Embryonalhüllen und Brotvermehrung: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Amniote embryo.jpg|mini|250px|Der Embryo mit seinen vier extraembryonalen Membranen (Embryonalhüllen): a = Embryo, b = Dottersack, c = Allantois (embryonale Harnblase), d = Amnion (gefäßlose innere Eihaut), e = Chorion (stark durchblutete äußere Zottenhaut).]]
[[Datei:Heinrich van Waterschoot Brotvermehrung.jpg|mini|hochkant=1.7|Heinrich van Waterschoot: ''Wundersame Brotvermehrung'' (spätestens 1748)]]
Die '''Embryonalhüllen''' ({{EnS|[[WikipediaEN:Extraembryonic membrane|Extraembryonic membranes]]}}) oder '''Eihäute''', auch '''Fruchthüllen''' oder '''Keimhüllen''' genannt, umgeben den heranreifenden [[Embryo]]. Die vier Hüllen, die aus dem embryonalen Gewebe gebildet werden und mit den [[Wesensglieder#Die grundlegenden Wesensglieder|4 grundlegenden Wesensgliedern]] korrespondieren, sind:


* der [[Wikipedia:Dottersack|Dottersack]] ([[lat.]] ''Saccus vitellinus'') mit dem [[nährstoff]]reichen '''Dotter''' ({{ELSalt|λέκιθος}} ''lekithos'', [[lat.]] ''vitellum'', von ''vita'' „[[Leben]]“) dient ausschließlich als Ernährungsorgan und entspricht dem [[Physischer Leib|physischen Leib]],
Die wundersame '''Brotvermehrung''' ist ein [[Bibel|biblisches Motiv]], das im [[Altes Testament|Alten Testament]] und im [[Neues Testament]] vorkommt.
* das [[Wikipedia:Amnion|Amnion]] ({{ELSalt|ἀμνίον}} ''amníon'' „das zum Lämmchen Gehörende“), auch ''Schafshaut'' genannt, als dünne, mit [[Wikipedia:Fruchtwasser|Fruchtwasser]] gefüllte, gefäßlose innere Eihaut, die die [[Wikipedia:Fruchtblase|Fruchtblase]] im engeren Sinn<ref>Je nach Definition wird auch die ''Gesamtheit der Eihäute'' bzw. namentlich [[Wikipedia:Amnion|Amnion]] und [[Wikipedia:Chorion|Chorion]] zusammen als [[Wikipedia:Fruchblase|Fruchtblase]] bezeichnet.</ref> bildet und dem [[Ätherleib]] zusammenhängt,
* die [[Wikipedia:Allantois|Allantois]] ({{ELSalt|αλλαντοίς}} „die Wurstförmige“), die als embryonale Harnblase dient und mit dem [[Astralleib]] korreliert
* und das [[Wikipedia:Chorion|Chorion]] ({{ELSalt|Χορίον}} „Zottenhaut“), das als stark durchblutete äußere Eihaut das physische Korrelat der [[Ich-Organisation]] ist.<br>Die Sekundärzotten des Chorions wachsen in die mütterliche [[Wikipedia:Gebärmutterschleimhaut|Gebärmutterschleimhaut]], das [[Wikipedia:Endometrium|Endometrium]] (von {{ELSalt|ἔνδο}} ''éndo'' „innen“ und {{lang|grc|μήτρα}} ''mḗtrā'' „Gebärmutter“) und bilden mit dieser zusammen die [[Wikipedia:Plazenta|Plazenta]] ([[Latein|lat.]] ''placenta'' ,Kuchen‘, [[Deutsche Sprache|dt.]] auch „Mutterkuchen“ oder „Fruchtkuchen“), mit der der [[Embryo]] über die [[Wikipedia:Nabelschnur|Nabelschnur]] verbunden ist.


Mit der [[Geburt]] werden die Eihäute, die Plazenta und der Nabelschnurrest als [[Wikipedia:Nachgeburt|Nachgeburt]] abgestoßen und sterben ab.
== Altes Testament ==


== Die geistige Bedeutung der Embryonalhüllen ==
=== Speisung durch Elisa ===


{{GZ|Das, was im
Im [[w:2. Buch der Könige|2. Buch der Könige]] heißt es:
Embryonalleben verkümmert ist, wird ausgebildet im Astralischen, in
der Ich-Organisation, so daß man, wenn man den physischen Embryo
hat, sagen muß: Dieses Physische im Embryo, das ist allerdings wunderbar
ausgebildet, aber daran hat der vorirdische Mensch zunächst
den wenigsten Anteil. - Dagegen hat der Mensch, der vorirdische
Mensch den größten Anteil an alldem, was rund herum ist. Dadrinnen
lebt der vorirdische Mensch, in dem, was im Physischen eigentlich
abgebaut wird und als Abgebautes, Chorion, Amnion und so weiter,
weggeht. Dadrinnen lebt der vorirdische Mensch.|316|147}}


{{GZ|Die physische Allantois metamorphosiert sich,
{{Zitat|38 Als aber Elisa wieder nach Gilgal kam, war Hungersnot im Lande. Und als die Prophetenjünger vor ihm saßen, sprach er zu seinem Diener: Setze einen großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetenjünger! 39 Da ging einer aufs Feld, um Kraut zu sammeln, und fand ein Rankengewächs und pflückte sein Kleid voll mit wilden Gurken. Und als er kam, schnitt er's in den Topf zum Gemüse – sie kannten's aber nicht – 40 und legte es den Männern zum Essen vor. Als sie nun von dem Gemüse aßen, schrien sie und sprachen: O Mann Gottes, der Tod im Topf! Denn sie konnten's nicht essen. 41 Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat's in den Topf und sprach: Lege es den Leuten vor, dass sie essen! Da war nichts Böses mehr in dem Topf. 42 Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Beutel. Er aber sprach: Gib's den Leuten, dass sie essen! 43 Sein Diener sprach: Wie soll ich davon hundert Mann geben? Er sprach: Gib den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und es wird noch übrig bleiben. 44 Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des HERRN.|[[w:2. Buch der Könige|2. Buch der Könige]]|{{BB|2 Könige|4|38-44|LUT}}}}
ins Geistige hinübergehend, in der Tüchtigkeit der Kräfte
des Astralleibes. Eine degenerierte Allantois erzeugt eine
verminderte Tüchtigkeit des Astralleibes, die sich insbesondere
in allen motorischen Organen äußert.|27|112}}


{{GZ|Das kommt dazu, das konnten wir nur als Prinzip andeuten, an
== Neues Testament ==
der physischen Allantois, die ebenso nur eine embryonale sein kann;
[[Datei:Alexandr Ivanov 060.jpg|mini|hochkant=1.7|[[w:Alexander Andrejewitsch Iwanow|Alexander Andrejewitsch Iwanow]]: ''Die Speisung der Fünftausend'' (19. Jahrhundert)]]
die sämtlichen Organe, die im Embryo abgehen, sind beim geborenen
Menschen vorhanden als die höheren Glieder. Was als Nebenorgan
physisch ist, das ist geistig im erwachsenen Zustand, so daß wir in
der Allantois nur zu sehen haben das physische Korrelat der Embryonalzeit [...]


Es ist so, daß man wissen muß: Amnion ist das physische Korrelat
Die im [[Neues Testament|Neuen Testament]] geschilderten Brotvermehrungen, die durch den [[Christus]] vollzogen wurden, stehen in engem Zusammenhang mit der Verwandlung von [[Wasser]] in [[Wein]] bei der [[Hochzeit zu Kana]].
des [[Ätherleib]]es, Allantois ist das physische Korrelat des [[Astralleib]]es,
Chorion ist das physische Korrelat der [[Ich-Organisation]] des
erwachsenen Menschen.|314|308}}


{{GZ|Die gegenwärtige Embryologie ist eigentlich eine sehr einseitige Wissenschaft; sie betrachtet eigentlich im wesentlichen nur den Hergang von der Eizelle aus in ihre Komplexität hinein. Sie legt aber einen sehr geringen Wert auf die Dekadenzorgane, auf dasjenige, was verschwindet beim ausgebildeten Embryo, also auf das Verschwindende wie der Amnionsack, die Allantois, das Chorion und so weiter. Diese Dinge bilden sich zurück, während dasjenige, was dann zu den sichtbaren menschlichen Organen wird, sich vorwärtsbildet. Der Fehler, der heute gemacht wird, besteht darin, daß man eigentlich nur die Evolutionsprozesse betrachtet, nicht die Involutionsprozesse, nicht dasjenige, was sich dadurch in entgegengesetztem Sinne entwickelt, daß sich das andere evolviert.|73a|122}}
{{GZ|Wie konnte in Christus eine solche Kraft auftreten,
daß er Wasser in Wein verwandeln konnte? Weil Christi Leib die Erde
selbst ist, konnte er die Kräfte der Erde in sich selbst wirksam machen.
In der Erde verwandelt sich das Wasser, indem es den Weinstock durchströmt,
zu Wein. Was in der Erde geschieht, das konnte Christus als
Persönlichkeit ebenfalls ausführen, weil alle Kräfte der Erde ja auch in
ihm vorhanden sein müssen, sobald die Erde sein Leib ist und von seinem
Astralleib beseelt wird.


