Anna May-Rychter und Bildungswissenschaften: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Anna von May-Rychter''' (* [[16. Februar|16. Februar]] [[1864]] in [[w:Regensburg|Regensburg]]; † [[9. April]] [[1954]] in [[Jerusalem]]) war eine deutsche [[Malerei|Malerin]] und [[Anthroposophin]], die vor allem durch ihre Aquarelle des [[Heiliges Land|Heiligen Landes]] bekannt wurde.
'''Bildungswissenschaften''' ist ein etwa seit 1968 vor allem in [[Österreich]], der [[Schweiz]], den Niederlanden und [[Südtirol]], aber auch in Deutschland gebräuchlicher Sammelbegriff für verschiedene [[Einzelwissenschaft|wissenschaftliche Disziplinen]], z. B. [[Bildungsökonomik|Bildungsökonomie]], [[Pädagogik]], [[Pädagogische Psychologie]] oder [[Pädagogische Soziologie]] ([[Bildungssoziologie]]), die sich im weitesten Sinne mit [[Bildung]] beschäftigen.


== Leben ==
Die [[Universität Klagenfurt|Alpen-Adria-Universität Klagenfurt]] in Österreich wurde 1970 als „Hochschule für Bildungswissenschaften“ gegründet und führte von 1975 bis 1993 den Namen „Universität für Bildungswissenschaften“. An einigen Universitäten ist der Begriff die [[Fakultät (Hochschule)|Fakultätsbezeichnung]], z. B. in [[Universität Duisburg-Essen|Duisburg-Essen]], [[Universität Koblenz-Landau|Koblenz-Landau]], [[Universität Klagenfurt|Klagenfurt]] und in [[Universität Bozen|Bozen]]. An anderen Universitäten steht die Bezeichnung „Bildungswissenschaften“ für ein eigenständiges [[Studienfach]], z. B. in [[FernUniversität Hagen|Hagen]], [[Universität Hannover|Hannover]], [[Universität Lüneburg|Lüneburg]], [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]], [[Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg|Magdeburg, Wien]] oder [[Universiteit Twente|Twente]], oder ist Bestandteil der [[Lehramtsstudium|Lehramtsausbildung]], z. B. in [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Bonn]], [[Technische Universität Dresden|Dresden]], [[Universität Leipzig|Leipzig]], [[Universität des Saarlands|Saarbrücken]] oder [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Mainz]]. In Baden-Württemberg wandelten sich die [[Pädagogische Hochschule|Pädagogischen Hochschulen]] in sogenannte "Zentren für Bildungswissenschaften" im Universitätsrang mit eigenständigem [[Promotion (Doktor)|Promotions-]] und [[Habilitation]]srecht. Sie betreiben Grundlagenforschung zum Phänomen "Bildung" und erarbeiten in Praxisanbindung Erkenntnisse, wie Bildungs-, Lehr- und Lernprozesse initiiert und vermittelt werden können. Das Aufgabenfeld erstreckt sich auch auf Felder wie die Gesundheits-, Kultur- und Medienbildung und betrifft alle Altersstufen von der Elementarpädagogik bis zur Erwachsenenfortbildung.<ref>[http://www.ph-bw.de Pädagogische Hochschulen Baden-Württemberg]</ref>


Anna May wurde 1864 in Regensburg als älteste Tochter von Heinrich von May geboren, der Leibarzt des Fürsten von [[w:Thurn und Taxis|Thurn und Taxis]] war. Auf Geheiß von [[w:Carl Theodor in Bayern|Herzog Carl Theodor in Bayern]] übersiedelte die Familie nach [[w:München|München]], wo Anna May von [[katholisch]]en Nonnen erzogen wurden und anschließend an der [[w:Akademie der Bildenden Künste München|Akademie der Bildenden Künste München]] u.a. bei [[w:Nikolaus Gysis|Nikolaus Gysis]] [[Malerei]] studierte. Hier lernte sie auch den polnischen Kunstmaler und [[Anthroposoph]]en [[Thaddäus Rychter]] kennen, mit dem sie dann ohne Trauschein zusammenlebte, da wegen seiner ebenfalls katholischen Herkunft eine Scheidung von seiner ersten Frau damals nicht in Frage kam.
Der Terminus weist im Gegensatz zur früheren, eher [[geisteswissenschaft]]lich geprägten Pädagogik auf den [[Interdisziplinarität|interdisziplinären]] und ganzheitlichen Charakter der Fragestellungen, Methoden, Untersuchungen und Studiengänge hin. Mit der Umbenennung von Studiengängen der Pädagogik in Bildungswissenschaft soll die [[Empirie|empirische]] Forschungsperspektive stärker betont werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Claudia Dabringer |url=https://www.diepresse.com/5282507/bildungswissenschaft-vornehmlich-weiblich |titel=Bildungswissenschaft vornehmlich weiblich |werk=Die Presse |hrsg= |datum=2017-09-08 |abruf=2021-11-02 |sprache=}}</ref>
 
Durch Thaddäus Rychter wurde Anna May mit der [[Anthroposophie]] bekannt. [[Rudolf Steiner]] gab ihr zusammen mit detaillierten Anweisungen bis hin zum Rahmen persönlich den Auftrag, das große „Triptychon vom Gral“<ref>[https://counselling-soniahomrich.blogspot.com/2014/07/anna-may-von-richter-rychter-grail_3.html Das Triptychon vom Gral], abgerufen am 24. April 2019</ref> zu malen, das ursprünglich für den [[Johannesbau]] in [[w:München|München]] und später für das  [[Erstes Goetheanum|Erste Goetheanum]] bestimmt war<ref>[https://www.margarethe-hauschka-schule.com/files/pool/downloads/Triptychon-Gral-Anna%20May-Rychter.pdf Triptychon vom Gral] (pdf)</ref>. Gemeinsam mit Thaddäus gehörte sie der Künstlergruppe ''„Aenigma“'' an, die das Triptychon [[1918]] in München ausstellte. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde das in der Hamburger [[Waldorfschule]] aufbewahrte Original durch Bomben zerstört. Ihre Nichte [[Margarethe Hauschka]] konnte später eine farbige Reproduktion auffinden.
 
[[1924]] übersiedelte Thaddäus Rychter mit Anna May nach [[Jerusalem]], da sie einen Auftrag erhalten hatte, Aquarelle der Heiligen Stätten anzufertigen. [[1939]] ging Thaddäus nach [[Wikipedia:Warschau|Warschau]], um dort eine Kirche malerisch auszugestalten. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen verliert sich 1941 seine Spur; er gilt seitdem als verschollen. Als Todesjahr wird 1943 angenommen.<ref name="S-H">Rudolf Steiner, Michael Howard, [https://books.google.com/books?id=JzwTunyluC4C&pg=PA156&lpg=PA156&dq=%22Tadeusz+Rychter%22+1873&source=bl&ots=Skvj3qvzW2&sig=HvjlaTrZ4IBjMnep7x1l2OVirIQ&hl=en&ei=rbeiTuCoMMagiALFs8z9Bg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CD0Q6AEwBQ#v=onepage&q=%22Tadeusz%20Rychter%22%201873&f=false  ''Art as spiritual activity: Rudolf Steiner's contribution to the visual arts.''] S. 156. ''SteinerBooks'', 1998, ISBN 0-88010-396-5</ref>
 
Anna May-Rychter blieb in Jerusalem, wo sie bis zu ihrem Tod in bescheidenen Verhältnissen in einem alten arabischen Haus mitten in der Stadt lebte. Seit den [[1930]]er-Jahren bildete sie den Mittelpunkt eines Kreises deutschsprachiger anthroposophisch interessierter Menschen, die sich hier wöchentlich trafen.
 
Im Alter von 90 Jahren starb Anna May-Rychter 1954 in Jerusalem.
 
2014 sponserten die Palestinian Heritage Foundation und der Jerusalem Fund eine Ausstellung von May-Rychters Aquarellen.<ref>''[https://www.thejerusalemfund.org/4407/jerusalem-watercolors Jerualem Watercolors]'', [https://www.thejerusalemfund.org thejerusalemfund.org], abgerufen am 2. September 2019</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Bildungswissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Bildungswissenschaften}}


* {{Biographie|1436||Anna von May-Rychter}}
== Weblinks ==
 
* [http://www.ph-bw.de Pädagogische Hochschulen Baden-Württemberg]
== Einzelnachweise ==


== Einzelbelege ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Bildungswissenschaften|!]]
[[Kategorie:Maler]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Frau]]

Aktuelle Version vom 4. Juni 2022, 01:45 Uhr

Bildungswissenschaften ist ein etwa seit 1968 vor allem in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Südtirol, aber auch in Deutschland gebräuchlicher Sammelbegriff für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, z. B. Bildungsökonomie, Pädagogik, Pädagogische Psychologie oder Pädagogische Soziologie (Bildungssoziologie), die sich im weitesten Sinne mit Bildung beschäftigen.

Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Österreich wurde 1970 als „Hochschule für Bildungswissenschaften“ gegründet und führte von 1975 bis 1993 den Namen „Universität für Bildungswissenschaften“. An einigen Universitäten ist der Begriff die Fakultätsbezeichnung, z. B. in Duisburg-Essen, Koblenz-Landau, Klagenfurt und in Bozen. An anderen Universitäten steht die Bezeichnung „Bildungswissenschaften“ für ein eigenständiges Studienfach, z. B. in Hagen, Hannover, Lüneburg, Freiburg, Magdeburg, Wien oder Twente, oder ist Bestandteil der Lehramtsausbildung, z. B. in Bonn, Dresden, Leipzig, Saarbrücken oder Mainz. In Baden-Württemberg wandelten sich die Pädagogischen Hochschulen in sogenannte "Zentren für Bildungswissenschaften" im Universitätsrang mit eigenständigem Promotions- und Habilitationsrecht. Sie betreiben Grundlagenforschung zum Phänomen "Bildung" und erarbeiten in Praxisanbindung Erkenntnisse, wie Bildungs-, Lehr- und Lernprozesse initiiert und vermittelt werden können. Das Aufgabenfeld erstreckt sich auch auf Felder wie die Gesundheits-, Kultur- und Medienbildung und betrifft alle Altersstufen von der Elementarpädagogik bis zur Erwachsenenfortbildung.[1]

Der Terminus weist im Gegensatz zur früheren, eher geisteswissenschaftlich geprägten Pädagogik auf den interdisziplinären und ganzheitlichen Charakter der Fragestellungen, Methoden, Untersuchungen und Studiengänge hin. Mit der Umbenennung von Studiengängen der Pädagogik in Bildungswissenschaft soll die empirische Forschungsperspektive stärker betont werden.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelbelege

  1. Pädagogische Hochschulen Baden-Württemberg
  2. Claudia Dabringer: Bildungswissenschaft vornehmlich weiblich. In: Die Presse. 8. September 2017, abgerufen am 2. November 2021.
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