Freiheit und Ur- und Frühgeschichte: Unterschied zwischen den Seiten

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Die Wortverbindungen '''Ur- und Frühgeschichte''', '''Vor- und Frühgeschichte''' sowie '''Prähistorische Archäologie''' werden häufig [[synonym]] verwendet und bezeichnen eine ''[[Archäologie|archäologische]] Disziplin'', die [[Urgeschichte]] und [[Frühgeschichte]] gleichermaßen umfasst und sich als ein Zweig der [[Geschichtswissenschaft]] versteht, der sich der [[Kultur]]­entwicklung des Menschen von ihren Anfängen an widmet.


Die '''Freiheit''' des [[Mensch]]en, sein '''freier Wille''', liegt nach [[Rudolf Steiner]] darin begründet, dass er die Gesetze seines eigenen Handelns erkennen kann. Die [[Erkenntnis]] dieser Gesetzmäßigkeiten ist zunächst nur ein Sonderfall des Erkennens überhaupt, doch indem die Erkenntnis sich auf die ''bewußte'' Tätigkeit des [[Ich]]s richtet, liegt diese Gesetzmäßigkeit nicht außerhalb des erkannten Objektes, des Ichs, sondern ist der Inhalt des im lebendigen Tun begriffenen Ich selbst, das diese Gesetze aus sich und der Einsicht in die Gegebenheiten hervorbringt. Erkennender und Erkanntes, [[Subjekt]] und [[Objekt]], 'fallen in eins', werden identisch, und damit beherrschen uns nicht mehr von außen gegebene sittliche Gebote und Gesetze, auch nicht mehr von innen aufgedrungene Handlungsweisen, sondern wir nehmen erstere in unser eigenes [[Wesen]] auf oder wir klären, was uns letztere abverlangen und vollziehen nur das, was wir uns selbst befehlen, d. h. was wir selbst zu bewußten Handlungsmotiven erhoben haben.  
== Urgeschichte oder Vorgeschichte ==
Die '''Vorgeschichte''' oder '''Prähistorik''' bzw. '''Prähistorie''' ist die Vor-, Ur- und Kulturgeschichte der Zeit, aus der schriftliche Aufzeichnungen noch nicht bekannt sind.<ref>Heinz Otremba: ''Rudolf Virchow. Begründer der Zellularpathologie. Eine Dokumentation.'' Echter-Verlag, Würzburg 1991, S. 43.</ref> Die '''Urgeschichte''' reicht vom Auftreten der ersten Steinwerkzeuge vor etwa 2,6 Millionen Jahren bis zu der Zeit, aus der erste regionale [[Schrift]]zeugnisse vorliegen.
Die akademischen Forschungsstätten benutzen die Begriffe '''Urgeschichte''' und Vorgeschichte gleichrangig, an den Universitäten wird das Fach als Prähistorische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte oder Vor- und Frühgeschichte bezeichnet. Wie auch die Liste der Seminare und Institute zeigt, überwiegt dabei der Begriff Urgeschichte den Begriff Vorgeschichte im Verhältnis von etwa 2 : 1. Mit der Verwendung des Begriffs Urgeschichte wird betont, dass der untersuchte Zeitraum als Teil der Geschichte gesehen wird.<ref>Zur Begriffsgeschichte: Jürgen Hoika: ''Archäologie, Vorgeschichte, Urgeschichte, Frühgeschichte, Geschichte: Ein Beitrag zu Begriffsgeschichte und Zeitgeist.'' In: ''Archäologische Informationen.'' 21, 1998, S. 51–86. Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte: ''Urgeschichte, Vorgeschichte und andere Archäologien. Eine Begriffsklärung''. [http://www.dguf.de/index.php?id=142 Website der DGUF 2011].</ref> Demgegenüber wird im Begriff Vorgeschichte die ungeschriebene der geschriebenen „Geschichte“ gegenübergestellt.


<div style="margin-left:20px">
== Frühgeschichte ==
"Wahrhaft ''unsere'' Handlungen sind ja doch nur
diejenigen, wo wir, den [[Pflicht]]begriff vollkommen beiseite
setzend, rein unsere Individualität walten lassen." {{Lit|{{G|038|143}}}}
</div>


Dadurch wird im Sinne Steiners die [[sittliche Autonomie]] und der [[Ethischer Individualismus|ethische Individualismus]] und eine durchgreifende [[Toleranz]] im Zusammenspiel von Mensch, Gesellschaft und Welt begründet. Voraussetzung dafür ist, dass man das [[Liebe|liebt]], was man aus Einsicht tut, d.h. sich in freier Hingabe mit dem Auszuführenden identifiziert und dabei die sozialen und natürlichen Bedingungen beachtet. Daraus folgt die [[Grundmaxime der freien Menschen]], die [[Rudolf Steiner]] in seiner [[Philosophie der Freiheit]] so formuliert hat:
Die '''Frühgeschichte''' schließt an die Urgeschichte an und umfasste jenen Zeitraum, der mit dem Auftreten erster [[schrift]]licher Zeugnisse beginnt und mit der eigentlichen [[Geschichtsschreibung]] im engeren Sinn endet. Da die [[Schrift]] in verschiedenen Regionen zu sehr unterschiedlichen Zeiten erstmals in Erscheinung tritt, lässt sich der Beginn der Frühgeschichte nur regional bestimmen. Teils handelt es sich dabei um indirekte Schriftzeugnisse aus anderen Kulturen.
<div style="margin-left:20px">
"Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime der freien Menschen." {{Lit|{{G|004|166}}}}
</div>


Seine Gedanken zur Freiheit hat Rudolf Steiner ausführlich in seinen grundlegenden [[Wikipedia:Philosophie|philosophischen]] Schriften dargestellt, vor allem am Anfang seines öffentlichen schriftstellerischen Wirkens in "[[Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller]]", "[[Wahrheit und Wissenschaft]]" und in "[[Die Philosophie der Freiheit]]" und später, da die Verwirklichung der Freiheitsidee schon eine lange Entwicklung der Bewußtseinskräfte innerhalb der Weltanschauungssysteme und damit des immer universeller werdenden individuellen Denkens in der Menschheit durchgemacht hat, aus der reifen Erfahrung seines jahrzehntelangen Umgangs mit dem in seinen frühen Werken konzipierten Erkenntnisweg in "[[Die Rätsel der Philosophie]]".
== Erforschter Zeitrahmen ==
Der älteste Abschnitt der [[Urgeschichte]], die [[Altsteinzeit]] ([[Paläolithikum]]), wird in [[Altpaläolithikum]], [[Mittelpaläolithikum]] und [[Jungpaläolithikum]] untergliedert.


== Die Wurzeln der menschlichen Freiheit ==
In Europa schließt sich an das Jungpaläolithikum nach der kurzen Übergangsphase der [[Mittelsteinzeit]] (Mesolithikum) die [[Jungsteinzeit]] (Neolithikum) an. Es folgen regional begrenzt die [[Kupferzeit|Kupfer-]] und durchgehend die [[Bronzezeit]], dann die vorrömische [[Eisenzeit]] (in Mitteleuropa: [[Hallstattzeit|Hallstatt-]] und [[Latènezeit]]). Mit dem Einsetzen der ersten Schriftzeugnisse in Mitteleuropa im 1. Jahrtausend v.&nbsp;Chr. (im Orient ab dem 3. Jahrtausend v.&nbsp;Chr.), die ergänzend zu den archäologischen Quellen herangezogen werden, beginnt die Mitteleuropäische Frühgeschichte, die in [[Römische Kaiserzeit]], [[Völkerwanderungszeit]] und [[Frühmittelalter|frühes Mittelalter]] ([[Merowingerzeit|Merowinger-]] und [[Karolingerzeit]]) untergliedert wird. Die Nordeuropäische Frühgeschichte unterteilt ihr Frühmittelalter in die [[Vendelzeit]] und die [[Wikingerzeit]]. Die nachfolgenden europäischen Zeitabschnitte deckt die [[Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit]] ab.
=== Der «[[Streit am Himmel]]» ===


{{Hauptartikel|Streit am Himmel}}
== Gegenstand der Forschung ==
Gegenstand der Erforschung sind im Gegensatz zu den anderen historischen [[Einzelwissenschaft|Disziplinen]] gegenständliche [[Quelle (Geschichtswissenschaft)|Quellen]] ([[Keramik]], [[Metalle]], [[Holz]], [[Knochen]], [[Glas]], [[Steingerät|Steinartefakte]] usw.) in ihrem jeweiligen Zusammenhang (Kontext), wie z.&nbsp;B. [[Bodendenkmal]]e wie Siedlungen, [[Grabhügel]], [[Burg]]&shy;anlagen. Diese werden durch [[Ausgrabung]]en, [[Prospektion (Archäologie)|Prospektionen]] und Zufallsfunde entdeckt, zugänglich gemacht und mit Hilfe formenkundlich-typologischer, historischer und sozialgeschichtlicher sowie naturwissenschaftlicher ([[Dendrochronologie]], [[Radiokarbonmethode|<sup>14</sup>C-Datierung]] und andere), [[Statistik|statistischer]] sowie [[Geoinformationssystem]]-gestützter Analysemethoden untersucht.


