Brennessel (Urtica) und Atmungsleben: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
[[Datei:GA208 089.gif|mini|550px|Die 7 Lebensstufen - Zeichnung aus GA 208, S. 89]]
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Brennnesseln
| Taxon_WissName  = Urtica
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      =
| Taxon2_WissName  = Urticeae
| Taxon2_Rang      = Tribus
| Taxon3_Name      = Brennnesselgewächse
| Taxon3_WissName  = Urticaceae
| Taxon3_Rang      = Familie
| Taxon4_Name      = Rosenartige
| Taxon4_WissName  = Rosales
| Taxon4_Rang      = Ordnung
| Taxon5_Name      = Eurosiden I
| Taxon5_WissName  =
| Taxon5_Rang      = ohne
| Taxon6_Name      = Rosiden
| Taxon6_WissName  =
| Taxon6_Rang      = ohne
| Bild            = Brennnessel.jpg
| Bildbeschreibung = [[Wikipedia:Große Brennessel|Große Brennnessel]] (''Urtica dioica'')
}}


Die '''Brennnesseln''' (''Urtica'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Wikipedia:Brennesselgewächse|Brennnesselgewächse]] (Urticaceae). Sie kommen fast weltweit vor. In Deutschland nahezu überall anzutreffen sind die [[Wikipedia:Große Brennessel|Große Brennnessel]] und die [[Wikipedia:Kleine Brennessel|Kleine Brennnessel]], nur selten auch die [[Wikipedia:Röhricht-Brennessel|Röhricht-Brennnessel]] sowie die [[Wikipedia:Pillen-Brennessel|Pillen-Brennnessel]].
Das '''Atmungsleben''' ist die dritte der [[sieben Lebensstufen]] durch die sich das [[Leben]] mithilfe des [[Ätherleib]]s entfaltet. Es schließt sich nach unten hin an das [[Nervenleben]] an. Der [[abbau]]ende Charakter der Kräfte, die vom [[Kopf]]pol des [[Mensch]]en ausstrahlen, ist hier gegenüber den beiden Lebensstufen, die ihm vorangehen, noch weiter zurückgenommen. Es hat bereits einen bildenden, gestaltenden Charakter, der sich in der [[Form]] des Menschen, in seiner [[Gestalt]] offenbart. Durch das Atmungsleben werden [[Organ]]bilder entworfen, die durch sich an das Atmungsleben anschließende [[Zirkulationsleben]] im gesamten [[Organismus]] verbreitet werden.


== Beschreibung ==
== Die bildhaft gestaltende Kraft des Atmungslebens ==


=== Vegetative Merkmale ===
{{GZ|Das Atmungsleben dagegen, das bringt dieses flüchtige und sich
Brennnessel-Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde [[krautige Pflanze]]n, selten auch [[Halbstrauch|Halbsträucher]]. Sie erreichen je nach Art, Standort und Nährstoffsituation Wuchshöhen von 10 bis 300 Zentimetern bei den in Mitteleuropa vertretenen Arten. Die ausdauernden Arten bilden [[Rhizom]]e als Ausbreitungs- und Überdauerungsorgane. Die grünen Pflanzenteile sind mit [[Wikipedia:Brennhaar|Brenn-]] sowie [[Wikipedia:Borstenhaar:Borstenhaar]]en besetzt. Ihre oft vierkantigen [[Sprossachse|Stängel]] sind verzweigt oder unverzweigt, aufrecht, aufsteigend oder ausgebreitet.
bewahrende Sinnesleben zur Bildhaftigkeit. Auf der Berührung des
Atmungsrhythmus mit den Nervenströmungen beruht es, daß wir uns
Bilder machen können von der äußeren Welt. Gedanken, abstrakte
Gedanken sind noch durchaus an das Nervenleben gebunden, aber das
Bildhafte ist an das Atmungsleben gebunden. So daß man sagen kann:
Hier haben wir das bildende Leben. - Wir haben also, indem wir
atmen, bildendes Leben in uns. Dieses bildende Leben lebt natürlich
in der menschlichen Form. Dadurch, daß es m der menschlichen Form
lebt, nimmt es teil an der menschlichen Form.


