Solidarität und Fibonacci-Folge: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Stamps of Germany (DDR) 1981, MiNr 2648.jpg|mini|Solidaritäts-Briefmarke der DDR von [[Briefmarken-Jahrgang 1981 der Deutschen Post der DDR|1981]]]]
[[Datei:FibonacciBlocks.svg|mini|Kachelmuster aus Quadraten, deren Kantenlängen der Fibonacci-Folge entsprechen]]
'''Solidarität''' (abgeleitet vom lateinischen ''solidus'' für ''gediegen'', ''echt'' oder ''fest''; Adjektiv: ''solidarisch'') bezeichnet eine, zumeist in einem [[Ethik|ethisch]]-[[Politik|politischen]] Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame [[Wertvorstellung|Werte]] aus (vgl. auch [[Solidaritätsprinzip]]).
Die '''Fibonacci-Folge''' ist die unendliche [[Folge (Mathematik)|Folge]] von [[Natürliche Zahl|natürlichen Zahlen]], die (ursprünglich) mit zweimal der Zahl 1 beginnt oder (häufig, in moderner Schreibweise) zusätzlich mit einer führenden Zahl 0 versehen ist.<ref name=OESI2C>{{OEIS|A000045}}</ref> Im Anschluss ergibt jeweils die Summe zweier aufeinanderfolgender Zahlen die unmittelbar danach folgende Zahl:
{|
| [[Datei:Fibonacci sequence - optional starting with zero.jpg|links|0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, …]]
|}
Die darin enthaltenen Zahlen heißen '''Fibonacci-Zahlen.''' Benannt ist die Folge nach [[Leonardo Fibonacci]], der damit im Jahr 1202 das Wachstum einer Kaninchenpopulation beschrieb. Die Folge war aber schon in der Antike sowohl den [[Antikes Griechenland|Griechen]] als auch den [[Indien|Indern]] bekannt.<ref>{{Cite journal |first=Parmanand |last=Singh |title=The So-called Fibonacci numbers in ancient and medieval India |journal=Historia Mathematica |volume=12 |issue=3 |pages=229–244 |year=1985 |doi=10.1016/0315-0860(85)90021-7}}</ref>


== Begriff und Definitionen ==
Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Fibonacci-Folge auch noch zahlreiche andere [[#Fibonacci-Folgen in der Natur|Wachstumsvorgänge der Pflanzen]] beschreibt. Es scheint, als sei sie eine Art Wachstumsmuster in der Natur.<ref name=GoSecEu>Ruben Stelzner (in Zusammenarbeit mit Wolfgang Schad): ''[http://www.golden-section.eu/kapitel5.html Der Goldene Schnitt. Das Mysterium der Schönheit.]'' In: ''golden-section.eu.'' Abgerufen am 26. Oktober 2015.</ref>
=== Übersicht ===
Der Begriff ''Solidarität'' wird in vielfältiger Weise verwendet.
* Er bezeichnet vor allem als ''Grundprinzip des menschlichen Zusammenlebens'' ein Gefühl von Individuen und Gruppen, zusammenzugehören. Dies äußert sich in [[Gegenseitige Hilfe|gegenseitiger Hilfe]] und dem Eintreten füreinander. Solidarität kann sich von einer familiären Kleingruppe bis zu Staaten und Staatsgemeinschaften erstrecken.
* In der [[Arbeiterbewegung]] wurde „Solidarität“ als [[Tugend]] der [[Proletariat|Arbeiterklasse]] (s.&nbsp;a. [[Brüderlichkeit]]) hervorgehoben. Sie hat hier eine ähnliche Bedeutung wie das Wort „[[Kameradschaft]]“ beim [[Militär]] oder anderswo.


Gelegentlich wird unterschieden zwischen
Die Fibonacci-Zahlen weisen einige bemerkenswerte mathematische Besonderheiten auf:
* ''Solidarität der Gesinnung'' (Einheitsbewusstsein),
* Aufgrund der [[#Beziehungen zwischen den Folgegliedern|Beziehung zur vorherigen und zur folgenden Zahl]] scheint Wachstum in der Natur einem Additionsgesetz zu folgen.
* ''Solidarität des Handelns'' (gegenseitige [[Hilfsbereitschaft]]) und
* Die Fibonacci-Folge steht in einem unmittelbaren [[#Verwandtschaft mit dem Goldenen Schnitt|Zusammenhang zum Goldenen Schnitt]]. Je weiter man in der Folge fortschreitet, desto mehr nähert sich der [[Quotient]] aufeinanderfolgender Zahlen dem [[Goldener Schnitt|Goldenen Schnitt]] (1,618033…) an (beispielsweise 13:8=1,6250; 21:13≈1,6154; 34:21≈1,6190; 55:34≈1,6176; etc).
* ''Interessen-Solidarität'' (die durch Interessengleichheit in einer bestimmten Situation wirksam ist und nach dem Erreichen des gemeinsamen Zieles endet).
* Diese Annäherung ist alternierend, d.&nbsp;h. die Quotienten sind abwechselnd kleiner und größer als der Goldene Schnitt.<ref name=GoSecEu />


In der [[Soziologie]] unterschied [[Émile Durkheim]] zwischen
== Definition der Fibonacci-Folge ==
* ''mechanischer Solidarität'', die auf vorgegebenen gemeinsamen Merkmalen einer Gruppe beruht (z.&nbsp;B. ''Wir Arbeiter, Wir Frauen, Wir Deutsche''), und
* ''organischer Solidarität'', deren Basis das Angewiesensein aufeinander (z.&nbsp;B. Spezialisten in arbeitsteiligen Gesellschaften) ist.


