Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Demokratische Bank: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:FriedrichWilhelmSchelling.jpg|miniatur|Friedrich Wilhelm Schelling, Gemälde von [[Wikipedia:Christian Friedrich Tieck|Christian Friedrich Tieck]], ca. 1800]]
Ausgehend von einem [[Attac]]-Modell bereitet eine wachsende Zahl engagierter Personen aus der Zivilgesellschaft in [[Österreich]] die Gründung der '''„Demokratische Bank“''' vor. Geld soll als öffentliches Gut neu gedacht werden und der Wirtschaft und der Gesellschaft dienen. Die Bank wird nur Kernaufgaben wahrnehmen und im Eigentum der Bevölkerung stehen.
[[Datei:Nb pinacoteca stieler friedrich wilhelm joseph von schelling.jpg|miniatur|Friedrich Wilhelm Schelling, Gemälde von [[Wikipedia:Joseph Karl Stieler|Joseph Karl Stieler]], 1835]]
[[Datei:Schelling 1848.jpg|miniatur|Friedrich Schelling, [[Wikipedia:Daguerreotypie|Daguerreotypie]] von [[Wikipedia:Hermann Biow|Hermann Biow]], Berlin, 1848]]


'''Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling''' (* [[Wikipedia:27. Januar|27. Januar]] [[Wikipedia:1775|1775]] in [[Wikipedia:Leonberg|Leonberg]], [[Wikipedia:Herzogtum Württemberg|Herzogtum Württemberg]]; † [[Wikipedia:20. August|20. August]] [[Wikipedia:1854|1854]] in [[Wikipedia:Bad Ragaz|Bad Ragaz]] im [[Wikipedia:Kanton St. Gallen|Kanton St. Gallen]] in der [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]]) war ein deutscher [[Philosoph]] und einer der Hauptvertreter des [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]]. [[Wikipedia:1812|1812]] wurde er in den [[Wikipedia:Adel|Adel]]sstand erhoben.
== Eine Bank fürs Gemeinwohl ==


== Schelling und die Anthroposophie ==
Im Kern der Fehlentwicklung, die zur Krise geführt hat, steht die schleichende Umwandlung des Finanzsystems von einem dem Gemeinwohl dienenden (Infrastruktur-)Sektor hin zu einem Markt mit gewinnorientierten Unternehmen. Banken haben ihre ursprüngliche Funktion – die kostengünstige Umwandlung von Spar- in Kreditgeld sowie die serviceorientierte Abwicklung des Zahlungsverkehrs – verlassen und zunehmend neue Aufgaben angenommen: Vermögensverwaltung, Investmentbanking, Devisenspekulation, Kredithandel, Derivate-Entwicklung. Die Wirtschaft wurde durch diese „Innovationen“ nicht effizienter, sondern ungerechter und instabiler: Wenn Geld vom Mittel zur Ware wird, sind Arbeitsplätze, Wirtschaft und Wohlstand in Gefahr.  
Wie [[Fichte]] und [[Hegel]] wird von [[Rudolf Steiner]] der junge Schelling als Idealist positiv bewertet. Den Mystizismus des späten Schellings beurteilte der junge Steiner ungünstiger, der spätere Steiner jedoch positiv. <ref>Nähere Angaben z.B. in: ''Rudolf Steiners Weg in die Philosophie: zentrale Stationen einer intellektuellen Biographie (Teil 3), 1879-1883: Begegnung mit dem deutschen Idealismus'', Abschnitt Schelling. Ein Aufsatz von [[Christian Clement]] im Egoistenblog: http://egoistenblog.blogspot.de/2015/02/rudolf-steiners-weg-in-die-philosophie.html (1. Febr. 2015).</ref>.
<div style="margin-left:20px">
"Schelling tritt fast fichtisch auf, nicht mit solcher Kraft, aber mit
solcher Gedankenart. Wir sehen aber sehr bald, daß sich Schellings
Geist erweitert. Geradeso wie Fichte von Ich und Nicht-Ich und
von allerlei ähnlichem Abstrakten redet, redet auch Schelling in
seiner Jugend, begeistert damit auch in Jena die Leute. Aber ihn
verläßt das alsobald, der Geist erweitert sich, und wir sehen in ihn
einziehen, wenn auch phantasie-gestaltete, aber wiederum fast nach
Imaginationen hinzielende Vorstellungen. Es geht eine Weile weiter,
dann vertieft er sich in solche Geister wie Jakob Böhme, beschreibt
etwas, was dem ganzen Ton und Stile nach ganz verschieden
ist von seiner früheren Wirksamkeit: die Grundlage der menschlichen
Freiheit, eine Art Auferweckung der Ideen Jakob Böhmes.
Wir sehen dann, wie in Schelling der [[Platonismus]] fast auflebt. Ein
Weltanschauungsgespräch «Bruno» verfaßt er, das wirklich an
Piatos Gespräche erinnert, das sehr eindringlich ist. Interessant ist
auch ein anderes Schriftchen, «Clara», worinnen die übersinnliche
Welt eine große Rolle spielt.


Dann schweigt Schelling furchtbar lange. Er wird von seinen
Deshalb bedarf es einer „radikalen“ (wurzeltiefen) Umkehr: Geld und Kredit zählen zur Grundinfrastruktur der Wirtschaft und sollten als [[öffentliches Gut]] definiert und unter demokratische Kontrolle gebracht werden. Die „Demokratische Bank“ würde folgende, in der Verfassung festgeschriebene Kernaufgaben erfüllen:
Mit-Philosophen, ich möchte sagen, für einen Lebendig-Toten gehalten
und veröffentlicht dann nur die außerordentlich bedeutsame
Schrift über die Samothrakischen Mysterien, — wiederum Erweiterung
seines Geistes. Er lebt aber vorerst noch in München, bis ihn
der König von Preußen beruft, an der Berliner Universität diejenige
Philosophie vorzutragen, von der Schelling sagt, daß er sie in der
Stille seiner Einsamkeit durch die Jahrzehnte hindurch erarbeitet
habe. Und jetzt tritt Schelling in Berlin auf mit derjenigen Philosophie,
die dann in seinen nachgelassenen Werken als «Philosophie
der Mythologie» und als «Philosophie der Offenbarung» enthalten ist.
Er macht keinen großen Eindruck auf das Berliner Publikum, denn
der Tenor dessen, was er in Berlin redet, ist doch eigentlich der: Mit
allem Nachdenken bringt der Mensch es zu gar nichts in bezug auf
die Weltanschauungen; es muß etwas in die Menschenseele hineinkommen,
was als wirkliche geistige Welt das Nachdenken durchlebt.
Da erscheint plötzlich statt der alten rationalistischen Philosophie
bei Schelling ein Wiedererwecken der alten Götterphilosophie, der
Mythologie, ein Wiedererwecken der alten Götter, und zwar in
einer auf der einen Seite ganz modernen Weise; aber aus allem sieht
man: Da wirkt nach alte Geistigkeit. Es ist ganz merkwürdig [...]


