Die Deckenmalerei der großen Kuppel des ersten Goetheanums

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Gesamtüberblick über die Deckenmalerei der grossen Kuppel des ersten Goetheanums.

Die Deckenmalerei der grossen Kuppel des ersten Goetheanums zeigte vom Westen nach dem Osten dem Zeitenlauf folgend verschiedene Motive, die die Erdentwicklung und die damit verbundene Geistesgeschichte der Menschheit charakterisieren.

Die Darstellung beginnt im Westen (im Übersichtsbild ganz oben) mit der Schöpfung der Erdenwelt durch die Gemeinschaft der Elohim - oder in den Worten Rudolf Steiners: «Es wirken die Elohim in die Erde hinein, es strahlen hinein die Lichtwesen».

Unmittelbar anschließend wird in einem spiegelbildlich symmetrischen Bild die Veranlagung der Sinnesorgane geschildert: «Es entstehen die Sinne, es werden Auge und Ohr».

Auf der West-Ost-Achse des Goetheanums weiter fortschreitend folgt ein in ein Dreieck eingeschlossenes Motiv, das den Monden-Elohim Jahve als Herrn des Paradieses und die luziferische Versuchung zeigt: «Jahve und die luziferische Versuchung – Paradies».

Die vordere Spitze des Dreiecks bezeichnet etwa den Mittelpunkt des Kuppelgewölbes. Anschließend daran findet sich das Motiv «Gottes Wehmut und Gottes Zorn – Das I». Es zeigt ein göttliches Augenpaar mit wehmütigem Blick und Arme die nach unten greifen und den unteren Teil des Bildes umfassen, der den Kampf Michaels mit dem Drachen zeigt. Was aus der Perspektive des niedern, noch wenig geläuterten Ich als Zorn Gottes erscheint, offenbart sich dem höheren Ich als die göttliche Liebe:

"Auf dem Plane der Täuschung ist das göttliche Feuer der göttliche Zorn. Dann, wenn die Brüderlichkeit die ganze Menschheit durchfluten wird, wird sie die göttliche Liebe sein. So lange sie aber im einzelnen als Eifer sich geltend macht, ist sie der göttliche Zorn." (Lit.: GA 92, 28.10.1904)

Auf der Hauptachse folgen nun noch die Motive «Das A – Der Reigen der Sieben» und «Das O – Der Kreis der Zwölf».

Die seitlich auf den nördlichen und südlichen Kuppelhälften gezeigten Motive zeigen den Gang der Menschheit durch die aufeinanderfolgenden Entwicklungsepochen, beginnend mit der alten Lemuria, wo der Mensch erstmals zu einer irdischen Verkörperung herabgestiegen ist, gefolgt von der Atlantis, auf welcher der physische Leib zur Erdenreife ausgebildet wurde. Im Anschluss daran sind die ersten vier nachatlantischen Kulturepochen dargestellt.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen, GA 92 (1999), ISBN 3-7274-0920-7
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.