|-
|[[Geistesmensch]]
|56 - 63 Jahre
|
|}
 
<div style="margin-left:20px">
"Nun sehen Sie, der Mensch ist also tätig in seinem Inneren in den ersten sieben Lebensjahren mit den Kräften der Sonne, in den zweiten sieben Lebensjahren mit den Kräften des Mondes. Die Sonnenkraft bleibt dabei, aber die Mondenkräfte mischen sich dazu. In den dritten sieben Lebensjahren, von der Geschlechtsreife bis hinein in die Zwanzigerjahre, werden die viel feineren Kräfte der übrigen Planeten des Planetensystems in die menschliche Wesenheit hinein aufgenommen. Da treten in der menschlichen Wesenheit auf die anderen planetarischen Kräfte in dem Wachstumsprozeß, und weil diese schwächer, viel schwächer wirken als Sonne und Mond auf den Menschen, deshalb sind auch die Dinge, die der Mensch dann in sich aufnimmt, viel weniger nach außen hin anschaulich. Wir merken nicht mehr so stark, wie im Anfang der Zwanzigerjahre - währenddem die planetarischen Kräfte zwischen dem vierzehnten und einundzwanzigsten Lebensjahr ungefähr noch im menschlichen Leibe zu tun haben -, wie im Beginn der Zwanzigerjahre diese Kräfte anfangen nun im Seelisch-Geistigen zu wirken. Es sind die Planetenkräfte, die anfangen zu wirken im Seelisch-Geistigen, und derjenige, der Einsicht hat, der sieht dann den Menschen so an, daß er in dieser merkwürdigen Umwandlung, die der Mensch erfährt im Anfang der Zwanzigerjahre, merkt: bis daher haben eben nur Sonne und Mond aus dem menschlichen Tun gesprochen, jetzt modifizieren diese Sonnen- und Mondenwirksamkeit die planetarischen Kräfte. Das grobe Verfahren der Menschen, das grobe Beobachten hat sogar recht wenig Sinn dafür, diese Umwandlung ins Auge zu fassen, aber sie ist da.
 
Nun sehen Sie, es ist schon wahr, daß für den, der den Menschen betrachtet in bezug auf Gesundheit und Krankheit, die Erkenntnis dieser Zusammenhänge notwendig ist. Denn, was wissen wir denn eigentlich vom Menschen, sagen wir in seinem elften oder zwölften Lebensjahr, wenn wir da nicht wissen, daß die Mondenkräfte in ihm arbeiten?
 
Nun aber wird im Inneren die Frage entstehen: Wie geht es weiter? Der Mensch muß später auch, wenn auch die zu erneuernden Teile immer geringer werden, er muß jetzt später auch die Dinge erneuern. Nun sehen Sie, bis zum einundzwanzigsten, zweiundzwanzigsten Jahr wirkt ja aufeinanderfolgend Sonne, Mond, das Planetensystem in das menschliche Wachstum hinein. Dann wirken bis zum achtundzwanzigsten Lebensjahr noch die Konstellationen der Fixsterne; das entzieht sich also schon sehr der Beobachtung. Erst mit der Mysterienweisheit schaut man das Hereinspielen des ganzen Fixsternhimmels in den Menschen zwischen dem Anfang seiner Zwanzigerjahre und dem Ende seiner Zwanzigerjahre. Dann wird die Welt hart. Sie will nicht mehr hereinarbeiten in den Menschen; die Welt wird hart. Von diesem eigentümlichen Verhältnis des Menschen zur Welt in seinem achtundzwanzigsten, neunundzwanzigsten Lebensjahre, daß die Welt hart wird, weiß die heutige Wissenschaft kaum mehr etwas. Aristoteles lehrte es noch dem Alexander, indem er ihm sagte: Dann stößt man als Mensch an den Kristallhimmel; der ist hart. - Damit gewinnt der Kristallhimmel, der außerhalb der Fixsternsphäre ist, für die menschliche Anschauung seine Bedeutung, seine Realität. Damit fängt man an einzusehen, daß der Mensch im Weltenall keine Kräfte mehr findet, wenn er Ende der Zwanzigerjahre ist, um zu erneuern. Warum sterben wir denn nicht mit achtundzwanzig Jahren? Diese Welt, die uns umgibt, die läßt uns eigentlich mit achtundzwanzig Jahren sterben. Es ist wahr, wer den Zusammenhang des Menschen mit der Welt sieht, der schaut jetzt mit dem Bewußtsein in die Welt hinaus: O Welt, du erhältst mich eigentlich nur bis zum Ende der Zwanzigerjahre! - Aber gerade indem man das einsieht, fängt man erst an, den Menschen recht zu verstehen in seiner Wesenheit." {{Lit|{{G|318|59f}}}}
</div>
</div>


