Kreuz

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Caspar David Friedrich, Kreuz an der Ostsee (1815)

Das Kreuz (lat.: crux, davon: cruciare = „quälen“, „peinigen“, „foltern“) ist ein seit ältesten Zeiten weit verbreitetes Symbol und insbesondere eines der hauptsächlichsten Symbole des Christentums. Mit seinen vier rechten Winkeln und der darin gestaltend wirkenden Vierzahl ist es ein Zeichen für die Erdenwelt, ihre Entwicklung und ihre Festigkeit und materielle Verdichtung, die es dem Menschen erst erlaubt, seine Aufrichtekraft zu entfalten und dadurch sein Ich zu entwickeln. In diesem Sinn ist es auch ein Symbol der auf Erden zu übenden Gerechtigkeit, aber auch für die Leiden, die die in der irdischen Materie verkörperten Wesen erfahren müssen. Alle diese Aspekte des Kreuzes manifestieren und steigern sich in der zum Heil die ganze Menschheit geschehenen Kreuzigung des Christus auf Golgatha.

"Das höchste aller Symbole ist das Kreuz. Aus ihm kann man die ganze Weltgeschichte schöpfen, und sogar die Naturwissenschaft könnte aus ihm aufgebaut werden." (Lit.: GA 266b, S. 46)

Das Kreuz ist auch ein Symbol für die vier Elemente, die zusammen die Erdenwelt aufbauen. Das ist auch eine der esoterischen Deutungen der Kreuzesinschrif I.N.R.I., die exoterisch ausgelegt wird als "Jesus Nazarenus Rex Judaeorum". Andere Deutungen der Rosenkreuzer sind: "Igne Natura Renovatur Integra" (Durch Feuer wird die reine Natur erneuert) und "Igne Roris Nitrum Ivenitur" (Durch Feuer wird das Salz des Taus gefunden).

"Plato spricht davon, daß die Weltenseele an das Kreuz des Weltenleibes gekreuzigt sei. Das Kreuz symbolisierte die vier Elemente. Das Pflanzen-, Tier- und Menschenreich sind mit den vier Elementen aufgebaut. Am Kreuze steht: Jam = das Wasser = Jakobus; Nour = das Feuer, das sich auf Christus selbst bezieht; Ruach = die Luft, Symbol für Johannes; und das vierte Jabeschah = Erde, Fels, für Petrus.

Das Kreuz der vier Apostel und der vier Elemente.
Das Kreuz der vier Apostel und der vier Elemente.

Am Kreuze steht also dasselbe, was in den Namen der [drei] Apostel ausgedrückt ist, während mit dem einen Namen «J.N.R.J.» Christus selbst gemeint ist. «Erde» ist das, wohin zunächst das Christentum selbst gebracht werden sollte, zu jenem Tempel, wohin sich der Mensch selbst gebracht hat, um für das Höhere eine Umhüllung zu sein." (Lit.: GA 093, S. 149f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Tempellegende und die Goldene Legende , GA 93 (1991), ISBN 3-7274-0930-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 - 1912, GA 266b, (1996), S. 46
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.