Keely-Motor: Unterschied zwischen den Versionen

Aus AnthroWiki
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:John_Keely.jpg|thumb|350px|John Worrell Keely in seinem Arbeitszimmer]]
[[Datei:John_Keely.jpg|thumb|350px|John Worrell Keely in seinem Arbeitszimmer]]
Der sogenannte '''Keely-Motor''', der nicht nur in [[okkult]]en Kreisen weithin Beachtung gefunden hat und den auch [[Rudolf Steiner]] öfters erwähnte und mit als Vorbild für den [[Strader-Apparat]] seiner [[Mysteriendramen]] genommen hat, wurde im letzten Drittel des [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]s von [[John Worrell Keely]] in einer Reihe von Bauformen entwickelt und soll erstmals [[ätherisch]]e [[Universalkräfte]] technisch nutzbar gemacht haben.  
Der sogenannte '''Keely-Motor''', der nicht nur in [[okkult]]en Kreisen weithin Beachtung gefunden hat und den auch [[Rudolf Steiner]] öfters erwähnte und mit als Vorbild für den [[Strader-Apparat]] seiner [[Mysteriendramen]] genommen hat, wurde im letzten Drittel des [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]s von [[John Worrell Keely]] in einer Reihe von Bauformen entwickelt und soll erstmals [[ätherisch]]e [[Universalkräfte]] technisch nutzbar gemacht haben.  
== Zusammenschluss des Geistigen mit dem Mechanisch-Materiellen ==
<div style="margin-left:20px">
"Wir müssen uns klar sein, wie im Westen eine Anfangskultur vorhanden
ist. Wir sehen, wie in diesem Westen sich diese Anfangskultur
gerade da am allerstärksten ankündigt, wo, ich möchte sagen, das
Wirtschaftliche aus dem Technischen aufsprießt. Nichts ist charakteristischer
in dieser Beziehung als jenes Ideal, das einstmals vor einem
Amerikaner gestanden hat und was ganz gewiß im Westen einmal verwirklicht
werden wird, ein rein ahrimanisches Ideal, aber ein Ideal von
hoher Idealität, das darin besteht, daß man die eigenen Vibrationen
des menschlichen Organismus benützt, indem man sie fein studiert und
sie überträgt auf die Maschine, so daß der Mensch an der Maschine
steht und seine kleinsten Vibrationen sich in der Maschine potenzieren,
so daß dasjenige, was der Mensch an Nervenvibrationen aufbringt, in
die Maschine übergeht. Denken Sie an den Keely-Motor, der ja auf den
ersten Anhieb noch nicht so weit gelungen ist, daß er ging, weil er noch
zu stark aus dem bloßen Instinkt heraus bearbeitet ist; aber es ist etwas,
was durchaus der Verwirklichung entgegengeht. Es ist gewissermaßen
das, was noch aus dem ganz grob mechanistischen Material heraus hinweist
auf dasjenige, was entstehen muß: der Zusammenschluß des
Mechanisch-Materiellen mit dem Geistigen." {{Lit|{{G|197|164}}}}
</div>


== Funktionsprinzip ==
== Funktionsprinzip ==
Zeile 40: Zeile 64:
== Literatur ==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Gegensätze in der Menschheitsentwickelung'', [[GA 197]] (1989), ISBN 3-7274-1970-9 {{Vorträge|197}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
#{{Bibliothek|Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I|GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I}}
#{{Bibliothek|Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I|GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I}}

Version vom 5. Mai 2012, 08:41 Uhr

John Worrell Keely in seinem Arbeitszimmer

Der sogenannte Keely-Motor, der nicht nur in okkulten Kreisen weithin Beachtung gefunden hat und den auch Rudolf Steiner öfters erwähnte und mit als Vorbild für den Strader-Apparat seiner Mysteriendramen genommen hat, wurde im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts von John Worrell Keely in einer Reihe von Bauformen entwickelt und soll erstmals ätherische Universalkräfte technisch nutzbar gemacht haben.