Und so konnte man das folgende Bild haben: Sagen wir, zunächst
*Kostenloses Girokonto;
unten in der physischen Welt den durch seine mannigfachen
*Sicheres Sparkonto mit staatlicher Einlagengarantie;
Lebensschicksale gehenden Schelling, der, wie ich gesagt habe, unter
*Bester Service in flächendeckendem Filialnetz;
diesen Schicksalen eine lange Einsamkeit hatte, der in der mannigfaltigsten
*Kostengünstige Kredite für Unternehmen und Haushalte;
Weise behandelt wurde von seinen Mitmenschen, zuweilen
*Kostengünstige Kredite an den Staat.
mit riesiger, großartiger Begeisterung, zuweilen verhöhnt,
verspottet, dieser Schelling, der eigentlich immer einen bedeutsamen
Eindruck machte, wenn er wieder persönlich auftrat, er, der kurze,
gedrungene Mann mit dem ungeheuer ausdrucksvollen Kopfe, den
im spätesten Alter noch funkelnden, feuerfunkelnden Augen, aus
denen das Feuer der Wahrheit sprach, das Feuer der Erkenntnis,
dieser Schelling, man kann ganz deutlich sehen, je mehr man auf
ihn eingeht: er hat Momente, wo Inspiration von oben in ihn
hereinfällt." {{Lit|{{G|238|97ff}}}}
</div>


=== Schelling und [[Tycho de Brahe]] ===
Die „Demokratische Bank“ ist die Ad-hoc-Antwort von [http://www.attac.at/ Attac Österreich] auf die Forderung von Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann nach „Bad Banks“ im Dezember 2008. Ackermann, der sich jahrelang für den Rückzug des Staates aus der Wirtschaft stark gemacht hatte, wollte plötzlich, dass den profitorientierten Banken der finanzielle Giftmüll, an dem sie sich verschluckt hatten, teuer von den SteuerzahlerInnen abgekauft werde. Attac Deutschland und Attac Österreich forderten postwendend stattdessen die Einrichtung von „Good Banks“. So kam ein Nachdenkprozess in Gang, wie die ideale Bank eigentlich aussehen und funktionieren sollte. Nach 18 Monaten interner Diskussion wurde im April 2010 das Positionspapier „[http://www.demba.at/fileadmin/media/Demokratische_Bank_Projektpapier.pdf Die Demokratische Bank]“ verabschiedet.


Laut [[Rudolf Steiner]] wurde Schelling von der geistigen [[Individualität]] [[Tycho de Brahe]]s inspiriert. Ähnliche Impulse empfing auch der [[Philosoph]] und [[Wikipedia:Theologe|Theologe]] [[Jakob Frohschammer]]:
Im Attac-Papier ist die Demokratische Bank in der Endausbaustufe eine öffentliche Bank, jedoch im Unterschied zu traditionellen „Staatsbanken“ von der Regierung unabhängig. Ihre Leitungs- und Aufsichtsgremien kommen durch direkte Wahl auf kommunaler Ebene zustande; der kontrollierende Bankenrat setzt sich aus Beschäftigten, SparkundInnen, KreditnehmerInnen, Gender-, Umwelt- und ZukunftsanwältInnen zusammen. Alle gewählten Positionen können jederzeit vom Souverän abgewählt werden. Parteien, Parlament und Regierung haben keine Mitspracherecht: Die Bank gehört der souveränen Bevölkerung.


<div style="margin-left:20px">
Diese Idealvorstellung hat einen Schönheitsfehler: Ihre Umsetzung ist von der Zustimmung im Parlament oder von einer [[Volksabstimmung]] abhängig. Beides ist unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Machtverhältnissen nicht sehr wahrscheinlich. Deshalb hat Attac Österreich beschlossen, die souveräne Bevölkerung aufzurufen, diese Bank in der ersten Umsetzungsstufe selbst zu gründen – als private [[Genossenschaftsbank]]. Diese sollte bereits alle Charakteristika der idealtypischen Demokratischen Bank vorleben, die unter den gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen möglich sind.
"Da, als ich Schelling wirklich nun in seinem biographischen
Werdegang verfolgen konnte, aber nicht deutlich — klar wurde das
erst viel, viel später, als ich meine «[[Rätsel der Philosophie]]» geschrieben
habe - , da konnte ich — wie gesagt, nicht ganz deutlich —
wahrnehmen, wie vieles in Schellings Schriften eigentlich von ihm
nur unter Inspiration niedergeschrieben ist, und daß der Inspirierende
[[Julian Apostata]]-[[Herzeloyde]]-[[Tycho de Brahe]] ist, der nicht wieder
selber auf dem physischen Plane erschienen ist, aber durch
Schellings Seele ungeheuer viel gewirkt hat. Und dabei wurde ich
gewahr, daß gerade dieser Tycho de Brahe in einer eminent starken
Weise nach seinem Tycho de Brahe-Dasein fortgeschritten ist. Durch
Schellings Leiblichkeit konnte ja nur wenig durchgehen. Aber wenn
man das einmal weiß, daß da Tycho de Brahes Individualität als
inspirierend über Schelling schwebt, und dann die genialen Blitze
in den «Gottheiten von Samothrake», die genialen Blitze namentlich
am Schlüsse der «Philosophie der Offenbarung» liest, mit der
in ihrer Art doch großartigen Interpretation Schellings der alten
Mysterien, und namentlich wenn man sich in die Sprache, die
Schelling da führt, in die so merkwürdige Sprache vertieft, dann
hört man bald nicht Schelling reden, sondern Tycho de Brahe. Und
dann wird man eben gewahr, wie unter anderen Geistern gerade
dieser Tycho de Brahe, der ja auch als Individualität in Julian
Apostata war, viel dazu beigetragen hat, daß manches heraufgekommen
ist im neueren Geistesleben, was dennoch wiederum so anregend
gewirkt hat, daß wenigstens die äußeren Formen des Ausdruckes
für das anthroposophisch Geartete manchmal davon hergenommen
sind." {{Lit|{{G|238|101f}}}}
</div>


=== Philosophie ===
== Gemeinwohlmaximierung ==


<div style="margin-left:20px">
Die Demokratische Bank betreibt nicht Gewinnmaximierung, sondern Gemeinwohlmaximierung. Das bedeutet dreierlei:
"Wie ein Lichtblitz, der innerhalb der Weltanschauungsentwickelung erhellend nach rückwärts und vorwärts wirkt,
# Sie beschränkt sich auf das Bankenkerngeschäft: Verwaltung der regionalen Sparvermögen, Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Ausgabe kostengünstiger Kredite in der Region. Spekulation, Wertpapierhandel und Derivate sind tabu: Die Demokratische Bank beteiligt sich nicht am globalen Finanzcasino und schmäht Steueroasen.
erscheint ein Satz, den Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
# Sie schüttet keine Gewinne aus – genauso wenig wie eine Volksschule, ein kommunaler [[Trinkwasserversorgungsbetrieb]] oder ein öffentliches [[Krankenhaus]].
(1775—1854) in seiner «Naturphilosophie» ausgesprochen
# Sie fördert mit allfälligen Überschüssen, die nicht für Rücklagen benötigt werden, gemeinnützige Projekte.  
hat: «Über die Natur philosophieren heißt soviel als die
Natur schaffen.» Wovon Goethe und Schiller durchdrungen waren: daß die produktive Phantasie ihren Anteil bei
Erschaffung der Weltanschauung haben müsse, dem gibt
dieser Satz einen monumentalen Ausdruck. Was die Natur uns freiwillig gibt, wenn wir sie beobachten, anschauen,
wahrnehmen: das enthält nicht ihren tiefsten Sinn. Diesen
Sinn kann der Mensch nicht von außen aufnehmen. Er
muß ihn schaffen.