In seinem [[Heilpädagogischer Kurs|Heilpädagogischen Kurs]] hat [[Rudolf Steiner]] noch eine weitere Perspektive aufgezeigt, wobei er wieder vom Zusammenhang der [[Wesensglieder]] mit den [[Planetensphären]] ausgeht, diesmal aber auch die beiden äußeren [[Planet]]en [[Uranus]] und [[Neptun]] einbezieht:
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Karl Marx}}
* {{WikipediaDE|Friedrich Engels}}
* {{WikipediaDE|Das Kapital}}
* {{WikipediaDE|Manifest der Kommunistischen Partei}}


{|align="center" width=400px
== Ausgewählte Werke ==
|-
|[[Geistesmensch]]
|[[Bild:Neptun.gif|20px|Neptun]]
|[[Neptun]]
|-
|[[Lebensgeist]]
|[[Bild:Uranus.gif|20px|Uranus]]
|[[Uranus]]
|-
|[[Geistselbst]]
|[[Bild:Saturn.gif|20px|Saturn]]
|[[Saturn]]
|-
|[[Bewusstseinsseele]]
|[[Bild:Jupiter.gif|20px|Jupiter]]
|[[Jupiter]]
|-
|[[Verstandesseele]]
|[[Bild:Mars.gif|20px|Mars]]
|[[Mars]]
|-
|[[Empfindungsseele]]
|[[Bild:Venus.gif|20px|Venus]]
|[[Venus]]
|-
|[[Empfindungsleib]]
|[[Bild:Merkur.gif|20px|Merkur]]
|[[Merkur]]
|-
|[[Ätherleib]]
|[[Bild:Mond.gif|20px|Mond]]
|[[Mond]]
|-
|[[Physischer Leib]]
|[[Bild:Sonne.gif|20px|Sonne]]
|[[Sonne]]
|}


<div style="margin-left:20px">
* ''Das Kapital'': Ungekürzte Ausgabe nach der zweiten Auflage von 1872. Mit einem Geleitwort von Karl Korsch aus dem Jahre 1932, Anaconda Vlg., Köln 2009
"Nehmen Sie den Menschen einmal. Wir gliedern ihn ja, indem wir auf diejenige Gliederung schauen, welche mehr vom ätherischen Prinzip aus die ganze Wesenheit organisiert, wir gliedern ihn ja in den physischen Leib, den ätherischen Leib, den Empfindungsleib, den wir in Zusammenhang bringen mit der Empfindungsseele, die Verstandesseele, was die Griechen Kraftseele nennen, die Bewußtseinsseele, und hier kommen wir zu Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Nun sehen Sie, wenn man diese Glieder der menschlichen Natur ansieht, so stellen sie sich zunächst heraus als etwas, was in relativer Selbständigkeit betrachtet werden muß und den Menschen zusammensetzt. Aber eigentlich ist die Zusammensetzung bei jedem Menschen eine andere: Der eine hat ein bißchen mehr Kraft im Ätherleib, dafür weniger im physischen Leib, der andere ein bißchen mehr Kraft in der Bewußtseinsseele und so weiter, das hängt zusammen. In alldem steckt dann ja der Mensch mit seiner eigentlichen Individualität drinnen, die durch die wiederholten Erdenleben durchgeht, der diesen ganzen Zusammenhang erst vom Freiheitsprinzip aus in eine individuelle Regulierung bringen muß. Aber dasjenige, was vom Kosmischen herkommt, hängt so am Menschen, daß dem Physischen entspricht die stärkste Sonnenwirkung, die überhaupt auf die Menschen einen starken Einfluß hat. Dem ätherischen Leibe entsprechen die stärksten Mondwirkungen, dem Empfindungsleib die stärksten Merkurwirkungen, der Empfindungsseele die stärksten Venuswirkungen. Der Verstandesseele entsprechen die stärksten Marswirkungen, der Bewußtseinsseele die Jupiterwirkungen, dem Geistselbst der Saturn. Und das, was heute beim Menschen noch nicht entwickelt ist, das kommt im Uranus und Neptun zur Geltung, das sind ja die Vagabunden, die sich unserem Planetensystem später zugesellt haben, bei ihnen haben wir also die planetarischen Einflüsse zu suchen, die eigentlich unter normalen Verhältnissen auf die Geburtskonstellation nicht einen sehr starken Einfluß haben." {{Lit|{{G|317|171f}}}}
</div>