Zusammenschluss des Geistigen mit dem Mechanisch-Materiellen

"Wir müssen uns klar sein, wie im Westen eine Anfangskultur vorhanden ist. Wir sehen, wie in diesem Westen sich diese Anfangskultur gerade da am allerstärksten ankündigt, wo, ich möchte sagen, das Wirtschaftliche aus dem Technischen aufsprießt. Nichts ist charakteristischer in dieser Beziehung als jenes Ideal, das einstmals vor einem Amerikaner gestanden hat und was ganz gewiß im Westen einmal verwirklicht werden wird, ein rein ahrimanisches Ideal, aber ein Ideal von hoher Idealität, das darin besteht, daß man die eigenen Vibrationen des menschlichen Organismus benützt, indem man sie fein studiert und sie überträgt auf die Maschine, so daß der Mensch an der Maschine steht und seine kleinsten Vibrationen sich in der Maschine potenzieren, so daß dasjenige, was der Mensch an Nervenvibrationen aufbringt, in die Maschine übergeht. Denken Sie an den Keely-Motor, der ja auf den ersten Anhieb noch nicht so weit gelungen ist, daß er ging, weil er noch zu stark aus dem bloßen Instinkt heraus bearbeitet ist; aber es ist etwas, was durchaus der Verwirklichung entgegengeht. Es ist gewissermaßen das, was noch aus dem ganz grob mechanistischen Material heraus hinweist auf dasjenige, was entstehen muß: der Zusammenschluß des Mechanisch-Materiellen mit dem Geistigen." (Lit.: GA 197, S. 164)

Funktionsprinzip

Eine Hälfte einer späten Version von Keelys sphärischer Ätherkraft-Maschine in einer Ecke seines Workshops in Phialdelphia (1896).
Schema Keelys zum Aufbau der Materie

Keelys Motor beruhte auf ganz anderen Prinzipien als herkömmliche Wärmekraftmaschinen; die eigentliche Kraftquelle, der Generator, hatte keine Kolben und Exzenter:

„In considering the operation of my engine, the visitor, in order to have even an approximate conception of its modus operandi, must discard all thought of engines that are operated upon the principle of pressure and exhaustion, by the expansion of steam or other analogous gas which impinges upon an abutment, such as the piston of a steam-engine. My engine has neither piston nor eccentrics, nor is there one grain of pressure exerted in the engine, whatever may be the size or capacity of it.“

Clara Bloomfield-Moore: Keely and his Discoveries, S 85f

Der Generator, dessen 5 Säulen in einem Guss aus österreichischem Rotguss (Rotmessing, Maschinenbronze, eng. gunmetal) gefertigt wurden, war etwa 3 ft (~0.91 m) hoch und fasste 10 - 12 Gallonen (~40 Liter[1]) Wasser. Mit einer Wandstärke von 4 - Zoll konnte die Apparatur einem Druck von 20.000 - 30.000 psi standhalten. Vom Generator wurde der Dampf in ein Auffanggefäß (receiver, reservoir) weitergeleitet und konnte von da aus praktisch jede beliebige konventionelle Maschinen antreiben. Das Reservoir war 40 Zoll (~1,0 m) lang mit einem Durchmesser von 6 Zoll (~15 cm) [2]. Um die Maschine in Gang zu setzen, blies Keely etwa 30 Sekunden lang Atemluft in das Ansatzrohr des Multiplikators, schloss dann den Hahn und drehte die von einem Hydranten gespeiste Wasserzufuhr auf und ließ etwa 5 Gallonen (~19 Liter) Wasser ein. Nach etwa 2 Minuten konnten verschiedene Maschinen an die Apparatur angeschlossen und in Bewegung gebracht werden. Weder Hitze, noch Elektrizität oder irgendwelche Chemikalien waren nötig, um die Antriebskraft des Motors freizusetzen. Generatoren der beschriebenen Bauart wurden von Keely bis etwa Ende 1884 benutzt und dann ab 1885 von dem wesentlich kleineren Liberator abgelöst.

Die Funktion des Motors beruhte nach eigener Aussage Keelys auf der Zersetzung von Wasser bis in den subatomaren Bereich und weiter bis zur Ätherisierung, ausgelöst durch den gezielten, willentlich geleiteten Zusammenklang akustischer Schwingungen, sogenannte sympathetische Schwingungen.

„My system, in every part and detail, both in the developing of this power and in every branch of its utilization, is based and founded on sympathetic vibration. In no other way would it be possible to awaken or develop this force, and equally impossible would it be to operate my engine upon any other principle.“

Clara Bloomfield-Moore: Keely and his Discoveries, S 86

Die zentrale Idee Keelys war dabei, durch musikalische Intervalle, mit besonderer Berücksichtigung des Dreiklangs, Resonanzen mit den Atomschwingungen zu erregen und dadurch den Äther freizusetzen, der dann durch Kupferrohre zu den eigentlichen Motoren und Antriebssystemen weitergeleitet wurde.[3]. Häufig benutzte er eine Flöte, Harmonika, Pfeife, Stimmgabel, Violine oder Zither, um seine Maschine zu aktivieren. Der Motor konnte allerdings nur von Keely selbst in Bewegung gesetzt werden, was einer unmittelbaren kommerziellen Nutzung zunächst entgegenstand.

Gedankenkraft (mind force) ist nach Keelys Ansicht der wahre Ursprung aller Kräfte:

„You will be able to judge of the marvellous mechanism invented by Keely, for his researches, when I tell you that by his demonstrations with these instruments, he is able to place this hypothesis in the rank of theories, boldly announcing that all motion is thought, and that all force is mind force.“

Clara Bloomfield-Moore: Keely and his Discoveries, S 252

Keely entwickelte eine eigenständige Äthertheorie zur Erklärung der Funktionsweise seiner Maschine(n), bei der er von einem 7-schichtigen Aufbau der Materie ausging. Er unterschied folgende Ebenen:

  1. Molekular,
  2. Intermolekular,
  3. Atomar,
  4. Interatomar,
  5. Ätherisch,
  6. Interätherisch
  7. Lichttragender Äther[4] (siehe auch → Akasha)

Anmerkungen

  1. 1 US.liq.gal. = 4 liquid qt. = 8 US.liq.pt. = 16 US.cup = 32 US.liq.gi. = 128 US.fl.oz. = 231 inch³ = 3,785411784 Liter
  2. "The Keely Motor", The New York Times, 11. Juni 1875 [1]
  3. siehe auch: John Keely Acoustic Dissociation of Water
  4. luminiferous aether (eng. "Lichttragender Äther", auch "Leuchtender Äther") war die damals übliche Bezeichnung für den (hypothetischen) physikalischen Äther, den die zeitgenössische Physik als Träger des Lichts vermutete. Diese physikalisch-materialistische Äthertheorie, die nicht mit dem geisteswissenschaftlichen Begriff des Äthers verwechselt werden darf, wurde mit dem Scheitern des Michelson-Morley-Experiments (1887) zu dessen Nachweis und der Formulierung von Einsteins Relativitätstheorie (1905) verworfen.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Gegensätze in der Menschheitsentwickelung, GA 197 (1989), ISBN 3-7274-1970-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I, GA 320 (2000), ISBN 3-7274-3200-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I - Textausgabe der Online-Bibliothek
  4. Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Heft 107: Der "Strader-Apparat": Modell – Skizzen – Bericht, Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach 1991
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I
  2. Vom Keely-Motor zur «Strader-Maschine»
  3. KEELY'S SECRETS - Etheric Force Identified as Dynaspheric Force, Article by Clara J. Bloomfield Moore (englisch)
  4. Sympathetic Vibratory Physics - John W. Keely's Sacred Science - umfangreiche Informationen zu Keelys Ideen und ihrer Weiterentwicklung auf den Seiten von Dale Pond (englisch)
  5. A Brief History of John Worrell Keely - by Jerry Decker for KeelyNet (englisch)
  6. John Keeley's Mystery Motor - a short story written by Frank Edwards (englisch)
Videos
  1. The Keely Motor - Video von Dale Pond