Zu solchem Schaffen war Schellings Geist besonders veranlagt. Bei ihm strebten alle Geisteskräfte nach der Phantasie hin. Er ist ein erfinderischer Kopf ohnegleichen. Aber
== Ausstieg aus dem Zinssystem ==
seine Einbildungskraft bringt nicht Bilder hervor, wie die
künstlerische, sondern Begriffe und Ideen. Durch diese
seine Geistesart war er dazu berufen, die Gedankengänge
Fichtes fortzusetzen. Dieser besaß die produktive Phantasie nicht. Er war mit seiner Wahrheitsforderung bis zum
seelischen Zentrum des Menschen gelangt, bis zum «Ich».
Wenn dieses der Quellpunkt sein soll für die Weltanschauung, so muß derjenige, der auf diesem Standpunkte steht,
auch in der Lage sein, vom Ich aus zu inhaltvollen Gedanken über die Welt und das Leben zu gelangen. Das kann
nur mit Hilfe der Einbildungskraft geschehen... Er fordert
da für denjenigen, der zu einer Weltanschauung kommen
will, «ein ganz neues inneres Sinneswerkzeug, durch welches eine neue Welt gegeben wird, die für den gewöhnlichen Menschen gar nicht vorhanden ist»... Schelling sieht in den Gedanken, die ihm seine
Phantasie vor die Seele stellt, die Ergebnisse dieses höheren Sinnes, den er intellektuelle Anschauung nennt. Ihn,
der also in dem, was der Geist über die N a t u r aussagt, ein
Erzeugnis sieht, das der Geist schafft, mußte vor allen
Dingen die Frage interessieren: Wie kann das, was aus
dem Geiste stammt, doch die wirkliche, in der N a t u r waltende Gesetzmäßigkeit sein? Er wendet sich mit scharfen
Ausdrücken gegen diejenigen, welche glauben, daß wir
unsere Ideen «auf die Natur nur ''übertragen''», denn «sie
haben keine Ahnung davon, was uns die Natur ist und
sein soll, ... Denn wir wollen nicht, daß die Natur mit
den Gesetzen unseres Geistes zufällig (etwa durch Vermittelung eines Dritten) zusammentreffe, sondern, daß sie
selbst notwendig und ursprünglich die Gesetze unseres
Geistes - nicht nur ausdrücke, sondern selbst realisiere und
daß sie nur insofern Natur sei und Natur heiße, als sie
dies tut. ... Die Natur soll der sichtbare Geist, der Geist
die unsichtbare Natur sein. Hier also, in der absoluten
Identität des Geistes ''in'' uns und der N a t u r ''außer'' uns,
muß sich das Problem, wie eine Natur außer uns möglich sei, auflösen.» Natur und Geist sind also überhaupt nicht
zwei verschiedene Wesenheiten, sondern eine und dieselbe
Wesenheit in zwei verschiedenen Formen [...]


Nun gibt es zwei Möglichkeiten, das eine Wesen, das
Auch lockt die Demokratische Bank nicht mit hohen Sparzinsen, sie lädt vielmehr ihre KundInnen ein, aus dem Zinsanspruchsdenken auszusteigen, indem sie Bewusstsein dafür schafft, dass Sparzinsen systemisch negativ wirken und der großen Mehrheit der Menschen direkt Nachteile bringen. Die drei wichtigsten Gründe dafür sind:
Geist und Natur zugleich ist, zu beschreiben. Die eine ist:
# Zinsen sind langfristig gar nicht möglich, weil das Finanzvermögen der privaten Haushalte im Verhältnis zur realen Wirtschaft (BIP) immer größer wird. Verzinsung ist aber nur möglich, wenn das Finanzkapital in die reale Wirtschaft investiert und daraus verzinst wird. Schon heute beträgt das globale Finanzvermögen des 3,5-fache des Welt-BIP. Erreicht das Geldvermögen die zehnfache Größe der realen Wirtschaftsleistung, bräuchte es für eine fünfprozentige Verzinsung bereits die Hälfte der Wirtschaftsleistung (50% des BIP). Ist das Finanzvermögen dereinst 100mal so groß, würde ein Verzinsungsanspruch von nur einem Prozent erfordern, dass die gesamte Weltwirtschaftsleistung für die Vermögensverzinsung aufgewendet werden müsste – es bliebe kein Cent für Löhne, Gehälter und Steuern.
ich zeige die Naturgesetze auf, die in Wirklichkeit tätig
# führen Sparzinsen zu ungerechter Verteilung, und das umso stärker, je höher sie sind, weil die große Mehrheit der Menschen weniger Sparzinsen erhält, als sie an Kreditzinsen bezahlt – über den Konsum von Produkten und Dienstleistungen, in denen die Kreditzinsen vollständig enthalten sind. Während alle konsumieren (je geringer das Einkommen, desto höher die Konsumneigung), fließen die Sparzinsen jenen zu, die das Vermögen besitzen. Berechnungen von [http://www.helmut-creutz.de/ Helmut Creutz] zufolge bezahlen 80 bis 90 Prozent der Haushalte mehr – unsichtbare – Kreditzinsen über den Konsum, als sie an – sichtbaren - Sparzinsen erhalten.
sind. Oder ich zeige, wie der Geist es macht, um zu diesen
# wirken Sparzinsen auch volkswirtschaftlich negativ, weil sie die Kredite verteuern. Systemisch vorteilhafter sind niedrige Spar- und Kreditzinsen, weil Unternehmen mehr (real) investieren, was mehr Arbeitsplätze schafft und die Arbeitseinkommen stärker steigen (weil die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften steigt). Systemisch und für die meisten Menschen sind Arbeitsplätze und Einkommen wichtiger als Sparzinsen.  
Gesetzen zu kommen. Beide Male leitet mich eines und
dasselbe. Das eine Mal zeigt mir die Gesetzmäßigkeit, wie
sie in der Natur wirksam ist; das andere Mal zeigt mir der
Geist, was er beginnt, um sich dieselbe Gesetzmäßigkeit
vorzustellen. In dem einen Falle treibe ich Natur-, in dem
anderen Geisteswissenschaft. Wie diese beiden zusammengehören, beschreibt Schelling in anziehender Weise: «Die
notwendige Tendenz aller Naturwissenschaft ist, von der
Natur aufs Intelligente zu kommen. Dies und nichts anderes liegt dem Bestreben zugrunde, in die Naturerscheinungen Theorie zu bringen. Die höchste Vervollkommnung der Naturwissenschaft wäre die vollkommene Vergeistigung aller Naturgesetze zu Gesetzen des Anschauens
und des Denkens. Die Phänomene (das Materielle) müssen
völlig verschwinden und nur die Gesetze (das Formelle)
bleiben. Daher kommt es, daß, je mehr in der Natur selbst
das Gesetzmäßige hervorbricht, desto mehr die Hülle verschwindet, die Phänomene selbst geistiger werden und zuletzt völlig aufhören. Die optischen Phänomene sind nichts
anderes als eine Geometrie, deren Linien durch das Licht
gezogen werden, und dieses Licht selbst ist schon zweideutiger Materialität. In den Erscheinungen des Magnetismus
verschwindet schon alle materielle Spur, und von den Phänomenen der Schwerkraft, welche selbst Naturforscher
nur als unmittelbar geistige Einwirkung» - Wirkung in die
Ferne - «begreifen zu können glaubten, bleibt nichts zurück
als ihr Gesetz, dessen Ausführung im großen der Mechanismus der Himmelsbewegungen ist. Die vollendete Theorie der Natur würde diejenige sein, kraft welcher die
ganze Natur sich in eine Intelligenz auflöste [...]


In ein kunstvolles Netz von Gedanken spann Schelling
Beim Entfall von Sparzinsen wären Kreditzinsen nur noch in dem Ausmaß nötig, dass die Bank ihre Betriebskosten und Kreditverluste decken kann. Bei ausreichender Größe könnte dies mit durchschnittlichen Kreditkosten von rund zwei Prozent erreicht werden.  
die Tatsachen der Natur ein, so daß alle ihre Erscheinungen wie ein idealer harmonischer Organismus vor seiner
schaffenden Phantasie standen. Er war beseelt von dem
Gefühl, daß die Ideen, die in seiner Phantasie erscheinen,
auch die wahren schöpferischen Kräfte der Naturvorgänge seien [...]


Mit seinem fortschreitenden Denken wurde für Schelling die Weltbetrachtung zur Gottesbetrachtung oder
== Gemeinwohlprüfung ==
[[Theosophie]]. Vollständig stand er schon auf dem Boden
einer solchen Gottesbetrachtung, als er 1809 seine ''«Philosophischen Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände»'' herausgab. Alle Weltanschauungsfragen rückten
sich ihm jetzt in ein neues Licht. Wenn alle Dinge göttlich
sind: wie kommt es, daß es Böses in der Welt gibt, da Gott
doch nur die vollkommene Güte sein kann? [...]


Die Folge der Dinge aus Gott ist eine Selbstoffenbarung Gottes. Gott aber kann nur sich offenbar werden in dem, was ihm ähnlich ist, in freien, aus sich selbst
Bei der Kreditvergabe wird nicht nur die ökonomische Bonität der Kreditwerber geprüft, sondern auch der soziale und ökologische Mehrwert der [[Investition]]svorhaben. Während ökologisch und sozial wenig sensible Investitionen die höchsten Kreditkosten zu berappen haben, erhalten Projekte mit dem höchsten sozialen und ökologischen Mehrwert, z. B. [[Fair Trade]] oder [[Erneuerbare Energien]], die günstigen Konditionen bis hin zum Null- oder sogar einem geringen Negativzinssatz. So entfaltet die Bank eine effektive Lenkungswirkung in Richtung [[nachhaltige Entwicklung]].
handelnden Wesen; für deren Sein es keinen Grund gibt
als Gott, die aber sind, so wie Gott ist.» Wäre Gott ein
Gott des Toten und alle Welterscheinungen nur ein Mechanismus, dessen Vorgänge auf ihn als ihren Beweger
und Urgrund zurückzuführen wären, so brauchte man nur
die Tätigkeit Gottes zu beschreiben, und man hätte alles
innerhalb der Welt begriffen. Man könnte aus Gott heraus
alle Dinge und ihre Tätigkeit verstehen. Das ist aber nicht
der Fall. Die göttliche Welt hat Selbständigkeit. Gott hat
sie geschaffen, aber sie hat ihr eigenes Wesen. So ist sie göttlich; aber das Göttliche erscheint innerhalb einer Wesenheit, die von Gott unabhängig ist, innerhalb eines Nichtgöttlichen. So wie das Licht aus der Dunkelheit heraus
geboren ist, so die göttliche Welt aus dem ungöttlichen
Dasein. Und aus dem Ungöttiichen stammt das Böse,
stammt das Selbstsüchtige. Gott hat also die Gesamtheit
der Wesen nicht in seiner Gewalt; er kann ihnen das Licht
geben; sie selbst aber tauchen aus der dunklen Nacht empor. Sie sind die Söhne dieser Nacht. Und was an ihnen
Dunkelheit ist, über das hat Gott keine Macht. Sie müssen sich durch Nacht zum Licht emporarbeiten. Das ist
ihre Freiheit. Man kann auch sagen, die Welt ist Gottes
Schöpfung aus dem Ungöttlichen heraus. Das Ungöttliche
ist also das Erste und das Göttliche erst das Zweite [...]


Ein
== Bildung zu Geld ==
Gott, der lautere, reine Vernunft ist, erscheint wie personifizierte Mathematik; ein Gott dagegen, der bei seinem
Weltschaffen nicht nach der reinen Vernunft verfahren
kann, sondern fortwährend mit dem Ungöttlichen zu
kämpfen hat, kann als «ein ganz persönliches, lebendiges
Wesen angesehen werden». Sein Leben hat die größte Analogie mit dem menschlichen. Wie der Mensch das Unvollkommene in sich zu überwinden sucht und einem Ideal
der Vollkommenheit nachstrebt: so wird ein solcher Gott
als ein ewig kämpfender vorgestellt, dessen Tätigkeit die
fortschreitende Überwindung des Ungöttlichen ist [...]


Ein persönlicher Gott, wie ihn Schelling in seiner späteren
Die Demokratische Bank ist nicht nur eine ökonomische Basis- und Universaldienstleisterin, sondern auch eine Bildungsinstitution, die Bewusstsein zum Thema Geld schafft. Den KundInnen sagt sie nicht „Lassen Sie ihr Geld für sich arbeiten“, was zu Wegschauen, zur Verantwortungslosigkeit und Gier führt, sondern erzieht sie hin zu Verantwortungsübernahme nach dem Motto: „Schauen Sie hin, was Ihr Geld bewegt, und bestimmen Sie mit!“
Zeit vorstellte, ist unberechenbar. Denn er handelt nicht
Auch werden Produkte nicht „gepusht“, sondern im Gegenteil die KundInnen zur Vorsicht geraten und zusätzlich umfassend beraten. Die kreditvergebenden Angestellten der Demokratischen Bank erhalten neben der ökonomischen auch eine humanistische Ausbildung.
nach der Vernunft allein. Bei einem Rechenexempel können wir das Ergebnis durch bloßes Denken vorausbestimmen; bei dem handelnden Menschen nicht. Bei ihm müssen
wir abwarten, zu welcher Handlung er sich in einem gegebenen Augenblicke entschließen wird. Die Erfahrung
muß zu dem Vernunftwissen hinzutreten. Die reine Vernunftwissenschaft genügte daher Schelling nicht zur Weltoder Gottesanschauung. Alles aus der Vernunft Gewonnene nennt er daher in der späteren Gestalt seiner Weltanschauung ein negatives Wissen, das durch ein positives
ergänzt werden muß. Wer den lebendigen Gott erkennen
will, darf sich nicht bloß den notwendigen Vernunftschlüssen überlassen; er muß sich mit seiner ganzen Persönlichkeit versenken in das Leben Gottes. Dann wird er
’’erfahren’’, was ihm keine Schlüsse, keine reine Vernunft
geben können. Die Welt ist nicht eine notwendige Wirkung der göttlichen Ursache, sondern eine freie Tat des
persönlichen Gottes. Was Schelling nicht durch vernünftige Betrachtung ''erkannt'', sondern als freie, unberechenbare Taten Gottes ''erschaut'' zu haben glaubte, das hat er in seiner «Philosophie der Offenbarung» und seiner «Philosophie der Mythologie» dargelegt. Beide Werke hat er
nicht mehr selbst veröffentlicht, sondern ihren Inhalt nur
den Vorlesungen zugrunde gelegt, die er an der Universität zu Berlin gehalten hat, nachdem ihn Friedrich Wilhelm IV. in die preußische Hauptstadt berufen hatte. Sie
sind erst nach Schellings Tode (1854) veröffentlicht worden.
" {{Lit|{{G|018|212ff}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
== Lobbying für Regulierung ==
"''Schelling'' sagt: Die Natur erkennen, heißt die Natur
schaffen. - Wer diese Worte des kühnen Naturphilosophen
wörtlich nimmt, wird wohl zeitlebens auf alles Naturerkennen
verzichten müssen. Denn die Natur ist einmal da, und
um sie ein zweites Mal zu schaffen, muß man die Prinzipien
erkennen, nach denen sie entstanden ist. Für die Natur, die
man erst schaffen wollte, müßte man der bereits bestehenden
die Bedingungen ihres Daseins abgucken. Dieses Abgucken,
das dem Schaffen vorausgehen müßte, wäre aber das Erkennen
der Natur, und zwar auch dann, wenn nach erfolgtem
Abgucken das Schaffen ganz unterbliebe. Nur eine noch
nicht vorhandene Natur könnte man schaffen, ohne sie vorher
zu erkennen.


Was bei der Natur unmöglich ist: das Schaffen vor dem
Drittens setzt sich die Demokratische Bank für gesetzliche Regulierung und Konversion des gesamten Bankensektors ein. Hier können die Forderungen von Attac und anderen Organisationen und den alternativen Pionierbanken zusammenwirken. Eine mögliche Regulierung wäre, dass staatliche Unterstützungsleistungen wie a) Garantie der Spareinlagen, b) Refinanzierung durch die Zentralbank, c) Kreditaufnahme des Staates und d) Bankenrettung nur noch gemeinwohlorientierten Banken wie der Demokratischen Bank gewährt werden. Wenn die gewinnorientierten die Spareinlagen nicht garantieren könnten und keinen Zugang zur Zentralbank hätten, würde in Kürze die große Mehrheit aller Menschen zur Demokratischen Bank und vergleichbaren Instituten wechseln.  
Erkennen; beim Denken vollbringen wir es. Wollten wir
mit dem Denken warten, bis wir es erkannt haben, dann
kämen wir nie dazu. Wir müssen resolut darauf losdenken,
um hinterher mittels der Beobachtung des Selbstgetanen zu
seiner Erkenntnis zu kommen. Der Beobachtung des Denkens
schaffen wir selbst erst ein Objekt. Für das Vorhandensein
aller anderen Objekte ist ohne unser Zutun gesorgt
worden." {{Lit|{{G|004|48f}}}}
</div>


=== Über das Wesen der menschlichen Freiheit ===
== Demokratische Zentralbank ==


<div style="margin-left:20px">
Schließlich sollte auch die Zentralbank ein Teil des „demokratischen Bankensystems“  und viel demokratischer organisiert werden als heute. Das könnte dreierlei bedeuten:
"Gewiß, [[Jakob Böhme]] hat über Weltanschauungsfragen
*Die Entscheidungen in der Zentralbank fallen in demokratischen Gremien mit VertreterInnen aller Bevölkerungsschichten.  
viel gelesen und auch auf andere Art
*Geld kommt nicht nur als (zinsfreier) Kredit an gemeinwohlorientierte Banken in Umlauf, sondern auch in geringem Umfang als „Schöpfungsgeschenk“ an den Staat, das sich dieser nicht mehr teuer gegen Zinsen ausleihen muss. Gleichzeitig wird den Geschäftsbanken jede weitere Geldschöpfung verboten („Vollgeld“-Ansatz nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Huber_%28Soziologe%29 Josef Huber]).  
durch die Bildungswege viel aufgenommen, die sich dem
*Die demokratischen Zentralbanken könnten die Kontrolle über den grenzüberschreitenden Kapitalverkehr – das so genannte Clearing – übernehmen. Das wäre das Ende von Steuerflucht, Zins-Arbitrage-Geschäften oder Ansteckung mit Instabilität durch finanziellen Giftmüllexport.  
einfachen Volksmanne in der deutschen Entwickelung des
*Die Zentralbanken könnten eine globale Währungskooperation mit stabilen Wechselkursen eingehen, wie es John Maynard Keynes schon 1944 in Bretton Woods vorgeschlagen, sich damit aber nicht durchgesetzt hatte.  
sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts boten; das Beste
aber, das in Jakob Böhmes Schriften auf so ungelehrte
Art pulsiert, ist volkstümlicher Erkenntnisweg, ist ein Ergebnis
des Volksgemütes selber. Und Schelling hat heraufgehoben
in die Art der denkerischen Betrachtung, was dieses
Volksgemüt in Jakob Böhmes ungelehrter, aber erleuchteter
Seele erschaut hat. Es gehört zu den herrlichsten
Beobachtungen, die man in der Weltliteratur machen kann,
Jakob Böhmes elementarische Gemütsanschauung durch
die philosophische Sprache in Schell'mgs Abhandlung
«Über das Wesen der menschlichen Freiheit» leuchten zu
sehen. In dieser elementarischen Gemütsanschauung waltet
die tiefsinnige Einsicht, daß niemand zu einer befriedigenden
Weltanschauung kommen kann, der auf seinem Erkenntniswege
nur die Mittel des denkenden Begreifens mitnimmt.
In den Umkreis dessen, was denkendes Begreifen
ist, schlägt aus den Weltentiefen etwas herein, das umfassender,
mächtiger ist als dieses denkende Begreifen. Doch
nicht mächtiger, als was die Seele in sich erleben kann,
wenn ihr das denkende Begreifen nur als Glied ihres eigenen
Wesens erscheint. Will man etwas begreifen, so muß
man verstehen, wie es notwendig mit einem andern zusammenhängt.
Die Dinge der Welt hängen aber wohl an ihrer
Oberfläche, doch nicht im tiefsten Grunde ihres Wesens
notwendig zusammen. In der Welt waltet Freiheit. Und
nur der begreift die Welt, der in dem notwendigen Gange
der Naturgesetze das Walten freier übersinnlicher Geistigkeit
schaut. Die Freiheit als Tatsache kann immer mit logischen
Gründen widerlegt werden. Wer das durchschaut,
auf den macht keine Widerlegung der Freiheitsidee einen
Eindruck. - Die urgesunde Erkenntnisart Jakob Böhmes,
seine ursprüngliche volkssinngemäße Gemütserkenntnis
schaute die Freiheit als durchwebend und durchwirkend
alle Notwendigkeit, auch die naturgemäße. Und Schelling,
von einer geistgemäßen Naturanschauung aufsteigend zur
Geistesanschauung, fühlte sich im Einklang mit Jakob
Böhme." {{Lit|{{G|020|43f}}}}
</div>


=== Christologie ===
== Mitmachen ==


<div style="margin-left:20px">
Die Gründungsvorbereitungen für die Demokratische Bank Österreich haben im Mai 2011 begonnen. Innerhalb weniger Wochen wuchs der Kreis der Mitarbeitswilligen auf mehrere hundert an. Es wurden acht Arbeitskreise eingerichtet, die sich im Koordinierungskreis abstimmen. Ein gemeinsamer Visionsprozess wurde im Februar abgeschlossen, es folgen der Strategieprozess und die Erstellung des Geschäftsplans. Die Einreichung bei der Finanzmarktaufsicht ist noch im Jahr 2011 geplant, die Genehmigung kann sechs bis zwölf Monate in Anspruch nehmen. Ziel ist, die Bank noch im Jahr 2012 zu starten.
"Lehrte in Jena doch auch Schelling,
der dann aus einem ähnlichen Streben wie Fichte sich wirklich durchrang,
wie ich oftmals betonte, zu einer recht tiefen Auffassung des
Christentums, ja des Mysteriums von Golgatha, der sich geradezu zu
einer Art von Theosophie hinwendete, die er dann, allerdings ohne von
seinen Zeitgenossen verstanden zu werden, in seiner «Philosophie der
Mythologie» und in seiner «Philosophie der Offenbarung» zum Ausdrucke
brachte, die aber schon lebte in jener Abhandlung, die er in Anlehnung
an Jakob Böhme geschrieben hat über die menschliche Freiheit
und andere damit zusammenhängende Gegenstände, schon lebte in
seinem Gespräche «Bruno oder über das göttliche und das natürliche
Prinzip der Dinge», namentlich lebte in seiner schönen Abhandlung
«Über die Gottheiten von Samothrake», wo er ein Bild aufrollte von
dem, was nach seiner Ansicht wirklich gelebt hat in jenen alten Mysterien." {{Lit|{{G|273|61}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Die Bank möchte von Beginn an flächendeckend präsent sein – Ziel ist eine Filiale in jedem Bundesland. Von dort aus könnten mobile AußendienstmitarbeiterInnen in die Betriebe, Haushalte und Bauernhöfe kommen, um die Kredite vor Ort zu vergeben. Die Regionalgruppen erheben schon jetzt die Bedürfnisse der zukünftigen KundInnen der Demokratischen Bank via Marktforschung. Das wiederum lässt sich gut mit der Sammlung des Gründungskapitals verbinden, von dem ein Teil für den Aufbau der regionalen Infrastruktur verwendet werden könnte.  
"Eine der besten Ausführungen in Schellings «Philosophie der Offenbarung
» ist, daß er darauf hinweist, daß es beim Christentum weniger
ankommt auf irgendeine Lehre, als auf die Auffassung einer Tatsache.
Was geschehen ist am Ausgangspunkte des Christentums, das ist eine
Tatsache. Wenn man nur von einer Lehre spricht, dann wird man sehr
leicht verleitet werden können, auf diese Lehre hin dogmatisieren zu
wollen. Wenn man sich aber über die Entwickelung der Menschheit
klar ist, so muß man sich sagen: Lehren sind in lebendiger Fortentwikkelung;
Lehren schreiten, so wie die Menschheit selber, fort. Tatsachen
stehen natürlich an der Stelle der geschichtlichen Entwickelung, an der
sie geschehen sind." {{Lit|{{G|332a|143}}}}
</div>


== Siehe auch ==
Ab April werden Menschen aus dem In- und Ausland gesucht, die sich mit 1000 Euro am Gründungskapital der Bank beteiligen sowie mit einer Spende den Aufbau in den nächsten 1,5 Jahren finanzieren.


* {{WikipediaDE|Friedrich Wilhelm Joseph Schelling}}
Die Demokratische Bank ist ein Strukturelement der „[http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/ Gemeinwohl-Ökonomie]“, eines alternativen Wirtschaftsmodells zu Kapitalismus und Kommunismus, das von einer wachsenden Gruppe von UnternehmerInnen ausgearbeitet wurde und bereits von rund 250 Unternehmen in sechs Staaten unterstützt wird. Mindestens 70 werden heuer die Gemeinwohl-Bilanz, das Herzstück des Modells, erstellen. Wer eine gute Gemeinwohl-Bilanz vorweisen kann, erhält bei der Demokratischen Bank einen günstigeren Kredit ...


== Werke ==
--[[Benutzer:AKP-Redaktion|AKP-Redaktion]] 14:05, 11. Jan. 2013 (CET)
* ''Über die Möglichkeit einer Form der Philosophie überhaupt'' (1794),
* ''Vom Ich als Princip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen'' (1795), ([http://static.twoday.net/sentenzen/files/Schelling.pdf online]; PDF; 440&nbsp;kB)
* ''Abhandlung zur Erläuterung des Idealismus der Wissenschaftslehre'' (1796),
* ''Ideen zu einer Philosophie der Natur'' (1797),
* ''Von der Weltseele'' (1798),
* ''[[Wikipedia:System des transcendentalen Idealismus|System des transcendentalen Idealismus]]'' (1800),
* ''Über den wahren Begriff der Naturphilosophie und die richtige Art ihre Probleme aufzulösen'' (1801)
* ''Philosophie der Kunst'' (Vorlesung) (1802/1803)
* ''Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums'' (1803) ({{DTAW|schelling_methode_1803}})
: Nachdruck: Hamburg: Meiner, 1974 (Phil.Bibl.275)
* ''System der gesammten<!-- sic! --> Philosophie und der Naturphilosophie insbesondere'' (Nachlass) (= „Wurzburger-“ oder „1804system“) (1804)
* ''[http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/19Jh/Schelling/sch_frei.html Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit]'' (1809),
* ''Clara – Über den Zusammenhang der Natur mit der Geisterwelt. Ein Gespräch'', Fragment (Aus dem handschriftlichen Nachlass, wohl zwischen 1809 und 1812)
* ''Weltalter'' (1811: es gibt noch andere Versionen dieser Schrift),
* ''Darstellung des philosophischen Empirismus'' (1830, nur aus dem Nachlass bekannt),
* ''Philosophie der Mythologie'' (Vorlesung) (1842),
* ''Philosophie der Offenbarung'' (Vorlesung) (1854).
* ''Philosophie der Kunst'' (1859) ({{DTAW|schelling_kunst_1859}})


;Neuausgaben
== Quellen ==
* ''Vorlesungen über die Methode (Lehrart) des akademischen Studiums.'' Hrsg.v. Walter E. Erhardt. Meiner, Hamburg 1990. ISBN 3-7873-0972-1
* ''Das Tagebuch.'' Hrsg. v. Hans Jörg Sandkühler. Meiner, Hamburg 1990. ISBN 3-7873-0722-2
* ''System des transzendentalen Idealismus.'' Hrsg. v. Horst D. Brandt u. Peter Müller. Meiner, Hamburg 2000. ISBN 3-7873-1465-2
* ''Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände.'' Hrsg. v. Thomas Buchheim. Meiner, Hamburg 2001. ISBN 3-7873-1590-X
* ''Zeitschrift für spekulative Physik.'' Hrsg. v. Manfred Durner, 2 Bde. Meiner, Hamburg 2002. ISBN 3-7873-1694-9
* ''Bruno oder über das göttliche und natürliche Prinzip der Dinge. Ein Gespräch.'' Hrsg. v. Manfred Durner. Meiner, Hamburg 2005. ISBN 3-7873-1719-8
* ''Philosophie der Offenbarung.'' Hrsg. v. Manfred Frank, Frankfurt/ Main: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 181, 1977. ISBN 3-518-27781-2
* ''Historisch kritische Ausgabe, 40 Bände'' (Reihe I: Werke, II: Nachlass, III: Briefe). Hrsg. im Auftrag der Schelling-Kommission der [[Wikipedia:Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] v. Thomas Buchheim, Jochem Hennigfeld, Wilhelm G. Jacobs, Jörg Jantzen u. Siegbert Peetz. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1976 ff., ISBN 978-3-7728-0542-4
* ''Die Weltalter'', mit einem Essay von Slavoj Žižek, im [[Wikipedia:Laika-Verlag|Laika-Verlag]] als ''Slavoj Žižek / Friedrich Wilhelm J. von Schelling: Abgrund der Freiheit'', ISBN 978-3-942281-57-7


==Literatur==
*[http://www.christian-felber.at/ Christian Felber] ist freier Publizist, Universitätslektor und Mitbegründer von Attac Österreich. Letzte Buchveröffentlichung: „Die Gemeinwohl-Ökonomie. Das Wirtschaftsmodell der Zukunft.“
# Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4 {{Schriften|004}}
(aus AKP 3/2011, S. 39-41)
#Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
#Rudolf Steiner: ''Vom Menschenrätsel'', [[GA 20]] (1984), ISBN 3-7274-0200-8 {{Schriften|020}}
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Vierter Band'', [[GA 238]] (1991), ISBN 3-7274-2380-3 {{Vorträge|238}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band II: Das Faust-Problem, [[GA 273]] (1981), ISBN 3-7274-2730-2 {{Vorträge|272}}
#Rudolf Steiner: ''Soziale Zukunft'', [[GA 332a]] (1977), ISBN 3-7274-3325-6 {{Vorträge|332a}}
 
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Friedrich Wilhelm Schelling}}
*[http://www.demokratische-bank.at/ Demokratische Bank]
 
*Projektpapier: [http://www.demba.at/fileadmin/media/Demokratische_Bank_Projektpapier.pdf Die Demokratische Bank], Mai 2010 (pdf-Format, 6 Seiten)
== Einzelnachweise ==
*[http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/ Gemeinwohl-Ökonomie]
<references/>
*[http://www.christian-felber.at/ Christian Felber] (Homepage des Autors)
 
*[http://derstandard.at/1342948118248/Wie-Bankengegner-eine-Bank-gruenden Wie Bankengegner eine Bank gründen], Der Standard, 30.07.2012
[[Kategorie:Philosoph]]
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{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 16. April 2021, 23:48 Uhr

Ausgehend von einem Attac-Modell bereitet eine wachsende Zahl engagierter Personen aus der Zivilgesellschaft in Österreich die Gründung der „Demokratische Bank“ vor. Geld soll als öffentliches Gut neu gedacht werden und der Wirtschaft und der Gesellschaft dienen. Die Bank wird nur Kernaufgaben wahrnehmen und im Eigentum der Bevölkerung stehen.

Eine Bank fürs Gemeinwohl

Im Kern der Fehlentwicklung, die zur Krise geführt hat, steht die schleichende Umwandlung des Finanzsystems von einem dem Gemeinwohl dienenden (Infrastruktur-)Sektor hin zu einem Markt mit gewinnorientierten Unternehmen. Banken haben ihre ursprüngliche Funktion – die kostengünstige Umwandlung von Spar- in Kreditgeld sowie die serviceorientierte Abwicklung des Zahlungsverkehrs – verlassen und zunehmend neue Aufgaben angenommen: Vermögensverwaltung, Investmentbanking, Devisenspekulation, Kredithandel, Derivate-Entwicklung. Die Wirtschaft wurde durch diese „Innovationen“ nicht effizienter, sondern ungerechter und instabiler: Wenn Geld vom Mittel zur Ware wird, sind Arbeitsplätze, Wirtschaft und Wohlstand in Gefahr.

Deshalb bedarf es einer „radikalen“ (wurzeltiefen) Umkehr: Geld und Kredit zählen zur Grundinfrastruktur der Wirtschaft und sollten als öffentliches Gut definiert und unter demokratische Kontrolle gebracht werden. Die „Demokratische Bank“ würde folgende, in der Verfassung festgeschriebene Kernaufgaben erfüllen:

  • Kostenloses Girokonto;
  • Sicheres Sparkonto mit staatlicher Einlagengarantie;
  • Bester Service in flächendeckendem Filialnetz;
  • Kostengünstige Kredite für Unternehmen und Haushalte;
  • Kostengünstige Kredite an den Staat.

Die „Demokratische Bank“ ist die Ad-hoc-Antwort von Attac Österreich auf die Forderung von Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann nach „Bad Banks“ im Dezember 2008. Ackermann, der sich jahrelang für den Rückzug des Staates aus der Wirtschaft stark gemacht hatte, wollte plötzlich, dass den profitorientierten Banken der finanzielle Giftmüll, an dem sie sich verschluckt hatten, teuer von den SteuerzahlerInnen abgekauft werde. Attac Deutschland und Attac Österreich forderten postwendend stattdessen die Einrichtung von „Good Banks“. So kam ein Nachdenkprozess in Gang, wie die ideale Bank eigentlich aussehen und funktionieren sollte. Nach 18 Monaten interner Diskussion wurde im April 2010 das Positionspapier „Die Demokratische Bank“ verabschiedet.

Im Attac-Papier ist die Demokratische Bank in der Endausbaustufe eine öffentliche Bank, jedoch im Unterschied zu traditionellen „Staatsbanken“ von der Regierung unabhängig. Ihre Leitungs- und Aufsichtsgremien kommen durch direkte Wahl auf kommunaler Ebene zustande; der kontrollierende Bankenrat setzt sich aus Beschäftigten, SparkundInnen, KreditnehmerInnen, Gender-, Umwelt- und ZukunftsanwältInnen zusammen. Alle gewählten Positionen können jederzeit vom Souverän abgewählt werden. Parteien, Parlament und Regierung haben keine Mitspracherecht: Die Bank gehört der souveränen Bevölkerung.

Diese Idealvorstellung hat einen Schönheitsfehler: Ihre Umsetzung ist von der Zustimmung im Parlament oder von einer Volksabstimmung abhängig. Beides ist unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Machtverhältnissen nicht sehr wahrscheinlich. Deshalb hat Attac Österreich beschlossen, die souveräne Bevölkerung aufzurufen, diese Bank in der ersten Umsetzungsstufe selbst zu gründen – als private Genossenschaftsbank. Diese sollte bereits alle Charakteristika der idealtypischen Demokratischen Bank vorleben, die unter den gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen möglich sind.

Gemeinwohlmaximierung

Die Demokratische Bank betreibt nicht Gewinnmaximierung, sondern Gemeinwohlmaximierung. Das bedeutet dreierlei:

  1. Sie beschränkt sich auf das Bankenkerngeschäft: Verwaltung der regionalen Sparvermögen, Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Ausgabe kostengünstiger Kredite in der Region. Spekulation, Wertpapierhandel und Derivate sind tabu: Die Demokratische Bank beteiligt sich nicht am globalen Finanzcasino und schmäht Steueroasen.
  2. Sie schüttet keine Gewinne aus – genauso wenig wie eine Volksschule, ein kommunaler Trinkwasserversorgungsbetrieb oder ein öffentliches Krankenhaus.
  3. Sie fördert mit allfälligen Überschüssen, die nicht für Rücklagen benötigt werden, gemeinnützige Projekte.

Ausstieg aus dem Zinssystem

Auch lockt die Demokratische Bank nicht mit hohen Sparzinsen, sie lädt vielmehr ihre KundInnen ein, aus dem Zinsanspruchsdenken auszusteigen, indem sie Bewusstsein dafür schafft, dass Sparzinsen systemisch negativ wirken und der großen Mehrheit der Menschen direkt Nachteile bringen. Die drei wichtigsten Gründe dafür sind:

  1. Zinsen sind langfristig gar nicht möglich, weil das Finanzvermögen der privaten Haushalte im Verhältnis zur realen Wirtschaft (BIP) immer größer wird. Verzinsung ist aber nur möglich, wenn das Finanzkapital in die reale Wirtschaft investiert und daraus verzinst wird. Schon heute beträgt das globale Finanzvermögen des 3,5-fache des Welt-BIP. Erreicht das Geldvermögen die zehnfache Größe der realen Wirtschaftsleistung, bräuchte es für eine fünfprozentige Verzinsung bereits die Hälfte der Wirtschaftsleistung (50% des BIP). Ist das Finanzvermögen dereinst 100mal so groß, würde ein Verzinsungsanspruch von nur einem Prozent erfordern, dass die gesamte Weltwirtschaftsleistung für die Vermögensverzinsung aufgewendet werden müsste – es bliebe kein Cent für Löhne, Gehälter und Steuern.
  2. führen Sparzinsen zu ungerechter Verteilung, und das umso stärker, je höher sie sind, weil die große Mehrheit der Menschen weniger Sparzinsen erhält, als sie an Kreditzinsen bezahlt – über den Konsum von Produkten und Dienstleistungen, in denen die Kreditzinsen vollständig enthalten sind. Während alle konsumieren (je geringer das Einkommen, desto höher die Konsumneigung), fließen die Sparzinsen jenen zu, die das Vermögen besitzen. Berechnungen von Helmut Creutz zufolge bezahlen 80 bis 90 Prozent der Haushalte mehr – unsichtbare – Kreditzinsen über den Konsum, als sie an – sichtbaren - Sparzinsen erhalten.
  3. wirken Sparzinsen auch volkswirtschaftlich negativ, weil sie die Kredite verteuern. Systemisch vorteilhafter sind niedrige Spar- und Kreditzinsen, weil Unternehmen mehr (real) investieren, was mehr Arbeitsplätze schafft und die Arbeitseinkommen stärker steigen (weil die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften steigt). Systemisch und für die meisten Menschen sind Arbeitsplätze und Einkommen wichtiger als Sparzinsen.

Beim Entfall von Sparzinsen wären Kreditzinsen nur noch in dem Ausmaß nötig, dass die Bank ihre Betriebskosten und Kreditverluste decken kann. Bei ausreichender Größe könnte dies mit durchschnittlichen Kreditkosten von rund zwei Prozent erreicht werden.

Gemeinwohlprüfung

Bei der Kreditvergabe wird nicht nur die ökonomische Bonität der Kreditwerber geprüft, sondern auch der soziale und ökologische Mehrwert der Investitionsvorhaben. Während ökologisch und sozial wenig sensible Investitionen die höchsten Kreditkosten zu berappen haben, erhalten Projekte mit dem höchsten sozialen und ökologischen Mehrwert, z. B. Fair Trade oder Erneuerbare Energien, die günstigen Konditionen bis hin zum Null- oder sogar einem geringen Negativzinssatz. So entfaltet die Bank eine effektive Lenkungswirkung in Richtung nachhaltige Entwicklung.

Bildung zu Geld

Die Demokratische Bank ist nicht nur eine ökonomische Basis- und Universaldienstleisterin, sondern auch eine Bildungsinstitution, die Bewusstsein zum Thema Geld schafft. Den KundInnen sagt sie nicht „Lassen Sie ihr Geld für sich arbeiten“, was zu Wegschauen, zur Verantwortungslosigkeit und Gier führt, sondern erzieht sie hin zu Verantwortungsübernahme nach dem Motto: „Schauen Sie hin, was Ihr Geld bewegt, und bestimmen Sie mit!“ Auch werden Produkte nicht „gepusht“, sondern im Gegenteil die KundInnen zur Vorsicht geraten und zusätzlich umfassend beraten. Die kreditvergebenden Angestellten der Demokratischen Bank erhalten neben der ökonomischen auch eine humanistische Ausbildung.

Lobbying für Regulierung

Drittens setzt sich die Demokratische Bank für gesetzliche Regulierung und Konversion des gesamten Bankensektors ein. Hier können die Forderungen von Attac und anderen Organisationen und den alternativen Pionierbanken zusammenwirken. Eine mögliche Regulierung wäre, dass staatliche Unterstützungsleistungen wie a) Garantie der Spareinlagen, b) Refinanzierung durch die Zentralbank, c) Kreditaufnahme des Staates und d) Bankenrettung nur noch gemeinwohlorientierten Banken wie der Demokratischen Bank gewährt werden. Wenn die gewinnorientierten die Spareinlagen nicht garantieren könnten und keinen Zugang zur Zentralbank hätten, würde in Kürze die große Mehrheit aller Menschen zur Demokratischen Bank und vergleichbaren Instituten wechseln.

Demokratische Zentralbank

Schließlich sollte auch die Zentralbank ein Teil des „demokratischen Bankensystems“ und viel demokratischer organisiert werden als heute. Das könnte dreierlei bedeuten:

  • Die Entscheidungen in der Zentralbank fallen in demokratischen Gremien mit VertreterInnen aller Bevölkerungsschichten.
  • Geld kommt nicht nur als (zinsfreier) Kredit an gemeinwohlorientierte Banken in Umlauf, sondern auch in geringem Umfang als „Schöpfungsgeschenk“ an den Staat, das sich dieser nicht mehr teuer gegen Zinsen ausleihen muss. Gleichzeitig wird den Geschäftsbanken jede weitere Geldschöpfung verboten („Vollgeld“-Ansatz nach Josef Huber).
  • Die demokratischen Zentralbanken könnten die Kontrolle über den grenzüberschreitenden Kapitalverkehr – das so genannte Clearing – übernehmen. Das wäre das Ende von Steuerflucht, Zins-Arbitrage-Geschäften oder Ansteckung mit Instabilität durch finanziellen Giftmüllexport.
  • Die Zentralbanken könnten eine globale Währungskooperation mit stabilen Wechselkursen eingehen, wie es John Maynard Keynes schon 1944 in Bretton Woods vorgeschlagen, sich damit aber nicht durchgesetzt hatte.

Mitmachen

Die Gründungsvorbereitungen für die Demokratische Bank Österreich haben im Mai 2011 begonnen. Innerhalb weniger Wochen wuchs der Kreis der Mitarbeitswilligen auf mehrere hundert an. Es wurden acht Arbeitskreise eingerichtet, die sich im Koordinierungskreis abstimmen. Ein gemeinsamer Visionsprozess wurde im Februar abgeschlossen, es folgen der Strategieprozess und die Erstellung des Geschäftsplans. Die Einreichung bei der Finanzmarktaufsicht ist noch im Jahr 2011 geplant, die Genehmigung kann sechs bis zwölf Monate in Anspruch nehmen. Ziel ist, die Bank noch im Jahr 2012 zu starten.

Die Bank möchte von Beginn an flächendeckend präsent sein – Ziel ist eine Filiale in jedem Bundesland. Von dort aus könnten mobile AußendienstmitarbeiterInnen in die Betriebe, Haushalte und Bauernhöfe kommen, um die Kredite vor Ort zu vergeben. Die Regionalgruppen erheben schon jetzt die Bedürfnisse der zukünftigen KundInnen der Demokratischen Bank via Marktforschung. Das wiederum lässt sich gut mit der Sammlung des Gründungskapitals verbinden, von dem ein Teil für den Aufbau der regionalen Infrastruktur verwendet werden könnte.

Ab April werden Menschen aus dem In- und Ausland gesucht, die sich mit 1000 Euro am Gründungskapital der Bank beteiligen sowie mit einer Spende den Aufbau in den nächsten 1,5 Jahren finanzieren.

Die Demokratische Bank ist ein Strukturelement der „Gemeinwohl-Ökonomie“, eines alternativen Wirtschaftsmodells zu Kapitalismus und Kommunismus, das von einer wachsenden Gruppe von UnternehmerInnen ausgearbeitet wurde und bereits von rund 250 Unternehmen in sechs Staaten unterstützt wird. Mindestens 70 werden heuer die Gemeinwohl-Bilanz, das Herzstück des Modells, erstellen. Wer eine gute Gemeinwohl-Bilanz vorweisen kann, erhält bei der Demokratischen Bank einen günstigeren Kredit ...

--AKP-Redaktion 14:05, 11. Jan. 2013 (CET)

Quellen

  • Christian Felber ist freier Publizist, Universitätslektor und Mitbegründer von Attac Österreich. Letzte Buchveröffentlichung: „Die Gemeinwohl-Ökonomie. Das Wirtschaftsmodell der Zukunft.“

(aus AKP 3/2011, S. 39-41)

Weblinks

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