Die meist [[Wikipedia:Phyllotaxis#Gegenständig|kreuz-gegenständig]] am Stängel angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind gestielt. Die Blattspreiten sind elliptisch, lanzettlich, eiförmig oder kreisförmig. Die Blattspreiten besitzen meist drei bis fünf, (bis sieben) [[Blattader]]n. Der Blattrand ist meist gezähnt bis mehr oder weniger grob gezähnt. Die oft haltbaren [[Nebenblatt|Nebenblätter]] sind frei oder untereinander verwachsen. Die [[Zystolith]]en sind gerundet bis mehr oder weniger verlängert.
Die menschliche Form, sie ist, wie wir gesehen haben, gebildet nach
dem Tierkreis. Indem gerade dieses bildende Leben, das durch das
Atmen vermittelt wird, in der Form des Menschen lebt, nimmt es auch
teil an der gesamten äußeren, aus dem Sternenhimmel herausgebildeten
Form. Dadurch gliedert sich diese Form auch in das Innere des Menschen
hinein. Und es beruht dann auf dem Atmen, daß aus dem
Atmungsprozeß nicht nur herauskommt, was der Mensch im Bewußtsein
hat, sondern daß herauskommen aus dem Atmungsprozeß zunächst
die Bilder sämtlicher innerer Organe in der Nachbildung an die
äußere Form. Die inneren Organe werden also auf dem Umwege durch
den Atmungsprozeß zunächst als Bilder gebildet. Da sind sie noch nicht
substantiell. Der Atem bildet zunächst ein Bild des Menschen, ein Bild des inneren Menschen.


=== Brennhaare ===
[[Datei:GA208 088.gif|center|300px|Zeichnung aus GA 208, S. 88 - Tierkreis]]
[[Datei:Urtica dioica stinging hair.jpg|mini|Brennhaare am Blattstiel einer Brennnessel, die Köpfchen sind erahnbar]]
[[Datei:Urtica dioica hairs.jpg|mini|Brennhaare (groß) und normale Haare (klein) auf einem Blatt]]
[[Datei:Formic acid.svg|mini|Strukturformel der Ameisensäure]]
[[Datei:Brennnessel Quaddeln.jpg|mini|Quaddeln nach Hautkontakt mit Brennnesseln]]


Bekannt und unbeliebt sind die Brennnesseln wegen der schmerzhaften [[Quaddel]]n (Schwellungen), die auf der Haut nach Berührung der [[Brennhaar]]e entstehen. Je nach Brennnesselart unterscheiden sich die Folgen, so ist beispielsweise die Brennflüssigkeit der Kleinen Brennnessel (''Urtica urens'') wesentlich schmerzhafter als die der Großen Brennnessel (''Urtica dioica'').
Indem wir atmen - wir atmen ja in der Welt,
bewegen uns mit der Erde im Tierkreis —, atmen wir fortwährend die
Bilder unserer inneren Organisation ein. Aus dem äußeren Leben
atmen wir die Bilder unserer inneren Organisation ein. So daß wir sagen können: Hier haben wir das bildende Leben. - Diese Bilder, die da
eingeatmet werden, die werden nun durch das Zirkulationsleben über
den ganzen Organismus verbreitet. Zirkulationsleben und Atmungsleben
zusammen führen den Menschen dazu, innerlich Bild der Welt zu
sein. Wir können also sagen: Hier das bildende Leben, und dann können
wir sagen: die sich verbreitenden Bilder, das sich Verbreitende, die
sich verbreitenden Organbilder.|208|87f}}


Diese Brennhaare wirken als [[Pflanzliche Abwehr von Herbivoren|Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde]] und sind überwiegend auf der Blattoberseite vorhanden. Es sind lange, einzellige Röhren, deren Wände im oberen Teil durch eingelagerte [[Kieselsäuren|Kieselsäure]] hart und spröde wie Glas sind. Das untere, flexiblere Ende ist stark angeschwollen, mit Brennflüssigkeit gefüllt und in einen Zellbecher eingesenkt, die Spitze besteht aus einem seitwärts gerichteten Köpfchen, unter dem durch die hier sehr dünne Wand eine Art [[Sollbruchstelle]] vorhanden ist.
== Atmungsleben und Sprache ==


Das Köpfchen kann schon bei einer leichten Berührung abbrechen und hinterlässt eine schräge, scharfe Bruchstelle, ähnlich der einer medizinischen Spritzen[[kanüle]]. Bei Kontakt sticht das Härchen in die Haut des Opfers, sein [[ameisensäure]]haltiger Inhalt spritzt mit Druck in die Wunde und verursacht sofort einen kurzen, brennenden [[Schmerz]] und dann die erwähnten Quaddeln mit Brennen oder Juckreiz.
[[Rudolf Steiner]] zeigte auch, dass das Atmungsleben eng mit der Bildung der [[Sprache]] zusammenhängt:


Weitere Wirkstoffe der Brennflüssigkeit sind [[Serotonin]], [[Histamin]], [[Acetylcholin]] und [[Natriumformiat]]. Bereits 100 Nanogramm dieser Brennflüssigkeit reichen aus, um die bekannte Wirkung zu erzielen. Histamin erweitert die Blutkapillaren und kann Reaktionen hervorrufen, die allergischen Reaktionen ähneln (diese werden unter anderem durch Freisetzung körpereigenen Histamins verursacht). Acetylcholin ist auch die Überträgersubstanz vieler Nervenendungen und für den brennenden Schmerz verantwortlich. Brennnesseln lassen sich relativ gefahrlos anfassen, wenn man sie von unten nach oben überstreicht, da fast alle Stacheln nach oben gerichtet sind.
{{GZ|Schauen wir zum
Fixsternhimmel hinauf, dann sehen wir im Fixsternhimmel die Repräsentanten,
nämlich in den Tierkreisbildern die Repräsentanten der Bildung
der menschlichen Form. Beobachten wir die Bewegung der Planeten, so haben wir darinnen das, was uns aus dem Kosmos heraus erklärlich
macht die verschiedenen menschlichen Lebensstufen. Wir blicken
bis zum Saturn, indem wir das Sinnesleben nehmen, bis zum Jupiter,
indem wir das Nervenleben nehmen, bis zum Mars, indem wir das
Atmungsleben nehmen. Dieses Atmungsleben wirkt in Bildern.


Auch ohne Eindringen der Brennhaare kann allein Hautkontakt zur Brennflüssigkeit Folgen haben: Frischer Brennnessel-Schnitt verursacht bei Hautkontakt (z. B. beim [[Mähen#Rasenmähen|Rasenmähen]]) zuerst keine Schmerzen, weil gebrochene Brennhaare nicht in die Haut stechen können und nur noch wenig Gift enthalten. Die spröden Brennhaare brechen bereits bei Mähmesser-Rotation, und die Brennflüssigkeit fließt frei aus. Bei Benetzung empfindlicher Hautschichten mit Brennflüssigkeit (Knöchel- und Spannbereich) erfolgt eine späte Schmerzreaktion, da die Brennflüssigkeit nach Kontakt auf nervenloser Oberhaut ([[Epidermis (Wirbeltiere)|Epidermis]]) durch Poren in die darunterliegende Lederhaut ([[Dermis]]) eindringt. Dort erreicht sie erst nach Stunden freie Nervenendigungen ([[Nozizeptor]]en). Dagegen schmerzen Hauteinstiche spröder, ungebrochener Brennhaare schon in Sekundenbruchteilen. Die relativ lange Gift-Kontaktzeit ist zur späteren Verätzungsintensität direkt proportional. Nur langsam unter stechenden Schmerzen mit Schwellungen wird das in die Lederhaut eingedrungene Gift abgebaut und die großflächig verätzte Oberhaut durch eine neue ersetzt.
Nun stellen wir einmal dieses Atmungsleben besonders heraus. Ich
sagte Ihnen: Die Bilder werden aufgenommen aus dem Kosmos heraus:
Form. Also das, was aus dem Tierkreis heraus erlebt wird in der
Bewegung, das fließt gewissermaßen als die Bilder der inneren Organe
nach innen. Aber der Mensch steht zwischen Geburt und Tod auf der
Erde. Das Untere wirkt nach dem Oberen hinauf. Dadurch wird immer
alles polarisch ausgebildet. Diese Bilder gehen schon nach innen;
sonst hätten wir eben keine Organe, wenn die Bilder nicht nach innen
gehen würden und tingiert werden könnten mit dem Stoffe. Aber es
findet überall ein Gegenüber statt. So daß wir sagen können: Wenn
wir atmen, werden die Bilder - sagen wir also zum Beispiel das Bild
der Niere — nach innen getrieben. Der Stoff, der füllt dann das aus


Die Brennnessel hat damit einer Reaktion der Haut ihren Namen gegeben, der [[Nesselsucht]] oder Urtikaria. Genau wie bei einer Reizung durch Brennnesseln verursacht sie juckende Quaddeln und es wird Histamin aus [[Mastzelle]]n der Haut freigesetzt. Die Ursachen können aber sehr unterschiedlich sein.
[[Datei:GA208 097.gif|center|300px|Zeichnung aus GA 208, S. 97 (Tafel 8)]]


