Paranoia und Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Marx EighteenthBrumaire.JPG|mini|Titelblatt der Erstausgabe]]
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'''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte''', auch bekannt als '''Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon''', ist eine erstmals im Mai 1852 veröffentlichte Schrift von [[Karl Marx]] (1818–1883). Marx analysiert dort den Verlauf des [[Staatsstreich vom 2. Dezember 1851|Staatsstreichs]] [[Napoleon III.|Louis Napoleons]] (1808–1873) in [[Frankreich]] 1851. Dabei bildet die Analyse des konkreten, noch nicht abgeschlossenen historischen Ereignisses die Basis für Marx, um seine eigenen Theorien weiterzuentwickeln. Für ihn stellen die [[Februarrevolution 1848|Februarrevolution]] und der darauf folgende Staatsstreich gesellschaftliche [[Klassenkampf|Klassenkämpfe]] dar. Marx entwickelt sein Verständnis der [[Soziale Klasse#Die Klassengliederung im Kapitalismus bei Karl Marx|Klasse]] weiter wie seine [[Geschichtsphilosophie#Karl Marx und der Historische Materialismus|geschichtsphilosophischen]] Annahmen. Generell gilt das Werk als eine Darstellung [[Marxismus|marxistischer]] Gesellschaftsanalyse und Geschichtstheorie. Es finden sich in ihm einige der bekanntesten Marx-[[Zitat]]e.
| 01-CODE = F20.0
| 01-BEZEICHNUNG = Paranoide Schizophrenie
| 02-CODE = F22.0
| 02-BEZEICHNUNG = Wahnhafte Störung / Paranoia
| 03-CODE = F22.8
| 03-BEZEICHNUNG = Sonstige wahnhafte Störung / Altersparanoia
| 04-CODE = F23.3
| 04-BEZEICHNUNG = Paranoide Reaktion / Psychogene Psychose
| 05-CODE = F60.0
| 05-BEZEICHNUNG = Paranoide Persönlichkeitsstörung
}}


'''Paranoia''' ([[Griechische Sprache|griechisch]] {{lang|grc|παράνοια}} ''paránoia'', aus {{lang|grc|παρὰ}} ''parà'' „wider“ und {{lang|grc|νοῦς}} ''noûs'' „Verstand“; wörtlich also „wider den Verstand“, „verrückt“, „wahnsinnig“) ist im engeren Sinn die Bezeichnung für eine [[psychische Störung]], in deren Mittelpunkt [[Wahn]]bildungen stehen. Häufiger taucht der Begriff jedoch in seiner adjektivischen Form ''paranoid'' auf (siehe Infobox ICD 10), der auf Verfolgungsängste oder Verfolgungswahn hinweist. Die Betroffenen leiden an einer verzerrten Wahrnehmung ihrer Umgebung in Richtung auf eine feindselige (im Extrem bösartig verfolgende) Haltung ihrer Person gegenüber. Die Folgen reichen über ängstliches oder aggressives [[Misstrauen]] bis hin zur Überzeugung von einer [[Wikipedia:Verschwörung|Verschwörung]] anderer gegen sich.
== Überblick ==
=== Zum Titel der Schrift ===
Die Formulierung „der achtzehnte Brumaire“ ist eine Anspielung auf den 9. November 1799 (nach dem [[Französischer Revolutionskalender|Französischen Revolutionskalender]]). An diesem Tag wurde Louis Napoleons Onkel [[Napoléon Bonaparte]] durch einen Staatsstreich, bekannt als [[Staatsstreich des 18. Brumaire VIII]], zum Alleinherrscher mit [[Diktatur|diktatorischen]] Vollmachten. Der Titel ist ein ironischer Vergleich der beiden Staatsstreiche, dementsprechend liest sich der Einleitungssatz, der eines der bekanntesten Zitate des ''achtzehnten Brumaire'' darstellt:
{{Zitat|Hegel bemerkt irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Thatsachen und Personen sich so zu sagen zweimal ereignen. Er hat vergessen hinzuzufügen: das eine Mal als große Tragödie, das andre Mal als lumpige Farce.|Karl Marx: ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte''. New York 1852, S. 1<ref>Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung I. Band 11, S. 96</ref>}}
 
=== Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte ===
 
Verfasst wurde ''Der achtzehnte Brumaire'' von Mitte Dezember 1851 bis zum 25. März 1852. Der etwa 100 Seiten lange und in sieben Kapitel gegliederte Text erschien unter dem Titel ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon'' erstmals am 18. Mai 1852 im ersten Heft der in [[New York City]] ([[USA]]) veröffentlichten monatlichen Zeitschrift ''Die Revolution. Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften'' von [[Joseph Weydemeyer]] mit einer Auflage von 500 Exemplaren.<ref name="Rosalux">[http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/141_142_hoff.pdf Klassen–Revolution–Demokratie. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte.] (PDF; 67&nbsp;kB) - Hoff, Jan: in: UTOPIE kreativ, H. 141/142 (Juli/August 2002), S. 743–745</ref>  Eine Übersetzung durch [[Wilhelm Pieper (Revolutionär)|Wilhelm Pieper]], damals Sekretär von Marx, ins Englische fand keinen Verlag.<ref>[[Internationales Institut für Sozialgeschichte|IISG]] Marx Engels Nachlass Q 16 Wilhelm Pieper: „Übersetzung des ‚18. Brumaire‘, Kap. II u. III. ca September 1852, 51 Seiten“ und  eine von [[Jenny Marx]] gefertigte „Abschrift von Kap. VI“ (RGASPI, Moskau Fond 1 opis 1 delo 703).</ref> Nur ein kleiner Auszug aus dem ersten Kapitel erschien in der Zeitung „Peoples Paper“ innerhalb des Artikels „A Review of the Literature on the Coup d'Etat“ am 18. Dezember 1852, der von [[Johann Georg Eccarius]] mit Hilfe von Marx geschrieben wurde.<ref>Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung I, Bd. 11, S. 515–521.</ref> Eine zweite, überarbeitete Auflage wurde 1869 in [[Hamburg]] mit einem Vorwort von Marx veröffentlicht<ref>Marx führt im Vorwort zur zweiten Auflage aus, dass Druckfehler korrigiert wurden und eine Streichung „nicht mehr verständlicher Anspielungen“ erfolgte. [http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1852/brumaire/vorwort2.htm Quelle]</ref>, die dritte Auflage nach Marx’ Tod unter der Redaktion und mit einem Vorwort von [[Friedrich Engels]] 1885.<ref>[[Friedrich Engels|Engels]] nahm auf Basis der zweiten Auflage stilistische Veränderungen vor. [http://www.mlwerke.de/me/me08/me08_111.htm Quelle]</ref> Beide Neuauflagen erschienen mit dem Titel ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte''. Die französische Erstausgabe erschien nach einer Zusammenarbeit Engels mit Édouard Fautin zwischen Januar und Oktober 1891 in einer Artikelreihe der Zeitschrift ''Socialiste''.<ref name="Rosalux" /> In der [[Marx-Engels-Werke|MEW]]-Ausgabe ist der Aufsatz in Band 8 veröffentlicht (S. 111–207). In der [[Marx-Engels-Gesamtausgabe]] ist der Text mit allen Varianten in der Abteilung I. Bd. 11, S. 96–189 veröffentlicht.
 