Eng verbunden mit der Arbeiterbewegung ist die Forderung der ''internationalen Solidarität''. Sie zeigte sich im 19. Jahrhundert vor allem in der Unterstützung des polnischen Freiheitskampfes durch die [[Internationale Arbeiterassoziation]]. Auf den Kongressen der [[Zweite Internationale|Zweiten Internationale]] wurde die Frage erörtert, ob die Arbeiterschaft durch einen Generalstreik in verschiedenen Ländern den sich abzeichnenden Ersten Weltkrieg verhindern könne. Effektiver waren internationale Solidaritätsaktionen für die junge [[Sowjetunion]]: 1920 verhinderte die englische Arbeiterbewegung durch die Androhung des Generalstreiks die Intervention Englands in den polnisch-russischen Krieg. Der Kampf gegen den [[Faschismus]] wurde durch die Spaltung der Arbeiterbewegung in eine [[Sozialistische Internationale|sozialistische]] und eine [[kommunistische Internationale]] erschwert. Heute werden die Fragen der internationalen Solidarität unter den Bedingungen und Auswirkungen der [[Globalisierung]] diskutiert.
Die Fibonacci-Folge <math>f_1,\,f_2,\,f_3,\ldots</math> ist durch das [[Rekursion|rekursive]] Bildungsgesetz


Habermas fasste Solidarität folgendermaßen zusammen: „Wer sich solidarisch verhält, nimmt im Vertrauen darauf, dass sich der andere in ähnlichen Situationen ebenso verhalten wird, im langfristigen Eigeninteresse Nachteile in Kauf.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2017/april/europa-neu-denken |titel=Europa neu denken |titelerg=Eine Diskussion zwischen Jürgen Habermas, Sigmar Gabriel und Emmanuel Macron am 16. März 2017 in der Hertie School of Governance, moderiert von Henrik Enderlein |werk=[[Blätter für deutsche und internationale Politik|blaetter.de]] |hrsg=Blätter Verlagsgesellschaft |datum=2017-04 |zugriff=2017-07-19}}</ref>
: <math>f_n = f_{n-1} + f_{n-2}</math> &nbsp; für <math>n > 2</math>


=== Definition nach Alfred Vierkandt ===
mit den Anfangswerten
Der [[Soziologie|Soziologe]] [[Alfred Vierkandt]] (1928) definierte Solidarität folgendermaßen: „Solidarität ist die Gesinnung einer Gemeinschaft mit starker innerer [[Verbundenheit]]“. Und: „Solidarität ist das Zusammengehörigkeitsgefühl, das praktisch werden kann und soll.“<ref>{{Literatur |Autor=Herbert Rebscher |Titel=Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik: im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politikberatung |Verlag=Economica |Ort= |Datum=2006 |ISBN=3-87081-491-8 |Kapitel=2.1 |Seiten=143 |Online=[http://books.google.de/books?id=WCERoLG29iUC&pg=PA143&lpg=PA143&dq=Alfred+Vierkandt+solidarit%C3%A4t+definition&source=bl&ots=CloxDCRTH_&sig=Ij4IUMYOalUUL6ENvIWnG8IUjYU&hl=de&sa=X&ei=2ixiT_PLAdDUsgbnkMzUBQ&ved=0CFAQ6AEwBQ#v=onepage&q=Alfred%20Vierkandt%20solidarit%C3%A4t%20definition&f=false books.google.de]}}</ref>


Solidarität impliziert ein Prinzip der Mitmenschlichkeit; sie konstituiert sich „[[Freier Wille|aus freien Stücken]]“.<ref>[[Karl Otto Hondrich]], Claudia Koch-Arzberger: ''Solidarität in der modernen Gesellschaft'', Frankfurt am Main 1994</ref>
: <math>f_1 = f_2 = 1</math>


== Historische Aspekte ==
definiert. Das bedeutet in Worten:
=== Römisches und heutiges Recht ===
Im [[Römisches Recht|Römischen Recht]] bedeutete ''Solidarität'' (''obligatio in solidum'') eine besondere Form der [[Haftung (Recht)|Haftung]]: Mehrere schulden eine Leistung so, dass jeder von ihnen die ganze Leistung zu erbringen verpflichtet ist, der Gläubiger sie aber insgesamt nur einmal fordern darf. Das Wort „Solidarität“ bezeichnet nicht die Zusammengehörigkeit der Beteiligten, sondern dass jeder ''in solidum'' ‚auf das Ganze, für die Gesamtsumme‘ (wörtl. Übersetzung) haftet. Im Recht wird heute statt des Fremdwortes Solidarität regelmäßig der verdeutschte Begriff [[Gesamtschuld]] verwendet. Anders ist dies in älteren Gesetzen, z.&nbsp;B. § 43 Abs. 2 des GmbH-Gesetzes: „Geschäftsführer, welche ihre Obliegenheiten verletzen, haften der Gesellschaft ''solidarisch'' für den entstandenen Schaden.“


