Existenzminimum und Rosen: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Existenzminimum''' umfasst jene Mittel, die zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse unerlässlich sind. Das ''physische Existenzminimum'' deckt dabei alle Bedürfnisse, die für das physische Überleben notwendig sind. Dazu zählen vor allem [[Nahrung]], [[Kleidung]], Wohnung und die medizinische Notversorgung. Das ''kulturelle'' bzw. ''soziokulturelle Existenzminimum'' soll darüber hinaus auch die geistig-kulturellen Mindestbedürfnisse befriedigen. Die Höhe des Existenzminimums ist in den verschiedenen [[Staat]]en gesetzlich unterschiedlich geregelt und von dem dort herrschenden [[Wikipedia:Lebensstandard|Lebensstandard]] und den allgemeinen [[wirtschaft]]lichen, [[recht]]lichen und [[kultur]]ellen Verhältnissen abhängig. In diesem Zusammenhang wird heute auch zunehmend die Forderung nach einem [[Grundeinkommen|bedingungslosen Grundeinkommen]] erhoben.
[[Bild:Rose.jpg|thumb|[[Rosen|Kulturrose]]]]
[[Datei:Folla Roseira 004eue.jpg|mini|Fünfzählig gefiedertes Laubblatt einer Rose]]
[[Datei:Rosenkreuzoval.gif|thumb|Rosenkreuz mit 7 roten Rosen]]


Eine realistische und tragfähige Festlegung des Existenzminimums kann sich nach [[Rudolf Steiner]] allerdings nur aus den wirtschaftlichen Verhältnissen ergeben, insoferne sich diese auf das gründen, was Steiner als die [[Urzelle des Wirtschaftslebens]] bezeichnet hat und sich darauf gründet, dass jeder Mensch im Wirtschaftsleben in der Lage sein muss, für dasjenige, was er hervorbringt, so viel einzutauschen, dass er von dem Eingetauschten seine Bedürfnisse befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wie das hervorgebrachte wieder hervorbringen kann. Eingerechnet muss dabei auch alles dasjenige werden, was abgegeben werden muss für jene, die nicht unmittelbar in der Gegenwart wirtschaftlich produktiv tätig sein können, z.B. für die Kinder und ihre Erziehung, für die Alten, Armen und Kranken usw. Das dabei realisierbare Existenzminimum ergibt sich dann nach Steiner aus der Grundrente, also dem volkswirtschaftlichen Wert des Grund und Bodens eines Territoriums, geteilt durch die Einwohnerzahl.
'''Rosen''' ([[lat.]] ''Rosa''; vgl. [[lat.]] ''ros'' „[[Tau]], Tautropfen, Feuchtigkeit, Flüssigkeit, [[Wasser]], [[Quelle|Quellwasser]]“) sind die namensgebende [[Gattung|Pflanzengattung]] aus der übergeordneten [[Familie]] der '''[[Wikipedia:Rosengewächse|Rosengewächse]]''' ([[lat.]] ''Rosaceae''), zu der auch viele bekannte [[Wikipedia:Obst|Obst]]arten wie z.B. [[Wikipedia:Kulturapfel|Apfel]], [[Wikipedia:Birnen|Birne]], [[Wikipedia:Erdbeeren|Erdbeeren]], [[Wikipedia:Himbeere|Himbeere]]n, [[Wikipedia:Vogel-Kirsche|Kirschen]], [[Wikipedia:Zwetschge|Zwetschge]]n, [[Wikipedia:Pflaume|Pflaume]]n, [[Wikipedia:Mandel|Mandel]]n zählen. Rosen sind sommergrüne, seltener immergrüne [[Wikipedia:Strauch|Sträucher]], die ursprünglich nur auf der [[Wikipedia:Nordhalbkugel|Nordhalbkugel]] verbreitet waren. Sie wachsen bevorzugt auf [[kalk]]haltigen Böden. Schon im [[Antikes Griechenland|antiken Griechenland]] wurde die Rose wegen ihrer auffällige [[fünf]]zähligen [[Blüte]], in denen sich das [[Kosmos|kosmische]] [[Venus-Pentagramm]] widerspiegelt<ref>Ernst-Michael Kranich: ''Pflanze und Kosmos'', 1976</ref>, als „Königin der [[Blumen]]“ bezeichnet. Weitere typischen Merkmale sind ihre [[Wikipedia:Stachel (Botanik)|Stacheln]], ihre [[Wikipedia:Sammelnussfrucht|Sammelnussfrüchte]] in Form der [[Wikipedia:Hagebutte|Hagebutte]]n und die mehr oder weniger lang gestielten, unpaarig gefiederten [[Blatt|Laublätter]].  


