Rechtsgeschichte und Hans Reichenbach (Physiker): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Rechtsgeschichte''' ist eine [[Wikipedia:interdisziplinäre Wissenschaft|interdisziplinäre Wissenschaft]], die sowohl dem Kreis der [[Wissenschaft|Rechtswissenschaft|Rechts-]] als auch dem der [[Wikipedia:GeschcihtswissesnchaftGeschichtswissenschaft]]en zuzurechnen ist. Im deutschsprachigen Raum wird Rechtsgeschichte traditionell als juristische Grundlagenwissenschaft an juristischen Fakultäten gelehrt und zerfällt in einen romanistischen, germanistischen und kanonistischen Zweig.
[[Datei:H Reichenbach.jpg|mini|Hans Reichenbach]]
Während die Rechtsgeschichte im 19. und noch Anfang des 20. Jahrhunderts einen hervorragenden Stellenwert im juristischen Studium einnahm, ist sie seit etwa 1945 mit einem zunehmenden Bedeutungsrückgang und – damit verbunden – mit Legitimationszwang verbunden.
'''Hans Reichenbach''' (* [[Wikipedia:26. September|26. September]] [[Wikipedia:1891|1891]] in [[Wikipedia:Hamburg|Hamburg]]; † [[Wikipedia:9. April|9. April]] [[Wikipedia:1953|1953]] in [[Wikipedia:Los Angeles|Los Angeles]], [[Wikipedia:Kalifornien|Kalifornien]]) war ein deutscher [[Physiker]], [[Philosoph]] und [[Logik]]er.


== Die Historische Rechtsschule als Ausgangspunkt ==
== Leben ==
Die [[Wikipedia:Historische Rechtsschule|Historische Rechtsschule]] des 19. Jahrhunderts war keine Rechtsgeschichtswissenschaft im Sinne des modernen Verständnisses. Vielmehr versuchte sie, mit Hilfe von historischen Quellen unmittelbaren Nutzen für das gegenwärtige Recht zu ziehen. Gleichwohl differenzierten sich in dieser Zeit die traditionellen Disziplinen heraus:
Reichenbach war der Sohn des Kaufmanns Bruno Reichenbach und dessen Ehefrau, der Erzieherin Selma Menzel. Seine Brüder waren der Journalist und [[Wikipedia:Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands|KAPD]]-Aktivist [[Wikipedia:Bernhard Reichenbach|Bernhard Reichenbach]] (1888–1975) und der Musikwissenschaftler [[Wikipedia:Hermann Reichenbach|Hermann Reichenbach]] (1898–1958).


=== Romanistik ===
1910/11 studierte Reichenbach an der [[Wikipedia:Hochschule für Technik Stuttgart|Technischen Hochschule Stuttgart]] Bauingenieurwesen, das er aber bald abbrach und nach [[Wikipedia:Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]] wechselte, um Mathematik, Physik und Philosophie zu studieren. Später wechselte er mit denselben Fächern an die Universitäten von [[Wikipedia:Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]] und [[Wikipedia:Ludwig-Maximilians-Universität München|München]]; seine Professoren waren dort [[Max Planck]], [[Max Born]], [[Ernst Cassirer]], [[David Hilbert]] und [[Arnold Sommerfeld]].
Das klassisch-antike [[Wikipedia:Römisches Recht|römische Recht]] war in der ausgehenden [[Wikipedia:SpätantikeSpätantike]] (533/534) im später so genannten ''[[Wikipedia:Corpus Iuris Civilis|Corpus Iuris Civilis]]'' aufgezeichnet worden und zählte seit seiner Wiederentdeckung im 12. Jahrhundert zu den an der Universität gelehrten Disziplinen. Im Zuge der [[Wikipedia:Rezeption des römischen Rechts|Rezeption des römischen Rechts]] um 1500 hatte das universitär weiterentwickelte römische Recht als sogenanntes [[Wikipedia:Gemeines Recht|Gemeines Recht]] ''(ius commune)'' auf [[Wikipedia:gewohnheitsrecht|gewohnheitsrecht]]lichem Weg Eingang in die Rechtspraxis gefunden (u. a. [[Mühlhäuser Reichsrechtsbuch]], [[Constitutio Criminalis Carolina]], [[Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung]]). Die Beschäftigung mit dem römischen Recht war somit bis zum Inkrafttreten der großen [[Kodifikation]]en, dem französischer [[Code civil]] von 1804, dem österreichischen [[Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch|ABGB]] von 1812, dem deutschen [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]] von 1900 und dem schweizerischen [[Zivilgesetzbuch|ZGB]] von 1912 kein rein historisches Anliegen. Nach Fortfall seiner praktischen Geltung im 19. und 20. Jahrhundert behauptete das römische (Privat-)Recht seine Bedeutung als universitäres Propädeutikum für das Studium des geltenden (französischen, österreichischen, deutschen, schweizerischen) Privatrechts. Die Romanistik ist zugleich Teil der [[Antike Rechtsgeschichte|antiken Rechtsgeschichte]], welche auch die Rechte der anderen antiken Kulturen untersucht, wie etwa die [[Keilschriftrecht]]e oder [[Antikes Griechisches Recht]].


=== Germanistik ===
1915 wurde Reichenbach an der [[Wikipedia:Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen]] mit seiner Arbeit „Der Begriff der Wahrscheinlichkeit für die mathematische Darstellung der Wirklichkeit“ von dem Mathematiker [[Wikipedia:Max Noether|Max Noether]] und dem Philosophen [[Wikipedia:Paul Hensel (Philosoph)|Paul Hensel]] [[Wikipedia:Promotion (Doktor)|promoviert]]. Im folgenden Jahr absolvierte Reichenbach sein Staatsexamen für Mathematik und Physik und diente anschließend als Soldat im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]].
Das Entstehen der Rechtsgermanistik zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist auch, aber nicht nur als nationalistische Gegenbewegung zur Beschäftigung mit dem national „fremden“, römischen Recht zu verstehen. Als Kontrapunkt zum beeindruckend geschlossen und systematisch durchdachten römischen Recht wurde versucht, ein ebenso geschlossenes, systematisches „[[Wikipedia:Deutsches Recht (historisch)|Deutsches Recht]]“ zu konstruieren, wie es vor der Rezeption bestanden haben soll. „Deutsches Recht“ ist hier nicht als geltendes Recht auf dem Territorium Deutschlands zu verstehen, sondern als ausschließlich „heimisches“ Recht, das (nahezu) ausschließlich germanische Wurzeln haben sollte. Besonders diese Disziplin hatte 1945 eine vollkommene Neuorientierung vorzunehmen.


=== Kanonistik ===
Im Winter 1917/18 konnte er sein Studium in Berlin fortsetzen. Während dieser Zeit lernte er [[Albert Einstein]] kennen. Mit dessen Förderung konnte sich Reichenbach 1920 an der Technischen Hochschule Stuttgart [[Wikipedia:Habilitation|habilitieren]] und bekam als [[Wikipedia:Privatdozent|Privatdozent]] dort auch einen Lehrauftrag. Seine Seminare reichten von der [[Geschichte der Philosophie]] bis hin zur [[Wikipedia:Radiotechnik|Radiotechnik]], [[Relativitätstheorie]] und [[Wissenschaftstheorie]].
Die [[Wikipedia:Kanonistik|Kanonistik]], die Wissenschaft vom [[Wikipedia:Kanonisches Recht|Kanonischen Recht]], ist traditionell stark historisch geprägt und gilt daher als dritte rechtsgeschichtliche Disziplin.


== Die Rechtsgeschichte im 20. Jahrhundert ==
Schon vor dem Krieg in der Jugendbewegung, war er ab 1918, teilweise zusammen mit [[Wikipedia:Karl August Wittfogel|Karl August Wittfogel]], sehr aktiv in der sozialistischen Studentenpolitik. Reichenbach schrieb das Programm der ''sozialistischen Studentenpartei Berlin''. Auf Einsteins Vorschlag wurde 1926 Reichenbach zum ''a.o. Prof. für Philosophie der Physik'' an der [[Wikipedia:Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]] ernannt. Reichenbach begründete 1930 u. a. zusammen mit [[Rudolf Carnap]] die Zeitschrift ''[[Wikipedia:Erkenntnis (Zeitschrift)|Erkenntnis]]'', das Organ des logischen Positivismus.
Das Umdenken in der Rechtsgeschichte war nicht allein eine Folge des Inkrafttretens der Kodifikationen, denn derartiges könnte überhaupt nur für Deutschland behauptet werden. In Österreich war die Zäsur nicht erst 1900, sondern bereits 1812, also noch vor dem Aufkommen der historischen Rechtsschule erfolgt. Gleichwohl sind für Österreich und Deutschland ähnliche Tendenzen zu beobachten. Mit der Differenzierung und Verfeinerung der geschichtswissenschaftlichen Methodenlehre musste auch für die Rechtshistoriker die Frage nach der Haltbarkeit ihrer bisherigen Thesen und nach der Sinnhaftigkeit ihrer Forschungsansätze neu gestellt werden. Die Notwendigkeit der Annäherung an die Geschichtswissenschaften freilich entfernte sie mehr und mehr von den Rechtswissenschaften. Damit setzte sich die Rechtsgeschichte buchstäblich zwischen zwei Stühle: Von den Geschichtswissenschaften wird die von Juristen betriebene Rechtsgeschichte noch heute nur ungenügend zur Kenntnis genommen, in den Rechtswissenschaften mehrten sich die Stimmen, die die Notwendigkeit der Rechtsgeschichte leugnen. Dies hängt freilich auch mit der nach 1945 erfolgten Rückkehr zu naturrechtlichen Vorstellungen und dem Glauben an absolute Werte zusammen, für die die Lehre, dass alles Recht nur ein Produkt der Geschichte ist, nur störend wirken kann. Wie kaum eine andere rechtswissenschaftliche Disziplin stellt die Rechtsgeschichte heute daher ihre eigene Legitimation in Frage.


== Zeitschriften ==
Reichenbach war unter den ersten Dozenten, welche quasi mit der Machtergreifung der [[Wikipedia:Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] 1933 von der Universität entlassen wurden. Er ging in die [[Wikipedia:Türkei|Türkei]] ([[Wikipedia:Exil in der Türkei 1933–1945|Haymatloz]]) und erhielt dort eine Professur an der [[Wikipedia:Universität Istanbul|Universität Istanbul]]. Dort wurde er mit der Umstrukturierung und Erneuerung des [[Philosophieunterricht]]s betraut. 1938 ging er in die [[Wikipedia:Vereinigte Staaten|USA]] und lehrte bis zu seinem Tod an der [[Wikipedia:University of California, Los Angeles|University of California]] (UCLA). 1948 wurde er in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt.
Die älteste noch bestehende rechtshistorische Zeitschrift ist die ''[[Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte]]''. Sie steht in der Tradition der von [[Friedrich Carl von Savigny]] mit herausgegebenen [[Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft]] und erscheint in der heutigen Form seit 1879 in einer germanistischen und einer romanistischen, seit 1911 auch in einer kanonistischen Abteilung im [[Böhlau Verlag]]. Seit 1979 wird im Verlag Manz die ''Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte'' herausgegeben. Seit 2002 erscheint in Frankfurt am Main die Zeitschrift ''[[Rechtsgeschichte (Zeitschrift)|Rechtsgeschichte]]'' des [[Wikipedia:Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte|Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.rg.mpg.de/publikationen/zeitschriften/|titel=Zeitschrift ''Rechtsgeschichte''|zugriff=2011-02-12}}</ref> als Fortsetzung der seit 1967 erschienenen und 2001 eingestellten Zeitschrift ''Ius Commune''. 2011 begründete die [[Wikipedia:Kommission für Rechtsgeschcihte Österreich|Kommission für Rechtsgeschichte Österreichs]] der [[Wikipedia:Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]] die Zeitschrift ''Beiträge zur Rechtsgeschichte Österreichs'', welche seitdem zweimal jährlich sowohl online als auch im Druck im Verlag der ÖAW erscheint.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.rechtsgeschichte.at/beitraege|titel=Beiträge zur Rechtsgeschichte Österreichs |werk=rechtsgeschichte.at|zugriff=2015-04-06}}</ref> Seit 2010 existiert die rechtshistorische auf Englisch und Deutsch geschriebene Zeitschrift [[Journal on European History of Law|''Journal on European History of Law'']], die zweimal im Jahr in London erscheint.


== Zitate ==
Beispielhaft für die Probleme Reichenbachs im [[Wikipedia:Drittes Reich|Nazideutschland]] ist ein Brief [[Wikipedia:Felix Meiner|Felix Meiner]]s an Rudolf Carnap, den Mitherausgeber der Zeitschrift ''Erkenntnis'', vom 14. Juli 1937, der u.&nbsp;a. berichtet, es sei ihm „das weitere Verbleiben von Professor Reichenbach in der Herausgeberschaft der 'Erkenntnis’ als untragbar bezeichnet worden, nicht nur weil er Nichtarier ist, sondern hauptsächlich weil er in der Nachkriegszeit politische Äußerungen in Reden und Broschüren getan hat, die ihn für den heutigen Staat unmöglich machen.<ref>Rainer Hegselmann, Geo Siegwart: [http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_I/Philosophie/theo_neu/ErkenntnisV/Hegselmann-Erkenntnis.pdf Zur Geschichte der 'Erkenntnis'] (PDF) in: Erkenntnis 35 (1991), 461–471</ref>
{{Zitat|''In der Rechtsgeschichte wird die Beharrlichkeit, die Beständigkeit und die Wiederkehr menschlichen, wenn auch gewandelten Verhaltens ebenso sichtbar wie die leise oder eruptiv auftretende Veränderung, und der ältere Mensch sieht beides in der Spiegelung seiner eigenen Erfahrung.''|Baltl, Hermann 1991<ref>Hermann Baltl: ''Die österreichische Rechtsgeschichte: ein wissenschaftliches Fach, ein Ausbildungsziel und ein politischer Auftrag.'' Leykam Buchverlag, Graz 1991, S. 19. (Grazer rechts-und staatswissenschaftliche Studien, Band 47)</ref>}}


{{Zitat|''Was ist von Juristen zu erwarten, die von rechtshistorischen Kenntnissen unbeschwert sind, die in keinem rechtsphilosophischen Seminar über „Gerechtigkeit“, „Rechtsgeltung“ oder den Unterschied zwischen Recht und Moral nachdenken konnten? Auch nicht darüber, dass in jedem Staat, auch in der Demokratie bisweilen auch Widerspruch angemeldet werden muss? Werden diese Juristen den Zumutungen eines neuen autoritären Regimes widerstehen?''|Helmut Kramer 2006<ref>{{Internetquelle|url=http://www.kramerwf.de/Rechtsgeschichte-hat-viel-zu-sagen.168.0.html|titel=www.justizgeschichte-aktuell.de: Rechtsgeschichte hat viel zu sagen|werk=kramerwf.de|zugriff=2015-04-06}}</ref>}}
== Werk ==
Reichenbach beschäftigte sich zunächst hauptsächlich mit Einsteins [[Relativitätstheorie]] und wurde dabei zu einem ihrer wichtigsten Verteidiger gegen Einwände von unterschiedlichen Seiten sowie zu einem der bekanntesten Kritiker populärer, oft uninformierter Darstellungen beider Relativitätstheorien.


== Siehe auch ==
Folgte er dabei anfangs noch einem leicht modifizierten Kantianismus, so entwickelte er Mitte der 1920er Jahre in fortschreitender Dezidiertheit das Programm eines logischen Empirismus (auch [[logischer Positivismus]] genannt) und wurde zu einem der Hauptvertreter desselben in Deutschland.
* {{WikipediaDE|Rechtsgeschcihte}}
* {{WikipediaDE|Verfassungsgeschichte}}


== Literatur ==
Nach seiner zusammen mit [[Rudolf Carnap]] erfolgten Übernahme der Schriftleitung der Zeitschrift ''Annalen der Philosophie'' unter dem neuen Titel ''Erkenntnis'' fasst Reichenbach 1930 das dort vollzogene und maßgeblich von ihm ausgearbeitete wissenschaftsanalytische Programm in die Formel, „Philosophie nicht als isolierte Wissenschaft, sondern im engsten Zusammenhang mit den einzelnen Fachwissenschaften zu treiben“.<ref>[http://www.gleichsatz.de/b-u-t/spdk/reich2.html Zur Einführung], in: Rudolf Carnap / Hans Reichenbach (Hrsg.): Erkenntnis 1, Leipzig 1930–31, zugleich „Annalen der Philosophie“, Bd. 9</ref> Dies unterscheidet Reichenbachs Ansatz von der im [[Wiener Kreis]] gepflegten Herangehensweise: Während der Wiener Kreis Wissenschaft formal-logisch rekonstruieren wollte, führte für Reichenbach der philosophische Zugang zur Wissenschaft ausschließlich über die Berücksichtigung wissenschaftlicher Disziplinen wie etwa Psychologie und Soziologie, welche Wissenschaft selbst thematisieren konnten. Die entsprechende interdisziplinäre Zusammenarbeit pflegte Reichenbach im Rahmen der Berliner Gruppe, die freilich auch in enger Verbindung zum Wiener Kreis stand.
=== Allgemein ===
 
* Harold Joseph Berman: ''Law and Revolution: The Formation of the Western Legal Tradition.'' Harvard University Press, 1983, ISBN 0-674-51776-8.
In den 1930er und nachfolgenden Jahren arbeitete Reichenbach an Problemen der [[Wahrscheinlichkeitslogik]]. Zur logischen Beschreibung der Quantenmechanik konstruierte Reichenbach eine dreiwertige Logik ([[Quantenlogik]]) mit den Wahrheitswerten wahr, falsch und unbestimmt, die drei Arten der Negation (ausschließende, diametrale und vollständige Negation) und drei Arten der Implikation (Standardimplikation, Alternativimplikation, Quasiimplikation) besitzt.
* H. Patrick Glenn: ''Legal Traditions of the World: Sustainable Diversity In Law.'' 3. Auflage, Oxford University Press, 2007, ISBN 978-0-19-920541-7.
 