=== Der unsichtbare Mensch in uns ===
Was tut die Erde mit ihren Kräften? Legt man ein Samenkorn in die
Erde, so geht es auf und trägt Früchte. Es vermehrt sich, aus einem werden
viele. Ebenso werden aus einem Tiere durch Fortpflanzung viele.
Dieselbe Kraft der Vermehrung, der Vervielfältigung wirkt auch in
Christus, und sie wird angedeutet in der Speisung der Fünftausend.
Christus hat die der Erde innewohnende Kraft der Vervielfältigung der
Samen.|100|264f}}


[[Datei:GA221 076.jpg|mini|250px|Wandtafelzeichnung aus [[GA 221]], nach S. 80 ([[Der unsichtbare Mensch in uns]])]]
Diese [[Wandlung]]en sind aber nicht im äußerlichen grobmateriellen Sinn zu verstehen, sondern sind das Ergebnis einer [[Hellsehen|hellsichtigen Schau]], der die [[Jünger]] teilhaftig wurden.  
Den [[Geistkeim]] seines [[Physischer Leib|physischen Leib]]es schickt der [[Mensch]] bei seinem Wiederherabstieg aus der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] schon lange voraus, bevor er sich selbst als geistig-seelisches Wesen wieder auf [[Erde (Planet)|Erden]] [[Inkarnation|inkarniert]]. Dieser Geistkeim wirkt dann später im Erdenleben als ''unsichtbarer Mensch'' in uns weiter.
Der Geistkeim besteht nicht nur aus der geistigen Anlage des physischen Leibes, sondern verfügt - genauso wie später der sichtbare [[Mensch]] - über einen [[Ätherleib]], einen [[Astralleib]] und ein [[Ich]]. Während der [[Embryonalentwicklung]] verkörpert sich dieser [[Der unsichtbare Mensch in uns|unsichtbare Mensch]] in den Embryonalhüllen. Wenn diese mit der [[Geburt]] abgestossen werden, begleitet er uns unsichtbar während des ganzen Erdenlebens und wirkt, für uns unbewusst, unmittelbar in den [[Stoffwechsel]]- und [[Fortpflanzung]]skräften.


{{GZ|In dem Menschen, wie er vor uns steht, sind eigentlich deutlich zwei
{{GZ|Die Evangelien sind nichts weiter als alte Einweihungsvorschriften
Wesenheiten zu unterscheiden. Sie erinnern sich, daß ich in verschiedenen
von verschiedener Tiefe [...]
Betrachtungen der letzten Zeit ausführte, wie die physische Organisation
des Menschen geistig vorbereitet wird im vorirdischen Leben,
wie sie dann gewissermaßen als geistige Organisation heruntergeschickt
wird, bevor der Mensch selbst mit seinem Ich in das irdische
Dasein hereinkommt. Diese geistige Organisation ist im wesentlichen
auch während des ganzen physischen Erdenlebens nachwirkend, nur
drückt sie sich während des physischen Erdenlebens nicht in etwas
äußerlich Sichtbarem aus. Das äußerlich Sichtbare wird bei der Geburt
im wesentlichen abgestoßen, denn es sind die Hüllen, in welche der
Menschenkeim während der Embryonalzeit eingehüllt ist: Chorion und
Amnionsack, die Allantois, alles das, was also abgestoßen wird als physische
Organisation, wenn der Mensch aus dem Mutterleibe heraus ein
freies physisches Dasein gewinnt. Aber tätig bleibt im Menschen diese
vorirdische Organisation sein ganzes Leben lang. Nur ist ihre Beschaffenheit
etwas anders als die Leibes-Seelen-Geistwirksamkeit des Menschen
während des physischen Erdenlebens. Und darüber möchte ich
heute etwas sprechen.


