Unterwelt der griechischen Mythologie und Brotvermehrung: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Heinrich van Waterschoot Brotvermehrung.jpg|mini|hochkant=1.7|Heinrich van Waterschoot: ''Wundersame Brotvermehrung'' (spätestens 1748)]]
Der '''Hades''' ({{ELSalt|Ἅιδης}}), die '''Unterwelt der griechischen Mythologie''', wird von dem gleichnamigen Gott [[Hades]] beherrscht. Seine Gattin ist [[Persephone (Mythologie)|Persephone]]. Insgesamt umfasst die [[Jenseits]]vorstellung der Griechen drei Bereiche: das [[Elysion]], die Insel der Seligen, den [[Asphodeliengrund]], wo die weitaus meisten [[Tote]]n als [[Schatten]] leben, bis sie sich endlich nach langer Zeit verflüchtigen, und den [[Tartaros]], die eigentliche [[Unterwelt]], als Ort der ewigen Verdammnis.


Mit Hilfe des Fährmannes [[Charon]], dem Empfang der [[Wikipedia:Begräbnis|Begräbnis]]riten und einer [[Wikipedia:Münze|Geldmünze]], dem sogenannten [[Wikipedia:Obolus|Obolus]] unter der Zunge, kann der Fluss [[Styx]] oder [[Acheron]], der die Ober- von der Unterwelt trennt, überquert werden. Andere Flüsse, die das Totenreich umgeben, sind [[Kokytos]], [[Phlegethon|Pyriphlegethon]], der [[Lethe (Mythologie)|Lethestrom]] und der vom Acheron gebildete ''Acherusische See''.
Die wundersame '''Brotvermehrung''' ist ein [[Bibel|biblisches Motiv]], das im [[Altes Testament|Alten Testament]] und im [[Neues Testament]] vorkommt.


Eine Kluft bildet den Eingang zum Totenreich. Sie befindet sich entweder am Ende der Welt am Ufer des [[Okeanos]], oder im Land der [[Wikipedia:Kimmerier|Kimmerier]], oder im Hain [[Persephone (Mythologie)|Persephones]]. Dort stürzen die schwarzen Fluten des Flammenflusses Pyriphlegethon und des Kokytos in die Tiefe. [[Kerberos (Mythologie)|Kerberos]], der dreiköpfige, schlangenhaarige Höllenhund, bewacht den Eingang zum Hades und sorgt dafür, dass kein Lebender die Unterwelt betritt und kein Toter sie verlässt.
== Altes Testament ==


== Totengericht, Elysium und Tartaros ==  
=== Speisung durch Elisa ===
Nach ursprünglicher griechischer Auffassung war der Hades allen Sterblichen gleichermaßen  bestimmt: hochrangig oder gering, gut oder schlecht. Sie lebten dort nicht weiter, sondern existierten nur als scheue Schatten. Der Hades blieb nur sehr wenigen, auserwählten Menschen erspart – sie wurden [[Apotheose|vergöttlicht]] und zu den Göttern auf den [[Olymp]] gesellt. Ein Beispiel dafür ist [[Herakles]].


Nach späteren Vorstellungen entschieden die Totenrichter [[Minos]], [[Rhadamanthys]] und [[Aiakos]] nach dem Tod über das Schicksal der Seele.  
Im [[w:2. Buch der Könige|2. Buch der Könige]] heißt es:
Die edelsten Seelen gingen in die, von der [[Lethe (Mythologie)|Lethe]] (Strom des Vergessens) umflossenen, [[Elysion|elysischen Gefilde]] ein, wo sie sich entweder als Schatten schmerzlos aufhielten, oder in ewiger Glückseligkeit existierten.  
Nach einer anderen, mindestens ebenso alten Vorstellung befand sich das [[Elysion]] in weiten Fernen jenseits des Okeanos, auf den Inseln der Seligen.


Die weitaus meisten Seelen mussten lange Zeit als [[Schatten]] im [[Asphodelengrund]] verweilen, benannt nach den [[Wikipedia:Affodill|Asphodelen]] ([[lat.]] ''Asphodelus''), die hier als mythische Blumen wachsen und die von den Griechen gerne auf Gräber gepflanzt wurden. Hier fallen auch die bedeutsamen Worte, die [[Wikipedia:Achileus|Achileus]] zu dem in die Unterwelt herabgestiegenen [[Wikipedia:Odysseus|Odysseus]] spricht:
{{Zitat|38 Als aber Elisa wieder nach Gilgal kam, war Hungersnot im Lande. Und als die Prophetenjünger vor ihm saßen, sprach er zu seinem Diener: Setze einen großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetenjünger! 39 Da ging einer aufs Feld, um Kraut zu sammeln, und fand ein Rankengewächs und pflückte sein Kleid voll mit wilden Gurken. Und als er kam, schnitt er's in den Topf zum Gemüse – sie kannten's aber nicht – 40 und legte es den Männern zum Essen vor. Als sie nun von dem Gemüse aßen, schrien sie und sprachen: O Mann Gottes, der Tod im Topf! Denn sie konnten's nicht essen. 41 Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat's in den Topf und sprach: Lege es den Leuten vor, dass sie essen! Da war nichts Böses mehr in dem Topf. 42 Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Beutel. Er aber sprach: Gib's den Leuten, dass sie essen! 43 Sein Diener sprach: Wie soll ich davon hundert Mann geben? Er sprach: Gib den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und es wird noch übrig bleiben. 44 Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des HERRN.|[[w:2. Buch der Könige|2. Buch der Könige]]|{{BB|2 Könige|4|38-44|LUT}}}}


