Dritter Weg und Satyr: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Ausdruck '''Dritter Weg''' wird in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Im Allgemeinen wird es benutzt, um auf eine Alternative – einen vermeintlichen oder tatsächlichen neuen Weg – neben zwei bislang als erfolglos eingeschätzten Möglichkeiten hinzuweisen.
[[Datei:Satyros Cdm Paris DeRidder509.jpg|mini|Satyr mit [[Wikipedia:Aulos|Aulos]]. [[Wikipedia:Epiktetos (Vasenmaler)|Epiktetos]], 520–500 v. Chr.]]
[[Datei:Satyroi mainades Cdm Paris 849.jpg|mini|[[Wikipedia:Mänade|Mänade]] und Satyr mit [[Thyrsos]]. [[Wikipedia:Penthesilea-Maler|Penthesilea-Maler]], ca. 460 v. Chr.]]
[[Datei:Dionysos thiasos Louvre G33.jpg|mini|[[Dionysos]] mit seinem Gefolge auf einem [[Wikipedia:Komos|Komos]]. [[Wikipedia:Euxitheos|Euxitheos]] und [[Wikipedia:Euphronios|Euphronios]], 510–500 v. Chr.]]


== Anwendung der Bezeichnung ==
Ein '''Satyr''' ({{grcS|Σάτυρος|Sátyros}}, Plural {{lang|grc|Σάτυροι|Sátyroi}}, {{laS|Satur, Saturus}}) oder ''Silen'' ({{lang|grc|Σιληνός, Σειληνός|Silēnós, Seilēnós}}, Plural {{lang|grc|Σιληνοί, Σειληνοί|Silēnói, Seilēnói}}, [[Wikipedia:Dorisches Griechisch|dorisch]] {{lang|grc|Σιλανός|Silanós}}, lateinisch ''Silenus, Silanus'') ist in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] ein [[Dämon]] im Gefolge des [[Dionysos]]. Satyrn gehören zu den [[Mischwesen]] der griechischen Mythologie. Sie treten relativ spät erst am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. auf; als Einzelfigur hebt sich vor allem [[Wikipedia:Silenos|Silenos]] ab.  
Als ''Dritten Weg'' bezeichnet man:
Man unterscheidet die Silene (''Silenoi'', ältere Satyrn mit dicken Bäuchen und Glatze) und Satyrisken (''Satyriskoi'', jugendliche und kindliche Satyrn), wobei in der bildlichen Darstellung häufig nicht eindeutig unterschieden werden kann.  
*Bestimmte wirtschaftspolitische Konzepte:
Von römischen Dichtern werden sie mit den [[Faun]]en identifiziert.
** Alternative Konzepte zu [[Kommunismus]] und [[Kapitalismus]], zum Beispiel [[Freiwirtschaft]]<ref>Andreas Schulze, ''Kleinparteien in Deutschland'', Vs Verlag; 1. Auflage, 2004, ISBN 978-3824445585, Seite 67</ref>, [[Soziale Dreigliederung]], [[Konkurrenzsozialismus]] oder [[Personalismus]]
** [[Ordoliberalismus]]<ref>Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: ''wettbewerbspolitische Leitbilder'' ([http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/7590/wettbewerbspolitische-leitbilder-v9.html Onlineversion])</ref> und [[Soziale Marktwirtschaft]]<ref>Gerd Becher, Elmar Treptow: ''Die gerechte Ordnung der Gesellschaft.'' Campus Verlag, 2000, ISBN 9783593361574.</ref> werden von einigen Autoren und im [[Jahreswirtschaftsbericht]] der [[Bundesregierung (Deutschland)|deutschen Bundesregierung]] von 1990<ref>Dieter Nohlen, Florian Grotz: ''Kleines Lexikon der Politik.'' 5. Auflage. Beck, 2011, ISBN 978-3406604119, Seite 108</ref> als „Dritter Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus“ bezeichnet, andere Autoren grenzen sie ausdrücklich von so genannten „Dritten Wegen“ ab.<ref>So zum Beispiel [[Alfred Schüller]], der Freie Marktwirtschaft und Soziale Marktwirtschaft als Formen des Ersten Weges der zentral geplanten Sozialverwaltungswirtschaft als Zweitem Weg und dem [[Konkurrenzsozialismus|Marktsozialismus]] (wozu Schüller auch den [[Wohlfahrtsstaat]] zählt) schließlich als Dritten Weg gegenüberstellt. Schüller verweist dabei auf [[Wilhelm Röpke (Wirtschaftswissenschaftler)|Wilhelm Röpke]], der zeitweilig zwar von einem Dritten Weg sprach, sich später jedoch von dieser Bezeichnung nachdrücklich distanzierte. Alfred Schüller: ''Soziale Marktwirtschaft und Dritte Wege.'' In: ''[[ORDO – Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft]].'' Band 51. Lucius & Lucius, Stuttgart 2000, S. 169–202.