* Johann Ulrich Schlegel: ''Achterbahn des Rechts, Rechtsgeschichte und Rechtsentwicklung.'' Schulthess, Zürich/Basel/Genf 2014, ISBN 978-3-7255-7127-7.
In seinem Buch ''Experience and Prediction'' nützt Reichenbach wahrscheinlichkeitstheoretische Überlegungen auf eine innovative, nach wie vor diskutierte Weise zur Klärung des erkenntnistheoretischen Problems, warum wir die Annahme der Existenz einer von unserem Bewusstsein unabhängigen Außenwelt dem [[Solipsismus]] vorziehen sollten. Dazu veranstaltet Reichenbach das [[Gedankenexperiment]] seiner „Würfel-Welt“ (in der angelsächsischen Diskussion auch „Reichenbach’s Cube“ genannt): Demnach lebt die gesamte Menschheit in einem riesigen undurchsichtigen und undurchdringlichen Würfel, auf dessen innerer Oberfläche sich ausschließlich Schatten außen vorbeifliegender Vögel silhouettenhaft abzeichnen. Diese Schatten werden noch dazu systematisch so verzerrt, dass sie jeweils doppelt an verschiedenen Stellen der Oberfläche zu sehen sind. Die Einwohner des Würfels nehmen zunächst an, dass hinter diesen Schatten keine äußere Wirklichkeit steht, bis ein Genie unter ihnen, das Reichenbach „Kopernikus“ nennt, die Parallelität zwischen den jeweiligen Schattenpaaren beobachtet. „Kopernikus“ kann nachweisen, dass eine zufällige Ähnlichkeit zwischen je zwei Schatten viel unwahrscheinlicher ist als die Existenz einer gemeinsamen äußeren Ursache und dass die Existenz einer Welt außerhalb des Würfels daher sehr wahrscheinlich ist. Abschließend überträgt Reichenbach das Ergebnis dieses Gedankenexperiments auf die Situation des Menschen: Selbst wenn die Würfel-Insassen die Wände des Würfels durchstoßen könnten, befänden sie sich immer noch in einer vergleichbaren Lage, da sich ihnen die Frage stellte, ob ihre Erfahrungen nur in ihrem Bewusstsein existierten oder von einer unabhängigen Außenwelt verursacht seien. Auch hier spräche dann die genannte wahrscheinlichkeitstheoretische Überlegung für letzteres.<ref>Elliott Sober: ''Reichenbach’s cubical universe and the problem of the external world.'' In: ''Synthese.'' 181, 2011, S.&nbsp;3–21, [[doi:10.1007/s11229-009-9593-x]].</ref>
* Michaels Stolleis: ''Rechtsgeschichte schreiben. Rekonstruktion, Erzählung, Fiktion?'' Schwabe, Basel 2008, ISBN 978-3-7965-2455-4.
 
=== Das Tempussystem von Reichenbach ===
[[Datei:H. Reichenbach (1947) Zeitachse Vergangenheit.png|mini|350px|Zeitachse Vergangenheit, E,R-S, dabei steht E für die zeitliche Zuordnung wenn das Ereignis stattfindet]]
[[Datei:Zeitachse Gegenwärtigkeit.PNG|mini|350px|Zeitachse Gegenwärtigkeit, E,R,S, dabei steht R für die Zeit auf die man sich bezieht, z.&nbsp;B. gestern, morgen, übermorgen]]
[[Datei:H. Reichenbach (1947) Zeitachse Zukünftigkeit.png|mini|350px|Zeitachse Zukünftigkeit, S-E,R]]
 
Hans Reichenbach schuf (1947)<ref>Hans Reichenbach: ''Elements of Symbolic Logic.'' Macmillan Co., New York 1947.</ref> eine Terminologie zum Verständnis der versprachlichten Zeitenfolge, den [[Deixis|deiktischen]] und [[Erzählung|narrativen]] Tempusfunktionen. Sein Tempussystem ist ein für alle Einzelsprachen gültiges System von Zeitrelationen. Zeit, wird von ihm verstanden, als eine dichte Folge von unendlichen Zeitpunkten ohne Lücken. Ein Zeitintervall besitzt dabei einen Anfangs- und einen Endpunkt, hingegen habe ein Zeitmoment diese Eigenschaft nicht. Die Tempora werden definiert als Relationen zwischen Zeitintervallen.<ref>Hans Reichenbach: ''Elements of Symbolic Logic.'' Macmillan Co., New York 1947.</ref><ref>Martin Becker: [https://uk-online.uni-koeln.de/remarks/d5554/rm2183356.pdf ''Die Ingredienzen des romanischen Imperfekts'']{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-13 22:40:06 InternetArchiveBot |url=https://uk-online.uni-koeln.de/remarks/d5554/rm2183356.pdf }} (PDF.) In: Günther Grewendorf, Arnim von Stechow (Hrsg.): ''Linguistische Berichte.'' Heft 221. Helmut Buske, Hamburg 2010, {{ISSN|0024-3930}}, S.&nbsp;79–108.</ref> Nach seiner Auffassung ergibt sich die Zeitinformation einer sprachlichen Aussage aus drei zusammenwirkenden und relational verknüpften Zeitgegebenheiten.
 
Die [[Tempus|Tempora]]<ref>[http://www.uni-leipzig.de/~doelling/veranstaltungen/semprag9.pdf ''Temporale und modale Bedeutung.'' In Johannes Dölling: ''Semantik und Pragmatik.'' Institut für Linguistik, Universität Leipzig] (PDF) </ref> werden mittels zweier [[Relation]]en zwischen den hiernach genannten drei Bezugspunkten beschrieben. Sprechzeit '''S''' und Ereigniszeit '''E''' fixieren dabei den Zeitpunkt einer Äußerung oder des versprachlichten Ereignisses und bildeten damit außersprachliche Größen. Für den innersprachlichen Bezugspunkt hingegen ist die Referenzzeit '''R''' maßgeblich.<ref>Natascha Pomino: ''Spanische Verbalflexion: Eine minimalistische Analyse im Rahmen der Distributed Morphology.'' Bd. 523 Linguistische Arbeiten. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-484-97056-1, S.&nbsp;31 f.</ref>
 
Für die korrekte Charakterisierung der verschiedenen Tempusformen setzt Reichenbach wenigstens drei zeitliche Parameter voraus. So benötigt er die Relation zwischen der Sprechzeitpunkt '''S''' (die den Moment des Sprechens beschreibt, auch Sprechzeit oder Origio,<ref>siehe hierzu auch [[Deixis]]</ref> Äußerungszeit, Äußerungszeitpunkt, Sprechakt, S ''point of speech'') und dem Referenzpunkt '''R''' (auf das in einem Satz referiert wird, auch Betrachtungszeit, Bezugszeitpunkt, Referenzpunkt, '''R''' ''point of reference'') gesetzt sowie diejenige zwischen dem Ereigniszeitpunkt '''E''' (die das Intervall darstellt, auch Ereigniszeit oder Situationszeit, '''E''' ''point of event'') und dem Referenzpunkt '''R''' (die das Intervall meint). In seinem von ihm ursprünglich formulierten Ansatz konnten aber nur temporale Relationen zwischen diesen drei Bezugspunkten beschrieben werden. Weiterentwicklungen seiner Theorie waren dann auch in der Lage komplizierte Beschreibungen der Vergangenheitstempora, wie etwa die des [[Imperfekt]]s zu erklären. Während sich bei der Zeitrelation der Gegenwart '''S''' und '''R''' überlappen geht bei der Zeitrelation der Vergangenheit '''R''' dem '''S''' vollständig voraus. Die Zeitrelation des Futurs wird dadurch beschrieben, dass die Sprechzeit '''S''' der Referenzzeit '''R''' vorausgeht. Zwischen den Intervallen '''E''' und '''R''' besteht die Relationen der Vorzeitigkeit ('''E''' liegt vor '''R'''), der Gleichzeitigkeit ('''E''' und '''R''' sind gleich) und der Nachzeitigkeit ('''R''' liegt vor '''E''').
 
[[Wikipedia:Rainer Bäuerle|Rainer Bäuerle]] entwickelte, neben anderen, sein ursprüngliches [[Modell]] weiter.<ref>Rainer Bäuerle: ''Temporale Deixis, temporale Frage, zum propositionalen Gehalt deklarativer und interrogativer Sätze.'' Ergebnisse und Methoden moderner Sprachwissenschaft 5, Narr, Tübingen 1979, ISBN 3-87808-305-X</ref><ref>Sebastian Löbner: [http://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-12755/S0009077.pdf ''Ansätze zu einer integralen semantischen Theorie von Tempus, Aspekt und Aktionsarten.''] (PDF) In: Veronika Ehrich, Heinz Vater, Heinz (Hrsg.): ''Temporalsemantik.'' Niemeyer Verlag, Tübingen 1988, S.&nbsp;163–191</ref>


=== Nachschlagewerke ===
Die Tempora<ref>Björn Rothstein: ''Tempus.'' Winter, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8253-5310-0</ref> sind [[Deixis|deiktisch]], sie lassen sich nur dann verstehen und interpretieren wenn der Sprechzeitpunkt '''S''' bekannt ist bzw. Kenntnis der konkreten Äußerungssituation vorliegen. Die Sprechzeit '''S''' ist ein Zeitmoment, sie bezieht sich auf den Augenblick des Sprechens.
* Denis Alland, Stéphane Rials (Hrsg.): ''Dictionnaire de la culture juridique.'' PUF, Paris 2003, ISBN 2-13-053936-X.
* Albrecht Cordes, Heiner Lück, Hans-Peter Haferkamp, Dieter Werkmüller u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG).'' 2. Auflage, Verlag Erich Schmidt, Berlin 2004 ff., ISBN 978-3-503-07911-7.
* Thomas Olechowski, Richard Gamauf: ''Studienwörterbuch Rechtsgeschichte und Römisches Recht.'' 3. Auflage, Manz, Wien 2014, ISBN 978-3-214-00885-7.
* Vicente Barretto : ''Dicionário de Filosofia do Direito''. Verlag Unisinos, São Leopoldo 2006, ISBN 85-7431-266-5.
* Patrick Arabeyre, Jean-Louis Halpérin, Jacques Krynen (Hrsg.): ''Dictionnaire historique des juristes français (XIIe-XXe siècle).'' PUF, Paris 2007.
* Michael Stolleis (Hrsg.): ''Juristen. Ein biographisches Lexikon, von der Antike bis zum 20.&nbsp;Jahrhundert.'' Beck, München 2001, ISBN 3-406-45957-9.
* Gerd Kleinheyer, Jan Schröder (Hrsg.): ''Deutsche und Europäische Juristen aus neun Jahrhunderten. Eine biographische Einführung in die Geschichte der Rechtswissenschaft.'' 5., neu bearb. und erw. Auflage, UTB, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8252-0578-2.
* Joachim Rückert (Hrsg.): ''Niedersächsische Juristen. Ein historisches Lexikon mit einer landesgeschichtlichen Einführung und Bibliographie.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-18241-4.
* ''The Oxford international encyclopedia of legal history.'' Oxford University Press, 2009.


=== Gesamtdarstellungen ===
Betrachtet man die Tempusformen, so ist beim [[Wikipedia:Präsens|Präsens]] der Sprechzeitpunkt identisch mit dem Ereigniszeitpunkt '''E''', beim [[Wikipedia:Präteritum|Präteritum]] liegt der Ereigniszeitpunkt '''E''' vor dem Sprechzeitpunkt '''S''' und beim [[Futur]] befindet sich der Ereigniszeitpunkt '''E''' nach Sprechzeitpunkt '''S'''. Die Ereigniszeit '''E''' einer Aussage ist das Zeitintervall, in dem der ausgedrückte Zustand gilt oder die versprachlichte Handlung oder das Ereignis sich abspielt.
* Franz Wieacker: ''Privatrechtsgeschichte der Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Entwicklung''. 2., neubearbeitete Auflage, Göttingen 1967.
* Hans Hattenhauer: ''Europäische Rechtsgeschichte.'' 4. Auflage, Heidelberg 2004, ISBN 3-8114-8404-4.
* Gerhard Wesenberg, Gunter Wesener: ''Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte im Rahmen der europäischen Rechtsentwicklung.'' 4. Auflage, Wien/Köln/Graz 1985.
* Stephan Meder: ''Rechtsgeschichte. Eine Einführung.'' 3. Auflage, Köln 2008, ISBN 978-3-412-21105-9.
* Martin Otto: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0159-20101025177 ''Recht.''] In: Institut für Europäische Geschichte (Mainz) (Hrsg.): ''Europäische Geschichte Online.'' 2011, Zugriff am: 11. November 2011.
* Richard Potz: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0159-20101025262 ''Islam und islamisches Recht in der europäischen Rechtsgeschichte.''] In: Institut für Europäische Geschichte (Hrsg.): ''Europäische Geschichte Online.'' 2011, Zugriff am: 28. November 2011.
* Hans Schlosser: ''Grundzüge der neueren Privatrechtsgeschichte, Rechtsentwicklungen im europäischen Kontext.'' 10. Auflage, UTB, Heidelberg 2005, ISBN 3-8252-0882-6.
* Mathias Schmoeckel: ''Auf der Suche nach der verlorenen Ordnung. 2000 Jahre Recht in Europa. Ein Überblick''. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 3-412-13304-3.
* Uwe Wesel: ''Die Geschichte des Rechts. Von den Frühformen bis zur Gegenwart.'' 3. Auflage, C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-47543-4.
* Uwe Wesel: ''Die Geschichte des Rechts in Europa. Von den Griechen bis zum Vertrag von Lissabon.'' C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60388-4.
* Markus Witte (Hrsg.): ''Gerechtigkeit'' (=&nbsp;UTB 3662; Themen der Theologie 6). Mohr Siebeck, Tübingen 2012, ISBN 978-3-8252-3662-5.


=== Römische Rechtsgeschichte ===
Bei der Zeitrelation der Präsens überlappen sich der Sprechzeitpunkt '''S''' und der Referenzpunkt '''R''', bei der Vergangenheit geht der Referenzpunkt '''R''' dem Sprechzeitpunkt '''S''' vollständig voraus und bei der Zeitrelation des Futurs geht die Sprechzeit '''S''' der Referenzzeit '''R''' voraus. Die Referenzzeit '''R''' in einer Aussage wird als ein von der Sprechzeit '''S''' unterschiedenes Zeitintervall verstanden um das Ereignis oder die Handlung auf der Zeitachse zu lokalisieren. Es ist das Intervall, auf das in einem Satz referiert wird und das durch z.&nbsp;B. ein temporales [[Wikipedia:Adverb|Adverb]] eingeleitet wird.
* Max Kaser, Rolf Knütel: ''Römisches Privatrecht.'' 19. Auflage, C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57623-2.
* Wolfgang Kunkel, Martin Schermaier: ''Römische Rechtsgeschichte.'' 14. Auflage, UTB, Köln/Weimar 2008, ISBN 978-3-8252-2225-3.
* Wolfgang Waldstein, Michael Rainer: ''Römische Rechtsgeschichte.'' 10. Auflage, C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53341-8.


=== Deutsche Rechtsgeschichte ===
== Wirkung ==
* Gerhard Wesenberg, Gunter Wesener: ''Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte im Rahmen der europäischen Rechtsentwicklung.'' 4. Auflage, Böhlau, Wien/Köln 1985.
Durch seine Arbeit in der Berliner Gruppe und dem philosophischen Institut der UCLA hatte Reichenbach maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des logischen Empirismus in Deutschland sowie der analytischen Nachkriegsphilosophie in den Vereinigten Staaten. Zu Reichenbachs zahlreichen Schülern zählten unter anderem [[Carl Gustav Hempel|Carl Hempel]], [[Hilary Putnam]] und [[Wikipedia:Wesley C. Salmon|Wesley Salmon]]. In Berlin sowie Los Angeles galt Reichenbach als populärer Professor der eng mit Studenten zusammenarbeitete und zahlreiche Dissertationen betreute.<ref>Saul Traiger: ''The Hans Reichenbach Correspondence. An Overview'' in: ''Philosophy Research Archives.'' X, (1984) S. 501–511.</ref>
* Gerhard Köbler: ''Deutsche Rechtsgeschichte – ein systematischer Grundriss.'' 6. Auflage, Verlag Vahlen, München 2005, ISBN 3-8006-3209-8.
* Adolf Laufs: ''Rechtsentwicklungen in Deutschland.'' 6. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-89949-301-X.
* Ulrich Eisenhardt: ''Deutsche Rechtsgeschichte.'' 5. Auflage, C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-58090-1.
* Werner Frotscher, Bodo Pieroth: ''Verfassungsgeschichte.'' 5. Auflage, C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53411-2.
* Stephan Meder: ''Rechtsgeschichte.'' 2. Auflage, Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 3-412-21105-2.
* Klaus-Peter Schröder: ''Vom Sachsenspiegel zum Grundgesetz – Eine deutsche Rechtsgeschichte in Lebensbildern.'' 2. Auflage, C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62020-1.
* Stephan Meder (Hrsg.): ''Frauenrecht und Rechtsgeschichte. Die Rechtskämpfe der deutschen Frauenbewegung.'' Köln/Weimar/Wien 2006.
* Heinrich Mitteis, Heinz Lieberich: ''Deutsche Rechtsgeschichte.'' (München 1949) 19. Auflage, C.H. Beck, München 1992, ISBN 3-406-36506-X.
* Hinrich Rüping, Günter Jerouschek: ''Grundriss der Strafrechtsgeschichte.'' 4. Auflage, C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49878-7.
* Karl Kroeschell: ''Deutsche Rechtsgeschichte.'' Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2008;
** I. Band: ''Bis 1250.'' 13. Auflage, ISBN 978-3-412-11006-2.
**  mit Albrecht Cordes, Karin Nehlsen-von Stryk: I. I. Band: ''1250–1650.'' 9. Auflage, ISBN 978-3-412-27605-8.
** I. I. I. Band: ''Seit 1650.'' 5. Auflage, ISBN 978-3-412-10706-2.
* Karl Kroeschell: ''Rechtsgeschichte Deutschlands im 20.&nbsp;Jahrhundert.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-03160-2.
* Jörg Requate: ''Der Kampf um die Demokratisierung der Justiz: Richter, Politik und Öffentlichkeit in der Bundesrepublik.'' Campus-Verlag, Frankfurt am Main [u.&nbsp;a.] 2008, ISBN 978-3-593-38761-1.
* Michael Stolleis: ''Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland.'' 4 Bände, München 1988–2012.
* Reinhold Zippelius: ''Kleine deutsche Verfassungsgeschichte.'' 7. Auflage, C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-47638-4.
* Martin Pilch: ''Der Rahmen der Rechtsgewohnheiten: Kritik des Normensystemdenkens entwickelt am Rechtsbegriff der mittelalterlichen Rechtsgeschichte.'' Böhlau-Verlag 2008, ISBN 978-3-205-78291-9<ref>{{Internetquelle|url=http://books.google.de/books?id=PxshTPgvdU4C&pg=PA216&lpg=PA216&dq=%E2%80%9EReichskirchensystem%E2%80%9C+%22Timothy+Reuter%22&source=bl&ots=eGMrFs_maN&sig=cDACTAn2oQjMXvXXs2UAakNywOI&hl=de&sa=X&ei=dcx-U87rGIWv7Qadm4GwCg&ved=0CEsQ6AEwAQ#v=onepage&q=%E2%80%9EReichskirchensystem%E2%80%9C%20%22Timothy%20Reuter%22&f=false|titel=Der Rahmen der Rechtsgewohnheiten|werk=google.de|zugriff=2015-04-06}}</ref>


=== Österreichische Rechtsgeschichte ===
== Mitgliedschaft ==
* Hermann Baltl, Gernot Kocher, Markus Steppan: ''Österreichische Rechtsgeschichte.'' 12. Auflage, Leykam, Graz 2011, ISBN 978-3-7011-0133-7.
1948 wurde Reichenbach in die [[Wikipedia:American Academy of Arts and Sciences|American Academy of Arts and Sciences]] gewählt.<ref>[https://www.amacad.org/multimedia/pdfs/publications/bookofmembers/electionIndex1900-1949.pdf ''Members of the American Academy. Listed by election year, 1900–1949''.] (PDF) abgerufen am 11. Oktober 2015</ref>
* Wilhelm Brauneder: ''Österreichische Verfassungsgeschichte.'' 10. Auflage, Manz, Wien 2005, ISBN 3-214-14875-3.
* Ursula Floßmann: ''Österreichische Privatrechtsgeschichte.'' 5. Auflage, Springer, New York/Wien 2005, ISBN 3-211-23749-6.
* Rudolf Hoke: ''Österreichische und Deutsche Rechtsgeschichte.'' 2. Auflage, Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1996, ISBN 3-205-98179-0.
* Thomas Olechowski: ''Rechtsgeschichte. Einführung in die historischen Grundlagen des Rechts.'' 3. Auflage, WUV.facultas, Wien 2010, ISBN 978-3-7089-0631-7.
* Oskar Lehner: ''Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte.'' 4. Auflage, Trauner, Linz 2007, ISBN 978-3-85487-339-6.
* Gunter Wesener: ''Anfänge und Entwicklung der „Österreichischen Privatrechtsgeschichte“ im 19. und frühen 20.&nbsp;Jahrhundert.'' In: ''Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte.'' 28 (2006), S. 364–408.