Wir haben also gewissermaßen in uns einen unsichtbaren Menschen,
So konnte der Schreiber des Johannes-Evangeliums das Leben Christi
der enthalten ist in unseren Wachstumskräften, auch in denjenigen verborgenen
nur schildern, wie der Initiationskodex es schildert. Wer das Johannes-
Kräften, wodurch die Ernährung zustande kommt, der enthalten
Evangelium durchlebt, der wird in sich die Kraft des Schauens
ist in alledem, worüber sich die bewußte Tätigkeit des Menschen
erwecken. Es ist ein Seherbuch, geschrieben zur Schulung des Sehertums.
eigentlich nicht erstreckt. Aber auch in diese unbewußte Tätigkeit, bis
Wer es Satz für Satz durchlebt, für den geht aus ihm das große,
in die Wachstumstätigkeit, bis in die tägliche Wiederherstellung der
gewaltige Resultat hervor, daß er geistig Auge in Auge dem Christus
Kräfte durch die Ernährung, geht [seine] Wirksamkeit hinein. Und
gegenübertritt. Den Menschen ist die Überzeugung nicht so leicht gemacht,
diese Wirksamkeit ist eben die Nachwirkung des vorirdischen Daseins,
sie müssen sich durcharbeiten zu dem Ziele, wo ihnen die Erkenntnis
das im irdischen Dasein ein Kräfteleib wird, der in uns wirkt,
aufgeht, daß der Christus eine Realität ist. Das Johannes-Evangelium ist der Weg, der zu Christus führt. Der Schreiber hat allen
aber der nicht eigentlich zur bewußten Offenbarung kommt. Diesen
Gelegenheit geben wollen, ihn zu verstehen. Wer in sich aus dem Astralleib
unsichtbaren Menschen, den wir alle in uns tragen, der in unseren
das Geistselbst entwickelt, dem geht im Geiste jene Weisheit auf,
Wachstums-, in unseren Ernährungskräften steckt, der auch in den
durch welche er verstehen kann, was Christus ist.|100|265f}}
Reproduktionskräften steckt, diesen unsichtbaren Menschen möchte
ich Ihnen zunächst seiner Beschaffenheit nach schildern.
Wir können das schematisch tun, indem wir uns sagen: Auch in diesem
unsichtbaren Menschen sind enthalten das Ich, die astralische Organisation,
die ätherische Organisation, also der Bildekräfteleib, und
die physische Organisation. Natürlich, diese physische Organisation
steckt bei dem geborenen Menschen in der anderen physischen Organisation
drinnen, aber Sie werden im Laufe der heutigen Betrachtungen
das Eingreifen des unsichtbaren Menschen in die physische Organisation
erfassen können.


Wenn ich schematisch zeichne, so muß ich es so zeichnen (siehe
{{GZ|Die Kräfte, durch die der Christus Jesus
Zeichnung links):
wirkte, waren Kräfte, die aus dem Kosmos durch die Anziehung
seines Leibes herniederströmten und durch seinen Leib ausströmten
und sich ergossen auf seine Jünger. Das fing jetzt für die Jünger an,
daß sie durch ihre Empfänglichkeit fühlen konnten, richtig fühlen
konnten: Ja, dieser Christus Jesus vor uns ist eine Wesenheit, durch die
uns wie eine geistige Nahrung zukommen die Kräfte des Kosmos; da
ergießen sie sich über uns.


[[Datei:GA221 076.gif|center|500px|Der unsichtbare Mensch in uns (Zeichnung aus GA 221, S. 76)]]
Die Jünger selber waren aber in einem zweifachen Bewußtseinszustande, [...] der sich vergleichen läßt mit dem Wachen und
Schlafen des Menschen [...]


Wir haben in diesem unsichtbaren Menschen zunächst die Ich-Organisation
So gab es für die Jünger zwei Zustände. Einen, da konnten sie sich
(gelb), wir haben dann die astralische Organisation (rot), dann
sagen: Es ist unser Tageszustand. In diesem unserem Tageszustande
die ätherische Organisation (blau), und wir haben die physische Organisation
bringt uns der Christus aus den kosmischen Weiten die Kräfte der kosmischen
(weiß). Diese physische Organisation, die in Betracht kommt
Welten und teilt sie uns mit als geistige Nahrung. Er holt uns
für den unsichtbaren Menschen, greift nur ein in die Ernährungs-Wachstumsprozesse, in alles das, was von dem unteren Menschen, wie
herunter, weil er die Sonnenkraft ist, alles dasjenige, was wir dargestellt
wir ihn öfter geschildert haben, von dem Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen
haben im Sinne des im Christentum aufgenommenen Zarathustrismus.
sich in der menschlichen Organisation geltend macht. Alle
Er vermittelt das, was die Sonne an Kräften schicken kann
Strömungen, alle Kräftewirkungen in diesem unsichtbaren Menschen
aus den sieben Sternbildern des Tages. Da herunter kommt die Nahrung
gehen so vor sich, daß sie ausgehen von der Ich-Organisation, dann in
für den Tag. - Für den Nachtzustand war es so, daß die Jünger
die astralische, in die ätherische und in die physische Organisation gehen,
sich sagen konnten: Da nehmen wir wahr, wie durch die Christus-Kraft sozusagen die Nachtsonne, die Sonne, die unsichtbar ist während
und in der physischen Organisation sich dann ausbreiten (siehe
der Nacht, die durch die anderen fünf Sternbilder geht, in unsere Seele
Pfeil in Zeichnung Seite 76). Beim Menschenkeim ist dasjenige, was
hineinsendet die Himmelsspeise [...]
hier physische Organisation genannt wird, in den Häuten, in den Hüllen
des Embryo vorhanden, im Chorion, in der Allantois, in dem Amnionsack
und so weiter. Beim geborenen Menschen ist all das, was hier physische
Organisation genannt wird, enthalten in denjenigen Vorgängen,
welche Ernährungs-Wiederherstellungsvorgänge im ganzen Menschen
sind. Also nach außen hin ist diese physische Organisation hier (siehe
Zeichnung rechts) von der anderen physischen Organisation des Menschen
nicht getrennt, sondern mit ihr vereinigt.|221|75ff}}