</ref>
** Die Wirtschaftsreform der DDR [[Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung]] 1962–1967
** Die Wirtschaftsreformen des [[Prager Frühling]]s 1968
** Die Suche des britischen Soziologen [[Anthony Giddens]] nach einem Mittelweg zwischen [[Laissez-faire-Liberalismus]] und [[Sozialismus]]. In seinem 1998 veröffentlichten Buch ''[[Der dritte Weg (Buch)|Der dritte Weg]]'' stellt Giddens seine Theorie dar.
** [[Tony Blair]], britischer Premierminister von Mai 1997 bis Juni 2007, betrieb eine Politik des freien Marktes und die Abgrenzung vom [[Kollektivismus]] unter den Schlagworten ''[[New Labour]]'', „moderne Sozialdemokratie“ und „Dritter Weg“.
* Versuche der Vermittlung zwischen [[Kommunismus]] und [[Reformismus]], zum Beispiel [[Kommunitarismus]] oder [[Austromarxismus]] und andere linkssozialistische Strömungen (''siehe auch: [[Zentrismus (Marxismus)|Zentrismus]]'')<ref> Vgl. [[Steffen Kachel]]: Die USPD – Versuch eines dritten Weges?, in: [[Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung]], Heft III/2007.</ref>
* Eine weitgehend vom öffentlichen Diskurs abgeschottete Idee rechtskatholischer politischer Kreise in den Nachkriegsjahren bis ca. Ende der 1970er Jahre, welche der damals  bipolar geteilten Welt von westlichem Liberalismus versus [[Sowjetunion|Sowjet-Kommunismus]] einen dritten Weg „zur Rettung der christlich-abendländischen Kultur“ entgegensetzen wollte. Dies sollte in Form eines neuen [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] und/oder in Form eines „Südatlantischen Militärbündnisses“ geschehen, dem nebst eindeutig christlich orientierten europäischen Staaten auch südamerikanische und (weiß-)afrikanische Diktaturen angehören sollten. Auch [[Konrad Adenauer]] und [[Franz Josef Strauß]] gehörten zu den zumindest zeitweilig aktiven Unterstützern dieses Wegs.<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/1674019 DLF-Sendung ''Essay und Diskurs'' vom 12. Februar 2012, ''Der andere Westen'']</ref>
* Die Art und Weise der Regelung der [[Arbeitsrecht der Kirchen|Arbeitsverhältnisse in der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland]]:
** „Erster Weg“ ist die einseitige durch den [[Arbeitgeber]] erfolgte Festlegung der [[Arbeitsvertrag]]sgestaltung.
** „Zweiter Weg“ ist der Abschluss von [[Tarifvertrag|Tarifverträgen]] zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitern.
** Als „Dritter Weg“ gilt die [[Einvernehmen|einvernehmliche]] Gestaltung der Arbeitsvertragsrichtlinien und der Vergütung in [[Parität (Politik)|paritätisch]] besetzten Kommissionen. Der Dritte Weg ergibt sich aus dem verfassungsrechtlich garantierten Selbstbestimmungsrecht der Kirchen (Artikel 140 Grundgesetz in Verbindung mit Artikel 137 Absatz 3 Weimarer Reichsverfassung).<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2015/07/rs20150715_2bvr229213.html|titel=Bundesverfassungsgericht  -  Entscheidungen - Verfassungsbeschwerde gegen „Dritten Weg“ im kirchlichen Arbeitsrecht unzulässig|autor=Bundesverfassungsgericht, 2. Senat|datum=2015-07-15|sprache=de|zugriff=2017-06-20}}</ref> Tatsächlich steht diese Verfassungsnorm unter dem Vorbehalt des „für alle geltenden Gesetzes“. Da das Tarifvertragsgesetz (TVG) die Kirchen nicht ausnimmt, gilt dieses Gesetz auch für die Kirchen. (Allgemein verbindliche) kollektivrechtliche Verträge können daher nur nach den Bestimmungen des TVG geschaffen werden. Die Regelungen der kirchlichen Kommissionen haben nach ständiger Rechtsprechung des BAG lediglich die Rechtsqualität von „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“.
* In England, Frankreich, Österreich und Italien werden unter ''3. Position'' auch radikale nationalrevolutionäre [[Querfront]]ideologien verstanden (''siehe auch: [[Drittes Lager]]'').


Verfechter von dritten Wegen stellen tendenziell ihre Idee unter einem positiven Licht dar, verorten sich als '[[politische Mitte]]' und setzen die Positionen der anderen bzw. das Vergangene in ein ideologisches Zwielicht, um für die eigene Sichtweise Platz zu schaffen.<ref>Alexander Gallus, Eckhard Jesse: ''Was sind Dritte Wege?'' [[Aus Politik und Zeitgeschichte]]. B 16-17 / 2001. S. 14.</ref><ref>Roland Sturm:''Der Dritte Weg - Königsweg zwischen allen Ideologien oder selbst unter Ideologieverdacht?'' Aus Politik und Zeitgeschichte. B 16-17 / 2001. S. 3.</ref>
== Mythos ==
Über die Herkunft der Satyrn ist nichts Genaues bekannt; nach [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] sollen sie von fünf Töchtern des [[Wikipedia:Hekateros]] abstammen.<ref>Hesiod bei [[Wikipedia:Strabon|]] 10,3,19 p. 471</ref> Sie vertraten das männliche Prinzip gegenüber den [[Nymphe]]n. Als ähnliche Naturgeister trugen sie Attribute des „Allgottes“ [[Pan (Mythologie)|Pan]] ebenso wie manche des [[Wikipedia:Priapos|Priapos]]. Ihr Name bedeutete in einem Dialekt der alten [[Wikipedia:Peloponnes|Peloponnes]] „die Vollen“, was sich sowohl auf ihren Körperbau als auch auf den erotisch erregten Zustand bezog.<ref>Karl Kerényi: ''Die Mythologie der Griechen.'' Band 1. 1984, ISBN 3-423-01345-1, S. 142</ref>
 
Die Satyrn und Silene sollen als Truppe des Dionysos in der [[Wikipedia:Gigantomachie|Gigantomachie]] gekämpft und mit dem Geschrei ihrer Esel die [[Wikipedia:Gigant (Mythologie)|Giganten]] in Furcht und Schrecken versetzt haben.<ref>[[Wikipedia:Hyginus Mythographus|Wikipedia:]], ''Astronomica'' 2,23.</ref>
 
Sonst findet sich in der griechischen Mythologie wenig über die Satyrn insgesamt, sehr wenig im Vergleich zu ihrer Präsenz in der Kunst, speziell der Vasenmalerei.
Einiges findet sich in Bezug auf einzelne Satyrn, so in den ''[[Wikipedia:Dionysiaka|Dionysiaka]]'', dem großen Epos des [[Wikipedia:Nonnos von Panopolis|Nonnos von Panopolis]] über die Mythen um [[Dionysos]], vor allem dessen Feldzug nach Indien, finden sich mehrere Satyrn mit Namen erwähnt, doch diese bleiben weitgehend konturlos und ihre Namen sind meist von Epitheta des Dionysos abgeleitet.
 