=== Schweizerische Rechtsgeschichte ===
== Werke (Auswahl) ==
* Hermann Bischofberger: ''Rechtsarchäologie und Rechtliche Volkskunde des eidgenössischen Standes Appenzell Innerrhoden. Ein Inventar im Vergleich zur Entwicklung anderer Regionen.'' Appenzell 1999, ISBN 3-9520024-8-8.
'''Aufsätze'''
* Louis Carlen: ''Aufsätze zur Rechtsgeschichte der Schweiz.'' Hildesheim 1994. (C. hat zahlreiche Werke zur Rechtsgeschichte in der Schweiz geschrieben)
* ''Erwiderung auf H. Dinglers Kritik an der Relativitätstheorie.'' In: ''Physikalische Zeitschrift'', Band 22, 1921, S. 379–384.
* René Pahud de Mortanges: ''Schweizerische Rechtsgeschichte – Ein Grundriss.'' Zürich/St. Gallen 2007, ISBN 978-3-03751-044-5.
* ''Bericht uber eine Axiomatik der Einsteinschen Raum-Zeit-Lehre.'' In: ''Physikalische Zeitschrift'', Band 22, 1921, S. 683–686.
* Marcel Senn, Timo Fenner, Boris Räber, Thomas Brüngger, Georges Frick, Chris Johnson: ''Zeittafel zur Rechtsgeschichte.'' 4. Auflage, Zürich 2009. ([http://www.unibooks.ch/catalog/product_info.php/zeittafel-rechtsgeschichte-p-7259 exklusiv erhältlich])
* ''Der gegenwärtige Stand der Relativitatsdiskussion.'' In: ''Logos'', Band X, 1922, Nr. 3, S. 316–378.
* ''Die Bewegungslehre bei Newton, Leibniz und Huyghens.'' In: ''Kant-Studien'', Band 29, 1924, S. 416–438.
* ''Die Kausalstruktur der Welt und der Unterschied von Vergangenheit und Zukunft.'' In: ''Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaft'', November 1925, S. 133–175.
* ''Stetige Wahrscheinlichkeitsfolgen.'' In: ''Zeitschrift für Physik'', Band 53, 1929, Nr. 3–4, S. 274–307.
* ''Ziele und Wege der physikalische Erkenntnis.'' In: ''Handbuch der Physik'', Hans Geiger, Karl Scheel (Herausgeber), Band IV, Julius Springer, Berlin 1929, S. 1–80.
* ''Die philosophische Bedeutung der modernen Physik.'' In: ''Erkenntnis'' 1, 1930, S. 49–71.
* ''Zum Anschaulichkeitsproblem der Geometrie.'' In: ''Erkenntnis'' 2, 1931, S. 61–72.
* ''Kant und die Naturwissenschaft.'' ''Die Naturwissenschaften'', Band 21, 1933, Nummern 33–34, S. 601–606.
* ''Die logischen Grundlagen des Wahrscheinlichkeitsbegriffs.'' In: ''Erkenntnis'' 3, 1933, S. 401–425.
* ''Wahrscheinlichkeitslogik als Form des wissenschaftlichen Denkens.'' In: ''Actes du Congrès international de philosophie scientifique'' 4, 1935, S. 24–30.
* ''Reply to Ernest Nagel’s Criticism of My Views on Quantum Mechanics.'' In: ''Journal of Philosophy'' 43, 1946, S. 239–247.
* ''Rationalism and Empiricism: An Inquiry into the Roots of Philosophical Error.'' In: ''The Philosophical Review'' 57, 1948, S. 330–346.
* ''The Philosophical Significance of the Theory of Relativity.'' In: P. A. Schilpp (Hrsg.): ''Albert Einstein: Philosopher- Scientist'', La Salle (Ill.): ''The Library of Living Philosophers Inc.'', 1949, S. 287–311.
* ''A Conversation between Bertrand Russell and David Hume.'' In: ''The Journal of Philosophy'' 46, 1949, S. 545–549.
* ''Are Phenomenal Reports Absolutely Certain?'' In: ''The Philosophical Review'' 61, 1952, S. 147–159.


== Weblinks ==
'''Bücher'''
{{Commonscat|Legal history}}
* ''Der Begriff der Wahrscheinlichkeit für die mathematische Darstellung der Wirklichkeit.'' In: ''Zeitschrift für  Philosophie und philosophische Kritik'', 1916, Nr. 161, 210–239; Nr. 162, 9–112, 223–253. Zugleich Diss. Erlangen 1915.
{{Wikisource|Rechtswissenschaft}}
* ''Relativitätstheorie und Erkenntnis apriori.'' Springer, Berlin 1920.
=== Allgemein ===
* ''Axiomatik der relativistischen Raum-Zeit-Lehre.'' Vieweg & Sohn, Braunschweig 1924.
* [http://www.forhistiur.de/ forum historiae juris] – Erste europäische Internetzeitschrift für Rechtsgeschichte
* ''Von Kopernikus bis Einstein. Der Wandel unseres Weltbildes.'' Ullstein, Berlin 1927.
* Thomas Vormbaum: ''[http://docupedia.de/zg/Juristische_Zeitgeschichte Juristische Zeitgeschichte]'', Version: 1.0, in: Docupedia Zeitgeschichte, 22. März 2010.
* ''Philosophie der Raum-Zeit-Lehre.'' Walter de Gruyter, Berlin, Leipzig 1928.
* {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Recht/Geschichte/|Rechtsgeschichte}}
* ''Atom und Kosmos. Das physikalische Weltbild der Gegenwart.'' Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1930.
* Helmut Kramer: [http://www.kramerwf.de/index.php ''Justizgeschichte aktuell.'']
* ''Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie.'' Felix Meiner, Leipzig 1931 (Neudruck: Felix Meiner Verlag, Hamburg 2011 (Philosophische Bibliothek; 621), ISBN 978-3-7873-2144-5, 160 S.).
* Susanne Lepsius: [http://www.jura.uni-muenchen.de/fakultaet/lehrstuehle/lepsius/linkliste/linkliste_1.html Links zur Rechtsgeschichte (Texte)] Historische Rechtstexte im Volltext, Webseite der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München
* ''Wahrscheinlichkeitslehre. Eine Untersuchung uber die logischen und mathematischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung.'' Sijthoff, Leiden 1935.
* ''Experience and Prediction. An Analysis of the Foundations and the Structure of Knowledge'', University of Chicago Press, Chicago, 1938.
* ''Philosophic Foundations of Quantum Mechanics.'' University of California Press, Berkeley 1944.
* ''Elements of Symbolic Logic.'' Macmillan Co., New York 1947.
* ''Philosophy and Physics.'' ''Faculty research lectures'' (1946), University of California Press, Berkeley 1948.
* ''The Rise of Scientific Philosophy.'' University of California Press, Berkeley 1951.
<!--zu den Aufsätzen: ''Les fondements logiques de la méchanique des quanta.'' In: ''Annales de l'Institut Henri Poincaré'', Band 13, Teil 2, 1951, S. 109–158.-->
* ''Nomological Statements and Admissible Operations.'' North-Holland Publishing Company, Amsterdam 1954.
* ''The Direction of Time.'' H. Reichenbach, Herausgeber. University of California Press, Berkeley 1956.


=== Römische Rechtsgeschichte ===
'''Aufsatzsammlungen'''
* [http://droitromain.upmf-grenoble.fr/ ''The Roman Law Library''] von Yves Lassard und Alexandr Koptev
* ''Defending Einstein. Hans Reichenbach’s Writings on Space, Time and Motion''; herausgegeben von Steven Gimbel. Cambridge University Press, Cambridge 2006 [enthält englische Übersetzungen unter anderem von kleineren, im Zuge der Kontroversen um die Relativitätstheorie entstandenen Aufsätzen Reichenbachs, die heute ansonsten nur schwer greifbar sind]
* ''Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie. Fünf Aufsätze zur Wissenschaftstheorie''; herausgegeben von Nikolay Milkov. Meiner, Hamburg 2011 [enthält unter anderem ''Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie'' und ''Die philosophische Bedeutung der modernen Physik'']


=== Deutsche Rechtsgeschichte ===
'''Werkausgabe'''
* [http://www.km.bayern.de/blz/web/120007/120007-so.html Alles was Recht ist. Sonderteil: Wie das deutsche Recht entstand. Ein Blick in unsere Rechtsgeschichte] von Joachim Feldmann ([[Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit]])
* ''Gesammelte Werke: in 9 Banden''; herausgegeben von Andreas Kamlah und Maria Reichenbach, Wiesbaden: Vieweg
* [http://www.hrgdigital.de/ HRG, 2. Aufl.] – Portal zum „Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte“ (HRG)
** 1977 Bd. 1: ''Der Aufstieg der wissenschaftlichen Philosophie''
* [http://www.internetratgeber-recht.de/deutsches_recht/deutsches_recht.htm Einführung in das deutsche Recht] – Informationen zur Rechtsgeschichte, den Rechtsquellen, der Gerichtsbarkeit, den übergeordneten Rechtsgebieten und dem Verhältnis von deutschem Recht zu Europarecht
** 1977 Bd. 2: ''Philosophie der Raum-Zeit-Lehre''
** 1979 Bd. 3: ''Die philosophische Bedeutung der Relativitatstheorie''
** 1983 Bd. 4: ''Erfahrung und Prognose: eine Analyse der Grundlagen und der Struktur der Kenntnis''
** 1989 Bd. 5: ''Philosophische Grundlagen der Quantenmechanik und Wahrscheinlichkeit''
** 1999 Bd. 6: ''Grundzüge der symbolischen Logik''
** 1994 Bd. 7: ''Wahrscheinlichkeitslehre: eine Untersuchung über die logischen und mathematischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung''
** vom Verlag angekündigter Bd. 8: ''Kausalität und Zeitrechnung''
* ''Maria Reichenbach &  Robert S. Cohen (Hrsg.): Vienna Circle Collection, Vol. 4, Hans Reichenbach: Selected Writings, 1909 - 1953'', Dordrecht: Reidel, 1978.


