Seelische Beobachtung und Theorie der Unternehmen: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Seelische Beobachtung''' ist eine [[geisteswissenschaft]]liche  (Geisteswissenschaft i.S.d. Anthroposophie) philosophische Methode, wie sie von Rudolf Steiner in seinen philosophischen Grundwerken entwickelt und angewandt wurde. Steiner gibt für sein Werk "Die Philosophie der Freiheit" an, daß es ein Forschungsresultat der "seelischen Beobachtung nach naturwissenschaftlicher Methode" sei. Diese Methode ist der [[Phänomenologie|phänomenologischen]] [[Methode]] [[Husserl]]s verwandt, wenn auch nicht identisch.
Unter '''Theorie der Unternehmung''', auch '''Theorie des Unternehmens''' oder '''Theorie der Firma''' (engl. ''theory of the firm''), versteht man verschiedene Modelle, die das [[Unternehmen]], seine Entstehung und Funktion sowie sein Verhalten am Markt zu erklären versuchen. Weder steht ein spezielles Modell hinter dem Begriff noch ist dieser klar von der ''Unternehmenstheorie'' abzugrenzen. Es existiert ein [[Betriebswirtschaftslehre|betriebswirtschaftlicher]] und ein [[Volkswirtschaftslehre|volkswirtschaftlicher]] Ansatz.<ref>[https://web.archive.org/web/20070212222251/http://perso.uni-lueneburg.de/index.php?id=67 Theorie der Unternehmung] – Artikel der Uni Lüneburg</ref>
In der [[Neoklassische Theorie|neoklassischen Theorie]] wurde die Existenz des Unternehmens vorausgesetzt. Es interagiert mit dem Markt, bestimmt Preise und Nachfrage und alloziert seine Ressourcen, um den [[Gewinn]] zu maximieren. Dabei kommt dem Preissystem eine bestimmende Funktion zu. Allerdings können damit die innere Struktur des Unternehmens und andere Faktoren, die auf die Entscheidungen einwirken, nicht erklärt werden. Heute fasst man daher nicht mehr lediglich die Prinzipien der [[Gewinnmaximierung]] unter dem Begriff ''Theorie der Unternehmung'' zusammen.<ref>[http://www2.uni-siegen.de/~vwlii/mikro/unternehmenstheorie.html Unternehmenstheorie]{{Toter Link|url=http://www2.uni-siegen.de/~vwlii/mikro/unternehmenstheorie.html |date=2019-05 |archivebot=2019-05-18 06:05:15 InternetArchiveBot }} – Artikel der [[Universität Siegen]]</ref> Vielmehr wird darunter die Gesamtheit von heterogenen Theorien unterschiedlicher Fachgebiete verstanden, die sich theoretisch mit der Unternehmung und ihrer Einbettung in Märkte oder einzelnen Aspekten davon befassen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.laub.uni-oldenburg.de/1824.html |wayback=20100921043624 |text=Theorie der Unternehmung |archiv-bot=2019-05-18 06:05:15 InternetArchiveBot }} – Literaturübersicht zum Thema „Theorie der Unternehmung“ der [[Carl von Ossietzky Universität Oldenburg|Uni Oldenburg]]</ref> Dazu gehören z.&nbsp;B. auch die Arbeiten aus der [[Organisationstheorie]] (wegweisend die Veröffentlichung von Richard M. Cyert und James G. March von 1963)<ref>R. M. Cyert, J. G. March: ''A Behavioral Theory of the Firm'', Wiley-Blackwell 1963.</ref>, [[Soziologie]] und [[Systemtheorie]] (z.&nbsp;B. [[Niklas Luhmann]]) sowie [[Wirtschaftspsychologie]]. Immer wichtiger werden auch Theorien des [[Corporate Governance]] zur Wirkung von Anreizstrukturen.