{{GZ|Dasjenige, was man heute
[[Wikipedia:Wildrose|Wildrose]]n bilden, einfache, ungefüllte Blüten mit fünf [[Wikipedia:Kronblatt|Kronblättern]]. [[Wikipedia:Kulturrosen|Kulturrosen]] mit oft reich gefüllten Blüten werden schon seit der [[Wikipedia:Antike|Antike]] gezüchtet und gelten als [[Symbol]] der hingebungsvollen reinen [[Liebe]]. Sie ist ein [[Bild]] der [[Läuterung|geläuterten]], vollkommen gereinigten [[Trieb]]e und [[Begierde]]n, wie es etwa [[Rudolf Steiner]] in der [[Rosenkreuz-Meditation]] beschreibt:
ein Existenzminimum nennt, das ist noch immer auf das Lohnverhältnis
hin gedacht. Diese Art des Denkens, die wird beim selbständigen
Wirtschaftsleben nicht in derselben Weise stattfinden
können. Da wird die Frage reinlich aus dem Wirtschaftsleben heraus
gestellt werden müssen. Diese Frage wird sich dann so stellen,
daß der Mensch, indem er irgendeine Leistung vollbringt, indem er
irgend etwas hervorbringt, für diese Leistung so viel an anderen
Menschheitsleistungen durch Austausch wird zu bekommen haben,
als er nötig hat, um seine Bedürfnisse und die Bedürfnisse
derjenigen, die zu ihm gehören, zu befriedigen, bis er ein neues,
gleichartiges Produkt hervorgebracht hat. Dabei muß nur in Anrechnung
kommen all das, was der Mensch für seine Familie an
Arbeit und dergleichen zu leisten hat. Dann wird man eine gewisse,
ich möchte sagen Urzelle des Wirtschaftslebens finden. Und dasjenige,
was diese Urzelle des Wirtschaftslebens zu dem machen wird,
was eben den Menschen seine Bedürfnisse wird befriedigen lassen,
bis er ein gleichartiges, neues Produkt hervorbringt, das gilt für alle
Zweige des geistigen und materiellen Lebens. Das wird so zu ordnen
sein, daß die Assoziationen, die Koalitionen, die Genossenschaften
von der Art, wie ich sie vorhin dargestellt habe, zu sorgen
haben werden, daß diese Urzelle des Wirtschaftslebens bestehen
kann. Das heißt, daß ein jegliches Produkt im Vergleich mit anderen
Produkten denjenigen Wert hat, der gleichkommt den anderen
Produkten, die man braucht zu Befriedigung der Bedürfnisse bis
zur Herstellung eines neuen, gleichartigen Produkts. Daß diese
Urzelle des Wirtschaftslebens heute noch nicht besteht, das beruht
eben darauf, daß im Angebot und Nachfrage des heutigen Marktes
zusammenfließen Arbeit, Ware und Recht und daß diese drei
Gebiete in der Zukunft getrennt werden müssen im dreigeteilten,
gesunden sozialen Organismus.|337a|82f}}


{{GZ|Nicht wahr, man kann aus einer gewissen Lebenslage heraus sagen:
{{GZ|Man stelle sich eine Pflanze vor, wie sie im Boden wurzelt, wie sie Blatt nach Blatt treibt, wie sie sich zur Blüte entfaltet. Und nun denke man sich neben diese Pflanze einen Menschen hingestellt. Man mache den Gedanken in seiner Seele lebendig, wie der Mensch Eigenschaften und Fähigkeiten hat, welche denen der Pflanze gegenüber vollkommener genannt werden können. Man bedenke, wie er sich seinen Gefühlen und seinem Willen gemäß da und dorthin begeben kann, während die Pflanze an den Boden gefesselt ist. Nun aber sage man sich auch: ja, gewiß ist der Mensch vollkommener als die Pflanze; aber mir treten dafür auch an ihm Eigenschaften entgegen, welche ich an der Pflanze nicht wahrnehme, und durch deren Nichtvorhandensein sie mir in gewisser Hinsicht vollkommener als der Mensch erscheinen kann. Der Mensch ist erfüllt von Begierden und Leidenschaften; diesen folgt er bei seinem Verhalten. Ich kann bei ihm von Verirrungen durch seine Triebe und Leidenschaften sprechen. Bei der Pflanze sehe ich, wie sie den reinen Gesetzen des Wachstums folgt von Blatt zu Blatt, wie sie die Blüte leidenschaftslos dem keuschen Sonnenstrahl öffnet. Ich kann mir sagen: der Mensch hat eine gewisse Vollkommenheit vor der Pflanze voraus; aber er hat diese Vollkommenheit dadurch erkauft, daß er zu den mir rein erscheinenden Kräften der Pflanze in seinem Wesen hat hinzutreten lassen Triebe, Begierden und Leidenschaften. Ich stelle mir nun vor, daß der grüne Farbensaft durch die Pflanze fließt und daß dieser der Ausdruck ist für die reinen leidenschaftslosen Wachstumsgesetze. Und dann stelle ich mir vor, wie das rote Blut durch die Adern des Menschen fließt und wie dieses der Ausdruck ist für die Triebe, Begierden und Leidenschaften. Das alles lasse ich als einen lebhaften Gedanken in meiner Seele erstehen. Dann stelle ich mir weiter vor, wie der Mensch entwicklungsfähig ist; wie er seine Triebe und Leidenschaften durch seine höheren Seelenfähigkeiten läutern und reinigen kann. Ich denke mir, wie dadurch ein Niederes in diesen Trieben und Leidenschaften vernichtet wird, und diese auf einer höheren Stufe wiedergeboren werden. Dann wird das Blut vorgestellt werden dürfen als der Ausdruck der gereinigten und geläuterten Triebe und Leidenschaften. Ich blicke nun zum Beispiel im Geiste auf die Rose und sage mir: in dem roten Rosenblatt sehe ich die Farbe des grünen Pflanzensaftes umgewandelt in das Rot; und die rote Rose folgt wie das grüne Blatt den reinen, leidenschaftslosen Gesetzen des Wachstums. Das Rot der Rose möge mir nun werden das Sinnbild eines solchen Blutes, das der Ausdruck ist von geläuterten Trieben und Leidenschaften, welche das Niedere abgestreift haben und in ihrer Reinheit gleichen den Kräften, welche in der roten Rose wirken. Ich versuche nun, solche Gedanken nicht nur in meinem Verstande zu verarbeiten, sondern in meiner Empfindung lebendig werden zu lassen. Ich kann eine beseligende Empfindung haben, wenn ich die Reinheit und Leidenschaftslosigkeit der wachsenden Pflanze mir vorstelle; ich kann das Gefühl in mir erzeugen, wie gewisse höhere Vollkommenheiten erkauft werden müssen durch die Erwerbung der Triebe und Begierden. Das kann die Beseligung, die ich vorher empfunden habe, in ein ernstes Gefühl verwandeln; und dann kann ein Gefühl eines befreienden Glückes in mir sich regen, wenn ich mich hingebe dem Gedanken an das rote Blut, das Träger werden kann von innerlich reinen Erlebnissen, wie der rote Saft der Rose. Es kommt darauf an, daß man nicht gefühllos sich den Gedanken gegenüberstelle, welche zum Aufbau einer sinnbildlichen Vorstellung dienen. Nachdem man sich in solchen Gedanken und Gefühlen ergangen hat, verwandle man sich dieselben in folgende sinnbildliche Vorstellung. Man stelle sich ein schwarzes Kreuz vor. Dieses sei Sinnbild für das vernichtete Niedere der Triebe und Leidenschaften; und da, wo sich die Balken des Kreuzes schneiden, denke man sich sieben rote, strahlende Rosen im Kreise angeordnet. Diese Rosen seien das Sinnbild für ein Blut, das Ausdruck ist für geläuterte, gereinigte Leidenschaften und Triebe<ref name="Sinnbild">Es kommt nicht darauf an, inwiefern diese oder jene naturwissenschaftliche Vorstellung die obigen Gedanken berechtigt findet oder nicht. Denn es handelt sich um die Entwickelung solcher Gedanken an Pflanze und Mensch, welche, ohne alle Theorie, durch eine einfache, unmittelbare Anschauung gewonnen werden können. Solche Gedanken haben ja doch auch ihre Bedeutung neben den in anderer Beziehung nicht minder bedeutsamen theoretischen Vorstellungen über die Dinge der Außenwelt. Und hier sind die Gedanken nicht dazu da, um einen Tatbestand wissenschaftlich darzustellen, sondern um ein Sinnbild aufzubauen, das sich als seelisch wirksam erweist, gleichgültig, welche Einwände dieser oder jener Persönlichkeit einfallen bei dem Aufbau dieses Sinnbildes.</ref>. Eine solche sinnbildliche Vorstellung soll es nun sein, die man sich in der Art vor die Seele ruft, wie es oben an einer Erinnerungsvorstellung veranschaulicht ist. Eine solche Vorstellung hat eine seelenweckende Kraft, wenn man sich in innerlicher Versenkung ihr hingibt. Jede andere Vorstellung muß man versuchen während der Versenkung auszuschließen. Lediglich das charakterisierte Sinnbild soll im Geiste vor der Seele schweben, so lebhaft als dies möglich ist. — Es ist nicht bedeutungslos, daß dieses Sinnbild nicht einfach als eine weckende Vorstellung hier angeführt worden ist, sondern daß es erst durch gewisse Vorstellungen über Pflanze und Mensch aufgebaut worden ist. Denn es hängt die Wirkung eines solchen Sinnbildes davon ab, daß man es sich in der geschilderten Art zusammengestellt hat, bevor man es zur inneren Versenkung verwendet. Stellt man es sich vor, ohne einen solchen Aufbau erst in der eigenen Seele durchgemacht zu haben, so bleibt es kalt und viel unwirksamer, als wenn es durch die Vorbereitung seine seelenbeleuchtende Kraft erhalten hat. Während der Versenkung soll man jedoch sich alle die vorbereitenden Gedanken nicht in die Seele rufen, sondern lediglich das Bild lebhaft vor sich im Geiste schweben haben und dabei jene Empfindung mitschwingen lassen, die sich als Ergebnis durch die vorbereitenden Gedanken eingestellt hat. So wird das Sinnbild zum Zeichen neben dem Empfindungserlebnis. Und in dem Verweilen der Seele in diesem Erlebnis liegt das Wirksame. Je länger man verweilen kann, ohne daß eine störende andere Vorstellung sich einmischt, desto wirksamer ist der ganze Vorgang. Jedoch ist es gut, wenn man sich außer der Zeit, welche man der eigentlichen Versenkung widmet, öfters durch Gedanken und Gefühle der oben geschilderten Art den Aufbau des Bildes wiederholt, damit die Empfindung nicht verblasse. Je mehr Geduld man zu einer solchen Erneuerung hat, desto bedeutsamer ist das Bild für die Seele.|13|229ff}}
innerhalb dieser Lebenslage braucht der Mensch im Minimum so und
so viel an Werten - also sagen wir, an Geld, weil wir schon einmal die
Werte in Geld umgesetzt haben -, um sein Leben versorgen zu können.
Man kann von einem Existenzminimum reden in einer bestimmten
Lebenslage. Aber man kann von diesem Existenzminimum so
reden, daß man auf der einen Seite etwas scheinbar höchst Selbstverständliches
und auf der anderen Seite einen völligen Unsinn sagt. Das
will ich Ihnen an einem Beispiel versuchen, klarzumachen.
Wenn Sie die gegebenen Lebensverhältnisse auf irgendeinem Territorium
nehmen, so können Sie vielleicht schon aus der Empfindung
heraus, aus der instinktiven Empfindung heraus sagen: Derjenige, der
einfach arbeitet, handarbeitet, der braucht so und so viel als Existenzminimum,
sonst kann er nicht leben in dieser Gemeinschaft. Das kann
ein scheinbar ganz selbstverständlicher Gedanke sein. Aber bedenken
Sie, mag der Gedanke auch noch so selbstverständlich sein, wenn er
aber so, wie Sie ihn ausdenken müssen, nach den Voraussetzungen,
die ich eben angegeben habe, sich nicht verwirklichen läßt innerhalb
des sozialen Organismus, in dem irgend jemand lebt; wenn ihn zu verwirklichen
eine Unmöglichkeit ist - was dann? Das ist es, was Sie sich
vor allen Dingen beantworten müssen: was dann, wenn das zu verwirklichen
unmöglich ist?


Es ist das eben, wenn man so überlegt, wie ich es jetzt eben dargestellt
== Siehe auch ==
habe, nicht ein primärer Gedanke. Man geht nicht an die fundamentalen
Dinge zurück, sondern man knüpft an etwas Sekundäres an,
an etwas, was bloß eine Folgeerscheinung ist. Man muß immer in der
Lage sein, zu seinem sozialen Verständnis an die fundamentalen Dinge
anzuknüpfen. So ist eine fundamentale Sache, daß man sich eine Ansicht
verschaffen kann, eine lebenfördernde Ansicht, wie gerade nach
den Lebensbedingungen des sozialen Organismus das Existenzminimum
sein kann; und mit Leben-fördernd meine ich in diesem Falle
eine solche Ansicht, daß eine mögliche soziale Lage und ein mögliches
soziales Zusammenleben der Menschen daraus folgt. Das ist das Primäre.
Und nun kommt man da allerdings auf gewisse Vorstellungen,
die der heutigen Menschheit zum großen Teil recht unbequem sind,
weil versäumt worden ist in den letzten Jahrhunderten, die primitive
Schulbildung, die auf solche Dinge hingehen soll, nach solchen Dingen
wirklich hinzuleiten. Es dürfte heute schon bald den Menschen
klarwerden, daß man nicht bloß wissen soll, um ein halbwegs gebildeter
Mensch zu sein, daß drei mal neun siebenundzwanzig ist, sondern
daß man auch wissen sollte, was denn eigentlich zum Beispiel das
Ding ist, das man «Grundrente» nennt. Nun frage ich Sie, wieviele
Menschen heute eine deutliche Vorstellung haben von dem, was Grundrente
ist. Ohne aber den sozialen Organismus in bezug auf solche
Dinge zu überblicken, läßt sich überhaupt eine gedeihliche Fortentwickelung
der Menschheit nicht herbeiführen.


Diese Dinge sind allmählich in große Verwirrung gekommen. Und
* {{WikipediaDE|Rosen}}
die verworrenen Verhältnisse, die führen heute die Menschen zu ihren
* [[Rosenkreuz-Meditation]]
Vorstellungen, nicht dasjenige, was wahre Verhältnisse auf diesem
Gebiete sind. Sehen Sie, die Grundrente, die man irgendwie bewerten
kann nach der Produktivität, die auf irgendeinem Territorium ein
Stück Boden hat, diese Grundrente, die ergibt nun, sagen wir, eine
bestimmte Summe für ein staatlich begrenztes Territorium. Der Boden ist nach seiner Produktivität, das heißt, nach der Art oder nach
dem Grade der rationellen Ausnützung gegenüber der Gesamtwirtschaft
so und so viel wert. Für die Menschen ist es heute sehr schwierig,
diesen einfachen Bodenwert in klaren Begriffen zu denken, weil
sich im heutigen kapitalistischen Wirtschaftsleben der Kapitalzins
oder das Kapital überhaupt konfundiert hat mit der Bodenrente, weil
der wirkliche volkswirtschaftliche Wert der Bodenrente zu einem
Truggebilde gemacht worden ist durch das Hypothekenrecht, durch
das Pfandbriefwesen, durch das Obligationenwesen und dergleichen.
Dadurch ist alles im Grunde genommen in unmögliche, unwahre Vorstellungen
hineingetrieben worden. Es ist natürlich nicht möglich, im
Handumdrehen wirklich eine Vorstellung von dem zu bekommen,
was eigentlich Grundrente ist. Aber denken Sie einfach als Grundrente
den volkswirtschaftlichen Wert des Grund und Bodens eines
Territoriums, des Grund und Bodens als solchem, aber mit Bezug auf
seine Produktivität. Nun besteht ein notwendiges Verhältnis zwischen
dieser Grundrente und dem, was ich vorhin als Existenzminimum des
Menschen angegeben habe. Nicht wahr, es gibt heute manche Sozialreformer
und Sozialrevolutionäre, die träumen von einer Abschaffung
der Grundrente überhaupt, die glauben, daß zum Beispiel die Grundrente
abgeschafft ist, wenn man den gesamten Grund und Boden, wie
sie sagen, verstaatlicht oder vergesellschaftet. Dadurch, daß man
etwas in eine andere Form bringt, ist aber die Sache nicht abgeschafft.
Ob nun die ganze Gemeinschaft den Grund und Boden besitzt, oder
ob ihn so und so viele besitzen, das ändert gar nicht das Vorhandensein
der Grundrente. Sie maskiert sich nur, sie nimmt andere Formen
an. Grundrente so definiert, wie ich es vorhin definiert habe, ist eben
immer da. Wenn Sie auf einem bestimmten Territorium die Grundrente
nehmen, sie dividieren durch die Einwohnerzahl des betreffenden
Territoriums, so bekommen Sie einen Quotienten heraus, und
dieser Quotient ergibt das allein mögliche Existenzminimum. Das ist
ein Gesetz, das, wie meinetwillen das Boyle-Mariottesche Gesetz in
der Physik ein ganz bestimmtes Gesetz ist, das nicht anders sein kann.
Das ist aber eine primäre Tatsache, das ist etwas Fundamentales, daß
eigentlich niemand in Wirklichkeit mehr verdient in irgendeinem sozialen Organismus, als die gesamte Grundrente dividiert durch die Einwohnerzahl.
 
Was sonst mehr verdient wird, wird verdient durch Koalitionen
und durch Assoziationen, wodurch Verhältnisse geschaffen
werden, durch die auf eine Persönlichkeit mehr Werte kommen als auf
die andere Persönlichkeit. Aber wahrhaftig, in den mobilen Besitz
eines einzigen Menschen übergehen kann gar nichts mehr als dasjenige,
was ich jetzt bezeichnete. Und aus diesem Minimum, das überall
wirklich existiert, wenn auch die realen Verhältnisse es zudecken,
geht alles wirtschaftliche Leben, insofern dieses wirtschaftliche Leben
sich bezieht auf dasjenige, was man als einzelner an mobilem Besitz
hat, hervor. Von dieser fundamentalen Tatsache muß ausgegangen
werden.|189|35ff}}
 
=== Unterschiede zwischen Stadt und Land ===
 
Bei der Festsetzung des Existenzminimums muß auch berücksichtigt werden der Unterschied zwischen Stadt- und Landbevölkerung. Während es auf dem Lande häufig so ist, dass die Familie in einem Eigenheim lebt, dafür aber mitunter lange Wege zur Arbeitsstelle zurückzulegen hat, wofür i.d.R. ein Automobil notwendig ist, so sind die Verhältnisse in der Stadt umgekehrt. Es wird die städtische Familie i.d.R. zur Miete wohnen, dafür ist allerdings der Weg zur Arbeitsstelle durchschnittlich erheblich kürzer, als auf dem Lande. Zudem gibt es in der Stadt öffentliche Verkehrsnetze, die benutzt werden können, während deren Vorhandensein auf dem Lande tendenziell unrentabel ist. Es wird also ein Mehrbedarf für Miete, bei gleichzeitigem Minderbedarf für das Transportwesen in der Stadt existieren. Umgekehrt ist auf dem Lande ein Minderbedarf für das Wohnen, bei gleichzeitigem Mehrbedarf für Transportwesen und Verkehr vorhanden.


== Literatur ==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage'', [[GA 189]] (1980), ISBN 3-7274-1890-7 {{Vorträge|189}}
#Ernst-Michael Kranich: ''Pflanze und Kosmos'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1976
#Rudolf Steiner: ''Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band I: Frage- und Studienabende des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus in Stuttgart'', [[GA 337a]] (1999), ISBN 3-7274-3371-X {{Vorträge|337a}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3; '''Tb 601''', ISBN 978-3-7274-6011-1 {{Schriften|013}}


{{GA}}
== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Soziales Leben]]
[[Kategorie:Pflanzenreich]] [[Kategorie:Pflanze]] [[Kategorie:Sträucher]] [[Kategorie:Blumen]] [[Kategorie:Symbol]]
[[Kategorie:Geldwesen]]

Version vom 22. Januar 2018, 19:51 Uhr

Datei:Rose.jpg

Fünfzählig gefiedertes Laubblatt einer Rose
Rosenkreuz mit 7 roten Rosen

Rosen (lat. Rosa; vgl. lat. rosTau, Tautropfen, Feuchtigkeit, Flüssigkeit, Wasser, Quellwasser“) sind die namensgebende Pflanzengattung aus der übergeordneten Familie der Rosengewächse (lat. Rosaceae), zu der auch viele bekannte Obstarten wie z.B. Apfel, Birne, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen, Mandeln zählen. Rosen sind sommergrüne, seltener immergrüne Sträucher, die ursprünglich nur auf der Nordhalbkugel verbreitet waren. Sie wachsen bevorzugt auf kalkhaltigen Böden. Schon im antiken Griechenland wurde die Rose wegen ihrer auffällige fünfzähligen Blüte, in denen sich das kosmische Venus-Pentagramm widerspiegelt[1], als „Königin der Blumen“ bezeichnet. Weitere typischen Merkmale sind ihre Stacheln, ihre Sammelnussfrüchte in Form der Hagebutten und die mehr oder weniger lang gestielten, unpaarig gefiederten Laublätter.

Wildrosen bilden, einfache, ungefüllte Blüten mit fünf Kronblättern. Kulturrosen mit oft reich gefüllten Blüten werden schon seit der Antike gezüchtet und gelten als Symbol der hingebungsvollen reinen Liebe. Sie ist ein Bild der geläuterten, vollkommen gereinigten Triebe und Begierden, wie es etwa Rudolf Steiner in der Rosenkreuz-Meditation beschreibt:

„Man stelle sich eine Pflanze vor, wie sie im Boden wurzelt, wie sie Blatt nach Blatt treibt, wie sie sich zur Blüte entfaltet. Und nun denke man sich neben diese Pflanze einen Menschen hingestellt. Man mache den Gedanken in seiner Seele lebendig, wie der Mensch Eigenschaften und Fähigkeiten hat, welche denen der Pflanze gegenüber vollkommener genannt werden können. Man bedenke, wie er sich seinen Gefühlen und seinem Willen gemäß da und dorthin begeben kann, während die Pflanze an den Boden gefesselt ist. Nun aber sage man sich auch: ja, gewiß ist der Mensch vollkommener als die Pflanze; aber mir treten dafür auch an ihm Eigenschaften entgegen, welche ich an der Pflanze nicht wahrnehme, und durch deren Nichtvorhandensein sie mir in gewisser Hinsicht vollkommener als der Mensch erscheinen kann. Der Mensch ist erfüllt von Begierden und Leidenschaften; diesen folgt er bei seinem Verhalten. Ich kann bei ihm von Verirrungen durch seine Triebe und Leidenschaften sprechen. Bei der Pflanze sehe ich, wie sie den reinen Gesetzen des Wachstums folgt von Blatt zu Blatt, wie sie die Blüte leidenschaftslos dem keuschen Sonnenstrahl öffnet. Ich kann mir sagen: der Mensch hat eine gewisse Vollkommenheit vor der Pflanze voraus; aber er hat diese Vollkommenheit dadurch erkauft, daß er zu den mir rein erscheinenden Kräften der Pflanze in seinem Wesen hat hinzutreten lassen Triebe, Begierden und Leidenschaften. Ich stelle mir nun vor, daß der grüne Farbensaft durch die Pflanze fließt und daß dieser der Ausdruck ist für die reinen leidenschaftslosen Wachstumsgesetze. Und dann stelle ich mir vor, wie das rote Blut durch die Adern des Menschen fließt und wie dieses der Ausdruck ist für die Triebe, Begierden und Leidenschaften. Das alles lasse ich als einen lebhaften Gedanken in meiner Seele erstehen. Dann stelle ich mir weiter vor, wie der Mensch entwicklungsfähig ist; wie er seine Triebe und Leidenschaften durch seine höheren Seelenfähigkeiten läutern und reinigen kann. Ich denke mir, wie dadurch ein Niederes in diesen Trieben und Leidenschaften vernichtet wird, und diese auf einer höheren Stufe wiedergeboren werden. Dann wird das Blut vorgestellt werden dürfen als der Ausdruck der gereinigten und geläuterten Triebe und Leidenschaften. Ich blicke nun zum Beispiel im Geiste auf die Rose und sage mir: in dem roten Rosenblatt sehe ich die Farbe des grünen Pflanzensaftes umgewandelt in das Rot; und die rote Rose folgt wie das grüne Blatt den reinen, leidenschaftslosen Gesetzen des Wachstums. Das Rot der Rose möge mir nun werden das Sinnbild eines solchen Blutes, das der Ausdruck ist von geläuterten Trieben und Leidenschaften, welche das Niedere abgestreift haben und in ihrer Reinheit gleichen den Kräften, welche in der roten Rose wirken. Ich versuche nun, solche Gedanken nicht nur in meinem Verstande zu verarbeiten, sondern in meiner Empfindung lebendig werden zu lassen. Ich kann eine beseligende Empfindung haben, wenn ich die Reinheit und Leidenschaftslosigkeit der wachsenden Pflanze mir vorstelle; ich kann das Gefühl in mir erzeugen, wie gewisse höhere Vollkommenheiten erkauft werden müssen durch die Erwerbung der Triebe und Begierden. Das kann die Beseligung, die ich vorher empfunden habe, in ein ernstes Gefühl verwandeln; und dann kann ein Gefühl eines befreienden Glückes in mir sich regen, wenn ich mich hingebe dem Gedanken an das rote Blut, das Träger werden kann von innerlich reinen Erlebnissen, wie der rote Saft der Rose. Es kommt darauf an, daß man nicht gefühllos sich den Gedanken gegenüberstelle, welche zum Aufbau einer sinnbildlichen Vorstellung dienen. Nachdem man sich in solchen Gedanken und Gefühlen ergangen hat, verwandle man sich dieselben in folgende sinnbildliche Vorstellung. Man stelle sich ein schwarzes Kreuz vor. Dieses sei Sinnbild für das vernichtete Niedere der Triebe und Leidenschaften; und da, wo sich die Balken des Kreuzes schneiden, denke man sich sieben rote, strahlende Rosen im Kreise angeordnet. Diese Rosen seien das Sinnbild für ein Blut, das Ausdruck ist für geläuterte, gereinigte Leidenschaften und Triebe[2]. Eine solche sinnbildliche Vorstellung soll es nun sein, die man sich in der Art vor die Seele ruft, wie es oben an einer Erinnerungsvorstellung veranschaulicht ist. Eine solche Vorstellung hat eine seelenweckende Kraft, wenn man sich in innerlicher Versenkung ihr hingibt. Jede andere Vorstellung muß man versuchen während der Versenkung auszuschließen. Lediglich das charakterisierte Sinnbild soll im Geiste vor der Seele schweben, so lebhaft als dies möglich ist. — Es ist nicht bedeutungslos, daß dieses Sinnbild nicht einfach als eine weckende Vorstellung hier angeführt worden ist, sondern daß es erst durch gewisse Vorstellungen über Pflanze und Mensch aufgebaut worden ist. Denn es hängt die Wirkung eines solchen Sinnbildes davon ab, daß man es sich in der geschilderten Art zusammengestellt hat, bevor man es zur inneren Versenkung verwendet. Stellt man es sich vor, ohne einen solchen Aufbau erst in der eigenen Seele durchgemacht zu haben, so bleibt es kalt und viel unwirksamer, als wenn es durch die Vorbereitung seine seelenbeleuchtende Kraft erhalten hat. Während der Versenkung soll man jedoch sich alle die vorbereitenden Gedanken nicht in die Seele rufen, sondern lediglich das Bild lebhaft vor sich im Geiste schweben haben und dabei jene Empfindung mitschwingen lassen, die sich als Ergebnis durch die vorbereitenden Gedanken eingestellt hat. So wird das Sinnbild zum Zeichen neben dem Empfindungserlebnis. Und in dem Verweilen der Seele in diesem Erlebnis liegt das Wirksame. Je länger man verweilen kann, ohne daß eine störende andere Vorstellung sich einmischt, desto wirksamer ist der ganze Vorgang. Jedoch ist es gut, wenn man sich außer der Zeit, welche man der eigentlichen Versenkung widmet, öfters durch Gedanken und Gefühle der oben geschilderten Art den Aufbau des Bildes wiederholt, damit die Empfindung nicht verblasse. Je mehr Geduld man zu einer solchen Erneuerung hat, desto bedeutsamer ist das Bild für die Seele.“ (Lit.:GA 13, S. 229ff)

Siehe auch

Literatur

  1. Ernst-Michael Kranich: Pflanze und Kosmos, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1976
  2. Rudolf Steiner: Die Geheimwissenschaft im Umriß, GA 13 (1989), ISBN 3-7274-0130-3; Tb 601, ISBN 978-3-7274-6011-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org

Einzelnachweise

  1. Ernst-Michael Kranich: Pflanze und Kosmos, 1976
  2. Es kommt nicht darauf an, inwiefern diese oder jene naturwissenschaftliche Vorstellung die obigen Gedanken berechtigt findet oder nicht. Denn es handelt sich um die Entwickelung solcher Gedanken an Pflanze und Mensch, welche, ohne alle Theorie, durch eine einfache, unmittelbare Anschauung gewonnen werden können. Solche Gedanken haben ja doch auch ihre Bedeutung neben den in anderer Beziehung nicht minder bedeutsamen theoretischen Vorstellungen über die Dinge der Außenwelt. Und hier sind die Gedanken nicht dazu da, um einen Tatbestand wissenschaftlich darzustellen, sondern um ein Sinnbild aufzubauen, das sich als seelisch wirksam erweist, gleichgültig, welche Einwände dieser oder jener Persönlichkeit einfallen bei dem Aufbau dieses Sinnbildes.