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'''Sensorische Substitution''' übermittelt [[sensor]]ische Informationen mit technischer Hilfe durch eine andere [[Sinnesmodalität]] als üblich. Auf diesem Weg kann der Ausfall eines [[Sinnesorgan]]s teilweise kompensiert oder [[Reiz]]e, für die wir keine entsprechenden Organe haben, der [[Wahrnehmung]] zugänglich gemacht werden ('''Sensorische Augmentation''').
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[[Kategorie:Musik|!]]
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Sensorische Substitution}}
* {{WikipediaEN|Sensory substitution}}
 
== Literatur ==
 
* Achim Stephan, Sven Walter: ''Handbuch Kognitionswissenschaft'', J.B. Metzler Verlag 2013, ISBN 978-3476023315
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Sinne]] [[Kategorie:Wahrnehmung]]

Version vom 20. August 2018, 23:21 Uhr

Sensorische Substitution übermittelt sensorische Informationen mit technischer Hilfe durch eine andere Sinnesmodalität als üblich. Auf diesem Weg kann der Ausfall eines Sinnesorgans teilweise kompensiert oder Reize, für die wir keine entsprechenden Organe haben, der Wahrnehmung zugänglich gemacht werden (Sensorische Augmentation).

So können etwa bei Blinden optische Daten mittels einer Matrix elektrisch gesteuerter Druckstifte auf die Haut übertragen und durch taktile Wahrnehmung erfasst werden. Nötig ist dazu ein geeigneter Sensor, im gegeben Fall eine Videokamera, ein geeignetes Übertragungssystem, das die sensorischen Daten konvertiert, und ein entsprechender Stimmulator, hier die elektrische gesteuerte Druckstift-Matrix. Derartige Versuche wurden schon in den 1960er Jahren von Paul Bach-y-Rita, der auf diesem Gebiet Pionierarbeit leistete, erfolgreich durchgeführt. Nach einer Trainigsphase lernten die Versuchspersonen, sich im Raum zu orientieren und Formen zu erkennen[1][2]. Nach einigen Wochen verschwanden sogar die Druckempfindungen und an ihre Stelle trat eine grobe räumlich-visuelle Empfindung, die den angebotenen optischen Daten entsprach[3]. Die taktilen Informationen wurden also in eine quasi visuelle Modalität transformiert. Möglich ist das durch die Neuroplasizität des Gehirns, durch das es sich der Struktur der angebotenen Daten bis zu einem gewissen Grad anpassen und sie adäquat ins Bewusstsein spiegeln kann.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Achim Stephan, Sven Walter: Handbuch Kognitionswissenschaft, J.B. Metzler Verlag 2013, ISBN 978-3476023315

Einzelnachweise

  1.  Paul Bach-y-Rita, CC Collins, F. Saunders, B. White, L. Scadden: Vision substitution by tactile image projection. In: Nature. 221, 1969, S. 963–964.
  2.  Nicholas Humphrey: A History of the Mind: Evolution and the Birth of Consciousness. Springer, 1999, ISBN 0-387-98719-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  3.  Paul Bach-y-Rita: Tactile sensory substitution studies. In: Annals of New York Academic Sciences. 1013, 2004, S. 83–91.
  4.  C. Poirier, AG De Volder, C. Scheiber: What neuroimaging tells us about sensory substitution. In: Neuroscience and Behavioral Reviews. 31, 2007, S. 1064–1070.

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