In der Übergangszeit von der [[Alte Sonne|alten Sonne]] zum [[Alter Mond|alten Mond]] fand der sogenannte [[Streit am Himmel]] statt. Dabei wurden [[Wesenheit]]en aus der [[Hierarchie]] der [[Dynameis]] ([[Geister der Bewegung]]) gleichsam ''"abkommandiert"'', um als [[Widersacher]] die fortschreitende Entwicklung zu hemmen, aber gerade dadurch einen neuen wesentlichen Evolutionssprung zu bewirken. Diese [[Mächte]] waren an sich noch nicht [[böse]] und hätten auch nicht aus eigenem [[Wille]]n zu hemmenden Kräften werden können. Aber indem sie Sturm liefen gegen die normale Entwicklung und der Evolution dadurch neue Wege eröffneten, wurde sie letzlich auch zu ''Erzeugern des Bösen'', ermöglichten aber gerade dadurch die Freiheit. Sie selbst hatten zwar diese Freiheit noch nicht, aber ein Teil der [[Engel]]wesenheiten, die auf dem alten Mond ihre [[Menschheit]]sstufe, d.h. ihre [[Ich]]-Entwicklung absolvierten, konnte sich durch den hemmenden Einfluss der Dynameis aus dem Willen der Gottheit befreien und eigene Ziele verfolgen. Sie wurden dadurch zu [[luziferisch]]en Geistern.
== Erkenntnispotenzial ==
Ihr besonderes Erkenntnispotenzial im Konzert der historischen und kulturwissenschaftlichen Disziplinen liegt in zwei Eigenheiten:


<div style="margin-left:20px">
# Die enorm große untersuchte Zeitspanne: von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die [[Neuzeit]]. Dies ermöglicht in besonderer Weise [[Zeitalter|Epochen]] übergreifende Vergleiche und die parallele Beobachtung langfristiger Trends und kurzfristiger Ereignisse (Was ist das Allgemeine, was ist das Besondere?).
"So sehen wir, daß in einer gewissen Beziehung erst dadurch, daß
# Diese Zeittiefe und die Weite der betreuten Räume ermöglichen die Beobachtungen ungemein vieler und sehr unterschiedlicher menschlicher Kulturen.
die Mächte abkommandiert wurden, dem Menschen die Möglichkeit
gegeben wurde, aus sich selbst heraus das Ziel zu erreichen, das
selbst die höchsten Seraphim nicht aus sich selbst erreichen können.
Das ist das Wesentliche. Sie können gar nicht anders handeln, die
Seraphim, Cherubim, Throne, als unmittelbar den Impulsen folgen,
die die Gottheit gibt. Die Herrschaften, die ganze zweite Hierarchie
kann auch nicht anders handeln. Von den Mächten war eine Anzahl
abkommandiert; also auch diese Mächte, die sozusagen sich in den
Weg der Entwickelung warfen, konnten nicht anders als den Befehlen
der Gottheit folgen. Auch in dem, was man nennen könnte den
Ursprung des Bösen, auch da vollziehen sie nur den Willen der
Gottheit; indem sie sich zu Dienern des Bösen machen, vollziehen
sie nur den Willen der Gottheit, die durch den Umweg des Bösen
das starke Gute entwickeln will. Und steigen wir jetzt herunter zu
denjenigen Wesenheiten, die wir die Gewalten nennen: Durch sich
selbst hätten sie das nicht erreichen können. Auch sie hätten nicht
böse werden können durch sich selbst; auch nicht die Geister der
Persönlichkeit, auch nicht die Feuergeister. Denn als diese auf der
Sonne Menschen waren, da waren ja die Mächte noch nicht abkommandiert,
da war überhaupt noch keine Möglichkeit vorhanden,
böse zu werden. Die ersten, die die Möglichkeit hatten, böse zu
werden, waren die Engel, denn diese Möglichkeit war erst von der
Mondenentwickelung aus vorhanden. Da, von der Sonne zum
Mond, hat der Streit am Himmel stattgefunden. Ein Teil der Engel
hat nun diese Möglichkeit ausgeschlagen, hat sozusagen sich nicht
verführen lassen durch die Kräfte, die in die Hemmnisse hineinführen
sollten; die blieben bei der alten Natur. So daß wir bis zu den
Engeln herab und noch in einem Teil der Engel solche Wesenheiten
der geistigen Hierarchien vor uns haben, die unbedingt nicht anders
können, als dem göttlichen Willen folgen, bei denen es keine Möglichkeit
gibt, dem göttlichen Willen nicht zu folgen. Das ist das
Wesentliche.


Und nun kommen wir zu zwei Kategorien von Wesenheiten: Erstens
== Abgrenzung zu den anderen archäologischen Fächern ==
denjenigen Engeln, die sich hineingestürzt haben in das, was
Die Ur- und Frühgeschichte unterscheidet sich von den archäologischen Fächern wie
die Mächte während des Streites am Himmel angerichtet haben. Das
* der [[Ägyptologie]], die zugleich ein [[Philologie|philologisches]] Fach ist,
waren solche Wesenheiten, die wir eben wegen ihrer weiteren Taten
* der [[Vorderasiatische Archäologie|Vorderasiatischen Archäologie]], die die mesopotamischen, kleinasiatischen, levantinischen, iranischen und angrenzenden Hochkulturen erforscht,
die luziferischen Wesenheiten nennen. Diese Wesenheiten haben sich
* der [[Klassische Archäologie|Klassischen Archäologie]], die sich mit den antiken Epochen der griechischen und römischen Kultur befasst,
dann herangemacht an den menschlichen Astralleib während der
* der [[Provinzialrömische Archäologie|Provinzialrömischen Archäologie]], die sich der materiellen Kultur der Römer in den Provinzen des Imperium Romanum widmet, und
Erdenentwickelung und dem Menschen die Möglichkeit des Bösen
* der [[Christliche Archäologie|Christlichen Archäologie]], die vorrangig die Denkmäler des christlichen [[Byzantinisches Reich|römisch-byzantinischen Reiches]] behandelt.
gegeben, aber damit auch die Möglichkeit, aus eigener freier Kraft
sich zu entwickeln. So daß wir innerhalb der ganzen Stufenfolge der
Hierarchien nur bei einem Teil der Engel und beim Menschen die
Möglichkeit der Freiheit haben. Sozusagen mitten in der Reihe der
Engel beginnt die Möglichkeit der Freiheit; im Menschen ist sie aber
doch erst in der richtigen Weise ausgebildet. Als der Mensch die
Erde betrat, hat er allerdings zunächst verfallen müssen der großen
Gewalt der luziferischen Geister. Sie durchdrangen den Astralleib
des Menschen mit ihren Kräften, und das Ich wurde dadurch einbezogen
in diese Kräfte; so daß wir während der lemurischen und atlantischen
Entwickelung, und auch nachher noch, das Ich wie in einer
Wolke haben, wie in eine Wolke gehüllt, die herbeigeführt worden
ist durch die Einflüsse Luzifers. Der Mensch ist nur dadurch bewahrt
worden vor der Überwältigung durch die ihn herabziehenden Kräfte,
daß frühere Wesenheiten ihn überschattet haben, daß die Engel, die
oben geblieben waren, und die Erzengel oben, in besonderen Individuen
sich verkörpert und ihn geführt haben. Und das geschah bis
in jene Zeit hinein, wo etwas ganz Besonderes eintrat, wo eine Wesenheit,
welche bis dahin nur verbunden war mit dem Sonnendasein,
so weit gekommen war, daß sie jetzt nicht nur, wie frühere Wesenheiten
der höheren Welten, in den physischen Leib, Ätherleib und
Astralleib des Menschen hineintreten konnte, sondern daß sie eindringen
konnte in den Menschen bis in das Ich." {{Lit|{{G|110|166f}}}}
</div>