== Wesensglieder und Nervensystem ==
* ''Manifest der kommunistischen Partei'' (mit [[Friedrich Engels]]), Anaconda Vlg., Köln 2012


<div style="margin-left:20px">
==Literatur==
"Im sympathischen Nervensystem, das die Verdauungsorgane durchsetzt, waltet vornehmlich der ätherische Leib. Die Nervenorgane, die da in Betracht kommen, sind von sich aus vorzüglich nur lebende Organe. Die astralische und die Ich-Organisation wirken auf sie nicht innerlich organisierend, sondern von außen. Daher ist der Einfluß der in diesen Nervenorganen wirksamen Ich- und astralischen Organisation ein starker. Affekte und Leidenschaften haben eine dauernde, bedeutsame Wirkung auf den Sympathikus. Kummer, Sorgen richten dieses Nervensystem allmählich zugrunde. Das Rückenmarks-Nervensystem mit allen seinen Verzweigungen ist dasjenige, in welches die astralische Organisation vorzüglich eingreift. Es ist daher der Träger dessen, was im Menschen seelisch ist, der Reflexvorgänge, nicht aber dessen, was im Ich, in dem selbstbewußten Geiste vorgeht. Die eigentlichen Gehirnnerven  sind diejenigen, die der Ich-Organisation unterliegen. Bei ihnen treten die Tätigkeiten der ätherischen und astralischen Organisation zurück." {{Lit|{{G|27|41}}}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
</div>
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Goetheanismus, ein Umwandlungsimpuls und Auferstehungsgedanke'', [[GA 188]] (1982), ISBN 3-7274-1880-X {{Vorträge|188}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage'', [[GA 189]] (1980), ISBN 3-7274-1890-7 {{Vorträge|189}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Neugestaltung des sozialen Organismus'', [[GA 330]] (1983), ISBN 3-7274-3300-0 {{Vorträge|330}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Zweiter Band'', [[GA 236]] (1988), ISBN 3-7274-2360-9 {{Vorträge|236}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Wie wirkt man für den Impuls der Dreigliederung des sozialen Organismus? Zwei Schulungskurse für Redner und aktive Vertreter des Dreigliederungsgedankens'', [[GA 338]] (1986), ISBN 3-7274-3380-9 {{Vorträge|338}}
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_marx_leben.pdf Karl Marx: Leben und Werk] PDF
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_marx_engels.pdf Materialien zu Marx und Engels]] PDF
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_marx_kapital.pdf Materialien zum Kapital von Marx und Engels] PDF


== Siehe auch ==
{{GA}}
 
* [[Wesensglieder der Hierarchien]]
* [[Wesensglieder der Elementarwesen]]
* [[Wesensglieder der Toten]]
 
==Literatur==


*Rudolf Steiner: ''Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung'', [[GA 7]] (1990), ISBN 3-7274-0070-6; '''Tb 623''', ISBN 978-3-7274-6230-6 {{Schriften|007}}
== Weblinks ==
*Rudolf Steiner: ''Theosophie'', [[GA 9]] (1904) {{Schriften|009}}
{{Wikisource}}
*Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1910) {{Schriften|013}}
{{Wikiquote}}
*Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991) {{Schriften|027}}
{{Commons}}
*Rudolf Steiner: ''Bewusstsein, Leben, Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie'', [[GA 89]] (2001) {{Vorträge|089}}
{{Wikibooks|Soziologische Klassiker/ Marx, Karl}}
*Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
*Rudolf Steiner: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', [[GA 102]] (2001), ISBN 3-7274-1020-5 {{Vorträge|102}}
*Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988) {{Vorträge|107}}
*Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001), ISBN 3-7274-1140-6 {{Vorträge|112}}
*Rudolf Steiner: ''Der Christus-Impuls und die Entwickelung des Ich-Bewußtseins'', [[GA 116]] (1982) {{Vorträge|116}}
*Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984) {{Vorträge|122}}
*Rudolf Steiner: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', [[GA 124]] (1995), ISBN 3-7274-1240-2 {{Vorträge|124}}
*Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten.'', [[GA 179]] (1977) {{Vorträge|179}}
*Rudolf Steiner: ''Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung'', [[GA 226]] (1988), ISBN 3-7274-2260-2 {{Vorträge|226}}
*Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995) {{Vorträge|317}}
*Rudolf Steiner: ''Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern. Pastoral-Medizinischer Kurs.'', [[GA 318]] (1994) {{Vorträge|118}}


{{GA}}
=== Werk ===
* {{DNB-Portal|118578537}}
* {{DDB|Person|118578537}}
* [http://www.dearchiv.de/php/mewinh.php MEW Band 1 bis Band 43 im DEA Archiv. Vollständig und Seitengenau zur MEW]
* [http://www.mlwerke.de/me/default.htm Werke von Karl Marx u.&nbsp;a. mit Volltextsuche für Werkauswahl] als Online-Texte auf mlwerke.de
* {{Webarchiv | url=http://www.ml-werke.de/marxengels/marxengl.htm | wayback=20120229212706 | text=Auswahl von Werken von Karl Marx u.a. Marxisten mit Einführungssammlung}} zum Herunterladen auf ml-werke.de
* [http://www.marxists.org/archive/marx/index.htm Umfangreiches Marx/Engels-Archiv einer Werkauswahl (engl.)] [http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/index.htm (dt.)] auf [[Wikipedia:Marxists Internet Archive|marxists.org]]
* Ausgewählte {{Zeno-Autor|Philosophie/M/Marx,%20Karl}}
* Kleine Auswahl der {{PGDA|400}}
* {{DTAA|118578537}}


== Einzelnachweise ==
=== Weiteres ===
<references/>
* [http://marx200.org/ Website zum 200. Geburtstag von Karl Marx]
* [http://www.marxforschung.de Marx-Engels-Forschung und -Edition]
* [http://marxmyths.org/ Marx Myths & Legends]
* [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/M/Seiten/KarlMarx.aspx Jürgen Herres:Karl Marx − Portal Rheinische Geschichte]
* [http://www.bbaw.de/forschung/mega/index.html Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA²)]
* [http://www.marx-forum.de/ Komment. Kurzfassung von ''Das Kapital'' sowie Marx-Lexikon] (private Seite)
* [http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/01067/index.html.de Bundesarchiv: 190. Geburtstag von Karl Marx]
* [http://karl-marx-1818-trier.blogspot.com/ Sammlung aktueller Ausstellungen und Informationen über Karl Marx in Trier]
* [[Wikipedia:Boris Moissejewitsch Rudjak|Boris Rudjak]]: ''Die Photographien von Karl Marx im Zentralen Parteiarchiv des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU.'' In: ''Marx-Engels-Jahrbuch.'' Jahrgang 6, Berlin 1983, S. 293–310.
* [https://www.landeshauptarchiv.de/service/landesgeschichte-im-archiv/blick-in-die-geschichte/archiv-nach-jahrgang/05051818/  Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz (mit Handschriften)]
*[http://www.juergen-herres.de/jh-marx/marxfotos.html Auszug] mit Abbildungen auf der Website von Jürgen Herres
* [http://archive.is/C88iZ Zeitungsartikel von und über Karl Marx] im Pressearchiv des [[Wikipedia:Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften|ZBW – Leibniz Informationszentrum Wirtschaft]]
* [http://www.marx-gesellschaft.de/ Marx-Gesellschaft e.&nbsp;V.]


