imported>Joachim Stiller |
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| {{Nervenzelle}}
| | Als '''Kristallwasser''' oder '''Hydratwasser''' wird das in [[kristall]]inen [[Festkörper]] gebundene [[Wasser]] bezeichnet. Da das Kristallwasser meist nur locker gebunden ist, kann es meist leicht durch Erhitzen ausgetrieben werden. Die [[Molekül|Wassermoleküle]] können in den '''Hydraten''' unterschiedlich gebunden sein, etwa durch die [[koordinative Bindung]] an [[Ionen]] - wie es bei vielen [[Salze]]n der Fall ist - oder als ''Strukturwasser'' über [[Wasserstoffbrückenbindung|Wasserstoffbrückenbindung]]en an andere [[Molekül]]e. Bei den [[Mineral]]ien der [[Wikipedia:Zeolithgruppe|Zeolithgruppe]] ist das Wasser nicht in das Kristallgitter eingebunden. Die größte Vielfalt unterschiedlicher Bindungsverhältnisse findet man bei [[Protein]]kristallen. |
| [[Datei:PLoSBiol4.e126.Fig6fNeuron.jpg|mini|hochkant=1.3|Mikroskopische Aufnahme der [[Großhirnrinde]] einer Maus. Einige Neuronen wie die [[Wikipedia:Pyramidenzelle|Pyramidenzelle]] mit großem Dendritenbaum in der Bildmitte [[Genexpression|exprimieren]] grün fluoreszierendes [[Protein]].<br />Rot gefärbt sind [[Wikipedia:Γ-Aminobuttersäure|GABA]]-produzierende [[Wikipedia:Interneuron|Interneuron]]en zu sehen.<br />(Länge des Maßstabs unten rechts: 100 [[Wikipedia:Meter#Dezimale Vielfache|µm]])]] | |
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| '''Nervenzellen''' sind die strukturellen und funktionellen Grundeinheiten des [[Nervensystem]]s. Ihre Bezeichnung als '''Neuron''' (von {{grcS|νεῦρον|neũron|de=Flechse}}, ‚Sehne‘; ‚Nerv‘) geht auf [[Wikipedia:Heinrich Wilhelm Waldeyer|Heinrich Wilhelm Waldeyer]] (1881) zurück. Die Nervenzelle ist eine auf [[Wikipedia:Erregungsleitung|Erregungsleitung]] und [[Wikipedia:Erregungsübertragung|Erregungsübertragung]] spezialisierte [[Zelle (Biologie)|Zelle]], die als [[Zelltyp]] in [[Gewebetiere]]n und damit in nahezu allen [[Vielzellige Tiere|vielzelligen Tieren]] vorkommt. Die Gesamtheit aller Nervenzellen eines [[Tier|Tieres]] bildet zusammen mit den [[Wikipedia:Gliazelle|Gliazelle]]n das [[Nervensystem]].
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| Eine typische [[Säugetier|Säugetier-Nervenzelle]] hat einen [[Zellkörper]], auch '''Perikaryon''' (von {{ELSalt|περί}} ''peri'' ‚herum‘ und {{lang|grc|κάρυον|karyon}} ‚Kern‘) genannt, und Zellfortsätze zweierlei [[Art]]: die '''Dendriten''' und den '''Neuriten''' bzw. das '''Axon'''. Die verästelten Dendriten nehmen vornehmlich [[Wikipedia:Erregung|Erregung]] von anderen Zellen auf, sind also '''afferent''' (von [[lat.]] ''affere'' „hintragen, zuführen“). Der von Gliazellen umhüllte Neurit eines Neurons kann über einen Meter lang sein<ref>Im [[mensch]]lichen [[Körper]] findet man die längsten Neuriten bei Motoneuronen im Vorderhorn des Rückenmarks, die von dort Impulse zur Muskulatur der distalen unteren Extremität leiten, beispielsweise vom Rückenmarkssegment S1 zu Muskelfasern des [[Wikipedia:Musculus flexor hallucis brevis|kurzen Beugers der Großzehe]]. Diesen Muskel innervierende Nervenfasern verlaufen in ''Nerven'' des [[Peripheres Nervensystem|peripheren Nervensystems]] (über sakrale [[Wikipedia:Spinalnerv|Spinalnerven|]] zum [[Wikipedia:Plexus lumbosacralis|Plexus lumbosacralis]], anschließend im [[Wikipedia:Ischiasnerv|Ischiasnerv]] (N. ischiadicus), nach dessen Aufgabelung im [[Wikipedia:N. tibialis|N. tibialis]] und nach dessen Aufzweigung dann im ''Nervus plantaris medialis'', wenn sie Muskelfasern des medialen Kopfs des kurzen Großzehenbeugers versorgen). Annähernd ebenso lange Fortsätze einer Nervenzelle finden sich in ''Bahnen'' des [[Zentrales Nervensystem|zentralen Nervensystem]], als Neuriten von Pyramidenzellen in der Rinde des Großhirns, die von dort über [[Wikipedia:Pyramidales System|Pyramidenbahnen]] zu Rückenmarksabschnitten ziehen, und beispielsweise im Sakralsegment S2 enden.</ref> und dient zunächst der Fortleitung einer Erregung dieser Zelle in die Nähe anderer Zellen, ist also '''efferent''' (von [[lat.]] ''effere'' „hinaustragen, hinausführen“). Dabei wird eine Spannungsänderung über den Fortsatz weitergeleitet, indem kurzzeitige [[Wikipedia:Ion|Ion]]enströme durch besondere [[Wikipedia:Ionenkanäle|Ionenkanäle]] in der [[Wikipedia:Zellmembran|Zellmembran]] zugelassen werden.
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| Die Axonenden stehen über [[Synapse]]n, an denen die Erregung selten unmittelbar elektrisch weitergegeben, sondern meist mittels [[Wikipedia:Botenstoff|Botenstoffen]] ([[Wikipedia:Neurotransmitter|Neurotransmitter]]n) [[chemisch]] übertragen wird, in Kontakt zu anderen Nervenzellen, Muskelzellen ([[Wikipedia:neuromuskuläre Endplatte|neuromuskuläre Endplatte]]) oder zu Drüsenzellen. Einige Nervenzellen können auch Signalstoffe in die Blutbahn abgeben, z. B. modifizierte Neuronen im [[Nebenniere]]nmark oder im [[Hypothalamus]] als Sekretion von [[Wikipedia:Neurohormon|Neurohormon]]en.
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| Schätzungen nach besteht das menschliche [[Gehirn]] aus knapp 100 Milliarden Nervenzellen und etwa ähnlich vielen Gliazellen.<ref name="Anzahl Neurone">Nach Ergebnissen von [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19226510 Azevedo und Team 2009] wird die Zahl an Nervenzellen im Gehirn eines männlichen erwachsenen Menschen auf etwa 86 ± 8 Milliarden geschätzt, die an Gliazellen auf etwa 85 ± 10 Milliarden; der Präzisionsgrad des verwendeten Verfahrens – Zählung immunohistochemisch markierter NeuN(+)- bzw. NeuN(-)-Zellen aus fraktionierten Gewebeproben (als [http://www.jneurosci.org/content/25/10/2518.full ''isotroper Fraktionator'']) – kann nach [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19520115 Lyck und Team 2009] noch nicht sicher angegeben werden, es scheint laut [http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0165027013003786 Bahney und v. Barthfeld 2014] jedoch zumindest für Gliazellen valide.</ref>
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Nervenzelle}}
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| == Weblinks ==
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| {{Commons|Neuron}}
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| {{Wiktionary|Neuron}}
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| [[Kategorie:Nerven]]
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| {{Wikipedia}}
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