Satyrn, mit denen eigene Mythen verknüpft sind:
* [[Wikipedia:Ampelos|Ampelos]], Geliebter des Dionysos, wurde von einem Stier getötet und von Dionysos in eine Weinrebe verwandelt;
* [[Wikipedia:Krotos|Krotos]], Erfinder des Bogens und Taktgeber beim Gesang der Musen, wurde als [[Schütze (Sternbild)|Sternbild Schütze]] an den Himmel versetzt;
* [[Wikipedia:Marsyas|Marsyas]], der einen musikalischen Wettstreit mit [[Apollon]] verlor, wurde von dem Gott dafür lebendigen Leibes geschunden.
* [[Wikipedia:Silenos|Silenos]], Führer des Chors der Satyrn und Silenen im Satyrspiel, Erzieher des Dionysos.
 
== Darstellung ==
[[Datei:Villa dei Misteri Cubiculum 1.jpg|miniatur|hochkant|links|Satyr (Fresko aus der [[Wikipedia:Villa dei Misteri|Villa dei Misteri]], Pompeji)]]
Meist werden die Satyrn oder Silene stupsnasig, glatzköpfig, unbekleidet und [[Wikipedia:ithyphallisch|ithyphallisch]] dargestellt. Als Mischwesen sind sie meist mit Ohren und Schweif von Pferden oder Eseln, häufig auch mit tierischen Extremitäten ausgestattet. Ihre bildliche Darstellung beginnt im 6. Jahrhundert v. Chr. in der [[Wikipedia:Attische Vasenmalerei|Vasenmalerei von Attika]], [[Wikipedia:Kretische Vasenmalerei|Kreta]] und [[Wikipedia:Thasos (Antike)#Keramiken|Thasos]], aus dem Apollontempel in [[Wikipedia:Thermos|Thermos]] stammt aus dieser Zeit ein Wasserspeier in Form eines Kopfes. Als Gefolge des Dionysos werden sie häufig mit den ebenfalls zum dionysischen Gefolge gehörenden [[Wikipedia:Mänade|Mänade]]n dargestellt.
 
In Darstellungen der [[Wikipedia:Archaik|Archaik]] sind sie mit Pferde- oder Eselsmerkmalen ausgestattet und werden nur im Zusammenhang mit wenigen mythologischen Motiven dargestellt, mit der Entwicklung des [[Wikipedia:Satyrspiel|Satyrspiel]]s treten sie dann zunehmend in anderen Zusammenhängen auf. Ebenfalls unter dem Einfluss des Satyrspiels werden sie als Erfinder des Weinbaus und der Musik und damit als Kulturbringer zunehmend vermenschlichter dargestellt, bleiben aber immer tierisch genug um ein Gegenbild zu den Werten der Polisbürger darstellen zu können<ref>François Lissarrague: ''On the Wildness of Satyrs''. In: [[Wikipedia:Christopher A. Faraone|Christopher A. Faraone]], Thomas H. Carpenter (Hrsg.): ''Masks of Dionysus.'' Cornell University Press, 1993, S. 207–220.</ref> oder um der mythischen Überhöhung von [[Wikipedia:Symposion|Symposion]] und [[Wikipedia:Komos|Komos]] zu dienen. Ihre typischen Attribute werden ihnen schon früh beigegeben. Der bereits auf der [[Wikipedia:Françoisvase|Françoisvase]] beigegebene [[Wikipedia:Askos|Askos]] assoziiert sie mit dem Wein, sowohl mit dem Anbau als auch mit dem Genuss, der [[Wikipedia:Aulos|Aulos]] mit Musik und Tanz. In attischen Darstellungen sind sie meist stupsnasige und mit Menschenfüßen ausgestattete Teilnehmer eines Komos oder sie nähern sich lüstern den Mänaden, wobei sexuelle Handlungen nur selten auftreten.
 
Ihre Bocksmerkmale erhalten sie erst im [[Hellenismus]], vermutlich unter dem Einfluss von Darstellungen der [[Pan (Mythologie)|Panen]] und der ''Paniskoi'', welche in derselben Rolle auftraten wie die Satyrn. Sie erscheinen bald mit dem Pokal, bald in bacchantischem Taumel mit dem [[Thyrsos]], bald dem Schlaf ergeben, bald kelternd, auch auf der [[Wikipedia:Flöte|Flöte]] spielend oder das [[Wikipedia:Zymbal|Zymbal]] schlagend, oft auch mit den [[Nymphe]]n zu raschen Tänzen vereinigt oder diese lüstern verfolgend.
 
Praxiteles gilt als Schöpfer der Skulptur [[Wikipedia:ruhender Satyr|ruhender Satyr]].
 
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Datei:Silenus-erection.jpg|[[Wikipedia:Tanzender Silen (Olympia B 5555)|Tanzender Silen]]
Datei:Pompeii - Casa del Fauno - Satyr and Nymph - MAN.jpg|Mosaik aus dem [[Wikipedia:Haus des Fauns|Haus des Fauns]], Pompeji
Datei:Satyr playing flute Louvre MR187.jpg|Jugendlicher Satyr mit Flöte, [[Wikipedia:Louvre|Louvre]]
Datei:William-Adolphe Bouguereau (1825-1905) - Nymphs and Satyr (1873).jpg|Satyr mit Nymphen, [[Wikipedia:William Adolphe Bouguereau|William Adolphe Bouguereau]], 1873
Datei:Gloeden,_Wilhelm_von_(1856-1931)_-_n._1140_-_1898_-_Gallo_p._16.jpg|Sizilianischer Knabe als Faun, [[Wikipedia:Wilhelm von Gloeden|Wilhelm von Gloeden]], 1898
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Dritter Weg}}
* [[Wikipedia:Satyriasis|Satyriasis]]
* {{WikipediaDE|Dritter Weg (Palästina)}}, 2005 gegründete palästinensische Partei
* {{WikipediaDE|Der dritte Weg}}
* {{WikipediaDE|Demokratischer Sozialismus}}
* {{WikipediaDE|Arabischer Sozialismus}}
* {{WikipediaDE|Linksnationalismus}}
* {{WikipediaDE|Prager Frühling}}
* {{WikipediaDE|Dritter Bildungsweg}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Ota Šik: ''Der dritte Weg.'' 1972
* {{DNP|Suppl. 5|647|654|Silen, Satyr|Christiane Ackermann}}
* [[Wilfried Heidt]]: ''Der dritte Weg.'' 1974
* {{DNP|11|119|122|Satyr|Balbina Bäbler}}
* Anthony Giddens: Der Dritte Weg, 1998
* [[Wikipedia:Frank Brommer|Frank Brommer]]: ''{{lang|grc|σιληνοί}} und {{lang|grc|σάτυροι}}.'' In: ''[[Wikipedia:Philologus|Philologus]].'' Band 94, 1941, S. 222–228.
* Steffen Kachel: ''Die USPD – Versuch eines dritten Weges?'' In: ''Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung.'' Heft III/2007.
* Peter Gercke: ''Satyrn des Praxiteles.'' Dissertation Hamburg 1968
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_dritter_weg.pdf Der Dritte Weg] PDF
* Guy Michael Hedreen: ''Silens in Attic Black-figure Vase-painting: Myth and Performance.'' University of Michigan Press, 1992.
* {{Roscher|4|444|531|Satyros und Silenos|[[Wikipedia:Ernst Kuhnert|Ernst Kuhnert]]|}}
* François Lissarrague: ''Les satyres et le monde animal.'' In: J. Christiansen, T. Melander (Hrsg..): ''Proceedings of the Third Symposium on Ancient Greek and related Pottery.'' Kopenhagen 1988, S. 335–351.
* {{LIMC|8|1108|1133|Silenoi|[[Wikipedia:Erika Simon|Erika Simon]]}}
* [[Wikipedia:Adrian Stähli (Archäologe)|Adrian Stähli]]: ''Die Verweigerung der Lüste. Erotische Gruppen in der antiken Plastik.'' Reimer, Berlin 1999, ISBN 3-496-01195-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Alexander Gallus, Eckhard Jesse: [http://www.bpb.de/files/7GN99V.pdf ''Was sind Dritte Wege?''] Eine vergleichende Bestandsaufnahme. Aus Politik und Zeitgeschichte, B 16-17/2001. PDF, 82&nbsp;kB
{{Commonscat|Satyrs}}
* Roland Sturm: [http://www.bpb.de/files/ULNONR.pdf ''Der Dritte Weg – Königsweg zwischen allen Ideologien oder selbst unter Ideologieverdacht?''] Aus Politik und Zeitgeschichte, B 16-17/2001. PDF, 30&nbsp;kB
{{Wiktionary}}
* [http://www.theoi.com/Georgikos/Satyroi.html Satyrn im Theoi Project] (englisch)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Wirtschaftsmodell]]
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]
[[Kategorie:Wirtschaftssystem]]
[[Kategorie:Kult des Dionysos]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 15. August 2018, 14:21 Uhr

Satyr mit Aulos. Epiktetos, 520–500 v. Chr.
Mänade und Satyr mit Thyrsos. Penthesilea-Maler, ca. 460 v. Chr.
Dionysos mit seinem Gefolge auf einem Komos. Euxitheos und Euphronios, 510–500 v. Chr.

Ein Satyr (altgriech. Σάτυρος Sátyros, Plural Σάτυροι, lat. Satur, Saturus) oder Silen (Σιληνός, Σειληνός, Plural Σιληνοί, Σειληνοί, dorisch Σιλανός, lateinisch Silenus, Silanus) ist in der griechischen Mythologie ein Dämon im Gefolge des Dionysos. Satyrn gehören zu den Mischwesen der griechischen Mythologie. Sie treten relativ spät erst am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. auf; als Einzelfigur hebt sich vor allem Silenos ab. Man unterscheidet die Silene (Silenoi, ältere Satyrn mit dicken Bäuchen und Glatze) und Satyrisken (Satyriskoi, jugendliche und kindliche Satyrn), wobei in der bildlichen Darstellung häufig nicht eindeutig unterschieden werden kann. Von römischen Dichtern werden sie mit den Faunen identifiziert.

Mythos

Über die Herkunft der Satyrn ist nichts Genaues bekannt; nach Hesiod sollen sie von fünf Töchtern des Wikipedia:Hekateros abstammen.[1] Sie vertraten das männliche Prinzip gegenüber den Nymphen. Als ähnliche Naturgeister trugen sie Attribute des „Allgottes“ Pan ebenso wie manche des Priapos. Ihr Name bedeutete in einem Dialekt der alten Peloponnes „die Vollen“, was sich sowohl auf ihren Körperbau als auch auf den erotisch erregten Zustand bezog.[2]

Die Satyrn und Silene sollen als Truppe des Dionysos in der Gigantomachie gekämpft und mit dem Geschrei ihrer Esel die Giganten in Furcht und Schrecken versetzt haben.[3]

Sonst findet sich in der griechischen Mythologie wenig über die Satyrn insgesamt, sehr wenig im Vergleich zu ihrer Präsenz in der Kunst, speziell der Vasenmalerei. Einiges findet sich in Bezug auf einzelne Satyrn, so in den Dionysiaka, dem großen Epos des Nonnos von Panopolis über die Mythen um Dionysos, vor allem dessen Feldzug nach Indien, finden sich mehrere Satyrn mit Namen erwähnt, doch diese bleiben weitgehend konturlos und ihre Namen sind meist von Epitheta des Dionysos abgeleitet.

Satyrn, mit denen eigene Mythen verknüpft sind:

  • Ampelos, Geliebter des Dionysos, wurde von einem Stier getötet und von Dionysos in eine Weinrebe verwandelt;
  • Krotos, Erfinder des Bogens und Taktgeber beim Gesang der Musen, wurde als Sternbild Schütze an den Himmel versetzt;
  • Marsyas, der einen musikalischen Wettstreit mit Apollon verlor, wurde von dem Gott dafür lebendigen Leibes geschunden.
  • Silenos, Führer des Chors der Satyrn und Silenen im Satyrspiel, Erzieher des Dionysos.

Darstellung

Satyr (Fresko aus der Villa dei Misteri, Pompeji)

Meist werden die Satyrn oder Silene stupsnasig, glatzköpfig, unbekleidet und ithyphallisch dargestellt. Als Mischwesen sind sie meist mit Ohren und Schweif von Pferden oder Eseln, häufig auch mit tierischen Extremitäten ausgestattet. Ihre bildliche Darstellung beginnt im 6. Jahrhundert v. Chr. in der Vasenmalerei von Attika, Kreta und Thasos, aus dem Apollontempel in Thermos stammt aus dieser Zeit ein Wasserspeier in Form eines Kopfes. Als Gefolge des Dionysos werden sie häufig mit den ebenfalls zum dionysischen Gefolge gehörenden Mänaden dargestellt.

In Darstellungen der Archaik sind sie mit Pferde- oder Eselsmerkmalen ausgestattet und werden nur im Zusammenhang mit wenigen mythologischen Motiven dargestellt, mit der Entwicklung des Satyrspiels treten sie dann zunehmend in anderen Zusammenhängen auf. Ebenfalls unter dem Einfluss des Satyrspiels werden sie als Erfinder des Weinbaus und der Musik und damit als Kulturbringer zunehmend vermenschlichter dargestellt, bleiben aber immer tierisch genug um ein Gegenbild zu den Werten der Polisbürger darstellen zu können[4] oder um der mythischen Überhöhung von Symposion und Komos zu dienen. Ihre typischen Attribute werden ihnen schon früh beigegeben. Der bereits auf der Françoisvase beigegebene Askos assoziiert sie mit dem Wein, sowohl mit dem Anbau als auch mit dem Genuss, der Aulos mit Musik und Tanz. In attischen Darstellungen sind sie meist stupsnasige und mit Menschenfüßen ausgestattete Teilnehmer eines Komos oder sie nähern sich lüstern den Mänaden, wobei sexuelle Handlungen nur selten auftreten.

Ihre Bocksmerkmale erhalten sie erst im Hellenismus, vermutlich unter dem Einfluss von Darstellungen der Panen und der Paniskoi, welche in derselben Rolle auftraten wie die Satyrn. Sie erscheinen bald mit dem Pokal, bald in bacchantischem Taumel mit dem Thyrsos, bald dem Schlaf ergeben, bald kelternd, auch auf der Flöte spielend oder das Zymbal schlagend, oft auch mit den Nymphen zu raschen Tänzen vereinigt oder diese lüstern verfolgend.

Praxiteles gilt als Schöpfer der Skulptur ruhender Satyr.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Satyrs - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Satyr – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Hesiod bei [[Wikipedia:Strabon|]] 10,3,19 p. 471
  2. Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. Band 1. 1984, ISBN 3-423-01345-1, S. 142
  3. Wikipedia:, Astronomica 2,23.
  4. François Lissarrague: On the Wildness of Satyrs. In: Christopher A. Faraone, Thomas H. Carpenter (Hrsg.): Masks of Dionysus. Cornell University Press, 1993, S. 207–220.


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