== Zusammenhang zwischen der Erdentwicklung und der Embryonalentwicklung ==
Eine Fülle von Menschen wurde nach den alten Bezeichnungsweisen
als ein «Tausend» bezeichnet, und man fügte, wenn man spezialisieren
wollte, eine Zahl hinzu, die von dem wichtigsten Charakteristikon
hergenommen wurde. Zum Beispiel die Menschen der vierten
Kulturperiode bezeichnete man als das «vierte Tausend», und die,
welche schon im Stile der fünften Kulturperiode lebten, als das «fünfte
Tausend». Das sind einfach Termini technici Deshalb konnten die
Jünger sagen: Während des Tagzustandes nehmen wir wahr, was die
Christus-Kraft uns aus den Kräften der Sonne zusendet von den sieben
Tagessternbildern her, so daß wir dann die Nahrung empfangen, die
für die Menschen der vierten Kulturperiode bestimmt ist, für das vierte
Tausend. Und in unserem nächtlichen imaginativen Hellseherzustande
nehmen wir wahr durch die fünf Sternbilder der Nacht, was für die
nächste Zukunft, was für das fünfte Tausend gilt. - Es werden also
die Menschen der vierten Epoche - die Viertausend - genährt vom
Himmel herunter durch die sieben Himmelsbrote, durch die sieben
Sternbilder des Tages; und es werden die Menschen der fünften
Epoche - die Fünftausend - genährt durch die fünf Himmelsbrote,
durch die fünf Sternbilder der Nacht. Dabei wird immer auf die Scheidung
hingedeutet, wo sich die Tagessternbilder mit den Nachtsternbildern
berühren: auf die Fische.


{{Hauptartikel|Embryo#Zusammenhang zwischen der Erdentwicklung und der Embryonalentwicklung|titel1=Zusammenhang zwischen der Erdentwicklung und der Embryonalentwicklung}}
Es wird darin ein Geheimnis berührt. Es wird damit hingedeutet auf
einen wichtigen Mysterienvorgang: auf den magischen Verkehr des
Christus mit den Jüngern. Das macht ihnen der Christus klar, daß er
nicht von dem alten Sauerteig der Pharisäer spricht, sondern ihnen aus
den Sonnenkräften des Kosmos eine Himmels speise vermittelt, die er
herunterholt, trotzdem nichts zur Verfügung steht, als das eine Mal
die sieben Tagesbrote, die sieben Sternbilder des Tages, und das andere
Mal die fünf Nachtbrote, die fünf Sternbilder der Nacht. Dazwischen
immer die Fische, die die Scheidung bilden; ja von zwei Fischen wird
sogar einmal gesprochen, damit es besonders deutlich ist ({{B|Matthäus|14|13-21|LUT}}, und {{BB|Matthäus|15|32-38|LUT}}).


In den [[Arbeitervorträge]]n von [[GA 347]] hat [[Rudolf Steiner]] den Zusammenhang zwischen der [[Erdentwicklung]] und der [[Embryonalentwicklung]] sehr anschaulich dargestellt. Er vergleicht hier die [[Erde (Planet)|Erde]], die ursprünglich noch mit [[Sonne]] und dem [[Mond]] verbunden war, mit dem von seinen Embryonalhüllen umgebenen Embryo, der zunächst fast ganz [[Kopf]] ist, während die [[Gliedmaßen]] noch kaum ausgebildet sind. Vergrößert man diesen Embryo gleichsam auf kosmische Dimensionen, bekommt eine Vorstellung von dem ursprünglichen kosmischen Urmenschen, dem kosmischen [[Adam]], den die [[Hebräer]] [[Adam Kadmon]] nannten.
[...] Was tun aber wieder leichtfüßige Erklärer der Bibel? Sie finden im
Matthäus-Evangelium einmal eine Speisung von Viertausend mit sieben
Broten und das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit
fünf Broten, und sie halten das Zweite für eine bloße Wiederholung
und sagen: Der nachlässige Schreiber der Urkunde hat, wie es eben
beim Abschreiben vorkommt, nachlässig kopiert. Er beschreibt daher
nun das eine Mal eine Speisung von Viertausend mit sieben Broten,
das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit fünf Broten; das
kann vorkommen, wenn man nachlässig abschreibt! - Ich zweifle
nicht, wenn Bücher in der neueren Zeit gemacht werden, daß so etwas
vorkommen kann. Aber die Evangelien sind in keiner Weise so zustande
gekommen. Wenn darin eine Erzählung zweimal steht, so hat
das einen tiefen Grund, den ich jetzt angedeutet habe.|123|192ff}}
 
