Intelligenz und Corioliskraft: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Intelligenz''' ([[Wikipedia:Latein|lat.]] ''intelligentia'' „Einsicht, Erkenntnisvermögen“, ''intellegere'' „verstehen“; abgeleitet von ''intus legere'', "darin lesen"; {{HeS|שָׂכַל|sakal}}) bezeichnet ''heute'' im weitesten Sinne die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, zu abstrahieren und optimale Strategien zur Problemlösung zu finden. Im einzelnen befähigt uns der '''Intellekt''' vor allem zum ''räumlichen Vorstellungsvermögen'', zum ''Rechnen'', zum ''Sprachverständnis'' und zur ''Wortflüssigkeit'' und Gewandtheit im eigenen ''sprachlichen Ausdruck'', zum individuellen [[Gedächtnis]] als wesentlicher Grundlage unseres [[Ich-Bewusstsein]]s, zur raschen und aufmerksamkeitsgelenkten [[Wahrnehmung]] und insbesondere zum [[Logik|logischen]] [[Denken]].
[[Datei:Corioliskraftanimation.gif|mini|Bewegung eines Körpers vom Mittelpunkt einer rotierenden Scheibe ohne Reibung nach außen; oben: im ruhenden Bezugssystem bewegt er sich [[Gleichförmige Bewegung|gleichförmig geradlinig]]; unten: im mitrotierenden Bezugssystem hingegen auf einer [[Spirale|spiralförmigen]] Bahn.]]


Die sinnliche Intelligenz ist ein durch das [[physisch]]e [[Gehirn]] zurückgeworfenes, flüchtiges irdisches Schattenbild der [[Kosmische Intelligenz|kosmischen Intelligenz]]. Durch ihren reinen ''Bildcharakter'', aus dem die [[geist]]ige [[Wirklichkeit]] ausgelöscht ist, bildet sie eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung der menschlichen [[Freiheit]].
Die '''Corioliskraft''' ist eine [[Trägheitskraft]], die in [[Rotation (Physik)|rotierenden]] [[Bezugssystem]]en auftritt, z. B. auf einer sich drehenden [[Scheibe]] oder [[Kugel]]. Durch die Corioliskraft wird ein normalerweise geradlinig bewegter [[Körper (Physik)|Körper]] senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung entgegengesetzt zur Drehrichtung ablenkt und folgt daher einer gekrümmten Bahn.  


Es gibt allerdings - vor allem für unsere gegenwärtige [[Kulturepoche]] und für die zukünftigen [[Kulturepoche]]n - noch eine andere Bedeutung der Intelligenz, die gewissermaßen ihre Kehrseite darstellt:
Die '''Coriolisbeschleunigung''' <math>\vec a_c</math> ist umso größer, je größer die Geschwindigkeit <math>\vec v</math> des Körpers und die [[Winkelgeschwindigkeit]] <math>\vec \omega</math> der Rotation ist:


<div style="margin-left:20px">
:<math>\vec a_c = -2\,\vec \omega \times \vec v </math>
„Wir werden als Menschheit einlaufen in eine Entwicklung der Intelligenz so, dass die Intelligenz wird die Neigung haben, nur das Falsche, den Irrtum, die Täuschung zu begreifen, und auszudenken nur [[das Böse]].


Das wussten ja die [[Geheimschüler]] und wussten namentlich die [[Eingeweihte]]n seit einer gewissen Zeit, dass die menschliche Intelligenz entgegengeht ihrer  Entwicklung nach dem Bösen hin, dass es immer mehr und mehr unmöglich wird, durch die bloße Intelligenz [[das Gute]] zu erkennen. Die Menschheit ist heute in diesem Übergange. Wir können sagen: Gerade noch gelingt es den Menschen, wenn sie ihre Intelligenz anstrengen und nicht ganz besonders wilde [[Instinkt]]e tragen, nach dem Lichte des Guten etwas hinzuschauen. Aber diese menschliche Intelligenz wird immer mehr und mehr die Neigung bekommen, [[das Böse]] auszudenken und das Böse dem Menschen einzufügen im Moralischen, [[das Böse]] in der Erkenntnis, den Irrtum.
Daraus folgt für die Corioliskraft <math>\vec F_c</math>, die auf einen Körper mit der Mass <math>m</math> einwirkt:


Das war einer der Gründe, warum die [[Eingeweihte]]n sich die Männer der Sorge nannten, weil in der Tat, wenn man in dieser Einseitigkeit, wie ich es jetzt auseinandergesetzt habe, die Entwicklung der Menschheit betrachtet, so macht sie Sorge; Sorge gerade wegen der Entwicklung der Intelligenz. Es ist schließlich gar nicht umsonst, dass die Intelligenz dem gegenwärtigen Menschen so viel Stolz und Hochmut einflößen kann.“ {{Lit|{{G|296|89}}}}.
:<math>\vec F_c = m \vec a_c = -2\,m \vec \omega \times \vec v</math>
</div>


Durch den [[ahrimanisch]]en Einfluss droht das [[Denken]] immer stärker an das physische Gehirn gebunden, d.h. immer mehr [[Materialismus|materialisiert]] zu werden, wodurch der [[Mensch]] zu einem bloßen Denkautomaten herabsinken würde.
Der '''Corioliseffekt''' wurde erstmals 1775 von [[w:Pierre-Simon Laplace|Pierre-Simon Laplace]] (1749-1827) abgeleitet, aber erst 1835 ausführlich von [[w:Gaspard Gustave de Coriolis|Gaspard Gustave de Coriolis]] (1792-1843) beschrieben. Er hat auf der um die [[Erdachse]] rotierenden [[Erde (Planet)|Erde]] einen großen Einfluss auf die [[Wind]]- und [[Wasser]]strömungen. Da die Wirkung des Corioliseffekts von der [[Geographische Breite|geographischen Breite]] <math>\varphi</math> abhängt, bewegen sich die Massen nicht auf „Trägheitskreisen“ sondern auf spiralförmigen Bahnen. Auf der [[Nordhalbkugel]] erfolgt die Bewegung im Uhrzeigersinn, auf der [[Südhalbkugel]] gegen den Uhrzeigersinn. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung wird die Drehrichtung des Wasserstrudels im Auslauf eines Waschbeckens oder einer Badewanne nicht durch die Corioliskraft bestimmt.
 
<div style="margin-left:20px">
"Man hat
heute die Meinung, wenn man von Materialismus spricht, daß der
Materialismus eine falsche Weltanschauung ist, daß er abzulehnen
ist, weil er nicht richtig ist. So einfach verhält sich die Sache nicht.
Der Mensch ist ein seelisch-geistiges Wesen, er ist ein leiblich-physisches
Wesen. Aber das Leiblich-Physische ist ein getreues Abbild des
Seelisch-Geistigen, insofern wir leben zwischen Geburt und Tod.
Und wenn die Menschen so verphilistert sind in den materialistischen
Gedanken, wie das geworden ist im Laufe des 19. Jahrhundertsund
bis in die Gegenwart hinein, dann wird immer mehr das Leiblich-
Physische ein Abdruck dieses Seelisch-Geistigen, das selbst in den
materialistischen Impulsen lebt. Dann ist es nicht etwas Falsches,
wenn man sagt, das Gehirn denkt, dann wird es richtig. Es werden
durch das Fest-darin-Stecken im Materialismus nicht bloß Menschen
erzeugt, die schlecht denken über das Leibliche, Seelische und Geistige,
sondern es werden materiell denkende und materiell fühlende
Menschen erzeugt. Das heißt, der Materialismus bewirkt, daß der
Mensch ein Denkautomat wird, daß der Mensch ein Wesen wird, das
als physisches Wesen denkt, fühlt und will. Und es ist nicht bloß die
Aufgabe der Anthroposophie, an die Stelle einer falschen Weltanschauung
eine richtige zu setzen — das ist eine theoretische Forderung
—, das Wesen der Anthroposophie heute besteht darin, daß
angestrebt wird nicht nur eine andere Idee, sondern eine Tat: das
Geistig-Seelische wieder herauszureißen aus dem Leiblich-Physischen,
den Menschen heraufzuheben in die Sphäre des Geistig-Seelischen,
damit er nicht ein Denk-, Fühl- und Empfindungsautomat sei.
Die Menschheit steht heute in der Gefahr — einiges soll auch morgen
im Zweigvortrag angedeutet werden —, das Seelisch-Geistige zu verlieren." {{Lit|{{G|300a|163f}}}}
</div>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==


* [[Opfer des Intellekts]]
* {{WikipediaDE|Corioliskraft}}
 
==Literatur==
 
* Anton Hügli / Poul Lübcke (Hg.): ''Philosophielexikon''. Rowohlts Enzyklopädie, TB, Reinbek bei Hamburg 2005, S. 320
* Rudolf Steiner: ''Die Erziehungsfrage als soziale Frage. Die spirituellen, kulturgeschichtlichen und sozialen Hintergründe der Waldorfschul-Pädagogik''. ([[GA 296]]), Vortrag vom 16.08.1919, Dornach b. Basel 1991
#Rudolf Steiner: ''Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924'', [[GA 300]] a-c (1995), ISBN 3-7274-3000-1 {{Vorträge|300}}
 
{{GA}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]] [[Kategorie: Das Böse]]
[[Kategorie:Klassische Mechanik]]

Version vom 13. April 2020, 14:08 Uhr

Bewegung eines Körpers vom Mittelpunkt einer rotierenden Scheibe ohne Reibung nach außen; oben: im ruhenden Bezugssystem bewegt er sich gleichförmig geradlinig; unten: im mitrotierenden Bezugssystem hingegen auf einer spiralförmigen Bahn.

Die Corioliskraft ist eine Trägheitskraft, die in rotierenden Bezugssystemen auftritt, z. B. auf einer sich drehenden Scheibe oder Kugel. Durch die Corioliskraft wird ein normalerweise geradlinig bewegter Körper senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung entgegengesetzt zur Drehrichtung ablenkt und folgt daher einer gekrümmten Bahn.

Die Coriolisbeschleunigung ist umso größer, je größer die Geschwindigkeit des Körpers und die Winkelgeschwindigkeit der Rotation ist:

Daraus folgt für die Corioliskraft , die auf einen Körper mit der Mass einwirkt:

Der Corioliseffekt wurde erstmals 1775 von Pierre-Simon Laplace (1749-1827) abgeleitet, aber erst 1835 ausführlich von Gaspard Gustave de Coriolis (1792-1843) beschrieben. Er hat auf der um die Erdachse rotierenden Erde einen großen Einfluss auf die Wind- und Wasserströmungen. Da die Wirkung des Corioliseffekts von der geographischen Breite abhängt, bewegen sich die Massen nicht auf „Trägheitskreisen“ sondern auf spiralförmigen Bahnen. Auf der Nordhalbkugel erfolgt die Bewegung im Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung wird die Drehrichtung des Wasserstrudels im Auslauf eines Waschbeckens oder einer Badewanne nicht durch die Corioliskraft bestimmt.

Siehe auch