Johannes Baptist Katschthaler

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Porträt aus der Festschrift zum XXIII. Internationalen Eucharistischen Kongress, Wien 1912

Johannes Baptist Kardinal Katschthaler (* 29. Mai 1832 in Hippach im Zillertal; † 27. Februar 1914 in Salzburg) war von 1900 bis zu seinem Tod Erzbischof von Salzburg.

Leben

Johannes Baptist Katschthaler studierte erst in Wien und darauf Theologie in Salzburg, wo er zum Doctor theologiae promoviert wurde. Nach seiner Priesterweihe am 31. Juli 1855 in Salzburg war er zunächst Vikar in St. Johann im Pongau. 1864 wurde er Dogmatikprofessor und lehrte ab 1875 in Innsbruck die Fächer Dogmengeschichte und Apologetik.

Im Tiroler Landtag übernahm Katschthaler die Vertretung des Salzburger Erzbischofs. 1880 wurde Katschthaler dann Domkapitular in Salzburg und 1882 Direktor des Priesterhauses. 1891 wurde er zum Titularbischof von Cybistra geweiht und 1892 Dompropst. Seine Wahl zum Erzbischof erfolgte 1900.

Am 22. Juni 1903 nahm ihn Papst Leo XIII. als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Tommaso in Parione in das Kardinalskollegium auf. Katschthaler nahm am Konklave 1903 teil, an dem Pius X. zum Papst gewählt wurde.

Johannes Baptist Katschthaler förderte maßgeblich den Gedanken der Wiedererrichtung einer (katholischen) Universität in Salzburg, er unterstützte kirchliche Reformen und war ein bekannter Förderer der Kirchenmusik und der sakralen Kunst. Sein Hirtenbrief über «Die dem katholischen Priester gebührende Ehre» erregte in Kirchenkreisen viel Aufsehen und wurde auch von Rudolf Steiner mehrmals besprochen.

„Es ist noch nicht lange her, da erschien an einem gewissen Orte ein Hirtenbrief eines katholischen Bischofs. Der setzte nicht mehr und nicht weniger auseinander, als daß der katholische Priester in seinen Kultushandlungen mächtiger sei als der Christus Jesus. Denn indem der Priester auf dem Altar die heilige Handlung zelebriere, zwinge er den Christus Jesus, den Gott des Christentums, hereinzutreten in die irdische Welt, wenn der Priester die Transsubstantiation vollzieht. Der Gott mag wollen oder nicht, er muß durch die Transsubstantiation den Weg nehmen, den ihm der Priester vorschreibt. Auf diese Übermacht des irdischen «Priestergottes» über den aus kosmischen Höhen heruntersteigenden und im Fleische des Jesus auf der Erde wandelnden «Untergott» hat in jüngster Zeit noch ein Hirtenbrief durchaus hingewiesen. Solche Dinge stammen eben aus älteren Zeiten und sind in unseren Zeiten sinnlos geworden. Gewisse Vertreter gewisser Bekenntnisse wissen ganz gut, warum sie solche Dinge aber wiederum in die Menschheit hineinwerfen.“ (Lit.:GA 197, S. 45)

Erzbischof Katschthaler wurde in der Krypta des Salzburger Doms beigesetzt.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Johannes Baptist Katschthaler - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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