Archimedisches Prinzip und Sozinianismus: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''archimedische Prinzip''' wurde vor über 2000 Jahren von dem griechischen Gelehrten [[Archimedes]] formuliert. Es lautet:
[[Datei:FaustusSocinus.jpg|mini|200px|Faustus Socinus.]]
Der '''Sozinianismus''' (Socianismus, Sozianismus) ist eine [[Nichttrinitarier|antitrinitarische Bewegung]], die den Glaubenssatz, dass der [[Auferstehung|auferstandende]] Mensch [[Jesus Christus]] Mensch und Gott zugleich sein könne, für widervernünftig hält. Sie breitete sich im 16. und 17. Jahrhundert in [[Europa]] aus und wurde nach ihren bedeutendsten Vertretern, dem italienischen Antitrinitarier [[w:Lelio Sozzini|Lelio Sozzini]] und seinem Neffen [[w:Fausto Sozzini|Fausto Sozzini]], benannt.  


{{Zitat|Der [[Statischer Auftrieb|statische Auftrieb]] eines Körpers in einem Medium ist genauso groß wie die [[Gewichtskraft]] des vom Körper verdrängten Mediums.}}
Der Sozinianismus zeichnet sich aus durch einen Kampf gegen das [[Trinität]]sdogma und Ablehnung der Lehre von [[Präexistenz Christi|Präexistenz]] und [[Menschwerdung Gottes]] in Jesus Christus und damit auch einer lediglich symbolischen Deutung des [[Eucharistie|Abendmahls]], durch [[Rationalismus|rationalistische]] Bibelauslegung, [[Humanismus|humanistische Toleranz]] und Zurückweisung aller christlichen Konfessionen. In diesem Sinne kann er als Vorläufer des [[Deismus]] und des [[Rationalismus]] angesehen werden. Die Ablehnung der [[w:Feudalismus|Feudalhierarchie]], der die Idee von der Gleichheit aller Menschen gegenübergestellt wurde, sowie die Verurteilung des Krieges, verbunden mit der Ablehnung des Kriegsdienstes, gehen auf den Einfluss des [[Täufer]]tums und der mährischen Täufer zurück. Deren [[Urchristentum|urchristliche]] Ideale fanden zeitweise bei den nichtadeligen Schichten Einfluss, die die wesentliche soziale Grundlage des Sozinianismus ausmachten.


[[Datei:Auftrieb.svg|miniatur|Bild 1: schematisierter Auftrieb]]  
Das Zentrum des Sozinianismus war die polnische Stadt [[w:Raków (Powiat Kielecki)|Raków]], wo sich die sogenannten [[w:Polnische Brüder|Polnischen Brüder]] [[1564]] von der [[Reformierte Kirchen|Reformierten Kirche]] in Polen als ''Ecclesia minor'' abspalteten. Die Ausbreitung sozinianischen Ideengutes in vielen europäischen Ländern wurde durch die Anfang des 17. Jahrhunderts im Zuge des Erstarkens der katholischen [[Gegenreformation]] auch in Polen einsetzende Verfolgung und Vertreibung der Sozinianer gefördert. Raków wurde 1638 von der Gegenreformation zerstört. 1659 wurden die Sozinianer des Landes verwiesen. Einige entgingen der Ausweisung, indem sie pro forma zum Protestantismus übertraten. Nach einem Religionsgespräch mit den [[Jesuiten]] verließen auch die letzten Polen.<ref>Georg Wilhelm Theodor Fischer: ''Versuch einer Geschichte der Reformation in Polen.'' Grätz 1855, S.&nbsp;380–382.</ref>
Das archimedische Prinzip gilt in allen [[Fluid]]en, d.&nbsp;h. in [[Flüssigkeit]]en und [[Gas]]en. [[Schiff]]e verdrängen Wasser und erhalten dadurch Auftrieb. Da die mittlere [[Dichte]] eines Schiffes geringer als die Dichte von Wasser ist, schwimmt es an der Oberfläche. Auch [[Ballon]]e und [[Luftschiff]]e machen sich diese Eigenschaft zunutze. Sie werden mit einem Gas befüllt, dessen Dichte geringer ist als die der umgebenden Luft. Diese Gase (z.&nbsp;B. [[Helium]] oder [[Wasserstoff]]) sind bei vielen Luftschiffen und Ballonen von Natur aus weniger dicht als Luft; in [[Heißluftballon]]s und [[Heißluft-Luftschiff]]en wird die Luftfüllung mit Hilfe von Gasbrennern erwärmt, wodurch ihre Dichte abnimmt.


== Erklärung des Phänomens ==
In [[England]] waren es besonders [[w:John Biddle (Unitarier)|John Biddle]] (1615–1662), [[Isaac Newton]] und [[John Locke]], in [[Frankreich]] [[Voltaire]], die sich mit ihren Lehren auseinandersetzten, wodurch diese Einfluss auf die frühe Periode der [[Aufklärung]] gewannen. In der [[w:Unitarische Kirche Siebenbürgen|Unitarischen Kirche von Siebenbürgen]], in den unitarischen Kirchen von England und den USA leben die sozinianischen Ideen bis ins 18.&nbsp;Jahrhundert fort (siehe auch [[Unitarismus (Religion)]]). Unter rationalistischem Einfluss lehnten weite Teile des Unitarismus im Laufe des 19. Jahrhunderts auch [[Jungfrauengeburt]], [[Wunder]] und die [[Inspiration]] der Bibel ab.
[[Datei:Auftrieb Archimedes 1.svg|miniatur|Bild 2: Die Kraft (b) an der Unterseite (der Druck im Wasser) ist größer als die Kraft (a) an der Oberseite. Die seitlichen Kräfte (c und d) sind für den Auftrieb ohne Bedeutung]]
[[Datei:Auftrieb2.svg|miniatur|Bild 3: Die Kraft, die auf einen Punkt wirkt (in Flüssigkeiten oder Gasen) ist in alle Richtungen gleich groß.]]


In vereinfachter Sichtweise liegt die Ursache für die Auftriebskraft darin, dass der [[Hydrostatischer Druck|hydrostatische Druck]] an der Oberseite bzw. der Unterseite eines eingetauchten Körpers unterschiedlich ist. Aus diesem [[Druck (Physik)|Druckunterschied]] resultieren unterschiedlich große Kräfte auf Unter- und Oberseite des eingetauchten Körpers, auf die Unterseite wirkt eine größere Kraft als auf die weiter oben befindlichen Teile der Oberfläche.
Seit 1848 vertreten neben den wenigen christlichen Unitariern vor allem die international mit etwa 60.000 Anhängern verbreiteten [[Christadelphians]] eine sozinianische Theologie.<ref>Alan Eyre: ''The little ecclesia in Poland.''</ref> Ab 1930 gab es verschiedene Versuche, die polnischen Brüder in Polen neu zu beleben, doch fanden sich nur wenige Anhängern. In Ländern wie Siebenbürgen und Großbritannien bestehen jedoch bis heute noch christlich-unitarische Kirchen.


=== Beispielrechnung ===
== Siehe auch ==
Im Beispiel (Bild 1) gehen wir von einem Würfel mit 20&nbsp;cm Kantenlänge aus. Er ist 10&nbsp;cm tief unter die Wasseroberfläche eingetaucht.
 
==== Berechnung über Druckunterschiede ====
Der Druck, den 1 m Wassersäule erzeugt, beträgt <math>9810~\frac{\mathrm N}{{\mathrm m}^2}= 9810~\mathrm{Pa}</math>. An der Oberseite des Körpers mit <math>0{,}1~\mathrm m</math> Wassersäule herrscht also <math>981~\mathrm{Pa}</math>, an der Unterseite bei <math>0{,}3~\mathrm m</math> Wassersäule ergibt sich <math>2943~\mathrm{Pa}</math>. Der Luftdruck addiert sich zu beiden Werten und muss in der weiteren Rechnung nicht berücksichtigt werden.
 
