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Physische Geographie
Die Physische Geographie (auch Physiogeographie) ist der naturwissenschaftliche Ansatz der Geographie und stellt somit neben der Humangeographie einen der beiden wichtigsten Teilbereiche innerhalb der Geographie dar. Sie erfasst, beschreibt und erklärt die Erdoberfläche als ein Gesamtsystem, das sich aus unterschiedlichen Subsystemen zusammensetzt.
Gegenstand
Der Gegenstand der Physischen Geographie ist die Erdoberfläche im Sinne der Geosphäre. Als Geosphäre ist der Komplex aus fünf Sphären zu verstehen:
- Biosphäre (Irdischer Lebensraum von Flora und Fauna)
- Erdatmosphäre (Lufthülle der Erde)
- Hydrosphäre (Wasserhülle der Erde: Fließgewässer, Seen, Meere, Gletscher)
- Lithosphäre (Gesteinshülle der Erde: bis in etwa 200 km Tiefe reichend)
- Pedosphäre (Boden)
Diese fünf Sphären werden durch die entsprechenden fünf Geofaktoren Klima, Wasser, Boden, Gesteine und Vegetation aufgebaut.
Teilbereiche der Physischen Geographie
Die Physische Geographie gliedert sich in die jeweils einen dieser Geofaktoren näher betrachtenden Teilgebiete Klimageographie bzw. Klimatologie (Klima), Hydrogeographie (Wasser), Bodengeographie (Boden), Geomorphologie (Oberflächenformen), Biogeographie (Vegetation und Tiere) und Landschaftsökologie.
Als neueres Teilgebiet hat sich innerhalb der Physischen Geographie, aber auch als eigenständige Disziplin, die Geoökologie entwickelt. Sie versucht, die Kenntnisse aus den traditionellen Teilgebieten der Physischen Geographie wieder zusammenzuführen und damit die Geosphäre ganzheitlich zu betrachten. Damit werden also das Wirkungsgefüge von Geo- und Biofaktoren, der Stoff- und Energiehaushalt von Landschaften, die Folgen menschlicher Eingriffe sowie die Möglichkeiten verantwortlicher Landschaftsgestaltung untersucht.
Bedeutende Vertreter der Physischen Geographie waren Friedrich Simony, Alexander von Humboldt, James Hutton oder William Morris Davis.
Siehe auch
- Physische Geographie - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Roland Baumhauer: Physische Geographie 1. Geomorphologie. 3. Auflage. WGB, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-534-25634-1.
- Roland Baumhauer et al.: Physische Geographie 2. Klima-, Hydro-, Boden-, Vegetationsgeographie. 2. Auflage. WGB, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24260-3.
- Rüdiger Glaser et al.: Physische Geographie kompakt. Spektrum, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2059-6.
- Rainer Glawion et al.: Physische Geographie. 2. Auflage. Westermann, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-14-160354-5.
- Andrew Goudie: Physische Geographie. Eine Einführung. 4. Auflage. Elsevier/Spektrum, München/Heidelberg 2007 (Originaltitel: The nature of the environment, übersetzt von Peter Wittmann, Jürg Rohner), ISBN 978-3-8274-1872-2.
- Christiane Martin, Manfred Eiblmaier: Lexikon der Geowissenschaften. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg u. a. 2001, ISBN 3-8274-0420-7.
- Alan H. Strahler, Arthur N. Strahler: Physische Geographie. 4. Auflage. UTB/Ulmer, Stuttgart 2009 (Originaltitel: Introducing Physical Geography, übersetzt von Einar Eberhardt), ISBN 978-3-8252-8159-5.
- Stephen J. Reynolds et al.: Exploring Physical Geography. [Stark visuell ausgerichtetes Lehrbuch mit mehr als 2500 Fotografien & Illustrationen]. McGraw-Hill Education, 2015. ISBN 978-0-07-809516-0
Weblinks
- Grundlagen der physischen Geographie Videoaufzeichnungen einer Vorlesung. Von TIMMS, Tübinger Internet Multimedia Server der Universität Tübingen.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Physische Geographie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |