Determinismus und Akanthusblatt: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Prague - Astronomical Clock Detail 1.jpg|thumb|300px|Astronomische Uhr, Prag]]
[[Datei:Korinthian column.jpg|thumb|100px|Korinthische Säule]]
Der '''Determinismus''' ([[Latein|lat.]] ''{{lang|la|determinare}}'' „abgrenzen“, „bestimmen“) lehrt, im Gegensatz zum [[Indeterminismus]], dass künftige Ereignisse [[kausal]] vollständig durch die in der Vergangenheit liegenden [[Ursache]]n bestimmt sind und dass die Folgen dieser Ursachen [[notwendig]] eintreten ''müssen''. Der Determinismus ist eng verwandt mit dem [[Prädeterminismus]], wonach alles Geschehen im [[Kosmos]] von Anfang an [[Prädestination|vorherbestimmt]] ist. Er offenbart damit seine [[Theologie|theologischen]] Wurzeln und ist keineswegs ein allgemeingültiges Ergebnis der [[Empirie|empirischen]] Forschung, sondern ein [[Metaphysik|metaphysisches]] Postulat.
== Definition ==
Beim Akanthusblatt handelt es sich um eine der meist verwendeten
[[Ornament|Ornamentform]] die durch die Menschheitsgeschichte hinweg immer wieder Verwendung fanden.
[[Archäologie|Archäologisch- historisch]] wird es auf eine Nachahmung des Blattes der Akanthusgewächse zurückgeführt. Pflanzen der Gattung Akanthus (Acanthus) sind im Mittelmeerraum und Asien beheimatet.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Akanthus_%28Gattung%29</ref> Im Volksmund auch als "Bärenklau" bekannt, aber nicht zu verwechseln mit dem Bärenklau (Heracleum).
Eine Reihe aus Akanthusblättern wird „Akanthusfries“ genannt. Eine aus Akanthusblättern zusammengesetzte runde und symmetrische Blüte wird „Akanthusrosette“ bezeichnet. Eine aus Akanthusblättern zusammengesetzte Ranke heißt „Akanthusranke“.
Die bekannteste Verwendung ist die korinthische Säule.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Akanthus_%28Ornament%29</ref>


Von einer '''Überdeterminierung''' spricht man, wenn für ein bestimmtes Ereignis mehrere von einander unabhängige, gleichzeitig auftretende Ursachen angegeben werden.
== Verwendung ==
[[Datei:Acanthusblad, Nordisk familjebok.png|thumb|left|Akanthusblatt]]
Nachweisbar wurde es zuerst von den Griechen benutzt, herausgeleitet aus der ägyptischen Palmette. <ref>''Seemanns Lexikon der Weltarchitektur'' ISBN: 3865020194 herausgegeben von Verlag E.A. Seemann, 3. Auflage 2009</ref> Häufigste Verwendung hier ist die korinthische Säule. Die älteste korinthische Säule findet man beim Apollontempel bei Bassae in Arcadia, diese wird auf 450- 420 v.Chr. datiert. Bei den [[griechische Kultur|Griechen]] schlicht gestaltet, arbeiteten die [[römisches Reich|Römer]] das Akanthusblatt seit der Regierungszeit von Augustus weiter aus und nutzten es für jedes größere Gebäude. Weitere Verwendung fand dieses Ornament in der byzantinischen Kultur, in der Gotik, in der Renaissance sowie in heutiger Zeit. <ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Acanthus_%28ornament%29</ref> Beispielsweise in der [[Eklektizismus|eklektizistisch]] ausgerichteten [[postmoderne Architektur|postmodernen Architektur]].


Die [[Freiheit]] des [[Wille]]ns ist nach Ansicht der meisten Vertreter des '''kausalen Determinismus''' eine bloße [[Illusion]]. Ein vollkommen deterministisches [[Universum]] wäre - zumindest prinzipiell - vollkommen vorherberechenbar, wie es klassisch schon [[Wikipedia:Pierre-Simon Laplace|Pierre-Simon Laplace]] beschrieben hat ([[Wikipedia:Laplacescher Dämon|Laplacescher Dämon]]):
Ausserdem findet man in der Oberpfalz mehrere Altäre, welche mit dem Akanthusblatt verziert sind. <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Akanthus_%28Ornament%29</ref>


{{Zitat|Wir müssen also den gegenwärtigen Zustand des Universums als Folge eines früheren Zustandes ansehen und als Ursache des Zustandes, der danach kommt. Eine Intelligenz, die in einem gegebenen Augenblick alle Kräfte kennt, mit denen die Welt begabt ist, und die gegenwärtige Lage der Gebilde, die sie zusammensetzen, und die überdies umfassend genug wäre, diese Kenntnisse der Analyse zu unterwerfen, würde in der gleichen Formel die Bewegungen der größten Himmelskörper und die des leichtesten Atoms einbegreifen. Nichts wäre für sie ungewiss, Zukunft und Vergangenheit lägen klar vor ihren Augen.|Pierre-Simon de Laplace<ref>zit. nach: {{Literatur|Autor=O. Höfling|Titel=Physik. Band II Teil 1, Mechanik, Wärme |ISBN=3-427-41145-1|Auflage=15.|Verlag=Ferd. Dümmlers Verlag|Ort=Bonn|Jahr=1994}}</ref>}}
== Entstehung ==


Der [[Psychiater]] und [[Philosoph]] [[Thomas Fuchs]] bemerkt dazu kritisch:
=== Korbhypothese ===


{{LZ|Die Einwände gegen die beschriebene Freiheit im Sinne des
Die von [[Rudolf Steiner|Rudolf Steiner]] benannte "Korbhypothese" beruht auf einer Anekdote des römischen Schreibers [[Vitruvius|Vitruvius]]. Das [[Ornament|Ornament]] sei entstanden, als  
tatsächlichen Anderskönnens – in der Debatte auch als ''libertarische''
[[Kallimachos|Kallimachos]], ein griechischer [[Architektur|Architekt]] und [[Bildhauerei|Bildhauer]] ein zufällig dastehendes Körbchen auf dem Grabe eines Mädchens gesehen hat. Um das Körbchen herum seien Akanthusblätter gewachsen. In dem Korb waren einige ihrer Spielsachen und auf dem Korb lag eine quadratische Kachel.<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Acanthus_%28ornament%29</ref> Dies diente ihm dann als Inspiration für spätere Bauten.  
Freiheitskonzeption bezeichnet – beruhen letztlich auf einem
allgemeinen oder speziellen Determinismus, der freilich nicht durch
Forschungsresultate begründet ist, sondern eher den Charakter einer
weltanschaulichen Überzeugung trägt. Gegen den universalen
Determinismus lassen sich überzeugende Gründe vorbringen,
insbesondere die Tatsache, dass auch physikalische Naturgesetze
den Weltverlauf keineswegs in allen Details festlegen. Sie sind
vielmehr als Regularitäten anzusehen, die in systematischer Form
beschreiben, was geschieht. Sie haben also keine präskriptive,
sondern nur deskriptive Gültigkeit. Der tatsächliche Weltverlauf
kennt Überlagerungen, Singularitäten und chaotische Prozesse. Erst
recht hat die probabilistische Quantenphysik der Doktrin des
universalen Determinismus einen schweren Schlag versetzt.


Indeterminiertheit erscheint nicht mehr als Ausnahme von der Regel,
sondern vielmehr als ein Grundzug der Naturprozesse.
Aber auch ein spezieller, nämlich neuronaler Determinismus
bleibt eine unbewiesene Annahme. Bislang gibt es keine
deterministischen neurobiologischen Gesetze, die auch nur die
Voraussage einer Handlung eines Menschen in den nächsten
Sekunden oder Minuten erlauben würden.|Fuchs, S. 265}}


Allerdings ist der [[Indeterminismus]] noch weniger ein Garant der menschlichen Freiheit, denn dieser führt letztlich alles Geschehen auf den unausweichlichen [[Zufall]] zurück, der sich dem menschlichen Willen entzieht. Zufällige Entscheidung sind daher alles andere als frei und würden auch nicht zu irgendwie vorhersehbaren, sondern nur zu zufälligen Wirkungen führen. Manche Denker wie etwa der US-amerikanische [[Philosoph]] [[Daniel C. Dennett]] (* 1942) sehen daher den Determinismus sogar als Voraussetzung für den freien Willen an:
=== Deutung von Rudolf Steiner ===
[[Image:Palmette.jpg|thumb|162px|Palmette]]
[[Rudolf Steiner|Rudolf Steiner]] nennt diese Theorie eine rein materialistische Theorie und glaubt nicht an ein künstlerisches Nachahmen der Natur. Frei seines Satzes: "Die Kunst kopiert nicht die Natur, die Anfänge der Kunst sind nie aus dem [[Naturalismus|Naturalismus]] hervorgegangen." formuliert er in seiner Vortragsreihe "Wege zu einem neuen Baustil" am 7. Juni 1914 in [[Dornach|Dornach]] eine alternative Theorie, welche auf den Menschen als [[Spiritualität|spirituelles Wesen]] Rücksicht nimmt.


{{Zitat|Etwas ist unvermeidlich für dich, wenn es nichts gibt, was du dagegen tun kannst. Wenn dich ein zufälliger Blitzstrahl totschlägt, können wir rückblickend wahrhaftig sagen, dass es nichts gab, was du dagegen hättest tun können. Du hattest keine Vorwarnung. Wenn du in der Tat mit der Aussicht konfrontiert bist, über ein freies Feld zu laufen, wo Blitze ein Problem sein werden, dann bist du besser dran, wenn ihr Zeitpunkt und ihr Ort von irgendetwas bestimmt wird, denn dann sind sie vielleicht für dich vorhersehbar und darum vermeidbar. Determinismus ist der Freund, nicht der Feind derer, die das Unausweichliche nicht mögen.|Daniel C. Dennett|''Freedom evolves'', S. 60|ref=<ref>„Something is inevitable for you if there is
[[Rudolf Steiner|Steiner]], der unter anderem Vorlesungen zur Architektur und Statik besuchte, beschäftigte sich ausgiebig mit dem Akanthusblatt. Beim Nachzeichnen fiel ihm auf, dass es Ähnlichkeiten mit der Palmette hat. Ebenso spürte er, welchen Grund die Motivwahl gehabt haben könnte. Die Menschen spürten den Zusammenhang zwischen Erde und Sonne. Alles Irdische strebt zur Sonne, und die Sonne wirkt auf alles Irdische. Es ergeben sich zwei Bilder. Ein nach oben geöffneter Fächer, und ein nach unten geöffneter Fächer. Zu Steiners Zeit war man kunsthistorisch der Auffassung, dass sich das Einfache im Lauf verkompliziert. Er erkannte, dass sich alles Komplizierte im Lauf der Zeit vereinfacht. Anstatt die komplexe Wirkung von Sonne und Erde zeichnerisch darzustellen, suchte man nach ähnlichen Formen in der Natur und fand in diesem Fall das Palmblatt, woraus die ägyptische "Palmette" entstand.  
nothing you can do about it. If an undetermined bolt of lightning strikes you dead, then we can truly say, in retrospect, that there was nothing you could have done about it. You had no advance warning. In fact, if you are faced with the prospect of running across an open field in which lightning bolts are going to be a problem, you are much better off if their timing and location are determined by something, since then they may be predictable by you, and hence avoidable. Determinism is the friend, not the foe, of those who dislike inevitability.<br />Daniel C. Dennett: ''Freedom evolves.'' Viking Press, New York 2003, ISBN 0670031860, S. 60.</ref>}}
Formt man dieses Palmette nun plastisch aus, ergibt sich das Arkanthusblatt.<ref>Rudolf Steiner: ''Wege zu einem neuen Baustil'' In: ''GA 286'' herausgegeben von Marie Steiner, 1925, S. 7-10.</ref>


Wäre alles Geschehen innerhalb der [[Physische Welt|physischen Welt]] streng deterministisch, so wäre diese vollkommen in sich abgeschlossen. Nach den Ergebnissen der [[Quantentheorie]] ist allerdings ein durchgängiger Determinismus innerhalb der [[physik]]alisch fassbaren Welt nicht haltbar. Im Rahmen der Quantenmechanik sind nur [[Wahrscheinlichkeit]]saussagen über künftige [[Beobachtung]]en möglich, was nach der [[Wikipedia:Kopenhager Deutung|Kopenhager Deutung]] bedeutet, dass das raum-zeitliche Verhalten eines mikrophysikalischen Systems  grundsätzlich indeterminiert ist, dafür aber ein streng gesetzmäßig geordnetes Feld von [[Möglichkeit]]en eröffnet. Auch für die moderne [[Evolution]]stheorie ist der - quantentheoretisch zu rechtfertigende - [[Zufall]] ein wesentlicher Faktor. Gerade dadurch eröffnet sich aber aus [[Anthroposophie|geisteswissenschaftlicher]] Sicht der Ausblick auf höhere [[Weltebenen]], also etwa auf die [[Ätherwelt]], die [[Astralwelt]] und die eigentliche [[geistige Welt]], durch deren [[wissenschaft]]liche [[Erkenntnis]] sich ''höhere Gesetzmäßigkeiten'' enthüllen, die letzlich aus den Taten höherer [[Geistige Wesen|geistiger Wesen]] hervorgehen, die regelnd und ordnend in die unteren [[Daseinsebenen]] einwirken, ohne die dort gültige [[naturgesetz]]liche Ordnung aufzuheben.  
Damit hat Steiner eine alternative Theorie zur Entstehung der Ornamentik entworfen, die bis heute nicht anerkannt ist. Man ist kunsthistorisch noch immer der Auffassung, dass die [[Natur|Natur]] nachgebildet wurde.


== Siehe auch ==
== Galerie ==


* {{WikipediaDE|Determinismus}}
<gallery>
* {{Eisler|Determinismus}}
Bild:Morris Acanthus Wallpaper 1875.jpg|Akanthusmotiv auf einer [[Tapete]]
* {{Eisler|Prädeterminismus}}
Bild:Bp-rd-hofrat-kragen.png|Dienstgradabzeichen eines Hofrats der österreichischen Sicherheitsbehörden
* {{Kirchner|Determinismus}}
Bild:BLW Lomellini Ewer.jpg|Akanthusmotiv in der Silberschmiedekunst
* {{Kirchner|Prädeterminismus}}
Bild:Dagger guard, design by Hans Holbein the Younger.jpg|Akanthusmotiv als Waffenzierelement
</gallery>


== Literatur ==
== Einzelnachweise ==
 
<references />
* [[Thomas Fuchs]]: ''Das Gehirn - ein Beziehungsorgan. Eine phänomenologisch-ökologische Konzeption.'' Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3170297937, eBook {{ASIN|B01N0I5H72}}
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_freiheit1.pdf Über die Freiheit] PDF
 
== Einzlnachweise ==
 
<references/>
 
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Wissenschaft]] [[Kategorie:Handlungstheorie (Philosophie)]][[Kategorie:Freiheit]][[Kategorie:Physik]]

Version vom 26. Februar 2012, 14:55 Uhr

Korinthische Säule

Definition

Beim Akanthusblatt handelt es sich um eine der meist verwendeten Ornamentform die durch die Menschheitsgeschichte hinweg immer wieder Verwendung fanden. Archäologisch- historisch wird es auf eine Nachahmung des Blattes der Akanthusgewächse zurückgeführt. Pflanzen der Gattung Akanthus (Acanthus) sind im Mittelmeerraum und Asien beheimatet.[1] Im Volksmund auch als "Bärenklau" bekannt, aber nicht zu verwechseln mit dem Bärenklau (Heracleum). Eine Reihe aus Akanthusblättern wird „Akanthusfries“ genannt. Eine aus Akanthusblättern zusammengesetzte runde und symmetrische Blüte wird „Akanthusrosette“ bezeichnet. Eine aus Akanthusblättern zusammengesetzte Ranke heißt „Akanthusranke“. Die bekannteste Verwendung ist die korinthische Säule.[2]


Verwendung

Akanthusblatt

Nachweisbar wurde es zuerst von den Griechen benutzt, herausgeleitet aus der ägyptischen Palmette. [3] Häufigste Verwendung hier ist die korinthische Säule. Die älteste korinthische Säule findet man beim Apollontempel bei Bassae in Arcadia, diese wird auf 450- 420 v.Chr. datiert. Bei den Griechen schlicht gestaltet, arbeiteten die Römer das Akanthusblatt seit der Regierungszeit von Augustus weiter aus und nutzten es für jedes größere Gebäude. Weitere Verwendung fand dieses Ornament in der byzantinischen Kultur, in der Gotik, in der Renaissance sowie in heutiger Zeit. [4] Beispielsweise in der eklektizistisch ausgerichteten postmodernen Architektur.

Ausserdem findet man in der Oberpfalz mehrere Altäre, welche mit dem Akanthusblatt verziert sind. [5]

Entstehung

Korbhypothese

Die von Rudolf Steiner benannte "Korbhypothese" beruht auf einer Anekdote des römischen Schreibers Vitruvius. Das Ornament sei entstanden, als Kallimachos, ein griechischer Architekt und Bildhauer ein zufällig dastehendes Körbchen auf dem Grabe eines Mädchens gesehen hat. Um das Körbchen herum seien Akanthusblätter gewachsen. In dem Korb waren einige ihrer Spielsachen und auf dem Korb lag eine quadratische Kachel.[6] Dies diente ihm dann als Inspiration für spätere Bauten.


Deutung von Rudolf Steiner

Palmette

Rudolf Steiner nennt diese Theorie eine rein materialistische Theorie und glaubt nicht an ein künstlerisches Nachahmen der Natur. Frei seines Satzes: "Die Kunst kopiert nicht die Natur, die Anfänge der Kunst sind nie aus dem Naturalismus hervorgegangen." formuliert er in seiner Vortragsreihe "Wege zu einem neuen Baustil" am 7. Juni 1914 in Dornach eine alternative Theorie, welche auf den Menschen als spirituelles Wesen Rücksicht nimmt.

Steiner, der unter anderem Vorlesungen zur Architektur und Statik besuchte, beschäftigte sich ausgiebig mit dem Akanthusblatt. Beim Nachzeichnen fiel ihm auf, dass es Ähnlichkeiten mit der Palmette hat. Ebenso spürte er, welchen Grund die Motivwahl gehabt haben könnte. Die Menschen spürten den Zusammenhang zwischen Erde und Sonne. Alles Irdische strebt zur Sonne, und die Sonne wirkt auf alles Irdische. Es ergeben sich zwei Bilder. Ein nach oben geöffneter Fächer, und ein nach unten geöffneter Fächer. Zu Steiners Zeit war man kunsthistorisch der Auffassung, dass sich das Einfache im Lauf verkompliziert. Er erkannte, dass sich alles Komplizierte im Lauf der Zeit vereinfacht. Anstatt die komplexe Wirkung von Sonne und Erde zeichnerisch darzustellen, suchte man nach ähnlichen Formen in der Natur und fand in diesem Fall das Palmblatt, woraus die ägyptische "Palmette" entstand. Formt man dieses Palmette nun plastisch aus, ergibt sich das Arkanthusblatt.[7]

Damit hat Steiner eine alternative Theorie zur Entstehung der Ornamentik entworfen, die bis heute nicht anerkannt ist. Man ist kunsthistorisch noch immer der Auffassung, dass die Natur nachgebildet wurde.

Galerie

Einzelnachweise

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Akanthus_%28Gattung%29
  2. http://de.wikipedia.org/wiki/Akanthus_%28Ornament%29
  3. Seemanns Lexikon der Weltarchitektur ISBN: 3865020194 herausgegeben von Verlag E.A. Seemann, 3. Auflage 2009
  4. http://en.wikipedia.org/wiki/Acanthus_%28ornament%29
  5. http://de.wikipedia.org/wiki/Akanthus_%28Ornament%29
  6. http://en.wikipedia.org/wiki/Acanthus_%28ornament%29
  7. Rudolf Steiner: Wege zu einem neuen Baustil In: GA 286 herausgegeben von Marie Steiner, 1925, S. 7-10.