[[Datei:Urtica dioica flowers.jpg|mini|Männlicher Blütenstand einer Großen Brennnessel kurz vor dem Aufblühen]]
(rot); aber es entsteht ein Gegenüber, nach oben wiederum. Das heißt,
[[Datei:Urtica flowerdiagram.png|mini|links|hochkant|[[Blütendiagramm]]e von ''Urtica'':<br /> A männliche, B weibliche Blüte]]
es werden gewissermaßen im Echo diese Bilder wieder zurückgeworfen.
[[Datei:Urtica dioica male-2.jpg|mini|hochkant|links|Ausschnitt eines Teilblütenstandes: Nahaufnahme einer männlichen Blüte, bei der Blüte in der Bildmitte sind die Blütenhüllblätter bereits geöffnet, die Staubblätter aber noch gespannt]]
Also die Bilder, die hat der Mensch einmal aufgenommen. Sie müssen
nicht an Gleichzeitigkeit denken, die Organe sind einmal da. Der
Mensch hat die Dinge natürlich gebildet in den ersten Zeiten seines
Erdendaseins, aber der Rückschlag kann fortwährend geschehen. Wie
das Seelische dabei mitwirkt, werden wir dann morgen sehen. Der Rückschlag
geschieht fortwährend. Also stellen Sie sich jedes für sich vor:
Sie nehmen die Bilder für Ihre inneren Organe mit dem Lebensprozesse
auf. Das wird wiederum zurückgestoßen, das heißt, es kommen wiederum
herauf, zurück die Echos dieser Bilder, auch der Tierkreis, namentlich
mit dem Atmungsleben darinnen. Nun, Sie brauchen bloß an Ihre
Ohren zu denken, dann haben Sie diesen Rückschlag. Diese Bilder werden
in die Luft hinein gebildet, das sind die Vokale, die Konsonanten!
Von den Planeten kommen mehr die Vokale, von den Tierkreisbildern
kommen die Konsonanten. Dieser Rückschlag ist die Sprache. Was hineingeht,
bildet die Organe. Was wiederum zurückgeschlagen wird, lebt
in der Sprache. Konsonanten und Vokale werden gewissermaßen in
uns hineingetrieben, bilden die Grundlage unserer Organe. Was mehr
Form ist in unserem Inneren, kommt mehr von den Tierkreisbildern,
was mehr Leben ist, kommt mehr von den Planeten. Wenn mehr das
Leben zurückgeschlagen wird, vokalisieren wir, wenn mehr die Formen
zurückgeschlagen werden, konsonantisieren wir. Das alles hängt
in einer gewissen Weise mit dem Atmungsleben zusammen. Nun, in
der Sprache haben Sie es ja deutlich, wie sie mit dem Atmungsleben zusammenhängt.|208|96ff}}


=== Generative Merkmale ===
=== Eurythmie ===
Sie sind je nach Art einhäusig ([[Monözie|monözisch]]) oder zweihäusig ([[Diözie|diözisch]]) getrenntgeschlechtig. In den Blattachseln stehen in verzweigten, [[Rispe|rispigen]], [[Ähre|ährigen]], [[Traube|traubigen]] oder kopfigen Gesamtblütenständen viele [[Sympodium|zymöse]] [[Blütenstand|Teilblütenstände]] mit jeweils vielen Blüten zusammen. Die relativ kleinen, unauffälligen, immer eingeschlechtigen [[Blüte]]n sind (zwei- bis) vier- bis fünf- (bis sechs-)zählig.


Die eingeschlechtigen Blüten sind etwas reduziert. Es sind (zwei bis) vier (bis fünf) [[Blütenhülle|Blütenhüllblätter]] vorhanden. Die männlichen Blüten enthalten meist (zwei bis) vier (bis fünf) [[Staubblatt|Staubblätter]]. Die weiblichen Blüten enthalten einen [[Fruchtknoten]], der zentral in der Blüte liegt und aus nur einem [[Fruchtblatt]] gebildet wird.
Rudolf Steiner zeigt auch den Zusammenhang mit der [[Eurythmie]] auf:


Brennnessel-Arten sind windbestäubt. Wenn sich bei den männlichen Blüten die Blütenhüllblätter öffnen, schnellen ihre Staubblätter hervor; dabei wird explosionsartig eine Wolke von [[Pollen]] in die Luft geschleudert. Der Wind überträgt anschließend den Pollen auf die weiblichen Blüten.
{{GZ|Der Mensch in seiner Sprache ist nur erklärbar,
wenn man die Konsonanten aus den Fixsterngruppierungen,
die Vokale aus den Planetenbewegungen beziehungsweise aus den Übereinanderlagerungen
der Planeten erklärt, wenn man also das, was der
Mensch spricht, aus dem ganzen Kosmos erklärt.