<blockquote>
== Betriebswirtschaftlich orientierte Unternehmenstheorien ==
"Die seelische Beobachtung des Erkenntnisvorgangs und der Bewußtseinsereignisse überhaupt wird oft mit einem 'Philosophieren' im Sinne eines schlußfolgernden Gebrauchs des Denkens verwechselt. Sie steht aber der naturwissenschaftlichen Forschungsweise entschieden näher als einer solchen Spekulation, da sie den Gedanken nur zur Ordnung und Durchdringung von Beobachtungen gebraucht. Da die Anwendung der forschenden Aufmerksamkeit in der methodischen Disziplinierung seelischer Beobachtung (des Beobachtens von Seelischem und Geistigem) heute weithin ungewohnt ist und man daher meist über keine Erfahrung auf dem Gebiet verfügt, ist jene Verwechslung verständlich. (...)
Der betriebswirtschaftliche Ansatz beschäftigt sich mit konkreten Ausgestaltungen eines Betriebs bzw. Unternehmens, also mit den spezifischen Merkmalsausprägungen und funktionalen Einheiten von Unternehmen. Zwar ist diese Perspektive, die heute keine isolierte Disziplin mehr darstellt, von der eher handlungs- und entscheidungsorientierten Theorie der [[Unternehmensführung]] und von der strategisch ausgerichteten [[Unternehmenspolitik]] abzugrenzen. Jedoch handelt man sich Probleme ein, wenn man die Psychologie der Unternehmensführung ganz von einer mikroökonomisch fundierten Unternehmenstheorie trennt, wie es [[Erich Gutenberg]] versuchte, der in den 1950er Jahren in der deutschen Betriebswirtschaftslehre den Begriff der Unternehmenstheorie maßgeblich prägte. Gutenberg arbeitete die Aufteilung der Verantwortungsbereiche zwischen Eigentümern und Management heraus, schloss jedoch die Psychologie der Unternehmensführung aus seiner Analyse aus. Diese Ansätze wurden seit den 1970er Jahren ergänzt durch Ansätze, die die Interaktionen in Mehrpersonenunternehmen und Teams sowie das [[Prinzipal-Agent-Theorie|Prinzipal-Agent-Problem]]<ref>Michael C. Jensen, William H. Meckling: ''Theory of the firm: Managerial behavior, agency costs and ownership structure.'' In: ''Journal of Financial Economics'', Vol. 3, Issue 4, Oktober 1976, S. 305–360.</ref> berücksichtigten oder sogar in den Mittelpunkt der Theorie des Unternehmens stellten.<ref>Josef Windsperger: ''Die Entwicklung der Unternehmenstheorie seit Gutenberg.'' In: Horst Albach, Egbert Eymann, Alfred Luhmer, Marion Steven (Hrsg.): ''Die Theorie der Unternehmung in Forschung und Praxis.'' Springer 2013, S. 147 ff.</ref> Hinzu kommen [[Ressourcentheorie|ressourcentheoretische]] Betrachtungen aus dem strategischen Management zur Erklärung von nachhaltigen [[Wettbewerbsvorteil]]en wie z.&nbsp;B. der ungleichgewichtstheoretische Ansatz von [[Edith Penrose]]<ref>E. Penrose: ''Theory of the Growth of the Firm.'' Wiley: New York 1959.</ref>: Statt Ressourcen auf Märkten einzukaufen, haben Unternehmen die Möglichkeit, immaterielle Werte wie Wissen selbst zu generieren. Seit den 1990er Jahren werden derartige Ansätze immer häufiger diskutiert, so etwa auch das Konzept der [[Dynamische Fähigkeiten von Unternehmen|Dynamic Capabilities]] von [[David J. Teece]].
</blockquote><blockquote>
Die seelische Beobachtung ist eine ''phänomenologische'' Methode, die nur solche Ausgangspunkte ihrer Untersuchung wählt, welche der Beobachtung unmittelbar zugänglich sind. (...)
</blockquote><blockquote>
Die seelische Beobachtung dringt wieder in das Erfahren der seelisch-geistigen Welt ein, deren Kenntnis der materialistischen Bewußtsseinsart verloren ging. Der Wiedereintritt in einen Bereich, der einer älteren Menschheit vertraut war, kann aber heute nicht mehr in der nicht mehr zeitgemäßen Weise der gläubigen oder durch Symbole vermittelten (wahrnehmungsartig empfangenden)
Zuwendung zum Göttlichen geschehen. Vielmehr ist die ... seelische Beobachtung eine Fähigkeit, welche durch die moderne naturwissenschaftliche Forschung erlangt wurde.:" (Witzenmann: Sinn und Sein, aus der Vorbemerkung, S. 7ff.)
</blockquote>


Grundsätzlich steht diese Fähigkeit zur seelischen Beobachtung heute jedem modernen Menschen im Sinne einer kulturell vermittelten Kompetenz zur Verfügung, nicht nur dem geschulten Naturwissenschaftler.
== Volkswirtschaftlich orientierte Unternehmenstheorien ==
Die volkswirtschaftliche Theorie der Unternehmen betrachtet Unternehmen vor allem im Rahmen ihrer Marktbeziehungen und stellt grundlegende Fragen der Art: Was ist eine Unternehmung? Warum gibt es überhaupt Unternehmungen? Wie sind sie strukturiert und wie ziehen sie ihre Grenzen? Was ist ein Unternehmer? Sie befasst sich mit der Rolle der Unternehmung für das wirtschaftliche Gleichgewicht, für die [[Ressourcenallokation]] und den [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerb]]<ref>[http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/theorie-der-unternehmung.html Theorie der Unternehmung] – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon</ref> und hinterfragt, ob die von der [[Mikroökonomie|mikroökonomischen Theorie]] unterstellten Prämissen tatsächlich für alle [[Wirtschaftssubjekt]]e gelten (z.&nbsp;B. die Annahmen einer vollkommenen Voraussicht oder fehlender Informationsmonopole). Außerdem beschäftigt sie sich mit den Formen der Unternehmung in nicht vom Markt dominierten Wirtschaftssystemen und mit der Frage, unter welchen Bedingungen Marktstrukturen oder Hierarchien effizienter sind und welche Anreize sie implizieren. Dabei nimmt sie immer mehr Anregungen der [[Institutionenökonomik]] auf.


