Widersacher und Templerorden: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Widersacher''' sind [[Geistige Wesen]] die ursprünglich den [[Hierarchien]] entstammen, aber in ihrer eigenen Entwicklung zurückgeblieben oder vorausgeeilt sind und sich nun dem regelrechten [[Schöpfer]]ischen Werden der Welt hemmend entgegen stellen und daher in gewissem Sinn als [[Das Böse|böse]] bezeichnet werden müssen. Sie haben sich aber nicht aus [[Freier Wille|freiem Willen]] gegen [[Gott]] erhoben, sondern wurden gleichsam zu ihrer besonderen Aufgabe ''abkommandiert'', wie es [[Rudolf Steiner]] öfter ausdrückt. Durch den Widerstand, den sie leisten, erfüllen sie auch wichtige positive Aufgaben in der Weltentwicklung und ohne ihre Hilfe könnte der [[Mensch]] niemals zur [[Freiheit]] gelangen, zu der ihn die [[Das Gute|guten]] [[Götter]] bestimmt haben.
[[Datei:Hughes de Payns.svg|thumb|Großmeisterwappen Hugos von Payns]]
[[Datei:Al aqsa moschee 2.jpg|miniatur|An der Stelle der heutigen [[Wikipedia:Al-Aqsa-Moschee|Al-Aqsa-Moschee]] auf dem [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]], wo von 530 bis 614 die Basilika [[Wikipedia:Maria (Mutter Jesu)|St. Maria]] stand, befand sich bis 1187 das erste Hauptquartier der Tempelritter]]
[[Datei:BaldwinII ceeding the Temple of Salomon to Hugues de Payns and Gaudefroy de Saint-Homer.JPG|miniatur|Balduin übergibt den Tempel Salomons an Hugo von Payens und Gottfried von Saint-Omer]]
[[Datei:Cross-Pattee-red.svg|miniatur|[[Wikipedia:Tatzenkreuz|Tatzenkreuz]] des Templerordens]]
[[Datei:Siegel Tempelritter.jpg|miniatur|Kopie eines Siegels der Tempelritter]]
[[Datei:Armoiries Jacques de Molay.svg|miniatur|Großmeisterwappen von Jacques de Molay]]
[[Datei:Templars on Stake.jpg|miniatur|Verbrennung von Templern wegen angeblicher Sodomie und Ketzerei]]


== Die verschiedenen Arten von Widersachermächten ==
Der '''Templerorden''', genauer die ''Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem'' ([[Latein|lat.]] ''Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis''), war die erste [[Wikipedia:Ordensgemeinschaft|Ordensgemeinschaft]], die die Ideale des [[Wikipedia:Mönchtum|Mönchtum]]s und des vom [[Wikipedia:Adel|Adel]] getragenen [[Wikipedia:Ritter|Ritter]]tums vereinigte und um [[Wikipedia:1119|1119]] <ref>Das exakte Gründungsdatum ist unbekannt, dürfte aber etwa zwischen 1118 und 1121 liegen.</ref> in der Folge des [[Wikipedia:Erster Kreuzzug|Ersten Kreuzzugs]] gegündet. Seine Mitglieder werden als '''Templer''', '''Tempelritter''' oder '''Tempelherren''' bezeichnet. Die Ordensregeln gründeten auf denen des [[Wikipedia:Benedikt von Nursia|Benedikt von Nursia]] und wurden von ursprünglich 72 bis [[Wikipedia:1260|1260]] auf 686 erweitert und schon bald ins [[Wikipedia:Französische Sprache|Französische]] übertragen, da nur wenige Tempelritter des [[Latein]]ischen mächtig waren.


Die Widersachermächte werden in den verschiedensten [[wikipedia:Religion|religiösen]] Überlieferungen genannt, so auch in der [[Christlich]]en Tradition. Rudolf Steiner unterscheidet folgende Widersachermächte:
<div style="margin-left:20px">
"Wir sehen in dieser Zeit unter vielem, das, wenn man es betrachtet,
ich möchte sagen, zum Frohmachen der Menschenseele ist, wie unter
vielem, was da entsteht, bald nachdem die Kreuzzüge ihre ersten Erfolge
errungen haben, begründet wird im Jahre 1119 der Orden der
Tempelherren. Fünf französische Ritter unter der Führung von [[Wikipedia:Hugo von Payns|Hugo de Payens]] tun sich zusammen und begründen an der geheiligt gehaltenen
Stätte, auf der sich das Mysterium von Golgatha vollzogen hat,
einen Orden, der sich ganz weihen soll dem Dienste des Mysteriums
von Golgatha, und der sein erstes wichtigstes Ordenshaus unmittelbar
neben der Stätte hat, wo einst der Salomonische Tempel gestanden hat,
so daß gewissermaßen zusammenwirken konnte an dieser Stätte uraltheilige,
für das Christentum vorbereitete Weisheit und die salomonische
Weisheit, mit allen Empfindungen und allen Gefühlen, die in höchstem
Maße aus der heiligsten Begeisterung für das Mysterium von Golgatha
und seinen Träger entstanden sind. Neben den gewöhnlichen, damals
üblichen Mönchsgelübden, der Pflicht des Gehorsams gegenüber den
geistlichen Oberen, verpflichteten sich die ersten Tempelherren, in
intensivster Weise mitzuwirken dazu, hereinzubeziehen in den Bereich
europäischer Machtentfaltung die Stätten, auf denen sich das Mysterium
von Golgatha vollzogen hat. An nichts sollten sie denken - so
war es in den geschriebenen und namentlich in den ungeschriebenen
Ordensregeln enthalten - , als wie sie in ihrem Herzen, in ihrer Seele
ganz sich erfüllen können mit dem geheiligten Geheimnis von Golgatha,
und wie sie dienen können mit jedem Tropfen ihres Blutes der Hereinbeziehung
der geheiligten Stätte in den Machtbereich des europäischen
Willens. In jedem Augenblick ihres Lebens sollten sie denken, sollten
sie empfinden, daß sie ganz nur dieser Aufgabe gehören, und daß sie
nichts scheuen werden, um diese Aufgabe mit all der Kraft, die jedem
einzelnen zur Verfügung steht, zu verwirklichen. Ihr Blut sollte ihnen
nicht selber gehören, sondern einzig und allein der Aufgabe, die wir
gekennzeichnet haben. Und wenn sie einer dreifachen Übermacht gegenüberstehen
- so war ihnen befohlen - , dürfen sie nicht fliehen; jeder
Templer muß seine Stelle behaupten, auch wenn drei Ungläubige ihm
diese Stelle streitig machen wollen. Und in jedem Augenblick ihres
Lebens mußten sie denken, daß das Blut, das in ihren Adern rinnt, nicht
ihnen gehört, sondern ihrer großen geistigen Aufgabe. Was sie an Vermögen
erwerben sollten, das sollte keinem einzelnen gehören. Nicht
der einzelne sollte irgendeinen Besitz haben, sondern nur der ganze
Orden. Vom einzelnen sollte derjenige, der aus der Reihe der Feinde
einen besiegt, kein anderes Gut erbeuten als die hänfene Schnur, die
um die Lenden gegürtet war, das Zeichen ihrer freiwillig übernommenen
Arbeit für dasjenige, was man dazumal als das Heil für den europäischen
Geist ansah. Eine große, gewaltige Aufgabe, weniger dem
Nachdenken als dem tiefen Empfinden, war gestellt, eine Aufgabe, die
dahin ging, das Seelenleben als individuelles, als persönliches nur deshalb
zu stärken, damit dieses einzelne Seelenleben ganz aufgehen könne
in dem fortlaufenden Strom der christlichen Entwickelung." {{Lit|{{G|171|118f}}}}
</div>


