Monismus und Kindergarten: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Monismus''' ist ein [[Philosophie|philosophisches]] System, das, im Gegensatz zum [[Dualismus]] und [[Pluralismus]], alles Weltgeschehen auf ein einziges Grundprinzip, sei es nun [[geist]]ig ([[Spiritualismus]], [[Idealismus]], [[Phänomenalismus]]) oder [[materiell]] ([[Materialismus]], [[Physikalismus]], [[Realismus]]), zurückführen will.
Der '''Kindergarten''' ist eine Einrichtung der öffentlichen oder privaten frühen [[Kinderbetreuung]]/[[Kindertagesbetreuung]]. In Deutschland ist im [[Sozialgesetzbuch (Deutschland)|Sozialgesetzbuch]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/index.html |titel=Achtes Sozialgesetzbuch |datum=1990-06-26 |zugriff=2018-01-21 |sprache=de}}</ref> als Aufgabe des Kindergartens „Betreuung, [[Bildung]] und [[Erziehung]]“ für Kinder verankert. Der Kindergarten gilt als [[Elementarbereich|Elementarstufe]] des [[Bildungssystem in Deutschland|Bildungssystems]]. In Deutschland obliegt die Verantwortung für Kindergärten den [[Land (Deutschland)|Bundesländern]].


== Der Ursprung des Monismus bei den semitischen Völkern ==
[[Datei:ADO 5721.jpg|mini|Eine Gruppe in einem Kindergarten in [[Alanya]]]]


{{GZ|Es gibt zwei geistige Strömungen in der Menschheit. Die eine geistige
== Überblick ==
Strömung muß man nennen, wenn man sie richtig bezeichnen will, diejenige,
Der Kindergarten ist eine Einrichtung für Kinder, die in Deutschland das dritte und in der Schweiz das vierte Lebensjahr vollendet haben und in Österreich mindestens zweieinhalb Jahre alt sein müssen, aber noch nicht zur Schule gehen. In Abgrenzung dazu spricht man bei Einrichtungen/Gruppen für jüngere Kinder zumeist von der [[Kinderkrippe]] und vom [[Schulhort|Hort]] bei Einrichtungen/Gruppen für Kinder im Grundschulalter. In Anlehnung an [[Friedrich Wilhelm August Fröbel]], den Gründer (eigentlich Stifter) des ersten Kindergartens, wird die Bezeichnung inzwischen immer häufiger auch als Sammelbegriff für alle Einrichtungen der Kindertagesbetreuung verwendet.
die von dem Pluralismus, man könnte auch sagen, von der Monadologie
ausgeht, die also vorzugsweise in einer Vielheit von Wesenheiten
und Kräften den Ursprung und die Quelle des Daseins sieht. Sie
können nun überall in der Welt umherschauen, in irgendeiner Weise
werden Sie sehen, daß die Völker der nachatlantischen Zeit von Vielheiten
des Göttlichen ausgegangen sind. Beginnen Sie bei der Dreiheit
des alten Indertums, die sich später ausgelebt hat in Brahma, Shiva und
Vishnu. Sehen Sie auf die deutsche Mythologie, so finden Sie die Dreiheit
von Odin, Hönir und Lödur und so weiter. So werden Sie überall
eine Dreiheit und diese in eine Vielheit gegliedert finden. Sie sehen
diese Eigentümlichkeit aber nicht nur da, wo sozusagen Göttermythen
und Götterlehren auftreten, sondern auch in den Philosophien, wo uns
dieselbe als Monadologie entgegentritt. Das ist die eine Strömung, welche,
weil sie von der Vielheit ausgeht, die größtmögliche Mannigfaltigkeit
annehmen kann. Man könnte sagen: In der nachatlantischen Zeit,
vom weitesten Osten in Indien und im weiten Bogen durch Asien hindurch
bis nach Europa, hat dieser Dienst der Vielheit, der sich im
Grunde genommen in unserer geisteswissenschaftlichen Weltanschauung
dadurch ausdrückt, daß wir eine Summe der verschiedensten
Wesenheiten, der verschiedensten Hierarchien anerkennen, seine mannigfaltigsten
Vertretungen und Ausgestaltungen gewonnen.


Diesem Dienste der Vielheit mußte eine synthetische, eine zusammenfassende
In Deutschland besuchen 93,6 % der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren eine Kindertagesbetreuung. Dabei gibt es nach wie vor große Unterschiede zwischen den verschiedenen Bundesländern, insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland, wobei die Betreuungsquote in Ostdeutschland über der in Westdeutschland liegt.<ref>{{Internetquelle |autor=Statistisches Bundesamt |url=https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Soziales/Sozialleistungen/Kindertagesbetreuung/Tabellen/Tabellen_Betreuungsquote.html |titel=Betreuungsquote |hrsg=Testats |datum=2016-03-01 |zugriff=2018-01-21 |sprache=de}}</ref>
Bewegung gegenüberstehen, eine Bewegung, die streng ausging
von dem Monon, dem Monismus. Die eigentlichen Inspiratoren, die
Impulsgeber alles Monotheismus und Monismus, aller Einheitsgöttlichkeit
sind die semitischen Völker. Bei ihnen liegt es in der Natur, und —
wenn Sie sich erinnern an das, was heute morgen gesagt wurde — es
liegt bei ihnen im Blut, den Einheitsgott, das Monon zu vertreten.
Wenn der Mensch hinaussieht in das große Weltendasein, dann
würde er aber nicht weit kommen, wenn er immer nur betonte: Eine
Einheit, ein Monon liegt der Welt zugrunde. Der Monismus oder Monotheismus
allein genommen ist dasjenige, was nur ein letztes Ideal
darstellen kann. Dies würde aber niemals zu einer wirklichen Welterfassung,
zu einer durchgreifenden konkreten Weltanschauung führen
können. Doch es mußte in der nachatlantischen Zeit auch die Strömung
des Monotheismus ihre Vertretung finden, so daß einem Volke übertragen
war, das Ferment, den Impuls zu geben zu diesem Monotheismus.
Diese Aufgabe war dem semitischen Volke übertragen. Daher
sehen Sie, wie sozusagen mit einer gewissen abstrakten Strenge, einer
abstrakten Unerbittlichkeit das monistische Prinzip gerade in diesem
Volke vertreten wird, und alle anderen Völker haben insofern, als sie
ihre verschiedenen göttlichen Wesenheiten in eine Einheit zusammenfassen,
den Impuls dazu bekommen von dieser Seite her. Der monistische
Impuls ist immer von dieser Seite gekommen. Die anderen Völker
haben pluralistische Impulse.|121|123ff}}