{{Zitat|vor=|nach=|<poem>Preise mir jetzt nicht tröstend den Tod, ruhmvoller Odysseus.
== Neues Testament ==
Lieber möcht' ich fürwahr dem unbegüterten Meier,
[[Datei:Alexandr Ivanov 060.jpg|mini|hochkant=1.7|[[w:Alexander Andrejewitsch Iwanow|Alexander Andrejewitsch Iwanow]]: ''Die Speisung der Fünftausend'' (19. Jahrhundert)]]
Der nur kümmerlich lebt, als Tagelöhner das Feld baun,
Als die ganze Schar vermoderter Toten beherrschen.</poem>|Homer|Odyssee [http://www.zeno.org/Literatur/M/Homer/Epen/Odyssee/11.+Gesang 11,488-491] (übersetzt von Johann Heinrich Voß)}}


[[Rudolf Steiner]] bemerkt dazu:
Die im [[Neues Testament|Neuen Testament]] geschilderten Brotvermehrungen, die durch den [[Christus]] vollzogen wurden, stehen in engem Zusammenhang mit der Verwandlung von [[Wasser]] in [[Wein]] bei der [[Hochzeit zu Kana]].


{{GZ|Die vierte Kultur, die griechisch-römische, sie führt den Menschen
{{GZ|Wie konnte in Christus eine solche Kraft auftreten,
vollends herab auf den physischen Plan. So lieb hat er ihn jetzt gewonnen,
daß er Wasser in Wein verwandeln konnte? Weil Christi Leib die Erde
daß er ganz vergessen hat, woher er gekommen ist. Das Verständnis
selbst ist, konnte er die Kräfte der Erde in sich selbst wirksam machen.
für die geistige Welt ist ihm verlorengegangen. Tief zeigt
In der Erde verwandelt sich das Wasser, indem es den Weinstock durchströmt,
dieses der Ausspruch des griechischen Helden Achilles: Lieber ein
zu Wein. Was in der Erde geschieht, das konnte Christus als
Bettler in der Oberwelt als ein König im Reiche der Schatten.|109|246f|250}}
Persönlichkeit ebenfalls ausführen, weil alle Kräfte der Erde ja auch in
ihm vorhanden sein müssen, sobald die Erde sein Leib ist und von seinem
Astralleib beseelt wird.


Die Frevler aber wurden in den [[Tartaros]] gestoßen, die tiefste Region und von unheimlichen Gestalten bewohnt. Diejenigen, die schwere Verfehlungen gegen die Götter begangen hatten, sollten hier ewige Qualen erleiden. Der Bereich ist von einer ehernen Mauer und dem Flammenfluss [[Phlegethon|Pyriphlegeton]] umgeben und dient [[Zeus]] als Gefängnis für Missetäter und Gottesfrevler. Zu diesen Bewohnern der griechischen „Hölle“ zählen:
Was tut die Erde mit ihren Kräften? Legt man ein Samenkorn in die
* die [[Danaiden]]
Erde, so geht es auf und trägt Früchte. Es vermehrt sich, aus einem werden
* [[Ixion (König der Lapither)|Ixion]]
viele. Ebenso werden aus einem Tiere durch Fortpflanzung viele.
* [[Peirithoos]]
Dieselbe Kraft der Vermehrung, der Vervielfältigung wirkt auch in
* [[Sisyphos]]
Christus, und sie wird angedeutet in der Speisung der Fünftausend.
* [[Tantalos]]
Christus hat die der Erde innewohnende Kraft der Vervielfältigung der
* [[Tityos]]
Samen.|100|264f}}
* einige [[Titanen]]


== Platons Schilderung der Unterwelt ==
Diese [[Wandlung]]en sind aber nicht im äußerlichen grobmateriellen Sinn zu verstehen, sondern sind das Ergebnis einer [[Hellsehen|hellsichtigen Schau]], der die [[Jünger]] teilhaftig wurden.


Eine ausführliche Schilderung der [[Unterwelt]] gibt Platon in seinem Dialog [[Phaidon]]:
{{GZ|Die Evangelien sind nichts weiter als alte Einweihungsvorschriften
von verschiedener Tiefe [...]