=== Christentum ===
* Für die beiden ersten Zahlen wird der Wert ''eins'' vorgegeben.
In der [[Katholische Soziallehre|christlichen Tradition]] wird Solidarität zusammen mit [[Personalität]], [[Gemeinwohl]] und [[Subsidiarität]] zu den (klassischen) sozialphilosophischen Prinzipien gezählt. Mit den Erklärungen des [[Ökumenischer Rat|Ökumenischen Rats der Kirchen]], der Enzyklika [[Pacem in terris (Enzyklika)|Pacem in terris]] von [[Johannes&nbsp;XXIII.]] und dem [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzil]] wurde die weltweite Dimension von Solidarität in den Blick genommen.<ref>[http://www.oikoumene.org/de/resources oikoumene.org] Bundesverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands (Hrsg.): ''Texte zur katholischen Soziallehre.'' 4.Auflage. Kevelaer 1977 und [[Karl Rahner]], Herbert Vorgrimler: ''Kleines Konzilskompendium.'' 4.Auflage. Freiburg i.Br. 1968</ref> Die internationale Solidarität wurde in der Enzyklika [[Populorum progressio]] noch weiter ausgebaut und durch [[Johannes Paul II.]], den Förderer der polnischen Arbeiterbewegung [[Solidarność]] 1987 in der Enzyklika [[Sollicitudo rei socialis]] zum Brennpunkt päpstlicher Sozialverkündigung gemacht.<ref>Vgl. Konrad Hilpert: ''Solidarität.'' In: ''Neues Handbuch Theologischer Grundbegriffe.'' 5 (1991) 68-75, 72</ref>
* Jede weitere Zahl ist die Summe ihrer beiden Vorgänger in der Folge.


Im Glaubensbekenntnis der [[Würzburger Synode]] ''Unsere Hoffnung'' wird im Teil III ''Wege in die Nachfolge'' ein solidarisches Eintreten für die Armen und Schwachen als konstitutiver Glaubensinhalt formuliert.<ref>''Unsere Hoffnung. Ein Bekenntnis zum Glauben in dieser Zeit.'' In: L. Bertsch u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland.'' Offizielle Gesamtausgabe I, Freiburg, Basel, Wien 1976, 71-111, Nr. III.2</ref> Das 1997 von der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche in Deutschland]] und der [[Deutsche|Deutschen Bischofskonferenz]] gemeinsam veröffentlichte Sozialwort ''Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit''<ref>Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): ''Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit. Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland.'' Hannover, Bonn 1997</ref> nennt als Quelle der Solidarität im christlichen Glauben die erinnerte und erzählte Geschichte vom Erbarmen Gottes, das „zur barmherzigen und solidarischen Zuwendung zu den Armen, Schwachen und Benachteiligten“ motiviert (96). Jesu Botschaft wird als Erfüllung der alttestamentlichen Verheißung des Lebens für die Armen, Kleinen und Gewaltlosen gesehen. „Er ist selbst den Weg der Solidarität, der [[Barmherzigkeit]] und der [[Gewaltlosigkeit]] gegangen.“ (99) Der Einsatz für Solidarität gehöre zu den konstitutiven Merkmalen der Kirche (101), da „die Entscheidung über die endgültige Gottesgemeinschaft der Menschen abhängig [ist] von der gelebten Solidarität mit den Geringsten“ (106).
Daraus ergibt sich:


In seinem Apostolischen Schreiben [[Evangelii gaudium]]<ref>Apostolisches Schreiben EVANGELII GAUDIUM des Heiligen Vaters Papst Franziskus über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute. Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 194, hrsg. Vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2013</ref> schreibt Papst Franziskus, das Wort „Solidarität“ habe sich ein wenig abgenutzt und werde manchmal falsch interpretiert. Es erfordere mehr als einige gelegentliche großherzige Taten, nämlich eine neue Mentalität, „die in den Begriffen der Gemeinschaft und des Vorrangs des Lebens aller gegenüber der Aneignung der Güter durch einige wenige denkt“ (188). Solidarität sei eine spontane Reaktion dessen, der die soziale Funktion des Eigentums und die universale Bestimmung der Güter – die älter seien als der Privatbesitz – als Wirklichkeiten erkennt. Weil sich das Hüten und Mehren privaten Besitzes nur dadurch rechtfertige, dass sie dem Gemeinwohl besser dienen, „deshalb muss die Solidarität als die Entscheidung gelebt werden, dem Armen das zurückzugeben, was ihm zusteht“ (189).
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=== Institutionalisierung des Solidaritätsprinzips ===
Aus der Forderung, dass die Rekursion
==== Gewerkschaftsbewegung ====
Im Europa des 19. Jahrhunderts hat sich im Zusammenhang mit der Industrialisierung eine [[Institution]] des Solidaritätsprinzips entwickelt: Die gegenseitige Absicherung innerhalb der Arbeiterschaft gegen für sie als existentiell bedrohlich wahrgenommene Entwicklungen der [[Kapitalismus|kapitalistischen]] [[Industrialisierung]] wurde zur Grundlage und zum Kampfbegriff der Arbeiterbewegung. Arbeiter schlossen sich in solidarischen Vereinigungen (beispielsweise in [[Gewerkschaft]]en) zusammen und kämpften gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen, Verkürzung der Arbeitszeit und höhere Löhne. Nach [[Ken Loach]] ist Solidarität die schärfste Waffe im Kampf der Arbeiterklasse.<ref>fluter, Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung, S. 35, Nr. 25. Dez. 2007.</ref>


Solidarität braucht Nähe. Sie entsteht in Gruppen mit ähnlichen sozialen Interessen, oft einer gemeinsam erlebten Geschichte und durch den Druck durch den Unternehmer, der die einzelnen Kollegen erst zu einem Kollektiv zusammenführt. Aufspaltung der Belegschaften in eine Vielzahl unterschiedlicher Beschäftigungsverhältnisse, davon viele kurzfristig und ungesichert, erschweren selbst in großen Betrieben ein Kennenlernen oder das Entstehen eines Vertrauensverhältnisses, das für solidarisches gemeinsames Handeln so wichtig ist.
: <math>f_n = f_{n-1} + f_{n-2}</math>