Die sitzenden, in den haltbaren inneren Blütenhüllblättern locker eingehüllten [[Nussfrucht|Nüsschen]] sind gerade, seitlich abgeflacht, eiförmig oder deltoid. Die aufrechten Samen enthalten wenig [[Endosperm]] und zwei fleischige, fast kreisförmige Keimblätter ([[Kotyledonen]]).
Sie haben hier in der Sonne (siehe Zeichnung Seite 89, waagrechter
Strich) gewissermaßen die Mitte. Nehmen Sie die drei oberen Glieder,
so haben Sie den oberen Menschen. Nehmen Sie die drei unteren Glieder,
so haben Sie den unteren Menschen. Das Reproduktionsleben
bringt ja den neuen Menschen hervor. Nehmen Sie nun das Atmungsleben
und Zirkulationsleben. Das Zirkulationsleben ist es namentlich,
welches die planetarische Bewegung abbildet. Unser Blutkreislauf ist
im Grunde genommen nichts als eine Abbildung des planetarischen Lebens.
So daß wir auch sagen können: Aus dem Zirkulationsleben kommen
die Vokale, aus dem Atmungsleben kommen die Konsonanten.
Und nun bekommen Sie wieder eine merkwürdige Zuordnung. Das
Stoffwechselleben können Sie dem Nervenleben zuordnen; das Bewegungsleben
können Sie dem Sinnesleben zuordnen. Das Sinnesleben
aber, das ist zugeordnet dem Saturn, der Saturnbewegung. Die Saturnbewegung
geht, wenn ich so sagen darf, am nächsten vorbei an dem
Tierkreise, geradeso wie im Bewegungsleben der Mensch sich am besten
nach außen hinaus abbildet. Will man daher die kosmischen Geheimnisse
durch den Menschen abbilden lassen, so hat man zu dem einen Pol
das Sinnesleben, zu dem anderen Pol das Bewegungsleben, und man
bekommt daraus - die Eurythmie. In der Eurythmie ist also unmittelbar
ein Abbild der peripherisch kosmischen Beziehung des Menschen
zu sehen. Das wollte ich nur zunächst andeuten.|208|99}}


Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 12 oder 13.
== Siehe auch ==
 
=== Einige ähnliche Arten ===
Die Arten der – mit den Brennnesseln nicht verwandten – Gattung der [[Taubnesseln]] (''Lamium''), sehen den Brennnesseln in Wuchs und Blattform sehr ähnlich, besitzen aber keine Brennhaare und auch sehr viel größere und auffälligere Blüten. Die ebenfalls ähnlichen Blätter der [[Nesselblättrige Glockenblume|Nesselblättrigen Glockenblume]] (''Campanula trachelium'') sind wechselständig.
 
== Schmetterlingsweide ==
[[Datei:KleinerFuchs(Raupe).jpg|mini|Raupe des [[Kleiner Fuchs|Kleinen Fuchses]] auf Brennnessel]]
Für die [[Raupe (Schmetterling)|Raupen]] von rund 50 [[Schmetterlinge|Schmetterlingsarten]] sind bestimmte Brennnessel-Arten eine Futterpflanze.
 
Die Schmetterlingsarten [[Admiral (Schmetterling)|Admiral]], [[Tagpfauenauge]], [[Kleiner Fuchs]] (auch als Nesselfalter bekannt), [[Silbergraue Nessel-Höckereule]], [[Dunkelgraue Nessel-Höckereule]], [[Brennnessel-Zünslereule]] (''Hypena obesalis'') und das [[Landkärtchen]] sind dafür sogar auf die Brennnessel angewiesen, andere Pflanzen kommen für diese Arten nicht in Betracht ([[Monophagie]]).
Trotzdem scheinen sich diese Schmetterlingsarten kaum gegenseitig [[Konkurrenz (Ökologie)|Konkurrenz]] zu machen, denn sie bevorzugen jeweils andere Wuchsorte der Brennnessel oder sind relativ selten.
 
* Die Raupen des Kleinen Fuchses sind an trockenen und sonnigen Stellen zu finden
* Das Tagpfauenauge mag es zwar gleichfalls sonnig, aber dennoch luftfeucht und bevorzugt daher Plätze an Gewässern.
Beide Arten benötigen überdies größere Brennnesselbestände.
* Der Admiral dagegen gibt sich schon mit Ansammlungen einiger weniger Pflanzen zufrieden und bevorzugt eher kümmerliche Brennnesseln.
* Das Landkärtchen sucht sich die schattigsten Wuchsorte der Brennnessel aus, die oft großen und dichten Bestände in den fluss- und bachbegleitenden Auwäldern.
 
Auf fast jeder Brennnessel sind Fraßspuren einzelner Insekten zu sehen. Dabei müssen diese eine Strategie entwickelt haben, mit der sie die Brennhaare umgehen. Sie fressen sich um die Haare herum und bevorzugen dabei die Wege entlang der [[Blattader]]n und der Blattränder, da sich dort keine Brennhaare befinden. Vorteilhaft für die Insekten: Das Gift dringt nicht aus der Spitze, wenn das Haar unten an der Wurzel angefressen wird.
 
== Vorkommen ==
Die Gattung ''Urtica'' ist fast weltweit verbreitet. Nur in der [[Antarktis]] kommt keine Art vor. Von den etwa 30 ''Urtica''-Arten kommen 14 in China vor. Hauptsächlich gedeihen sie in den gemäßigten Gebieten, sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel. Es gibt aber auch Arten in den Gebirgen der Tropen.
 
