Kalanchoe pinnata und Ameisensäure: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Taxobox
'''Ameisensäure''' ([[lat.]] ''acidum formicum'' von ''formica'' „Ameise“; systematischer Name: '''Methansäure''') ist die einfachste [[Wikipedia:Carbonsäure|Carbonsäure]]. Ameisensäure hat die [[Formel]] <big>HCOOH</big> und ist eine ätzende, in [[Wasser]] leicht lösliche farblose [[Wikipedia:Flüssigkeit|Flüssigkeit]] mit einem Siedepunkt von 101 °C (Zersetzung)<ref name="GESTIS">{{GESTIS|ZVG=11490|CAS=64-18-6|Datum=6. Januar 2008}}.</ref>. Ihre [[Salz]]e und [[Wikipedia:Ester|Ester]] werden als ''Formiate'' bezeichnet. Ameisensäure entsteht u.a. durch Abspaltung von [[Wikipedia:Kohlendioxid|Kohlendioxid]] aus [[Oxalsäure]] in Gegenwart von [[Wikipedia:Glycerin|Glycerin]] ( <math>\mathrm{HOOC{-}COOH \longrightarrow HCOOH + CO_2}</math> ). Auf die Bedeutung dieses Prozesses hat [[Rudolf Steiner]] öfters hingewiesen.
| Taxon_WissName  = Kalanchoe pinnata
| Taxon_Rang      = Art
| Taxon_Autor      = ([[Wikipedia:Jean-Baptiste de Lamarck|Lam.]]) [[Wikipedia:Christian Hendrik Persoon|Pers.]]
| Taxon2_Name      = Brutblätter
| Taxon2_WissName  = Bryophyllum
| Taxon2_Rang      = Sektion
| Taxon3_WissName  = Kalanchoe
| Taxon3_Rang      = Gattung
| Taxon4_WissName  = Kalanchoideae
| Taxon4_Rang      = Unterfamilie
| Taxon5_Name      = Dickblattgewächse
| Taxon5_WissName  = Crassulaceae
| Taxon5_Rang      = Familie
| Taxon6_Name      = Steinbrechartige
| Taxon6_WissName  = Saxifragales
| Taxon6_Rang      = Ordnung
| Bild            = Bryophyllum calycinum-Erstbeschreibung.jpg
| Bildbeschreibung = ''Kalanchoe pinnata''<br />Tafel aus der Beschreibung als ''Bryophyllum calycinum'' von 1805 durch [[Richard Anthony Salisbury]].
}}
[[Datei:Kalanchoe pinnata Blanco1.147.png|miniatur|Gut zu erkennen sind in dieser Illustration die unterschiedlich geformten Blätter: unten einfach und im Bereich des Blütenstandes zusammensetzt.]]
'''''Kalanchoe pinnata''''' ist eine [[Wikipedia:Art (Biologie)|Pflanzenart]] der Gattung ''[[Wikipedia:Kalanchoe|Kalanchoe]]'' in der Familie der [[Wikipedia:Dickblattgewächse|Dickblattgewächse]] (Crassulaceae). Die sogenannte '''Goethe-Pflanze''' wird häufig mit ''[[Wikipedia:Kalanchoe daigremontiana|Kalanchoe daigremontiana]]'' verwechselt.


== Beschreibung ==
<div style="margin-left:20px">
Diese kräftige, meist aufrechte, oft verzweigte, ausdauernde, [[Wikipedia:sukkulente|sukkulente]] Pflanze erreicht Wuchshöhen von 0,3 bis zu 2 Metern. Die gegenständigen, gestielten [[Wikipedia:Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind sukkulent, ledrig, fleischig, 5 bis 20&nbsp;cm lang und 2,5 bis 12&nbsp;cm breit; die unteren sind einfach und eiförmig, die oberen sind gefiedert und bis 13 Zentimeter lang. An den Einbuchtungen der gekerbten bis gesägten Blattränder bilden sich oft [[Wikipedia:Brutknospe|Brutknospe]]n. Der Blattstiel ist 2 bis 10&nbsp;cm lang.
"Nehmen Sie einen einfachen Versuch, der heute ja von dem Chemiker
immer gemacht werden kann. Man nehme eine Retorte - ich will
es ganz schematisch erklären -, gebe in die Retorte Oxalsäure hinein,
die man aus dem Klee bekommen kann, und vermische diese Oxal-


Es werden achselständige, [[Wikipedia:Rispe|rispige]] [[Wikipedia:Blütenstände|Blütenstände]] gebildet. Der Blütenstiel weist eine Länge von 10 bis 25&nbsp;mm auf.
[[Datei:GA232_194.gif|center|300px|Tafel 22 aus GA 232, S 194]]
Die gestielten, hängenden, großen [[Blüte]]n sind zwittrig und fünfzählig. Die vier glatten, grün bis rot oder mit rot-violetten Streifen versehenen [[Wikipedia:Kelchblätter|Kelchblätter]] sind zu einer Kelchröhre mit einer Länge von 2,1 bis 3&nbsp;cm und einem Durchmesser von 0,6 bis 1,2&nbsp;cm verwachsen; diese endet in dreieckigen Kelchzipfeln. Die vier glatten, roten oder violetten [[Wikipedia:Kronblätter|Kronblätter]] sind glockenförmig verwachsen, 3,4 bis 5,4&nbsp;cm lang und 0,4 bis 0,7&nbsp;cm breit. Es sind zwei Kreise mit je vier [[Wikipedia:Staubblätter|Staubblätter]]n vorhanden. Die 2 bis 4,5&nbsp;mm langen Staubblätter sind mit dem unteren Viertel der Kronröhre verwachsen. Die vier 6 bis 12&nbsp;mm langen [[Wikipedia:Fruchtblätter|Fruchtblätter]] sind nur an ihrer Basis verwachsen. Die vier Griffel weisen eine Länge von 2 bis 3,5&nbsp;cm auf. Die Nektarschüppchen weisen eine Länge von 1,5 bis 2,6&nbsp;mm und eine Breite von 1 bis 1.8&nbsp;mm auf.


Je Blüte werden vier [[Wikipedia:Balgfrucht|Balgfrüchte]] gebildet; sie weisen eine Länge von  10 bis 14&nbsp;mm auf, sind von papierartigen Kelch umhüllt und enthalten viele Samen. Die winzigen, eiförmigen Samen weisen eine Länge von 0,8 bis 1,2&nbsp;mm und einen Durchmesser von 0,2 bis 0,35&nbsp;mm auf.
säure zu gleichen Teilen mit Glyzerin. Dann erhitze man diese Mischung
von Glyzerin und Oxalsäure, und man bekommt - wie gesagt,
ich zeichne schematisch - die hier weggehende Kohlensäure. Die Kohlensäure
geht weg, und was hier übrig bleibt, das ist Ameisensäure.
Die Oxalsäure verwandelt sich sozusagen unter Verlust der Kohlensäure
in Ameisensäure." {{Lit|{{G|232|193f}}}}
</div>
Im [[mensch]]lichen [[Organismus]] dient die Ameisensäure bzw. der '''Ameisensäure-Prozess''' der [[Ich-Organisation]], um die sich durch den [[Astralleib]] zum Leblosen enwickelnden Substanzen, die für die [[Bewusstsein]]sbildung nötig sind, wieder aufzulösen. Die Ameisensäure bildet die Grundlage für [[Seele]] und [[Geist]] - und das nicht nur für den [[Mensch]]en, sondern auch für die ganze [[Erde (Planet)|Erde]].