== Der Monismus in Rudolf Steiners «Philosophie der Freiheit» ==
[[Datei:AF-kindergarten.jpg|mini|links|Kindergarten in [[Afghanistan]]]]


In seiner «[[Philosophie der Freiheit]]» ([[GA 4]]) hat [[Rudolf Steiner]] einen Monismus vertreten, der „''den einseitigen Realismus mit dem Idealismus zu einer höheren Einheit vereinigt.''“ {{GZ||4|124}}
Der Kindergarten ist in Deutschland und Österreich dem Sozialbereich zugeordnet, in Deutschland gehört er zur [[Kinder- und Jugendhilfe]], in Österreich ressortiert er im Bereich „Soziale Sicherheit“. Damit verbunden ist eine [[Sozialpädagogik|sozialpädagogische]] Ausrichtung mit einem Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag. Der Kindergarten ergänzt die Erziehung in der Familie; er eröffnet den Kindern erweiterte und umfassendere Erfahrungs- und Bildungsmöglichkeiten über das familiäre Umfeld hinaus. Im Gegensatz zum Schulwesen hat der Staat in der Kindertagesbetreuung keinen eigenständigen, vom [[Erziehungsrecht]] der Eltern unabhängigen Auftrag. Dieser Auftrag des Kindergartens leitet sich vom Erziehungsrecht der Eltern ab und wird ihm durch den (Betreuungs-)Vertrag übertragen. Im Zuge der Bildungsdebatte, die in Deutschland vor allem das durchschnittliche Abschneiden bei den internationalen [[PISA-Studien]] verstärkt wurde, richtete sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf den Bildungsauftrag des Kindergartens (siehe auch [[Vorschule]]).


{{GZ|Für den naiven Realismus ist die wirkliche Welt eine
In der Schweiz ist der Kindergarten ein Teil des [[Schulsystem in der Schweiz#Vorschulstufe|Schulwesens]]. Außerhalb der Unterrichtszeiten befinden sich die Kinder zu Hause oder werden in der Kinderkrippe betreut. Der Kindergarten ist je nach Kanton kantonal oder kommunal geregelt.
Summe von Wahrnehmungsobjekten; für den metaphysischen
Realismus kommt außer den Wahrnehmungen auch
noch den unwahrnehmbaren Kräften Realität zu; der Monismus
setzt an die Stelle von Kräften die ideellen Zusammenhänge,
die er durch sein Denken gewinnt. Solche Zusammenhänge
aber sind die ''[[Naturgesetz]]e''. Ein Naturgesetz ist ja
nichts anderes als der begriffliche Ausdruck für den Zusammenhang
gewisser Wahrnehmungen.


Der Monismus kommt gar nicht in die Lage, außer Wahrnehmung
Dort wird auch manchmal die Bezeichnung ''Kindergartenschüler'' verwendet. Sonst werden Kindergartenkinder in der Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg auch oft als ''Kindergärtler'' bezeichnet.
und Begriff nach anderen Erklärungsprinzipien
der Wirklichkeit zu fragen. Er weiß, daß sich im ganzen Bereiche der Wirklichkeit ''kein Anlaß'' dazu findet. Er sieht in
der Wahrnehmungswelt, wie sie unmittelbar dem Wahrnehmen
vorliegt, ein halbes Wirkliches; in der Vereinigung
derselben mit der Begriffswelt findet er die volle Wirklichkeit.
Der metaphysische Realist kann dem Anhänger des
Monismus einwenden: Es mag sein, daß für deine Organisation
deine Erkenntnis in sich vollkommen ist, daß kein
Glied fehlt; du weißt aber nicht, wie sich die Welt in einer
Intelligenz abspiegelt, die anders organisiert ist als die deinige.
Die Antwort des Monismus wird sein: Wenn es andere
Intelligenzen gibt als die menschlichen, wenn ihre Wahrnehmungen
eine andere Gestalt haben als die unsrigen, so hat
für mich Bedeutung nur dasjenige, was von ihnen zu mir
durch Wahrnehmen und Begriff gelangt. Ich bin durch mein
Wahrnehmen, und zwar durch dieses spezifische menschliche
Wahrnehmen als Subjekt dem Objekt gegenübergestellt.
Der Zusammenhang der Dinge ist damit unterbrochen. Das
Subjekt stellt durch das Denken diesen Zusammenhang wieder
her. Damit hat es sich dem Weltganzen wieder eingefügt.
Da nur durch unser Subjekt dieses Ganze an der Stelle zwischen
unserer Wahrnehmung und unserem Begriff zerschnitten
erscheint, so ist in der Vereinigung dieser beiden auch
eine wahre Erkenntnis gegeben. Für Wesen mit einer andern
Wahrnehmungswelt (zum Beispiel mit der doppelten Anzahl
von Sinnesorganen) erschiene der Zusammenhang an
einer andern Stelle unterbrochen, und die Wiederherstellung
müßte demnach auch eine diesen Wesen spezifische Gestalt
haben. Nur für den naiven und den metaphysischen Realismus,
die beide in dem Inhalte der Seele nur eine ideelle Repräsentation
der Welt sehen, besteht die Frage nach der
Grenze des Erkennens. Für sie ist nämlich das außerhalb
des Subjektes Befindliche ein Absolutes, ein in sich Beruhendes,
und der Inhalt des Subjektes ein Bild desselben, das
schlechthin außerhalb dieses Absoluten steht. Die Vollkommenheit
der Erkenntnis beruht auf der größeren oder geringeren
Ähnlichkeit des Bildes mit dem absoluten Objekte.
Ein Wesen, bei dem die Zahl der Sinne kleiner ist, als beim
Menschen, wird weniger, eines, bei dem sie größer ist, mehr
von der Welt wahrnehmen. Das erstere wird demnach eine
unvollkommenere Erkenntnis haben als das letztere.