<div style="margin-left:20px">
So konnte der Schreiber des Johannes-Evangeliums das Leben Christi
"Einer nämlich von diesen  Erdspalten ist auch sonst der größte und quer durch die ganze Erde gebohrt. Dieser ist nun, wie Homeros davon singt, ferne, wo tief sich öffnet der Abgrund unter der  Erde,derselbe, den anderwärts er und auch sonst viele  andere Dichter den Tartaros genannt haben. In diesen Spalt nun strömen alle diese Flüsse zusammen  und strömen auch wieder von ihm aus; und alle  werden so wie der Boden, durch welchen sie strömen. Die Ursache aber, warum alle Ströme von  hier ausfließen und auch wieder hinein, ist, daß diese Flüssigkeit keinen Boden hat und keinen  Grund. Daher schwebt sie und wogt immer auf und ab, und die Luft und der Hauch um sie her tut dasselbe. Denn dieser begleitet sie, sowohl wenn sie in die jenseitigen Gegenden der Erde strömt, als wenn sie in die diesseitigen strömt. Und so wie der  Hauch der Atmenden in beständiger Bewegung  immer einströmt und ausströmt, so bildet auch dort der mit der Flüssigkeit wogende Hauch heftige und  gewaltige Winde sowohl im Hineingehen als im  Herausgehen. Wenn nun strömend das Wasser  nach der Gegend hin ausweicht, welche »unten«  genannt wird, so fließt es in das Gebiet der dortigen Ströme und füllt es an wie beim Pumpen. Wenn es aber von dort wiederum sich wegzieht und hierher strömt, so erfüllt es dann die hiesigen. Diese, wenn sie erfüllt sind, strömen durch die Kanäle und durch die Erde; und wenn sie jeder in die  Gegenden kommen, wohin sie jedesmal geleitet  werden, so bilden sie Meere und Seen und Flüsse  und Quellen. Von da tauchen sie nun wieder unter  die Erde, und teils längere und mehrere Gegenden  durchziehend, teils wenigere und kürzere, ergießen  sie sich alle wieder in den Tartaros, einige viel weiter unten, als wo sie ausgepumpt wurden, andere  nicht so viel; aber unterhalb ihres Ausflusses fließen sie alle ein; und einige strömen wieder aus, gerade gegenüber der Stelle, wo sie eingeflossen sind, andere auf der nämlichen Seite. Ja, es gibt auch  welche, die im Kreise herumziehen, ein oder mehrere Male sich um die Erde winden wie Schlangen  und dann möglichst tief gesenkt sich wieder hinein  ergießen. Möglich ist aber von beiden Seiten nur,  sich bis zur Mitte herabzusenken, weiter nicht.  Denn für beiderlei Ströme geht die Richtung nach  jeder von beiden Seiten aufwärts.
nur schildern, wie der Initiationskodex es schildert. Wer das Johannes-
Evangelium durchlebt, der wird in sich die Kraft des Schauens
erwecken. Es ist ein Seherbuch, geschrieben zur Schulung des Sehertums.
Wer es Satz für Satz durchlebt, für den geht aus ihm das große,
gewaltige Resultat hervor, daß er geistig Auge in Auge dem Christus
gegenübertritt. Den Menschen ist die Überzeugung nicht so leicht gemacht,
sie müssen sich durcharbeiten zu dem Ziele, wo ihnen die Erkenntnis
aufgeht, daß der Christus eine Realität ist. Das Johannes-Evangelium ist der Weg, der zu Christus führt. Der Schreiber hat allen
Gelegenheit geben wollen, ihn zu verstehen. Wer in sich aus dem Astralleib
das Geistselbst entwickelt, dem geht im Geiste jene Weisheit auf,
durch welche er verstehen kann, was Christus ist.|100|265f}}


So gibt es nun gar viele andere große und verschiedene Ströme; unter diesen vielen aber gibt es  vorzüglich vier, von denen der größte und der am  äußersten rundherum fließende der sogenannte  Okeanos ist; diesem gegenüber und in entgegengesetzter Richtung fließend ist der Acheron, welcher  durch viele andere wüste Gegenden fließt, vorzüglich aber auch unter der Erde fortfließend in den  Acherusischen See kommt, wohin auch der meisten Verstorbenen Seelen gelangen, und nachdem sie  gewisse bestimmte Zeiten dort geblieben, einige  länger, andere kürzer, dann wieder ausgesendet  werden zu den Erzeugungen der Lebendigen. Der  dritte Fluß strömt aus zwischen diesen beiden und ergießt sich unweit seiner Quelle in eine weite, mit  einem gewaltigen Feuer brennende Gegend, wo er  einen See bildet, größer als unser Meer und siedend von Wasser und Schlamm. Von hier aus bewegt er  sich dann im Kreise herum trübe und schlammig,  und indem er sich um die Erde herumwälzt, kommt  er nächst andern Orten auch an die Grenzen des  Acherusischen Sees, jedoch ohne daß ihre Gewässer sich vermischten. Und nachdem er sich oftmals  unter der Erde umhergewälzt, ergießt er sich zu allerunterst in den Tartaros. Dies ist der, den man Pyriphlegethon nennt, von welchem auch die feuerspeienden Berge, wo sich deren auf der Erde  finden, kleine Teilchen herauf blasen. Diesem wiederum gegenüber strömt der vierte aus, zuerst in  eine furchtbare und wilde Gegend, wie man sagt,  und die von Farbe ganz und gar dunkelblau ist,  welche sie die Stygische nennen, und den See, welchen der Fluß bildet, den Styx. Nachdem sich dieser nun hier hineinbegeben und gewaltige Kräfte  aufgenommen in sein Wasser, geht er unter die  Erde, wälzt sich herum, kommt dem Pyriphlegethon gegenüber wieder hervor und trifft auf den  Acherusischen See an der gegenüberliegenden  Seite. Und auch dieser vermischt sein Wasser mit  keinem andern, sondern geht ebenfalls im Kreise  herum und ergießt sich wieder in den Tartaros gegenüber dem Pyriphlegethon. Sein Name aber  heißt, wie die Dichter sagen, Kokytos.
{{GZ|Die Kräfte, durch die der Christus Jesus
wirkte, waren Kräfte, die aus dem Kosmos durch die Anziehung
seines Leibes herniederströmten und durch seinen Leib ausströmten
und sich ergossen auf seine Jünger. Das fing jetzt für die Jünger an,
daß sie durch ihre Empfänglichkeit fühlen konnten, richtig fühlen
konnten: Ja, dieser Christus Jesus vor uns ist eine Wesenheit, durch die
uns wie eine geistige Nahrung zukommen die Kräfte des Kosmos; da
ergießen sie sich über uns.


Da nun dieses so ist, so werden, sobald die Verstorbenen an dem Orte angelangt sind, wohin der  Dämon jeden bringt, zuerst diejenigen ausgesondert, welche schön und heilig gelebt haben, und  welche nicht. Die nun dafür erkannt werden, einen  mittelmäßigen Wandel geführt zu haben, begeben  sich auf den Acheron, besteigen die Fahrzeuge, die  es da für sie gibt, und gelangen auf diesen zu dem  See. Hier wohnen sie und reinigen sich, büßen ihre  Vergehungen ab, wenn einer sich irgendwie  vergangen hat, und werden losgesprochen, wie sie  auch ebenso für ihre guten Taten den Lohn erlangen, jeglicher nach Verdienst. Deren Zustand aber für unheilbar erkannt wird wegen der Größe ihrer  Vergehungen, weil sie häufigen und bedeutenden  Raub an den Heiligtümern begangen oder viele ungerechte und gesetzwidrige Mordtaten vollbracht  oder anderes, was dem verwandt ist, - diese wirft  ihr gebührendes Geschick in den Tartaros, aus dem sie nie wieder heraussteigen. Die hingegen heilbare zwar, aber doch große Vergehungen begangen zu  haben erfunden werden, wie die gegen Vater oder  Mutter im Zorn etwas Gewalttätiges ausgeübt, oder die auf diese oder andere Weise Mörder geworden  sind, - diese müssen zwar auch in den Tartaros  stürzen; aber wenn sie hineingestürzt und ein Jahr  darin gewesen sind, wirft die Welle sie wieder aus,  die Mörder auf der Seite des Kokytos, die aber  gegen Vater und Mutter sich versündigt, auf der  Seite des Pyriphlegethon. Wenn sie nun auf diesen  fortgetrieben an den Acherusischen See kommen,  so schreien sie da und rufen die, welche von ihnen  getötet worden sind oder frevelhaft behandelt. Haben sie sie nun herbeigerufen, so flehen sie und  bitten, sie möchten sie in den See aussteigen lassen und sie dort aufnehmen. Wenn sie sie nun überreden, so steigen sie aus, und ihre Übel sind am  Ende; wo nicht, so werden sie wieder in den Tartaros getrieben, und aus diesem wieder in die Flüsse,  und so hört es nicht auf, ihnen zu ergehen, bis sie  diejenigen überreden, welchen sie Unrecht getan  haben; denn diese Strafe ist ihnen von den Richtern angeordnet. Die aber ausgezeichnete Fortschritte in heiligem Leben gemacht zu haben erscheinen, dies  endlich sind diejenigen, welche, von allen diesen  Orten im Innern der Erde befreit und losgesprochen von allem Gefängnis, hinauf in die reine Behausung gelangen und auf der Erde wohnhaft werden.  Welche nun unter diesen durch Weisheitsliebe sich schon gehörig gereinigt haben, diese leben für alle  künftigen Zeiten gänzlich ohne Leiber und kommen in noch schönere Wohnungen als diese, welche  weder leicht wären zu beschreiben, noch würde die  Zeit für diesmal zureichen. Aber schon um deswillen, was wir jetzt auseinandergesetzt haben, o Simmias, muß man ja wohl alles tun, um der Tugend  und Vernunft im Leben teilhaftig zu werden. Denn  schön ist der Preis und die Hoffnung groß.<ref>[http://www.zeno.org/Philosophie/M/Platon/Phaidon Deutsche Übersetzung] nach Schleiermacher von 1809 bei [[Wikipedia:Zeno.org|Zeno.org]] (ohne Abschnittszählung)</ref>
Die Jünger selber waren aber in einem zweifachen Bewußtseinszustande, [...] der sich vergleichen läßt mit dem Wachen und
</div>
Schlafen des Menschen [...]


== Unterweltsmythen ==
So gab es für die Jünger zwei Zustände. Einen, da konnten sie sich
=== Persephone ===
sagen: Es ist unser Tageszustand. In diesem unserem Tageszustande
[[Datei:Persephone Hades BM Vase E82.jpg|miniatur|Persephone und Hades. [[Wikipedia:Tondo|Tondo]] einer attischen [[Wikipedia:Kylix (Gefäß)|Kylix]], ca. 440-430 v. Chr. Wahrscheinlich aus [[Wikipedia:Vulci|Vulci]].]]
bringt uns der Christus aus den kosmischen Weiten die Kräfte der kosmischen
Welten und teilt sie uns mit als geistige Nahrung. Er holt uns
herunter, weil er die Sonnenkraft ist, alles dasjenige, was wir dargestellt
haben im Sinne des im Christentum aufgenommenen Zarathustrismus.
Er vermittelt das, was die Sonne an Kräften schicken kann
aus den sieben Sternbildern des Tages. Da herunter kommt die Nahrung
für den Tag. - Für den Nachtzustand war es so, daß die Jünger
sich sagen konnten: Da nehmen wir wahr, wie durch die Christus-Kraft sozusagen die Nachtsonne, die Sonne, die unsichtbar ist während
der Nacht, die durch die anderen fünf Sternbilder geht, in unsere Seele
hineinsendet die Himmelsspeise [...]