=== Christus und das Mysterium von Golgatha ===
Einen Grenzfall stellt die [[Mittelalterarchäologie]] bzw. Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit dar, die stellenweise als eigenständige Disziplin existiert, stellenweise von Vertretern der Ur- und Frühgeschichte mitbehandelt wird. Als Frühgeschichte bezieht sie zu den archäologischen Methoden in wesentlich stärkerem Maße die Parallelüberlieferung schriftlicher und bildlicher Quellen mit ein.
Die luziferischen Geister ermöglichten es dem [[Mensch]]en, während der [[Erdentwicklung]] die Freiheit zu erlangen, nämlich die Freiheit, sich aus dem Willen der Gottheit zu befreien. Das ist aber nur die eine, die negative Seite der Freiheit. Der Mensch wäre dadurch allerdings den luziferischen Mächten verfallen, die in seinem [[Astralleib]] wirkten. Das konnte nur dadurch verhindert werden, dass sich der [[Christus]] selbst auf Erden inkarnierte. Der Christus wirkt unmittelbar durch das Ich des Menschen, aber er entäußert sich dabei jeglichen Machtanspruchs und ermöglicht es dadurch dem Menschen, sich aus freiem Entschluss zum Geistigen zu erheben. Erst dadurch wird die volle Freiheit verwirklicht.


<div style="margin-left:20px">
Auch in der [[Keltologie]], der [[Sinologie]], der [[Kriminalistik]] und der [[Altamerikanistik]] werden zum Teil archäologische Methoden angewendet.
"... diese
Tat ist eine solche, daß sie auf keinen Menschen anders wirkt, als
wenn er sich selbst dazu entschließt, sie auf sich wirken zu lassen,
das heißt, wenn sie mit dem absolut freien Charakter seines individuellen
Ich vereinbar ist. Denn nicht genügt es, daß der Christus
anwesend wird im menschlichen Astralleib, sondern der Christus
muß, wenn er wirklich verstanden werden soll, im menschlichen Ich
anwesend werden. Und das Ich muß sich frei entschließen, den Christus
aufzunehmen. Das ist es, worauf es ankommt. Aber gerade
dadurch nimmt dieses menschliche Ich, wenn es sich mit dem Christus
verbindet, eine Realität in sich auf, eine göttliche Kraft, nicht
bloß eine Lehre. Daher kann hundertmal bewiesen werden, daß alle
Lehren des Christentums schon zu finden sind da oder dort; aber
darauf kommt es nicht an, sondern darauf, daß das Wesentliche im
Christentum die Tat ist, die nur durch eine freiwillige Erhebung
in die höheren Welten zum eigenen Besitz werden kann. Dadurch
also nimmt der Mensch die Christus-Kraft auf, daß er sie freiwillig
aufnimmt, und keiner kann sie aufnehmen, der sie nicht freiwillig
aufnimmt. Dies ist aber dem Menschen nur dadurch möglich geworden,
daß der Christus auf der Erde Mensch geworden ist, daß er
berufen war, auf der Erde Mensch zu werden." {{Lit|{{G|110|170}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
== Berufsbild ==
"Hätte der Gott, der mit dem Namen des
Nach einem abgeschlossenen Studium der Ur- und Frühgeschichte bilden vor allem die archäologische Denkmalpflege an den Landesdenkmalämtern sowie Museen, Universitäten und private Grabungsfirmen Tätigkeitsfelder. Daneben werden Archäologen auch als Fachjournalisten, bei Verlagen und in verschiedenen Bereichen im Kultursektor beschäftigt.<ref>Stefanie Samida, Manfred K. H Eggert: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-ai-111624 ''Archäologie als Beruf: Eine Befragung unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte.'' Archäologische Informationen 30/2, 2007 (2009), S. 39–52.] (PDF; 725&nbsp;kB)</ref>
Vatergottes bezeichnet wird, es einst nicht zugelassen, daß die luziferischen
Einflüsse an den Menschen herankommen konnten, so hätte
der Mensch nicht die freie Ich-Anlage entwickelt. Mit dem luziferischen
Einfluß wurde die Anlage zum freien Ich entwickelt. Das
mußte zugelassen werden vom Vatergott. Nachdem aber das Ich —
um der Freiheit willen — in die Materie verstrickt werden mußte,
mußte nun, um von dem Verstricktsein in die Materie wieder befreit
zu werden, die ganze Liebe des Sohnes zu der Tat von Golgatha
führen. Dadurch allein ist Freiheit des Menschen, vollständige
menschliche Würde erst möglich geworden. Daß wir freie Wesen sein
können, das verdanken wir einer göttlichen Liebestat. So dürfen wir
uns als Menschen fühlen wie freie Wesen, dürfen aber nie vergessen,
daß wir diese Freiheit verdanken der Liebestat des Gottes." {{Lit|{{G|131|228}}}}
</div>
 
== Freiheit und Karma ==
 
Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] legt der [[Mensch]] seinen Schicksalskern, sein [[Karma]], in der [[Mondensphäre]] ab, über die er durch die Nachwirkung des [[Christus]]-Impulses hinausschreitet und sich aus der Sternensphäre die nötigen Kräfte holt, um sich beim Herabstieg zu einem neuen Erdenleben durch eine ''freie Geistestat'' diesen Schicksalskern so wieder einzuverleiben, dass er dadurch in ''selbständiger'' Weise sein Schicksal mit seiner geistig fortschreitenden Wesenheit in Zusammenhang bringt. Diese Möglichkeit besteht allerdings erst seit dem [[Mysterium von Golgatha]]. Das irdische Nachbild dieser im kosmischen Dasein vollbrachten ''freien'' Tat ist das Freiheitsgefühl während des Erdendlebens.
 
<div style="margin-left:20px">
"Die Initiierten, welche Zeitgenossen des Mysteriums von Golgatha
waren, oder die in den darauf folgenden Jahrhunderten bis zum 3. und
4. Jahrhundert lebten, konnten zu ihren Bekennern sagen: Die Form,
die der menschliche physische Organismus im Erdenleben annimmt,
die bildet immer mehr und mehr das Ich aus. Aber der Mensch verliert
die Kraft, in jene Region einzutreten, in der das hohe Sonnenwesen
oben sein Führer sein könnte in den geistigen Sternenregionen. Daher
ist Christus heruntergestiegen auf die Erde, hat das Mysterium von
Golgatha vollbracht. Und die Kraft, welche der Menschenseele dadurch
wird, daß sie eine Gefühlsverbindung mit dem Mysterium von Golgatha
hat, diese Kraft wirkt nach dem Tode nach und entreißt die Seele
dem Schicksals-Wesenskern und der Mondensphäre, und unter der
Nachwirkung des Christus bildet die Seele ihren künftigen physischen
Organismus mit den anderen Wesen der Sternenwelt aus und findet
dann wiederum den Schicksalskern, in den die Tendenz hineingelegt
wird zur Schicksalsbildung der kommenden Erdenleben. Was die Menschenseele
als Kraft aus dem Christus-Impuls aufgenommen hat, das
befähigt sie wiederum, in der richtigen Weise durch das Geisterland
durchzugehen und den Schicksalskern in der richtigen Weise aufzunehmen.
 