Für den Monismus liegt die Sache anders. Durch die
Hinsichtlich der Öffnungszeiten kann man grob drei Formen unterscheiden:
Organisation des wahrnehmenden Wesens wird die Gestalt
* ''Teilzeitbetreuung'', am Vor- und/oder am Nachmittag
bestimmt, wo der Weltzusammenhang in Subjekt und Objekt
* ''Verlängertes Vormittagsangebot'', von morgens bis nach dem Mittagessen
auseinandergerissen erscheint. Das Objekt ist kein absolutes,
* ''Ganztagsbetreuung'', von morgens bis zum Spätnachmittag. Diese Einrichtungen heißen in Deutschland häufig [[Kindertagesstätte]]n (kurz Kita), Tagesheime oder Tageskindergarten. In letzter Zeit bieten Träger im Hinblick auf die [[Vereinbarkeit von Familie und Beruf]] auch zunehmend erweiterte Betreuungszeiten an, die sehr früh morgens beginnen (5:30 Uhr), bis in den späten Abend reichen (20 Uhr) und Samstage und Übernachtungsmöglichkeiten umfassen.
sondern nur ein relatives, in bezug auf dieses bestimmte
Subjekt. Die Überbrückung des Gegensatzes kann
demnach auch nur wieder in der ganz spezifischen, gerade
dem menschlichen Subjekt eigenen Weise geschehen. Sobald
das Ich, das in dem Wahrnehmen von der Welt abgetrennt
ist, in der denkenden Betrachtung wieder in den Weltzusammenhang
sich einfügt, dann hört alles weitere Fragen, das
nur eine Folge der Trennung war, auf.


Ein anders geartetes Wesen hätte eine anders geartete Erkenntnis.
In den meisten deutschen Kindergärten arbeiten unterschiedliche [[Pädagogik|pädagogische]] Fachkräfte, wie [[Erzieher]], [[Kindheitspädagoge]]n, [[Sozialpädagoge]]n, [[Kinderpfleger]] und [[Sozialassistent]]en. In Österreich werden in Kindergärten eigens ausgebildete Kindergartenpädagogen, Kinderbetreuer und Stützkräfte angestellt. In der Schweiz unterrichten an Pädagogischen Hochschulen ausgebildete Kindergärtnerinnen.
Die unsrige ist ausreichend, um die durch unser
eigenes Wesen aufgestellten Fragen zu beantworten.|4|124ff}}


Die gesamte [[Erscheinung]]swelt, die sich der inneren ([[Seele|seelischen]]) und äußeren ([[sinnlich]]en) [[Wahrnehmung]] darbietet, hat unvermeidlich einen durchgehend [[Pluralismus|pluralistischen]] Charakter. Die durch die verschiedenen [[Sinne]] vermittelten [[Sinnesqualitäten]] lassen sich grundsätzlich nicht aufeinander zurückführen. [[Farben]] lassen sich ebensowenig aus [[Bewegung]]svorgängen wie etwa aus [[Geruch|Gerüchen]] oder [[Klang]]erlebnissen ableiten und [[Gedanke]]n, [[Gefühl]]e und [[Wille]]nsipulse nicht aus [[Neurophysiologie|neurophysiologischen]] [[Gehirn]]prozessen. Das in der [[Philosophie des Geistes]] seit langem heftig diskutierte [[Leib-Seele-Problem]] ist tatsächlich ein Scheinproblem. Das einigende Band zwischen den unterschiedlichsten Erscheinungen - auch zwischen [[Gehirn]] und [[Psyche]] - kann nur durch das [[Denken]] gezogen werden, bzw. durch den [[Geist]], der das Denken tätig hervorbringt und dadurch den realen gesetzmäßigen Zusammenhang der verschiedenen Erscheinungen offenbaren kann. Dem Pluralismus der Erscheinungswelt steht damit ein geistiger Monismus gegenüber, der auch die Grundlage der [[Anthroposophie|anthroposophischen Geisteswissenschaft]] bildet.
Unterhalten werden in Deutschland Kindergärten – regional in sehr unterschiedlichen Anteilen – durch [[Freier Träger|freie Träger]] oder von den [[Gemeinde|Kommunen]]. Freie Träger sind vor allem [[Kirche (Organisation)|kirchliche]] Träger, Institutionen der [[Freie Wohlfahrtspflege|Freien Wohlfahrtspflege]], [[Verein]]e und [[Elterninitiative]]n oder privatwirtschaftliche Träger.