Auf die untere Fläche (Bild 1) <math>A_\text{unten}</math> wirkt somit die Kraft
 
:<math>F_\text{unten} = 2943~\frac{\mathrm N}{{\mathrm m}^2} \cdot 0{,}04\,\mathrm{m}^2 = \underline{117{,}72\,\mathrm{N}}</math>
 
nach oben. Auf die obere Fläche <math>A_\text{oben}</math> wirkt dagegen die Kraft
 
:<math>F_\text{oben} = 981~\frac{\mathrm N}{{\mathrm m}^2} \cdot 0{,}04\,\mathrm{m}^2 = \underline{39{,}24\,{\rm N}}</math>
 
nach unten. Die Differenz der beiden Kräfte, also der Auftrieb dieses Körpers berechnet sich also zu
 
:<math>F_\text{Auftrieb} = F_\text{unten} - F_\text{oben} = 117{,}72\,\mathrm{N} - 39{,}24\,\mathrm{N} = \underline{78{,}48\,\mathrm{N}}</math>.
 
==== Berechnung mit Hilfe des archimedischen Prinzips ====
Nach Archimedes gilt Folgendes:
 
:<math>F_\text{Auftrieb} = F_{\text{Gewicht, Fluid}}</math>.
 
Bezogen auf das Beispiel (Bild 1) können wir schreiben:
 
:<math>F_\text{Auftrieb} &= V_\mathrm{verdr\ddot angt} \cdot \rho_\text{Fluid} \cdot g \\&= 8000\,\mathrm{cm}^3 \cdot 1 \, \frac{g}{\mathrm{cm}^3} \cdot 9{,}81 \cdot10^{-3}\,\frac{\mathrm N}{g} \\  &= \underline{78{,}48\,\mathrm{N}}</math>
 
Dabei wurde die Dichte <math>\rho_\text{Fluid}</math> des Fluids, die Beziehung <math> \rho = \frac{m}{V}</math> zur [[Masse (Physik)|Masse]] <math>m</math> und zum [[Volumen]] <math>V</math>, und der [[Ortsfaktor]] <math>g</math> verwendet. Wir sehen, dass beide Methoden zum selben Ergebnis führen.
 
=== Gedankenexperiment ===
Folgendes [[Gedankenexperiment]] veranschaulicht die Richtigkeit des archimedischen Prinzips. Dazu stelle man sich ein ruhendes Fluid vor. Innerhalb des Fluids sei ein beliebiger Teil des Fluids markiert. Die Markierung kann man sich wie eine Art Wasserballon in einem Behälter Wasser vorstellen, nur dass die Haut dieses Wasserballons unendlich dünn und massenlos ist und eine beliebige Form annehmen kann.
 
Man stellt nun fest, dass der so markierte Teil des Fluids innerhalb des Fluids weder steigt noch sinkt, da sich das gesamte Fluid in Ruhe befindet – der markierte Teil schwebt sozusagen schwerelos im ihn umgebenden Fluid. Das bedeutet, dass die Auftriebskraft des markierten Fluidteils exakt sein Gewicht kompensiert. Daraus kann gefolgert werden, dass die Auftriebskraft des markierten Fluidteils genau seiner Gewichtskraft entspricht. Da die Markierung innerhalb des Fluids beliebig ist, ist somit die Richtigkeit des archimedischen Prinzips für homogene Fluide gezeigt.
 
=== Steigen, sinken, schweben ===
Damit der Körper die in der Grafik beschriebene Position beibehält, muss seine Gewichtskraft gleich der Gewichtskraft des verdrängten Wassers (78,48&nbsp;N) sein. Dann heben sich alle auf den Körper wirkenden Kräfte auf und dieser kommt zum Stillstand.
Nach der Formel <math>m = \frac{F_\text{Gewicht}}{g}</math> muss der Körper 8.000&nbsp;g schwer sein. Des Weiteren hätte er nach <math> \rho = \frac{m}{V}</math> eine Dichte von 1&nbsp;kg/dm<sup>3</sup>, also die Dichte von Wasser.
 
Wir können also folgende Regel formulieren:
* Wenn <math>\rho_\mathrm{K\ddot orper} = \rho_\text{Fluid}</math> ist, dann schwebt der Körper.
* Wenn <math>\rho_\mathrm{K\ddot orper} < \rho_\text{Fluid}</math> ist, dann steigt der Körper.
* Wenn <math>\rho_\mathrm{K\ddot orper} > \rho_\text{Fluid}</math> ist, dann sinkt der Körper.
Die Körper steigen oder sinken, bis der Gewichtskraft eine betragsmäßig gleich große Kraft entgegenwirkt. Dies kann beim Sinken eine sich ändernde Dichte des Fluids oder auch der Boden des Bechers bewirken. Ein Körper steigt oft so lange, bis er die Oberfläche durchbricht. In diesem Fall gilt: <math>V_\text{eingetaucht} \cdot \rho_\text{Fluid} = V_\mathrm{K\ddot orper} \cdot \rho_\mathrm{K\ddot orper}</math>.
 
== Entdeckung des archimedischen Prinzips ==
[[Datei:Experiment physique principe d Archimede.jpg|mini|Experiment zum Beweis des archimedischen Prinzips, Illustration von 1547]]
[[Archimedes]] war von König [[Hieron II. von Syrakus|Hieron II.]] von [[Syrakus]] beauftragt worden, herauszufinden, ob dessen Krone wie bestellt aus reinem [[Gold]] wäre oder ob das Material durch billigeres Metall gestreckt worden sei. Diese Aufgabe stellte Archimedes zunächst vor Probleme, da die Krone natürlich nicht zerstört werden durfte.
 
Der Überlieferung nach hatte Archimedes schließlich den rettenden Einfall, als er zum Baden in eine bis zum Rand gefüllte Wanne stieg und dabei das Wasser überlief. Er erkannte, dass die Menge Wasser, die übergelaufen war, genau seinem Körpervolumen entsprach. Angeblich lief er dann, nackt wie er war, durch die Straßen und rief ''„[[Heureka]]!“ („Ich habe es gefunden“)''.
 
Um die gestellte Aufgabe zu lösen, tauchte er einmal die Krone und dann einen [[Gold]]barren, der genauso viel wog wie die Krone, in einen bis zum Rand gefüllten Wasserbehälter und maß die Menge des überlaufenden Wassers. Da die Krone mehr Wasser verdrängte als der Goldbarren und somit bei gleichem Gewicht voluminöser war, musste sie aus einem Material geringerer Dichte, also nicht aus reinem Gold, gefertigt worden sein.
 
Diese Geschichte wurde vom [[Römisches Reich|römischen]] [[Architekt]]en [[Vitruv]] überliefert.
 
Obwohl der Legende nach auf dieser Geschichte die Entdeckung des archimedischen Prinzips beruht, würde der Versuch von Archimedes auch mit jeder anderen Flüssigkeit funktionieren. Das Interessanteste am archimedischen Prinzip, nämlich die Entstehung des Auftriebs und damit die Berechnung der Dichte des Fluids, spielt in dieser Entdeckungsgeschichte gar keine Rolle.
 
== Physikalische Herleitung ==
Ein Körper wird vom Druck <math>p>0</math> belastet, welchen das umgebende Medium (Flüssigkeit oder Gas) auf seine Oberfläche ausübt. Ein betrachtetes Teilstück der Oberfläche mit dem Inhalt <math>A</math> sei so klein gewählt, dass es praktisch eben ist und dass in seinem Bereich der Druck <math>p</math> konstant ist. Der Einheitsvektor der äußeren Flächennormale der Teilfläche sei <math>\vec e_n</math>. Das Medium übt dann die Kraft
:<math>\vec F_A=-pA\vec e_n</math>
 
auf das Teilstück aus. Eine Summierung dieser Kräfte über alle Teilstücke liefert die gesamte Auftriebskraft.
[[Datei:ArchimedischesPrinzipHerleitung.svg|miniatur|Zur Herleitung des archimedischen Prinzips]]
[[Datei:Tragkraft.jpg|miniatur|Tragkraft eines mit [[Wasserstoff]] gefüllten Gummiballons]]
 
Das archimedische Prinzip gilt nur genau dann streng, wenn das verdrängte Medium [[inkompressibel]] (nicht zusammendrückbar) ist. Für Flüssigkeiten wie z.&nbsp;B. Wasser ist dies gut erfüllt, daher soll im Folgenden von einem Körper ausgegangen werden, der in eine Flüssigkeit der (genau genommen von der Temperatur abhängigen) Dichte <math>\rho</math> eintaucht.
 
In der Flüssigkeit lastet auf einer waagerechten Fläche der Größe <math>A</math> in der Tiefe <math>z</math> das Gewicht einer Flüssigkeitssäule der Masse <math>m=\rho A z</math>. Der Druck in dieser Tiefe ist deshalb
 
:<math>p(z) = \frac{m g}{A} = \rho g z</math>.
 
Ein entsprechender Druckverlauf gilt bei nicht zu großen Höhendifferenzen <math>z</math> auch in der Luft oder anderen Gasen (d.&nbsp;h. die [[Kompressibilität]] fällt nicht ins Gewicht; bei großen Höhenunterschieden müsste eine veränderliche Dichte berücksichtigt werden). Deshalb gelten die folgenden Überlegungen auch für realistisch große Luftschiffe oder Ballone.


Für einfache geometrische Formen kann man die Gültigkeit des archimedischen Prinzips mit einfachen Mitteln von Hand nachrechnen. Für einen Quader mit Grundfläche <math>A</math> und Höhe <math>h</math>, der senkrecht in die Flüssigkeit eintaucht, erhält man beispielsweise:
* {{WikipediaDE|Sozinianismus}}
* Kraft auf die obere Grundfläche mit der Flächennormalen <math>-\vec e_z</math>:
*:<math>\vec F_\text{o} = -p(z_0) A(-\vec e_z) = \rho g z_0 A\vec e_z</math>
* Kraft auf die untere Grundfläche mit der Flächennormalen <math>\vec e_z</math>:
*:<math>\vec F_\text{u} = -p(z_0+h) A \vec e_z= -\rho g (z_0+h) A\vec e_z</math>
* Kräfte auf die Seitenflächen heben sich stets gegenseitig auf.
* Die gesamte Auftriebskraft ist also
*:<math>\vec F = \vec F_\text{o} + \vec F_\text{u} = -\rho g h A \vec e_z = -\rho g V \vec e_z. </math>


Dabei ist <math>V</math> das verdrängte Volumen, also <math>\rho V</math> die verdrängte Masse und <math>\rho V g</math> ihre Gewichtskraft. Das archimedische Prinzip ist also erfüllt. Das negative Vorzeichen entfällt, wenn die <math>z</math>-Achse nach oben gewählt wird.
== Literatur ==
 
* [[w:Kestutis Daugirdas|Kestutis Daugirdas]]: ''Die Anfänge des Sozinianismus: Genese und Eindringen des historisch-ethischen Religionsmodells in den universitären Diskurs der Evangelischen in Europa''. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-647-10142-2.
Für einen beliebig geformten Körper <math>\mathcal{V}</math> erhält man die gesamte Auftriebskraft durch das Oberflächenintegral
* [[Fritz Mauthner]]: ''Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande.'', 4 Bände, zuletzt hrsg. von Ludger Lütkehaus, Alibri, Aschaffenburg 2011, Digitalisate (ohne OCR) der Erstauflage in der [[Bibliothèque nationale de France|französischen Nationalbibliothek]]; Band 1: ''[http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k943327.r=Der+Atheismus+und+seine+Geschichte+im+Abendlande Einleitung. Teufelsfurcht und Aufklärung im sogenannten Mittelalter]'' (Digitalisat), 1920; Kap. 31, Abschnitt 18–21: ''Die Reformation in Italien, Der Socinianismus, Die Socinianer in Polen, Gegenreformation''.<ref>Im Volltext im Projekt Gutenberg: [http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-atheismus-und-seine-geschichte-im-abendlande-1-band-9910/31 Fritz Mauthner: ''Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande''].</ref>
 
* Christoph Schmidt: ''Pilger, Popen und Propheten: Eine Religionsgeschichte Osteuropas'', Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-657-77265-0, S. 127–177: ''7. Von West nach Ost: Die Täufer'' und ''8. Zwischen Ost und West: Die Unierte Kirche''.
:<math>\vec F=-\oint_{\partial\mathcal{V}}p\,\mathrm{d}\vec A.</math>
* Friedrich Trechsel: ''Michael Servet und seine Vorgänger: nach Quellen und Urkunden geschichtlich dargestellt. Die protestantischen Antitrinitarier vor Faustus Socin'', Band 1, Verlag K. Winter, Heidelberg 1839 (Originale in Lausanne & Harvard University; digitalisiert 2008).
 
* Friedrich Trechsel: ''Lelio Sozini und die Antitrinitarier seiner Zeit: nach Quellen und Urkunden geschichtlich dargestellt. Die protestantischen Antitrinitarier vor Faustus Socin'', Band 2, Verlag K. Winter, Heidelberg 1844.
Mit dem [[Gau%C3%9Fscher_Integralsatz#Folgerungen|Integralsatz]]  
* [[w:Siegfried Wollgast|Siegfried Wollgast]]: ''Der Sozinianismus und die deutsche Frühaufklärung.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen'' 21, 2002, S. 397–445.
 
* derselbe: ''Morphologie schlesischer Religiosität in der frühen Neuzeit: Sozinianismus und Täufertum.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen'' 22, 2003, S. 419–448.
: <math>\oint_{\partial\mathcal{V}}p\,\mathrm{d}\vec A=\int_{\mathcal{V}}\operatorname{grad}p\,\mathrm{d}V</math>
* Paul Wrzecionko (Hg.): ''Reformation und Frühaufklärung in Polen: Studien über den Sozinianismus und seinen Einfluss auf das westeuropäische Denken im 17. Jahrhundert'', Band 14 von Monographienreihe, Kirche im Osten, Vandenhoeck & Ruprecht, 1977, ISBN 978-3-525-56431-8
 
und <math>\operatorname{grad}p=\rho g \vec e_z </math> folgt daraus
 
:<math>\vec F=-\rho g V\vec e_z</math>.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Archimedisches Prinzip}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Buoyancy|Auftrieb}}
* [http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-atheismus-und-seine-geschichte-im-abendlande-1-band-9910/31 Fritz Mauthner: ''Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande'', Band 1, Kap. 31, Abschnitt 18-21: ''Die Reformation in Italien'', Projekt Gutenberg bei Spiegel]
* [http://www.walter-fendt.de/html5/phde/buoyantforce_de.htm Interaktives Experiment zur Größe der Auftriebskraft auf einen Körper, der in eine Flüssigkeit taucht]
* [http://www.mister-mueller.de/physik/Ph_unterricht/Ph_Experimente/Mechanik/Experiment_des_Archimedes.html Nachbau des historischen Experimentes mit einfachen Mitteln]


{{Normdaten|TYP=s|GND=4137273-6}}
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Klassische Mechanik]]
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Archimedes]]
[[Kategorie:Antitrinitarier]]
[[Kategorie:Unitarismus]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 21. Mai 2019, 12:59 Uhr

Faustus Socinus.

Der Sozinianismus (Socianismus, Sozianismus) ist eine antitrinitarische Bewegung, die den Glaubenssatz, dass der auferstandende Mensch Jesus Christus Mensch und Gott zugleich sein könne, für widervernünftig hält. Sie breitete sich im 16. und 17. Jahrhundert in Europa aus und wurde nach ihren bedeutendsten Vertretern, dem italienischen Antitrinitarier Lelio Sozzini und seinem Neffen Fausto Sozzini, benannt.

Der Sozinianismus zeichnet sich aus durch einen Kampf gegen das Trinitätsdogma und Ablehnung der Lehre von Präexistenz und Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und damit auch einer lediglich symbolischen Deutung des Abendmahls, durch rationalistische Bibelauslegung, humanistische Toleranz und Zurückweisung aller christlichen Konfessionen. In diesem Sinne kann er als Vorläufer des Deismus und des Rationalismus angesehen werden. Die Ablehnung der Feudalhierarchie, der die Idee von der Gleichheit aller Menschen gegenübergestellt wurde, sowie die Verurteilung des Krieges, verbunden mit der Ablehnung des Kriegsdienstes, gehen auf den Einfluss des Täufertums und der mährischen Täufer zurück. Deren urchristliche Ideale fanden zeitweise bei den nichtadeligen Schichten Einfluss, die die wesentliche soziale Grundlage des Sozinianismus ausmachten.

Das Zentrum des Sozinianismus war die polnische Stadt Raków, wo sich die sogenannten Polnischen Brüder 1564 von der Reformierten Kirche in Polen als Ecclesia minor abspalteten. Die Ausbreitung sozinianischen Ideengutes in vielen europäischen Ländern wurde durch die Anfang des 17. Jahrhunderts im Zuge des Erstarkens der katholischen Gegenreformation auch in Polen einsetzende Verfolgung und Vertreibung der Sozinianer gefördert. Raków wurde 1638 von der Gegenreformation zerstört. 1659 wurden die Sozinianer des Landes verwiesen. Einige entgingen der Ausweisung, indem sie pro forma zum Protestantismus übertraten. Nach einem Religionsgespräch mit den Jesuiten verließen auch die letzten Polen.[1]

In England waren es besonders John Biddle (1615–1662), Isaac Newton und John Locke, in Frankreich Voltaire, die sich mit ihren Lehren auseinandersetzten, wodurch diese Einfluss auf die frühe Periode der Aufklärung gewannen. In der Unitarischen Kirche von Siebenbürgen, in den unitarischen Kirchen von England und den USA leben die sozinianischen Ideen bis ins 18. Jahrhundert fort (siehe auch Unitarismus (Religion)). Unter rationalistischem Einfluss lehnten weite Teile des Unitarismus im Laufe des 19. Jahrhunderts auch Jungfrauengeburt, Wunder und die Inspiration der Bibel ab.

Seit 1848 vertreten neben den wenigen christlichen Unitariern vor allem die international mit etwa 60.000 Anhängern verbreiteten Christadelphians eine sozinianische Theologie.[2] Ab 1930 gab es verschiedene Versuche, die polnischen Brüder in Polen neu zu beleben, doch fanden sich nur wenige Anhängern. In Ländern wie Siebenbürgen und Großbritannien bestehen jedoch bis heute noch christlich-unitarische Kirchen.

Siehe auch

Literatur

  • Kestutis Daugirdas: Die Anfänge des Sozinianismus: Genese und Eindringen des historisch-ethischen Religionsmodells in den universitären Diskurs der Evangelischen in Europa. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-647-10142-2.
  • Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande., 4 Bände, zuletzt hrsg. von Ludger Lütkehaus, Alibri, Aschaffenburg 2011, Digitalisate (ohne OCR) der Erstauflage in der französischen Nationalbibliothek; Band 1: Einleitung. Teufelsfurcht und Aufklärung im sogenannten Mittelalter (Digitalisat), 1920; Kap. 31, Abschnitt 18–21: Die Reformation in Italien, Der Socinianismus, Die Socinianer in Polen, Gegenreformation.[3]
  • Christoph Schmidt: Pilger, Popen und Propheten: Eine Religionsgeschichte Osteuropas, Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-657-77265-0, S. 127–177: 7. Von West nach Ost: Die Täufer und 8. Zwischen Ost und West: Die Unierte Kirche.
  • Friedrich Trechsel: Michael Servet und seine Vorgänger: nach Quellen und Urkunden geschichtlich dargestellt. Die protestantischen Antitrinitarier vor Faustus Socin, Band 1, Verlag K. Winter, Heidelberg 1839 (Originale in Lausanne & Harvard University; digitalisiert 2008).
  • Friedrich Trechsel: Lelio Sozini und die Antitrinitarier seiner Zeit: nach Quellen und Urkunden geschichtlich dargestellt. Die protestantischen Antitrinitarier vor Faustus Socin, Band 2, Verlag K. Winter, Heidelberg 1844.
  • Siegfried Wollgast: Der Sozinianismus und die deutsche Frühaufklärung. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 21, 2002, S. 397–445.
  • derselbe: Morphologie schlesischer Religiosität in der frühen Neuzeit: Sozinianismus und Täufertum. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 22, 2003, S. 419–448.
  • Paul Wrzecionko (Hg.): Reformation und Frühaufklärung in Polen: Studien über den Sozinianismus und seinen Einfluss auf das westeuropäische Denken im 17. Jahrhundert, Band 14 von Monographienreihe, Kirche im Osten, Vandenhoeck & Ruprecht, 1977, ISBN 978-3-525-56431-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Georg Wilhelm Theodor Fischer: Versuch einer Geschichte der Reformation in Polen. Grätz 1855, S. 380–382.
  2. Alan Eyre: The little ecclesia in Poland.
  3. Im Volltext im Projekt Gutenberg: Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande.


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