Derjenige, der heute aus der Initiationswissenschaft heraus redet,
muß dazu noch das folgende sagen: Ja, es ist der Christus-Impuls, der
über den Tod hinaus nachwirkt, unter dessen Einfluß der Mensch sich
der Mondensphäre entringt, in die Sternen-Sonnensphäre eindringt und
dort aus den Impulsen, die ihm die Wesen der Sternenwelt geben, arbeiten
kann an der Herausgestaltung des physischen Organismus seines
nächsten Erdenlebens. Aber er entringt sich der Mondensphäre durch
die Kräfte, die er in seinem Ich aufgespeichert hat durch die Hinneigung
zu dem Christus-Wesen und zu dem Mysterium von Golgatha. Er
entringt sich der Mondensphäre in einer solchen Art, daß er nun auch
in der Sternensphäre so arbeiten kann, daß er, wenn er wieder zur
Mondensphäre zurückkehrt und ihm sein Schicksalskern begegnet, in
einer freien Weise als eine freie Geistestat sich diesen Schicksalskern
eingliedert, weil er sich sagen muß: Die Weltentwickelung kann nur in
der richtigen Weise verfließen, wenn der Mensch sich diesen seinen
Schicksalskern eingliedert und dasjenige, was er als sein Schicksal zubereitet
hat, auch in ausgleichenden künftigen Erdenleben wiederum zurechtbringt.
 
Das ist das Wesentliche im Neu-Erleben des nachtodlichen Mondensphären-
Erlebens, daß es da im kosmischen Dasein einen Augenblick
gibt, wo der Mensch in selbständiger Weise sein Schicksal, sein Karma,
mit seiner fortschreitenden Wesenheit in Zusammenhang bringt. Und
das irdische Abbild dieser im Überirdischen vollbrachten Tat im nachherigen
irdischen Leben ist die menschliche Freiheit, das Freiheitsgefühl
während des Erdendaseins. Das richtige Verstehen der Schicksalsidee
und ihr Verfolgen bis in die geistigen Welten hinauf begründet nicht
eine Determinationsphilosophie, sondern eine wirkliche Philosophie
der Freiheit, wie ich sie in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts
in meinem Buche «Philosophie der Freiheit» zu geben hatte." {{Lit|{{G|215|177f}}}}
</div>
 
Taten, die aus der [[Vollheit|vollen]] Freiheit des [[Mensch]]en gesetzt werden, sind nicht durch das [[Karma]] bedingt:
 
<div style="margin-left:20px">
"Nur solche Handlungen sind frei, bei denen der Mensch gar nicht auf Grund der Vergangenheit
arbeiten würde, sondern bei denen er nur dem gegenübersteht, was durch die
kombinierende und produktive Tätigkeit seiner Vernunft an Handlungen in die Welt hineinkommen
kann. Solche Handlungen nennt man im Okkultismus: Aus dem Nichts heraus
schaffen. Alle anderen Handlungen sind aus dem Karma heraus geschaffen." {{Lit|{{G|093a|123}}}}
</div>
 
Was der Mensch in [[Vollheit|voller]] Freiheit tut, schafft auch kein neues [[Karma]]. Im [[Okkultismus]] wird das auch als das Handeln aus dem [[Nirvana]] bezeichnet. Solange allerdings der Mensch das Karma aus seinen früheren [[Inkarnation]]en nicht [[Vollständigkeit|vollständig]] ausgeglichen hat, kann er nicht in [[Vollkommenheit|vollkommener]] Freiheit leben - ein Teil seiner Taten wird notwendig durch die Vergangenheit (Bedingungen sowie Nebenwirkungen) - neues Karma begründend - bestimmt sein, d. h. [[allmählich freies Handeln zu realisieren]] ist heutzutage und in der Zukunft ein großes, ideales Ziel der menschlichen Evolution.
 
== Freiheit und Determinismus ==
Für das Verhältnis des Menschen in seiner Freiheit zum Karma gilt die Beachtung der beiden Doppelströme der Zeit<ref>Wenn eine Erklärung durch angebliches altes Karma nicht stimmig ist, bietet sich die Erklärung vorweggenommenes "neues" Karma: "Die Ursache liegt in der Zukunft" (Joseph Beuys) an. Siehe dazu: http://www.ursache-zukunft.net/fileadmin/ursache-zukunft/Ursache_Zukunft.pdf</ref>, die Lebenssituationen sind dann entweder durch altes Karma, durch Freiheit, oder durch neues (künftiges) [[Karma]] bestimmt. Es sind im Hinblick auf den naturwissenschaftlichen Determinismus klare Positionen von seiten der herrschenden Wissenschaft bezogen worden: Diese angebliche Freiheit des Menschen wäre nur eine Illusion, es gäbe sie nicht wirklich (herrschende Auffassung, es gibt auch Gegenauffassungen).
 
Zu beachten ist auch der Gegenstrom der [[Zeit]] in der Evolution.<ref>Christoph J. Hueck: "Evolution im Doppelstrom der Zeit", Vlg. am Goetheanum, Dornach 2012</ref>
 
In der Argumentation, das fällt unter die [[Philosophie des Geistes]], spielt eine wichtige Rolle, daß eine Willensregung physiologisch zeitlich schon früher gemessen werden kann, als sie dann im Bewußtsein als ein "Ich will" relevant wird. Diese durchaus plausible Begründung berücksichtigt freilich nicht, daß ja der menschliche Wille etwas anderes sei, als das Bewußtsein von einem menschlichen Willen, insbesondere freiem Willen.
 
Allerdings kann dieser Wille, wenn er als ein freier soll gelten, nur ein ''bewußter'' freier Wille sein. Bewußtsein, das nach der physiologischen Gehirnforschung später kommt, als die motorische Handlungsabsicht.
 
Nur die Befragung des ''zeitlichen'' Charakters von Wollen, und der physiologischen Manifestation des Wollens kann da auf eine Lösung hinweisen.
 
Der unsterbliche Teil des Menschen ist sein Willens-Gefühlswesen, daher entstammt alle nichtdeterminierte Freiheit, dem Höheren Ich, insoweit es sich durch Wille und Gefühl in Entschluß- und Gedankenform realisieren kann.<ref>Vgl. [[GA 25]] und [[GA 168]]</ref>
 
== Freiheit und Liebe ==
 
Dass Freiheit und [[Liebe]] untrennbar miteinander verbunden sind, hat Rudolf Steiner schon in seinen [[Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften]] ([[GA 1]], 1884-1897) ganz entschieden betont:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wir wissen
daß die Ideenwelt die unendliche Vollkommenheit selbst
ist; wir wissen, daß mit ihr die Antriebe unseres Handelns
in uns liegen; und wir müssen demzufolge nur ein solches
Handeln als ethisch gelten lassen, bei dem die Tat nur aus
der in uns liegenden Idee derselben fließt. Der Mensch vollbringt
von diesem Gesichtspunkte aus nur deshalb eine
Handlung, weil deren Wirklichkeit für ihn Bedürfnis ist.
Er handelt, weil ein innerer (eigener) Drang, nicht eine
äußere Macht, ihn treibt. Das Objekt seines Handelns, sobald
er sich einen Begriff davon macht, erfüllt ihn so, daß
er es zu verwirklichen strebt. In dem Bedürfnis nach Verwirklichung
einer Idee, in dem Drange nach der Ausgestaltung
einer Absicht soll auch der einzige Antrieb unseres
Handelns sein. In der Idee soll sich alles ausleben, was uns
zum Tun drängt. Wir handeln dann nicht aus Pflicht, wir
handeln nicht einem Triebe folgend, wir handeln aus ''Liebe zu dem Objekt'', auf das unsere Handlung sich erstrecken
soll. Das Objekt, indem wir es vorstellen, ruft in uns den
Drang nach einer ihm angemessenen Handlung hervor. Ein
solches Handeln ist allein ein freies. Denn müßte zu dem
Interesse, das wir an dem Objekt nehmen, noch ein zweiter
anderweitiger Anlaß kommen, dann wollten wir nicht dieses
Objekt um seiner selbst willen, wir wollten ein ''anderes''
und vollbrächten ''dieses'', was wir ''nicht'' wollen; wir vollführten
eine Handlung ''gegen'' unseren Willen. Das wäre
etwa beim Handeln aus ''[[Egoismus]]'' der Fall. Da nehmen wir
an der Handlung selbst kein Interesse; sie ist uns nicht Bedürfnis,
wohl aber der Nutzen, den sie uns bringt. Dann
aber empfinden wir es auch zugleich als Zwang, daß wir
jene Handlung, nur dieses Zweckes willen, vollbringen
müssen. Sie selbst ist uns nicht Bedürfnis; denn wir unterließen
sie, wenn sie den Nutzen nicht im Gefolge hätte.
Eine Handlung aber, die wir nicht um ihrer selbst willen
vollbringen, ist eine unfreie. ''Der Egoismus handelt unfrei.''
Unfrei handelt überhaupt jeder Mensch, der eine Handlung
aus einem Anlaß vollbringt, der nicht aus dem objektiven
Inhalt der Handlung selbst folgt. Eine Handlung um ihrer
selbst willen ausführen, heißt aus ''Liebe'' handeln. ''Nur derjenige, den die Liebe zum Tun, die Hingabe an die Objektivität leitet, handelt wahrhaft frei.'' Wer dieser selbstlosen
Hingabe nicht fähig ist, wird seine Tätigkeit nie als eine
''freie'' ansehen können." {{Lit|{{G|001|202f}}}}
</div>
 