Im Laufe eines Streiks, der von einem Großteil der polnischen Bevölkerung getragen und von ihr als antikommunistische Bewegung verstanden wurde, schlossen sich 1980 die polnischen Arbeiter der Schiffswerft in [[Danzig]] zu der Gewerkschaft „[[Solidarność]]“ (Solidarität) zusammen. Auch wenn die „Solidarność“ gegen Ende des 20. Jahrhunderts an politischem Einfluss verloren hat, steht der Begriff „Solidarność“ in den ehemals kommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas im 21. Jahrhundert für den Beginn des Endes der kommunistischen Zwangsherrschaft.
auch für ganze Zahlen <math>n \leq 2</math> gelten soll, erhält man eine eindeutige Fortsetzung auf den Index 0 und auf negative Indizes. Es gilt:


==== Sozialistische und sozialdemokratische Parteien ====
: <math>f_0 = 0</math>
Im 20. Jahrhundert wurde Solidarität zu einem der zentralen Begriffe in sozialistischen/sozialdemokratischen Parteien.
: <math>f_{-n} = (-1)^{n+1} f_n</math> für alle <math>n > 0</math>


==== Solidaritätsprinzip und Versicherungen: Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ====
Die so erweiterte Fibonacci-Folge lautet dann
Das institutionalisierte [[Solidaritätsprinzip]] kommt auch in bestimmten [[Privatrecht|rechtlichen]] Formen der [[Versicherung (Kollektiv)|Versicherung]] zum Ausdruck, und zwar in den vier klassischen Risikobereichen von Arbeit: [[Krankheit]], [[Unfall]], [[Altersvorsorge]] und [[Arbeitslosigkeit]]; vergleiche die [[Rechtsform]] des „[[Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit|Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit]]“ (VVaG). Jedes Mitglied dieser Gemeinschaft bezahlt Beiträge in die gemeinsame, von einer [[Versicherungsgesellschaft]] verwaltete Kasse. Daraus werden denen, die einen Schaden erleiden, finanzielle Mittel zur Deckung zur Verfügung gestellt.


Bei der [[Arbeitslosenversicherung]] sichert sich eine Risikogemeinschaft gegen durch [[Arbeitslosigkeit]] bedingte Einkommenseinbußen ab.
: <math>\ldots,\;-8,\;5,\;-3,\;2,\;-1,\;1,\;0,\;1,\;1,\;2,\;3,\;5,\;8,\;\ldots</math>


==== Weitere Entwicklung des Solidaritätsbegriffs in Staat und Wirtschaft ====
Darüber hinaus ist eine [[Verallgemeinerte Fibonacci-Folge|Verallgemeinerung der Fibonacci-Zahlen]] auf [[komplexe Zahl]]en, [[proendliche Zahl]]en<ref>Hendrik Lenstra: [http://www.math.leidenuniv.nl/~hwl/papers/fibo.pdf ''Profinite Fibonacci numbers''.] (PDF)</ref> und auf [[Vektorraum|Vektorräume]] möglich.
Spätestens mit dem Aufkommen moderner, industrialisierter Gesellschaften stellt sich verstärkt die Frage, wie echte Solidarität angesichts einer zunehmenden Vielfalt der Lebensverhältnisse und im Rahmen zunehmend komplexer und [[Globalisierung|globaler Zusammenhänge]] in Wirtschaft und Gesellschaft verwirklicht und organisiert werden kann.<ref>K. Bayertz, 1998, S. 38ff.</ref> Grundsätzlich steht zudem das problematische Verhältnis zwischen der Solidarität − die auf die Gruppe gerichtet ist und dem Einzelnen zumindest Bindung und Engagement abverlangt − und dem [[Individualismus]] − der die Selbstbestimmung der Einzelnen und deren Rechtsposition hervorhebt − zur Debatte.


In der konkreten Politik führt dies unter anderem zur Frage des angemessenen Verhältnisses zwischen sozialer Absicherung und wirtschaftlicher [[Eigenverantwortung]], wie sie im Zuge einer Reform des [[Sozialstaat]]s nach wirtschaftsliberalen Maßstäben kontrovers diskutiert worden ist. Eine weitere kritische Grenze findet die Solidarität − wie unter anderem V. Munoz-Dardé darlegt – in den Erfordernissen der politischen [[Gerechtigkeit]].<ref>V. Munoz-Dardé, 1998, S. 146 ff.</ref>
== Eigenschaften ==


==== Selektive Kritik im Wirtschaftsliberalismus ====
=== Beziehungen zwischen den Folgegliedern ===
Kritiker einer institutionalisierten Solidarität, wie sie etwa in sozialstaatlichen Einrichtungen konkrete Gestalt annimmt, verweisen zudem darauf, dass hier der Solidaritätsbegriff zu Unrecht in Anspruch genommen werde, da Solidarität wesentlich Freiwilligkeit einschließe. Sie wenden sich damit, wenn auch nicht unmittelbar gegen das Modell des Sozialstaats selbst, so doch zumindest dagegen, dass dieser auf dem Solidaritätsgedanken aufbauen solle.<ref>K. Bayertz, 1998, S. 34 ff.</ref>
[[Identitätsgleichung|Identitäten]]:
* <math>f_{m+n} = f_{n+1} \; f_m + f_n \; f_{m-1}</math>
* <math>f_{m+n} = f_n\; L_m + (-1)^{m+1} \; f_{n-m}</math> mit der [[Lucas-Folge]] <math>L_m=f_{m+1}+\;f_{m-1}=\Phi^m+\Psi^m</math>, insbesondere:
* <math>f_{2n} = f_n\; L_n = f_n\; (f_{n+1}+f_{n-1})</math>
* <math>f_{2n+1} = f_n^2 + f_{n+1}^2</math>
* <math>f_{n}^2 - f_{n+k} \; f_{n-k}=(-1)^{n-k} f_{k}^2</math> (Identität von [[Eugène Charles Catalan|Catalan]])
* <math>f_{n+1} \; f_{n-1} - f_{n}^2=(-1)^{n} </math> (Identität von [[Giovanni Domenico Cassini|Cassini]], Spezialfall der Catalan-Identität)
* <math>f_{m} \; f_{n+1} - f_{n} \; f_{m+1}=(-1)^{n} f_{m-n} </math> (Identität von [[Philbert Maurice d’Ocagne|d’Ocagne]])