== Einheitliche Naturanschauung und Erkenntnisgrenzen ==
Insgesamt gab es in Deutschland 55.293 Tageseinrichtungen für Kinder. Davon bieten 19.657 eine integrative Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung an. Nur noch 251 Kindertageseinrichtungen richten sich allein an Kinder mit Behinderungen bzw. Förderbedarf.<ref>{{Internetquelle |autor=Statistisches Bundesamt |url=https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Soziales/Sozialleistungen/Kindertagesbetreuung/Tabellen/KindertageseinrichtungenNachTraegern2017.html |titel=Kindertagesbetreuung |titelerg=Tageseinrichtungen für Kinder am 1. März 2017 nach Art und Trägern |hrsg=Destatis |datum=2017-03-01 |zugriff=2018-01-21 |sprache=de}}</ref>


{{GZ|Für den Monismus existieren demnach keine prinzipiellen
[[Datei:Waldkindergarten.jpg|mini|Alltag in einem [[Waldkindergarten]]]]
Erkenntnisgrenzen. Es kann zu irgendeiner Zeit dies oder jenes
Zunehmend werden die Einrichtungen nicht mehr nach Altersgruppen (Krippe, Kindergarten, Hort) oder nach Zielgruppen (Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen) getrennt betrieben, sondern in integrierter oder zumindest kombinierter Form.
unaufgeklärt sein, weil wir zeitlich oder räumlich noch nicht in
der Lage waren, die Dinge aufzufinden, welche dabei im Spiele
sind. Aber was heute noch nicht gefunden ist, kann es morgen
werden. Die hierdurch bedingten Grenzen sind nur zufällige, die
mit dem Fortschreiten der Erfahrung und des Denkens verschwinden.
In solchen Fällen tritt dann die Hypothesenbildung in ihr
Recht ein. Hypothesen dürfen nicht über etwas aufgestellt werden,
das unserer Erkenntnis prinzipiell unzugänglich sein soll. Die
atomistische Hypothese ist eine völlig unbegründete. Eine Hypothese
kann nur eine Annahme über einen Tatbestand sein, der
uns aus zufälligen Gründen nicht zugänglich ist, der aber seinem
Wesen nach der uns gegebenen Welt angehört. Berechtigt ist zum
Beispiel eine Hypothese über einen bestimmten Zustand unserer
Erde in einer längst verflossenen Periode. Zwar kann dieser Zustand
nie Objekt der Erfahrung werden, weil mittlerweile ganz
andere Bedingungen eingetreten sind. Wenn aber ein wahrnehmendes
Individuum zu der vorausgesetzten Zeit dagewesen
wäre, dann hätte es den Zustand wahrgenommen. Unberechtigt
dagegen ist die Hypothese, daß alle Empfindungs''qualitäten'' nur
quantitativen Vorgängen ihre Entstehung verdanken, weil qualitätslose
Vorgänge nicht wahrgenommen werden können.


