Monade und Ego: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:DeeHieroglyph.gif|frame|[[John Dee]]s Monas-[[Wikipedia:Glyphe|Glyphe]], deren Bedeutung er in seinem Werk ''„Monas Hieroglyphica“'' erläutert.]]
Das '''Ego''' ([[Wikipedia:Latein|lat.]] ego, [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ἐγώ; [[laut]]lich verwandt mit ἠχώ, ''Echo''), die '''Egoität''', ist das im [[Egoismus]] verhärtete '''niedere Ich''', das '''niedere Selbst''' des [[Mensch]]en, das sich als Nachklang des eigentlichen, höheren [[Ich]] in dem durch den [[luziferisch]] Einfluss von überwiegenden egoistischen [[Antipathie]]kräften erfüllten [[Astralleib]] als verzerrtes Echo abbildet. Des Ego entspricht dem [[Kama-Manas]] nach indisch-[[theosophisch]]er Bezeichnung.


Der [[Begriff]] '''Monade''' oder '''Monas''' ({{ELSalt|μονάς}} monás, ''die Einzelheit oder Einheit'') wird in [[geisteswissenschaft]]lichen Zusammenhängen zumeist auf den [[geist]]ige [[Wesen]]skern des [[Mensch]]en, also auf sein [[Ich]], seine [[Individualität]], bezogen, die ihren Ursprung auf dem [[Nirvanaplan]] hat.
Dem [[Einweihung|Eingeweihten]] erscheint seine niedere Wesenheit wie ein eigenständiges Wesen als [[Doppelgänger]] bzw. als der [[Kleiner Hüter der Schwelle|kleine Hüter der Schwelle]] vor dem [[Hellsehen|geistigen Blick]]:
 
== Monade und Karma ==


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"Der Mensch tritt in der Mitte der lemurischen Zeit auf der Erde auf und schafft zum ersten Male eigenes Karma; früher hatte er kein individuelles Karma geschaffen -, so müssen wir nun fragen: Woher kann dieses Karma nur kommen, da es als etwas Neues hereinwirkte? - Es kann nur aus dem Nirvana kommen. Damals mußte etwas hereinwirken in die Welt, das aus dem Nirvana kam, aus dem, wo aus dem «Nichts» heraus geschaffen wird. Die Wesen, die damals die Erde befruchteten, mußten bis ins Nirvana hinaufreichen. Was die vierfüßigen Wesen befruchtete, so daß sie Menschen wurden, waren Wesen, die vom Nirvanaplan herunterkamen. Sie nennt man Monaden. Das ist der Grund, warum damals Wesen dieser Art vom Nirvanaplan herunterkommen mußten. Vom Nirvanaplan ist das Wesen, das in uns, im Menschen ist, die Monade." {{Lit|{{G|093a|125}}}}
"In allen Geheimlehren
gibt es Eingeweihte. Heute erleben diese genau dasselbe wie
damals, indem sie über ihr niederes Ich hinauswachsen, den
geistigen Wesenskern in sich entwickeln und in diesem Leben
schon Bürger einer höheren Welt werden. Zu gleicher Zeit
aber wird uns klargemacht, daß in einer gewissen Stunde
die ganze niedere Natur vor sie hintritt. In jedem Menschen
ist eine Summe von Leidenschaften, Begierden und Wünschen,
die seiner niederen Natur anhängen. Aus alledem
muß der Mensch erst heraus. Dann tritt es wie eine Wesenheit
vor ihm auf. Steigt der Mensch hinauf in seine höhere
Natur, dann ist seine niedere Natur wie etwas, was außer
ihm ist, wahrend er sonst drinnensteckt in den Trieben, Begierden
und Leidenschaften. Ebensowenig wie jemand sein
Gehirn auf einen Teller legen und es ansehen kann, ebensowenig
kann man sein inneres Leben, seine innere niedere
Natur sehen. Man nennt diese abgelöste Wesenheit den
Hüter der Schwelle. Als eine Wesenheit steht neben dem
Menschen seine niedere Natur, und er muß sich einmal
sagen: Das bist du! Das mußt du ablegen! — Das nennt man
bei allen Einweihungen die Höllenfahrt. Man hat da Genosse
zu werden der höllischen Mächte, hinunterzusteigen
in die Tiefen der Welt, weil der Mensch einfach drinnensteckt
und seine höhere Natur nur halb in ihm lebt. Den
Hüter der Schwelle nennt man diese Wesenheit, weil die
Menschen, die sich nicht Mut und Geistesgegenwart aneignen,
nicht darüber hinauskommen. Diejenigen, welche
diese Schwelle überschritten haben, nennt man Eingeweihte." {{Lit|{{G|054|379}}}}
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== Die Monas-Hieroglyphe des [[John Dee]] ==
[[Bild:John Dee Ashmolean.jpg|thumb|Ein Porträt von John Dee (16. Jh.), Künstler unbekannt. Angeblich zeigt es Dee im Alter von 67 Jahren. Es gehörte seinem Enkel Rowland Dee und später [[Wikipedia:Elias Ashmole|Elias Ashmole]], der es der Oxford Universität vermachte.]]
[[Wikipedia:1564|1564]] verfasste [[John Dee]] (1527-1608), ein bekannter [[Wikipedia:England|englischer]] [[Wikipedia:Mathematik|Mathematik]]er, [[Wikipedia:Astronom|Astronom]], [[Astrologie|Astrologe]], [[Wikipedia:Geograph|Geograph]], [[Mystik]]er und Berater von Königin [[Wikipedia:Elisabeth I. (England)|Elisabeth I.]], die [[Hermetik|hermetische]] Arbeit „[[Monas Hieroglyphica]]“ („Die Hieroglyphische Monade“), in der er an Hand der ''Monas-Hieroglyphe'', die auch in der [[Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreutz Anno 1459|Chymischen Hochzeit des Christian Rosenkreutz]] erwähnt wird, eine erschöpfende [[Kabbala|kabbalistische]] Darstellung der mystischen Einheit der gesamten Schöpfung versucht. Diese Arbeit wurde von vielen Zeitgenossen Dees hoch geschätzt, ist aber durch den Verlust der geheimen mündlichen Überlieferung aus Dees Umfeld heute schwer zu interpretieren.
== Leibniz und die Monadologie ==
Im [[Philosophie|philosophischen]] Sinn wurde das Ich vor allem von [[Leibniz]] als Monade aufgefasst. In seiner [[Wikipedia:1714|1714]] veröffentlichten [[Monadologie]] schreibt er:
{{Zitat|§. 1. Die Monaden<ref>"Das Worte <i>Monade</i> oder Monas, hat bekannterma&szlig;en seinen Ursprung aus dem Griechischen, und bedeutet eigentlich <i>Eines.</i> Man hat das Wort behalten, weil man vornehme Gelehrte zu Vorg&auml;nger hat, die die Kunst-W&ouml;rter der K&uuml;rze wegen behalten und mit einer teutschen Endigung nach der Gewohnheit der Engell&auml;nder und Franzosen gleichsam naturalisieren. Wenn man die Worte Serenaden, Cantaten, Elemente und dergleichen unz&auml;hlige mehr in der teutschen Sprache beibeh&auml;lt, ohngeachtet es frembde W&ouml;rter sind; so habe ich geglaubet, da&szlig; es nicht inconvenient gehandelt sei, wenn ich mich um der K&uuml;rze willen des Worts, <i>Monade</i>, und anderer dergleichen Kunst-W&ouml;rter bediente. Viele Dinge scheinen Anfangs ungereimet, weil sie noch nicht gew&ouml;hnlich sind; ich halte aber davon, da&szlig; das ungew&ouml;hnliche, wenn es eine vern&uuml;nftige Ursache zum Grunde hat, nicht f&uuml;r ungereimt k&ouml;nne gehalten werden."</ref> / wovon wir allhier reden werden / sind nichts anders als einfache Substanzen / woraus die zusammen gesetzten Dinge oder composita bestehen. Unter dem Wort / einfach / verstehet man dasjenige / welches keine Teile hat.|Leibniz|Monadologie}}
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Monade_(Philosophie)|Monade (Philosophie)}}
== Anmerkungen ==
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}}
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_atomlehre.pdf Atomlehre, Dharmalehre, Monadenlehre] PDF
 