=== Schweizerische Rechtsgeschichte ===
== Literatur ==
* {{HLS|8430|Rechtsgeschichte|Autor=Karl Heinz Burmeister, [[Anne-Marie Dubler]]}}
* ''Modern Philosophy of Science: Selected Essays by Hans Reichenbach.'' M. Reichenbach (Herausgeber, Übersetzer). Routledge & Kegan Paul, London 1959.
* ''Selected Writings, 1909–1953. With a Selection of Biographical and Autobiographical Sketches'', 2 Bände, Vienna circle collection, D. Reidel, Dordrecht, Boston 1978.
* 1979 ''Hans Reichenbach, Logical Empiricist'', Synthese library, Dordrecht; Boston: D. Reidel Pub.
* 1981 Dieter Zittlau: ''Die Philosophie von Hans Reichenbach'', München: Minerva 1981
* 1991 ''Erkenntnis orientated: a centennial volume for Rudolf Carnap and Hans Reichenbach'', Dordrecht; Boston: Kluwer Academic Publishers
* 1991 ''Logic, language, and the structure of scientific theories: proceedings of the Carnap-Reichenbach centennial'', University of Konstanz, 21.–24. Mai 1991, Pittsburgh: University of Pittsburgh Press - Konstanz: Universitasverlag Konstanz
* [[Wikipedia:Erkenntnis (Zeitschrift)|Erkenntnis]], 1930 und 1940 (''Erkenntnis – im Auftrage der Gesellschaft für empirische Philosophie, Berlin und des Vereins Ernst Mach, Wien''), hrsg. v. R. Carnap / H. Reichenbach, 1939–40 als ''The Journal of unified science (Erkenntnis)'', Hrsg. O. Neurath, R. Carnap, Charles Morris bei University of Chicago Press.
* L. Danneberg / A. Kamlah / L. Schäfer (Hrsg.): ''Hans Reichenbach und die Berliner Gruppe.'' Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft, Braunschweig; Wiesbaden 1994.
* [[Wikipedia:Hannelore Bernhardt|Hannelore Bernhardt]]: ''[[Wikipedia:Richard von Mises|Richard von Mises]] in seiner Berliner Zeit.'' In: ''Hans Reichenbach und die Berliner Gruppe,'' S.&nbsp;101–112. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft, Braunschweig; Wiesbaden 1994.
* {{NDB|21|304|305|Reichenbach, Hans Friedrich Herbert Günther|Stefan Büttner|118599135}}
* [[Wikipedia:Utz Maas|Utz Maas]]: ''Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945.'' [http://zflprojekte.de/sprachforscher-im-exil/index.php/catalog/r/384-reichenbach-hans/ Eintrag zu Hans Reichenbach] (abgerufen: 15. April 2018)


=== Sonstige ===
== Weblinks ==
* [http://avalon.law.yale.edu/default.asp ''The Avalon Project. Documents in Law, History and Diplomacy.]'' von der Bibliothek der ''Yale Law School'' mit reichhaltigem Band in deutscher Sprache.
* {{DNB-Portal|118599135}}
* {{IEP|http://www.iep.utm.edu/r/reichenb.htm||Mauro Murzi}}
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/reichenbach/||Clark Glymour und Frederick Eberhardt}}
* [http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/philarchiv/bestaende/Reichenbach.htm Archiv Reichenbachs] an der [[Wikipedia:Universität Konstanz|Universität Konstanz]]
<!-- ex. nicht mehr: * [http://euro.mein-serva.de/mauthner2004/mauthner/tex/reich1.html Die Suche nach Allgemeinheit], aus: Der Aufstieg der wissenschaftlichen Philosophie, Berlin 1951 -->
* Gürol Irzık: ''Hans Reichenbach in Istanbul'' Zs. „Synthese“ 2009 {{ISSN|0039-7857}} - {{ISSN|1573-0964}}. [http://www.springerlink.com/content/m4r0160053441210/ Abstract, engl.]
* Yaman Örs: ''Hans Reichenbach and Logical Empiricism in Turkey'' Vienna Circle Institute Yearbook 12, Springer, Cambridge und Wien 2004 {{ISSN|0929-6328}} ISBN 978-1-4020-4100-6 S. 189–211. [http://www.springerlink.com/content/p873576qp57q5051/ Abstract]
* [https://kw.uni-paderborn.de/fileadmin/fakultaet/Institute/philosophie/Milkov/Schriften_zum_Download/Einleitung_PhB_621.pdf  Nikolay Milkov: ''Hans Reichenbach. Wissenschaftliche Philosophie.'' Einleitung. Universität Paderborn]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 22. September 2018, 21:25 Uhr

Hans Reichenbach

Hans Reichenbach (* 26. September 1891 in Hamburg; † 9. April 1953 in Los Angeles, Kalifornien) war ein deutscher Physiker, Philosoph und Logiker.

Leben

Reichenbach war der Sohn des Kaufmanns Bruno Reichenbach und dessen Ehefrau, der Erzieherin Selma Menzel. Seine Brüder waren der Journalist und KAPD-Aktivist Bernhard Reichenbach (1888–1975) und der Musikwissenschaftler Hermann Reichenbach (1898–1958).

1910/11 studierte Reichenbach an der Technischen Hochschule Stuttgart Bauingenieurwesen, das er aber bald abbrach und nach Berlin wechselte, um Mathematik, Physik und Philosophie zu studieren. Später wechselte er mit denselben Fächern an die Universitäten von Göttingen und München; seine Professoren waren dort Max Planck, Max Born, Ernst Cassirer, David Hilbert und Arnold Sommerfeld.

1915 wurde Reichenbach an der Universität Erlangen mit seiner Arbeit „Der Begriff der Wahrscheinlichkeit für die mathematische Darstellung der Wirklichkeit“ von dem Mathematiker Max Noether und dem Philosophen Paul Hensel promoviert. Im folgenden Jahr absolvierte Reichenbach sein Staatsexamen für Mathematik und Physik und diente anschließend als Soldat im Ersten Weltkrieg.

Im Winter 1917/18 konnte er sein Studium in Berlin fortsetzen. Während dieser Zeit lernte er Albert Einstein kennen. Mit dessen Förderung konnte sich Reichenbach 1920 an der Technischen Hochschule Stuttgart habilitieren und bekam als Privatdozent dort auch einen Lehrauftrag. Seine Seminare reichten von der Geschichte der Philosophie bis hin zur Radiotechnik, Relativitätstheorie und Wissenschaftstheorie.

Schon vor dem Krieg in der Jugendbewegung, war er ab 1918, teilweise zusammen mit Karl August Wittfogel, sehr aktiv in der sozialistischen Studentenpolitik. Reichenbach schrieb das Programm der sozialistischen Studentenpartei Berlin. Auf Einsteins Vorschlag wurde 1926 Reichenbach zum a.o. Prof. für Philosophie der Physik an der Universität Berlin ernannt. Reichenbach begründete 1930 u. a. zusammen mit Rudolf Carnap die Zeitschrift Erkenntnis, das Organ des logischen Positivismus.

Reichenbach war unter den ersten Dozenten, welche quasi mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 von der Universität entlassen wurden. Er ging in die Türkei (Haymatloz) und erhielt dort eine Professur an der Universität Istanbul. Dort wurde er mit der Umstrukturierung und Erneuerung des Philosophieunterrichts betraut. 1938 ging er in die USA und lehrte bis zu seinem Tod an der University of California (UCLA). 1948 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Beispielhaft für die Probleme Reichenbachs im Nazideutschland ist ein Brief Felix Meiners an Rudolf Carnap, den Mitherausgeber der Zeitschrift Erkenntnis, vom 14. Juli 1937, der u. a. berichtet, es sei ihm „das weitere Verbleiben von Professor Reichenbach in der Herausgeberschaft der 'Erkenntnis’ als untragbar bezeichnet worden, nicht nur weil er Nichtarier ist, sondern hauptsächlich weil er in der Nachkriegszeit politische Äußerungen in Reden und Broschüren getan hat, die ihn für den heutigen Staat unmöglich machen.“[1]

Werk

Reichenbach beschäftigte sich zunächst hauptsächlich mit Einsteins Relativitätstheorie und wurde dabei zu einem ihrer wichtigsten Verteidiger gegen Einwände von unterschiedlichen Seiten sowie zu einem der bekanntesten Kritiker populärer, oft uninformierter Darstellungen beider Relativitätstheorien.

Folgte er dabei anfangs noch einem leicht modifizierten Kantianismus, so entwickelte er Mitte der 1920er Jahre in fortschreitender Dezidiertheit das Programm eines logischen Empirismus (auch logischer Positivismus genannt) und wurde zu einem der Hauptvertreter desselben in Deutschland.