Solange wir uns mit unserem [[Denken]] an die Aussenwelt hingegeben, müssen wir deren Gesetzmäßigkeiten folgen und sind daher, insofern wir uns dadurch in unseren Handlungen leiten lassen, unfrei. Frei werden wir, wenn wir, völlig losgelöst von der Aussenwelt, Gedanken im rein inneren geistigen Erleben fassen und mit unserem Willen durchstrahlen. Das reine, d.h. sinnlichkeitsfreie Denken ist zugleich als reiner [[schöpferisch]]er Wille tätig.
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn wir Gedanken von der äußeren
physisch-sinnlichen Welt aufnehmen - und wir können ja nur solche
aufnehmen zwischen Geburt und Tod - , dann werden wir dadurch,
wie Sie leicht einsehen können, unfrei, denn wir werden hingegeben an
die Zusammenhänge der äußeren Welt; wir müssen dann so denken, wie
es uns die äußere Welt vorschreibt, insofern wir nur den Gedankeninhalt
ins Auge fassen; erst in der inneren Verarbeitung werden wir frei.
 
Nun gibt es eine Möglichkeit, ganz frei zu werden, frei zu werden
in seinem inneren Leben, wenn man den Gedankeninhalt, insofern er
von außen kommt, möglichst ausschließt, immer mehr und mehr ausschließt,
und das Willenselement, das im Urteilen, im Schlüsseziehen
unsere Gedanken durchstrahlt, in besondere Regsamkeit versetzt. Dadurch
aber wird unser Denken in denjenigen Zustand versetzt, den
ich in meiner «Philosophie der Freiheit» genannt habe das reine Denken.
Wir denken, aber im Denken lebt nur Wille. Ich habe das besonders
scharf betont in der Neuauflage der «Philosophie der Freiheit
» 1918. Dasjenige, was da in uns lebt, lebt in der Sphäre des Denkens.
Aber wenn es reines Denken geworden ist, ist es eigentlich ebensogut
als reiner Wille anzusprechen. So daß wir aufsteigen dazu, uns
vom Denken zum Willen zu erheben, wenn wir innerlich frei werden,
daß wir gewissermaßen unser Denken so reif machen, daß es ganz
und gar durchstrahlt wird vom Willen, nicht mehr von außen aufnimmt,
sondern eben im Willen lebt. Gerade dadurch aber, daß wir
immer mehr und mehr den Willen im Denken stärken, bereiten wir
uns vor für das, was ich in der «Philosophie der Freiheit» die moralische
Phantasie genannt habe, was aber aufsteigt zu den moralischen Intuitionen,
die dann unseren gedankegewordenen Willen oder willegewordenen
Gedanken durchstrahlen, durchsetzen. Auf diese Weise
heben wir uns heraus aus der physisch-sinnlichen Notwendigkeit,
durchstrahlen uns mit dem, was uns eigen ist und bereiten uns vor für
die moralische Intuition. Und auf solchen moralischen Intuitionen beruht
doch alles das, was den Menschen von der geistigen Welt aus
zunächst erfüllen kann. Es lebt also auf dasjenige, was Freiheit ist,
dann, wenn wir gerade in unserem Denken immer mächtiger und
mächtiger werden lassen den Willen." {{Lit|{{G|202|201f}}}}
</div>
 
Damit wird aber zugleich der Wille mit den in voller Freiheit bewusst aus dem [[Geist]] geschöpften Gedanken durchstrahlt. Was so aus dem Geist geschöpft wird, fließt in voller Hingabe durch unsere Handlungen in die Aussenwelt, denn es liegt notwendig im Wesen des Geistes, sich zu verschenken - das ist aber nichts anderes als reine [[Liebe]]. Geist ''ist'' Liebe in ihrer vollkommensten Form.
 
<div style="margin-left:20px">
"Sie sehen, wir werden immer innerlicher und innerlicher, indem wir
unsere Eigenkraft als Wille in das Denken hineinschicken, das Denken
gewissermaßen ganz vom Willen durchstrahlen lassen. Wir bringen
den Willen in das Denken hinein und gelangen dadurch zur Freiheit.
Wir gelangen dazu, indem wir immer mehr und mehr unser Handeln
ausbilden, in dieses Handeln die Gedanken hineinzutragen. Wir durchstrahlen
unser Handeln, das ja aus unserem Willen hervorgeht, mit unseren
Gedanken. Auf der einen Seite, nach innen, leben wir ein Gedankenleben:
das durchstrahlen wir mit dem Willen und finden so die
Freiheit. Auf der anderen Seite, nach außen, fließen unsere Handlungen
von uns aus dem Willen heraus; wir durchsetzen sie mit unseren Gedanken.
 
[[Datei:GA202_204.gif|center|400px|Freiheit und Liebe, Tafel 19 (GA 202, S 204)]]
 
Aber wodurch werden denn unsere Handlungen immer ausgebildeter?
Wodurch, wenn wir den allerdings anzufechtenden Ausdruck
gebrauchen wollen, kommen wir denn zu einem immer vollkommeneren
Handeln? - Wir kommen zu einem immer vollkommeneren Handeln
eigentlich dadurch, daß wir diejenige Kraft in uns ausbilden,
die man nicht anders nennen kann als Hingabe an die Außenwelt. Je
mehr unsere Hingabe an die Außenwelt wächst, desto mehr regt uns
diese Außenwelt an zum Handeln. Dadurch aber gerade, daß wir den
Weg finden, um hingegeben zu sein an die Außenwelt, gelangen wir
dazu, dasjenige, was in unserem Handeln liegt, mit Gedanken zu durchdringen.
Was ist Hingabe an die Außenwelt? Hingabe an die Außenwelt,
die uns durchdringt, die unser Handeln mit den Gedanken durchdringt,
ist nichts anderes als Liebe.
 
Geradeso wie wir zur Freiheit kommen durch die Durchstrahlung
des Gedankenlebens mit dem Willen, so kommen wir zur Liebe durch
die Durchsetzung des Willenslebens mit Gedanken. Wir entwickeln
in unserem Handeln Liebe dadurch, daß wir die Gedanken hineinstrahlen
lassen in das Willensgemäße; wir entwickeln in unserem Denken
Freiheit dadurch, daß wir das Willensgemäße hineinstrahlen lassen
in die Gedanken. Und da wir als Mensch eine Ganzheit, eine Totalität
sind, so wird, wenn wir dazu kommen, in dem Gedankenleben die
Freiheit und in dem Willensleben die Liebe zu finden, in unserem
Handeln die Freiheit, in unserem Denken die Liebe mitwirken. Sie
durchstrahlen einander, und wir vollziehen ein Handeln, ein gedankenvolles
Handeln in Liebe, ein willensdurchsetztes Denken, aus dem
wiederum das Handlungsgemäße in Freiheit entspringt." {{Lit|{{G|202|203ff}}}}
</div>
 
[[Schiller]] sagt zu dem Thema: "Lieben heißt in Freiheit setzen."
 
<div style="margin-left:20px">
"Im Spannungsfeld zwischen Geist und Materie und im Bewußtsein der Grenzen seiner Existenz ist der Mensch verkörperte Freiheitsfähigkeit. Der Lebensstrom aus der Vergangenheit verwandelt sich in ihm in das ''Licht'' der Erkenntnis, der Gestaltungsstrom aus der Zukunft in die ''Liebe'' der hingebungsvollen Tat. - Eine in diesem Sinne aufgefasste Liebe kann nur aus Freiheit erwachsen." (Lit.: Christoph J. Hueck, S. 211)
</div>
 
Wahre Liebe ist nur aus Freiheit möglich. Der Auftrag Christi: Liebet einander, ist ein Gebot, aber ein Gebot an den "Freien Menschen", zu dem sich die allgemeine Menschheit erst noch hinentwickeln muß. Dieses Wechselverhältnis von Freiheit und Liebe wurde thematisiert, im Rahmen der Diskussion über die [[Prädestination]]slehre etc.en
 
Was Schiller sagte, gilt wohl auch umgekehrt: Frei sein ist lieben.
 
 
== Freiheit und Wählen ==
Unter bestimmten Gesichtspunkten ist auch die Freiheit der [[Wahl]] zu erörtern. Ist dies nur ein besonderer Aspekt von Freiheit, oder wäre Freiheit wesentlich Wahlfreiheit?
 
Wenn der Mensch sich vor die Alternative gestellt sieht: "Friß oder stirb Vogel", wie es ein Sprichwort sagt: Wo ist da die Freiheit?
Denen, die sich nicht dem Willen Gottes einfügen, wird Vernichtung angedroht, und sogar ewiges Höllenfeuer. Wo ist da Freiheit?
 
Ein Mensch, der sich nicht dem Willen Gottes fügt, wird in Zukunft vernichtet (resp. gebraten auf ewig im Höllenfeuer) werden, so die kolportierte Aussage, an deren Wahrheit wohl Zweifel erlaubt sein mögen, denn die Aussage widerspricht sowohl der Freiheit, als auch der Liebe  - aus Gottes Wollen.
 
"So heißt es im ‚Katechismus der Katholischen Kirche’, dass für bestimmte Vergehen die Todsünde  gelte, während für andere Sünden die Entsühnung durch die Beichte möglich sei.
Nehmen wir also einmal an, es sei so, dass eine Todsünde existiere, das jemand daran schuldig geworden sei und sein Weg nun unweigerlich in die ewige Hölle und Verdammnis führe müsse.
Nehmen wir an dies sei ein Mörder, der nun im Gefängnis sitzt.
Die Göttliche Gnade ist für ihn verwirkt, sie ist ihm mithin nicht mehr erreichbar.
Mit welcher Perspektive soll dieser Mensch aber seiner Entlassung entgegenschreiten. Soll er sich sagen es nutzt ohnehin nichts, also will ich mich auch nicht bessern und weitermorden, sobald mir wieder Gelegenheit dazu gegeben wird.
Dieser Ansatz ist auch aus der Gefängnisseelsorge heraus völlig verfehlt: Todsünden kann und darf es nicht geben, so lange der Mensch noch lern- und besserungsfähig ist.
Die Erklärung einer Tat als Todsünde stellt eine deterministische Prognose dar.
Eine deterministische Prognose ist nichts weiter, als ein Glauben an die zukünftige
Wirklichkeitsangemessenheit der jeweils vorangestellten Hypothese.
Durch die streng deterministische Prognose wird aber jeder Freiheit für alle Zukunft der Boden entzogen, es wird ein Konstanzprinzip menschlichen Handelns aufgestellt, welches aber im Ergebnis bedeutete nicht mehr (neu) lernen zu können.
Künftige Lernfähigkeit lässt sich aber für keinen Menschen ausschließen.
„Damit ist auf dem Wege eines argumentum a contrario bewiesen, dass das Konstanzprinzip im Rahmen menschlichen Handelns nicht gelten kann: Würde es gelten, so bedeutete dies, das man nicht lernen kann – dass man lernen könne, dass man nicht lernen kann, kann man aber nicht behaupten, ohne sich selbst schon widersprochen zu haben.“<ref>H.-H. Hoppe, "Kritik der kausalwissenschaftlichen Sozialforschung", Opladen 1983, S. 10ff</ref>
Wurde nicht auch Faust durch unglückliche Umstände zum Schuldigen und wird ihm
am Sterbebett, da Faust bereut, nicht dennoch alle Schuld erlassen?
Man sieht ganz klar auch Goethes Attacke auf allzu simplizistische kirchliche Moralvorstellungen: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erretten“  .
Unterstrichen wird so bei Goethe das alles überragende Freiheitsmoment des Menschen selbst noch im letzten Augenblick vor dem Tod. Analoge Stellen gibt es auch im Neuen Testament: Lukas 23,43 und Johannes 8,11.
 
Es wird klar: ohne eine völlige Handlungsfreiheit zu Gut und Böse (siehe auch die Paradiesmythe) bestünde keine echte (Wahl-)Freiheit zwischen gut und böse.
Dies, also ist das Gute des Bösen, dass es menschliche Wahlfreiheit durch sein
(Negativ-)Angebot erst ermöglicht." (Lit.: Michael Heinen-Anders, Dem Teufel auf der Spur, S. 12 - 13).
 
== Die Freiheit in Zitaten der Welt ==
"Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern
und verstehe die Freiheit
aufzubrechen, wohin er will." (Hölderlin)
 
"Nicht das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so bin ich eben nicht selbst Subjekt meines Handelns, sondern die meinem Wesen einwohnende Macht der Sünde." (Paulus, Röm. 7, 19, Übersetzung Emil Bock)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
[[wikipedia:Freiheit|Freiheit]]
{{Portal|Ur- und Frühgeschichte}}
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* {{WikipediaDE|Europäische Vor- und Frühgeschichte}}
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[[wikipedia:Willensfreiheit|Willensfreiheit]]
== Literatur ==
=== Zur Einführung ===
* Reinhard Bernbeck: ''Theorien in der Archäologie''. Francke, Tübingen/ Basel 1997, ISBN 3-7720-2254-5. (UTB für Wissenschaft, Band 1964, ISBN 3-8252-1964-X)
* Hans Jürgen Eggers: ''Einführung in die Vorgeschichte.'' 4. Auflage. scrîpvaz-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-931278-08-5.
* Manfred K. H. Eggert: ''Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden''. Francke, Tübingen/ Basel 2000, ISBN 3-7720-2274-X. (UTB für Wissenschaft, Band 2092, ISBN 3-8252-2092-3)
* Manfred K. H. Eggert, Stefanie Samida: ''Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie.'' Francke, Tübingen/ Basel 2009, ISBN 978-3-7720-8309-9.<ref>[http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-2-161 Rezension] von Thomas Stöllner</ref> (UTB Basics, Band 3254, ISBN 978-3-8252-3254-2)
* Uta von Freeden, Siegmar von Schnurbein (Hrsg.): ''Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland''. Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1337-2. (zusammen mit dem nächsten Titel: Begleitbücher zur „Leistungsschau der Landesarchäologen“).
* Wilfried Menghin, Dieter Planck (Hrsg.): ''Menschen, Zeiten, Räume. Archäologie in Deutschland''. Stuttgart 2002, ISBN 3-88609-467-7.
* Hermann Parzinger: ''Die Kinder des Prometheus. Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift.'' 5., durchgesehene Aufl. C. H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-66657-5.
* Hermann Parzinger: ''Vor- und Frühgeschichte.'' In: Hans-Joachim Gehrke (Hrsg.): ''Die Welt vor 600. Frühe Zivilisationen'' (Geschichte der Welt, Band 1). C. H. Beck, München 2017, ISBN 978-3406641015, S. 42–262.
* Colin Renfrew, Paul Bahn: ''Archaeology – Theories, Methods and Practice''. 5. Auflage. Thames & Hudson, London 2008, ISBN 978-0-500-28719-4.
* Siegmar von Schnurbein (Hrsg.): ''Atlas der Vorgeschichte. Europa von den ersten Menschen bis Christi Geburt.'' Theiss, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8062-2105-3.


[[Sittliche Autonomie]]
=== Zum ideologischen Missbrauch der Ur- und Frühgeschichte ===
* Focke-Museum (Hrsg.), unter Mitarbeit von Sandra Geringer, Frauke von der Haar, Uta Halle, Dirk Mahsarski und Karin Walter: ''Graben für Germanien: Archäologie unterm Hakenkreuz''. Konrad Theiss-Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8062-2673-7. (Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung im Focke-Museum Bremen vom 10. März bis 8. September 2013)
* Heiko Steuer: ''Eine hervorragend nationale Wissenschaft: Deutsche Prähistoriker zwischen 1900 und 1995''. de Gruyter, Berlin/ New York 2001, ISBN 3-11-017184-8.
* Ingo Wiwjorra: ''Der Germanenmythos. Konstruktion einer Weltanschauung in der Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-19016-5. ([http://elib.tu-darmstadt.de/tocs/176734864.pdf Inhaltsverzeichnis]; PDF; 94&nbsp;kB)
* Ingo Wiwjorra: ''Der völkische Germanenmythos als Konsequenz deutscher Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts''. In: Heidi Hein-Kircher, Hans Henning Hahn (Hrsg.): ''Politische Mythen im 19. und 20. Jahrhundert in Mittel- und Osteuropa.'' (Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung 24). Herder-Institut, Marburg 2006, ISBN 3-87969-331-5, S. 157–166. (Überarbeitete Fassung auf [http://www.archaeologie-online.de/ Archäologie online] unter dem Titel [http://www.archaeologie-online.de/magazin/thema/varusschlacht/germanenmythos/seite-1/ ''Der völkische Germanenmythos. Eine Konsequenz deutscher Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts.''] zuletzt aufgerufen am 11. August 2013)


[[wikipedia:Autonomie|Autonomie]]
== Weblinks ==
* [http://www.archaeologie-online.de/ www.archaeologie-online.de]. Das deutschsprachige Portal zur Archäologie und Ur- und Frühgeschichte.
* [http://www.praehistorische-archaeologie.de/ www.praehistorische-archaeologie.de]. Onlineportal mit umfangreicher Wissensdatenbank zur prähistorischen Archäologie
* [http://www.dainst.org/de/node/144?ft=49 Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts]
* [http://www.jungsteinsite.de/ www.jungsteinsite.de]. Internetzeitschrift zur Jungsteinzeit
* [http://www.spuren-der-jahrtausende.de/ Internetmagazin der Römisch-Germanischen Kommission]
* [http://www.ag-caa.de/ AG Computeranwendungen & quantitative Methoden in der Archäologie]
* [http://www.archaeologie-krefeld.de/ www.archaeologie-krefeld.de]. Seiten zur Bodendenkmalpflege
* [http://www.uni-bamberg.de/ufga Homepage der Professur für Ur- und frühgeschichtliche Archäologie, Otto-Friedrich-Universität Bamberg]
* [http://www.vfgarch.uni-bonn.de/index.html Homepage des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn]
* [http://www.uf.uni-erlangen.de/ Homepage des Instituts für Ur- und Frühgeschichte, Universität Erlangen-Nürnberg]
* [http://www.uni-jena.de/Ur__und_Frühgeschichte.html Homepage des Bereichs Ur- und Frühgeschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena]
* [http://www.ufg.uni-koeln.de/ Homepage des Instituts für Ur- und Frühgeschichte, Universität Köln]
* [http://www.dguf.de/ Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte]
* [http://www.vfg.uni-wuerzburg.de/ Homepage des Lehrstuhls für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg]
* [http://ufg.univie.ac.at/ Homepage des Institutes für Ur- und Frühgeschichte, Universität Wien]
* [http://www.archaeologie.geschichte.uni-mainz.de/ Homepage des Instituts für Vor- und Frühgeschichte, Johannes Gutenberg-Universität Mainz]
* [https://www.universiteitleiden.nl/en/archaeology/world-archaeology/european-prehistory Homepage der Abteilung European Prehistory von Faculty of Archaeology, Universität Leiden]


==Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />


== Literatur ==
{{Normdaten|TYP=s|GND=4121886-3|REMARK=Ansetzungsform GND: „Vor- und Frühgeschichte“.}}
#Rudolf Steiner: ''Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften'', [[GA 1]] (1987), ISBN 3-7274-0011-0; '''Tb 649''', ISBN 978-3-7274-6490-4 {{Schriften|001}}
#Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1978)
#Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie'', [[GA 18]] (1985)
#Rudolf Steiner: ''Briefe Band I: 1881 – 1890'', [[GA 38]] (1985), ISBN 3-7274-0380-2 {{Briefe|038}}
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt'', [[GA 110]] (1991), ISBN 3-7274-1100-7 {{Vorträge|110}}
#Rudolf Steiner: ''Von Jesus zu Christus'', [[GA 131]] (1988), ISBN 3-7274-1310-7 {{Vorträge|131}}
#Rudolf Steiner: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physischen des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}
#Rudolf Steiner: ''Die Philosophie, Kosmologie und Religion in der Anthroposophie'', [[GA 215]] (1980), ISBN 3-7274-2152-5 {{Vorträge|215}}
#Christoph J. Hueck: ''Evolution im Doppelstrom der Zeit'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2012
#Michael Heinen-Anders: ''Dem Teufel auf der Spur...'', BOD, Norderstedt 2012


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Version vom 19. Juli 2020, 12:01 Uhr

Die Wortverbindungen Ur- und Frühgeschichte, Vor- und Frühgeschichte sowie Prähistorische Archäologie werden häufig synonym verwendet und bezeichnen eine archäologische Disziplin, die Urgeschichte und Frühgeschichte gleichermaßen umfasst und sich als ein Zweig der Geschichtswissenschaft versteht, der sich der Kultur­entwicklung des Menschen von ihren Anfängen an widmet.

Urgeschichte oder Vorgeschichte

Die Vorgeschichte oder Prähistorik bzw. Prähistorie ist die Vor-, Ur- und Kulturgeschichte der Zeit, aus der schriftliche Aufzeichnungen noch nicht bekannt sind.[1] Die Urgeschichte reicht vom Auftreten der ersten Steinwerkzeuge vor etwa 2,6 Millionen Jahren bis zu der Zeit, aus der erste regionale Schriftzeugnisse vorliegen. Die akademischen Forschungsstätten benutzen die Begriffe Urgeschichte und Vorgeschichte gleichrangig, an den Universitäten wird das Fach als Prähistorische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte oder Vor- und Frühgeschichte bezeichnet. Wie auch die Liste der Seminare und Institute zeigt, überwiegt dabei der Begriff Urgeschichte den Begriff Vorgeschichte im Verhältnis von etwa 2 : 1. Mit der Verwendung des Begriffs Urgeschichte wird betont, dass der untersuchte Zeitraum als Teil der Geschichte gesehen wird.[2] Demgegenüber wird im Begriff Vorgeschichte die ungeschriebene der geschriebenen „Geschichte“ gegenübergestellt.

Frühgeschichte

Die Frühgeschichte schließt an die Urgeschichte an und umfasste jenen Zeitraum, der mit dem Auftreten erster schriftlicher Zeugnisse beginnt und mit der eigentlichen Geschichtsschreibung im engeren Sinn endet. Da die Schrift in verschiedenen Regionen zu sehr unterschiedlichen Zeiten erstmals in Erscheinung tritt, lässt sich der Beginn der Frühgeschichte nur regional bestimmen. Teils handelt es sich dabei um indirekte Schriftzeugnisse aus anderen Kulturen.

Erforschter Zeitrahmen

Der älteste Abschnitt der Urgeschichte, die Altsteinzeit (Paläolithikum), wird in Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum und Jungpaläolithikum untergliedert.

In Europa schließt sich an das Jungpaläolithikum nach der kurzen Übergangsphase der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) die Jungsteinzeit (Neolithikum) an. Es folgen regional begrenzt die Kupfer- und durchgehend die Bronzezeit, dann die vorrömische Eisenzeit (in Mitteleuropa: Hallstatt- und Latènezeit). Mit dem Einsetzen der ersten Schriftzeugnisse in Mitteleuropa im 1. Jahrtausend v. Chr. (im Orient ab dem 3. Jahrtausend v. Chr.), die ergänzend zu den archäologischen Quellen herangezogen werden, beginnt die Mitteleuropäische Frühgeschichte, die in Römische Kaiserzeit, Völkerwanderungszeit und frühes Mittelalter (Merowinger- und Karolingerzeit) untergliedert wird. Die Nordeuropäische Frühgeschichte unterteilt ihr Frühmittelalter in die Vendelzeit und die Wikingerzeit. Die nachfolgenden europäischen Zeitabschnitte deckt die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit ab.

Gegenstand der Forschung

Gegenstand der Erforschung sind im Gegensatz zu den anderen historischen Disziplinen gegenständliche Quellen (Keramik, Metalle, Holz, Knochen, Glas, Steinartefakte usw.) in ihrem jeweiligen Zusammenhang (Kontext), wie z. B. Bodendenkmale wie Siedlungen, Grabhügel, Burg­anlagen. Diese werden durch Ausgrabungen, Prospektionen und Zufallsfunde entdeckt, zugänglich gemacht und mit Hilfe formenkundlich-typologischer, historischer und sozialgeschichtlicher sowie naturwissenschaftlicher (Dendrochronologie, 14C-Datierung und andere), statistischer sowie Geoinformationssystem-gestützter Analysemethoden untersucht.

Erkenntnispotenzial

Ihr besonderes Erkenntnispotenzial im Konzert der historischen und kulturwissenschaftlichen Disziplinen liegt in zwei Eigenheiten:

  1. Die enorm große untersuchte Zeitspanne: von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die Neuzeit. Dies ermöglicht in besonderer Weise Epochen übergreifende Vergleiche und die parallele Beobachtung langfristiger Trends und kurzfristiger Ereignisse (Was ist das Allgemeine, was ist das Besondere?).
  2. Diese Zeittiefe und die Weite der betreuten Räume ermöglichen die Beobachtungen ungemein vieler und sehr unterschiedlicher menschlicher Kulturen.

Abgrenzung zu den anderen archäologischen Fächern

Die Ur- und Frühgeschichte unterscheidet sich von den archäologischen Fächern wie

Einen Grenzfall stellt die Mittelalterarchäologie bzw. Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit dar, die stellenweise als eigenständige Disziplin existiert, stellenweise von Vertretern der Ur- und Frühgeschichte mitbehandelt wird. Als Frühgeschichte bezieht sie zu den archäologischen Methoden in wesentlich stärkerem Maße die Parallelüberlieferung schriftlicher und bildlicher Quellen mit ein.

Auch in der Keltologie, der Sinologie, der Kriminalistik und der Altamerikanistik werden zum Teil archäologische Methoden angewendet.

Berufsbild

Nach einem abgeschlossenen Studium der Ur- und Frühgeschichte bilden vor allem die archäologische Denkmalpflege an den Landesdenkmalämtern sowie Museen, Universitäten und private Grabungsfirmen Tätigkeitsfelder. Daneben werden Archäologen auch als Fachjournalisten, bei Verlagen und in verschiedenen Bereichen im Kultursektor beschäftigt.[3]

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Ur- und Frühgeschichte – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ur- und Frühgeschichte

Literatur

Zur Einführung

  • Reinhard Bernbeck: Theorien in der Archäologie. Francke, Tübingen/ Basel 1997, ISBN 3-7720-2254-5. (UTB für Wissenschaft, Band 1964, ISBN 3-8252-1964-X)
  • Hans Jürgen Eggers: Einführung in die Vorgeschichte. 4. Auflage. scrîpvaz-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-931278-08-5.
  • Manfred K. H. Eggert: Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden. Francke, Tübingen/ Basel 2000, ISBN 3-7720-2274-X. (UTB für Wissenschaft, Band 2092, ISBN 3-8252-2092-3)
  • Manfred K. H. Eggert, Stefanie Samida: Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie. Francke, Tübingen/ Basel 2009, ISBN 978-3-7720-8309-9.[4] (UTB Basics, Band 3254, ISBN 978-3-8252-3254-2)
  • Uta von Freeden, Siegmar von Schnurbein (Hrsg.): Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland. Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1337-2. (zusammen mit dem nächsten Titel: Begleitbücher zur „Leistungsschau der Landesarchäologen“).
  • Wilfried Menghin, Dieter Planck (Hrsg.): Menschen, Zeiten, Räume. Archäologie in Deutschland. Stuttgart 2002, ISBN 3-88609-467-7.
  • Hermann Parzinger: Die Kinder des Prometheus. Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift. 5., durchgesehene Aufl. C. H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-66657-5.
  • Hermann Parzinger: Vor- und Frühgeschichte. In: Hans-Joachim Gehrke (Hrsg.): Die Welt vor 600. Frühe Zivilisationen (Geschichte der Welt, Band 1). C. H. Beck, München 2017, ISBN 978-3406641015, S. 42–262.
  • Colin Renfrew, Paul Bahn: Archaeology – Theories, Methods and Practice. 5. Auflage. Thames & Hudson, London 2008, ISBN 978-0-500-28719-4.
  • Siegmar von Schnurbein (Hrsg.): Atlas der Vorgeschichte. Europa von den ersten Menschen bis Christi Geburt. Theiss, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8062-2105-3.

Zum ideologischen Missbrauch der Ur- und Frühgeschichte

  • Focke-Museum (Hrsg.), unter Mitarbeit von Sandra Geringer, Frauke von der Haar, Uta Halle, Dirk Mahsarski und Karin Walter: Graben für Germanien: Archäologie unterm Hakenkreuz. Konrad Theiss-Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8062-2673-7. (Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung im Focke-Museum Bremen vom 10. März bis 8. September 2013)
  • Heiko Steuer: Eine hervorragend nationale Wissenschaft: Deutsche Prähistoriker zwischen 1900 und 1995. de Gruyter, Berlin/ New York 2001, ISBN 3-11-017184-8.
  • Ingo Wiwjorra: Der Germanenmythos. Konstruktion einer Weltanschauung in der Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-19016-5. (Inhaltsverzeichnis; PDF; 94 kB)
  • Ingo Wiwjorra: Der völkische Germanenmythos als Konsequenz deutscher Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts. In: Heidi Hein-Kircher, Hans Henning Hahn (Hrsg.): Politische Mythen im 19. und 20. Jahrhundert in Mittel- und Osteuropa. (Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung 24). Herder-Institut, Marburg 2006, ISBN 3-87969-331-5, S. 157–166. (Überarbeitete Fassung auf Archäologie online unter dem Titel Der völkische Germanenmythos. Eine Konsequenz deutscher Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts. zuletzt aufgerufen am 11. August 2013)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinz Otremba: Rudolf Virchow. Begründer der Zellularpathologie. Eine Dokumentation. Echter-Verlag, Würzburg 1991, S. 43.
  2. Zur Begriffsgeschichte: Jürgen Hoika: Archäologie, Vorgeschichte, Urgeschichte, Frühgeschichte, Geschichte: Ein Beitrag zu Begriffsgeschichte und Zeitgeist. In: Archäologische Informationen. 21, 1998, S. 51–86. Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte: Urgeschichte, Vorgeschichte und andere Archäologien. Eine Begriffsklärung. Website der DGUF 2011.
  3. Stefanie Samida, Manfred K. H Eggert: Archäologie als Beruf: Eine Befragung unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte. Archäologische Informationen 30/2, 2007 (2009), S. 39–52. (PDF; 725 kB)
  4. Rezension von Thomas Stöllner


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