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Analogia entis
Analogia entis (lat. „Ähnlichkeit des Seins“) ist ein von Thomas von Aquin geprägter Grundbegriff der mittelalterlichen Scholastik, der sich auf die ontologische Entsprechung zwischen Gott und der von ihm geschaffenen Welt bezieht. Thomas nimmt dabei eine mittlere Position zwischen Äquivozität (absolute Verschiedenheit) und Univozität (absolute Gleichheit). Er folgt darin Aristoteles, der gemeint hatte, dass es keine Aktualität gebe, die allem Sein gemeinsam sei; man könne daher nur von einer Analogie sprechen. Thomas unterscheidet dabei genauer zwischen einer analogia attributionis („Ähnlichkeit der Eigenschaften“) und einer analogia proportionalitatis („Ähnlichkeit der Verhältnisse“).
Im Gegensatz zu Thomas stand Johannes Duns Scotus der einen univoken Begriff des Seins favorisierte, der für Gott und seine Geschöpfe gleichermaßen gültig sei.
„Ich sage, Gott werde nicht nur in einem Begriff gedacht, der analog ist zu dem Begriff des Geschöpfes, selbst aber ein völlig anderer ist als der Begriff, der vom Geschöpf ausgesagt wird, sondern auch in einem Gott und dem Geschöpf eindeutigen Begriff [in conceptu univoco].“
Einzelnachweise
- ↑ zit. nach: Josef de Vries: Analogie, in: Grundbegriffe der Scholastik. 3. Aufl. Darmstadt 1993, ISBN 3-534-05985-9