Der Monismus oder die einheitliche Naturerklärung geht aus
== Pädagogische Kindergartenkonzepte ==
einer kritischen Selbstbetrachtung des Menschen hervor. Diese
Viele Kindergärten folgen einem pädagogischen Ansatz, der die allgemeine Orientierung der Fachkräfte und das pädagogische Handeln prägt.<ref>{{Literatur |Autor=Tassilo Knauf, Gieslinde Düx, Daniela Schlüter |Hrsg= |Titel=Handbuch Pädagogische Ansätze: Praxisorientierte Konzeptions- und Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen |Verlag=Cornelsen |Ort=Berlin |Datum=2007 |ISBN=978-3-589-24509-3}}</ref> Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Ansätze sind:
Betrachtung führt uns zur Ablehnung aller ''außerhalb'' der Welt
* [[Bauernhofkindergarten]],
gelegenen erklärenden Ursachen derselben. Wir können diese Auffassung
* Bewegungskindergarten,
aber auch auf das praktische Verhältnis des Menschen zur
* [[Early Excellence Centre|Early-Excellence]]-Konzept,
Welt ausdehnen. Das menschliche Handeln ist ja nur ein spezieller
* [[Emmi Pikler|Emmi-Pikler]],
Fall des allgemeinen Weltgeschehens. Seine Erklärungsprinzipien
* [[Freinet-Pädagogik]],
dürfen daher gleichfalls nur ''innerhalb'' der uns gegebenen
* [[Friedrich Fröbel|Fröbel-Pädagogik]],
Welt gesucht werden. Der Dualismus, der die Grundkräfte der
* [[Janusz Korczak]],
uns vorliegenden Wirklichkeit in einem uns unzugänglichen Reiche
* [[Montessoripädagogik]],
sucht, versetzt dahin auch die Gebote und Normen unseres Handelns.
* [[Waldkindergarten|Natur- und Waldkindergarten]],
Auch Kant ist in diesem Irrtume befangen. Er hält das
* Kneipp-Kindergarten,
Sittengesetz für ein Gebot, das von einer uns fremden Welt dem
* Offener Kindergarten,
Menschen auferlegt ist, für einen kategorischen Imperativ, dem er
* [[Jean Piaget]],
sich zu fügen hat, auch dann, wenn seine eigene Natur Neigungen
* [[Johann Heinrich Pestalozzi]],
entfaltet, die einer solchen aus einem Jenseits in unser Diesseits
* [[Reggio-Pädagogik|Reggio Approach]],
hereintönenden Stimme sich widersetzen. Man braucht sich
* [[Schörlpädagogik]]
nur an Kants bekannte Apostrophe an die Pflicht zu erinnern,
* Spielzeugfreier Kindergarten,
um das erhärtet zu finden: «Pflicht! du erhabener großer Name,
* [[Situationsansatz]],
der du nichts Beliebtes, was Einschmeichelung bei sich führt, in
* [[Waldorfpädagogik]].
dir fassest, sondern Unterwerfung verlangst», der du «ein Gesetz
Es gibt auch Kindergärten, die in der Sprache und nach den pädagogischen Grundlagen anderer Länder geführt werden (zum Beispiel französische, italienische oder spanische Kindergärten).
aufstellst..., vor dem alle Neigungen verstummen, wenn sie gleich
im geheimen ihm entgegenwirken.» Einem solchen von außen
der menschlichen Natur aufgedrungenen Imperativ setzt der Monismus
die aus der Menschenseele selbst geborenen sittlichen Motive
entgegen. Es ist eine Täuschung, wenn man glaubt, der Mensch
könne nach anderen als selbstgemachten Geboten handeln. Die
jeweiligen Neigungen und Kulturbedürfnisse erzeugen gewisse
Maximen, die wir als unsere sittlichen Grundsätze bezeichnen. Da
gewisse Zeitalter oder Völker ähnliche Neigungen und Bestrebungen
haben, so werden die Menschen, die denselben angehören,
auch ähnliche Grundsätze aufstellen, um sie zu befriedigen. Jedenfalls
aber sind solche Grundsätze, die dann als ethische Motive
wirken, durchaus nicht von außen eingepflanzt, sondern aus den
Bedürfnissen heraus geboren, also ''innerhalb'' der Wirklichkeit
erzeugt, in der wir leben. Der Moralkodex eines Zeitalters oder
Volkes ist einfach der Ausdrück dafür, wie man innerhalb derselben
den herrschenden Kulturzielen am besten sich zu nähern
glaubt. So wie die Naturwirkungen aus Ursachen entspringen, die
''innerhalb'' der gegebenen Natur liegen, so sind unsere sittlichen
Handlungen die Ergebnisse von Motiven, die innerhalb unseres
Kulturprozesses liegen. Der Monismus sucht also den Grund
unserer Handlungen im strengsten Sinne des Wortes innerhalb
der menschlichen Natur. Er macht dadurch den Menschen aber
auch zu seinem eigenen Gesetzgeber. Der Dualismus fordert Unterwerfung
unter die von irgendwoher geholten sittlichen Gebote;
der Monismus weist den Menschen auf sich selbst, auf seine autonome
Wesenheit. Er macht ihn zum Herrn seiner selbst. Erst vom
Standpunkte des Monismus aus können wir den Menschen als
wahrhaft ''freies'' Wesen im ethischen Sinne auffassen.|30|64ff}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Kindergarten}}
* {{WikipediaDE|Kindergarten}}
* {{WikipediaDE|Kindertagesstätte}}
* {{WikipediaDE|Familienzentrum}}
* {{WikipediaDE|Frühpädagogik}}
* {{WikipediaDE|Kinderladen}}
* {{WikipediaDE|Offene Arbeit (Kindergarten)}}
* {{WikipediaDE|Situationsansatz}}
* {{WikipediaDE|Spielgruppe}}