Im deutschsprachigen Raum kommen vier Brennnessel-Arten vor: Die bekanntesten sind die zweihäusige [[Große Brennnessel]] (''Urtica dioica'') und die einhäusige [[Kleine Brennnessel]] (''Urtica urens''); außerdem existieren hier noch die [[Röhricht-Brennnessel]] (''Urtica kioviensis'') und die aus dem Mittelmeerraum eingeschleppte [[Pillen-Brennnessel]] (''Urtica pilulifera''), deren gelegentliche mitteleuropäische Vorkommen auf die Kulturflucht aus Kräutergärten zurückzuführen ist, in denen sie wegen ihrer schleimigen Samen kultiviert wurde.
 
Einige Arten sind sehr anspruchslos und besiedeln deshalb ein breites Spektrum an Habitaten.
 
=== Zeigerfunktion ===
Ein starker Brennnesselwuchs gilt allgemein als [[Wikipedia:Zeigerpflanzen|Zeiger]] für einen stickstoffreichen Boden und bildet sich oft als [[Wikipedia:Ruderalvegetation|Ruderalpflanze]] auf früher besiedelten Stellen aus. Eine große Anzahl Brennnesseln in einem Gebiet erlaubt es somit, auch ohne chemische Untersuchungen Rückschlüsse auf die Bodenbeschaffenheit zu ziehen.


== Zur Systematik siehe auch ==
* [[Atmung]]
* {{WikipediaDE|Brennesseln}}
* [[Sieben Lebensprozesse]]
 
* [[Sieben Lebenszustände]]
== Zur Verwendung siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Brennesseln}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Brennesseln}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Chen Jiarui (陈家瑞), Ib Friis, C. Melanie Wilmot-Dear: ''Urtica.''
* David E. Boufford: ''Urtica.''
* P. W. Ball, D. V. Geltman: ''Urtica''
* Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten.'' Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
* Eva Hanke, Ernst Wegner: ''Die Heilkraft der Brennessel.'' Droemer Knaur, München 2000, ISBN 3-426-87041-X.
* Heidelore Kluge: ''Brennessel: Heilpflanze und mehr.'' Haug, Heidelberg 1999, ISBN 3-7760-1751-1.
* Renate Spannagel: ''Heilkraut Brennnessel: Gesundheitspflege, Teezubereitung, kosmetische Anwendung.'' Weltbild, Augsburg 1998, ISBN 3-89604-731-0.
* Wolf-Dieter Storl: ''Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor.'' AT Verlag, Aarau/Baden 2000, ISBN 3-85502-693-9.
== Weblinks ==
{{Commonscat|Urtica|Brennnesseln}}
{{Wiktionary|Brennnessel}}
* National Geographic: [http://www.nationalgeographic.de/aktuelles/wissenswert-warum-brennen-brennnesseln Wissenswert: Warum brennen Brennnesseln?]
* [http://www.awl.ch/heilpflanzen/urtica_dioica/index.htm Brennnessel als Heilpflanze]
* [http://www.giftpflanzen.com/urtica_dioica.html Große Brennnessel]
* [http://www.giftpflanzen.com/urtica_pilulifera.html Pillen-Brennnessel]


{{Exzellent|3. Juli 2004|1857748}}
* {{Literatur|Autor = Matthias Girke|Titel = Innere Medizin: Grundlagen und therapeutische Konzepte der Anthroposophischen Medizin|Herausgeber = |Sammelwerk = |Band = |Nummer = |Auflage = 2.|Verlag = salumed|Ort = Berlin|Jahr = 2012|Seiten = 1168|ISBN = 978-3928914291}}
* {{Literatur|Autor=[[Volker Fintelmann]]|Titel=Intuitive Medizin: Theorie und Praxis der Anthroposophischen Medizin|Verlag=Hippokrates Verlag|Auflage=6. überarb.|Ort=Stuttgart|Jahr=2016|ISBN=978-3132400795}}
* Volker Fintelmann: ''Die Wiedergewinnung des Heilens: Wege zu einer christlichen Medizin'', Info3-Verlag 2017, ISBN 978-3957790521
* Johannes W. Rohen: ''Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners'', 1. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3772520983
* Johannes W. Rohen: ''Morphologie des menschlichen Organismus'', 4. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772519987
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil'', [[GA 208]] (1992), ISBN 3-7274-2080-4 {{Vorträge|208}}
* Rudolf Steiner: ''Nordische und mitteleuropäische Geistimpulse'', [[GA 209]] (1982), ISBN 3-7274-2090-1 {{Vorträge|209}}
* Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Heft 58/59: ''Aufzeichnungen von Rudolf Steiner zur Heilkunst und zu den Lebensstufen'' {{BE|58/59}}


{{Normdaten|TYP=s|GND=4136380-2}}
{{GA}}


[[Kategorie:Krautartige Pflanzen]]
{{Navigationsleiste Lebensstufen}}
[[Kategorie:Heilpflanzen]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Lebensstufen|104]]

Aktuelle Version vom 11. April 2019, 10:48 Uhr

Die 7 Lebensstufen - Zeichnung aus GA 208, S. 89

Das Atmungsleben ist die dritte der sieben Lebensstufen durch die sich das Leben mithilfe des Ätherleibs entfaltet. Es schließt sich nach unten hin an das Nervenleben an. Der abbauende Charakter der Kräfte, die vom Kopfpol des Menschen ausstrahlen, ist hier gegenüber den beiden Lebensstufen, die ihm vorangehen, noch weiter zurückgenommen. Es hat bereits einen bildenden, gestaltenden Charakter, der sich in der Form des Menschen, in seiner Gestalt offenbart. Durch das Atmungsleben werden Organbilder entworfen, die durch sich an das Atmungsleben anschließende Zirkulationsleben im gesamten Organismus verbreitet werden.

Die bildhaft gestaltende Kraft des Atmungslebens

„Das Atmungsleben dagegen, das bringt dieses flüchtige und sich bewahrende Sinnesleben zur Bildhaftigkeit. Auf der Berührung des Atmungsrhythmus mit den Nervenströmungen beruht es, daß wir uns Bilder machen können von der äußeren Welt. Gedanken, abstrakte Gedanken sind noch durchaus an das Nervenleben gebunden, aber das Bildhafte ist an das Atmungsleben gebunden. So daß man sagen kann: Hier haben wir das bildende Leben. - Wir haben also, indem wir atmen, bildendes Leben in uns. Dieses bildende Leben lebt natürlich in der menschlichen Form. Dadurch, daß es m der menschlichen Form lebt, nimmt es teil an der menschlichen Form.

Die menschliche Form, sie ist, wie wir gesehen haben, gebildet nach dem Tierkreis. Indem gerade dieses bildende Leben, das durch das Atmen vermittelt wird, in der Form des Menschen lebt, nimmt es auch teil an der gesamten äußeren, aus dem Sternenhimmel herausgebildeten Form. Dadurch gliedert sich diese Form auch in das Innere des Menschen hinein. Und es beruht dann auf dem Atmen, daß aus dem Atmungsprozeß nicht nur herauskommt, was der Mensch im Bewußtsein hat, sondern daß herauskommen aus dem Atmungsprozeß zunächst die Bilder sämtlicher innerer Organe in der Nachbildung an die äußere Form. Die inneren Organe werden also auf dem Umwege durch den Atmungsprozeß zunächst als Bilder gebildet. Da sind sie noch nicht substantiell. Der Atem bildet zunächst ein Bild des Menschen, ein Bild des inneren Menschen.

Zeichnung aus GA 208, S. 88 - Tierkreis
Zeichnung aus GA 208, S. 88 - Tierkreis

Indem wir atmen - wir atmen ja in der Welt, bewegen uns mit der Erde im Tierkreis —, atmen wir fortwährend die Bilder unserer inneren Organisation ein. Aus dem äußeren Leben atmen wir die Bilder unserer inneren Organisation ein. So daß wir sagen können: Hier haben wir das bildende Leben. - Diese Bilder, die da eingeatmet werden, die werden nun durch das Zirkulationsleben über den ganzen Organismus verbreitet. Zirkulationsleben und Atmungsleben zusammen führen den Menschen dazu, innerlich Bild der Welt zu sein. Wir können also sagen: Hier das bildende Leben, und dann können wir sagen: die sich verbreitenden Bilder, das sich Verbreitende, die sich verbreitenden Organbilder.“ (Lit.:GA 208, S. 87f)

Atmungsleben und Sprache

Rudolf Steiner zeigte auch, dass das Atmungsleben eng mit der Bildung der Sprache zusammenhängt:

„Schauen wir zum Fixsternhimmel hinauf, dann sehen wir im Fixsternhimmel die Repräsentanten, nämlich in den Tierkreisbildern die Repräsentanten der Bildung der menschlichen Form. Beobachten wir die Bewegung der Planeten, so haben wir darinnen das, was uns aus dem Kosmos heraus erklärlich macht die verschiedenen menschlichen Lebensstufen. Wir blicken bis zum Saturn, indem wir das Sinnesleben nehmen, bis zum Jupiter, indem wir das Nervenleben nehmen, bis zum Mars, indem wir das Atmungsleben nehmen. Dieses Atmungsleben wirkt in Bildern.