== Einflüsse der Institutionenökonomik ==
[[Ronald Coase]] wies bereits in den 1930er Jahren auf die Bedeutung der [[Transaktionskosten]] und ihr Verhältnis zu den [[Hierarchie]]-(Bürokratie- und internen Kontroll-)kosten für die Strukturierung und Abgrenzung der Unternehmen untereinander hin.<ref>R. H. Coase: ''The Nature of the Firm.'' In: ''Economica.'' New Series, Vol. 4, No. 16 (November 1937), S. 386–405.</ref> Dieser Ansatz ist seit den 1980er Jahren eng mit der Entwicklung der jüngeren Unternehmenstheorie verbunden, die sich der Analyse der konkreten Kooperations- und Vernetzungsformen der Unternehmen in einer sich globalisierenden Weltwirtschaft zuwendet.<ref>Ulrich Mill, Hans-Jürgen Weißbach: ''Vernetzungswirtschaft.'' In: Thomas Malsch, Ulrich Mill (Hrsg.): ''ArBYTE. Modernisierung der Industriesoziologie.'' Sigma: Berlin 1992, S. 315–342.</ref> Dabei nimmt sie immer mehr Anregungen der [[Institutionenökonomik]] auf.<ref>Utz Krüsseberg: ''Theorie der Unternehmung und Institutionenökonomik: Die Theorie der Unternehmung im Spannungsfeld zwischen neuer Institutionenökonomik, ordnungstheoretischem Institutionalismus und Marktprozeßtheorie.'' Physica: Heidelberg 2013.</ref> So erklärt [[Oliver E. Williamson]] die Beschränkungen des Größenwachstums von Unternehmen aus dem Anstieg der Delegationskosten (der Kosten einer Entscheidung von geringerer Qualität, die durch das Einschalten von Agenten entstehen). Damit finden Aspekte wie [[Risiko]] und [[Vertrauen]] Eingang in die unternehmenstheoretische Diskussion.<ref>Oliver E. Williamson: ''The Economic Institutions of Capitalism: Firms, Markets, Relational Contracting.'' Free Press 1985; deutsch: Oliver E. Williamson: ''Die ökonomischen Institutionen des Kapitalismus. Unternehmen, Märkte, Kooperationen.'' Tübingen 1990.</ref>


In 'Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung' gibt Rudolf Steiner den Ursprung der [[Methodologie]] an, die die anzuwendende Methode genauer bestimmt. Sie ist dem Forschen [[Schiller]]s abgelesen:
== Kritik ==
[[Klaus Brockhoff]] gibt demgegenüber zu bedenken, dass eine umfassende Theorie der Unternehmung heute entweder aussagenleer bliebe oder eine derart hohe Komplexitätsstufe erreiche, dass sie eine Handhabung unmöglich mache.<ref>Klaus Brockhoff: ''Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und Geschichte: Eine Skizze'', Gabler, 2. Auflage, 2006, Seite 69, ISBN 3834925764</ref> Andere Autoren weisen auf die Beliebigkeit der institutionenökonomischen Erklärungen hin, der gegenüber die Mikroökonomik immerhin auf einer stabilen Grundlage beruhe. Sie bestreite ebenso wenig wie die Prinzipal-Agent-Theorie, dass Akteure nicht dauerhaft gegen ihre Interessen handelten; doch im Gegensatz dazu suche die Institutionenökonomik zu schnell nach rationalen Rekonstruktionen für das Verhalten: Selbst Verhalten gegen die eigenen Interessen (z.&nbsp;B. Wegwerfen von Geld und andere Formen der Verschwendung) könne der Institutionenökonomik zufolge rational sein, wenn es der Informationsübertragung (z.&nbsp;B. zwecks Reputationssteigerung) diene. Damit gehe die Unterscheidung zwischen rationalem und irrationalem Handeln verloren.<ref>Sabine Altiparmak: ''Institutionelle Unternehmenstheorie und unvollständige Faktormärkte.'' Springer 2003, S. 5.</ref>


<blockquote>
== Siehe auch ==
"Damit ist zugleich  gerechtfertigt,  warum  wir  unsere  Ausführungen  als  auf
* {{WikipediaDE|Theorie der Unternehmung}}
Grundlage  der Goethe-Schillerschen Weltanschauung  erbaut bezeichnen.  Sie  wollen  das  wissenschaftliche  Denken  Goethes
nach jener Methode betrachten, für die Schiller das Vorbild geliefert hat. Goethes Blick ist auf die Natur und das Leben gerichtet;  und  die  Betrachtungsweise,  die  er  dabei  befolgt, soll der Vorwurf (der Inhalt) für  unsere Abhandlung sein;  Schillers Blick ist auf Goethes Geist gerichtet; und die Betrachtungsweise, die er dabei befolgt, soll das Ideal unserer Methode sein." {{G|002|008}}
</blockquote>


Eine ausgearbeitete Methodologie der 'seelischen Beobachtung' gibt es indessen bisher nicht. Weder Schiller, noch Steiner und später Witzenmann haben die Methode selbst einer eingehenderen Explikation unterzogen.
== Literatur ==
 
* Erich Gutenberg: ''Die Unternehmung als Gegenstand betriebswirtschaftlicher Theorie'', Gabler: Wiesbaden; ND der Habil.-schrift von 1929 (1997), ISBN 3409122184
<blockquote>
* Horst Albach: ''Zur Theorie der Unternehmung: Schriften und Reden von Erich Gutenberg. Aus dem Nachlaß'', Springer, Berlin; 1989, ISBN 3540504605
"Man muß demnach erst einmal festhalten: genau genommen wird der Steinersche Begriff der "Denk-Beobachtung" von Witzenmann weder behandelt noch geklärt. Er klärt seine eigene, explizit ausgeübte Methode nicht; untersucht auch nicht Steiners Aussagen zu dieser Methode. Dieses Resultat gilt es besonders zu betonen angesichts der Tatsache, daß Witzenmanns Aufsatz<ref>Herbert Witzenmann, Intuition und Beobachtung, in: ders. Intuition und Beobachtung, Teil 1. Stuttgart 1977, S. 73 ff. Dieser Aufsatz, der hier mit Ergänzungen und Änderungen neu abgedruckt wird, erschien erstmals in der Zeitschrift "Die Drei«, 1948, 6. 72</ref> durch einen Literaturverweis in seiner Schrift "Die Philosophie der Freiheit als Grundlage künstlerischen Schaffens" (S. 40) im Zusammenhang mit der Frage nach dem Wesen der "seelischen Beobachtung" ausdrücklich hervorgehoben wird. Alles, was wir dort über die  Methode der "seelischen Beobachtung" des Denkens im engeren Sinne erfahren, beschränkt sich weitgehend auf zwei kaum aussagefähige Sätze in einer Anmerkung." (Muschalle:  Rudolf Steiners Begriff der Denk-Beobachtung (Stand 12.07.01) Kapitel 6.6 Herbert Witzenmann<ref>http://www.studienzuranthroposophie.de/14AporieKap6.6.html</ref>)
* Helmut Koch: ''Neuere Entwicklungen in der Unternehmenstheorie: Erich Gutenberg zum 85. Geburtstag'', Springer, Berlin 2013
</blockquote>
Gemeint ist folgender Satz in der Anmerkung in dem Aufsatz 'Intuition und Beoachtung' (Lit: Intuition und Beobachtung, TL 1, S. 83):
<blockquote>
"Das Denken kann nicht, wie es die materialistischen Denker anstreben, »durch einen bloßen Beobachtungsprozeß« in derselben Art wie die anderen Gegenstände des Weltinhaltes gefunden werden. Vielmehr entzieht es sich der »normalen Beobachtung« und ist nur einem »Ausnahmezustand« des Beobachtens, nämlich der Intuition zugänglich." (Diese Anmerkung Witzenmanns hat einen Bezug zu einer Passage in der 'Philosophie der Freiheit', (Ausgabe 1921, S. 45))
</blockquote>
 
Allerdings hat man es hier mit der Frage zu tun, wie das ''Denken'' der seelischen Beobachtung zugänglich ist. Durch einen "Ausnahmezustand" des Beobachtens, durch "Intuition". Es ist dabei fraglich, ob die seelische Beobachtung als Methode mit einem solchen 'Beobachten im Ausnahmezustand' bzw. Intuition gleichzusetzen ist, oder ob sie angesichts des Gegenstandes "Denken" in dem ''Modus'' "Ausnahmezustand" beobachtet. Das Denken ist nicht der einzige Gegenstand der seelischen Beobachtung. Gegenstand der Methode sind ganz allgemein das Seelische und Geistige, im Unterschied zur Natur.
 
<blockquote>
"Die seelische Beobachtungsfähigkeit selbst ist nämlich (dies zeigt sich, wenn man sie auf sich selbst anwendet) das Wesenhafte dessen, was man Gewissen nennt. (...) Die seelische Beobachtung ist ''Denkblick'', innere Blickfähigkeit. Mit dieser können wir die Gebilde des Denkens unmittelbar, die übrigen Wahrnehmungen mittelbar beobachten. (Auch Gefühle werden - nicht jedoch ihre geistigen Urbilder - mittelbar beobachtet.) Wenn man von [[Aufmerksamkeit]] spricht, meint man den Denkblick. Dieser ist die in sich zurückgestaute Denkaktivitität. Als hervorbringender ''Denkakt'' verschmilzt diese Denkaktivität (im Gegensatz zu dem an sich haltenden und im Abstand verbleibenden Denkblick) mit den Denkinhalten. Der Denkblick ist die zurückgestaute, der Denkakt die in die Denkinhalte überfließenden Denkaktivität. In beiden Fällen handelt es sich um Erscheinungs- und Ausdrucksformen des ''Denkwillens''. (Lit.: Witzenmann: Das sokratische Motiv, S.32)
</blockquote>
 
Die Art und Qualität des modernen Forschens, das typische methodische Vorgehen, wie es sich paradigmatisch im naturwissenschaftlichen Forschen zeigt, sind auch Definitionsmerkmale der 'seelischen Beobachtung'. Sie unterscheidet sich von der naturwissenschaftlichen Forschungsmethode unter ''diesem'' Aspekt lediglich darin, daß sie eine Modifikation dahingehend erfährt, dem besonderen Gegenstandsgebiet "Seele und Geist" angemessen zu sein.
 
Es ist sogar fraglich, ob Steiner mit der Formulierung "seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode" überhaupt etwas anderes als das moderne forschende Beobachten, (das z.B. auch im Alltag stattfinden kann, wenn man andere Menschen oder Situationen beobachtet, um sie einzuschätzen), gemeint hat, und zusätzlich den besonderen Gegenstand hervorheben wollte, der ja bekanntlich Materialisten als nicht existent gilt: Beobachtungsresultate auf dem Gebiet des Seelischen.
 
Die Formulierung bringt den Anspruch strenger Wissenschaftlichkeit zum Ausdruck, trotzdem es sich um ein besonderes Forschungsgebiet handelt, dessen Existenz dem Common Sense zweifelhaft ist, oder, wenn Seele und Geist als existent zugegeben werden, bezweifelt wird, daß auf dem Gebiet des Seelischen und Geistigen streng wissenschaftlich nach dem Vorbild der modernen Naturwissenschaften geforscht werden könne. Im Titel der 1. Auflage der 'Philosophie der Freiheit' heißt es übrigens lediglich "Beobachtungs-Resultate nach naturwissenschaftlicher Methode". Das Wort 'seelisch' ist ein Zusatz der Neuauflage 1918.


<blockquote>
== Weblinks ==
"Zum Seelischen können wir uns
* [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/theorie-der-unternehmung.html Theorie der Unternehmung] – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
nicht in derselben Art fragend mit dem gewöhnlichen Bewußtsein
* [http://mlecture.uni-bremen.de/ml/index.php?option=com_content&view=article&id=107 Theorie der Unternehmung] – Videomitschnitte der Vorlesungsreihe an der [[Universität Bremen]] von Prof. Dr. Jörg Freiling
stellen, wie zur Natur. Dieses Seelische läuft in
* [http://www.finance.uni-frankfurt.de//wp/767.pdf Reinhard H. Schmidt Erich Gutenberg und die Theorie der Unternehmung] – Ausführlicher Artikel über Gutenberg's Theorie der Unternehmung mit Ausblicken, PDF bei der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Uni Frankfurt am Main]]
uns ab. Wir können es bloß erfahren, bloß erleben. Aber
wir werden nichts gewinnen, wenn wir das, was uns schon
bekannt ist, dann so gliedern, wie wir gesetzmäßig die Natur
gliedern, um zu einer Naturwissenschaft zu kommen.
Dieses seelische Erleben, wie es im gewöhnlichen Alltagsdasein
auftritt, kann man erleben; aber es ist eigentlich,
indem man es so erlebt, kein Anlaß da, es in derselben
Weise zu behandeln wie die Naturtatsachen. Diese führen
auf Schritt und Tritt sozusagen ins Unbekannte, während
wir im seelischen Erleben unmittelbar drinnenstehen. Man
muß sich schon an der Naturwissenschaft selbst gewisse
Fragestellungen anerziehen, wenn man dem seelischen Erleben
gegenüber eine ähnliche '''Methode''' anwenden will, wie
sie in der Naturwissenschaft üblich ist.
Man könnte nun sagen: Der Natur gegenüber ist der
Beobachter als selbstverständliche Außenpersönlichkeit gegeben;
dem seelischen Erleben steht kein Beobachter gegenüber. Daher verzweifelten manche Leute überhaupt an einer
Möglichkeit, das seelische Leben zu beobachten, weil sie sich
gar nicht vorstellen konnten, wie die Spaltung sich vollziehen
könnte: daß man zu gleicher Zeit den Ablauf des
Seelenlebens hat und dennoch Beobachter ist.
Das ist es aber gerade, dieses sonderbare Paradoxon, was
eintreten muß, um eine Seelenwissenschaft, die sich der Naturwissenschaft
zur Seite stellen kann, ich mochte sagen, im
Geiste der Forderungen der Naturwissenschaft wieder erstehen
zu lassen. Die Frage nach dem Beobachter des seelischen
Lebens muß ernst, muß in ihrer vollen Bedeutung
und Tiefe genommen werden. Dasjenige, was in uns lebt,
kann dieses Seelische nicht unmittelbar beobachten. Wenn
der Naturforscher, der das Ideal naturwissenschaftlicher
Anschauung in der Gegenwart erfüllen will, in seiner Vorstellungsweise
alles absondert, was Seele ist, wenn er gewissermaßen
das Seelische ganz zurücktreten läßt, so muß
der Seelenforscher heute den gerade entgegengesetzten Weg
gehen: Er muß nun nichts absondern von den seelischen Erlebnissen,
sondern er muß etwas hereinholen in diese seelischen
Erlebnisse; er muß diese seelischen Erlebnisse mit
etwas durchdringen, was im gewöhnlichen Bewußtsein nicht
da ist. Gerade den entgegengesetzten Weg muß der Seelenforscher
gehen! Weil Naturwissenschaft groß geworden ist
auf ihrem Wege, muß der Seelenforscher diesen entgegengesetzten
Weg gehen. Die große, bedeutungsvolle Frage
entsteht: Wie kann dieser Weg gefunden werden?" {{G|073|14}}f. (1918)
</blockquote>
<blockquote>
"Klar muß man sich von vornherein bei der anthroposophisch
orientierten Seelenwissenschaft sein, daß man mit
dem Bewußtsein, das unseren Alltag erfüllt, das auch in
der gewöhnlichen naturwissenschaftlichen Forschung üblich
ist, wie ich schon angeführt habe, nicht auskommt. Seelenwissenschaft
wird eine Bewußtseinsfrage werden. Und als
solche Bewußtseinsfrage habe ich diese Seelenwissenschaft
in meinem vor einem Jahre erschienenen Buche «Vom Menschenrätsel
» behandelt: Wenn die Seele so, wie sie im gewöhnlichen
Erleben ihren eigenen Erfahrungen gegenübersteht,
von diesen Erfahrungen im Grunde nichts wissen
kann - wenn sie sie nur erleben kann, wie man die äußere
Natur, bevor man ein naturwissenschaftliches Bild von ihr
hat, erlebt -, so deutet das schon darauf hin, daß diese Seele
mit sich Veränderungen vornehmen muß, wenn sie ihre eigenen
Tatsachen beobachten will. Das wird manche Schwierigkeiten
geben gegenüber der herrschenden Denkweise der
Gegenwart. Diese geht dahin, an die Seele ja nicht zu rühren,
sie so zu lassen, wie man sie gewissermaßen, wie man
etwa sagt, «aus den Händen der Natur selbst» erhalten hat,
und in der Wissenschaft an dasjenige, was da in ihr lebt,
anzuknüpfen. Seelenwissenschaft wird aber aus den tieferen
Quellen, die für das gewöhnliche Erleben verborgen
sind, Kräfte heraufholen müssen, durch die andere '''Beobachtungsmethoden''',
andere Vorstellungsarten entstehen,
als sie im gewöhnlichen Leben da sind." {{G|073|16}} (1918)
</blockquote>


Der Forscher muß etwas hereinholen in das Forschungsgebiet, es mit ihm durchdringen, mit etwas, das im gewöhnlichen Bewußtsein nicht vorhanden ist. Die Seele muß mit sich Veränderungen vornehmen, um das Seelische erforschen zu können. Die weiteren Ausführungen in GA 73 legen dann nahe, daß es sich um Organbildung handeln muß.
== Einzelnachweise ==
<references />


Damit ist ein wichtiger zentraler Aspekt der 'seelischen Beobachtung' als Methode benannt: Sie muß, sofern noch nicht vorhanden, sich das Beobachtungsorgan erst schaffen. Daraus erschließt sich auch die Bezeichnung als 'seelische' Beobachtung: Sie ist Beobachtung des Seelischen mittels der Seele als einem Organ.
[[Kategorie:Theorie der Unternehmen|!]]
== Nachweise ==
{{Wikipedia}}
<references/>
== Literatur ==
*[[Herbert Witzenmann]], ''Intuition und Beobachtung. Das Erfassen des Geistes im Erleben des Denkens, TL 1'', 1992, Gideon-Spicker-Verlag (zurerst Freies Geistesleben), ISBN 3857042079
*Herbert Witzenmann, ''Intuition und Beobachtung. Befreiung des Erkennens, Erkennen der Freiheit, TL 2'', 1992, Gideon-Spicker-Verlag (zurerst Freies Geistesleben), ISBN 3857042087
* Herbert Witzenmann, ''Sinn und Sein. Der gemeinsame Ursprung von Gestalt und Bewegung'', Verlag Freies Geistesleben, 1989, ISBN 3772508723
*[[Michael Muschalle]]: ''Studien zur Anthroposophie Bd. 1: Beobachtung des Denkens bei Rudolf Steiner'', Books on Demand, ISBN 3833492287
*Michael Muschalle: ''Studien zur Anthroposophie Bd. 2: Studien zur Erkenntnistheorie und Freiheitsphilosophie Rudolf Steiners'', Books on Demand, 2007, ISBN 3837012905
*Rudolf Steiner: ''Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung''. 8. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2002, ISBN 3-7274-0020-X; '''Tb 629''', ISBN 978-3-7274-6290-0 {{Schriften|002}}
*Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4; '''Tb 627''', ISBN 978-3-7274-6271-9 {{Schriften|004}}
#Rudolf Steiner: ''Die Ergänzung heutiger Wissenschaften durch Anthroposophie'', [[GA 73]] (1987), ISBN 3-7274-0730-1
{{GA}}
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]][[Kategorie:Wissenschaftstheorie]][[Kategorie:Wissenschaft]][[Kategorie:Phänomenologie]][[Kategorie:Philosophie]][[Kategorie:Philosophie und Anthroposophie]]

Version vom 13. April 2021, 01:13 Uhr

Unter Theorie der Unternehmung, auch Theorie des Unternehmens oder Theorie der Firma (engl. theory of the firm), versteht man verschiedene Modelle, die das Unternehmen, seine Entstehung und Funktion sowie sein Verhalten am Markt zu erklären versuchen. Weder steht ein spezielles Modell hinter dem Begriff noch ist dieser klar von der Unternehmenstheorie abzugrenzen. Es existiert ein betriebswirtschaftlicher und ein volkswirtschaftlicher Ansatz.[1]

In der neoklassischen Theorie wurde die Existenz des Unternehmens vorausgesetzt. Es interagiert mit dem Markt, bestimmt Preise und Nachfrage und alloziert seine Ressourcen, um den Gewinn zu maximieren. Dabei kommt dem Preissystem eine bestimmende Funktion zu. Allerdings können damit die innere Struktur des Unternehmens und andere Faktoren, die auf die Entscheidungen einwirken, nicht erklärt werden. Heute fasst man daher nicht mehr lediglich die Prinzipien der Gewinnmaximierung unter dem Begriff Theorie der Unternehmung zusammen.[2] Vielmehr wird darunter die Gesamtheit von heterogenen Theorien unterschiedlicher Fachgebiete verstanden, die sich theoretisch mit der Unternehmung und ihrer Einbettung in Märkte oder einzelnen Aspekten davon befassen.[3] Dazu gehören z. B. auch die Arbeiten aus der Organisationstheorie (wegweisend die Veröffentlichung von Richard M. Cyert und James G. March von 1963)[4], Soziologie und Systemtheorie (z. B. Niklas Luhmann) sowie Wirtschaftspsychologie. Immer wichtiger werden auch Theorien des Corporate Governance zur Wirkung von Anreizstrukturen.

Betriebswirtschaftlich orientierte Unternehmenstheorien

Der betriebswirtschaftliche Ansatz beschäftigt sich mit konkreten Ausgestaltungen eines Betriebs bzw. Unternehmens, also mit den spezifischen Merkmalsausprägungen und funktionalen Einheiten von Unternehmen. Zwar ist diese Perspektive, die heute keine isolierte Disziplin mehr darstellt, von der eher handlungs- und entscheidungsorientierten Theorie der Unternehmensführung und von der strategisch ausgerichteten Unternehmenspolitik abzugrenzen. Jedoch handelt man sich Probleme ein, wenn man die Psychologie der Unternehmensführung ganz von einer mikroökonomisch fundierten Unternehmenstheorie trennt, wie es Erich Gutenberg versuchte, der in den 1950er Jahren in der deutschen Betriebswirtschaftslehre den Begriff der Unternehmenstheorie maßgeblich prägte. Gutenberg arbeitete die Aufteilung der Verantwortungsbereiche zwischen Eigentümern und Management heraus, schloss jedoch die Psychologie der Unternehmensführung aus seiner Analyse aus. Diese Ansätze wurden seit den 1970er Jahren ergänzt durch Ansätze, die die Interaktionen in Mehrpersonenunternehmen und Teams sowie das Prinzipal-Agent-Problem[5] berücksichtigten oder sogar in den Mittelpunkt der Theorie des Unternehmens stellten.[6] Hinzu kommen ressourcentheoretische Betrachtungen aus dem strategischen Management zur Erklärung von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen wie z. B. der ungleichgewichtstheoretische Ansatz von Edith Penrose[7]: Statt Ressourcen auf Märkten einzukaufen, haben Unternehmen die Möglichkeit, immaterielle Werte wie Wissen selbst zu generieren. Seit den 1990er Jahren werden derartige Ansätze immer häufiger diskutiert, so etwa auch das Konzept der Dynamic Capabilities von David J. Teece.

Volkswirtschaftlich orientierte Unternehmenstheorien

Die volkswirtschaftliche Theorie der Unternehmen betrachtet Unternehmen vor allem im Rahmen ihrer Marktbeziehungen und stellt grundlegende Fragen der Art: Was ist eine Unternehmung? Warum gibt es überhaupt Unternehmungen? Wie sind sie strukturiert und wie ziehen sie ihre Grenzen? Was ist ein Unternehmer? Sie befasst sich mit der Rolle der Unternehmung für das wirtschaftliche Gleichgewicht, für die Ressourcenallokation und den Wettbewerb[8] und hinterfragt, ob die von der mikroökonomischen Theorie unterstellten Prämissen tatsächlich für alle Wirtschaftssubjekte gelten (z. B. die Annahmen einer vollkommenen Voraussicht oder fehlender Informationsmonopole). Außerdem beschäftigt sie sich mit den Formen der Unternehmung in nicht vom Markt dominierten Wirtschaftssystemen und mit der Frage, unter welchen Bedingungen Marktstrukturen oder Hierarchien effizienter sind und welche Anreize sie implizieren. Dabei nimmt sie immer mehr Anregungen der Institutionenökonomik auf.

Einflüsse der Institutionenökonomik

Ronald Coase wies bereits in den 1930er Jahren auf die Bedeutung der Transaktionskosten und ihr Verhältnis zu den Hierarchie-(Bürokratie- und internen Kontroll-)kosten für die Strukturierung und Abgrenzung der Unternehmen untereinander hin.[9] Dieser Ansatz ist seit den 1980er Jahren eng mit der Entwicklung der jüngeren Unternehmenstheorie verbunden, die sich der Analyse der konkreten Kooperations- und Vernetzungsformen der Unternehmen in einer sich globalisierenden Weltwirtschaft zuwendet.[10] Dabei nimmt sie immer mehr Anregungen der Institutionenökonomik auf.[11] So erklärt Oliver E. Williamson die Beschränkungen des Größenwachstums von Unternehmen aus dem Anstieg der Delegationskosten (der Kosten einer Entscheidung von geringerer Qualität, die durch das Einschalten von Agenten entstehen). Damit finden Aspekte wie Risiko und Vertrauen Eingang in die unternehmenstheoretische Diskussion.[12]

Kritik

Klaus Brockhoff gibt demgegenüber zu bedenken, dass eine umfassende Theorie der Unternehmung heute entweder aussagenleer bliebe oder eine derart hohe Komplexitätsstufe erreiche, dass sie eine Handhabung unmöglich mache.[13] Andere Autoren weisen auf die Beliebigkeit der institutionenökonomischen Erklärungen hin, der gegenüber die Mikroökonomik immerhin auf einer stabilen Grundlage beruhe. Sie bestreite ebenso wenig wie die Prinzipal-Agent-Theorie, dass Akteure nicht dauerhaft gegen ihre Interessen handelten; doch im Gegensatz dazu suche die Institutionenökonomik zu schnell nach rationalen Rekonstruktionen für das Verhalten: Selbst Verhalten gegen die eigenen Interessen (z. B. Wegwerfen von Geld und andere Formen der Verschwendung) könne der Institutionenökonomik zufolge rational sein, wenn es der Informationsübertragung (z. B. zwecks Reputationssteigerung) diene. Damit gehe die Unterscheidung zwischen rationalem und irrationalem Handeln verloren.[14]

Siehe auch

Literatur

  • Erich Gutenberg: Die Unternehmung als Gegenstand betriebswirtschaftlicher Theorie, Gabler: Wiesbaden; ND der Habil.-schrift von 1929 (1997), ISBN 3409122184
  • Horst Albach: Zur Theorie der Unternehmung: Schriften und Reden von Erich Gutenberg. Aus dem Nachlaß, Springer, Berlin; 1989, ISBN 3540504605
  • Helmut Koch: Neuere Entwicklungen in der Unternehmenstheorie: Erich Gutenberg zum 85. Geburtstag, Springer, Berlin 2013

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Theorie der Unternehmung – Artikel der Uni Lüneburg
  2. Unternehmenstheorie@1@2Vorlage:Toter Link/www2.uni-siegen.de (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven) – Artikel der Universität Siegen
  3. Theorie der Unternehmung (Memento vom 21. September 2010 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) – Literaturübersicht zum Thema „Theorie der Unternehmung“ der Uni Oldenburg
  4. R. M. Cyert, J. G. March: A Behavioral Theory of the Firm, Wiley-Blackwell 1963.
  5. Michael C. Jensen, William H. Meckling: Theory of the firm: Managerial behavior, agency costs and ownership structure. In: Journal of Financial Economics, Vol. 3, Issue 4, Oktober 1976, S. 305–360.
  6. Josef Windsperger: Die Entwicklung der Unternehmenstheorie seit Gutenberg. In: Horst Albach, Egbert Eymann, Alfred Luhmer, Marion Steven (Hrsg.): Die Theorie der Unternehmung in Forschung und Praxis. Springer 2013, S. 147 ff.
  7. E. Penrose: Theory of the Growth of the Firm. Wiley: New York 1959.
  8. Theorie der Unternehmung – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
  9. R. H. Coase: The Nature of the Firm. In: Economica. New Series, Vol. 4, No. 16 (November 1937), S. 386–405.
  10. Ulrich Mill, Hans-Jürgen Weißbach: Vernetzungswirtschaft. In: Thomas Malsch, Ulrich Mill (Hrsg.): ArBYTE. Modernisierung der Industriesoziologie. Sigma: Berlin 1992, S. 315–342.
  11. Utz Krüsseberg: Theorie der Unternehmung und Institutionenökonomik: Die Theorie der Unternehmung im Spannungsfeld zwischen neuer Institutionenökonomik, ordnungstheoretischem Institutionalismus und Marktprozeßtheorie. Physica: Heidelberg 2013.
  12. Oliver E. Williamson: The Economic Institutions of Capitalism: Firms, Markets, Relational Contracting. Free Press 1985; deutsch: Oliver E. Williamson: Die ökonomischen Institutionen des Kapitalismus. Unternehmen, Märkte, Kooperationen. Tübingen 1990.
  13. Klaus Brockhoff: Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und Geschichte: Eine Skizze, Gabler, 2. Auflage, 2006, Seite 69, ISBN 3834925764
  14. Sabine Altiparmak: Institutionelle Unternehmenstheorie und unvollständige Faktormärkte. Springer 2003, S. 5.
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