Nach seiner zusammen mit Rudolf Carnap erfolgten Übernahme der Schriftleitung der Zeitschrift Annalen der Philosophie unter dem neuen Titel Erkenntnis fasst Reichenbach 1930 das dort vollzogene und maßgeblich von ihm ausgearbeitete wissenschaftsanalytische Programm in die Formel, „Philosophie nicht als isolierte Wissenschaft, sondern im engsten Zusammenhang mit den einzelnen Fachwissenschaften zu treiben“.[2] Dies unterscheidet Reichenbachs Ansatz von der im Wiener Kreis gepflegten Herangehensweise: Während der Wiener Kreis Wissenschaft formal-logisch rekonstruieren wollte, führte für Reichenbach der philosophische Zugang zur Wissenschaft ausschließlich über die Berücksichtigung wissenschaftlicher Disziplinen wie etwa Psychologie und Soziologie, welche Wissenschaft selbst thematisieren konnten. Die entsprechende interdisziplinäre Zusammenarbeit pflegte Reichenbach im Rahmen der Berliner Gruppe, die freilich auch in enger Verbindung zum Wiener Kreis stand.

In den 1930er und nachfolgenden Jahren arbeitete Reichenbach an Problemen der Wahrscheinlichkeitslogik. Zur logischen Beschreibung der Quantenmechanik konstruierte Reichenbach eine dreiwertige Logik (Quantenlogik) mit den Wahrheitswerten wahr, falsch und unbestimmt, die drei Arten der Negation (ausschließende, diametrale und vollständige Negation) und drei Arten der Implikation (Standardimplikation, Alternativimplikation, Quasiimplikation) besitzt.

In seinem Buch Experience and Prediction nützt Reichenbach wahrscheinlichkeitstheoretische Überlegungen auf eine innovative, nach wie vor diskutierte Weise zur Klärung des erkenntnistheoretischen Problems, warum wir die Annahme der Existenz einer von unserem Bewusstsein unabhängigen Außenwelt dem Solipsismus vorziehen sollten. Dazu veranstaltet Reichenbach das Gedankenexperiment seiner „Würfel-Welt“ (in der angelsächsischen Diskussion auch „Reichenbach’s Cube“ genannt): Demnach lebt die gesamte Menschheit in einem riesigen undurchsichtigen und undurchdringlichen Würfel, auf dessen innerer Oberfläche sich ausschließlich Schatten außen vorbeifliegender Vögel silhouettenhaft abzeichnen. Diese Schatten werden noch dazu systematisch so verzerrt, dass sie jeweils doppelt an verschiedenen Stellen der Oberfläche zu sehen sind. Die Einwohner des Würfels nehmen zunächst an, dass hinter diesen Schatten keine äußere Wirklichkeit steht, bis ein Genie unter ihnen, das Reichenbach „Kopernikus“ nennt, die Parallelität zwischen den jeweiligen Schattenpaaren beobachtet. „Kopernikus“ kann nachweisen, dass eine zufällige Ähnlichkeit zwischen je zwei Schatten viel unwahrscheinlicher ist als die Existenz einer gemeinsamen äußeren Ursache und dass die Existenz einer Welt außerhalb des Würfels daher sehr wahrscheinlich ist. Abschließend überträgt Reichenbach das Ergebnis dieses Gedankenexperiments auf die Situation des Menschen: Selbst wenn die Würfel-Insassen die Wände des Würfels durchstoßen könnten, befänden sie sich immer noch in einer vergleichbaren Lage, da sich ihnen die Frage stellte, ob ihre Erfahrungen nur in ihrem Bewusstsein existierten oder von einer unabhängigen Außenwelt verursacht seien. Auch hier spräche dann die genannte wahrscheinlichkeitstheoretische Überlegung für letzteres.[3]

Das Tempussystem von Reichenbach

Zeitachse Vergangenheit, E,R-S, dabei steht E für die zeitliche Zuordnung wenn das Ereignis stattfindet
Zeitachse Gegenwärtigkeit, E,R,S, dabei steht R für die Zeit auf die man sich bezieht, z. B. gestern, morgen, übermorgen
Zeitachse Zukünftigkeit, S-E,R

Hans Reichenbach schuf (1947)[4] eine Terminologie zum Verständnis der versprachlichten Zeitenfolge, den deiktischen und narrativen Tempusfunktionen. Sein Tempussystem ist ein für alle Einzelsprachen gültiges System von Zeitrelationen. Zeit, wird von ihm verstanden, als eine dichte Folge von unendlichen Zeitpunkten ohne Lücken. Ein Zeitintervall besitzt dabei einen Anfangs- und einen Endpunkt, hingegen habe ein Zeitmoment diese Eigenschaft nicht. Die Tempora werden definiert als Relationen zwischen Zeitintervallen.[5][6] Nach seiner Auffassung ergibt sich die Zeitinformation einer sprachlichen Aussage aus drei zusammenwirkenden und relational verknüpften Zeitgegebenheiten.

Die Tempora[7] werden mittels zweier Relationen zwischen den hiernach genannten drei Bezugspunkten beschrieben. Sprechzeit S und Ereigniszeit E fixieren dabei den Zeitpunkt einer Äußerung oder des versprachlichten Ereignisses und bildeten damit außersprachliche Größen. Für den innersprachlichen Bezugspunkt hingegen ist die Referenzzeit R maßgeblich.[8]

Für die korrekte Charakterisierung der verschiedenen Tempusformen setzt Reichenbach wenigstens drei zeitliche Parameter voraus. So benötigt er die Relation zwischen der Sprechzeitpunkt S (die den Moment des Sprechens beschreibt, auch Sprechzeit oder Origio,[9] Äußerungszeit, Äußerungszeitpunkt, Sprechakt, S point of speech) und dem Referenzpunkt R (auf das in einem Satz referiert wird, auch Betrachtungszeit, Bezugszeitpunkt, Referenzpunkt, R point of reference) gesetzt sowie diejenige zwischen dem Ereigniszeitpunkt E (die das Intervall darstellt, auch Ereigniszeit oder Situationszeit, E point of event) und dem Referenzpunkt R (die das Intervall meint). In seinem von ihm ursprünglich formulierten Ansatz konnten aber nur temporale Relationen zwischen diesen drei Bezugspunkten beschrieben werden. Weiterentwicklungen seiner Theorie waren dann auch in der Lage komplizierte Beschreibungen der Vergangenheitstempora, wie etwa die des Imperfekts zu erklären. Während sich bei der Zeitrelation der Gegenwart S und R überlappen geht bei der Zeitrelation der Vergangenheit R dem S vollständig voraus. Die Zeitrelation des Futurs wird dadurch beschrieben, dass die Sprechzeit S der Referenzzeit R vorausgeht. Zwischen den Intervallen E und R besteht die Relationen der Vorzeitigkeit (E liegt vor R), der Gleichzeitigkeit (E und R sind gleich) und der Nachzeitigkeit (R liegt vor E).

Rainer Bäuerle entwickelte, neben anderen, sein ursprüngliches Modell weiter.[10][11]

Die Tempora[12] sind deiktisch, sie lassen sich nur dann verstehen und interpretieren wenn der Sprechzeitpunkt S bekannt ist bzw. Kenntnis der konkreten Äußerungssituation vorliegen. Die Sprechzeit S ist ein Zeitmoment, sie bezieht sich auf den Augenblick des Sprechens.

Betrachtet man die Tempusformen, so ist beim Präsens der Sprechzeitpunkt identisch mit dem Ereigniszeitpunkt E, beim Präteritum liegt der Ereigniszeitpunkt E vor dem Sprechzeitpunkt S und beim Futur befindet sich der Ereigniszeitpunkt E nach Sprechzeitpunkt S. Die Ereigniszeit E einer Aussage ist das Zeitintervall, in dem der ausgedrückte Zustand gilt oder die versprachlichte Handlung oder das Ereignis sich abspielt.

Bei der Zeitrelation der Präsens überlappen sich der Sprechzeitpunkt S und der Referenzpunkt R, bei der Vergangenheit geht der Referenzpunkt R dem Sprechzeitpunkt S vollständig voraus und bei der Zeitrelation des Futurs geht die Sprechzeit S der Referenzzeit R voraus. Die Referenzzeit R in einer Aussage wird als ein von der Sprechzeit S unterschiedenes Zeitintervall verstanden um das Ereignis oder die Handlung auf der Zeitachse zu lokalisieren. Es ist das Intervall, auf das in einem Satz referiert wird und das durch z. B. ein temporales Adverb eingeleitet wird.

Wirkung

Durch seine Arbeit in der Berliner Gruppe und dem philosophischen Institut der UCLA hatte Reichenbach maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des logischen Empirismus in Deutschland sowie der analytischen Nachkriegsphilosophie in den Vereinigten Staaten. Zu Reichenbachs zahlreichen Schülern zählten unter anderem Carl Hempel, Hilary Putnam und Wesley Salmon. In Berlin sowie Los Angeles galt Reichenbach als populärer Professor der eng mit Studenten zusammenarbeitete und zahlreiche Dissertationen betreute.[13]

Mitgliedschaft

1948 wurde Reichenbach in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[14]

Werke (Auswahl)