Nun stellen wir einmal dieses Atmungsleben besonders heraus. Ich sagte Ihnen: Die Bilder werden aufgenommen aus dem Kosmos heraus: Form. Also das, was aus dem Tierkreis heraus erlebt wird in der Bewegung, das fließt gewissermaßen als die Bilder der inneren Organe nach innen. Aber der Mensch steht zwischen Geburt und Tod auf der Erde. Das Untere wirkt nach dem Oberen hinauf. Dadurch wird immer alles polarisch ausgebildet. Diese Bilder gehen schon nach innen; sonst hätten wir eben keine Organe, wenn die Bilder nicht nach innen gehen würden und tingiert werden könnten mit dem Stoffe. Aber es findet überall ein Gegenüber statt. So daß wir sagen können: Wenn wir atmen, werden die Bilder - sagen wir also zum Beispiel das Bild der Niere — nach innen getrieben. Der Stoff, der füllt dann das aus

Zeichnung aus GA 208, S. 97 (Tafel 8)
Zeichnung aus GA 208, S. 97 (Tafel 8)

(rot); aber es entsteht ein Gegenüber, nach oben wiederum. Das heißt, es werden gewissermaßen im Echo diese Bilder wieder zurückgeworfen. Also die Bilder, die hat der Mensch einmal aufgenommen. Sie müssen nicht an Gleichzeitigkeit denken, die Organe sind einmal da. Der Mensch hat die Dinge natürlich gebildet in den ersten Zeiten seines Erdendaseins, aber der Rückschlag kann fortwährend geschehen. Wie das Seelische dabei mitwirkt, werden wir dann morgen sehen. Der Rückschlag geschieht fortwährend. Also stellen Sie sich jedes für sich vor: Sie nehmen die Bilder für Ihre inneren Organe mit dem Lebensprozesse auf. Das wird wiederum zurückgestoßen, das heißt, es kommen wiederum herauf, zurück die Echos dieser Bilder, auch der Tierkreis, namentlich mit dem Atmungsleben darinnen. Nun, Sie brauchen bloß an Ihre Ohren zu denken, dann haben Sie diesen Rückschlag. Diese Bilder werden in die Luft hinein gebildet, das sind die Vokale, die Konsonanten! Von den Planeten kommen mehr die Vokale, von den Tierkreisbildern kommen die Konsonanten. Dieser Rückschlag ist die Sprache. Was hineingeht, bildet die Organe. Was wiederum zurückgeschlagen wird, lebt in der Sprache. Konsonanten und Vokale werden gewissermaßen in uns hineingetrieben, bilden die Grundlage unserer Organe. Was mehr Form ist in unserem Inneren, kommt mehr von den Tierkreisbildern, was mehr Leben ist, kommt mehr von den Planeten. Wenn mehr das Leben zurückgeschlagen wird, vokalisieren wir, wenn mehr die Formen zurückgeschlagen werden, konsonantisieren wir. Das alles hängt in einer gewissen Weise mit dem Atmungsleben zusammen. Nun, in der Sprache haben Sie es ja deutlich, wie sie mit dem Atmungsleben zusammenhängt.“ (Lit.:GA 208, S. 96ff)

Eurythmie

Rudolf Steiner zeigt auch den Zusammenhang mit der Eurythmie auf:

„Der Mensch in seiner Sprache ist nur erklärbar, wenn man die Konsonanten aus den Fixsterngruppierungen, die Vokale aus den Planetenbewegungen beziehungsweise aus den Übereinanderlagerungen der Planeten erklärt, wenn man also das, was der Mensch spricht, aus dem ganzen Kosmos erklärt.

Sie haben hier in der Sonne (siehe Zeichnung Seite 89, waagrechter Strich) gewissermaßen die Mitte. Nehmen Sie die drei oberen Glieder, so haben Sie den oberen Menschen. Nehmen Sie die drei unteren Glieder, so haben Sie den unteren Menschen. Das Reproduktionsleben bringt ja den neuen Menschen hervor. Nehmen Sie nun das Atmungsleben und Zirkulationsleben. Das Zirkulationsleben ist es namentlich, welches die planetarische Bewegung abbildet. Unser Blutkreislauf ist im Grunde genommen nichts als eine Abbildung des planetarischen Lebens. So daß wir auch sagen können: Aus dem Zirkulationsleben kommen die Vokale, aus dem Atmungsleben kommen die Konsonanten. Und nun bekommen Sie wieder eine merkwürdige Zuordnung. Das Stoffwechselleben können Sie dem Nervenleben zuordnen; das Bewegungsleben können Sie dem Sinnesleben zuordnen. Das Sinnesleben aber, das ist zugeordnet dem Saturn, der Saturnbewegung. Die Saturnbewegung geht, wenn ich so sagen darf, am nächsten vorbei an dem Tierkreise, geradeso wie im Bewegungsleben der Mensch sich am besten nach außen hinaus abbildet. Will man daher die kosmischen Geheimnisse durch den Menschen abbilden lassen, so hat man zu dem einen Pol das Sinnesleben, zu dem anderen Pol das Bewegungsleben, und man bekommt daraus - die Eurythmie. In der Eurythmie ist also unmittelbar ein Abbild der peripherisch kosmischen Beziehung des Menschen zu sehen. Das wollte ich nur zunächst andeuten.“ (Lit.:GA 208, S. 99)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.