== Zitate ==
[[Teilbarkeit]]:
* „Vorwärts, und nicht vergessen, / worin uns’re Stärke besteht! / Beim Hungern und beim Essen, / vorwärts und nicht vergessen / die Solidarität!“ ([[Bertolt Brecht]], um 1929, Refrain des ''[[Solidaritätslied]]es'')
* <math>\operatorname{ggT}(f_m,f_n)=f_{\operatorname{ggT}(m,n)}</math>
* „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.([[Gioconda Belli]])<ref>Gioconda Belli: ''Diálogo social.'' 1981, S. 24. Im Original: ''Yo te decía que la solidaridad es la ternura de los pueblos.''</ref>
* Je zwei benachbarte Fibonaccizahlen sind teilerfremd, d.&nbsp;h. <math>\operatorname{ggT}(f_n,f_{n+1})=1</math>.
* „Nur eine solidarische Welt kann eine gerechte und friedvolle Welt sein.“ ([[Richard von Weizsäcker]]: ''Verantwortung für sozialen Fortschritt und Menschenrechte.'' 1986)
* <math>m\mid n\Rightarrow f_m\mid f_n</math>; für <math>m>2</math> gilt auch die Umkehrung. Insbesondere kann <math>f_n</math> für <math>n>4</math> nur dann eine [[Primzahl]] sein, wenn <math>n</math> eine Primzahl ist.
* „Gerade bei dem Begriff der Solidarität kann man sehen, wie emotionale Haltungen und Bindungen zum Wert deklariert werden und umgekehrt ein Wert emotional aufgeladen und fundiert wird. Dieser Wertzusammenhang verweist aber auf Kultur.“<ref>H.-G. Vester: ''Kompendium der Soziologie I: Grundbegriffe.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2009, S. 38</ref>
* <math>2 \mid f_n \Leftrightarrow 3 \mid n</math> (Genau jede dritte Fibonacci-Zahl ist durch 2 teilbar.)
* <math>3 \mid f_n \Leftrightarrow 4 \mid n</math> (Genau jede vierte Fibonacci-Zahl ist durch 3 teilbar.)
* <math>4 \mid f_n \Leftrightarrow 6 \mid n</math> (Genau jede sechste Fibonacci-Zahl ist durch 4 teilbar.)
* <math>5 \mid f_n \Leftrightarrow 5 \mid n</math> (Genau jede fünfte Fibonacci-Zahl ist durch 5 teilbar.)
* <math>7 \mid f_n \Leftrightarrow 8 \mid n</math> (Genau jede achte Fibonacci-Zahl ist durch 7 teilbar.)
* <math>16 \mid f_n \Leftrightarrow 12 \mid n</math> (Genau jede zwölfte Fibonacci-Zahl ist durch 16 teilbar.)<ref>Nicolai N. Vorobiev: ''Fibonacci Numbers.'' Birkhäuser, Basel 2002. ISBN 3-7643-6135-2. S.&nbsp;59, [http://books.google.de/books?id=uVE_LiXbSpoC&pg=PA59#v=onepage&q&f=false Online-Version].</ref>
:Für die Teilbarkeit durch Primzahlen <math>p</math> gilt unter Verwendung des [[Quadratischer Rest#Legendre- und Jacobi-Symbol|Jacobi-Symbols]]:
* <math>p \mid f_{p-1} \Leftrightarrow \left(\frac{5}{p}\right)=1</math>
* <math>p \mid f_{p+1} \Leftrightarrow \left(\frac{5}{p}\right)=-1</math><ref>[http://sternenreise.com/Verschiedenes/Fibonacci-Teilbarkeit.pdf PDF.] Bei: ''sternenreise.com.''</ref>
 
[[Reihe (Mathematik)|Reihen]]:
* <math>\sum_{i=0}^{n} f_i = f_{n+2}-1</math>
* <math>\sum_{i=1}^{2n} (-1)^{i-1} \; f_i = -f_{2n-1}+1</math>
* <math>\sum_{i=1}^{2n+1} (-1)^{i-1} \; f_i = f_{2n}+1</math>
* <math>\sum_{i=1}^{n} f_i^2 = f_n \; f_{n+1}</math>
* <math>\sum_{i=1}^{n} f_{2i-1} = f_{2n}</math>
* <math>\sum_{i=1}^{n} f_{2i} = f_{2n+1}-1</math>
 
Es gibt noch zahlreiche weitere derartige Formeln.
 
=== Verwandtschaft mit dem Goldenen Schnitt ===
Wie von [[Johannes Kepler]] festgestellt wurde, nähert sich der [[Quotient]] zweier aufeinander folgender Fibonacci-Zahlen dem [[Goldener Schnitt|Goldenen Schnitt]] <math>\Phi</math> an. Dies folgt unmittelbar aus der [[Fibonacci-Folge#Näherungsformel für große Zahlen|Näherungsformel]] für große <math>n:</math>
 
:<math>\lim_{n \to \infty}\frac {f_{n+1}}{f_n} = \lim_{n \to \infty}{\Phi^{n+1}\over\Phi^n} = \Phi \approx 1{,}618\ldots</math>
 
Diese Quotienten zweier aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen haben eine bemerkenswerte [[Kettenbruch]]darstellung:
:<math>\frac{1}{1} = 1 \qquad \frac{2}{1} = 1+\frac{1}{1} \qquad \frac{3}{2} = 1+\frac{1}{1+ \frac{1}{1}} \qquad \frac{5}{3} = 1+\frac{1}{1+ \frac{1}{1+ \frac{1}{1}}} \qquad \frac{8}{5} = 1+\frac{1}{1+ \frac{1}{1+ \frac{1}{1+ \frac{1}{1}}}}</math>
 
Da diese Quotienten im Grenzwert gegen den goldenen Schnitt konvergieren, lässt sich dieser als der unendliche Kettenbruch
:<math>\Phi = 1+\cfrac{1}{1+ \cfrac{1}{1+ \cfrac{1}{1+ \cfrac{1}{1+\dotsb}}}}</math>
darstellen.
 
Die Zahl <math>\Phi</math> ist [[irrationale Zahl|irrational]]. Das bedeutet, dass sie sich nicht durch ein Verhältnis zweier ganzer Zahlen darstellen lässt. Am besten lässt sich <math>\Phi</math> durch Quotienten zweier aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen approximieren. Dies gilt auch für verallgemeinerte Fibonaccifolgen, bei denen <math>f_0</math> und <math>f_1</math> beliebige natürliche Zahlen annehmen.
 
=== Zeckendorf-Theorem ===
Das nach [[Edouard Zeckendorf]] benannte Zeckendorf-Theorem besagt, dass jede natürliche Zahl <math>n > 0</math> eindeutig als Summe voneinander verschiedener, nicht direkt aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen geschrieben werden kann. Das heißt, es gibt für jedes <math>n \in \mathbb{N}, n > 0</math> eine eindeutige Darstellung der Form
 
:<math>n = \sum_{i=2}^{k} c_i f_i</math> mit <math>c_i\in \{0, 1\}</math> und <math>c_ic_{i+1}=0</math> für alle <math>i</math>.
 
Die entstehende Folge <math>(c)_i</math> von Nullen und Einsen wird Zeckendorf-Sequenz genannt. Da aufeinanderfolgende Fibonacci-Zahlen ausgeschlossen sind, können keine zwei Einsen in einer Zeckendorf-Sequenz unmittelbar hintereinander stehen.
 
Allgemeiner ist die verwandte Aussage, dass sich jede ''ganze'' Zahl ''z'' eindeutig als Summe verschiedener, nicht direkt aufeinanderfolgender ''negaFibonacci''-Zahlen (<math>f_{-k}</math> mit <math>k\geq 1</math>) darstellen lässt:
:<math>z = \sum_{i=1}^{k} c_i f_{-i}</math> mit <math>c_i\in \{0, 1\}</math> und <math>c_ic_{i+1}=0</math> für alle <math>i</math>.
So wäre zum Beispiel <math>-2 = f_{-1} + f_{-4} = 1-3</math> als Binärsequenz <code>1001</code> darstellbar.<ref>{{Literatur |Autor=Donald E. Knuth |Titel=The Art Of Computer Programming Vol. IV}}</ref>
 
== Zu weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Fibonacci-Folge}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Solidarität}}
* {{WikipediaDE|Fibonacci-Folge}}
* {{WikipediaDE|Soziale Gerechtigkeit}}
* {{WikipediaDE|Klassenbewusstsein}}
* {{WikipediaDE|Teamgeist}}
* {{WikipediaDE|Kohäsion (Psychologie)}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Kurt Bayertz (Hrsg.): ''Solidarität. Begriff und Problem.'' Frankfurt am Main 1998.
* John H. Conway, Richard K. Guy: ''The Book of Numbers.'' Copernicus NY 1996, ISBN 0-387-97993-X.
* Hauke Brunkhorst: ''Solidarität unter Fremden.'' Frankfurt, Fischer 1997
* Richard A. Dunlap: ''The Golden Ratio and Fibonacci Numbers.'' 2. Auflage. World Scientific, Singapur, 1999, ISBN 981-02-3264-0.
* Erwin Carigiet: ''Gesellschaftliche Solidarität. Prinzipien, Perspektiven und Weiterentwicklung der sozialen Sicherheit.'' Helbing und Lichtenhahn, Basel/Genf/München 2001 ISBN 3-7190-1934-9
* Huberta Lausch: ''Fibonacci und die Folge(n).'' Oldenbourg 2010, ISBN 978-3-486-58910-8.
* Karl Otto Hondrich, Claudia Koch-Arzberger: ''Solidarität in der modernen Gesellschaft.'' Frankfurt am Main 1994.
* Paulo Ribenboim: ''The New Book of Prime Number Records.'' Springer-Verlag 1996, ISBN 0-387-94457-5.
* Karl Otto Hondrich, Claudia Koch-Arzberger: ''Solidarität als Geben und Nehmen.'' In: Albert Biesinger u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Solidarität'', 2005
* [http://www.fq.math.ca/list-of-issues.html ''The Fibonacci Quarterly.''] Seit 1963 vierteljährlich erscheinende Zeitschrift, die sich der Fibonacci- und verwandten Folgen widmet.
* Reinhart Kößler, Henning Melber: ''Globale Solidarität. Eine Streitschrift.'' Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt am Main, ISBN 3-86099-765-3
* Gesa Reisz: ''Solidarität in Deutschland und Frankreich. Eine politische Deutungsanalyse.'' Budrich, Opladen 2006, ISBN 3-938094-92-3
* Horst-Eberhard Richter: ''Lernziel Solidarität.'' Rowohlt Tb 1979
* Rudolf Diesel: ''Solidarismus.'' 1903. Zitat Rudolf Diesel: „Daß ich den Dieselmotor erfunden habe, ist schön und gut. Aber meine Hauptleistung ist, daß ich die soziale Frage gelöst habe.“ Neuauflage im MaroVerlag, Augsburg 2007, ISBN 978-3-87512-416-3


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|solidarisch}}
{{Wikibooks|Algorithmensammlung: Zahlentheorie: Fibonacci-Folge}}
{{Wiktionary|Solidarität}}
{{Commonscat|Fibonacci numbers}}
{{Wikiquote}}
* [http://www.ijon.de/mathe/fibonacci/index.html Fibonacci-Zahlen] – sehr ausführliche Seite mit weiterführenden Themen
* [http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=4XMSQC Definition Solidarität nach dem Politiklexikon (4., aktualisierte Auflage, Bonn: Dietz 2006)] auf den Seiten der Bundeszentrale für Politische Bildung.
* [http://www.mcs.surrey.ac.uk/Personal/R.Knott/Fibonacci/fib.html Fibonacci Numbers and the Golden Section] (englisch)
* [http://library.fes.de/gmh/main/pdf-files/gmh/1996/1996-11-a-756.pdf Ulrich von Alemann: ''Solidarier aller Parteien – verschont uns! Eine Polemik.''] (PDF; 95 kB)
* [http://chorgiessen.altervista.org/jab/goldfibo/goldfibo.pdf Fibonacci und der Goldene Schnitt] (PDF; 1,22 MB)
* Josef Senft: [http://josenft.wordpress.com/2014/05/17/solidaritat/ ''Solidarität.'' Sozialethische Zusammenfassung]
* Video: [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/mathematik-zum-anfassen/mathematik-zum-anfassen-fibonacci-zahlen100.html Die Fibonacci-Zahlen] (aus der Fernsehsendung ''Mathematik zum Anfassen'' des Senders BR-alpha) von Albrecht Beutelspacher
* [http://milan.milanovic.org/math/ Fibonacci Numbers and the Pascal Triangle] (englisch, deutsch, serbisch)
* [https://www.youtube.com/watch?v=R8w4l3f3g58 Die Fibonacci-Zahlen und ihre Bedeutung in der Natur] YouTube


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 19. Juni 2022, 01:07 Uhr

Kachelmuster aus Quadraten, deren Kantenlängen der Fibonacci-Folge entsprechen

Die Fibonacci-Folge ist die unendliche Folge von natürlichen Zahlen, die (ursprünglich) mit zweimal der Zahl 1 beginnt oder (häufig, in moderner Schreibweise) zusätzlich mit einer führenden Zahl 0 versehen ist.[1] Im Anschluss ergibt jeweils die Summe zweier aufeinanderfolgender Zahlen die unmittelbar danach folgende Zahl:

0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, …
0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, …

Die darin enthaltenen Zahlen heißen Fibonacci-Zahlen. Benannt ist die Folge nach Leonardo Fibonacci, der damit im Jahr 1202 das Wachstum einer Kaninchenpopulation beschrieb. Die Folge war aber schon in der Antike sowohl den Griechen als auch den Indern bekannt.[2]

Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Fibonacci-Folge auch noch zahlreiche andere Wachstumsvorgänge der Pflanzen beschreibt. Es scheint, als sei sie eine Art Wachstumsmuster in der Natur.[3]

Die Fibonacci-Zahlen weisen einige bemerkenswerte mathematische Besonderheiten auf:

  • Aufgrund der Beziehung zur vorherigen und zur folgenden Zahl scheint Wachstum in der Natur einem Additionsgesetz zu folgen.
  • Die Fibonacci-Folge steht in einem unmittelbaren Zusammenhang zum Goldenen Schnitt. Je weiter man in der Folge fortschreitet, desto mehr nähert sich der Quotient aufeinanderfolgender Zahlen dem Goldenen Schnitt (1,618033…) an (beispielsweise 13:8=1,6250; 21:13≈1,6154; 34:21≈1,6190; 55:34≈1,6176; etc).
  • Diese Annäherung ist alternierend, d. h. die Quotienten sind abwechselnd kleiner und größer als der Goldene Schnitt.[3]

Definition der Fibonacci-Folge

Die Fibonacci-Folge ist durch das rekursive Bildungsgesetz

  für

mit den Anfangswerten

definiert. Das bedeutet in Worten:

  • Für die beiden ersten Zahlen wird der Wert eins vorgegeben.
  • Jede weitere Zahl ist die Summe ihrer beiden Vorgänger in der Folge.

Daraus ergibt sich:

n fn n fn n fn n fn n fn
1 1 11 89 21 10 946 31 1 346 269 41 165 580 141
2 1 12 144 22 17 711 32 2 178 309 42 267 914 296
3 2 13 233 23 28 657 33 3 524 578 43 433 494 437
4 3 14 377 24 46 368 34 5 702 887 44 701 408 733
5 5 15 610 25 75 025 35 9 227 465 45 1 134 903 170
6 8 16 987 26 121 393 36 14 930 352 46 1 836 311 903
7 13 17 1 597 27 196 418 37 24 157 817 47 2 971 215 073
8 21 18 2 584 28 317 811 38 39 088 169 48 4 807 526 976
9 34 19 4 181 29 514 229 39 63 245 986 49 7 778 742 049
10 55 20 6 765 30 832 040 40 102 334 155 50 12 586 269 025

Aus der Forderung, dass die Rekursion

auch für ganze Zahlen gelten soll, erhält man eine eindeutige Fortsetzung auf den Index 0 und auf negative Indizes. Es gilt:

für alle

Die so erweiterte Fibonacci-Folge lautet dann

Darüber hinaus ist eine Verallgemeinerung der Fibonacci-Zahlen auf komplexe Zahlen, proendliche Zahlen[4] und auf Vektorräume möglich.

Eigenschaften

Beziehungen zwischen den Folgegliedern

Identitäten:

  • mit der Lucas-Folge , insbesondere:
  • (Identität von Catalan)
  • (Identität von Cassini, Spezialfall der Catalan-Identität)
  • (Identität von d’Ocagne)

Teilbarkeit:

  • Je zwei benachbarte Fibonaccizahlen sind teilerfremd, d. h. .
  • ; für gilt auch die Umkehrung. Insbesondere kann für nur dann eine Primzahl sein, wenn eine Primzahl ist.
  • (Genau jede dritte Fibonacci-Zahl ist durch 2 teilbar.)
  • (Genau jede vierte Fibonacci-Zahl ist durch 3 teilbar.)
  • (Genau jede sechste Fibonacci-Zahl ist durch 4 teilbar.)
  • (Genau jede fünfte Fibonacci-Zahl ist durch 5 teilbar.)
  • (Genau jede achte Fibonacci-Zahl ist durch 7 teilbar.)
  • (Genau jede zwölfte Fibonacci-Zahl ist durch 16 teilbar.)[5]
Für die Teilbarkeit durch Primzahlen gilt unter Verwendung des Jacobi-Symbols:
  • [6]

Reihen:

Es gibt noch zahlreiche weitere derartige Formeln.

Verwandtschaft mit dem Goldenen Schnitt

Wie von Johannes Kepler festgestellt wurde, nähert sich der Quotient zweier aufeinander folgender Fibonacci-Zahlen dem Goldenen Schnitt an. Dies folgt unmittelbar aus der Näherungsformel für große

Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle \lim_{n \to \infty}\frac {f_{n+1}}{f_n} = \lim_{n \to \infty}{\Phi^{n+1}\over\Phi^n} = \Phi \approx 1{,}618\ldots}

Diese Quotienten zweier aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen haben eine bemerkenswerte Kettenbruchdarstellung:

Da diese Quotienten im Grenzwert gegen den goldenen Schnitt konvergieren, lässt sich dieser als der unendliche Kettenbruch

darstellen.

Die Zahl ist irrational. Das bedeutet, dass sie sich nicht durch ein Verhältnis zweier ganzer Zahlen darstellen lässt. Am besten lässt sich durch Quotienten zweier aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen approximieren. Dies gilt auch für verallgemeinerte Fibonaccifolgen, bei denen und beliebige natürliche Zahlen annehmen.

Zeckendorf-Theorem

Das nach Edouard Zeckendorf benannte Zeckendorf-Theorem besagt, dass jede natürliche Zahl eindeutig als Summe voneinander verschiedener, nicht direkt aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen geschrieben werden kann. Das heißt, es gibt für jedes eine eindeutige Darstellung der Form

mit und für alle .

Die entstehende Folge von Nullen und Einsen wird Zeckendorf-Sequenz genannt. Da aufeinanderfolgende Fibonacci-Zahlen ausgeschlossen sind, können keine zwei Einsen in einer Zeckendorf-Sequenz unmittelbar hintereinander stehen.

Allgemeiner ist die verwandte Aussage, dass sich jede ganze Zahl z eindeutig als Summe verschiedener, nicht direkt aufeinanderfolgender negaFibonacci-Zahlen ( mit ) darstellen lässt:

mit und für alle .

So wäre zum Beispiel als Binärsequenz 1001 darstellbar.[7]

Zu weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Literatur

  • John H. Conway, Richard K. Guy: The Book of Numbers. Copernicus NY 1996, ISBN 0-387-97993-X.
  • Richard A. Dunlap: The Golden Ratio and Fibonacci Numbers. 2. Auflage. World Scientific, Singapur, 1999, ISBN 981-02-3264-0.
  • Huberta Lausch: Fibonacci und die Folge(n). Oldenbourg 2010, ISBN 978-3-486-58910-8.
  • Paulo Ribenboim: The New Book of Prime Number Records. Springer-Verlag 1996, ISBN 0-387-94457-5.
  • The Fibonacci Quarterly. Seit 1963 vierteljährlich erscheinende Zeitschrift, die sich der Fibonacci- und verwandten Folgen widmet.

Weblinks

Commons: Fibonacci numbers - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Folge A000045 in OEIS
  2. Parmanand Singh: The So-called Fibonacci numbers in ancient and medieval India. In: Historia Mathematica. 12, Nr. 3, 1985, S. 229–244. doi:10.1016/0315-0860(85)90021-7.
  3. 3,0 3,1 Ruben Stelzner (in Zusammenarbeit mit Wolfgang Schad): Der Goldene Schnitt. Das Mysterium der Schönheit. In: golden-section.eu. Abgerufen am 26. Oktober 2015.
  4. Hendrik Lenstra: Profinite Fibonacci numbers. (PDF)
  5. Nicolai N. Vorobiev: Fibonacci Numbers. Birkhäuser, Basel 2002. ISBN 3-7643-6135-2. S. 59, Online-Version.
  6. PDF. Bei: sternenreise.com.
  7.  Donald E. Knuth: The Art Of Computer Programming Vol. IV.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Fibonacci-Folge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.