* {{Eisler|Monismus}}
== Literatur ==
* Wilma Aden-Grossmann: ''Der Kindergarten. Geschichte – Entwicklung – Konzepte.'' Beltz, Weinheim 2011.
* Wilma Aden-Grossmann: ''Wilma. Monika Seifert – Pädagogin der antiautoritären Erziehung. Eine Biografie.'' Brandes & Apsel, Frankfurt 2014.
* Werner Volkert: ''Die Kindertagesstätte als Bildungseinrichtung. Neue Konzepte zur Professionalisierung in der Pädagogik der frühen Kindheit.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-16173-0.
* Roberta Wollons, Roberta Lyn Wollons (Hrsg.): ''Kindergartens and Cultures: The Global Diffusion of an Idea.'' Yale University Press, 2000, ISBN 0-300-07788-2.
* Harald Georgii: ''Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz.'' In: ''Neue Juristische Wochenschrift.'' 1996, S. 686.
* Manfred Berger: ''150 Jahre Kindergarten. Ein Brief an Friedrich Fröbel.'' Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-925798-47-1.
* Manfred Berger: ''Kindergarten und Kleinkindpädagogik in der SBZ/DDR.'' Saarbrücken 2014.
* Manfred Berger: ''Der Kindergarten von 1840 bis in die Gegenwart. Ein (fiktiver) Brief an Friedrich Fröbel zur 175-jährigen Geburtstagsfeier seiner vorschulischen Einrichtung.'' Saarbrücken 2015.
* Manfred Berger: ''Die Geschichte des Kindergartens – Etappen der öffentlichen Kleinkindererziehung von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' (Drei Teile) In: Irmgard M. Burtscher (Hrsg.): ''Handbuch für Erzieherinnen in Krippe, Kindergarten, Kita und Hort.''  München 2015.
* Manfred Berger: ''Geschichte des Kindergartens. Von den ersten vorschulischen Einrichtungen des 18. Jahrhundert bis zur Kindertagesstätte im 21. Jahrhundert.'' Frankfurt am Main 2016.
* Catherine Walter, Karin Fasseing: ''Kindergarten – Grundlagen aktueller Kindergartendidaktik.'' ProKiga-Lehrmittelverlag, Winterthur/Schweiz 2002, ISBN 3-907578-60-0.
* Walter Ellermann: ''Bildungsarbeit im Kindergarten erfolgreich planen.'' Cornelsen, Berlin/ Düsseldorf/ Mannheim 2007.
* Günter Erning, Michael Gebel: ''„Kindergarten“ – nicht von Fröbel? Zur Wortgeschichte des „Kindergartens“.'' In: Friedrich-Fröbel-Museum (Hrsg.): ''Sind Kinder kleine Majestäten?'' Bad Blankenburg 2001.
* W. E. Fthenakis, M. R. Textor: ''Pädagogische Ansätze im Kindergarten.'' Beltz Verlag, Weinheim/ Basel 2000.
* Susan Herrington: ''Kindergartens: Shaping Childhood from Bad Blankenburg to Boston.'' In: ''Die Gartenkunst.'' Band 18, Nr. 1, 2006, S.&nbsp;81–95.
* Katrin Kogel (Hrsg.), Norbert Kühne (Hrsg.): ''Praxisbuch Sozialpädagogik.'' Bände 1–8. Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2005–2009.
* Franz Michael Konrad: ''Der Kindergarten. Seine Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart.'' Lambertus Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-7841-1532-2.
* Norbert Kühne: ''Vorschulische Erziehung – Wandel und pädagogische Profession der frühen Bildung.'' Raabe Verlag, Stuttgart 2017.
* Ministerium für Volksbildung (Hrsg.): ''Programme für die Bildungs- und Erziehungsarbeit im Kindergarten.'' Berlin 1986.
* Wilma Aden-Grossmann: ''Der Kindergarten. Geschichte – Entwicklung – Konzepte.'' Beltz Verlag, Weinheim/ Basel 2011, ISBN 978-3-407-62771-1.
* Netti Christensen: ''Einige Bemerkungen zur Frage der Planung.'' In: ''Neue Erziehung im Kindergarten.'' H. 1, 1951, S. 2 ff.
* Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (Hrsg.): ''Geschichte des Kindergartens in Bayern. Von der Bewahranstalt zur modernen Bildungseinrichtung.'' München 2006.
* Helmut Heiland: ''Friedrich Fröbels Beziehungen zu Quetz.'' In: ''Anfänge des Kindergartens.'' (= ''Schriften des Friedrich-Fröbel-Museum.'' Band 2). Bad Blankenburg 2000, ISBN 3-910013-45-7.


== Literatur ==
== Weblinks ==
# Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4 {{Schriften|004}}
{{Commonscat}}
#Rudolf Steiner: ''Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie'', [[GA 121]] (1982), 5. Aufl., ISBN 3-7274-1210-0 {{Vorträge|121}} ; 6. Aufl., stark bearbeitete und erweiterte Neuauflage 2017: ISBN 3727412119,  (''Die überarbeitete 6. Auflage enthält neu eine Darstellung der Textgrundlagen, ein Verzeichnis sämtlicher Korrekturen Steiners und einen vollständig neu bearbeiteten Kommentar. (Verlagsauskunft))''
{{Wikiquote}}
{{Wiktionary}}
* {{DNB-Portal|4030581-8|TEXT=Literatur über}}
* Manfred Berger: [http://www.kindergartenpaedagogik.de/2331.pdf „Heureka! Kindergarten soll die Anstalt heißen!“] Ein (fiktiver) Brief an Friedrich Wilhelm Fröbel zum 175. Geburtstag seines 1840 in Blankenburg gestifteten Kindergartens (2015)
* [http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=1658 Deutscher Bildungsserver: Elementarbildung – Bildung und Erziehung in Kindertagesbetreuung]
* [http://www.fachportal-paedagogik.de/metasuche/fpp_list.html?feldname1=Freitext&feldinhalt1=kindergarten&senden=Suchen&bool1=and&feldname1=Freitext&mtz=20&ckd=yes&art=einfach&searchall=1&alleTermine=n&ur_wert_met=kindergarten Fachportal Pädagogik: Metasuche „Kindergarten“ in Pädagogik-Datenbanken]
* [http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=371 DJI-Zahlenspiegel über das Angebot in Deutschland]
* [http://www.zeit.de/online/2008/20/kindergarten-studie?page=1 Kindergarten gleicht soziale Unterschiede aus]
* [http://www.kita.de/ Deutschlandweites Verzeichnis für Krippen, Kindergärten, Horte und deren Träger]
* [http://www.deutscherkindergarten.com/ Verzeichnis Deutscher Kindergärten im Ausland (VDKA)]
* [http://www.schulenschweiz.ch/type/kindergarten/ Liste der Kindergärten in der Schweiz]
* {{Internetquelle
  |url=https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/37/Seite.370130.html
  |titel=Kindergärten
  |hrsg=Bundeskanzleramt Österreich
  |kommentar=Hilfeseite der österreichischen Regierung zum Thema Kindergärten
  |zugriff=2015-04-21}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />


{{GA}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4030581-8|LCCN=|NDL=|VIAF=}}


[[Kategorie:Erziehung]]
[[Kategorie:Pädagogik]]
[[Kategorie:Kindergarten|!]]
[[Kategorie:Kommunalpolitik]]
[[Kategorie:Friedrich Fröbel]]
[[Kategorie:Kind]]


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Monismus]]
{{Wikipedia}}

Version vom 12. Juni 2018, 14:43 Uhr

Der Kindergarten ist eine Einrichtung der öffentlichen oder privaten frühen Kinderbetreuung/Kindertagesbetreuung. In Deutschland ist im Sozialgesetzbuch[1] als Aufgabe des Kindergartens „Betreuung, Bildung und Erziehung“ für Kinder verankert. Der Kindergarten gilt als Elementarstufe des Bildungssystems. In Deutschland obliegt die Verantwortung für Kindergärten den Bundesländern.