== Verbreitung, Chromosomenzahl und Systematik ==
<div style="margin-left:20px">
Das natürliche Verbreitungsgebiet von ''Kalanchoe pinnata'' ist [[Wikipedia:Madagaskar|Madagaskar]]. Diese Art ist in den [[Wikipedia:Tropen|tropischen Gebieten]] von Afrika, Asien und Amerika verwildert.
"Im menschlichen Organismus entsteht auch die Ameisensäure.
Da aber hat sie ihre Bedeutung. Sie dient der Ich-
Organisation. Durch den astralischen Leib werden aus der
organischen Substanz Teile ausgesondert, die dahin zielen,
leblos zu werden. Die Ich-Organisation braucht diesen
Übergang der organischen Substanz in den leblosen Zustand.
Aber sie braucht eben den Vorgang des Überganges;
nicht, was dann durch den Übergang entsteht. Ist nun das
nach dem Leblosen hin sich Entwickelnde gebildet, so wird
es im Innern des Organismus zur Last. Es muß entweder unmittelbar
abgesondert werden, oder aufgelöst, um mittelbar
hinwegzukommen.


Die [[Wikipedia:Chromosom|Chromosom]]enzahl ist <math>2n = 36</math>.<ref>F. Friedmann: ''Sur de nouveaux nombres chromosomiques dans le genre Kalanchoë (Crassulacées) à Madagascar''. In: ''Candollea.'' Band 26, Nr. 1, 1971, S. 103–107 ([http://horizon.documentation.ird.fr/exl-doc/pleins_textes/pleins_textes_5/b_fdi_04-05/05597.pdf PDF]; 211&nbsp;kB).</ref>
Geschieht nun für etwas, das aufgelöst werden sollte,
diese Auflösung nicht, so häuft es sich im Organismus an
und kann die Grundlage für gichtische oder rheumatische
Zustände bilden. Da tritt nun im menschlichen Organismus
auflösend die sich bildende Ameisensäure ein. Wird
sie in der notwendigen Menge erzeugt, so enfernt der Organismus
die zum Leblosen zielenden Produkte in richtiger
Art. Ist die Erzeugungskraft zu schwach, so entstehen
die gichtischen oder rheumatischen Zustände. Führt
man sie dem Organismus von außen zu, so unterstützt
man ihn, indem man ihm gibt, was er nicht selbst erzeugen
kann." {{Lit|{{G|027|90f}}}}
</div>


Eine erste Beschreibung erfolgte 1782 als ''Crassula pinnata'' durch den [[Wikipedia:Carl von Linné (Sohn)|Sohn von Carl von Linné]].<ref>Carl von Linné: ''Supplementum Plantarum Systematis Vegetabilium Editionis Decimae Tertiae, Generum Plantarum Editiones Sextae, et Specierum Plantarum Editionis Secundae.''. Braunschweig 1782, S. 191 ([http://www.botanicus.org/page/411224 online]).</ref> [[Wikipedia:Jean-Baptiste de Lamarck|Jean-Baptiste de Lamarck]] ordnete die Art als ''Cotyledon pinnata'' der Gattung ''[[Wikipedia:Cotyledon (Gattung)|Cotyledon]]'' zu.<ref>''Encyclopedie Methodique. Botanique''. Band 2, Paris 1786, S. 141 ([http://www.botanicus.org/page/720795 online]).</ref> [[Wikipedia:Christian Hendrik Persoon|Christian Hendrik Persoon]] stellte sie 1805 unter ihrem heutigen Namen in die Gattung ''[[Wikipedia:Kalanchoe|Kalanchoe]]''. <ref>''Synopsis plantarum, seu Enchiridium botanicum, complectens enumerationem systematicam specierum hucusque cognitarum''. Band 1, Paris 1805, S. 446 ([http://www.botanicus.org/page/235231 online]).</ref>
<div style="margin-left:20px">
"Würde der Mensch niemals Oxalsäure entwickeln
in seinem Verdauungstrakt, so würde er überhaupt nicht leben können,
daß heißt, sein Ätherleib hätte gar keine Grundlage in seinem Organismus.
Würde der Mensch aber nicht die Oxalsäure in Ameisensäure
verwandeln, so hätte sein astralischer Leib keine Grundlage in
seinem Organismus. Der Mensch braucht für seinen Ätherleib Oxalsäure,
für seinen astralischen Leib Ameisensäure. Und er braucht nicht
etwa diese Substanzen, sondern er braucht die Arbeit, die Tätigkeit im
Innern, welche darinnen besteht, daß der Oxalsäure-Prozeß stattfindet,
daß der Ameisensäure-Prozeß stattfindet. Das ist natürlich etwas,
was die heutige Physiologie erst gewinnen muß, sie kann heute noch
nicht so sprechen, denn sie spricht von dem, was im Menschen vorgeht,
als wenn es äußerliche Prozesse wären." {{Lit|{{G|232|195}}}}
</div>


Es existieren zahlreiche [[Wikipedia:Synonym (Taxonomie)|Synonyme]]. Das wichtigste davon ist die 1805 vorgenommen Beschreibung von ''Bryophyllum calycinum'' durch [[Wikipedia:Richard Anthony Salisbury|Richard Anthony Salisbury]]. Die von ihm gleichzeitig aufgestellte Gattung ''[[Bryophyllum]]'' ist heute eine [[Wikipedia:Sektion (Biologie)|Sektion]] der Gattung ''[[Wikipedia:Kalanchoe|Kalanchoe]]''. Ein weiteres Synonym ist ''Bryophyllum pinnatum''.
<div style="margin-left:20px">
"Betrachten wir zuerst den
Menschen. Nehmen wir an, er ist ein junges Kind. Er verwandelt, wenn
er ein junges Kind ist, mit Leichtigkeit die im Unterleib befindliche
Kleesäure in Ameisensäure. Die Organe kriegen genug an Ameisensäure.
Die menschliche Seele entwickelt sich im Kinde. Wir haben also die
Ameisensäure als die Grundlage für Seele und Geist. Und wenn der
Mensch alt wird und nicht mehr genügend Ameisensäure entwickeln
kann, gehen die Seele und der Geist fort. Die Ameisensäure also, die
zieht Seele und Geist heran; sonst geht der Geist fort. Es ist sehr interessant.


== Die „Goethe-Pflanze“ ==
Wenn Sie zum Beispiel einen Menschen, der sehr viel innere Eiterprozesse
[[Datei:Bryophyllum calycinum Candolle-Organographie végétale-Band2-Tafel22.jpg|miniatur|Abbildung von ''Bryophyllum calycinum'' auf Tafel 22 in Band 2 von [[Augustin-Pyrame de Candolle]]s  ''Organographie végétale'' (1827).]]
hat, richtig beobachten, so können Sie finden, daß ihm die
[[Datei:Bryophyllum calycinum Botanical Magazin-Band34-Tafel1409.jpg|miniatur|Tafel 1409 mit ''Bryophyllum calycinum'' im von [[William Curtis]] herausgegebenen ''Botanical Magazin'' (Band 34 von 1811).]]
Ameisensäure hilft, diese Eiterprozesse zu überwinden. Dann tritt das
rechte Verhältnis ein zwischen dem Astralleib und seinem Körper, was
durch die Eiterprozesse verhindert war. So daß immer die Ameisensäure
gebraucht wird gerade in der richtigen Weise als die Grundlage für Seele
und Geist. Wenn der Körper eben zuwenig Ameisensäure hat, vermodert
er und kann die Seele nicht mehr haben; der Körper wird alt, die
Seele muß fort.


Das erste, 1814 unter dem Namen ''Bryophyllum calycinum'' nach Deutschland eingeführte, Exemplar stammte aus dem [[Wikipedia:Royal Botanic Gardens (Kew)|Botanischen Garten Kew]] und wurde im [[Wikipedia:Botanischer Garten Hannover|Botanischen Garten Hannover]] vermehrt. 1817 erhielt der [[Wikipedia:Belvedere (Weimar)|Botanische Garten Belvedere]] in [[Wikipedia:Weimar|Weimar]] eines dieser Exemplare. Wenig später beobachtete [[Johann Wolfgang von Goethe]] dort, wie kleine Pflänzchen an den Blatträndern der Mutterpflanze wuchsen. Davon fasziniert, begann Goethe mit der Aufzucht und der genauen Beobachtung dieser Pflanze.
Nun haben wir auf der einen Seite hier den Menschen, auf der anderen
Seite die Natur. In der Natur wird auch fortwährend aus Kleesäure
Ameisensäure gebildet, so daß die Erde immerfort die Möglichkeit hat,
umgeben zu sein nicht nur von Sauerstoff und Stickstoff, sondern auch
von Ameisensäure (es wird gezeichnet).  


Der Präsident der [[Wikipedia:Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]] [[Wikipedia:Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck|Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck]] bat Goethe, eine wissenschaftliche Abhandlung für die ''Nova Acta Physico-Media Academiae'' zu schreiben. Goethe fertigte, unter Verwendung der Darstellung der Pflanze in [[Wikipedia:William Curtis|William Curtis]] ''Botanical Magazine'', im September 1820 einen ersten Entwurf an, der jedoch nicht publiziert wurde. Auch ein zweites Manuskript vom März 1826 blieb im Entwurf stecken.<ref>Rudolf Steiner (Herausgeber):''Goethes Werke. Abteilung II: Naturwissenschaftliche Schriften''. Band 6, Weimar 1891</ref> Zu Goethes Lebzeiten wurden nur kleine, fragmentarische Notizen von ihm über die Pflanze veröffentlicht.<ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Nacharbeiten und Sammlungen''. In: ''Zur Morphologie''. Heft 2, März 1820.</ref><ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Verstäubung, Verdunstung, Vertropfung''. In: ''Zur Morphologie''. Heft 3, Oktober 1820.</ref>
Diese Ameisensäure, die macht nun, daß die Erde überhaupt nicht,
ich möchte sagen, jedes Jahr abstirbt, sondern weiter jedes Jahr sich
beleben kann da oben. Dasjenige, was unter der Erde ist, das sehnt sich
als Same nach der Ameisensäure, die da oben ist. Und in dem besteht das
Wiederaufleben. Jedesmal im Winter ist es so, daß der Geist der Erde
selber eigentlich bestrebt ist, wegzugehen. Und im Frühling ist es so, daß
der Geist der Erde sich wiederum belebt. Der Geist der Erde macht die
Erde erstarren im Winter; im Frühling belebt er sie wieder. Das macht,
weil dasjenige, was als Same unter der Erde wartet, an die Ameisensäure
herankommt, die erzeugt worden ist im letzten Jahr durch den Verkehr
der Insektenwelt mit der Pflanzenwelt. Und jetzt kommen die Samen
nicht nur herauf in Sauerstoff, in Stickstoff und in Kohlenstoff, sondern
jetzt kommen die Pflanzen herauf in Ameisensäure. Und diese Ameisensäure,
die regt sie an, selber wiederum Kleesäure zu entwickeln, wodurch die Ameisensäure im nächsten Jahr da sein kann. Geradeso aber
wie die Ameisensäure im Menschen die Grundlage sein kann für Seele
und Geist, so ist die Ameisensäure, die im Weltenall ausgebreitet ist, die
Grundlage für das Geistige und Seelische der Erde. So daß wir also sagen
können: Auch bei der Erde ist die Ameisensäure die Grundlage für Erdseele und Erdgeist." {{Lit|{{G|351|256ff}}}}
</div>


Das ''Bryophyllum calycinum'' hatte auch Einfluss auf Goethes Dichtkunst. So schrieb er über die Pflanze beispielsweise das Gedicht ''Mit einem Blatt Bryophyllum calycinum''<ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Goethe's sämtliche Werke''. Band 6, J. G. Cotta, 1857, S. 161–162 ([http://books.google.ch/books?id=Zt8FAAAAQAAJ&pg=PA161 online])</ref>. Das Gedicht war Teil eines Briefes Goethes vom 19. April 1830 an [[Wikipedia:Marianne von Willemer|Marianne von Willemer]], dem auch ein Exemplar der Pflanze ''Brutblatt'' beigelegt war<ref>''FAZ''. 9. Juli 2010, S. 49</ref>.
<div style="margin-left:20px">
"Sie wissen, daß man aus Ameisen Ameisensäure gewinnt. Man
redet heute so, wie man als Chemiker reden kann, auch als der pharmazeutische
Chemiker meinetwegen, über Ameisensäure, aber man weiß
folgendes nicht. Man weiß nicht, daß zum Beispiel ein Wald, in dem gar
keine Ameisen ihre Arbeit verrichten, durch dasjenige, was in den
Wurzelstöcken und so weiter, was überhaupt vermodert, eine furchtbare
Schädigung bedeutet. Es bedeutet eine furchtbare Schädigung der
Erdenentwickelung. Die Erde geht sozusagen an ihren vermodernden
organischen Überbleibseln zugrunde. Aber stellen Sie sich vor - es ist
dies zunächst einleitungsweise, grob gesprochen -, Holz, aus dem die
Vegetation heraus ist, das sozusagen in eine Art von mineralischem Zustand
übergegangen ist, verpulvert, vermodert. Dadurch, daß die Ameisen
ihr Wesen treiben, ist immer in außerordentlich hoher Potenzierung
Ameisensäure im Boden und in der Luft im Bereiche des Waldes. Diese
Ameisensäure, die durchdringt das Vermodernde, und aus dem, was aus
dem Zusammenhang der Tätigkeit der Ameisensäure und des Vermodernden
entsteht, wird die Fortentwickelung wieder gerettet, so daß der
Staub nicht verfliegt in das Weltenall, sondern abgeben kann Material
für die Fortentwickelung der Erde, so daß also solche Stoffe, die scheinbar
nur Absonderungsstoffe von Insekten oder andern Tieren sind,
wenn man ihre Funktionen nur richtig erkennt, tatsächlich die Retter
der Fortentwickelung des Irdischen sind.


== Medizinische Verwendung ==
Sehen Sie, Substanzen einfach so zu untersuchen, wie heute der
Seit Jahrzehnten wird ''Kalanchoe pinnata'' in der [[Anthroposophische Medizin|Anthroposophischen Medizin]] zur Wehenhemmung ([[Wikipedia:Tokolyse|Tokolyse]]) eingesetzt.<ref>Simões-Wüst, Rist: ''„Bryophyllum in der präklinischen und klinischen Forschung“''. In: ''Der Merkurstab''. Heft 5, 2007, S. 415-420 ([http://merkurstab.de/Dateien/Leseproben/rist_5.07.pdf PDF]; 76&nbsp;kB)</ref> Zahlreiche weitere positive Eigenschaften werden beschrieben, wie die Wirksamkeit bei [[Wikipedia:Leishmaniose|Leishmaniose]], Gelbsucht ([[Wikipedia:Hepatitis|Hepatitis]]), Bluthochdruck ([[Wikipedia:arterieller Hypertonus|arterieller Hypertonus]]) und bei  der Wundheilung. ''Kalanchoe pinnata'' wird deswegen seit langem in der traditionellen Medizin Afrikas, Indiens, Chinas und Australiens eingesetzt. Darüber hinaus werden [[Wikipedia:Antidiabetikum|antidiabetische]], [[Wikipedia:antibakteriell|antibakteriell]]e, [[Wikipedia:Immunsuppression|immunosupressive]], anti[[Wikipedia:mutagene|mutagene]] und Effekte bei [[Wikipedia:Tumor|Tumor]]erkrankungen beschrieben, die aber zum Teil noch Gegenstand  experimenteller Untersuchungen sind.<ref>A. Kamboj, A. K. Saluja: ''„Bryophyllum pinnatum (Lam.) Kurz.: Phytochemical and pharmacological profile : A review“''. In: ''Phcog Rev'' [serial online]. 2009, Nummer 3, S. 364–374 ([http://www.phcogrev.com/article.asp?issn=0973-7847;year=2009;volume=3;issue=6;spage=364;epage=374;aulast=Kamboj online])</ref>
Chemiker untersucht, führt nie dazu, die Weltenaufgaben der Substanzen
zu erkennen. Aber ohne die Weltenaufgaben der Substanzen zu
erkennen, ist es unmöglich, die Aufgaben der Substanzen, die dem
menschlichen Inneren zugeführt werden, zu erkennen. Das, was ganz
unvermerkt mit der Ameisensäure draußen in der Natur vorgeht, geht
fortwährend in der menschlichen Organisation mit der Ameisensäure
vor. So konnte ich schon in einem andern Vortrage betonen, der
menschliche Organismus ist darauf angewiesen, ein bestimmtes Quantum
von Ameisensäure immer in sich zu haben, da die Ameisensäure
die sonst dem Altersprozeß verfallenden menschlichen Stofflichkeiten
wieder herstellt. Es kann sich nun darum handeln, in bestimmten Fällen
zu konstatieren, daß der Mensch zu wenig Ameisensäure in seinem Organismus
hat. Was man wissen muß, ist, daß die verschiedenen Organe
verschiedene Quantitäten von Ameisensäure in sich haben. Nun handelt
es sich darum, herauszubekommen, daß der Mensch in einem Organ
zu wenig Ameisensäure hat. Dann handelt es sich darum, diese
Ameisensäure dem Organismus zuzuführen. Man wird Fälle finden, in
denen man Ameisensäure zuführt, wo sie nichts hilft, andere Fälle, wo
sie sehr viel hilft. Es gibt den Fall, daß der Organismus sich direkt wehrt
gegen die direkte Zuführung von Ameisensäure, daß der Organismus
aber sehr geneigt ist, wenn sein Kleesäuregehalt erhöht wird, aus der
Kleesäure selber Ameisensäure zu bereiten. In den Fällen, wo man mit
Ameisensäure nicht zurecht kommt, ist es oftmals nötig, eine Oxalsäurekur
anzustellen, weil aus der Oxalsäure im menschlichen Organismus
Ameisensäure wird." {{Lit|{{G|316|22f}}}}
</div>


== Nachweise ==
Die Ich-Tätigkeit wirkt am stärksten auf den [[Physischer Leib|physischen Leib]] ein, weniger auf den [[Ätherleib]]. Dadurch entsteht eine Art von [[Phantom]], das sich wie ein feines Gerüst im physischen Leib ausdehnt, gegen das sich aber der menschliche [[Organismus]] wehrt, weil es bis zu einem gewissen Grad ein Fremdkörper ist. Durch den Abwehrprozess können [[Entzündung]]en entstehen, denen man durch Ameisensäure in höchster Verdünnung, etwa durch äußere Bäder, beikommen kann:
=== Literatur ===
* {{Literatur| Autor=Bernard Descoings| Herausgeber=[[Wikipedia:Urs Eggli|Urs Eggli]]| Titel=Kalanchoe pinnata| Sammelwerk=Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse)| Verlag=Eugen Ulmer| Ort=Stuttgart| Jahr=2003| ISBN=3-8001-3998-7| Seiten=175}}
* [[Wikipedia:Hermann Jacobsen (Botaniker)|Hermann Jacobsen]]: ''Das Sukkulentenlexikon''. 3. Auflage. Fischer, Jena 1983, S. 275.
* [[Wikipedia:Günter Steiger|Günter Steiger]]: ''Diesem Geschöpfe leidenschaftlich zugetan. Bryophyllum calycinum Goethes »pantheistische Pflanze«''. Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen Literatur in Weimar 1986.


=== Einzelnachweise ===
<div style="margin-left:20px">
<references />
"Das Ich - wenn wir
davon ausgehen, gewissermaßen beim anderen Menschen beginnen
—, es arbeitet am Menschen, und so wie der Mensch in der
gegenwärtigen Entwickelungsperiode ist, arbeitet dieses Ich vor
allen Dingen am physischen Leib des Menschen. Es hat in der
heutigen Menschheit verhältnismäßig noch wenig Fähigkeit, schon
den Ätherleib zu beherrschen. Der Ätherleib wird verhältnismäßig
noch stark dumpf und unbewußt von dem Ich beherrscht in der
Kindheit. Später hört dieses Beherrschen auf. Nur bei denjenigen
Personen, die sich für das spätere Leben eine starke Phantasie zurückbehalten,
ist auch ein sehr starker Einfluß des Ich auf den
Ätherleib vorhanden. Aber es ist im allgemeinen bei den Menschen,
die verständig und trocken intellektualistisch werden, ein
starker Einfluß des Ich auf den physischen Leib vorhanden und ein
schwacher auf den Ätherleib.


== Weblinks ==
Wenn Sie sich dieses einfach ordentlich vorstellen, was ich hier
{{Commonscat|Kalanchoe pinnata|''Kalanchoe pinnata''}}
als Einfluß auf den physischen Leib bezeichne, so werden Sie doch
* [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=5&taxon_id=200009773 Beschreibung in der Flora of Pakistan.] (englisch)
nicht mehr sehr weit davon entfernt sein, sich auch vorstellen zu
können, daß am Ganzen der physischen Organisation dieses Ich
arbeitet, eine Art Gerüste ausdehnt. Es ist wirklich unserem physischen
Leib etwas eingegliedert wie ein feines Gerüste. Dieses feine
Gerüste, welches dem physischen Leib eingegliedert ist, das wie
eine Art Phantom des Menschen angesehen werden kann, ist fortwährend
im Menschen da. Der Mensch trägt ein ihm einfach durch
seine Ich-Organisation eingeprägtes Gerüste mit sich herum, ein
sehr feines Gerüste, welches allerdings aus den Kräften des Ätherleibes
heraus dem physischen Leibe einorganisiert ist. Aber der
Mensch verliert eben im Laufe seines Lebens allmählich die Kraft,
das bewußt einzugliedern, und so halbbewußt, träumerisch, bleibt
es eben beim phantasievollen Schaffen noch vorhanden.


[[Kategorie:Pflanze]]
Nun werden Sie leicht einsehen können, daß dieses Gerüste, das
[[Kategorie:Kalanchoe (Gattung)]]
das Ich da in den menschlichen Organismus hineinzimmert, eigentlich
[[Kategorie:Kalanchoe|pinnata]]
in einem gewissen Grade ein Fremdkörper ist. Es ist in gewissem
Grade ein Fremdkörper. Der menschliche Organismus hat auch
fortwährend die Tendenz, gegen dieses Gerüste sich zu wehren.
Und er bestrebt sich namentlich jede Nacht beim Schlafen, dieses
Gerüste zu ruinieren. Nun, wenn wir auch im gewöhnlichen Leben
wenig von diesem Gerüste wahrnehmen, so darf doch nicht vergessen
werden, daß dieses Gerüste fortwährend die Tendenz hat,
im Organismus gewissermaßen zu zerfallen, sich zu zersplittern
und daß es dadurch fortdauernd die geheimnisvolle Ursache von
Entzündungen im Organismus wird.


{{Wikipedia}}
Das ist sehr wichtig, daß man ins Auge faßt, daß das Ich wirklich
eine Art Phantom dem menschlichen Organismus ein-erschafft,
gegen das sich der menschliche Organismus wie gegen einen Fremdkörper
wehrt, und daß dieser Fremdkörper auch wirklich fortdauernd
die Tendenz hat, sich in der physischen Organisation des
Menschen zu zersplittern, gewissermaßen zu zerfallen, stets aus
der menschlichen Organisation heraus zu zerfallen. Nun bekommen
Sie ein gewissermaßen urteilsmäßiges Anschauen über dieses
Gerüste bei einem Menschen, wenn Sie einfach psycho-physiologisch
die menschliche Augenorganisation studieren. Denn alles
dasjenige, was zwischen Auge und Außenwelt, beziehungsweise
durch das Auge zwischen Seele und Außenwelt spielt, das stellt
diese Aufrichtung eines Gerüstes, ich möchte sagen, in Reinkultur
dar, und zwar so, daß zwischen beiden, zwischen dem eigentlichen
Ich-Gerüste und dem, was durch die Wechselwirkung des Auges
mit der Umwelt entsteht, eine Beziehung herrscht, die ich vielfach
studiert habe, gerade bei blinden oder erblindeten Menschen. Da
kann man sehr gut die gegenseitige Beziehung vergleichen des für
die meisten Menschen normalen Phantoms, das einfach durch das
Sehen in den Organismus hinein eingeschlossen wird, und jenem
Phantom, das die eigentliche Folge der Ich-Tätigkeit im Organismus
ist.
 
Wenn ich graphisch ausdrücken will dasjenige, was da vorliegt,
so könnte ich sagen: Durch das Sehen, durch den Sehvorgang wird
dem Organismus ein Phantom eingegliedert, ein Gerüste, das sich
so verhält, daß das andere Gerüste, das durch den eigentlichen
Ich-Vorgang eingegliedert wird, ein wenig tiefer liegt, einfach mehr
nach innen liegt (siehe Zeichnung Seite 267, weiß und gelb). Dasjenige,
was mehr nach innen liegt, das ist so, daß es eine deutliche
Andeutung von physischen Kräften aufweist. Es ist eben ein fast
physisches Phantom, was da durch das Ich einorganisiert wird, ein
wirkliches Gerüste; das aber, was durch das Auge selbst vermittelt
wird, das ist noch Äther. Und da ist es interessant, zu sehen, wie
bei Kurzsichtigen diese beiden aneinanderrücken, wie das Weiße,
was ich hier gezeichnet habe, sich dem anderen, dem Gelben nähert,
wie bei Weitsichtigen das Weiße nach außen rückt, dieses weiße
Gerüste. Kurz, wenn Sie die Augenorganisation eines Menschen
studieren, so werden Sie zu einem urteilsgemäßen Erfassen des
Ätherleibes kommen können, des Ätherleibes, der dann so ähnlich
ist dem, was ich jetzt als ein Gerüste bezeichnet habe. Sie können
sich durch nichts mehr erziehen, etwas vom Ätherleib eines Menschen
zu erhaschen, als dadurch, daß Sie achtgeben auf die Augenorganisation
eines Menschen. Das andere richtet sich in Ihnen
schon selbst ein. Wenn Sie sich eine Gewohnheit dafür aneignen,
darauf achtzugeben, ob ein Mensch nahe oder weit guckt, und das
auf sich wirken lassen, dann erzieht eine solche Gewohnheit in
Ihnen die Empfänglichkeit für das Wahrnehmen des Ätherleibes.
Kommen Sie dann der Sache noch meditativ zu Hilfe, meditieren
Sie dazu, so wird es Ihnen nicht mehr so schwer werden, von dem
hingebungsvollen Betrachten dessen, was im Menschen durch die
Augenorganisation hervorgerufen wird, zu einer Betrachtung des
Ätherleibes aufzurücken.
 
Nun werden Sie sich dann von folgendem überzeugen. Dieser
Prozeß, der zusammenhängt mit der Augenorganisation, der ist im
 
[[Datei:GA312_267.gif|center|250px|Tafel 20 aus GA 312, S 267]]
 
Menschen immer vorhanden, und er ist etwas Normales für etwas,
was abnorm auftreten kann. Er ist normal eben im gewöhnlichen
Leben, und es tritt etwas ihm Ähnliches bei allen Entzündungen
auf, bei allen entzündlichen Zuständen. So daß Sie wirklich davon
sprechen können, daß das zu starke Entstehen dieses Gerüstes, das
im physischen Leibe ähnlich ist dem Ätherleibe, zu Entzündungen
den Anlaß gibt und zu all dem, was auch in der Folge von entzündlichen
Zuständen auftritt. Sie können sich helfen, das, was da
als Überzeugung in Ihnen aufdämmert, etwas zu verschärfen, indem
Sie die aus dem Tierreich stammende Ameisensäure nehmen
und versuchen, sie äußerlich anzuwenden. Sie werden diese Anwendung
am besten studieren können, wenn Sie folgendes machen.
Versuchen Sie die Ameisensäure in höchster Verdünnung zu haben,
ich will also sagen, versuchen Sie die Ameisensäure in höchster
Verdünnung durch Bäder an den Menschen heranzubringen. Wenn
Sie das tun, die Ameisensäure in höchster Verdünnung durch Bäder
an den Menschen heranbringen, so stehen Sie vor einer Konsolidierung
dieses Gelben hier (siehe Zeichnung Seite 267), vor einer Konsolidierung
dieses Gerüstes. Sie kommen also zu der Konsolidierung
dieses Gerüstes, aber so, daß Sie an dieses Gerüste durch die
so verwendete Ameisensäure das Ich heranbändigen, so daß dieses
Gerüste von dem Ich durchdrungen ist. Dadurch kommen Sie,
wenn der Mensch zu Entzündungen neigt, den Entzündungen bei,
denn zum entzündlichen Zerfall hat dieses Gerüste nur dann die
Neigung, wenn es nicht von dem Ich ordentlich durchdrungen ist,
nicht ordentlich herangebändigt ist, denn das Ich und dieses Gerüste
gehören zusammen. Man kann sie zusammenbringen durch
die eben charakterisierte Anwendung der Ameisensäure durch das
Bad, aber in sehr verdünntem Zustande, weil da die Kräfte der
Ameisensäure erst recht in Anwendung gebracht werden." {{Lit|{{G|312|264ff}}}}
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== Siehe auch ==
 
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== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
==Literatur==
#Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9 {{Schriften|027}}
#Rudolf Steiner: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
#Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
#Rudolf Steiner: ''Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen'', [[GA 351]] (1999), ISBN 3-7274-3510-0 {{Vorträge|351}}
 
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[[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Medizin]]

Version vom 13. April 2015, 10:31 Uhr

Ameisensäure (lat. acidum formicum von formica „Ameise“; systematischer Name: Methansäure) ist die einfachste Carbonsäure. Ameisensäure hat die Formel HCOOH und ist eine ätzende, in Wasser leicht lösliche farblose Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 101 °C (Zersetzung)[1]. Ihre Salze und Ester werden als Formiate bezeichnet. Ameisensäure entsteht u.a. durch Abspaltung von Kohlendioxid aus Oxalsäure in Gegenwart von Glycerin ( ). Auf die Bedeutung dieses Prozesses hat Rudolf Steiner öfters hingewiesen.

"Nehmen Sie einen einfachen Versuch, der heute ja von dem Chemiker immer gemacht werden kann. Man nehme eine Retorte - ich will es ganz schematisch erklären -, gebe in die Retorte Oxalsäure hinein, die man aus dem Klee bekommen kann, und vermische diese Oxal-

Tafel 22 aus GA 232, S 194
Tafel 22 aus GA 232, S 194

säure zu gleichen Teilen mit Glyzerin. Dann erhitze man diese Mischung von Glyzerin und Oxalsäure, und man bekommt - wie gesagt, ich zeichne schematisch - die hier weggehende Kohlensäure. Die Kohlensäure geht weg, und was hier übrig bleibt, das ist Ameisensäure. Die Oxalsäure verwandelt sich sozusagen unter Verlust der Kohlensäure in Ameisensäure." (Lit.: GA 232, S. 193f)

Im menschlichen Organismus dient die Ameisensäure bzw. der Ameisensäure-Prozess der Ich-Organisation, um die sich durch den Astralleib zum Leblosen enwickelnden Substanzen, die für die Bewusstseinsbildung nötig sind, wieder aufzulösen. Die Ameisensäure bildet die Grundlage für Seele und Geist - und das nicht nur für den Menschen, sondern auch für die ganze Erde.

"Im menschlichen Organismus entsteht auch die Ameisensäure. Da aber hat sie ihre Bedeutung. Sie dient der Ich- Organisation. Durch den astralischen Leib werden aus der organischen Substanz Teile ausgesondert, die dahin zielen, leblos zu werden. Die Ich-Organisation braucht diesen Übergang der organischen Substanz in den leblosen Zustand. Aber sie braucht eben den Vorgang des Überganges; nicht, was dann durch den Übergang entsteht. Ist nun das nach dem Leblosen hin sich Entwickelnde gebildet, so wird es im Innern des Organismus zur Last. Es muß entweder unmittelbar abgesondert werden, oder aufgelöst, um mittelbar hinwegzukommen.

Geschieht nun für etwas, das aufgelöst werden sollte, diese Auflösung nicht, so häuft es sich im Organismus an und kann die Grundlage für gichtische oder rheumatische Zustände bilden. Da tritt nun im menschlichen Organismus auflösend die sich bildende Ameisensäure ein. Wird sie in der notwendigen Menge erzeugt, so enfernt der Organismus die zum Leblosen zielenden Produkte in richtiger Art. Ist die Erzeugungskraft zu schwach, so entstehen die gichtischen oder rheumatischen Zustände. Führt man sie dem Organismus von außen zu, so unterstützt man ihn, indem man ihm gibt, was er nicht selbst erzeugen kann." (Lit.: GA 027, S. 90f)

"Würde der Mensch niemals Oxalsäure entwickeln in seinem Verdauungstrakt, so würde er überhaupt nicht leben können, daß heißt, sein Ätherleib hätte gar keine Grundlage in seinem Organismus. Würde der Mensch aber nicht die Oxalsäure in Ameisensäure verwandeln, so hätte sein astralischer Leib keine Grundlage in seinem Organismus. Der Mensch braucht für seinen Ätherleib Oxalsäure, für seinen astralischen Leib Ameisensäure. Und er braucht nicht etwa diese Substanzen, sondern er braucht die Arbeit, die Tätigkeit im Innern, welche darinnen besteht, daß der Oxalsäure-Prozeß stattfindet, daß der Ameisensäure-Prozeß stattfindet. Das ist natürlich etwas, was die heutige Physiologie erst gewinnen muß, sie kann heute noch nicht so sprechen, denn sie spricht von dem, was im Menschen vorgeht, als wenn es äußerliche Prozesse wären." (Lit.: GA 232, S. 195)

"Betrachten wir zuerst den Menschen. Nehmen wir an, er ist ein junges Kind. Er verwandelt, wenn er ein junges Kind ist, mit Leichtigkeit die im Unterleib befindliche Kleesäure in Ameisensäure. Die Organe kriegen genug an Ameisensäure. Die menschliche Seele entwickelt sich im Kinde. Wir haben also die Ameisensäure als die Grundlage für Seele und Geist. Und wenn der Mensch alt wird und nicht mehr genügend Ameisensäure entwickeln kann, gehen die Seele und der Geist fort. Die Ameisensäure also, die zieht Seele und Geist heran; sonst geht der Geist fort. Es ist sehr interessant.

Wenn Sie zum Beispiel einen Menschen, der sehr viel innere Eiterprozesse hat, richtig beobachten, so können Sie finden, daß ihm die Ameisensäure hilft, diese Eiterprozesse zu überwinden. Dann tritt das rechte Verhältnis ein zwischen dem Astralleib und seinem Körper, was durch die Eiterprozesse verhindert war. So daß immer die Ameisensäure gebraucht wird gerade in der richtigen Weise als die Grundlage für Seele und Geist. Wenn der Körper eben zuwenig Ameisensäure hat, vermodert er und kann die Seele nicht mehr haben; der Körper wird alt, die Seele muß fort.

Nun haben wir auf der einen Seite hier den Menschen, auf der anderen Seite die Natur. In der Natur wird auch fortwährend aus Kleesäure Ameisensäure gebildet, so daß die Erde immerfort die Möglichkeit hat, umgeben zu sein nicht nur von Sauerstoff und Stickstoff, sondern auch von Ameisensäure (es wird gezeichnet).

Diese Ameisensäure, die macht nun, daß die Erde überhaupt nicht, ich möchte sagen, jedes Jahr abstirbt, sondern weiter jedes Jahr sich beleben kann da oben. Dasjenige, was unter der Erde ist, das sehnt sich als Same nach der Ameisensäure, die da oben ist. Und in dem besteht das Wiederaufleben. Jedesmal im Winter ist es so, daß der Geist der Erde selber eigentlich bestrebt ist, wegzugehen. Und im Frühling ist es so, daß der Geist der Erde sich wiederum belebt. Der Geist der Erde macht die Erde erstarren im Winter; im Frühling belebt er sie wieder. Das macht, weil dasjenige, was als Same unter der Erde wartet, an die Ameisensäure herankommt, die erzeugt worden ist im letzten Jahr durch den Verkehr der Insektenwelt mit der Pflanzenwelt. Und jetzt kommen die Samen nicht nur herauf in Sauerstoff, in Stickstoff und in Kohlenstoff, sondern jetzt kommen die Pflanzen herauf in Ameisensäure. Und diese Ameisensäure, die regt sie an, selber wiederum Kleesäure zu entwickeln, wodurch die Ameisensäure im nächsten Jahr da sein kann. Geradeso aber wie die Ameisensäure im Menschen die Grundlage sein kann für Seele und Geist, so ist die Ameisensäure, die im Weltenall ausgebreitet ist, die Grundlage für das Geistige und Seelische der Erde. So daß wir also sagen können: Auch bei der Erde ist die Ameisensäure die Grundlage für Erdseele und Erdgeist." (Lit.: GA 351, S. 256ff)

"Sie wissen, daß man aus Ameisen Ameisensäure gewinnt. Man redet heute so, wie man als Chemiker reden kann, auch als der pharmazeutische Chemiker meinetwegen, über Ameisensäure, aber man weiß folgendes nicht. Man weiß nicht, daß zum Beispiel ein Wald, in dem gar keine Ameisen ihre Arbeit verrichten, durch dasjenige, was in den Wurzelstöcken und so weiter, was überhaupt vermodert, eine furchtbare Schädigung bedeutet. Es bedeutet eine furchtbare Schädigung der Erdenentwickelung. Die Erde geht sozusagen an ihren vermodernden organischen Überbleibseln zugrunde. Aber stellen Sie sich vor - es ist dies zunächst einleitungsweise, grob gesprochen -, Holz, aus dem die Vegetation heraus ist, das sozusagen in eine Art von mineralischem Zustand übergegangen ist, verpulvert, vermodert. Dadurch, daß die Ameisen ihr Wesen treiben, ist immer in außerordentlich hoher Potenzierung Ameisensäure im Boden und in der Luft im Bereiche des Waldes. Diese Ameisensäure, die durchdringt das Vermodernde, und aus dem, was aus dem Zusammenhang der Tätigkeit der Ameisensäure und des Vermodernden entsteht, wird die Fortentwickelung wieder gerettet, so daß der Staub nicht verfliegt in das Weltenall, sondern abgeben kann Material für die Fortentwickelung der Erde, so daß also solche Stoffe, die scheinbar nur Absonderungsstoffe von Insekten oder andern Tieren sind, wenn man ihre Funktionen nur richtig erkennt, tatsächlich die Retter der Fortentwickelung des Irdischen sind.

Sehen Sie, Substanzen einfach so zu untersuchen, wie heute der Chemiker untersucht, führt nie dazu, die Weltenaufgaben der Substanzen zu erkennen. Aber ohne die Weltenaufgaben der Substanzen zu erkennen, ist es unmöglich, die Aufgaben der Substanzen, die dem menschlichen Inneren zugeführt werden, zu erkennen. Das, was ganz unvermerkt mit der Ameisensäure draußen in der Natur vorgeht, geht fortwährend in der menschlichen Organisation mit der Ameisensäure vor. So konnte ich schon in einem andern Vortrage betonen, der menschliche Organismus ist darauf angewiesen, ein bestimmtes Quantum von Ameisensäure immer in sich zu haben, da die Ameisensäure die sonst dem Altersprozeß verfallenden menschlichen Stofflichkeiten wieder herstellt. Es kann sich nun darum handeln, in bestimmten Fällen zu konstatieren, daß der Mensch zu wenig Ameisensäure in seinem Organismus hat. Was man wissen muß, ist, daß die verschiedenen Organe verschiedene Quantitäten von Ameisensäure in sich haben. Nun handelt es sich darum, herauszubekommen, daß der Mensch in einem Organ zu wenig Ameisensäure hat. Dann handelt es sich darum, diese Ameisensäure dem Organismus zuzuführen. Man wird Fälle finden, in denen man Ameisensäure zuführt, wo sie nichts hilft, andere Fälle, wo sie sehr viel hilft. Es gibt den Fall, daß der Organismus sich direkt wehrt gegen die direkte Zuführung von Ameisensäure, daß der Organismus aber sehr geneigt ist, wenn sein Kleesäuregehalt erhöht wird, aus der Kleesäure selber Ameisensäure zu bereiten. In den Fällen, wo man mit Ameisensäure nicht zurecht kommt, ist es oftmals nötig, eine Oxalsäurekur anzustellen, weil aus der Oxalsäure im menschlichen Organismus Ameisensäure wird." (Lit.: GA 316, S. 22f)

Die Ich-Tätigkeit wirkt am stärksten auf den physischen Leib ein, weniger auf den Ätherleib. Dadurch entsteht eine Art von Phantom, das sich wie ein feines Gerüst im physischen Leib ausdehnt, gegen das sich aber der menschliche Organismus wehrt, weil es bis zu einem gewissen Grad ein Fremdkörper ist. Durch den Abwehrprozess können Entzündungen entstehen, denen man durch Ameisensäure in höchster Verdünnung, etwa durch äußere Bäder, beikommen kann:

"Das Ich - wenn wir davon ausgehen, gewissermaßen beim anderen Menschen beginnen —, es arbeitet am Menschen, und so wie der Mensch in der gegenwärtigen Entwickelungsperiode ist, arbeitet dieses Ich vor allen Dingen am physischen Leib des Menschen. Es hat in der heutigen Menschheit verhältnismäßig noch wenig Fähigkeit, schon den Ätherleib zu beherrschen. Der Ätherleib wird verhältnismäßig noch stark dumpf und unbewußt von dem Ich beherrscht in der Kindheit. Später hört dieses Beherrschen auf. Nur bei denjenigen Personen, die sich für das spätere Leben eine starke Phantasie zurückbehalten, ist auch ein sehr starker Einfluß des Ich auf den Ätherleib vorhanden. Aber es ist im allgemeinen bei den Menschen, die verständig und trocken intellektualistisch werden, ein starker Einfluß des Ich auf den physischen Leib vorhanden und ein schwacher auf den Ätherleib.

Wenn Sie sich dieses einfach ordentlich vorstellen, was ich hier als Einfluß auf den physischen Leib bezeichne, so werden Sie doch nicht mehr sehr weit davon entfernt sein, sich auch vorstellen zu können, daß am Ganzen der physischen Organisation dieses Ich arbeitet, eine Art Gerüste ausdehnt. Es ist wirklich unserem physischen Leib etwas eingegliedert wie ein feines Gerüste. Dieses feine Gerüste, welches dem physischen Leib eingegliedert ist, das wie eine Art Phantom des Menschen angesehen werden kann, ist fortwährend im Menschen da. Der Mensch trägt ein ihm einfach durch seine Ich-Organisation eingeprägtes Gerüste mit sich herum, ein sehr feines Gerüste, welches allerdings aus den Kräften des Ätherleibes heraus dem physischen Leibe einorganisiert ist. Aber der Mensch verliert eben im Laufe seines Lebens allmählich die Kraft, das bewußt einzugliedern, und so halbbewußt, träumerisch, bleibt es eben beim phantasievollen Schaffen noch vorhanden.

Nun werden Sie leicht einsehen können, daß dieses Gerüste, das das Ich da in den menschlichen Organismus hineinzimmert, eigentlich in einem gewissen Grade ein Fremdkörper ist. Es ist in gewissem Grade ein Fremdkörper. Der menschliche Organismus hat auch fortwährend die Tendenz, gegen dieses Gerüste sich zu wehren. Und er bestrebt sich namentlich jede Nacht beim Schlafen, dieses Gerüste zu ruinieren. Nun, wenn wir auch im gewöhnlichen Leben wenig von diesem Gerüste wahrnehmen, so darf doch nicht vergessen werden, daß dieses Gerüste fortwährend die Tendenz hat, im Organismus gewissermaßen zu zerfallen, sich zu zersplittern und daß es dadurch fortdauernd die geheimnisvolle Ursache von Entzündungen im Organismus wird.

Das ist sehr wichtig, daß man ins Auge faßt, daß das Ich wirklich eine Art Phantom dem menschlichen Organismus ein-erschafft, gegen das sich der menschliche Organismus wie gegen einen Fremdkörper wehrt, und daß dieser Fremdkörper auch wirklich fortdauernd die Tendenz hat, sich in der physischen Organisation des Menschen zu zersplittern, gewissermaßen zu zerfallen, stets aus der menschlichen Organisation heraus zu zerfallen. Nun bekommen Sie ein gewissermaßen urteilsmäßiges Anschauen über dieses Gerüste bei einem Menschen, wenn Sie einfach psycho-physiologisch die menschliche Augenorganisation studieren. Denn alles dasjenige, was zwischen Auge und Außenwelt, beziehungsweise durch das Auge zwischen Seele und Außenwelt spielt, das stellt diese Aufrichtung eines Gerüstes, ich möchte sagen, in Reinkultur dar, und zwar so, daß zwischen beiden, zwischen dem eigentlichen Ich-Gerüste und dem, was durch die Wechselwirkung des Auges mit der Umwelt entsteht, eine Beziehung herrscht, die ich vielfach studiert habe, gerade bei blinden oder erblindeten Menschen. Da kann man sehr gut die gegenseitige Beziehung vergleichen des für die meisten Menschen normalen Phantoms, das einfach durch das Sehen in den Organismus hinein eingeschlossen wird, und jenem Phantom, das die eigentliche Folge der Ich-Tätigkeit im Organismus ist.

Wenn ich graphisch ausdrücken will dasjenige, was da vorliegt, so könnte ich sagen: Durch das Sehen, durch den Sehvorgang wird dem Organismus ein Phantom eingegliedert, ein Gerüste, das sich so verhält, daß das andere Gerüste, das durch den eigentlichen Ich-Vorgang eingegliedert wird, ein wenig tiefer liegt, einfach mehr nach innen liegt (siehe Zeichnung Seite 267, weiß und gelb). Dasjenige, was mehr nach innen liegt, das ist so, daß es eine deutliche Andeutung von physischen Kräften aufweist. Es ist eben ein fast physisches Phantom, was da durch das Ich einorganisiert wird, ein wirkliches Gerüste; das aber, was durch das Auge selbst vermittelt wird, das ist noch Äther. Und da ist es interessant, zu sehen, wie bei Kurzsichtigen diese beiden aneinanderrücken, wie das Weiße, was ich hier gezeichnet habe, sich dem anderen, dem Gelben nähert, wie bei Weitsichtigen das Weiße nach außen rückt, dieses weiße Gerüste. Kurz, wenn Sie die Augenorganisation eines Menschen studieren, so werden Sie zu einem urteilsgemäßen Erfassen des Ätherleibes kommen können, des Ätherleibes, der dann so ähnlich ist dem, was ich jetzt als ein Gerüste bezeichnet habe. Sie können sich durch nichts mehr erziehen, etwas vom Ätherleib eines Menschen zu erhaschen, als dadurch, daß Sie achtgeben auf die Augenorganisation eines Menschen. Das andere richtet sich in Ihnen schon selbst ein. Wenn Sie sich eine Gewohnheit dafür aneignen, darauf achtzugeben, ob ein Mensch nahe oder weit guckt, und das auf sich wirken lassen, dann erzieht eine solche Gewohnheit in Ihnen die Empfänglichkeit für das Wahrnehmen des Ätherleibes. Kommen Sie dann der Sache noch meditativ zu Hilfe, meditieren Sie dazu, so wird es Ihnen nicht mehr so schwer werden, von dem hingebungsvollen Betrachten dessen, was im Menschen durch die Augenorganisation hervorgerufen wird, zu einer Betrachtung des Ätherleibes aufzurücken.

Nun werden Sie sich dann von folgendem überzeugen. Dieser Prozeß, der zusammenhängt mit der Augenorganisation, der ist im

Tafel 20 aus GA 312, S 267
Tafel 20 aus GA 312, S 267

Menschen immer vorhanden, und er ist etwas Normales für etwas, was abnorm auftreten kann. Er ist normal eben im gewöhnlichen Leben, und es tritt etwas ihm Ähnliches bei allen Entzündungen auf, bei allen entzündlichen Zuständen. So daß Sie wirklich davon sprechen können, daß das zu starke Entstehen dieses Gerüstes, das im physischen Leibe ähnlich ist dem Ätherleibe, zu Entzündungen den Anlaß gibt und zu all dem, was auch in der Folge von entzündlichen Zuständen auftritt. Sie können sich helfen, das, was da als Überzeugung in Ihnen aufdämmert, etwas zu verschärfen, indem Sie die aus dem Tierreich stammende Ameisensäure nehmen und versuchen, sie äußerlich anzuwenden. Sie werden diese Anwendung am besten studieren können, wenn Sie folgendes machen. Versuchen Sie die Ameisensäure in höchster Verdünnung zu haben, ich will also sagen, versuchen Sie die Ameisensäure in höchster Verdünnung durch Bäder an den Menschen heranzubringen. Wenn Sie das tun, die Ameisensäure in höchster Verdünnung durch Bäder an den Menschen heranbringen, so stehen Sie vor einer Konsolidierung dieses Gelben hier (siehe Zeichnung Seite 267), vor einer Konsolidierung dieses Gerüstes. Sie kommen also zu der Konsolidierung dieses Gerüstes, aber so, daß Sie an dieses Gerüste durch die so verwendete Ameisensäure das Ich heranbändigen, so daß dieses Gerüste von dem Ich durchdrungen ist. Dadurch kommen Sie, wenn der Mensch zu Entzündungen neigt, den Entzündungen bei, denn zum entzündlichen Zerfall hat dieses Gerüste nur dann die Neigung, wenn es nicht von dem Ich ordentlich durchdrungen ist, nicht ordentlich herangebändigt ist, denn das Ich und dieses Gerüste gehören zusammen. Man kann sie zusammenbringen durch die eben charakterisierte Anwendung der Ameisensäure durch das Bad, aber in sehr verdünntem Zustande, weil da die Kräfte der Ameisensäure erst recht in Anwendung gebracht werden." (Lit.: GA 312, S. 264ff)

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Eintrag zu CAS-Nr. 64-18-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 6. Januar 2008 .

Literatur

  1. Rudolf Steiner/Ita Wegman: Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen, GA 27 (1991), ISBN 3-7274-0270-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Mysteriengestaltungen, GA 232 (1998), ISBN 3-7274-2321-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999), ISBN 3-7274-3120-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst, GA 316 (2003), ISBN 3-7274-3160-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen, GA 351 (1999), ISBN 3-7274-3510-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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