=== Speisung der Fünftausend ===
[[Datei:Milagro de los panes y los peces, de Juan de Espinal (Ayuntamiento de Sevilla).jpg|mini|Der Jünger Andreas mit dem Jungen, der nach Joh 6,9 die Brote und die Fische mitgebrachte (Juan de Espinal: ''Milagro de los panes y los peces'', Gemälde im Rathaus von [[w:Sevilla|Sevilla]])]]
Die '''Speisung der Fünftausend''' wird in allen vier [[Evangelium|Evangelien]] erwähnt. Die Schilderung bezieht sich, wie oben erwähnt, nicht auf die unmittelbare Gegenwart, in der die [[Apostel]] lebten, sondern auf die [[5. nachatlantische Kulturepoche]], d.&nbsp;h. auf unser heutiges [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]. Hier ist von fünf Gerstenbroten die Rede, die vermehrt werden. Das entspricht kosmisch dem Gang durch die fünf Nachtsternbilder. Im [[Johannesevangelium]] heißt es:
 
{{Zitat|1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. 2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. 8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? 10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. 12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. 14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.|[[Johannesevangelium|Johannes]]|{{BB|Joh|6|1-15}}}}
 
=== Speisung der Viertausend ===
 
Die Speisung der Viertausend findet sich nur im [[Matthäusevangelium]] und im [[Markusevangelium]]. Die Schilderungen beziehen sich auf die [[4. nachatlantische Kulturepoche]], in der sich das Erdenleben des [[Christus]] vollzog, also auf die unmittelbare Gegenwart, in der die Jünger Christi lebten. Kosmisch entspricht die Speisung der Viertausend dem Gang durch die sieben Tagessternbilder. Deshalb wird hier von der Vermehrung von [[sieben]] [[Brot]]en gesprochen.
 
{{Zitat|32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen. 33 Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? 34 Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben - und ein paar Fische. 35 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. 36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen. 37 Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll. 38 Es waren viertausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder. 39 Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan.|[[Matthäusevangelium|Matthäus]]|{{BB|Mt|15|32-39}}}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Wundersame Brotvermehrung}}
* {{WikipediaDE|Eihäute}}


== Literatur ==
== Literatur ==


* Kaspar Appenzeller: ''Die Genesis im Lichte der menschlichen Embryonalentwicklung'', 2. Auflage, Zbinden Verlag 1989, ISBN 978-3859893825
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981), ISBN 3-7274-1000-0 {{Vorträge|100}}
* [[Wolfgang Schad]]: ''Der periphere Blick. Die Vervollständigung der Aufklärung'', Freies Geistesleben, Stuttgart 2014, ISBN 978-3772514012; eBook {{ASIN|B01LZF3IZ3}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
* [[Wolfgang Schad]] (Hrsg.): ''Die verlorene Hälfte des Menschen: Die Plazenta vor und nach der Geburt in Medizin, Ethnologie und Anthroposophie'', 3. Auflage, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772514654
* [[Rudolf Steiner]], [[Ita Wegman]]: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9 {{Schriften|027}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Erdenwissen und Himmelserkenntnis'', [[GA 221]] (1998), ISBN 3-7274-2210-6 {{Vorträge|221}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}


{{GA}}
{{GA}}


== Einzelanchweise ==
== Weblinks ==
<references />
{{Commonscat|Feeding the multitude|Wundersame Brotvermehrung}}


[[Kategorie:Embryologie]]
[[Kategorie:Bibel]]

Aktuelle Version vom 12. März 2020, 10:30 Uhr

Heinrich van Waterschoot: Wundersame Brotvermehrung (spätestens 1748)

Die wundersame Brotvermehrung ist ein biblisches Motiv, das im Alten Testament und im Neues Testament vorkommt.

Altes Testament

Speisung durch Elisa

Im 2. Buch der Könige heißt es:

„38 Als aber Elisa wieder nach Gilgal kam, war Hungersnot im Lande. Und als die Prophetenjünger vor ihm saßen, sprach er zu seinem Diener: Setze einen großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetenjünger! 39 Da ging einer aufs Feld, um Kraut zu sammeln, und fand ein Rankengewächs und pflückte sein Kleid voll mit wilden Gurken. Und als er kam, schnitt er's in den Topf zum Gemüse – sie kannten's aber nicht – 40 und legte es den Männern zum Essen vor. Als sie nun von dem Gemüse aßen, schrien sie und sprachen: O Mann Gottes, der Tod im Topf! Denn sie konnten's nicht essen. 41 Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat's in den Topf und sprach: Lege es den Leuten vor, dass sie essen! Da war nichts Böses mehr in dem Topf. 42 Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Beutel. Er aber sprach: Gib's den Leuten, dass sie essen! 43 Sein Diener sprach: Wie soll ich davon hundert Mann geben? Er sprach: Gib den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und es wird noch übrig bleiben. 44 Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des HERRN.“

Neues Testament

Alexander Andrejewitsch Iwanow: Die Speisung der Fünftausend (19. Jahrhundert)

Die im Neuen Testament geschilderten Brotvermehrungen, die durch den Christus vollzogen wurden, stehen in engem Zusammenhang mit der Verwandlung von Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana.

„Wie konnte in Christus eine solche Kraft auftreten, daß er Wasser in Wein verwandeln konnte? Weil Christi Leib die Erde selbst ist, konnte er die Kräfte der Erde in sich selbst wirksam machen. In der Erde verwandelt sich das Wasser, indem es den Weinstock durchströmt, zu Wein. Was in der Erde geschieht, das konnte Christus als Persönlichkeit ebenfalls ausführen, weil alle Kräfte der Erde ja auch in ihm vorhanden sein müssen, sobald die Erde sein Leib ist und von seinem Astralleib beseelt wird.

Was tut die Erde mit ihren Kräften? Legt man ein Samenkorn in die Erde, so geht es auf und trägt Früchte. Es vermehrt sich, aus einem werden viele. Ebenso werden aus einem Tiere durch Fortpflanzung viele. Dieselbe Kraft der Vermehrung, der Vervielfältigung wirkt auch in Christus, und sie wird angedeutet in der Speisung der Fünftausend. Christus hat die der Erde innewohnende Kraft der Vervielfältigung der Samen.“ (Lit.:GA 100, S. 264f)

Diese Wandlungen sind aber nicht im äußerlichen grobmateriellen Sinn zu verstehen, sondern sind das Ergebnis einer hellsichtigen Schau, der die Jünger teilhaftig wurden.

„Die Evangelien sind nichts weiter als alte Einweihungsvorschriften von verschiedener Tiefe [...]

So konnte der Schreiber des Johannes-Evangeliums das Leben Christi nur schildern, wie der Initiationskodex es schildert. Wer das Johannes- Evangelium durchlebt, der wird in sich die Kraft des Schauens erwecken. Es ist ein Seherbuch, geschrieben zur Schulung des Sehertums. Wer es Satz für Satz durchlebt, für den geht aus ihm das große, gewaltige Resultat hervor, daß er geistig Auge in Auge dem Christus gegenübertritt. Den Menschen ist die Überzeugung nicht so leicht gemacht, sie müssen sich durcharbeiten zu dem Ziele, wo ihnen die Erkenntnis aufgeht, daß der Christus eine Realität ist. Das Johannes-Evangelium ist der Weg, der zu Christus führt. Der Schreiber hat allen Gelegenheit geben wollen, ihn zu verstehen. Wer in sich aus dem Astralleib das Geistselbst entwickelt, dem geht im Geiste jene Weisheit auf, durch welche er verstehen kann, was Christus ist.“ (Lit.:GA 100, S. 265f)

„Die Kräfte, durch die der Christus Jesus wirkte, waren Kräfte, die aus dem Kosmos durch die Anziehung seines Leibes herniederströmten und durch seinen Leib ausströmten und sich ergossen auf seine Jünger. Das fing jetzt für die Jünger an, daß sie durch ihre Empfänglichkeit fühlen konnten, richtig fühlen konnten: Ja, dieser Christus Jesus vor uns ist eine Wesenheit, durch die uns wie eine geistige Nahrung zukommen die Kräfte des Kosmos; da ergießen sie sich über uns.

Die Jünger selber waren aber in einem zweifachen Bewußtseinszustande, [...] der sich vergleichen läßt mit dem Wachen und Schlafen des Menschen [...]

So gab es für die Jünger zwei Zustände. Einen, da konnten sie sich sagen: Es ist unser Tageszustand. In diesem unserem Tageszustande bringt uns der Christus aus den kosmischen Weiten die Kräfte der kosmischen Welten und teilt sie uns mit als geistige Nahrung. Er holt uns herunter, weil er die Sonnenkraft ist, alles dasjenige, was wir dargestellt haben im Sinne des im Christentum aufgenommenen Zarathustrismus. Er vermittelt das, was die Sonne an Kräften schicken kann aus den sieben Sternbildern des Tages. Da herunter kommt die Nahrung für den Tag. - Für den Nachtzustand war es so, daß die Jünger sich sagen konnten: Da nehmen wir wahr, wie durch die Christus-Kraft sozusagen die Nachtsonne, die Sonne, die unsichtbar ist während der Nacht, die durch die anderen fünf Sternbilder geht, in unsere Seele hineinsendet die Himmelsspeise [...]