Aufsätze

  • Erwiderung auf H. Dinglers Kritik an der Relativitätstheorie. In: Physikalische Zeitschrift, Band 22, 1921, S. 379–384.
  • Bericht uber eine Axiomatik der Einsteinschen Raum-Zeit-Lehre. In: Physikalische Zeitschrift, Band 22, 1921, S. 683–686.
  • Der gegenwärtige Stand der Relativitatsdiskussion. In: Logos, Band X, 1922, Nr. 3, S. 316–378.
  • Die Bewegungslehre bei Newton, Leibniz und Huyghens. In: Kant-Studien, Band 29, 1924, S. 416–438.
  • Die Kausalstruktur der Welt und der Unterschied von Vergangenheit und Zukunft. In: Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaft, November 1925, S. 133–175.
  • Stetige Wahrscheinlichkeitsfolgen. In: Zeitschrift für Physik, Band 53, 1929, Nr. 3–4, S. 274–307.
  • Ziele und Wege der physikalische Erkenntnis. In: Handbuch der Physik, Hans Geiger, Karl Scheel (Herausgeber), Band IV, Julius Springer, Berlin 1929, S. 1–80.
  • Die philosophische Bedeutung der modernen Physik. In: Erkenntnis 1, 1930, S. 49–71.
  • Zum Anschaulichkeitsproblem der Geometrie. In: Erkenntnis 2, 1931, S. 61–72.
  • Kant und die Naturwissenschaft. Die Naturwissenschaften, Band 21, 1933, Nummern 33–34, S. 601–606.
  • Die logischen Grundlagen des Wahrscheinlichkeitsbegriffs. In: Erkenntnis 3, 1933, S. 401–425.
  • Wahrscheinlichkeitslogik als Form des wissenschaftlichen Denkens. In: Actes du Congrès international de philosophie scientifique 4, 1935, S. 24–30.
  • Reply to Ernest Nagel’s Criticism of My Views on Quantum Mechanics. In: Journal of Philosophy 43, 1946, S. 239–247.
  • Rationalism and Empiricism: An Inquiry into the Roots of Philosophical Error. In: The Philosophical Review 57, 1948, S. 330–346.
  • The Philosophical Significance of the Theory of Relativity. In: P. A. Schilpp (Hrsg.): Albert Einstein: Philosopher- Scientist, La Salle (Ill.): The Library of Living Philosophers Inc., 1949, S. 287–311.
  • A Conversation between Bertrand Russell and David Hume. In: The Journal of Philosophy 46, 1949, S. 545–549.
  • Are Phenomenal Reports Absolutely Certain? In: The Philosophical Review 61, 1952, S. 147–159.

Bücher

  • Der Begriff der Wahrscheinlichkeit für die mathematische Darstellung der Wirklichkeit. In: Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik, 1916, Nr. 161, 210–239; Nr. 162, 9–112, 223–253. Zugleich Diss. Erlangen 1915.
  • Relativitätstheorie und Erkenntnis apriori. Springer, Berlin 1920.
  • Axiomatik der relativistischen Raum-Zeit-Lehre. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1924.
  • Von Kopernikus bis Einstein. Der Wandel unseres Weltbildes. Ullstein, Berlin 1927.
  • Philosophie der Raum-Zeit-Lehre. Walter de Gruyter, Berlin, Leipzig 1928.
  • Atom und Kosmos. Das physikalische Weltbild der Gegenwart. Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1930.
  • Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie. Felix Meiner, Leipzig 1931 (Neudruck: Felix Meiner Verlag, Hamburg 2011 (Philosophische Bibliothek; 621), ISBN 978-3-7873-2144-5, 160 S.).
  • Wahrscheinlichkeitslehre. Eine Untersuchung uber die logischen und mathematischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Sijthoff, Leiden 1935.
  • Experience and Prediction. An Analysis of the Foundations and the Structure of Knowledge, University of Chicago Press, Chicago, 1938.
  • Philosophic Foundations of Quantum Mechanics. University of California Press, Berkeley 1944.
  • Elements of Symbolic Logic. Macmillan Co., New York 1947.
  • Philosophy and Physics. Faculty research lectures (1946), University of California Press, Berkeley 1948.
  • The Rise of Scientific Philosophy. University of California Press, Berkeley 1951.
  • Nomological Statements and Admissible Operations. North-Holland Publishing Company, Amsterdam 1954.
  • The Direction of Time. H. Reichenbach, Herausgeber. University of California Press, Berkeley 1956.

Aufsatzsammlungen

  • Defending Einstein. Hans Reichenbach’s Writings on Space, Time and Motion; herausgegeben von Steven Gimbel. Cambridge University Press, Cambridge 2006 [enthält englische Übersetzungen unter anderem von kleineren, im Zuge der Kontroversen um die Relativitätstheorie entstandenen Aufsätzen Reichenbachs, die heute ansonsten nur schwer greifbar sind]
  • Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie. Fünf Aufsätze zur Wissenschaftstheorie; herausgegeben von Nikolay Milkov. Meiner, Hamburg 2011 [enthält unter anderem Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie und Die philosophische Bedeutung der modernen Physik]

Werkausgabe

  • Gesammelte Werke: in 9 Banden; herausgegeben von Andreas Kamlah und Maria Reichenbach, Wiesbaden: Vieweg
    • 1977 Bd. 1: Der Aufstieg der wissenschaftlichen Philosophie
    • 1977 Bd. 2: Philosophie der Raum-Zeit-Lehre
    • 1979 Bd. 3: Die philosophische Bedeutung der Relativitatstheorie
    • 1983 Bd. 4: Erfahrung und Prognose: eine Analyse der Grundlagen und der Struktur der Kenntnis
    • 1989 Bd. 5: Philosophische Grundlagen der Quantenmechanik und Wahrscheinlichkeit
    • 1999 Bd. 6: Grundzüge der symbolischen Logik
    • 1994 Bd. 7: Wahrscheinlichkeitslehre: eine Untersuchung über die logischen und mathematischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung
    • vom Verlag angekündigter Bd. 8: Kausalität und Zeitrechnung
  • Maria Reichenbach & Robert S. Cohen (Hrsg.): Vienna Circle Collection, Vol. 4, Hans Reichenbach: Selected Writings, 1909 - 1953, Dordrecht: Reidel, 1978.

Literatur

  • Modern Philosophy of Science: Selected Essays by Hans Reichenbach. M. Reichenbach (Herausgeber, Übersetzer). Routledge & Kegan Paul, London 1959.
  • Selected Writings, 1909–1953. With a Selection of Biographical and Autobiographical Sketches, 2 Bände, Vienna circle collection, D. Reidel, Dordrecht, Boston 1978.
  • 1979 Hans Reichenbach, Logical Empiricist, Synthese library, Dordrecht; Boston: D. Reidel Pub.
  • 1981 Dieter Zittlau: Die Philosophie von Hans Reichenbach, München: Minerva 1981
  • 1991 Erkenntnis orientated: a centennial volume for Rudolf Carnap and Hans Reichenbach, Dordrecht; Boston: Kluwer Academic Publishers
  • 1991 Logic, language, and the structure of scientific theories: proceedings of the Carnap-Reichenbach centennial, University of Konstanz, 21.–24. Mai 1991, Pittsburgh: University of Pittsburgh Press - Konstanz: Universitasverlag Konstanz
  • Erkenntnis, 1930 und 1940 (Erkenntnis – im Auftrage der Gesellschaft für empirische Philosophie, Berlin und des Vereins Ernst Mach, Wien), hrsg. v. R. Carnap / H. Reichenbach, 1939–40 als The Journal of unified science (Erkenntnis), Hrsg. O. Neurath, R. Carnap, Charles Morris bei University of Chicago Press.
  • L. Danneberg / A. Kamlah / L. Schäfer (Hrsg.): Hans Reichenbach und die Berliner Gruppe. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft, Braunschweig; Wiesbaden 1994.
  • Hannelore Bernhardt: Richard von Mises in seiner Berliner Zeit. In: Hans Reichenbach und die Berliner Gruppe, S. 101–112. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft, Braunschweig; Wiesbaden 1994.
  • Stefan Büttner: Reichenbach, Hans Friedrich Herbert Günther. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 304 f. (Digitalisat).
  • Utz Maas: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945. Eintrag zu Hans Reichenbach (abgerufen: 15. April 2018)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rainer Hegselmann, Geo Siegwart: Zur Geschichte der 'Erkenntnis' (PDF) in: Erkenntnis 35 (1991), 461–471
  2. Zur Einführung, in: Rudolf Carnap / Hans Reichenbach (Hrsg.): Erkenntnis 1, Leipzig 1930–31, zugleich „Annalen der Philosophie“, Bd. 9
  3. Elliott Sober: Reichenbach’s cubical universe and the problem of the external world. In: Synthese. 181, 2011, S. 3–21, doi:10.1007/s11229-009-9593-x.
  4. Hans Reichenbach: Elements of Symbolic Logic. Macmillan Co., New York 1947.
  5. Hans Reichenbach: Elements of Symbolic Logic. Macmillan Co., New York 1947.
  6. Martin Becker: Die Ingredienzen des romanischen Imperfekts@1@2Vorlage:Toter Link/uk-online.uni-koeln.de (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven) (PDF.) In: Günther Grewendorf, Arnim von Stechow (Hrsg.): Linguistische Berichte. Heft 221. Helmut Buske, Hamburg 2010, ISSN 0024-3930, S. 79–108.
  7. Temporale und modale Bedeutung. In Johannes Dölling: Semantik und Pragmatik. Institut für Linguistik, Universität Leipzig (PDF)
  8. Natascha Pomino: Spanische Verbalflexion: Eine minimalistische Analyse im Rahmen der Distributed Morphology. Bd. 523 Linguistische Arbeiten. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-484-97056-1, S. 31 f.
  9. siehe hierzu auch Deixis
  10. Rainer Bäuerle: Temporale Deixis, temporale Frage, zum propositionalen Gehalt deklarativer und interrogativer Sätze. Ergebnisse und Methoden moderner Sprachwissenschaft 5, Narr, Tübingen 1979, ISBN 3-87808-305-X
  11. Sebastian Löbner: Ansätze zu einer integralen semantischen Theorie von Tempus, Aspekt und Aktionsarten. (PDF) In: Veronika Ehrich, Heinz Vater, Heinz (Hrsg.): Temporalsemantik. Niemeyer Verlag, Tübingen 1988, S. 163–191
  12. Björn Rothstein: Tempus. Winter, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8253-5310-0
  13. Saul Traiger: The Hans Reichenbach Correspondence. An Overview in: Philosophy Research Archives. X, (1984) S. 501–511.
  14. Members of the American Academy. Listed by election year, 1900–1949. (PDF) abgerufen am 11. Oktober 2015


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