=== Historischer Hintergrund ===


Das Spektrum paranoider Reaktionen reicht von [[Wikipedia:Neurose|neurotischen]] Formen einer paranoiden Neigung bis zu schweren [[Wikipedia:Psychose|psychotischen]] Ausprägungen. Die neurotische ''paranoide Persönlichkeit'' ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, besondere Kränkbarkeit sowie Misstrauen gekennzeichnet. Sie neigt dazu, neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich zu interpretieren ([[Wikipedia:Paranoide Persönlichkeitsstörung|paranoide Persönlichkeitsstörung]]). Häufig werden wiederkehrende und unberechtigte Verdächtigungen hinsichtlich der sexuellen Treue des Ehegatten oder Sexualpartners ([[Wikipedia:Eifersuchtswahn|Eifersuchtswahn]]) und streitsüchtiges Bestehen auf eigenen Rechten gefunden. Betroffene neigen andererseits zu übertriebener [[Wikipedia:Egozentrik|Selbstbezogenheit]] (ICD-10).
[[Datei:Horace Vernet-Barricade rue Soufflot.jpg|mini|''Barrikadenkampf in der Rue Soufflot, Paris, 25. Juni 1848'' ([[Februarrevolution 1848#Juniaufstand und Konterrevolution|Juniaufstand]])<ref>[http://www.dhm.de/ausstellungen/bildzeug/qtvr/DHM/n/BuZKopie/raum_21.01.htm Deutsches Historisches Museum]</ref>]][[Datei:Napoleon-III-karikatur.jpg|mini|130px|[[Napoléon III.|Louis Napoleon]], zeitgenössische Karikatur]]
[[Napoléon III.|Louis Napoleon]], auch bekannt als Napoléon III., der zuvor schon 1836 und 1840 gescheiterte [[Putsch]]versuche beging, kehrte nach der [[Februarrevolution 1848]] gegen den [[Ludwig Philipp (Frankreich)|„Bürgerkönig“ Louis-Philippe von Orléans]] ins Frankreich der [[Zweite Französische Republik|Zweiten Französischen Republik]] zurück, und gewann im Dezember die Präsidentschaftswahlen gegen den bisherigen Präsidenten [[Louis-Eugène Cavaignac]]. Drei Jahre später erzwang er sich durch einen Staatsstreich am 2. Dezember 1851 diktatorische Vollmachten und ließ sich, nach einem [[Plebiszit]] (Volksbeschluss), im Dezember 1852 zum [[Kaiser]] des [[Zweites Kaiserreich|Zweiten Kaiserreichs]] ausrufen.  


== Überblick ==
Im Rahmen einer Schlacht des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges]] (1870–1871) wurde er im September 1870 gefangen genommen und zwei Tage später durch die Ausrufung der [[Dritte Französische Republik|Dritten Republik]] gänzlich entmachtet.
Paranoide Symptome sind sehr vielfältig und gesellen sich vielen Grunderkrankungen bei, darunter [[Neurose]]n, [[Psychose]]n, wie der [[Schizophrenie]], vielen Persönlichkeitsstörungen und einigen [[Degeneration|degenerativen]] Erkrankungen. Die Verlaufsformen sind hier jeweils unterschiedlich. Sie zählen auch zur Symptomatik von Menschen, die lange unter echter oder gefühlter Verfolgung leiden mussten, aber nicht eigentlich [[psychotisch]] oder [[Persönlichkeitsstörung|persönlichkeitsgestört]] sind. Paranoide Symptome können auch als Folge von anderen auslösenden Momenten wie [[somatisch]]en Agenzien (Wirkstoffen), [[neurologisch]]en und/oder [[Psychiatrie|psychiatrischen]] Erkrankungen auftreten. Beispiele sind:
* [[Paranoide Persönlichkeitsstörung]]
* [[Borderline-Persönlichkeitsstörung]]
* [[Schizotype Störung]]
* [[Schizoaffektive Störung]]
* [[Schizophrenie]]
* [[Hirntumor]]e
* Hirnschädigungen infolge von [[Alkoholkrankheit|Alkoholmissbrauch]]
* [[Alzheimersche Krankheit]]


== Auswirkungen ==
=== Inhalt und Erkenntnisinteresse ===
Der Patient hat das Gefühl, verfolgt zu werden, und entwickelt [[Verschwörungstheorie]]n. Ein paranoider Mensch glaubt oft, dass andere beabsichtigen, ihn zu schädigen, zu betrügen oder auch zu töten. Oft kann er dafür auch „Beweise“ präsentieren, die für ihn völlig überzeugend scheinen, für Außenstehende dagegen überhaupt nichts besagen. Diese Überzeugungen sind [[wahn]]haft. Der Patient ist durch nichts von ihnen abzubringen, rationale Argumente und Überzeugungsversuche von Außenstehenden haben keinen Erfolg und sind vielmehr kontraproduktiv, da sie das Misstrauen der paranoiden Person nur noch verstärken.


Sofern Paranoia nicht als eigenständiges, sondern als akzessorisches Symptom einer [[Wikipedia:Grunderkrankung|Grunderkrankung]] erscheint, wie etwa bei paranoider Schizophrenie oder der [[Wikipedia:Bipolare Störung|Bipolaren Störung]], kann sie nur im Kontext dieser Erkrankung [[therapie]]rt werden. Prinzipiell können [[Psychotherapie]], medikamentöse Behandlungen oder sogar Operationen (z.&nbsp;B. bei Hirntumoren) notwendig werden.
Wie Friedrich Engels in seinem Vorwort ausführt, setzte sich Marx in besonderem Maß mit der Geschichte Frankreichs auseinander, da sie für ihn, wie Engels schreibt, eine Geschichte von [[Klassenkampf|Klassenkämpfen]] „in den schärfsten Umrissen ausgeprägt“ darstelle.<ref>[http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1852/brumaire/vorwort3.htm ''Vorwort zur 3. Auflage'', Friedrich Engels  1885]</ref> Marx verfasste zuvor schon 1850 die Schrift „[[Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848–1850]]“ und setzte sich mit weiten Teilen der Geschichte Frankreichs zur Zeit der [[Zweite Französische Republik|Zweiten Französischen Republik]] auseinander. Die Ausrufung Louis Napoleons zum Kaiser, und damit das Ende der Republik, fand wenige Monate nach der Veröffentlichung des ''achtzehnten Brumaire'' statt. Marx merkte diesbezüglich später im Vorwort zur zweiten Auflage an: „''Der Schlußsatz meiner Schrift: ‚Aber wenn der Kaisermantel endlich auf die Schultern Louis Bonapartes fällt, wird das eherne Standbild Napoleons von der Höhe der Vendôme-Säule herabstürzen‘, hat sich bereits erfüllt.''“<ref name="Vorwort 2. Auflage">[http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1852/brumaire/vorwort2.htm ''Vorwort zur 2. Auflage'', Karl Marx 1869]</ref> Marx’ Interesse war es, den Verlauf des Staatsstreichs und der Februarrevolution als ''Klassenkämpfe'' zu durchschauen, um auf Basis dieser Erkenntnisse Handlungsmöglichkeiten zu erschließen, sich einer nach seinen philosophischen Theorien gerechteren, [[Klassenlose Gesellschaft|klassenlosen Gesellschaft]] anzunähern. So wurde diese Studie eine seiner ‚soziologischsten‘ Schriften.


Das Objekt des Verfolgungswahns ist von Fall zu Fall sehr verschieden. Manchmal wird beispielsweise der Geheimdienst des jeweiligen Landes hinter der Verfolgung vermutet. Die Methoden etwa der Überwachung im wahnhaften Szenario passen sich dabei tendenziell dem jeweils aktuellen Stand der Technik an. Bei Systemwechseln (z.&nbsp;B. nach dem Zweiten Weltkrieg, nach der Wiedervereinigung Deutschlands) wechselt oft auch der vermeintliche Verfolger (z.&nbsp;B. [[Wikipedia:Ministerium für Staatssicherheit|Stasi]] [[Wikipedia:Bundesnachrichtendienst|BND]]). Hierin zeigt sich, dass der Verfolgungswahn vor allem in einer Veränderung der Denkvorgänge besteht, während die Denkinhalte variieren können.
In der Schrift wird der Staatsstreich Louis Napoleons 1851 aus historischer, aber vor allem aus [[Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftsanalytischer]] Sichtweise betrachtet.<ref>Kenntnisse der historischen Personen und Ereignisse konnten im ''achtzehnten Brumaire'' seiner damaligen Aktualität halber vom Autor weitgehend vorausgesetzt werden.</ref> Marx erklärt den Verlauf der Februarrevolution anhand seiner Theorien und entwickelt diese konkretisierend weiter. Welche Klasse trug überhaupt Louis Bonaparte empor? Nicht die Bourgeoisie.<ref>Hier lässt sich Marx auf subtile Analysen der damaligen [[Sozialstruktur]] vor allem auch des ländlichen Frankreich ein.</ref> Aber warum verzichtete diese auch nach der Februarrevolution auf den Griff nach der unmittelbaren Herrschaft und [[Repräsentation (Politik)|politischen Repräsentation]] zu Gunsten einer [[Autoritarismus|autoritären]] Herrschaft Napoleons?<ref name="Stammen97">[[Theo Stammen]], [[Gisela Riescher]], Wilhelm Hofmann (Hrsg.): ''Hauptwerke der politischen Theorie'' (= ''[[Kröners Taschenausgabe]].'' Band 379). Kröner, Stuttgart 1997, ISBN 3-520-37901-5, S. 320–322.</ref><ref name="Marxists.org">Vgl. http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1852/brumaire/index.htm</ref> In diesem Sinne schreibt er in seinem Vorwort zur zweiten Auflage, dass er nachzuweisen versuche, „''wie der Klassenkampf in Frankreich Umstände und Verhältnisse schuf, welche einer mittelmäßigen und grotesken Personage'' [Louis Napoleon] ''das Spiel der Heldenrolle ermöglichen.''“<ref name="Vorwort 2. Auflage" />


Wiederum kann auch [[Wikipedia:Organisationstheorie|organisiertes Handeln]] wahnhafte Züge annehmen, indem unmäßige Handlungen als unvermeidlich zur Abwehr von möglichen Gefahren konstruiert werden.<ref>Adam Banner: [http://www.huffingtonpost.com/adam-banner/the-nsa-and-verizon-paran_b_3405406.html ''The NSA and Verizon: Paranoid Delusions or an Assault on Your Rights?''] The Huffington Post, 10. Juni 2013.</ref><ref>John Ericson: [http://www.medicaldaily.com/articles/17037/20130701/nsa-prism-program-benefit-clinically-paranoid-find.htm ''NSA PRISM Program May Benefit The Clinically Paranoid As They Find Out Others Are Being Watched Too''.] Medicaldaily.com, 1. Juli 2013.</ref><ref>James Turnage: [http://guardianlv.com/2013/06/nsa-paranoia-invades-the-worlds-privacy/ ''NSA Paranoia Invades the World’s Privacy?''] Guardian express, 30. Juni 2013.</ref>
=== Theorie ===


== Begriffsgeschichte ==
Um den Verlauf des Staatsstreichs zu erklären, erweitert Marx in seiner Analyse das betrachtete [[Klasse (Soziologie)|Klassenspektrum]] neben den Hauptklassen einer bürgerlich-[[Kapitalismus|kapitalistischen]] Gesellschaft, der Bourgeoisie und dem Proletariat, um die [[Bauernstand|Bauernschaft]] und das [[Lumpenproletariat]], in denen er entscheidende Kräfte für die Machterlangung Louis Napoleons ausmacht. Dies begründet er sowohl mit materiellen wie [[Ideologie|ideologischen]] Momenten. So sei zum Beispiel die Klasse des Lumpenproletariats durch die Zusicherung sozialer und politischer Reformen auf die Seite Louis Napoleons gezogen worden. Der ländlichen Bauernschaft konstatiert Marx eine traditionelle Napoleonverehrung, auch könne diese Klasse aufgrund ihrer [[Produktionsweise]] in einzelnen [[Parzelle]]n kein gemeinsames [[Klassenbewusstsein]] entwickeln, da ihre Mitglieder voneinander schon räumlich weitestgehend getrennt seien. Ebenso wenig könne sie daher ihre Interessen ''als Klasse'' durchsetzen und bedürfe für diesen Zweck einer starken [[Loyalität|loyalen]] Autorität, die sie in Louis Napoleon sehen.<ref name="Stammen97" />
Der Begriff Paranoia ist bereits seit der Antike gebräuchlich als allgemeiner Begriff für Geistesstörungen. J.C.A. Heinroth (1773–1843) verwendet 1818 den Begriff ebenfalls und versucht ihn [[Moralphilosophie|moralphilosophisch]] als „Unfreyheit des Geistes“ zu definieren, der mit Überspannung (Exaltation) einhergehe, bei dem aber die „Sinnesempfindung“ ungestört sei.<ref>Johann Christian August Heinroth: ''Lehrbuch der Störungen des Seelenlebens oder die Störungen und ihrer Behandlung''. Vogel, Leipzig 1818.</ref><ref name="LPP" /><ref name="KGP">Erwin H. Ackerknecht: ''Kurze Geschichte der Psychiatrie''. 3. Auflage. Enke, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-80043-6, S. 60.</ref> Ludwig Snell (1817–1892) berichtete 1865 über Paranoia im Zusammenhang mit [[Wikipedia:Monomanie|Monomanie]], „wobei die Gesamtheit des geistigen Lebens überwiegend intakt bleibt“.<ref>Ludwig Snell: ''Über Monomanie als primäre Form der Seelenstörung.'' In: ''Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie'', 22, 1865, S. 368–381. Bei Google-Bücher.</ref><ref name="LPP">Uwe Peters: ''Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie''. 6. Auflage. Urban & Fischer, München 2007, ISBN 978-3-437-15061-6, S. 387, [http://books.google.de/books?id=w5Rd6NFbMiAC&printsec=frontcover&dq=W%C3%B6rterbuch+der+Psychiatrie+und+medizinischen+Psychologie+-+Uwe+Henrik+Peters&hl=de&ei=6aieTO_aGYqOjAeH24mWDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDIQ6AEwAQ#v=onepage&q&f=false books.google.de].</ref> Erst Emil Kraepelin definierte 1893 mit der 4. Auflage seines Lehrbuchs: „Als Verrücktheit bezeichnen wir die chronische Entwicklung eines dauernden Wahnsystems bei vollkommener Erhaltung der Besonnenheit.“ Damit konnte für Kurt Schneider 1949 die Paranoia in der [[Schizophrenie]] aufgehen bzw. in der [[Wikipedia:Endogene Psychose|Endogenität]].<ref name="LPP" />


Der klinische Begriff Paranoia bezieht sich seit Ludwig Snell häufig auf eine multiple Wahnthematik, der auch andere Merkmale beigesellt sein können wie [[Wikipedia:Fanatismus|Fanatismus]], oder schweres [[Wikipedia:Querulant|Querulant]]entum. Diese Psychose zeichnet sich auch „durch die Entwicklung eines einzelnen [[Wahn]]s oder mehrerer aufeinander bezogener Wahninhalte aus, die im Allgemeinen lange, manchmal lebenslang, andauern; der Inhalt des Wahns oder des Wahnsystems ist sehr unterschiedlich“. Schließlich ist die gravierendste Form, die paranoide Schizophrenie, „durch beständige, häufig paranoide Wahnvorstellungen gekennzeichnet, meist begleitet von akustischen [[Halluzination]]en und [[Wahrnehmungsstörung]]en; Störungen der Stimmung, des Antriebs und der Sprache, katatone Symptome [hingegen] fehlen entweder oder sind wenig auffallend“. Bemerkenswerterweise bleiben die [[Kognition|kognitiven]] Fähigkeiten der paranoiden Person erhalten, mit Ausnahme der verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung in Bezug auf den Wahntopos. Paranoia als wahnhafte Störung ist wesentlich durch die Präsenz „nicht-bizarrer“ Wahnvorstellungen charakterisiert, die mindestens einen Monat anhalten (DSM-IV-TR). Im Gegensatz zu bizarren ''könnten'' diese Befürchtungen im Prinzip real sein, sind es aber regelmäßig nicht. Eine unter wahnhafter Störung leidende Person wurde früher oft „Paranoiker“ genannt.
Marx stellt fest, dass neben der Macht des [[Wirtschaft|Ökonomischen]] und des Politischen (des [[Militär]]s und des [[Staat]]sapparats) ebenso die Zustimmung beziehungsweise Gewinnung der Massen für die eigenen, zumindest vorgegebenen Ziele entscheidend seien, um gesellschaftliche Entwicklungen zu beeinflussen. So legitimierte und erweiterte Louis Napoleon seine autoritäre Herrschaft auch durch Wahlverfahren und Plebiszite.<ref name="Stammen97" />


Primär werden heute fünf Formen unterschieden: In der grandiosen, selbst-überwertigen Richtung sind dies [[Wikipedia:Erotomanie (Liebeswahn)|Erotomanie (Liebeswahn)]] und [[Wikipedia:Megalomanie|Größenwahn]]. Demgegenüber stehen Eifersuchtswahn (pathologische [[Wikipedia:Eifersucht|Eifersucht]]), Verfolgungswahn und somatischer Wahn ([[Wikipedia:Hyperchondrie|Hypochondrie]]); daneben gibt es eine Mischvariante und einen unspezifischen Typ.<ref>WHO: ''Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders'', 4. Ausgabe Text Revision 2000 (DSM-IV-TR) und in der von der WHO herausgegebenen International Statistical Classification of Diseases, 10. Ausgabe 1992 (ICD-10).</ref> Paranoia kann eine eigenständige Pathologie oder auch Symptom anderer Krankheiten sein (z.&nbsp;B. [[Bipolare Störung]], [[Altersdemenz]] oder organische [[Wikipedia:Hirnschaden|Hirnschäden]], [[Delirium tremens]]).
=== Wirkung ===


Paranoia als individualpathologisches, psychiatrisches Syndrom ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gut erforscht worden. Wegweisend war vor allem die Arbeit des deutschen Psychiaters Emil Kraepelin (1856–1926), dessen ''Lehrbuch der Psychiatrie'' in der Ausgabe von 1899 die psychotische Ausprägung definierte als „die aus inneren Ursachen erfolgende, schleichende Entwicklung eines dauernden, unerschütterlichen Wahnsystems, das mit vollkommener Erhaltung der Klarheit und Ordnung im Denken, Wollen und Handeln einhergeht“. Auch [[Sigmund Freud]] beschäftigte sich mit der Paranoia. Früher wurden mit Paranoia eine allgemeine [[Wikipedia:Geistesstörung|Geistesstörung]] oder die [[Wikipedia:Paraphrenie|Paraphrenie]] (paranoide Verlaufsform der Schizophrenie) bezeichnet. Der Begriff der Paraphrenie wird heute noch von der [[Karl Leonhard|Leonhardschen]] Klassifikation verwendet, in der er eine der drei ''systematischen Schizophrenien'' bezeichnet.
''Der achtzehnte Brumaire'' übte Einfluss auf die [[Totalitarismus]]- und [[Faschismus]]forschung aus (siehe auch: [[Bonapartismus]]). In der [[Politikwissenschaft]] gilt die Schrift als ein bedeutendes Werk der [[Politische Theorie|politischen Theorie]]. Die Rezeption innerhalb des [[Marxismus]] und [[Marxismus-Leninismus]], der dem Werk einen bedeutenden Stellenwert zuweist, betonte vor allem die Aussage des Textes, dass eine siegreiche proletarische [[Revolution]] den bürgerlichen Staatsapparat zerschlagen müsse, anstatt ihn zu übernehmen.<ref>Diese Aussage bezieht sich auf eine Ausgabe des [[DDR]] Verlages Dietz. Quelle: Theo Stammen, Gisela Riescher, Wilhelm Hofmann (Hrsg.): ''Hauptwerke der politischen Theorie.'' Kröner, Stuttgart 1997, ISBN 3-520-37901-5, S. 322.</ref> Generell gilt ''Der achtzehnte Brumaire'' als eine Darstellung marxistischer Gesellschafts- und Geschichtstheorie.<ref name="Stammen97" /><ref name="Marxists.org" />
Nach Ansicht des Philosophen Urs Lindner verbinden sich in Marx’ Aufsatz „Struktur- und Ereignisgeschichte, sozialwissenschaftliche Erklärung und historische Narration“.<ref>Urs Lindner: ''Marx und die Philosophie. Wissenschaftlicher Realismus, ethischer Perfektionismus und kritische Sozialtheorie.'' Stuttgart 2013, S.&nbsp;217.</ref>


Max Wertheimer, der Begründer der [[Gestalttheorie]], hat mit dem deutschen Psychiater Heinrich Schulte ein sozialpsychologisches Modell zum Verständnis der Paranoia vorgeschlagen: Demzufolge wäre die Paranoia als Sonderform des Beziehungswahns zu verstehen – ein Mensch, dem es nicht gelingt, Teil eines Wir zu sein und der diese Kluft zwischen sich und den anderen nicht ertragen kann, schlägt eine Brücke zu den anderen, indem er sich mit ihnen zumindest in einem „Ersatz-Wir“ von Verfolgern und Verfolgtem verbunden sieht. Dementsprechend wird die Chance auf Heilung auch primär in der Wiederherstellung guter sozialer Beziehungen gesehen. Hierbei handelt es sich allerdings nur um eines der vielen Modelle, die zum Begriff der „Paranoia“ entwickelt wurden.
== Bekannte Zitate ==


== Umgangssprachliche und literarische Verwendungen des Begriffs ==
{{Zitat|Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorhandenen, gegebenen und überlieferten Umständen.|[http://www.mlwerke.de/me/me08/me08_115.htm Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 1. Kapitel]|Karl Marx 1852}}
Trotz der Ernsthaftigkeit von paranoiden Wahrnehmungsstörungen und den oft verheerenden Folgen für die Betroffenen vor allem im sozialen Zusammenleben hält insbesondere der Aspekt des Verfolgungswahns oft als „komisches“ Szenario für Fernsehserien, [[Verschwörungstheorie]]n oder Spiele her. So gibt es zum Beispiel ein satirisches Pen-&-Paper-Rollenspiel namens ''Paranoia''. Auch in der Literatur findet das Thema sehr oft Platz. Andy Grove, Mitbegründer von Intel, nannte seine geschäftliche Autobiographie ''Only the paranoid survive'' (deutsch: ''Nur die Paranoiden überleben''). Bekannt ist auch das Zitat {{" |lang=en |Text=Just because you’re paranoid doesn’t mean they’re not after you |Übersetzung=Nur weil du paranoid bist, heißt das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.}} Es wird in unterschiedlichen Formulierungen unter anderem Joseph Heller (Catch-22) und Henry Kissinger zugeschrieben und von Kurt Cobain ''(Territorial Pissings)'' und Terry Pratchett ''(Strata)'' aufgegriffen.
{{Zitat|Die Tradition aller todten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüme, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neue Weltgeschichtsszene aufzuführen.|[http://www.mlwerke.de/me/me08/me08_115.htm Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 1. Kapitel]|Karl Marx 1852}}
{{Zitat|Aber die Revolution ist gründlich. Sie ist noch auf der Reise durch das Fegefeuer begriffen. Sie vollbringt ihr Geschäft mit Methode. Bis zum 2. Dezember 1851 [Anm. Staatsstreich Louis Napoleons] hatte sie die eine Hälfte ihrer Vorbereitung absolviert, sie absolviert jetzt die andre. Sie vollendete erst die parlamentarische Gewalt, um sie stürzen zu können. Jetzt, wo sie dies erreicht, vollendet sie die Exekutivgewalt, reduziert sie auf ihren reinsten Ausdruck, isoliert sie, stellt sie sich als einzigen Vorwurf gegenüber, um alle ihre Kräfte der Zerstörung gegen sie zu konzentrieren. Und wenn sie diese zweite Hälfte ihrer Vorarbeit vollbracht hat, wird Europa von seinem Sitze aufspringen und jubeln: Brav gewühlt, alter Maulwurf!|[http://www.mlwerke.de/me/me08/me08_194.htm Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 7. Kapitel]|Karl Marx 1852}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Paranoia}}
* {{WikipediaDE|Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte}}
* {{WikipediaDE|Klasse (Soziologie)#Die Klassentheorie im Marxismus|Die Klassentheorie von Karl Marx}}
* {{WikipediaDE|Historischer Materialismus}}
 
== Ausgaben ==
* Karl Marx: ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte.'' 2. Auflage. Otto Meißner, Hamburg 1869 ({{DTAW|marx_bonaparte_1869}})
* Karl Marx. ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte''. Neue ergänzte Ausgabe mit einem Vorwort von Friedrich Engels. Hrsg. und eingeleitet von David Rjazanov. Verlag für Literatur und Politik, Wien 1927.
* ''Karl Marx. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte''. Eingeleitet von Jakob Peter Mayer. Neuausgabe 6. Aufl. J. H. W. Dietz, Berlin 1932. (=''Kleine Bibliothek'' 31)
* ''Karl Marx. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte''. Vorwort von Otto Bauer. Prager, Bratislava 1936 (=''Sozialische Bücherei'')
* ''Karl Marx. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte''. Nachwort von Herbert Marcuse. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1965 (=sammlung insel 9)
* Natalja Kudrjaschowa: ''Zur Geschichte der zweiten deutschen Ausgabe von Karl Marx' Schrift ‚Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte‘ von 1869''. In: ''Marx-Engels-Jahrbuch'' 6. Dietz Verlag, Berlin 1983, S. 251–264.
* Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 11. Dietz Verlag, Berlin 1983, S.&nbsp;96–189 und S.&nbsp;679–761.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Joseph H. Berke, Stella Pierides, Andrea Sabbadini, Stanley Schneider (Hrsg.): ''Even Paranoids Have Enemies. New Perspectives on Paranoia and Persecution.'' Routledge, London 1998.
* ''Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge 2002. Klassen - Revolution - Demokratie. Zum 150. Jahrestag der Erstveröffentlichung von Marx' Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte''. Argument, Hamburg 2003 ISBN 3-88619-689-5 <small>Enthält neun Referate zum Thema.</small>
* [[Sigmund Freud]]: ''Remarques psychanalytiques sur l’autobiographie d’un cas de paranoïa (dementia paranoïdes). Le président Schreber'', 1911, G. W. VIII. In: ''Cinq psychanalyses''. 20e édition. PUF, Paris 1997, S.&nbsp;263–324.
* ''Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte''. Kommentar von Hauke Brunkhorst. suhrkamp, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-518-27003-5.
* Quentin Debray: ''L’Idéalisme passionné.'' PUF, Paris 1989, ISBN 2-13-042160-1
* Farrell John: ''Paranoia and Modernity: Cervantes to Rousseau.'' Cornell University Press, Ithaca NY 2006.
* [[Jacques Lacan]]; ''De la psychose paranoïaque dans ses rapports avec la personnalité''. Editions du Seuil, Paris 1975 (1932).
* Heinrich Schulte, Max Wertheimer: ''Versuch einer Theorie der paranoischen Eigenbeziehung und Wahnbildung''. In: ''Psychologische Forschung'', Jg. 5, 1924, Nr. 1, S. 1–23.
* P. Serieux, J. Capgras: ''Les folies raisonnantes. Les délires d’interprétations.'' Alcan, Paris 1902.
* P. Serieux, J. Capgras: ''Délires systématisés choniques. Traité de Sergent''. In: ''Psychiatrie'', t. 1. Maloine, Paris 1926.
* [[Sigmund Freud]]: ''Communication d’un cas de paranoïa en contradiction avec la théorie psychanalytique (1915)'', traduit par D. Guérineau. In: S. Freud: ''Névrose, Psychose et perversion''. 12e édition. PUF, 2002, S.&nbsp;209–218.
* A. Sims, A. White, ''Coexistence of the Capgras and De Clerambault syndromes a case report''. In: ''British Journal of Psychiatry'', 1973, 123, S.&nbsp;653–657.
* Ernst Kretschmer: ''Paranoïa et sensibilité, Imago Mundi.'' G. Monfort éditeur, 1918, 293 S.
* J. Lacan: ''Séminaire, Livre III, Les psychoses (1955–1956).'' Seuil, Paris 1981
* Alistair Munro: ''Delusional Disorder. Paranoia and Related Illnesses.'' Cambridge University Press, Cambridge 1999.
* David W. Swanson, Philip J. Bohnert, Jackson A. Smith: ''The Paranoid.'' Little, Brown and Company, Boston 1970.


'''Hochschularbeiten (online, kostenfrei)'''
== Weblinks ==
;Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte (digitaler Text):
* [http://books.google.com/books?id=OdlBAAAAcAAJ&printsec=frontcover&dq=Karl+Marx&hl=de&ei=Luo7TYnKNITxsgbb0LnzBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCcQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte'' 2. Auflage. Otto Meißner,  Hamburg 1869], bei google books
* [http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/dms/werkansicht/?PPN=PPN633609536 ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte'' 3. Auflage. Otto Meißner,  Hamburg 1885], Staatsbibliothek Berlin
*[http://www.mlwerke.de/me/me08/me08_111.htm ''Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte'' bei mlwerke.de], Marx-Engels-Werke (MEW) Bd. 8, S. 111–207.
*[http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1852/brumaire/vorwort2.htm ''Vorwort zur 2. Auflage'', Karl Marx 1869], MEW Bd. 8, S. 559–560.
*[http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1852/brumaire/vorwort3.htm ''Vorwort zur 3. Auflage'', Friedrich Engels 1885], MEW Bd. 8, S. 561–562.


* Fabian Lamster: ''Paranoia – Entstehungsprozesse und Auswege. Die Rolle von Einsamkeit und sozialkognitiven Mechanismen sowie eine Behandlungskonzeptualisierung zur Therapie paranoiden Wahns.'' Marburg 2016, {{DNB|1116604221}} (Dissertation Universität Marburg 2016, Betreuer: Stephanie Mehl [http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2016/0673 Volltext online] PDF, kostenfrei )-
;Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte (Werkscan):
* Maike M. Hartmann: ''Einfluss von Stress- und Risikofaktoren auf paranoide Symptome bei Personen mit unterschiedlicher Vulnerabilität.'' Hamburg, 2014 {{DNB|1059859807}} (Dissertation Universität Hamburg 2014, Betreuer: Tania Lincoln [http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2014/7013/ Volltext online] PDF, kostenfrei zugänglich).
*[http://www.archive.org/details/theeighteenthbru00marxuoft ''The eighteenth Brumaire of Louis Bonaparte''], Charles H. Kerr, Chicago, 1907. (englisch)
*[http://www.archive.org/details/eighteenthbrumai017766mbp ''The Eighteenth Brumaire Of Louis Bonaparte''], International Publishers, New York, 1963. (englisch)


== Weblinks ==
;Weiterführende Links:
{{Wiktionary}}
*[http://www.lateinamerika-studien.at/content/wirtschaft/ipo/ipo-340.html Vom Kommunistischen Manifest zum 18. Brumaire des Louis Bonaparte] - Novy, Andreas: Internationale Politische Ökonomie - [http://www.lateinamerika-studien.at lateinamerika-studien.at]
*[http://www.marxforschung.de/docs/marxhaus.pdf Nachdenken über eine >Ungeheuerlichkeit<] (PDF; 17&nbsp;kB) - Marxhausen, Thomas: Klassen–Revolution–Demokratie. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte - [http://www.marxforschung.de/ www.marxforschung.de] (PDF-Datei; 16 kB)
*[http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/141_142_hoff.pdf Klassen–Revolution–Demokratie. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte.] (PDF; 67&nbsp;kB) - Hoff, Jan: in: UTOPIE kreativ, H. 141/142 (Juli/August 2002), S. 743–745 - [http://www.rosalux.de www.rosalux.de] (PDF-Datei; 66 kB)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Version vom 2. Juli 2020, 23:03 Uhr

Titelblatt der Erstausgabe

Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, auch bekannt als Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon, ist eine erstmals im Mai 1852 veröffentlichte Schrift von Karl Marx (1818–1883). Marx analysiert dort den Verlauf des Staatsstreichs Louis Napoleons (1808–1873) in Frankreich 1851. Dabei bildet die Analyse des konkreten, noch nicht abgeschlossenen historischen Ereignisses die Basis für Marx, um seine eigenen Theorien weiterzuentwickeln. Für ihn stellen die Februarrevolution und der darauf folgende Staatsstreich gesellschaftliche Klassenkämpfe dar. Marx entwickelt sein Verständnis der Klasse weiter wie seine geschichtsphilosophischen Annahmen. Generell gilt das Werk als eine Darstellung marxistischer Gesellschaftsanalyse und Geschichtstheorie. Es finden sich in ihm einige der bekanntesten Marx-Zitate.