Eine Fülle von Menschen wurde nach den alten Bezeichnungsweisen als ein «Tausend» bezeichnet, und man fügte, wenn man spezialisieren wollte, eine Zahl hinzu, die von dem wichtigsten Charakteristikon hergenommen wurde. Zum Beispiel die Menschen der vierten Kulturperiode bezeichnete man als das «vierte Tausend», und die, welche schon im Stile der fünften Kulturperiode lebten, als das «fünfte Tausend». Das sind einfach Termini technici Deshalb konnten die Jünger sagen: Während des Tagzustandes nehmen wir wahr, was die Christus-Kraft uns aus den Kräften der Sonne zusendet von den sieben Tagessternbildern her, so daß wir dann die Nahrung empfangen, die für die Menschen der vierten Kulturperiode bestimmt ist, für das vierte Tausend. Und in unserem nächtlichen imaginativen Hellseherzustande nehmen wir wahr durch die fünf Sternbilder der Nacht, was für die nächste Zukunft, was für das fünfte Tausend gilt. - Es werden also die Menschen der vierten Epoche - die Viertausend - genährt vom Himmel herunter durch die sieben Himmelsbrote, durch die sieben Sternbilder des Tages; und es werden die Menschen der fünften Epoche - die Fünftausend - genährt durch die fünf Himmelsbrote, durch die fünf Sternbilder der Nacht. Dabei wird immer auf die Scheidung hingedeutet, wo sich die Tagessternbilder mit den Nachtsternbildern berühren: auf die Fische.

Es wird darin ein Geheimnis berührt. Es wird damit hingedeutet auf einen wichtigen Mysterienvorgang: auf den magischen Verkehr des Christus mit den Jüngern. Das macht ihnen der Christus klar, daß er nicht von dem alten Sauerteig der Pharisäer spricht, sondern ihnen aus den Sonnenkräften des Kosmos eine Himmels speise vermittelt, die er herunterholt, trotzdem nichts zur Verfügung steht, als das eine Mal die sieben Tagesbrote, die sieben Sternbilder des Tages, und das andere Mal die fünf Nachtbrote, die fünf Sternbilder der Nacht. Dazwischen immer die Fische, die die Scheidung bilden; ja von zwei Fischen wird sogar einmal gesprochen, damit es besonders deutlich ist (Matthäus 14,13-21 LUT, und 15,32-38 LUT).

[...] Was tun aber wieder leichtfüßige Erklärer der Bibel? Sie finden im Matthäus-Evangelium einmal eine Speisung von Viertausend mit sieben Broten und das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit fünf Broten, und sie halten das Zweite für eine bloße Wiederholung und sagen: Der nachlässige Schreiber der Urkunde hat, wie es eben beim Abschreiben vorkommt, nachlässig kopiert. Er beschreibt daher nun das eine Mal eine Speisung von Viertausend mit sieben Broten, das andere Mal eine Speisung von Fünftausend mit fünf Broten; das kann vorkommen, wenn man nachlässig abschreibt! - Ich zweifle nicht, wenn Bücher in der neueren Zeit gemacht werden, daß so etwas vorkommen kann. Aber die Evangelien sind in keiner Weise so zustande gekommen. Wenn darin eine Erzählung zweimal steht, so hat das einen tiefen Grund, den ich jetzt angedeutet habe.“ (Lit.:GA 123, S. 192ff)

Speisung der Fünftausend

Der Jünger Andreas mit dem Jungen, der nach Joh 6,9 die Brote und die Fische mitgebrachte (Juan de Espinal: Milagro de los panes y los peces, Gemälde im Rathaus von Sevilla)

Die Speisung der Fünftausend wird in allen vier Evangelien erwähnt. Die Schilderung bezieht sich, wie oben erwähnt, nicht auf die unmittelbare Gegenwart, in der die Apostel lebten, sondern auf die 5. nachatlantische Kulturepoche, d. h. auf unser heutiges Bewusstseinsseelenzeitalter. Hier ist von fünf Gerstenbroten die Rede, die vermehrt werden. Das entspricht kosmisch dem Gang durch die fünf Nachtsternbilder. Im Johannesevangelium heißt es:

„1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. 2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. 8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? 10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. 12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. 14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.“

Johannes: 6,1-15 EU

Speisung der Viertausend

Die Speisung der Viertausend findet sich nur im Matthäusevangelium und im Markusevangelium. Die Schilderungen beziehen sich auf die 4. nachatlantische Kulturepoche, in der sich das Erdenleben des Christus vollzog, also auf die unmittelbare Gegenwart, in der die Jünger Christi lebten. Kosmisch entspricht die Speisung der Viertausend dem Gang durch die sieben Tagessternbilder. Deshalb wird hier von der Vermehrung von sieben Broten gesprochen.

„32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen. 33 Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? 34 Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben - und ein paar Fische. 35 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. 36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen. 37 Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll. 38 Es waren viertausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder. 39 Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan.“

Matthäus: 15,32-39 EU

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Wundersame Brotvermehrung - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema