Rudy Vandercruysse und Arachne: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Rudy Vandercruysse''' (* 1949 in Izegem) ist ein aus Belgien stammender Psychologe, Philosoph, Psychotherapeut und Anthroposoph.
[[Datei:Pur 12 aracne.jpg|miniatur|350px|Arachne<br />Illustration von [[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]] für [[Dante Alighieri|Dantes]] [[Göttliche Komödie/Purgatorio|Purgatorio 12]] (1861)]]


Themen denen er seine Aufmerksamkeit widmet, sind u.a. die [[Spirituelle Psychologie]] und [[Biographiearbeit|karmische Biographiebetrachtungen]].
'''Arachne''' ({{ELSalt|ἀράχνη}} ''{{lang|grc-lat|aráchnē}}'', „Spinne“) ist eine Gestalt der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]]. Die begabte, aber hochmütige [[Wikipedia:Weber|Weber]]in wurde von [[Athene]] – [[Wikipedia:Griechische Götter|griechische Göttin]] u.&nbsp;a. der Kunst, des Handwerks und der Handarbeit – zu einem Wettstreit auf dem Gebiet der [[Wikipedia:Weben|Web]][[Wikipedia:Angewandte Kunst|kunst]] herausgefordert, den sie mit Bravour meisterte. Dies erzürnte die [[Olympische Götter|Olympierin]] derart, dass sie ihre sterbliche Konkurrentin schließlich in eine [[Wikipedia:Webspinnen|Webspinne]] verwandelte. [[Dante Alighieri|Dante]] erwähnt sie in seiner «[[Göttliche Komödie|Göttlichen Komödie]]» (Inf. 17, Purg. 12). Sie kann als Bild für das zum bloß [[intellekt]]uellen [[ahrimanisch]]en Spintisieren verkommenen Gedankenwebens angesehen werden.


== Biographie ==
Die Arachne-[[Mythos|Sage]] ist eine späte Beigabe zur [[Wikipedia:Klassische Mythologie|griechisch-römischen Mythologie]].


Rudy Vandercruysse studierte [[Psychologie]] und [[Philosophie]] an der Universität Löwen. 1975-1979 kam eine Psychotherapie-Ausbildung dazu. Anfang 1980 war er Mitbegründer einer Volkshochschule auf [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Basis in Antwerpen (Belgien). Und seit dem Herbst 1991 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am [[Friedrich von Hardenberg Institut für Kulturwissenschaften]] in Heidelberg.
== Mythos ==
Ab 1997 hat er eine eigene Psychologische Praxis für Lebensberatung und Psychotherapie.
[[Datei:Rubens Arachne.jpg|miniatur|left|''Pallas und Arachne''<br />([[Wikipedia:Peter Paul Rubens|Peter Paul Rubens]], 1636/37, Virginia Museum of Fine Arts, [[Wikipedia:Richmond (Virginia)|Richmond]])]]
[[Datei:Velazquez-las hilanderas.jpg|miniatur|left|Die Spinnerinnen (Fabel der Arachne)<br />([[Wikipedia:Diego Rodríguez de Silva y Velázquez|Diego Velázquez]], 1644/48, [[Wikipedia:Museo del Prado|Museo del Prado]], Madrid)]]
Als Tochter des [[Wikipedia:Idmon|Idmon]] von [[Wikipedia:Kolophon|Kolophon]], der sich als [[Purpur|Purpurfärber]] einen Namen gemacht hatte, war Arachne in der [[Wikipedia:Lydien|lydischen]] Stadt [[Wikipedia:Hypaipa|Hypaipa]] eine sehr geschickte Weberin, die weitum gelobt wurde.


== Werke (in chronologischer Reihenfolge) ==
Dies ließ sie hochmütig werden und sie begann damit zu prahlen, dass ihr Geschick im Weben noch größer als jenes der [[Pallas Athene|Pallas]] sei. Dies wiederum erzürnte die Göttin, doch wollte sie Arachne noch eine Gelegenheit geben, sich zu mäßigen. Deshalb erschien Athene in der Gestalt einer alten, weisen Frau und warnte Arachne vor ihrer [[Wikipedia:Hybris|Hybris]]. Doch Arachne zeigte keine Einsicht und fragte nur herausfordernd, weshalb die Göttin denn nicht selbst komme. „Da ist sie!“ sprach Athene und offenbarte ihre wahre Gestalt. Nun gingen die beiden Frauen ans Werk. Athene wählte als Motiv für ihren Wandteppich eine Szene, die aufzeigt, wie sie im Wettstreit um die Schirmherrschaft [[Wikipedia:Athen|Athen]]s gegen [[Poseidon]] obsiegte, Arachne dagegen bildete einundzwanzig Szenen, welche die Götter bei ihren Liebeseskapaden zeigen, ab.


* ''Die therapeutische Dimension des Denkens : anthroposophische Aspekte zur Psychoanalyse'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1999
Sogar Athene musste eingestehen, dass Arachnes Werk makellos war. Ihr Neid und die Schmähung, von einer Sterblichen so vorgeführt worden zu sein, ließ sie die Fassung verlieren. Sie zerriss Arachnes Wandteppich und schlug mit ihrem [[Wikipedia:Schütze (Weben)|Webschiffchen]] auf ihre Konkurrentin ein. Arachne, die nun die Rache der Göttin vollends fürchtete, erhängte sich darauf. Doch Athene ließ sie nicht sterben, sondern löste den Strick um ihren Hals und versprühte das Gift des [[Wikipedia:Eisenhut|Eisenhut]]s, worauf sich der Strick in ein Spinnennetz und Arachne in eine [[Wikipedia:Webspinnen|Webspinne]] verwandelte. So waren Arachne und ihre Nachkommen dazu verdammt, bis in alle Ewigkeit zu weben und an Fäden zu hängen.
* ''Herzwege : von der emotionalen Selbstführung zum meditativen Leben'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2005
* ''Sonnenaufgang: Von der Geschichte zum Wesen der Philosophie'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
* ''Ich und mehr als ich : Grundübungen einer Kultur der Selbstführung'', MENON Verlag, Heidelberg 2011


== Weblinks ==
In vielen romanischen Sprachen ist Arachne direkter Namensgeber für die Spinne: zum Beispiel „araignée“ im [[Wikipedia:Französische Sprache|Französischen]], „araña“ im [[Wikipedia:Spanische Sprache|Spanischen]] oder „ragno“ im [[Wikipedia:Italienische Sprache|Italienischen]].


=== Publikationen ===
== Quellen ==
* [[Wikipedia:Ovid|Ovid]], [[Wikipedia:Metamorphosen (Ovid)|Metamorphosen]] vi.1–145
* [[Wikipedia:Vergil|Vergil]], [[Wikipedia:Georgica|Georgica]] iv.246


* [http://www.diedrei.org/Heft%208-9%2004/12%20Vandercruysse-Denken.pdf Artikel in Die Drei (Heft 8-9 04): ''Denken macht Gesund'']
== Weblinks ==
* [http://www.diedrei.org/Heft%208-9%2005/Vandercruysse-Abgrund.pdf Artikel in Die Drei (Heft 8-9 05): ''In Wahrheit ruft der Abgrund den Abgrund an'']
{{Commonscat}}
* [http://www.diedrei.org/Heft_8_08/11%20Vandercruysse-Deuschel2-x.pdf Artikel in Die Drei (Heft 8 08): ''Der Leib als Schicksal'']
* [http://gutenberg.spiegel.de/ovid/metamor/metamor.htm Projekt Gutenberg-DE] Deutsche Übersetzung der Metamorphosen von Ovid
 
=== Weitere Informationen ===


* {{DNB-Portal|121530833}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=123681065}}
* [http://www.hardenberginstitut.de/front_content.php?idcat=95 Publikationen im Rahmen des Hardenberg Instituts]


{{Normdaten|PND=121530833}}
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]


[[Kategorie:Anthroposoph]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Psychologe]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 6. Dezember 2015, 15:29 Uhr

Arachne
Illustration von Gustave Doré für Dantes Purgatorio 12 (1861)

Arachne (griech. ἀράχνη aráchnē, „Spinne“) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Die begabte, aber hochmütige Weberin wurde von Athenegriechische Göttin u. a. der Kunst, des Handwerks und der Handarbeit – zu einem Wettstreit auf dem Gebiet der Webkunst herausgefordert, den sie mit Bravour meisterte. Dies erzürnte die Olympierin derart, dass sie ihre sterbliche Konkurrentin schließlich in eine Webspinne verwandelte. Dante erwähnt sie in seiner «Göttlichen Komödie» (Inf. 17, Purg. 12). Sie kann als Bild für das zum bloß intellektuellen ahrimanischen Spintisieren verkommenen Gedankenwebens angesehen werden.

Die Arachne-Sage ist eine späte Beigabe zur griechisch-römischen Mythologie.

Mythos

Pallas und Arachne
(Peter Paul Rubens, 1636/37, Virginia Museum of Fine Arts, Richmond)
Die Spinnerinnen (Fabel der Arachne)
(Diego Velázquez, 1644/48, Museo del Prado, Madrid)

Als Tochter des Idmon von Kolophon, der sich als Purpurfärber einen Namen gemacht hatte, war Arachne in der lydischen Stadt Hypaipa eine sehr geschickte Weberin, die weitum gelobt wurde.

Dies ließ sie hochmütig werden und sie begann damit zu prahlen, dass ihr Geschick im Weben noch größer als jenes der Pallas sei. Dies wiederum erzürnte die Göttin, doch wollte sie Arachne noch eine Gelegenheit geben, sich zu mäßigen. Deshalb erschien Athene in der Gestalt einer alten, weisen Frau und warnte Arachne vor ihrer Hybris. Doch Arachne zeigte keine Einsicht und fragte nur herausfordernd, weshalb die Göttin denn nicht selbst komme. „Da ist sie!“ sprach Athene und offenbarte ihre wahre Gestalt. Nun gingen die beiden Frauen ans Werk. Athene wählte als Motiv für ihren Wandteppich eine Szene, die aufzeigt, wie sie im Wettstreit um die Schirmherrschaft Athens gegen Poseidon obsiegte, Arachne dagegen bildete einundzwanzig Szenen, welche die Götter bei ihren Liebeseskapaden zeigen, ab.

Sogar Athene musste eingestehen, dass Arachnes Werk makellos war. Ihr Neid und die Schmähung, von einer Sterblichen so vorgeführt worden zu sein, ließ sie die Fassung verlieren. Sie zerriss Arachnes Wandteppich und schlug mit ihrem Webschiffchen auf ihre Konkurrentin ein. Arachne, die nun die Rache der Göttin vollends fürchtete, erhängte sich darauf. Doch Athene ließ sie nicht sterben, sondern löste den Strick um ihren Hals und versprühte das Gift des Eisenhuts, worauf sich der Strick in ein Spinnennetz und Arachne in eine Webspinne verwandelte. So waren Arachne und ihre Nachkommen dazu verdammt, bis in alle Ewigkeit zu weben und an Fäden zu hängen.

In vielen romanischen Sprachen ist Arachne direkter Namensgeber für die Spinne: zum Beispiel „araignée“ im Französischen, „araña“ im Spanischen oder „ragno“ im Italienischen.

Quellen

Weblinks

Commons: Arachne - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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