Eine Gruppe in einem Kindergarten in Alanya

Überblick

Der Kindergarten ist eine Einrichtung für Kinder, die in Deutschland das dritte und in der Schweiz das vierte Lebensjahr vollendet haben und in Österreich mindestens zweieinhalb Jahre alt sein müssen, aber noch nicht zur Schule gehen. In Abgrenzung dazu spricht man bei Einrichtungen/Gruppen für jüngere Kinder zumeist von der Kinderkrippe und vom Hort bei Einrichtungen/Gruppen für Kinder im Grundschulalter. In Anlehnung an Friedrich Wilhelm August Fröbel, den Gründer (eigentlich Stifter) des ersten Kindergartens, wird die Bezeichnung inzwischen immer häufiger auch als Sammelbegriff für alle Einrichtungen der Kindertagesbetreuung verwendet.

In Deutschland besuchen 93,6 % der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren eine Kindertagesbetreuung. Dabei gibt es nach wie vor große Unterschiede zwischen den verschiedenen Bundesländern, insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland, wobei die Betreuungsquote in Ostdeutschland über der in Westdeutschland liegt.[2]

Kindergarten in Afghanistan

Der Kindergarten ist in Deutschland und Österreich dem Sozialbereich zugeordnet, in Deutschland gehört er zur Kinder- und Jugendhilfe, in Österreich ressortiert er im Bereich „Soziale Sicherheit“. Damit verbunden ist eine sozialpädagogische Ausrichtung mit einem Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag. Der Kindergarten ergänzt die Erziehung in der Familie; er eröffnet den Kindern erweiterte und umfassendere Erfahrungs- und Bildungsmöglichkeiten über das familiäre Umfeld hinaus. Im Gegensatz zum Schulwesen hat der Staat in der Kindertagesbetreuung keinen eigenständigen, vom Erziehungsrecht der Eltern unabhängigen Auftrag. Dieser Auftrag des Kindergartens leitet sich vom Erziehungsrecht der Eltern ab und wird ihm durch den (Betreuungs-)Vertrag übertragen. Im Zuge der Bildungsdebatte, die in Deutschland vor allem das durchschnittliche Abschneiden bei den internationalen PISA-Studien verstärkt wurde, richtete sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf den Bildungsauftrag des Kindergartens (siehe auch Vorschule).

In der Schweiz ist der Kindergarten ein Teil des Schulwesens. Außerhalb der Unterrichtszeiten befinden sich die Kinder zu Hause oder werden in der Kinderkrippe betreut. Der Kindergarten ist je nach Kanton kantonal oder kommunal geregelt.

Dort wird auch manchmal die Bezeichnung Kindergartenschüler verwendet. Sonst werden Kindergartenkinder in der Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg auch oft als Kindergärtler bezeichnet.

Hinsichtlich der Öffnungszeiten kann man grob drei Formen unterscheiden:

  • Teilzeitbetreuung, am Vor- und/oder am Nachmittag
  • Verlängertes Vormittagsangebot, von morgens bis nach dem Mittagessen
  • Ganztagsbetreuung, von morgens bis zum Spätnachmittag. Diese Einrichtungen heißen in Deutschland häufig Kindertagesstätten (kurz Kita), Tagesheime oder Tageskindergarten. In letzter Zeit bieten Träger im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch zunehmend erweiterte Betreuungszeiten an, die sehr früh morgens beginnen (5:30 Uhr), bis in den späten Abend reichen (20 Uhr) und Samstage und Übernachtungsmöglichkeiten umfassen.

In den meisten deutschen Kindergärten arbeiten unterschiedliche pädagogische Fachkräfte, wie Erzieher, Kindheitspädagogen, Sozialpädagogen, Kinderpfleger und Sozialassistenten. In Österreich werden in Kindergärten eigens ausgebildete Kindergartenpädagogen, Kinderbetreuer und Stützkräfte angestellt. In der Schweiz unterrichten an Pädagogischen Hochschulen ausgebildete Kindergärtnerinnen.

Unterhalten werden in Deutschland Kindergärten – regional in sehr unterschiedlichen Anteilen – durch freie Träger oder von den Kommunen. Freie Träger sind vor allem kirchliche Träger, Institutionen der Freien Wohlfahrtspflege, Vereine und Elterninitiativen oder privatwirtschaftliche Träger.

Insgesamt gab es in Deutschland 55.293 Tageseinrichtungen für Kinder. Davon bieten 19.657 eine integrative Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung an. Nur noch 251 Kindertageseinrichtungen richten sich allein an Kinder mit Behinderungen bzw. Förderbedarf.[3]

Alltag in einem Waldkindergarten

Zunehmend werden die Einrichtungen nicht mehr nach Altersgruppen (Krippe, Kindergarten, Hort) oder nach Zielgruppen (Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen) getrennt betrieben, sondern in integrierter oder zumindest kombinierter Form.

Pädagogische Kindergartenkonzepte

Viele Kindergärten folgen einem pädagogischen Ansatz, der die allgemeine Orientierung der Fachkräfte und das pädagogische Handeln prägt.[4] Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Ansätze sind:

Es gibt auch Kindergärten, die in der Sprache und nach den pädagogischen Grundlagen anderer Länder geführt werden (zum Beispiel französische, italienische oder spanische Kindergärten).

Siehe auch

Literatur

  • Wilma Aden-Grossmann: Der Kindergarten. Geschichte – Entwicklung – Konzepte. Beltz, Weinheim 2011.
  • Wilma Aden-Grossmann: Wilma. Monika Seifert – Pädagogin der antiautoritären Erziehung. Eine Biografie. Brandes & Apsel, Frankfurt 2014.
  • Werner Volkert: Die Kindertagesstätte als Bildungseinrichtung. Neue Konzepte zur Professionalisierung in der Pädagogik der frühen Kindheit. VS-Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-16173-0.
  • Roberta Wollons, Roberta Lyn Wollons (Hrsg.): Kindergartens and Cultures: The Global Diffusion of an Idea. Yale University Press, 2000, ISBN 0-300-07788-2.
  • Harald Georgii: Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. In: Neue Juristische Wochenschrift. 1996, S. 686.
  • Manfred Berger: 150 Jahre Kindergarten. Ein Brief an Friedrich Fröbel. Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-925798-47-1.
  • Manfred Berger: Kindergarten und Kleinkindpädagogik in der SBZ/DDR. Saarbrücken 2014.
  • Manfred Berger: Der Kindergarten von 1840 bis in die Gegenwart. Ein (fiktiver) Brief an Friedrich Fröbel zur 175-jährigen Geburtstagsfeier seiner vorschulischen Einrichtung. Saarbrücken 2015.
  • Manfred Berger: Die Geschichte des Kindergartens – Etappen der öffentlichen Kleinkindererziehung von den Anfängen bis zur Gegenwart. (Drei Teile) In: Irmgard M. Burtscher (Hrsg.): Handbuch für Erzieherinnen in Krippe, Kindergarten, Kita und Hort. München 2015.
  • Manfred Berger: Geschichte des Kindergartens. Von den ersten vorschulischen Einrichtungen des 18. Jahrhundert bis zur Kindertagesstätte im 21. Jahrhundert. Frankfurt am Main 2016.
  • Catherine Walter, Karin Fasseing: Kindergarten – Grundlagen aktueller Kindergartendidaktik. ProKiga-Lehrmittelverlag, Winterthur/Schweiz 2002, ISBN 3-907578-60-0.
  • Walter Ellermann: Bildungsarbeit im Kindergarten erfolgreich planen. Cornelsen, Berlin/ Düsseldorf/ Mannheim 2007.
  • Günter Erning, Michael Gebel: „Kindergarten“ – nicht von Fröbel? Zur Wortgeschichte des „Kindergartens“. In: Friedrich-Fröbel-Museum (Hrsg.): Sind Kinder kleine Majestäten? Bad Blankenburg 2001.
  • W. E. Fthenakis, M. R. Textor: Pädagogische Ansätze im Kindergarten. Beltz Verlag, Weinheim/ Basel 2000.
  • Susan Herrington: Kindergartens: Shaping Childhood from Bad Blankenburg to Boston. In: Die Gartenkunst. Band 18, Nr. 1, 2006, S. 81–95.
  • Katrin Kogel (Hrsg.), Norbert Kühne (Hrsg.): Praxisbuch Sozialpädagogik. Bände 1–8. Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2005–2009.
  • Franz Michael Konrad: Der Kindergarten. Seine Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart. Lambertus Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-7841-1532-2.
  • Norbert Kühne: Vorschulische Erziehung – Wandel und pädagogische Profession der frühen Bildung. Raabe Verlag, Stuttgart 2017.
  • Ministerium für Volksbildung (Hrsg.): Programme für die Bildungs- und Erziehungsarbeit im Kindergarten. Berlin 1986.
  • Wilma Aden-Grossmann: Der Kindergarten. Geschichte – Entwicklung – Konzepte. Beltz Verlag, Weinheim/ Basel 2011, ISBN 978-3-407-62771-1.
  • Netti Christensen: Einige Bemerkungen zur Frage der Planung. In: Neue Erziehung im Kindergarten. H. 1, 1951, S. 2 ff.
  • Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (Hrsg.): Geschichte des Kindergartens in Bayern. Von der Bewahranstalt zur modernen Bildungseinrichtung. München 2006.
  • Helmut Heiland: Friedrich Fröbels Beziehungen zu Quetz. In: Anfänge des Kindergartens. (= Schriften des Friedrich-Fröbel-Museum. Band 2). Bad Blankenburg 2000, ISBN 3-910013-45-7.

Weblinks

Commons: Kindergarten - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Kindergarten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Achtes Sozialgesetzbuch. 26. Juni 1990, abgerufen am 21. Januar 2018.
  2. Statistisches Bundesamt: Betreuungsquote. Testats, 1. März 2016, abgerufen am 21. Januar 2018.
  3. Statistisches Bundesamt: Kindertagesbetreuung. Tageseinrichtungen für Kinder am 1. März 2017 nach Art und Trägern. Destatis, 1. März 2017, abgerufen am 21. Januar 2018.
  4.  Tassilo Knauf, Gieslinde Düx, Daniela Schlüter: Handbuch Pädagogische Ansätze: Praxisorientierte Konzeptions- und Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen. Cornelsen, Berlin 2007, ISBN 978-3-589-24509-3.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Kindergarten aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.