{{Audioartikel|Wesensglieder.ogg}}
{{DEFAULTSORT:Marx, Karl}}
[[Kategorie:Philosoph (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Sozialphilosoph]]
[[Kategorie:Politischer Philosoph]]
[[Kategorie:Staatsphilosoph]]
[[Kategorie:Freiheitsphilosoph]]
[[Kategorie:Hegelianer]]
[[Kategorie:Soziologe]]
[[Kategorie:Sozialwissenschaftler]]
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaftler]]
[[Kategorie:Wirtschaftstheoretiker]]
[[Kategorie:Ökonom]]
[[Kategorie:Sozialist]]
[[Kategorie:Marxismus|J]]
[[Kategorie:Marxist]]
[[Kategorie:Kommunist]]
[[Kategorie:Autor (Philosophie)]]
[[Kategorie:Autor (Soziologie)]]
[[Kategorie:Autor (Wirtschaft)]]
[[Kategorie:Karl Marx|!]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1818]]
[[Kategorie:Gestorben 1883]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Grundbegriffe]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Wesensglieder|!]]
[[Kategorie:Spirituelle Anthropologie]]
[[Kategorie:Siebenheit|X]]
[[Kategorie:Neunheit]]
[[Kategorie:Kabbala|901]]
[[Kategorie:Mensch]]
[[Kategorie:Planetare Zustände]]

Version vom 15. Juli 2019, 21:38 Uhr

Karl Marx, 1875
Marx Geburtshaus in Trier, Brückenstraße 10
Das Marx-Engels-Denkmal auf dem Marx-Engels-Forum, Berlin-Mitte
Grabstätte von Karl Marx, Highgate Cemetery, London

Karl Marx (* 5. Mai 1818 in Trier; † 14. März 1883 in London) war ein dem Materialismus verpflichteter Philosoph, Gesellschaftstheoretiker, Nationalökonom, politischer Journalist, Protagonist der Arbeiterbewegung und strenger Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft. Beeinflusst durch die materialistischen Anschauungen Ludwig Feuerbachs entwickelte er gemeinsam mit Friedrich Engels durch die materialistische Umdeutung von Hegels Dialektik den dialektischen Materialismus und wurde zum einflussreichsten Theoretiker des Marxismus, der die Basis für den Sozialismus und Kommunismus bildete. Gemeinsam mit Engels veröffentlichte er Anfang 1848 das im Auftrag des Bundes der Kommunisten verfasste Manifest der Kommunistischen Partei [1].

Grundzüge seines Denkens

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern.“

Thesen über Feuerbach, 11. These, MEW 3:7

Rudolf Steiner schreibt über Karl Marx:

"Ein Gegenbild hat Nietzsches "Weltauffassung in der materialistischen Geschichtsauffassung und Lebensanschauung, die ihren prägnantesten Ausdruck durch Karl Marx (1818—1883) gefunden hat. Marx hat der Idee jeden Anteil an der geschichtlichen Entwickelung abgesprochen. Was dieser Entwickelung wirklich zugrunde liegen soll, sind die realen Faktoren des Lebens, aus denen die Meinungen über die Welt entstanden sind, welche sich die Menschen haben bilden können, je nachdem sie in ihre besonderen Lebenslagen gebracht worden sind. Der physisch Arbeitende, von einem andern beherrscht, hat eine andere Weltauffassung als der geistig Arbeitende. Ein Zeitalter, das eine alte Wirtschaftsform durch eine andere ersetzt, bringt auch andere Lebensanschauungen an die Oberfläche der Geschichte. Will man irgendein Zeitalter verstehen, so muß man zur Erklärung seine sozialen Verhältnisse, seine wirtschaftlichen Vorkommnisse heranziehen. Alle politischen und geistigen Strömungen sind nur ein an der Oberfläche sich abspielendes Spiegelbild dieser Vorkommnisse. Sie stellen sich ihrem Wesen nach als ideale Folgen der realen Tatsachen dar; an diesen Tatsachen selbst haben sie keinen Anteil. Es kann somit auch keine durch ideale Faktoren zustande gekommene Weltanschauung Anteil haben an der Fortentwickelung der gegenwärtigen Lebensführung; sondern es ist die Aufgabe, die realen Konflikte da aufzunehmen, wo sie heute angelangt sind und sie in gleichem Sinne fortzuführen. Diese Anschauung ist durch eine materialistische Umdeutung des Hegelianismus entstanden. Bei Hegel ist die Idee in ewiger Fortentwickelung, und die Folgen dieser Fortentwickelung sind die tatsächlichen Vorkommnisse des Lebens. - Was August Comte aus naturwissenschaftlichen Vorstellungen heraus gestaltet, eine Gesellschaftsauffassung auf der Grundlage der tatsächlichen Vorkommnisse des Lebens, dazu will Karl Marx durch die unmittelbare Anschauung der wirtschaftlichen Entwickelung gelangen. Der Marxismus ist die kühnste Ausgestaltung einer Geistesströmung, die in der Beobachtung der äußeren, der unmittelbaren Wahrnehmung zugänglichen geschichtlichen Erscheinungen den Ausgangspunkt nimmt, um das geistige Leben, die ganze Kulturentwickelung des Menschen zu verstehen. Es ist dies die moderne «Soziologie». Sie nimmt den Menschen nach keiner Richtung hin als Einzelwesen, sondern als ein Glied der sozialen Entwickelung. Wie der Mensch vorstellt, erkennt, handelt, fühlt: das alles wird als ein Ergebnis sozialer Mächte aufgefaßt, unter deren Einfluß der einzelne steht." (Lit.: GA 018, S. 548f)

„Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt.“

– Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13:9

"Denken Sie sich diesen kolossalen Widerspruch, der so hereingestellt worden ist in das moderne Leben: Der Gedanke, daß der Gedanke nichts wert sei, der hat als Gedanke am allermeisten gewirkt in den letzten sechzig bis siebzig Jahren." (Lit.: GA 188, S. 182f)

„Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbst gewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“

"Das Wesentliche des proletarischen Marxismus als Weltanschauung ist der Unglaube an den Menschen." (Lit.: GA 338, S. 191)

Marx war ein entschiedener Kritiker jegliche idealistischen Philosophie und jeder Form der Religion, die er als Opium des Volkes geißelte.

„Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur (Ehrgefühl), ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“

Karl Marx: Einleitung zur Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie; in: Deutsch-Französische Jahrbücher 1844, S. 71f, zitiert nach MEW, Bd. 1, S. 378-379

"Und die Wahrheit ist einmal, daß zum Beispiel so etwas wie die materialistische Geschichtsauffassung des Karl Marx, der gelebt hat von 1818 bis 1883, daß die Weltanschauung des Karl Marx eine rein ahrimanische ist. Ihr Geheimnis beruht darauf, daß nur anerkannt wird das materiell im Erdenwesen Geschehene, daß ignoriert wird das Hinaufragen der Geistigkeit des Menschen in die übersinnlichen Welten, und daß dadurch, durch diese Ignorierung, der Mensch den ahrimanischen Mächten verfallt. Denn sobald der Mensch sein Bewußtsein ausschließt von den Welten, in die er hinaufragt, verfällt er den ahrimanischen oder luziferischen, in diesem Falle den ahrimanischen Mächten. Nun, wir stehen heute vor der Tatsache, daß zahlreiche Menschen eine rein ahrimanische Weltanschauung vertreten, für diese rein ahrimanische Weltanschauung kämpfen, und dadurch aber auch über die Erde heraufbeschwören alles dasjenige, was kommen muß, wenn statt der. göttlichen Ordnung die ahrimanische Ordnung über die Erde sich verbreitet. Benthams Philosophie, von der ich Ihnen gestern sprach, ist zunächst ein äußerer theoretischer Ausdruck dieser ahrimanischen Anschauung. Der Marxismus ist ein solcher Ausdruck, der auch schon schöpferisch ist, der gestaltend ist, der einen ungeheueren Einfluß hat. Und die Trägheit des Bourgeoislebens weiß nichts davon und hat sich nicht gekümmert durch Jahrzehnte, was sich auf dem Boden des sozialen Lebens entwickelt hat an Elementen solcher Weltanschauungen. Der Marxismus ist ein extremer Ausdruck. Er wird weiterwirken. Das, was zunächst bloß Wissen sein sollte, wird Geschehen werden, wird tatsächlich Wirklichkeit werden. Nur die Einsicht in diese Dinge, die nun wiederum Wollen-bildend ist, kann Hilfe sein in diesen Dingen." (Lit.: GA 184, S. 69)

"Wahrhaftig, ich bewundere Karl Marx wegen seiner Gedankenschärfe, wegen seines umfassenden historischen Blickes, wegen seines großartigen umfassenden Gefühles für die proletarischen Impulse der neueren Zeit, wegen seiner gewaltigen kritischen Einsicht in den Selbstzersetzungsprozeß des modernen Kapitalismus und wegen seiner vielen genialen Eigenschaften. Wer ihn aber kennt, der weiß, daß Karl Marx im Grunde genommen eben der große Sozialkritiker war, der jedoch immer da im Stiche läßt, wo hingewiesen werden soll auf das, was eigentlich zu geschehen hat." (Lit.: GA 330, S. 45)

"Nun liegt ja ein Ausspruch von Karl Marx selbst vor, der auf gewisse Seiten dieser Sache recht tief blicken läßt. Karl Marx betonte einmal, als er über den Marxismus selber sprach, daß er, Karl Marx, jedenfalls kein Marxist sei. Das, meine lieben Freunde, sollte man insbesondere in der heutigen Zeit nicht aus dem Auge verlieren." (Lit.: GA 189, S. 56)

Frühere Inkarnation

Nach Auskunft Rudolf Steiners war Marx in einer früheren Inkarnation im 8., 9. Jahrhundert Gutsbesitzer im Nordosten Frankreichs. Während er sich auf abenteuerliche Kriegszüge begab, wurde sein Landgut von einem Mann in Besitz genommen, der später als Friedrich Engels wiedergeboren wurde. Als Marx zurückkehrte, kam es zu Auseinandersetzungen, bei denen Marx unterlag und Engels Leibeigener wurde. In der Folge schmiedete er immer wieder letztlich erfolglose Pläne, wie er wieder zu seinem Eigentum kommen könnte.

"Es ergab sich mir aus ganz besonderen Verhältnissen heraus, daß sozusagen der Blick auf gewisse Ereignisse hingelenkt wurde, die, wir würden heute sagen, im Nordosten Frankreichs sich abspielten, aber sich abspielten auch im 8., 9. Jahrhundert, etwas später als die Zeit ist, von der ich jetzt gesprochen habe. Es spielten sich da besondere Ereignisse ab. Es war ja eine Zeit, in der noch nicht die großen Staatenbildungen da waren, in der deshalb dasjenige, was geschah, mehr innerhalb kleinerer Kreise der Menschheit geschah.

Da hatte denn eine Persönlichkeit von energischem Charakter einen gewissen großen Besitz eben in dem Gebiet, das wir heute den Nordosten Frankreichs nennen würden. Dieser Mann verwaltete den Besitz in einer außerordentlich geordneten Weise, in einer für die damalige Zeit außerordentlich systematischen Weise, möchte ich sagen. Er wußte, was er wollte, und war eine merkwürdige Mischung von einem zielbewußten Menschen und einer Abenteurernatur, so daß er mit mehr oder weniger Erfolg kleine Kriegszüge machte von seinem Eigentum aus, mit Leuten, die sich, wie das ja dazumal üblich war, als Krieger angezogen hatten. Es waren das kleine Heerhaufen, mit denen zog man aus und suchte das oder jenes zu erbeuten.

Mit einer Schar solcher Krieger zog der Betreffende von dem Nordosten Frankreichs aus. Und die Sache machte sich so, daß eine andere Persönlichkeit, etwas weniger Abenteuer als er selber, aber energisch, während der Abwesenheit des Eigentümers des Landgutes - heute erscheint das paradox, dazumal konnte eben so etwas geschehen - sich des Landgutes und des ganzen Besitztums bemächtigte. Als der Betreffende nach Hause kam - er war alleinstehend -, fand er, daß ein anderer Besitzer sich seines Landgutes bemächtigt hatte. Und die Verhältnisse entwickelten sich so, daß in der Tat der Betreffende nicht aufkam gegen den jetzigen Besitzer. Der war der Mächtigere, hatte mehr Mannen, hatte mehr Krieger um sich. Er kam gegen ihn nicht auf.

Nun waren die Dinge damals nicht so, daß man etwa, wenn man in seiner Heimat nicht fortkam, gleich in fremde Gegenden zog. Gewiß, diese Persönlichkeit war ja ein Abenteurer; aber das ergab sich doch nicht wiederum so rasch, er hatte nicht die Möglichkeit dazu, so daß der Betreffende mit einer Schar von Anhängern sogar eine Art Leibeigener wurde an seinem eigenen früheren Besitzerhof. Er mußte nun wie ein Leibeigener arbeiten mit einer Schar von denen, die mit ihm auf Abenteuer ausgezogen waren, während ihm sein Eigentum entrissen worden war.

Da geschah es, daß bei all den Leuten, die da Leibeigene geworden waren, während sie früher die Herren waren, eine ganz besonders, ich möchte sagen, dem Herrschaftsprinzip abträgliche Gesinnung entstand. Und es brannten in diesen Gegenden, die bewaldet waren, in mancher Nacht die Feuer da, wo man zusammenkam und wo man allerlei Verschwörungen besprach gegen diejenigen, welche sich des Eigentums bemächtigt hatten.

Es war einfach so, daß der Betreffende, der vom großen Besitzer mehr oder weniger zum Leibeigenen, zum Sklaven geworden war, sein übriges Leben nunmehr damit ausfüllte, abgesehen von dem, was er arbeiten mußte, Pläne zu schmieden, wie man etwa wiederum zu Besitz und Eigentum kommen könne. Man haßte denjenigen, der sich des Eigentums bemächtigt hatte.

Nun, sehen Sie, diese beiden Persönlichkeiten von damals gingen in ihren Individualitäten durch die Pforte des Todes, machten in der geistigen Welt zwischen dem Tod und einer neuen Geburt alles das mit, was seit jener Zeit eben mitgemacht werden konnte, und erschienen im 19. Jahrhundert wiederum. Derjenige, der Haus und Hof verloren hatte und zu einer Art von leibeigenem Sklaven geworden war, erschien als Karl Marx, der Begründer des neueren Sozialismus. Und der andere, der ihm dazumal seinen Gutshof abgenommen hatte, erschien als sein Freund Engels. Was sie dazumal miteinander auszumachen hatten, das prägte sich um während des langen Weges zwischen dem Tode und einer neuen Geburt in den Drang, das, was sie einander zugefügt hatten, auszugleichen." (Lit.: GA 236, S. 20ff)

Siehe auch

Ausgewählte Werke

  • Das Kapital: Ungekürzte Ausgabe nach der zweiten Auflage von 1872. Mit einem Geleitwort von Karl Korsch aus dem Jahre 1932, Anaconda Vlg., Köln 2009
  • Manifest der kommunistischen Partei (mit Friedrich Engels), Anaconda Vlg., Köln 2012

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wikisource: Karl Marx – Quellen und Volltexte
 Wikiquote: Karl Marx – Zitate
Commons: Karl Marx - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikibooks: Soziologische Klassiker/ Marx, Karl – Lern- und Lehrmaterialien

Werk

Weiteres


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