Mit der Einwilligung des Zeus raubte Hades die junge [[Persephone (Mythologie)|Persephone]] und machte sie zu seiner Gattin. Ihre Mutter [[Demeter]] war darüber so betrübt, dass sie vergaß, das Getreide wachsen zu lassen. Zeus versuchte erst, Persephone zu befreien; da diese bereits von jenen Früchten, die eine Rückkehr aus der Unterwelt verwehren, gekostet hatte, musste sie in der Unterwelt bleiben. So wurde die Vereinbarung geschlossen, dass Persephone sechs Monate des Jahres auf der Erde weilen durfte und die restlichen sechs Monate bei Hades in der Unterwelt verbringen musste.
Eine Fülle von Menschen wurde nach den alten Bezeichnungsweisen
als ein «Tausend» bezeichnet, und man fügte, wenn man spezialisieren
wollte, eine Zahl hinzu, die von dem wichtigsten Charakteristikon
hergenommen wurde. Zum Beispiel die Menschen der vierten
Kulturperiode bezeichnete man als das «vierte Tausend», und die,
welche schon im Stile der fünften Kulturperiode lebten, als das «fünfte
Tausend». Das sind einfach Termini technici Deshalb konnten die
Jünger sagen: Während des Tagzustandes nehmen wir wahr, was die
Christus-Kraft uns aus den Kräften der Sonne zusendet von den sieben
Tagessternbildern her, so daß wir dann die Nahrung empfangen, die
für die Menschen der vierten Kulturperiode bestimmt ist, für das vierte
Tausend. Und in unserem nächtlichen imaginativen Hellseherzustande
nehmen wir wahr durch die fünf Sternbilder der Nacht, was für die
nächste Zukunft, was für das fünfte Tausend gilt. - Es werden also
die Menschen der vierten Epoche - die Viertausend - genährt vom
Himmel herunter durch die sieben Himmelsbrote, durch die sieben
Sternbilder des Tages; und es werden die Menschen der fünften
Epoche - die Fünftausend - genährt durch die fünf Himmelsbrote,
durch die fünf Sternbilder der Nacht. Dabei wird immer auf die Scheidung
hingedeutet, wo sich die Tagessternbilder mit den Nachtsternbildern
berühren: auf die Fische.


=== Orpheus und Eurydike ===
Es wird darin ein Geheimnis berührt. Es wird damit hingedeutet auf
[[Orpheus]], der berühmte Sänger, stieg in den Hades hinab, um seine geliebte verstorbene Frau [[Eurydike (Nymphe)|Eurydike]] zu befreien. Mit seinem Gesang konnte er Charon, den Fährmann an der Styx, dazu bewegen, ihn mit in die Unterwelt zu nehmen. Dort traf er auf Eurydikes Seelenschatten und bat den Gott Hades, sie wieder mit in die Oberwelt nehmen zu dürfen. Es wurde Orpheus gestattet, jedoch unter der Bedingung [[Persephone (Mythologie)|Persephones]], dass er vor Eurydike her ginge und sich unter keinen Umständen nach ihr umschauen durfte, bis sie wieder in die Oberwelt zurückgekehrt wären. Orpheus war bestrebt, den Aufstieg so schnell wie möglich zu machen, doch begann er sich zu fürchten, Eurydike könnte vielleicht nicht Schritt halten. Er haderte mit sich, sah sich aber um. Eurydike war in Schattengestalt hinter ihm. Sie musste ihn sofort verlassen und endgültig in die Unterwelt zurückkehren. Nach anderer, von antiken Bildwerken gestützter Vorstellung berührte Euridike den Orpheus, sodass er sich erschrocken umsah.
einen wichtigen Mysterienvorgang: auf den magischen Verkehr des
Christus mit den Jüngern. Das macht ihnen der Christus klar, daß er
nicht von dem alten Sauerteig der Pharisäer spricht, sondern ihnen aus
den Sonnenkräften des Kosmos eine Himmels speise vermittelt, die er
herunterholt, trotzdem nichts zur Verfügung steht, als das eine Mal
die sieben Tagesbrote, die sieben Sternbilder des Tages, und das andere
Mal die fünf Nachtbrote, die fünf Sternbilder der Nacht. Dazwischen
immer die Fische, die die Scheidung bilden; ja von zwei Fischen wird
sogar einmal gesprochen, damit es besonders deutlich ist ({{B|Matthäus|14|13-21|LUT}}, und {{BB|Matthäus|15|32-38|LUT}}).


=== Theseus und Peirithoos ===
[...] Was tun aber wieder leichtfüßige Erklärer der Bibel? Sie finden im
Hades hielt [[Theseus]] und [[Peirithoos]] gefangen, die geschworen hatten, Töchter des Zeus' zu heiraten. Theseus wählte [[Helena (Mythologie)|Helena]] und gemeinsam entführten sie das Mädchen und beschlossen, sie solange festzuhalten, bis sie im heiratsfähigen Alter war. Peirithoos hatte sich vorgenommen, die Persephone aus der Unterwelt zu rauben. Sie ließen Helena bei Theseus' Mutter [[Aithra]] und Peirithoos stieg, von Theseus begleitet, zur Unterwelt hinab. Hades täuschte ihnen Gastfreundschaft und ein Fest vor – sobald die Ermüdeten sich aber niederließen, umwickelten Schlangen ihre Füße und hielten sie dort gefangen. Wegen dieses frechen Unterfangens fesselte sie der Gott der Unterwelt an einen Stein.
Matthäus-Evangelium einmal eine Speisung von Viertausend mit sieben
Broten und das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit
fünf Broten, und sie halten das Zweite für eine bloße Wiederholung
und sagen: Der nachlässige Schreiber der Urkunde hat, wie es eben
beim Abschreiben vorkommt, nachlässig kopiert. Er beschreibt daher
nun das eine Mal eine Speisung von Viertausend mit sieben Broten,
das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit fünf Broten; das
kann vorkommen, wenn man nachlässig abschreibt! - Ich zweifle
nicht, wenn Bücher in der neueren Zeit gemacht werden, daß so etwas
vorkommen kann. Aber die Evangelien sind in keiner Weise so zustande
gekommen. Wenn darin eine Erzählung zweimal steht, so hat
das einen tiefen Grund, den ich jetzt angedeutet habe.|123|192ff}}


=== Herakles ===
=== Speisung der Fünftausend ===
Um als letzte der [[Herakles#Arbeiten|zwölf Arbeiten]] für [[Eurystheus]] den Höllenhund Kerberos aus der Unterwelt zu holen, ließ sich Herakles zunächst vom Priester [[Eumolpos]] in die [[Mysterien von Eleusis]], einem Demeter-Kult, einweihen. Er begann nach Opferungen und der Entsühnung der Morde an den [[Kentaur|Zentauren]] den Abstieg in den Hades im taenarischen Vorgebirge. Sogar in der Unterwelt flohen die toten Seelen vor dem Heros, der mit seinem Knüppel nach der [[Medusa]] und dem [[Meleagros (Mythologie)|Meleager]] schlug, bis ihm Hermes mitteilte, er übe nur Schattenkampf. [[Athene]] und Hermes halfen ihm auf dem Weg durch den Hades hin und zurück.  
[[Datei:Milagro de los panes y los peces, de Juan de Espinal (Ayuntamiento de Sevilla).jpg|mini|Der Jünger Andreas mit dem Jungen, der nach Joh 6,9 die Brote und die Fische mitgebrachte (Juan de Espinal: ''Milagro de los panes y los peces'', Gemälde im Rathaus von [[w:Sevilla|Sevilla]])]]
Die '''Speisung der Fünftausend''' wird in allen vier [[Evangelium|Evangelien]] erwähnt. Die Schilderung bezieht sich, wie oben erwähnt, nicht auf die unmittelbare Gegenwart, in der die [[Apostel]] lebten, sondern auf die [[5. nachatlantische Kulturepoche]], d.&nbsp;h. auf unser heutiges [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]. Hier ist von fünf Gerstenbroten die Rede, die vermehrt werden. Das entspricht kosmisch dem Gang durch die fünf Nachtsternbilder. Im [[Johannesevangelium]] heißt es:


{{Zitat|Ganz nahe zu den Pforten des Hades gekommen, erblickte er seine Freunde Theseus und Peirithoos... <br />Als beide den befreundeten Halbgott erblickten, streckten sie flehend die Hände nach ihm aus... <br />Den Theseus ergriff auch Herakles wirklich bei der Hand, befreite ihn von seinen Banden... <br />Ein zweiter Versuch, auch den Peirithoos zu befreien, mißlang, denn die Erde fing an, ihm unter den Füßen zu beben... <br />Am Tore der Totenstadt stand der König Pluton und verwehrte ihm den Eintritt. Aber das Pfeilgeschoß des Heroen durchbohrte den Gott an der Schulter, daß er Qualen der Sterblichen empfand und, als der Halbgott nun bescheidentlich um Entführung des Höllenhundes bat, sich nicht länger widersetzte. Doch forderte er als Bedingung, daß Herakles desselben mächtig werden sollte, ohne die Waffen zu gebrauchen, die er bei sich führe|[[Gustav Schwab]], siehe auch [[Kerberos (Mythologie)|Kerberos]]}}
{{Zitat|1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. 2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. 8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? 10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. 12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. 14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.|[[Johannesevangelium|Johannes]]|{{BB|Joh|6|1-15}}}}


Hades musste zusehen, wie Herakles eine seiner Kühe schlachtete und mit dem Blut der Seele des Theseus neue Kraft einhauchte. Theseus entkam daraufhin der Unterwelt. Auch holte Herakles [[Alkestis]], die Gattin des Königs [[Admetos]], aus dem Hades zurück. Einen hilfreichen Bedienten des Hades, den Hirten [[Menoites]], erwürgte Herakles beinahe, hätte Persephone den Halbgott nicht besänftigt, ehe dieser mit dem Kerberos durch die Höhle Acherusia abzog und die letzte seiner Aufgaben bestand.
=== Speisung der Viertausend ===


== Chthonische Götter ==
Die Speisung der Viertausend findet sich nur im [[Matthäusevangelium]] und im [[Markusevangelium]]. Die Schilderungen beziehen sich auf die [[4. nachatlantische Kulturepoche]], in der sich das Erdenleben des [[Christus]] vollzog, also auf die unmittelbare Gegenwart, in der die Jünger Christi lebten. Kosmisch entspricht die Speisung der Viertausend dem Gang durch die sieben Tagessternbilder. Deshalb wird hier von der Vermehrung von [[sieben]] [[Brot]]en gesprochen.
Nicht unbedingt als Teil eines von Seelen bewohnten Jenseits, sondern als Bewohner einer Unterwelt im Sinn einer unterirdischen Welt unter der Erde wurden die sogenannten [[Chthonische Götter|chthonischen Götter]], Dämonen und Ungeheuer gedacht:
* [[Chimäre (Mythologie)|Chimaira]]
* [[Echidna (Mythologie)|Echidna]]
* [[Empusa]]
* [[Erinnyen]] (lat. ''Furien'') „die Rachegöttinnen“
* [[Gorgonen]]
* [[Harpyia]]
* [[Hekate]]
* [[Hekatoncheiren]]
* [[Hydra (Mythologie)|Hydra]]
* [[Hypnos (Mythologie)|Hypnos]] „der Schlaf“
* [[Thanatos (Mythologie)|Thanatos]] „der Tod“
* [[Erebos]] (lat. Erebus)


== Anmerkungen ==
{{Zitat|32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen. 33 Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? 34 Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben - und ein paar Fische. 35 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. 36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen. 37 Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll. 38 Es waren viertausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder. 39 Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan.|[[Matthäusevangelium|Matthäus]]|{{BB|Mt|15|32-39}}}}


<references/>
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Wundersame Brotvermehrung}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Lars Albinus: ''The house of Hades. Studies in ancient Greek eschatology.'' Aarhus University Press, Aarhus 2000, ISBN 87-7288-833-4
 
* {{DNP|5|51|53|Hades|[[Jan N. Bremmer]]}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981), ISBN 3-7274-1000-0 {{Vorträge|100}}
* {{Roscher|1,2|1778|1813|Hades|Wilhelm Drexler}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
* {{KlP|2|903|905|Hades|Hertha Sauer}}
* Rudolf Steiner: ''Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen'', [[GA 109]] (2000), ISBN 3-7274-1090-6 {{Vorträge|109}}


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Aktuelle Version vom 12. März 2020, 10:30 Uhr

Heinrich van Waterschoot: Wundersame Brotvermehrung (spätestens 1748)

Die wundersame Brotvermehrung ist ein biblisches Motiv, das im Alten Testament und im Neues Testament vorkommt.

Altes Testament

Speisung durch Elisa

Im 2. Buch der Könige heißt es:

„38 Als aber Elisa wieder nach Gilgal kam, war Hungersnot im Lande. Und als die Prophetenjünger vor ihm saßen, sprach er zu seinem Diener: Setze einen großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetenjünger! 39 Da ging einer aufs Feld, um Kraut zu sammeln, und fand ein Rankengewächs und pflückte sein Kleid voll mit wilden Gurken. Und als er kam, schnitt er's in den Topf zum Gemüse – sie kannten's aber nicht – 40 und legte es den Männern zum Essen vor. Als sie nun von dem Gemüse aßen, schrien sie und sprachen: O Mann Gottes, der Tod im Topf! Denn sie konnten's nicht essen. 41 Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat's in den Topf und sprach: Lege es den Leuten vor, dass sie essen! Da war nichts Böses mehr in dem Topf. 42 Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Beutel. Er aber sprach: Gib's den Leuten, dass sie essen! 43 Sein Diener sprach: Wie soll ich davon hundert Mann geben? Er sprach: Gib den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und es wird noch übrig bleiben. 44 Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des HERRN.“

Neues Testament

Alexander Andrejewitsch Iwanow: Die Speisung der Fünftausend (19. Jahrhundert)

Die im Neuen Testament geschilderten Brotvermehrungen, die durch den Christus vollzogen wurden, stehen in engem Zusammenhang mit der Verwandlung von Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana.

„Wie konnte in Christus eine solche Kraft auftreten, daß er Wasser in Wein verwandeln konnte? Weil Christi Leib die Erde selbst ist, konnte er die Kräfte der Erde in sich selbst wirksam machen. In der Erde verwandelt sich das Wasser, indem es den Weinstock durchströmt, zu Wein. Was in der Erde geschieht, das konnte Christus als Persönlichkeit ebenfalls ausführen, weil alle Kräfte der Erde ja auch in ihm vorhanden sein müssen, sobald die Erde sein Leib ist und von seinem Astralleib beseelt wird.

Was tut die Erde mit ihren Kräften? Legt man ein Samenkorn in die Erde, so geht es auf und trägt Früchte. Es vermehrt sich, aus einem werden viele. Ebenso werden aus einem Tiere durch Fortpflanzung viele. Dieselbe Kraft der Vermehrung, der Vervielfältigung wirkt auch in Christus, und sie wird angedeutet in der Speisung der Fünftausend. Christus hat die der Erde innewohnende Kraft der Vervielfältigung der Samen.“ (Lit.:GA 100, S. 264f)

Diese Wandlungen sind aber nicht im äußerlichen grobmateriellen Sinn zu verstehen, sondern sind das Ergebnis einer hellsichtigen Schau, der die Jünger teilhaftig wurden.

„Die Evangelien sind nichts weiter als alte Einweihungsvorschriften von verschiedener Tiefe [...]

So konnte der Schreiber des Johannes-Evangeliums das Leben Christi nur schildern, wie der Initiationskodex es schildert. Wer das Johannes- Evangelium durchlebt, der wird in sich die Kraft des Schauens erwecken. Es ist ein Seherbuch, geschrieben zur Schulung des Sehertums. Wer es Satz für Satz durchlebt, für den geht aus ihm das große, gewaltige Resultat hervor, daß er geistig Auge in Auge dem Christus gegenübertritt. Den Menschen ist die Überzeugung nicht so leicht gemacht, sie müssen sich durcharbeiten zu dem Ziele, wo ihnen die Erkenntnis aufgeht, daß der Christus eine Realität ist. Das Johannes-Evangelium ist der Weg, der zu Christus führt. Der Schreiber hat allen Gelegenheit geben wollen, ihn zu verstehen. Wer in sich aus dem Astralleib das Geistselbst entwickelt, dem geht im Geiste jene Weisheit auf, durch welche er verstehen kann, was Christus ist.“ (Lit.:GA 100, S. 265f)

„Die Kräfte, durch die der Christus Jesus wirkte, waren Kräfte, die aus dem Kosmos durch die Anziehung seines Leibes herniederströmten und durch seinen Leib ausströmten und sich ergossen auf seine Jünger. Das fing jetzt für die Jünger an, daß sie durch ihre Empfänglichkeit fühlen konnten, richtig fühlen konnten: Ja, dieser Christus Jesus vor uns ist eine Wesenheit, durch die uns wie eine geistige Nahrung zukommen die Kräfte des Kosmos; da ergießen sie sich über uns.

Die Jünger selber waren aber in einem zweifachen Bewußtseinszustande, [...] der sich vergleichen läßt mit dem Wachen und Schlafen des Menschen [...]

So gab es für die Jünger zwei Zustände. Einen, da konnten sie sich sagen: Es ist unser Tageszustand. In diesem unserem Tageszustande bringt uns der Christus aus den kosmischen Weiten die Kräfte der kosmischen Welten und teilt sie uns mit als geistige Nahrung. Er holt uns herunter, weil er die Sonnenkraft ist, alles dasjenige, was wir dargestellt haben im Sinne des im Christentum aufgenommenen Zarathustrismus. Er vermittelt das, was die Sonne an Kräften schicken kann aus den sieben Sternbildern des Tages. Da herunter kommt die Nahrung für den Tag. - Für den Nachtzustand war es so, daß die Jünger sich sagen konnten: Da nehmen wir wahr, wie durch die Christus-Kraft sozusagen die Nachtsonne, die Sonne, die unsichtbar ist während der Nacht, die durch die anderen fünf Sternbilder geht, in unsere Seele hineinsendet die Himmelsspeise [...]

Eine Fülle von Menschen wurde nach den alten Bezeichnungsweisen als ein «Tausend» bezeichnet, und man fügte, wenn man spezialisieren wollte, eine Zahl hinzu, die von dem wichtigsten Charakteristikon hergenommen wurde. Zum Beispiel die Menschen der vierten Kulturperiode bezeichnete man als das «vierte Tausend», und die, welche schon im Stile der fünften Kulturperiode lebten, als das «fünfte Tausend». Das sind einfach Termini technici Deshalb konnten die Jünger sagen: Während des Tagzustandes nehmen wir wahr, was die Christus-Kraft uns aus den Kräften der Sonne zusendet von den sieben Tagessternbildern her, so daß wir dann die Nahrung empfangen, die für die Menschen der vierten Kulturperiode bestimmt ist, für das vierte Tausend. Und in unserem nächtlichen imaginativen Hellseherzustande nehmen wir wahr durch die fünf Sternbilder der Nacht, was für die nächste Zukunft, was für das fünfte Tausend gilt. - Es werden also die Menschen der vierten Epoche - die Viertausend - genährt vom Himmel herunter durch die sieben Himmelsbrote, durch die sieben Sternbilder des Tages; und es werden die Menschen der fünften Epoche - die Fünftausend - genährt durch die fünf Himmelsbrote, durch die fünf Sternbilder der Nacht. Dabei wird immer auf die Scheidung hingedeutet, wo sich die Tagessternbilder mit den Nachtsternbildern berühren: auf die Fische.

Es wird darin ein Geheimnis berührt. Es wird damit hingedeutet auf einen wichtigen Mysterienvorgang: auf den magischen Verkehr des Christus mit den Jüngern. Das macht ihnen der Christus klar, daß er nicht von dem alten Sauerteig der Pharisäer spricht, sondern ihnen aus den Sonnenkräften des Kosmos eine Himmels speise vermittelt, die er herunterholt, trotzdem nichts zur Verfügung steht, als das eine Mal die sieben Tagesbrote, die sieben Sternbilder des Tages, und das andere Mal die fünf Nachtbrote, die fünf Sternbilder der Nacht. Dazwischen immer die Fische, die die Scheidung bilden; ja von zwei Fischen wird sogar einmal gesprochen, damit es besonders deutlich ist (Matthäus 14,13-21 LUT, und 15,32-38 LUT).

[...] Was tun aber wieder leichtfüßige Erklärer der Bibel? Sie finden im Matthäus-Evangelium einmal eine Speisung von Viertausend mit sieben Broten und das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit fünf Broten, und sie halten das Zweite für eine bloße Wiederholung und sagen: Der nachlässige Schreiber der Urkunde hat, wie es eben beim Abschreiben vorkommt, nachlässig kopiert. Er beschreibt daher nun das eine Mal eine Speisung von Viertausend mit sieben Broten, das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit fünf Broten; das kann vorkommen, wenn man nachlässig abschreibt! - Ich zweifle nicht, wenn Bücher in der neueren Zeit gemacht werden, daß so etwas vorkommen kann. Aber die Evangelien sind in keiner Weise so zustande gekommen. Wenn darin eine Erzählung zweimal steht, so hat das einen tiefen Grund, den ich jetzt angedeutet habe.“ (Lit.:GA 123, S. 192ff)

Speisung der Fünftausend

Der Jünger Andreas mit dem Jungen, der nach Joh 6,9 die Brote und die Fische mitgebrachte (Juan de Espinal: Milagro de los panes y los peces, Gemälde im Rathaus von Sevilla)

Die Speisung der Fünftausend wird in allen vier Evangelien erwähnt. Die Schilderung bezieht sich, wie oben erwähnt, nicht auf die unmittelbare Gegenwart, in der die Apostel lebten, sondern auf die 5. nachatlantische Kulturepoche, d. h. auf unser heutiges Bewusstseinsseelenzeitalter. Hier ist von fünf Gerstenbroten die Rede, die vermehrt werden. Das entspricht kosmisch dem Gang durch die fünf Nachtsternbilder. Im Johannesevangelium heißt es:

„1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. 2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. 8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? 10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. 12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. 14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.“

Johannes: 6,1-15 EU

Speisung der Viertausend

Die Speisung der Viertausend findet sich nur im Matthäusevangelium und im Markusevangelium. Die Schilderungen beziehen sich auf die 4. nachatlantische Kulturepoche, in der sich das Erdenleben des Christus vollzog, also auf die unmittelbare Gegenwart, in der die Jünger Christi lebten. Kosmisch entspricht die Speisung der Viertausend dem Gang durch die sieben Tagessternbilder. Deshalb wird hier von der Vermehrung von sieben Broten gesprochen.

„32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen. 33 Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? 34 Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben - und ein paar Fische. 35 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. 36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen. 37 Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll. 38 Es waren viertausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder. 39 Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan.“

Matthäus: 15,32-39 EU

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Wundersame Brotvermehrung - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema