Hermann Keimeyer

Aus AnthroWiki
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Hermann Keimeyer in seiner Wohnung

Hermann Keimeyer (* 6.10.1933 in Stuttgart, † 22.10.2016 in Überlingen) war ein deutscher Esoteriker und Anthroposoph. Er begründete, nachdem er mit 16 Jahren die Anthroposophie als seinen spirituellen Weg kennengelernt hatte, in Stuttgart ab seinem 40. Lebensjahre, - ab dem man erst für die weiße Loge arbeiten darf, nach einem Brief von Rudolf Steiner an seine Frau Marie Steiner (GA 262, S. 22), - einen Arbeitskreis Meditationsschulung, und veröffentlichte später mehrere Werke zur Meditationsschulung und ähnlich wie sein Duzfreund Willi Seiß auch die Ergebnisse seiner eigenständigen esoterischen Forschungen. Einer seiner geistigen Lehrer war Paul Schofer.[1]

Leben

Hermann Keimeyer wurde zuerst im elterlichen Schuhgeschäft tätig, bevor er 2 Jahre als Verlagsvertreter der Tageszeitung „Stuttgarter Nachrichten“ beschäftigt war. Anschließend war er für 23 Jahre Operator im Rechenzentrum bei Raiffeisen, WLZ, Zentralverwaltung in Stuttgart, bevor er seit 1976 als Hausmann und Schriftsteller tätig wurde. Er hat 8 Kinder mit zwei Ehefrauen großgezogen.

Zuletzt wohnte Hermann Keimeyer in Überlingen-Bambergen. Zu seinem 75. Geburtstag erschien eine Würdigung seiner Tätigkeiten in einer örtlichen Tageszeitung.[2] Sein Werk wird in der anthroposophischen Öffentlichkeit nicht nur mit Sympathie betrachtet, vor allem, da Hermann Keimeyer selten ein Blatt vor den Mund nahm, wenn ihm Kritik an der Anthroposophischen Gesellschaft und ihrer Akteure, angebracht zu sein schien.

Hermann Keimeyer selbst war nicht mehr Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft, er trat seinerzeit nach heftiger Kritik an seinen esoterischen Forschungen dort freiwillig aus: "Es war vor Jahrzehnten, daß der damalige Generalsekretär der AAG in Deutschland Heten Wilkens mich in einem öffentlichen Vortrag, "als pathologischen Fall bezeichnete", "der, wenn er, (Hermann Keimeyer) nicht selber gehen würde, dann würde man ihn ausschließen", - daraufhin trat ich aus ... später traf ich Herrn Wilkens nachmittags vor dem Rudolf Steiner Haus in Stuttgart und sprach ihn, - er ist inzwischen verstorben, - so an, "Hallo Herr Generalsekretär, ich werde bald an den Bodensee (Lake of Constanz) umziehen mit meiner Frau der Oberstudienrätin, und mit 5 Kindern, das 6. bleibt bei ihrer Tante in Stuttgart,- und ich möchte mich mit ihnen aussöhnen, bei mir sagte ich, - verkehren ihre größten Redner vom Rudolf Steiner Haus und wollen meine Rundbriefe und suchen das Gespräch mit mir und halten mich nicht für einen pathologischen Fall", wie Dr. Walther Bühler und Christoph Lindenberg, (nach diesem Gespräch mit Wilkens besuchte mich auch Rudolf Grosse, der 18 Jahre der 1. Vorsitzender der AAG. war, mit seiner Frau für 2 Stunden, aber erst als er 84 war), - darauf antwortete Herr Wilkens: "Also gut Herr Keimeyer und dabei gab er mir die Hand.-"[3] In der Christengemeinschaft, blieb Hermann Keimeyer aber fest verwurzelt.

Zuweilen wurde Hermann Keimeyer beschuldigt ein spiritistisches Channel-Medium zu sein. Dieser Vorwurf wurde jedoch von seinen Anhängern und Freunden energisch zurückgewiesen.[4]

Hermann Keimeyer vertrat eine Variante der sogenannten Vergiftungsthese: Rudolf Steiner sei seit 1924 Gegenstand mehrerer Vergiftungsanschläge gewesen, die das Ziel gehabt hätten, ihn an das Bett zu fesseln und ihn unter pflegerische Kontrolle seiner Ärztin Ita Wegman zu halten, die große Ambitionen gehabt hätte, Rudolf Steiners Ehefrau, Marie Steiner von Sivers, in der Gunst Rudolf Steiners zu übertrumpfen und auszustechen. Ein Mitglied einer amerikanischen Freimaurerloge soll Ita Wegmann zu ihren Giftattacken angestachelt haben.[5][6][7]

Kritik

Keimeyer empfing nach eigener Aussage Botschaften aus der geistigen Welt, die er dann aufschrieb. Es ist fraglich, inwiefern man die so zustande kommenden Aussagen als Geisteswissenschaft bezeichnen kann, da Keimeyer als Schreiber (Medium) nicht sicher wissen kann, wer ihm in die Feder diktiert hat[8].

Zudem veröffentlichte Keimeyer frühere Inkarnationen von heute noch lebenden Personen. Um ein Beispiel zu nennen:

"Hermann Keimeyer hat aus der geistigen Welt erfahren, dass die gegenwärtige Kanzlerin Angela Merkel die wiederinkarnierte Kaiserin Maria Theresia aus Östereich ist." Mitgeteilt auf der Homepage von Keimeyer am 1.11.2013.

Aus Sicht von Rudolf Steiner kann die Diskussion oder Veröffentlichung von früheren Inkarnationen Schaden anrichten:

„Aber unrecht sei es, wenn eine bestimmte lebende Persönlich­keit als die Inkarnation dieser oder jener Wesenheit hingestellt würde - möge es nun auf Wahrheit beruhen oder nicht. Es sei eines der wichtigsten okkulten Gesetze, solche Verkündigungen über lebende Persönlichkeiten nicht zu machen in der Öffent­lichkeit. Etwas anderes sei es in einer esoterischen Stunde, wo nachgefühlt und nachgespürt werden könne, wie dieses wirkt und wie es aufgenommen wird von den einzelnen.

Es ist heute eine Zeit, in der die Menschen besonders leicht in Irrtümer verfallen. Eine solche Verkündigung würde verursachen, daß das Denken des einzelnen Hemmungen erleidet. Die Men­schen würden dadurch in ihrem Denkvermögen zurückgehen.

Ernstlich gewarnt muß werden vor solchen Veröffentlichun­gen, die zum Zweck der Propaganda gemacht werden, und ernstlich ablehnen muß man eine etwaige Aufforderung, an sol­cher Propaganda teilzunehmen, jedoch mit persönlicher vollster Toleranz und dem Gefühl des Friedens gegen die Persönlich­keiten, die diesen Irrtum begehen!“ (Lit.:GA 266b, S. 201f)

Zitat

NACHTGEBET

O, Du Unser Urvater aller Wesen und Reiche -

O, Du Unser Aller Welten Urschöpfer Du -

O , Du Unser Aller Urwesen in uns selbst.

Du Unser Aller Urseinsgrundes in uns. -

Wir erheben unserer Seele-Herzenskraft zu Dir.

Dir zum Danke, Dir zu Dienen, Dir zu Opfern,

Stärke uns für Dich zu leben: -

In Deiner Zeiten Kreise Schaffen -

In Deines Raumes All Offenbaren. -

Wir erheben unseres Geistes-Flügel-Wesen-Ich,

Dich zu preisen, Dir zu danken dass wir da sind.

Lasse uns Dich finden,

In Deines Ur-Wortes-Sohnes-Kreuze-Tragen-Wirken,

In Deines Ur-Heiligen-Geistes-Leuchte-Weben.

O, Du, Unser Urvater von Ewigkeit zu Ewigkeiten.

Du - Urvater sei in uns -

Du - Ursohn schaffe in uns -

Du - Urgeist heiliger, erwärme, erleuchte uns.

Werke

  • "Rudolf Steiners Martyrium und Auferstehung", Selbstverlag, Owingen 1994
  • "Ist die Radioaktivität eine Keimkraft des Mineralischen? Ja oder Nein?" Aus den: AVS*-Mitteilungen in Nr. 115, Michaeli 2003 (*AVS = Anthroposophische Vereinigung der Schweiz)
  • "Wie kann die Arbeit des `Esoterischen Jugendkreises´ vertieft werden?", Überlingen o.J., 40 S.
  • "Christian Rosenkreuz und seine Mission", Überlingen o.J. 30 S.
  • "Okkulte Gefangenschaft der Anthroposophischen Gesellschaft?! Ja oder Nein?", Überlingen o.J. 37 S.
  • "Wie findet man die Meister in höheren Welten? 2 Bände, DCS, Überlingen 2004/2005, 1400 S., ISBN 3-980-6206-4-6 (Diese Publikation beinhaltet auch "Rudolf Steiners Martyrium und Auferstehung", Selbstverlag, Owingen 1994) - Dieses Werk ist bei DCS-Überlingen als Print-on-demand-Titel immer noch erhältlich.
  • "Übersichtstafel zum anthroposophischen Schulungsweg", Überlingen o.J.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Gemäß Biographie auf der Homepage Keimeyers: http://www.hermannkeimeyer.de/biographie?task=view&id=15
  2. http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/Keimeyer-ist-75-geworden;art372495,3454759
  3. http://www.hermannkeimeyer.de/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=30
  4. Vgl. Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt Dezember 2010, S. 44 ISBN 978-3-8391-3032-2
  5. Aargauer Zeitung vom 27.12.2002, S. 5. Vgl. auch: Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt Dezember 2010, S. 34 - 35 ISBN 978-3-8391-3032-2
  6. Die Vergiftungsthese generell ist nicht mit einer Beschuldigung Ita Wegmans zu verwechseln, daß sie es gewesen sein soll.
  7. Näheres dazu findet sich in Hermann Keimeyer "Rudolf Steiners Martyrium und Auferstehung", Selbstverlag, Owingen 1994
  8. Einer Behauptung, daß so oder auf andere Art zustande gekommene Aussagen schon deshalb unwahr wären, weil Kriterien der "Wissenschaft" nicht genügt wird, muß widersprochen werden. Sie können sehr wohl wahr sein. Steiner selbst fordert auch immer wieder dazu auf, seine Forschungsergebnisse zu prüfen.

Weblinks