Francesco Redi und August Kekulé: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Francesco Redi.jpg|thumb|250px|Francesco Redi]]
[[Datei:Heinrich von Angeli - Friedrich August Kekulé von Stradonitz.jpg|mini|Porträt, 1890 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Benzoltheorie]]
[[Datei:Redi Esperienze.jpg|thumb|250px|Francesco Redi: ''Esperienze intorno alla generazione degl'Insetti'' (1668), Frontispiz]]
'''Francesco Redi''' (* [[Wikipedia:18. Februar|18. Februar]] [[Wikipedia:1626|1626]] in [[Wikipedia:Arezzo|Arezzo]]; † [[Wikipedia:1. März|1. März]] [[Wikipedia:1697|1697]] in [[Wikipedia:Pisa|Pisa]]) war ein [[Wikipedia:Italien|italienischer]] Arzt und gilt als Vater der modernen [[experiment]]ellen [[Wikipedia:Biologie|Biologie]]. Seine bedeutsamsten Forschungsarbeiten galten der [[Metamorphose]] der [[Insekten]] und der Natur der [[Schlangen]]gifte.


Geboren am [[Wikipedia:18. Februar|18. Februar]] [[Wikipedia:1626|1626]] in [[Wikipedia:Arezzo|Arezzo]] als Sohn von ''Gregorio Redi'' und ''Cecilia de Ghinci'' studierte Redi zuerst an der sehr fortschrittlichen [[Wikipedia:Jesuiten|Jesuiten]]schule in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] und machte [[Wikipedia:1847|1847]] seinen Abschluss in Medizin an der [[Wikipedia:Universität Pisa|Universität Pisa]]. Seine Reisen führten ihn nach [[Wikipedia:Rom|Rom]], [[Wikipedia:Neapel|Neapel]], [[Wikipedia:Bologna|Bologna]], [[Wikipedia:Padua|Padua]] und [[Wikipedia:Venedig|Venedig]]. Danach begann er als Arzt in Florenz zu praktizieren. Ab [[Wikipedia:1666|1666]] war er, wie schon zuvor sein Vater, Leibarzt des [[Wikipedia:Großherzogtum Toskana|toskanischen Großherzogs]] [[Wikipedia:Ferdinando II. de’ Medici|Ferdinando II. de’ Medici]] und seines Nachfolgers [[Wikipedia:Cosimo III. de’ Medici|Cosimo III. de’ Medici]]. Von [[Wikipedia:1657|1657]] bis [[Wikipedia:1667|1667]] war Redi Mitglied der von den [[Wikipedia:Medici|Medici]] gegründeten und auch nur während dieser 10 Jahre bestehenden ''[[Accademia del Cimento]]'' ("Akademie des Experiments").  
'''August Kekulé''', geboren '''Friedrich August Kekulé''', seit 1895 '''Kekule von Stradonitz''', (* [[7. September]] [[1829]] in [[w:Darmstadt|Darmstadt]]; † [[13. Juli]] [[1896]] in [[w:Bonn|Bonn]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Chemiker]] und [[Naturwissenschaftler]], der die Grundlagen für die moderne [[Molekülstruktur|Strukturtheorie]] der [[Organische Chemie|organischen Chemie]] legte.


Angeregt durch Ideen, die er in einem Buch von [[Wikipedia:William Harvey|William Harvey]] gefunden hatte, machte Redi [[Wikipedia:1668|1668]] sein weithin bekannt gewordenes Experiment, das einer der ersten Schritte zur Widerlegung der [[Abiogenese]] (''Generatio spontanea'', Urzeugung) und zugleich eines der ersten unter reproduzierbaren Bedingungen durchgeführte biologische Experiment war. Damals glaubte man noch, dass Maden von selbst in verwesendem Fleisch entstehen. Die [[Wikipedia:Urzeugung|Urzeugung]] verstand man als die sich mit jedem neuen [[Lebewesen]] wiederholende unmittelbare [[Schöpfung]]stat [[Gott]]es. In seinem Experiment nahm Redi drei Töpfe und füllte sie mit Fleisch. Einen Topf schloss er vollständig ab. Den zweiten Topf ließ er offen und den dritten Topf bedeckte er mit [[Wikipedia:Gaze|Gaze]]. Maden erschienen nur in dem offenen, aber nicht in dem verschlossenen Topf. Auf der Gaze des dritten Topfs fand er sich entwickelnde [[Wikipedia:Made|Made]]n. In Wahrheit zeigen Redis Experimente, dass die [[Fortpflanzung]] des [[Leben]] ''weder'' ein rein [[Wikipedia:Chemie|chemisch]]-[[Wikipedia:Physik|physikalischer]] [[Prozess]] ist, ''noch'' eines unmittelbaren Eingreifens Gottes bedarf.
== Leben und Werk ==


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August Kekulé wurde 1829 als Sohn einer Darmstädter Beamtenfamilie mit adeligen böhmischen Vorfahren. Sein Vater ''Ludwig Karl Kekule'' war Oberkriegsrat und Rosenzüchter. Kekulé besuchte das humanistische [[w:Ludwig-Georgs-Gymnasium|Ludwig-Georgs-Gymnasium]] in [[w:Darmstadt|Darmstadt]] und war ein guter Schüler mit einer Begabung für Sprachen, so dass er neben Deutsch auch Französisch, Italienisch und Englisch sprach.  
"... Francesco Redi,
der vor wenigen Jahrhunderten zuerst gegen den Widerstand
seiner Zeitgenossen den Gedanken vertrat, daß ein
Lebenskeim nicht durch Kombination unlebendiger Stoffe,
sondern nur als Nachkomme eines gleichgearteten Lebewesens
entstehen kann." {{Lit|{{G|035|147}}}}
</div>


Nach [[Rudolf Steiner]] beruht das Leben auf der Tätigkeit [[ätherisch]]er [[Bildekräfte]].
Da Kekulé ein begnadeter Zeichner war und sein Vater eng mit berühmten Architekten befreundet war, begann er nach dem Abitur an der [[w:Universität Gießen|Universität Gießen]] Architektur bei [[w:Hugo von Ritgen|Hugo von Ritgen]] zu studieren. Als er Vorlesungen von [[Justus von Liebig]] hörte, wandte er sich aber der [[Chemie]] zu. Für ein Semester besuchte er das [[w:Polytechnikum|Polytechnikum]] in [[w:TU Darmstadt|Darmstadt]] und studierte danach bei [[w:Jean Baptiste Dumas|Jean Baptiste Dumas]] an der [[w:Sorbonne|Pariser Sorbonne]], wo er auch [[w:Charles Frédéric Gerhardt|Charles Frédéric Gerhardt]] und [[w:Adolphe Wurtz|Adolphe Wurtz]] kennen lernte. 1852 promovierte er bei Liebig mit der Arbeit ''„Über die Amyloxydschwefelsäure und einige ihrer Salze“''. Anschließend wurde er Assistent beim Liebig-Schüler [[w:Adolph von Planta|Adolph von Planta]] (1820–1895) in [[w:Reichenau GR|Schloss Reichenau]], Graubünden (Schweiz).


Redi fuhr mit seinen Experimenten fort, indem er Maden einfing und darauf wartete, bis sie sich weiterentwickelten. Das taten sie auch und wurden gewöhnliche Fliegen. Wenn man tote Fliegen oder Maden in verschlossene Fleischtöpfe gab, entstanden keine neue Maden. Wenn man das aber mit lebenden Fliegen tat, erschienen Maden im Fleisch.
Kekulés kreative Phase begann, als er von 1854 bis 1855 als Assistent von [[w:John Stenhouse|John Stenhouse]] im [[w:St Bartholomew’s Hospital|St Bartholomew’s Hospital]] in [[w:London|London]] tätig war, wo er sich auch mit [[w:Alexander William Williamson|Alexander William Williamson]] anfreundete. Als erster Chemiker führte er hier den Schwefel in organische Verbindungen durch Ersetzung eines Sauerstoffs ein und synthetisierte so [[Thiocarbonsäuren]] und [[Mercaptane]] aus [[w:Diphosphorpentasulfid|Diphosphorpentasulfid]].<ref>''Justus Liebigs Annalen der Chemie'', 90 (1854), S. 309–316.</ref>


Daraufhin formulierte Redi den berühmten Satz: ''"Omne vivum ex ovo"'' ("Alles Leben entsteht aus einem Ei"), den [[Wikipedia:Louis Pasteur|Louis Pasteur]] [[Wikipedia:1864|1864]] erweiterte zu ''"Omne vivum e vivo"'' ("Alles Lebende entsteht aus Lebendem").
1856 habilitierte sich Kekulé an der [[w:Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]] und war dort von 1856 bis 1858 Privatdozent und lieferte sich hitzige Debatten mit [[w:Adolf von Baeyer|Adolf von Baeyer]]. 1858 wurde er unter anderem durch Liebigs Fürsprache ordentlicher Professor für Chemie an der [[w:Universität Gent|Universität Gent]] in Belgien und folgte 1867 einem Ruf der [[w:Universität Bonn|Universität Bonn]].


Von der Allgemeingültigkeit seines Satzes war Redi allerdings nicht überzeugt, nachdem er in er in Pflanzengallen zwar Insektenlarven, aber keine Eier gefunden hatte; das gelang erst Antonio Vallisneri um [[Wikipedia:1700|1700]]. Endgültig widerlegt wurde die Urzeugungstheorie erst [[Wikipedia:1861|1861]] durch Pasteur.
1862 heiratete Kekulé in [[w:Gent|Gent]] die Engländerin Stephanie Drory (* 1842), die nur zwei Tage nach der Geburt ihres Sohnes [[w:Stephan Kekule|Stephan]] an Kindbettfieber starb. Aus Kekulés 1876 geschlossener zweiten Ehe mit Luise Högel (1845–1920) gingen weitere drei Kinder hervor.


Neben seiner Tätigkeit als Arzt und Forscher war Redi auch Dichter. Sein bekanntestes literarisches Werk ist der [[Wikipedia:Dithyrambus|Dithyrambus]] ''Bacco in Toscana'' (Bacchus in der Toskana), ein Loblied auf den toskanischen Wein. Als aktives Mitglied der elitären ''"Accademia della Crusca"'' half er bei der Vorbereitung eines Toskanischen Wörterbuchs. [[Wikipedia:1666|1666]] lehrte er im Studio in Florenz als ''"lettore publio di lingua toscana"'' die Toskanische Sprache.  
Kekulé war mehr Theoretiker als praktischer Chemiker und seine Ideen waren teilweise sehr spekulativ. Sein Arbeitsgebiet war die [[Kohlenstoff]]-Chemie und die Aufklärung der Konstitution [[Aromatische Kohlenwasserstoffe|aromatischer Verbindungen]]. Sein besonderes Interesse galt dabei der Darstellung organischer Molekülen durch [[Strukturformel]]n. Er erkannte gleichzeitig mit [[w:Archibald Scott Couper|A. S. Couper]] 1858 die Vierwertigkeit des Kohlenstoffs und das Vorhandensein von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen. Kekulé gebrauchte zunächst noch die Begriffe „atomig“ oder „basisch“ für die Angabe der Anzahl der Bindungspartner eines Atoms, benutze dann aber auch den 1868 von seinem Schüler [[w:Hermann Wichelhaus|Hermann Wichelhaus]] eingeführten Begriff der [[Wertigkeit (Chemie)|Wertigkeit]].<ref>Der gedankliche Vorläufer der ''Wertigkeit'' oder ''Valenz'' war die von [[w:Edward Frankland|Edward Frankland]] 1852 in die [[organische Chemie]] eingeführte ''Sättigungskapazität''.</ref> 1858 postulierte Kekulé:<ref>Justus Liebigs Annalen der Chemie, '''104''' (1857), S. 129–150.</ref><ref>Justus Liebigs Annalen der Chemie, '''106''' (1858), S. 129–159.</ref>


In seinen letzten Lebensjahren wurde Redi von Krampfleiden geplagt. Er starb am [[Wikipedia:1. März|1. März]] [[Wikipedia:1697|1697]] in [[Wikipedia:Pisa|Pisa]]. Ihm zu Ehren ist ein Krater auf dem [[Mars]] benannt und in Florenz und Arezzo jeweils eine Straße.
* Kohlenstoffatome können sich zu Ketten in beliebiger Länge und Komplexität verbinden.
* Kohlenstoffatome sind immer 4-wertig, können also vier Bindungen eingehen (Anm.: Kekulé war der erste Chemiker, der dies formulierte).
* Die Zahl der einwertigen Bindungspartner an einer linearen Kohlenstoffkette mit n C-Atomen ist (2*n + 2).
* Die Untersuchung von Reaktionen ermöglicht es, Informationen über die Anordnung der Atome zu gewinnen.


[[Rudolf Steiner]] hat den Satz Redis öfters aufgegriffen, um in der analogen Form: ''"Geistig-Seelisches kann nur aus Geistig-Seelischem entstehen!"'' für die [[Reinkarnation]]slehre zu argumentieren:
In seinem ebenfalls 1858 erschienen ''Lehrbuch der organischen Chemie'' entwickelte er seine Ideen zur [[Strukturchemie]] und wendete in seinem Lehrbuch von 1864 die [[Strukturformel]]n zur Darstellung organischer Moleküle an. 1865 veröffentlichte er erstmals seinen berühmten Vorschlag zur Struktur des [[w:Benzol|Benzol]]rings in einer französischen Zeitschrift und 1866 auf Deutsch in Liebigs ''Annalen'' unter dem Titel ''Untersuchungen ueber aromatische Verbindungen''.<ref>[http://archive.org/stream/annalenderchemi33liebgoog#page/n143/mode/1up Lieb. Ann. '''137''' (1866), 129–196].</ref>


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Kekulé starb 1896 in Bonn und wurde in einem [[w:Ehrengrab|Ehrengrab]] auf dem [[w:Poppelsdorfer Friedhof|Poppelsdorfer Friedhof]] beigesetzt.
"Die Menschen denken nur gewöhnlich
nicht daran, daß noch im Beginne des 17.
Jahrhunderts nicht nur Laien, sondern auch die Gelehrsamkeit
geglaubt hat, daß sich niedere Tiere einfach aus
Flußschlamm entwickeln. Das beruht auf ungenauer Beobachtung;
und es war der große Naturforscher Francesco
Redi, welcher im 17. Jahrhundert zuerst den Satz
vertreten hat: Lebendiges kann nur aus Lebendigem
kommen. - Wohlgemerkt, mit all den Einschränkungen,
wie es heute gemeint ist, sei dieser Satz hier angeführt.
Selbstverständlich ist es so, daß heute niemand glauben
wird, irgendein niederes Tier, ein Regenwurm, könne
aus Flußschlamm wachsen, sondern das ist ungenau
beobachtet. Wenn ein Regenwurm entstehen soll, so
muß ein Regenwurm-Keim da sein. Dennoch konnte im
17. Jahrhundert Francesco Redi nur mit genauer Not
dem Schicksal des Giordano Bruno entgehen. Denn er
war durch diesen Satz ein gewaltiger Ketzer geworden.
Nun, heute ist es nicht üblich, daß man Ketzer so
behandelt wie dazumal, wenigstens nicht in allen Gegenden
der Erde; aber etwas anderes ist modern geworden
dafür. Man betrachtet diejenigen, die heute etwas, was
augenblicklich widerspricht dem Glauben jener, die in
ihrem Hochmut den Gipfel aller Weltanschauung errungen
zu haben vermeinen, als Phantasten, als Träumer,
wenn nicht als noch Schlimmeres. Das ist die heutige Art
von Inquisition in unseren Gegenden. Mag es sein. Es
wird doch demjenigen, was Geisteswissenschaft in bezug
auf Erscheinungen auf höheren Gebieten ganz ähnlich
wie Francesco Redi auf niederem Gebiet behauptet,
ebenso ergehen wie jener Behauptung Redis. So wie er
den Satz vertreten hat: Lebendiges kann nur aus Lebendigem
kommen! - so hat Geisteswissenschaft den Satz
vertreten: Geistig-Seelisches kann nur aus Geistig-Seelischem
entstehen! Und nichts anderes als eine Folge
dieses Satzes ist dasjenige, was man öfters heute belächelt
als den Ausfluß einer tollen Phantasie: Das Gesetz
von der Wiederverkörperung." {{Lit|{{G|058|51f}}; vgl. auch {{G|061|261}}, {{G|062|155}}}}
</div>
 
== Werke (Auswahl) ==
 
* ''Osservationes intorno al vipere'' (Beobachtungen an Vipern)
* ''Esperienze intorno alla generazione degl’insetti'' (Experimente über den Ursprung von Insekten) 1668 [http://fermi.imss.fi.it/rd/bdv?/bdviewer/bid=323861]
* ''Osservazioni intorno agli animali viventi che si trovano negli animali viventi'' (Beobachtungen über lebende Tiere, die in lebenden Tieren gefunden werden) 1684
* ''Bacco in Toscana'' (Bacchus in der Toskana) 1685


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Richard Anschütz|Richard Anschütz]]: ''August Kekulé.'' Verlag Chemie, Berlin 1929 (online aus dem Bestand der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
** Bd. 1: [http://s2w.hbz-nrw.de/ulbbn/content/titleinfo/972697 ''Leben und Wirken.'']
** Bd. 2: [http://s2w.hbz-nrw.de/ulbbn/content/titleinfo/972698 ''Abhandlungen, Berichte, Kritiken, Artikel, Reden.'']
* Ralph Burmester, Andrea Niehaus (Hrsg.): Kekulés Traum – von der Benzolformel zum Bonner Chemiepalast, Begleitpublikation zur gleichnamigen Sonderausstellung im Deutschen Museum Bonn, Bonn 2011.
* Wolfgang Göbel: ''Friedrich August Kekulé'' (= ''[[w:Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner|Biographien hervorragender Naturwissenschaftler]].'' Bd. 72, {{ISSN|0232-3516}}). Teubner, Leipzig 1984.
* Klaus Hafner: ''August Kekulé. Dem Baumeister der Chemie zum 150.&nbsp;Geburtstag'' (= ''Darmstädter Schriften.'' Bd. 46). Justus-von-Liebig-Verlag, Darmstadt 1980, ISBN 3-87390-063-7.
* [[w:Dieter Neubauer (Chemiker)|Dieter Neubauer]]: ''Kekulés Träume – Eine andere Einführung in die Organische Chemie'', Springer Spektrum, 2014, ISBN 978-3-642-41709-2.
* Alan J. Rocke: ''Image and Reality. Kekule, Kopp, and the Scientific Imagination.'' University of Chicago Press, Chicago IL u. a. 2010, ISBN 978-0-226-72332-7.
* {{ADB|51|479|486|Kekulé, August|[[w:Richard Anschütz|Richard Anschütz]]|ADB:Kekulé, August}}
* {{NDB|11|414|424|Kekulé, August|Grete Ronge|118561022}}
* [[w:Walter Ruske|Walter Ruske]]: ''August Kekulé und die Entwicklung der chemischen Strukturtheorie.'' In: ''Die Naturwissenschaften.'' 52. Jg., 1965, {{ISSN|0028-1042}}, S. 485–488.
* [[w:Heinz A. Staab|Heinz A. Staab]]: ''Hundert Jahre organische Strukturchemie.'' In: ''[[w:Angewandte Chemie (Zeitschrift)|Angewandte Chemie]].'' Vol. 70, 2, 1958, S. 37–41, [[doi:10.1002/ange.19580700202]].
* [[w:Franz Strunz|Franz Strunz]]: ''Kekulés Träume.'' In: ''[[w:Chemie in unserer Zeit|Chemie in unserer Zeit]].'' Bd. 23, 1989, S. 170–176, [[doi:10.1002/ciuz.19890230505]].


#Rudolf Steiner: ''Philosophie und Anthroposophie'', [[GA 35]] (1984), ISBN 3-7274-0350-0 {{Vorträge1|34}}
== Weblinks ==
#Rudolf Steiner: ''Metamorphosen des Seelenlebens – Pfade der Seelenerlebnisse. Erster Teil'', [[GA 58]] (1984), ISBN 3-7274-0585-6 {{Vorträge|058}}
{{Commons|Friedrich August Kekulé von Stradonitz}}
#Rudolf Steiner: ''Menschengeschichte im Lichte der Geistesforschung'', [[GA 61]] (1983), ISBN 3-7274-0610-0 {{Vorträge|061}}
{{Wikisource|August Kekulé}}
#Rudolf Steiner: ''Ergebnisse der Geistesforschung'', [[GA 62]] (1988), ISBN 3-7274-0620-8 {{Vorträge|062}}
* {{DNB-Portal|118561022}}
* [http://www.chemie.uni-bonn.de/oc/ Das Kekulé-Institut für Organische Chemie der Universität Bonn]
* [http://www.ifmb.uni-bonn.de/ Das ehemalige Chemische Institut, Kekulés Wirkungsort], beherbergt heute das Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie der Universität Bonn


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== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118561022|LCCN=n/81/75848|VIAF=69046281}}
{{VD17|004307410}}
* http://www.francescoredi.it/


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{{SORTIERUNG:Kekule, August}}
[[Kategorie:Mediziner]]
[[Kategorie:Chemiker (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Italiener]]
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|NAME=Redi, Francesco
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|GEBURTSDATUM=18. Februar 1626 oder 19. Februar 1626
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|STERBEORT=[[Pisa]]
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Version vom 21. August 2019, 16:16 Uhr

Porträt, 1890 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Benzoltheorie

August Kekulé, geboren Friedrich August Kekulé, seit 1895 Kekule von Stradonitz, (* 7. September 1829 in Darmstadt; † 13. Juli 1896 in Bonn) war ein deutscher Chemiker und Naturwissenschaftler, der die Grundlagen für die moderne Strukturtheorie der organischen Chemie legte.

Leben und Werk

August Kekulé wurde 1829 als Sohn einer Darmstädter Beamtenfamilie mit adeligen böhmischen Vorfahren. Sein Vater Ludwig Karl Kekule war Oberkriegsrat und Rosenzüchter. Kekulé besuchte das humanistische Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt und war ein guter Schüler mit einer Begabung für Sprachen, so dass er neben Deutsch auch Französisch, Italienisch und Englisch sprach.

Da Kekulé ein begnadeter Zeichner war und sein Vater eng mit berühmten Architekten befreundet war, begann er nach dem Abitur an der Universität Gießen Architektur bei Hugo von Ritgen zu studieren. Als er Vorlesungen von Justus von Liebig hörte, wandte er sich aber der Chemie zu. Für ein Semester besuchte er das Polytechnikum in Darmstadt und studierte danach bei Jean Baptiste Dumas an der Pariser Sorbonne, wo er auch Charles Frédéric Gerhardt und Adolphe Wurtz kennen lernte. 1852 promovierte er bei Liebig mit der Arbeit „Über die Amyloxydschwefelsäure und einige ihrer Salze“. Anschließend wurde er Assistent beim Liebig-Schüler Adolph von Planta (1820–1895) in Schloss Reichenau, Graubünden (Schweiz).

Kekulés kreative Phase begann, als er von 1854 bis 1855 als Assistent von John Stenhouse im St Bartholomew’s Hospital in London tätig war, wo er sich auch mit Alexander William Williamson anfreundete. Als erster Chemiker führte er hier den Schwefel in organische Verbindungen durch Ersetzung eines Sauerstoffs ein und synthetisierte so Thiocarbonsäuren und Mercaptane aus Diphosphorpentasulfid.[1]

1856 habilitierte sich Kekulé an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und war dort von 1856 bis 1858 Privatdozent und lieferte sich hitzige Debatten mit Adolf von Baeyer. 1858 wurde er unter anderem durch Liebigs Fürsprache ordentlicher Professor für Chemie an der Universität Gent in Belgien und folgte 1867 einem Ruf der Universität Bonn.

1862 heiratete Kekulé in Gent die Engländerin Stephanie Drory (* 1842), die nur zwei Tage nach der Geburt ihres Sohnes Stephan an Kindbettfieber starb. Aus Kekulés 1876 geschlossener zweiten Ehe mit Luise Högel (1845–1920) gingen weitere drei Kinder hervor.

Kekulé war mehr Theoretiker als praktischer Chemiker und seine Ideen waren teilweise sehr spekulativ. Sein Arbeitsgebiet war die Kohlenstoff-Chemie und die Aufklärung der Konstitution aromatischer Verbindungen. Sein besonderes Interesse galt dabei der Darstellung organischer Molekülen durch Strukturformeln. Er erkannte gleichzeitig mit A. S. Couper 1858 die Vierwertigkeit des Kohlenstoffs und das Vorhandensein von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen. Kekulé gebrauchte zunächst noch die Begriffe „atomig“ oder „basisch“ für die Angabe der Anzahl der Bindungspartner eines Atoms, benutze dann aber auch den 1868 von seinem Schüler Hermann Wichelhaus eingeführten Begriff der Wertigkeit.[2] 1858 postulierte Kekulé:[3][4]

  • Kohlenstoffatome können sich zu Ketten in beliebiger Länge und Komplexität verbinden.
  • Kohlenstoffatome sind immer 4-wertig, können also vier Bindungen eingehen (Anm.: Kekulé war der erste Chemiker, der dies formulierte).
  • Die Zahl der einwertigen Bindungspartner an einer linearen Kohlenstoffkette mit n C-Atomen ist (2*n + 2).
  • Die Untersuchung von Reaktionen ermöglicht es, Informationen über die Anordnung der Atome zu gewinnen.

In seinem ebenfalls 1858 erschienen Lehrbuch der organischen Chemie entwickelte er seine Ideen zur Strukturchemie und wendete in seinem Lehrbuch von 1864 die Strukturformeln zur Darstellung organischer Moleküle an. 1865 veröffentlichte er erstmals seinen berühmten Vorschlag zur Struktur des Benzolrings in einer französischen Zeitschrift und 1866 auf Deutsch in Liebigs Annalen unter dem Titel Untersuchungen ueber aromatische Verbindungen.[5]

Kekulé starb 1896 in Bonn und wurde in einem Ehrengrab auf dem Poppelsdorfer Friedhof beigesetzt.

Literatur

Weblinks

Commons: Friedrich August Kekulé von Stradonitz - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikisource: August Kekulé – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Justus Liebigs Annalen der Chemie, 90 (1854), S. 309–316.
  2. Der gedankliche Vorläufer der Wertigkeit oder Valenz war die von Edward Frankland 1852 in die organische Chemie eingeführte Sättigungskapazität.
  3. Justus Liebigs Annalen der Chemie, 104 (1857), S. 129–150.
  4. Justus Liebigs Annalen der Chemie, 106 (1858), S. 129–159.
  5. Lieb. Ann. 137 (1866), 129–196.


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