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Grundbegriffe]]
 
* [http://gutenberg.spiegel.de/buch/2790/1 Gottfried Wilhelm Leibniz: ''Monadologie''] - Werkausgabe im [http://gutenberg.spiegel.de Projekt Gutenberg-DE]
* [http://www.esotericarchives.com/dee/monad.htm John Dee: MONAS HIEROGLYPHICA ('THE HIEROGLYPHIC MONAD')] - englische Übersetzung auf [http://www.esotericarchives.com www.esotericarchives.com]
 
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Esoterik]]
[[Kategorie:Hermetik]]

Version vom 2. Februar 2015, 00:28 Uhr

Das Ego (lat. ego, griech. ἐγώ; lautlich verwandt mit ἠχώ, Echo), die Egoität, ist das im Egoismus verhärtete niedere Ich, das niedere Selbst des Menschen, das sich als Nachklang des eigentlichen, höheren Ich in dem durch den luziferisch Einfluss von überwiegenden egoistischen Antipathiekräften erfüllten Astralleib als verzerrtes Echo abbildet. Des Ego entspricht dem Kama-Manas nach indisch-theosophischer Bezeichnung.

Dem Eingeweihten erscheint seine niedere Wesenheit wie ein eigenständiges Wesen als Doppelgänger bzw. als der kleine Hüter der Schwelle vor dem geistigen Blick:

"In allen Geheimlehren gibt es Eingeweihte. Heute erleben diese genau dasselbe wie damals, indem sie über ihr niederes Ich hinauswachsen, den geistigen Wesenskern in sich entwickeln und in diesem Leben schon Bürger einer höheren Welt werden. Zu gleicher Zeit aber wird uns klargemacht, daß in einer gewissen Stunde die ganze niedere Natur vor sie hintritt. In jedem Menschen ist eine Summe von Leidenschaften, Begierden und Wünschen, die seiner niederen Natur anhängen. Aus alledem muß der Mensch erst heraus. Dann tritt es wie eine Wesenheit vor ihm auf. Steigt der Mensch hinauf in seine höhere Natur, dann ist seine niedere Natur wie etwas, was außer ihm ist, wahrend er sonst drinnensteckt in den Trieben, Begierden und Leidenschaften. Ebensowenig wie jemand sein Gehirn auf einen Teller legen und es ansehen kann, ebensowenig kann man sein inneres Leben, seine innere niedere Natur sehen. Man nennt diese abgelöste Wesenheit den Hüter der Schwelle. Als eine Wesenheit steht neben dem Menschen seine niedere Natur, und er muß sich einmal sagen: Das bist du! Das mußt du ablegen! — Das nennt man bei allen Einweihungen die Höllenfahrt. Man hat da Genosse zu werden der höllischen Mächte, hinunterzusteigen in die Tiefen der Welt, weil der Mensch einfach drinnensteckt und seine höhere Natur nur halb in ihm lebt. Den Hüter der Schwelle nennt man diese Wesenheit, weil die Menschen, die sich nicht Mut und Geistesgegenwart aneignen, nicht darüber hinauskommen. Diejenigen, welche diese Schwelle überschritten haben, nennt man Eingeweihte." (Lit.: GA 054, S. 379)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Welträtsel und die Anthroposophie, GA 54 (1983), ISBN 3-7274-0540-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.