Überblick

Zum Titel der Schrift

Die Formulierung „der achtzehnte Brumaire“ ist eine Anspielung auf den 9. November 1799 (nach dem Französischen Revolutionskalender). An diesem Tag wurde Louis Napoleons Onkel Napoléon Bonaparte durch einen Staatsstreich, bekannt als Staatsstreich des 18. Brumaire VIII, zum Alleinherrscher mit diktatorischen Vollmachten. Der Titel ist ein ironischer Vergleich der beiden Staatsstreiche, dementsprechend liest sich der Einleitungssatz, der eines der bekanntesten Zitate des achtzehnten Brumaire darstellt:

„Hegel bemerkt irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Thatsachen und Personen sich so zu sagen zweimal ereignen. Er hat vergessen hinzuzufügen: das eine Mal als große Tragödie, das andre Mal als lumpige Farce.“

Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. New York 1852, S. 1[1]

Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte

Verfasst wurde Der achtzehnte Brumaire von Mitte Dezember 1851 bis zum 25. März 1852. Der etwa 100 Seiten lange und in sieben Kapitel gegliederte Text erschien unter dem Titel Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon erstmals am 18. Mai 1852 im ersten Heft der in New York City (USA) veröffentlichten monatlichen Zeitschrift Die Revolution. Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften von Joseph Weydemeyer mit einer Auflage von 500 Exemplaren.[2] Eine Übersetzung durch Wilhelm Pieper, damals Sekretär von Marx, ins Englische fand keinen Verlag.[3] Nur ein kleiner Auszug aus dem ersten Kapitel erschien in der Zeitung „Peoples Paper“ innerhalb des Artikels „A Review of the Literature on the Coup d'Etat“ am 18. Dezember 1852, der von Johann Georg Eccarius mit Hilfe von Marx geschrieben wurde.[4] Eine zweite, überarbeitete Auflage wurde 1869 in Hamburg mit einem Vorwort von Marx veröffentlicht[5], die dritte Auflage nach Marx’ Tod unter der Redaktion und mit einem Vorwort von Friedrich Engels 1885.[6] Beide Neuauflagen erschienen mit dem Titel Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. Die französische Erstausgabe erschien nach einer Zusammenarbeit Engels mit Édouard Fautin zwischen Januar und Oktober 1891 in einer Artikelreihe der Zeitschrift Socialiste.[2] In der MEW-Ausgabe ist der Aufsatz in Band 8 veröffentlicht (S. 111–207). In der Marx-Engels-Gesamtausgabe ist der Text mit allen Varianten in der Abteilung I. Bd. 11, S. 96–189 veröffentlicht.

Historischer Hintergrund

Barrikadenkampf in der Rue Soufflot, Paris, 25. Juni 1848 (Juniaufstand)[7]
Louis Napoleon, zeitgenössische Karikatur

Louis Napoleon, auch bekannt als Napoléon III., der zuvor schon 1836 und 1840 gescheiterte Putschversuche beging, kehrte nach der Februarrevolution 1848 gegen den „Bürgerkönig“ Louis-Philippe von Orléans ins Frankreich der Zweiten Französischen Republik zurück, und gewann im Dezember die Präsidentschaftswahlen gegen den bisherigen Präsidenten Louis-Eugène Cavaignac. Drei Jahre später erzwang er sich durch einen Staatsstreich am 2. Dezember 1851 diktatorische Vollmachten und ließ sich, nach einem Plebiszit (Volksbeschluss), im Dezember 1852 zum Kaiser des Zweiten Kaiserreichs ausrufen.

Im Rahmen einer Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871) wurde er im September 1870 gefangen genommen und zwei Tage später durch die Ausrufung der Dritten Republik gänzlich entmachtet.

Inhalt und Erkenntnisinteresse

Wie Friedrich Engels in seinem Vorwort ausführt, setzte sich Marx in besonderem Maß mit der Geschichte Frankreichs auseinander, da sie für ihn, wie Engels schreibt, eine Geschichte von Klassenkämpfen „in den schärfsten Umrissen ausgeprägt“ darstelle.[8] Marx verfasste zuvor schon 1850 die Schrift „Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848–1850“ und setzte sich mit weiten Teilen der Geschichte Frankreichs zur Zeit der Zweiten Französischen Republik auseinander. Die Ausrufung Louis Napoleons zum Kaiser, und damit das Ende der Republik, fand wenige Monate nach der Veröffentlichung des achtzehnten Brumaire statt. Marx merkte diesbezüglich später im Vorwort zur zweiten Auflage an: „Der Schlußsatz meiner Schrift: ‚Aber wenn der Kaisermantel endlich auf die Schultern Louis Bonapartes fällt, wird das eherne Standbild Napoleons von der Höhe der Vendôme-Säule herabstürzen‘, hat sich bereits erfüllt.[9] Marx’ Interesse war es, den Verlauf des Staatsstreichs und der Februarrevolution als Klassenkämpfe zu durchschauen, um auf Basis dieser Erkenntnisse Handlungsmöglichkeiten zu erschließen, sich einer nach seinen philosophischen Theorien gerechteren, klassenlosen Gesellschaft anzunähern. So wurde diese Studie eine seiner ‚soziologischsten‘ Schriften.

In der Schrift wird der Staatsstreich Louis Napoleons 1851 aus historischer, aber vor allem aus gesellschaftsanalytischer Sichtweise betrachtet.[10] Marx erklärt den Verlauf der Februarrevolution anhand seiner Theorien und entwickelt diese konkretisierend weiter. Welche Klasse trug überhaupt Louis Bonaparte empor? Nicht die Bourgeoisie.[11] Aber warum verzichtete diese auch nach der Februarrevolution auf den Griff nach der unmittelbaren Herrschaft und politischen Repräsentation zu Gunsten einer autoritären Herrschaft Napoleons?[12][13] In diesem Sinne schreibt er in seinem Vorwort zur zweiten Auflage, dass er nachzuweisen versuche, „wie der Klassenkampf in Frankreich Umstände und Verhältnisse schuf, welche einer mittelmäßigen und grotesken Personage [Louis Napoleon] das Spiel der Heldenrolle ermöglichen.[9]

Theorie

Um den Verlauf des Staatsstreichs zu erklären, erweitert Marx in seiner Analyse das betrachtete Klassenspektrum neben den Hauptklassen einer bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, der Bourgeoisie und dem Proletariat, um die Bauernschaft und das Lumpenproletariat, in denen er entscheidende Kräfte für die Machterlangung Louis Napoleons ausmacht. Dies begründet er sowohl mit materiellen wie ideologischen Momenten. So sei zum Beispiel die Klasse des Lumpenproletariats durch die Zusicherung sozialer und politischer Reformen auf die Seite Louis Napoleons gezogen worden. Der ländlichen Bauernschaft konstatiert Marx eine traditionelle Napoleonverehrung, auch könne diese Klasse aufgrund ihrer Produktionsweise in einzelnen Parzellen kein gemeinsames Klassenbewusstsein entwickeln, da ihre Mitglieder voneinander schon räumlich weitestgehend getrennt seien. Ebenso wenig könne sie daher ihre Interessen als Klasse durchsetzen und bedürfe für diesen Zweck einer starken loyalen Autorität, die sie in Louis Napoleon sehen.[12]

Marx stellt fest, dass neben der Macht des Ökonomischen und des Politischen (des Militärs und des Staatsapparats) ebenso die Zustimmung beziehungsweise Gewinnung der Massen für die eigenen, zumindest vorgegebenen Ziele entscheidend seien, um gesellschaftliche Entwicklungen zu beeinflussen. So legitimierte und erweiterte Louis Napoleon seine autoritäre Herrschaft auch durch Wahlverfahren und Plebiszite.[12]

Wirkung

Der achtzehnte Brumaire übte Einfluss auf die Totalitarismus- und Faschismusforschung aus (siehe auch: Bonapartismus). In der Politikwissenschaft gilt die Schrift als ein bedeutendes Werk der politischen Theorie. Die Rezeption innerhalb des Marxismus und Marxismus-Leninismus, der dem Werk einen bedeutenden Stellenwert zuweist, betonte vor allem die Aussage des Textes, dass eine siegreiche proletarische Revolution den bürgerlichen Staatsapparat zerschlagen müsse, anstatt ihn zu übernehmen.[14] Generell gilt Der achtzehnte Brumaire als eine Darstellung marxistischer Gesellschafts- und Geschichtstheorie.[12][13] Nach Ansicht des Philosophen Urs Lindner verbinden sich in Marx’ Aufsatz „Struktur- und Ereignisgeschichte, sozialwissenschaftliche Erklärung und historische Narration“.[15]

Bekannte Zitate

„Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorhandenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“

„Die Tradition aller todten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüme, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neue Weltgeschichtsszene aufzuführen.“

„Aber die Revolution ist gründlich. Sie ist noch auf der Reise durch das Fegefeuer begriffen. Sie vollbringt ihr Geschäft mit Methode. Bis zum 2. Dezember 1851 [Anm. Staatsstreich Louis Napoleons] hatte sie die eine Hälfte ihrer Vorbereitung absolviert, sie absolviert jetzt die andre. Sie vollendete erst die parlamentarische Gewalt, um sie stürzen zu können. Jetzt, wo sie dies erreicht, vollendet sie die Exekutivgewalt, reduziert sie auf ihren reinsten Ausdruck, isoliert sie, stellt sie sich als einzigen Vorwurf gegenüber, um alle ihre Kräfte der Zerstörung gegen sie zu konzentrieren. Und wenn sie diese zweite Hälfte ihrer Vorarbeit vollbracht hat, wird Europa von seinem Sitze aufspringen und jubeln: Brav gewühlt, alter Maulwurf!“

Siehe auch

Ausgaben

  • Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. 2. Auflage. Otto Meißner, Hamburg 1869 (Digitalisat und Volltext)
  • Karl Marx. Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. Neue ergänzte Ausgabe mit einem Vorwort von Friedrich Engels. Hrsg. und eingeleitet von David Rjazanov. Verlag für Literatur und Politik, Wien 1927.
  • Karl Marx. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte. Eingeleitet von Jakob Peter Mayer. Neuausgabe 6. Aufl. J. H. W. Dietz, Berlin 1932. (=Kleine Bibliothek 31)
  • Karl Marx. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte. Vorwort von Otto Bauer. Prager, Bratislava 1936 (=Sozialische Bücherei)
  • Karl Marx. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte. Nachwort von Herbert Marcuse. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1965 (=sammlung insel 9)
  • Natalja Kudrjaschowa: Zur Geschichte der zweiten deutschen Ausgabe von Karl Marx' Schrift ‚Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte‘ von 1869. In: Marx-Engels-Jahrbuch 6. Dietz Verlag, Berlin 1983, S. 251–264.
  • Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 11. Dietz Verlag, Berlin 1983, S. 96–189 und S. 679–761.

Literatur

  • Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge 2002. Klassen - Revolution - Demokratie. Zum 150. Jahrestag der Erstveröffentlichung von Marx' Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte. Argument, Hamburg 2003 ISBN 3-88619-689-5 Enthält neun Referate zum Thema.
  • Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. Kommentar von Hauke Brunkhorst. suhrkamp, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-518-27003-5.

Weblinks

Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte (digitaler Text)
Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte (Werkscan)
Weiterführende Links

Einzelnachweise

  1. Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung I. Band 11, S. 96
  2. 2,0 2,1 Klassen–Revolution–Demokratie. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte. (PDF; 67 kB) - Hoff, Jan: in: UTOPIE kreativ, H. 141/142 (Juli/August 2002), S. 743–745
  3. IISG Marx Engels Nachlass Q 16 Wilhelm Pieper: „Übersetzung des ‚18. Brumaire‘, Kap. II u. III. ca September 1852, 51 Seiten“ und eine von Jenny Marx gefertigte „Abschrift von Kap. VI“ (RGASPI, Moskau Fond 1 opis 1 delo 703).
  4. Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung I, Bd. 11, S. 515–521.
  5. Marx führt im Vorwort zur zweiten Auflage aus, dass Druckfehler korrigiert wurden und eine Streichung „nicht mehr verständlicher Anspielungen“ erfolgte. Quelle
  6. Engels nahm auf Basis der zweiten Auflage stilistische Veränderungen vor. Quelle
  7. Deutsches Historisches Museum
  8. Vorwort zur 3. Auflage, Friedrich Engels 1885
  9. 9,0 9,1 Vorwort zur 2. Auflage, Karl Marx 1869
  10. Kenntnisse der historischen Personen und Ereignisse konnten im achtzehnten Brumaire seiner damaligen Aktualität halber vom Autor weitgehend vorausgesetzt werden.
  11. Hier lässt sich Marx auf subtile Analysen der damaligen Sozialstruktur vor allem auch des ländlichen Frankreich ein.
  12. 12,0 12,1 12,2 12,3 Theo Stammen, Gisela Riescher, Wilhelm Hofmann (Hrsg.): Hauptwerke der politischen Theorie (= Kröners Taschenausgabe. Band 379). Kröner, Stuttgart 1997, ISBN 3-520-37901-5, S. 320–322.
  13. 13,0 13,1 Vgl. http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1852/brumaire/index.htm
  14. Diese Aussage bezieht sich auf eine Ausgabe des DDR Verlages Dietz. Quelle: Theo Stammen, Gisela Riescher, Wilhelm Hofmann (Hrsg.): Hauptwerke der politischen Theorie. Kröner, Stuttgart 1997, ISBN 3-520-37901-5, S. 322.
  15. Urs Lindner: Marx und die Philosophie. Wissenschaftlicher Realismus, ethischer Perfektionismus und kritische Sozialtheorie. Stuttgart 2013, S. 217.


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