Heimwerken und Kategorie:Reformpädagogik: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
Als '''Heimwerken''' bezeichnet man im Allgemeinen alle nicht als Beruf ausgeübten [[handwerk]]lichen Tätigkeiten in und an selbst bewohntem [[Wohnraum]] - unter dem Motto "[[Do it yourself]]" (engl. ''Mach es selbst!'').
{{Vorlage:Seitenkategorien}}
 
[[Kategorie:Pädagogik nach Richtung]]
== Beweggründe ==
[[Kategorie:Pädagogische Richtung]]
{{WikipediaDE|Do it yourself}}
[[Kategorie:Reformpädagogik|!]]
 
Ziel des Heimwerks ist, Schäden zu reparieren bzw. zu [[Renovierung|renovieren]], den Wohnraum zu vergrößern, einzurichten und zu verschönern, den Wohnkomfort oder die Sicherheit zu erhöhen, den Verbrauch von Energie und Wasser oder sonstige [[Betriebskosten (Immobilien)|Betriebskosten]] zu senken oder auf sonstige Weise seinen Wert zu erhalten bzw. zu steigern. Oft wird Heimwerken auch nur aus Spaß, Ausleben von [[Kreativität]], aus finanziellen Gründen oder Freude an manueller Arbeit betrieben.
 
Der englische Begriff ''Do it yourself'', abgekürzt ''DIY'', hat grundsätzlich eine umfassendere Bedeutung, wird aber häufig synonym zu Heimwerken verwendet. Der im englischen Sprachraum ebenfalls verwendete Begriff ''Home improvement'' umfasst auch professionell ausgeübte Tätigkeiten.
 
== Geschichte ==
In Deutschland erlebte das Heimwerken in der Aufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg einen starken Aufschwung, verstärkt durch das Steigen der Handwerkerpreise aufgrund zunehmender Sozialleistungen.<ref>[[Axel Schildt]]: ''Die Sozialgeschichte der Bundesrepublik Deutschland bis 1989/90''. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-56604-8, S. 43 ({{Google Buch  | BuchID  = gPKPkX4MjMsC  | Seite    = PA43  | Linktext = Volltext/Vorschau  | Hervorhebung =  }}).</ref> Diesem Trend folgend erschien am 1. November 1957 die Erstausgabe der Zeitschrift ''[[selbst ist der Mann]]''.<ref>[http://www.selbst.de/service-bauplaene-artikel/aktuelles-news/heimwerken-den-boomjahren-144059.html ''Heimwerken in den Boomjahren'']. In: ''selbst''. Abgerufen am 15. Oktober 2012.</ref> In den 1960er Jahren entstanden nach US-amerikanischem Vorbild die ersten [[Baumarkt|Baumärkte]] im Selbstbedienungskonzept in Deutschland.<ref>[http://www.50jahre.bauhaus.info/index.php?id=4256 ''1960-2010: Damals schon so gut wie heute''] Website zum 50-jährigen Jubiläum der Firma [[Bauhaus (Baumarkt)|Bauhaus]]. Abgerufen am 15. Oktober 2012</ref><ref>[http://www.hornbach.de/cms/de/de/_footer/unternehmen/geschichte/geschichte.html ''Meilensteine in der HORNBACH Historie''] Website der Firma [[Hornbach]]. Abgerufen am 15. Oktober 2012.</ref>
 
In anderen deutschsprachigen Ländern dagegen, speziell der [[Schweiz]], ist erst seit wenigen Jahren ein Erstarken der Heimwerkerbewegung zu beobachten.<ref name="Beobachter">[http://www.beobachter.ch/konsum/artikel/heimwerken_aus-dem-handgelenk/ ''Aus dem Handgelenk''] In: ''[[Der Schweizerische Beobachter|Beobachter]]''. Abgerufen am 16. Oktober 2012.</ref>
 
== Wirtschaftliche Bedeutung ==
In Deutschland erzielten allein die Baumärkte, die aber nur einen Teil des Umsatzes der Heimwerkerbranche darstellen, im Jahr 2011 einen Umsatz von fast 28 Mrd. Euro, Tendenz steigend.<ref>[http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153270/umfrage/umsatz-von-baumaerkten-in-deutschland-seit-2008/ ''Umsatz von Baumärkten in Deutschland''] [[Statista]]. Abgerufen am 15. Oktober 2012.</ref> Das Marktpotential für Baumärkte steigt seit einigen Jahren mit dem Trend zum Heimwerken, 2007 gaben bei einer Befragung in mehreren europäischen Ländern 60 % der Befragten an, selbst als Heimwerker tätig zu sein, 2010 waren es 70 %.<ref name="Mach mal">[https://www.mach-mal.de/heimwerker Ergebnisse einer Studie des Marktforschungsinstitut GfK SE im Auftrag der European Federation of DIY Manufacturers], Heimwerkerportal Mach mal. Abgerufen am 16. Oktober 2012</ref>
 
Dabei geben die Deutschen für Instandhaltungsmaßnahmen im Haus jährlich durchschnittlich 600 Euro aus, sowie 1.500 Euro für eigene Projekte im Garten.<ref name="Mach mal" /> 9,2 % der Deutschen geben an, sich regelmäßig bzw. intensiv mit Heimwerken und Basteln zu beschäftigen.<ref>[http://de.statista.com/statistik/daten/studie/174384/umfrage/regelmaessig-bzw-intensiv-betriebene-freizeitaktivitaeten/ ''Regelmäßig bzw. intensiv betriebene Freizeitaktivitäten''] Statista. Abgerufen am 16. Oktober 2012.</ref> Seit einigen Jahren rücken im deutschsprachigen Raum Frauen stärker als Kundenzielgruppe in das Blickfeld der DIY-Branche.<ref name="Beobachter" /><ref>[http://www.wiwo.de/unternehmen/toom-und-hagebau-geschlechterkampf-im-baumarkt/5323878.html ''Geschlechterkampf im Baumarkt''] In: ''[[Wirtschaftswoche]]'', 25. August 2011. Abgerufen am 16. Oktober 2012.</ref>
 
Auch der Presse- und Verlagsbereich profitiert vom Heimwerkermarkt. Neben zahlreichen Einzelpublikationen in Buch- und Heftform erscheinen monatlich zwei führende Heimwerker-Zeitschriften, ''[[selber machen]]'' ({{IVW-Text|Zeitschriften|206|Exemplare}}) und ''[[selbst ist der Mann]]'' ({{IVW-Text|Zeitschriften|133|Exemplare}}).
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Heimwerken}}
* {{WikipediaDE|Maker}}
* {{WikipediaDE|Selbsthilfewerkstatt}}
* {{WikipediaDE|Schattenwirtschaft}}
* {{WikipediaDE|Nachbarschaftshilfe}}
 
== Weblinks ==
* [http://www.diy-ausstellung.de/ Do It Yourself – Die Mitmach-Revolution] – DIY-Ausstellung des Museums für Kommunikation Frankfurt
* [http://www.offene-werkstaetten.org Verbund Offener Werkstätten e.V.]
 
== Literatur ==
* Kyle Bravo, Jenny LeBlanc: ''Making Stuff and Doing Things''. Microcosm Publishing, Portland 2005, ISBN 0-9726967-9-2.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Heimwerken|!]]
{{Wikipedia}}

Version vom 11. September 2019, 01:26 Uhr