*der ''rote Teufel'' sei [[Luzifer]] (bibl. [[Schlange|die Schlange]] und [[Diabolos]])
Der Templerorden wird zuweilen bezeichnet als der "reinste Orden" der Welt.  
*der ''schwarze Teufel'' sei [[Ahriman]], [[Mephistopheles]] (bibl. [[Satan]])
*die [[Asuras]] (werden auch als die Scharen des [[Sorat]] betrachtet)
*der ''[[Fürst der Finsternis]]'' oder ''[[Fürst dieser Welt]]'' ist [[Satan]] (nach [[Rudolf Steiner|Steiner]] also [[Ahriman]], (vgl. auch: Joh. 14,30, dort ist eindeutig [[Ahriman]] gemeint))
*der [[Sonnendämon]] das ist [[Sorat]], (das Tier [[666]] aus der [[Apokalypse des Johannes]])
*der [[Antichrist]] das ist je nach Lesart entweder [[Sorat]] oder (seltener) auch [[Ahriman]].


== Der Eingriff der Widersacher in die Menschheitsentwicklung  ==
<div style="margin-left:20px">
"Im Sinne der Tempelrittergründung war zuerst
das, was die Templer für Jerusalem geleistet hatten, und dann das,
was zur Verchristung der ganzen europäischen Kultur geleistet werden
konnte. Denn allmählich breiteten sich die Templer aus in einflußreichen
Gesellschaften über England, Frankreich, Spanien und einen
Teil Italiens, über Mitteleuropa, überall breiteten sich die Templer aus.
Und bei einzelnen Templern bildete sich in einem höchsten Grade aus
dieses ganze Erfülltsein der Seele mit dem Empfinden von dem Mysterium von Golgatha, mit dem Empfinden von all dem, was mit dem
christlichen Impulse zusammenhängt...


:"Wir haben öfters zurückgeblickt in die Zeiten, die der großen atlantischen Flut vorangegangen sind, in denen unsere Vorfahren, das heißt unsere eigenen Seelen, in den Vorfahrenleibern auf dem alten [[Atlantis|atlantischen]] Kontinent gelebt haben zwischen [[Europa]], [[Afrika]] und [[Amerika]]. Und wir haben zurückgeblickt auf jene noch älteren Zeiten, die wir als die [[Lemuria|lemurischen]] Zeiten bezeichnen, in denen die [[Seele|Menschenseelen]], die jetzt verkörpert sind, auf viel niedrigerer [[Daseinsstufe|Stufe des Daseins]] standen als heute. Auf diesen Zeitraum wollen wir heute noch einmal zurückkommen. Wir wollen uns zunächst sagen: Der Mensch hat seine heutige Stufe des [[Empfindung|Empfindungslebens]], des [[Wille|Willenslebens]], der Intelligenz, ja seine heutige Gestalt dadurch errungen, daß im Erdendasein mitgewirkt haben diejenigen geistigen Wesenheiten (siehe [[Hierarchien]]), die höher stehen im Weltenall als der Mensch...
... etwas ganz großartig Gewaltiges war dadurch im Kreise
der Templer vor sich gegangen, ohne daß diese Templer gekannt hätten
die Regeln der christlichen Initiation durch etwas anderes als durch
den Opferdienst. Zuerst in den Kreuzzügen, dann in dem geistigen
Wirken in Europa, wurde ihre Seele von der intensiven Hingabe an die
christlichen Impulse und an das Mysterium von Golgatha so inspiriert,
daß das Resultat war das Erleben der christlichen Einweihung bei
vielen Templern, bei einer stattlichen Anzahl der Templer." {{Lit|{{G|171|123f}}}}
</div>


:Nun müssen wir uns heute einmal recht deutlich vor die Seele führen, daß andere Geister und andere Wesenheiten noch eingegriffen haben als diejenigen, welche die menschliche Entwickelung vorwärtsbringen. Es haben in einer gewissen Weise geistige Wesenheiten eingegriffen, die feindlich gegenüberstehen den vorwärtsschreitenden geistigen Mächten. Und wir können für jeden dieser Zeiträume, sowohl für das lemurische wie auch für das atlantische Zeitalter, wie auch für unsere [[Nachatlantische Zeit]], in der wir leben, angeben, welche geistigen Wesenheiten sozusagen die Hemmungen gebracht haben, welche geistigen Wesenheiten feindlich gegenübertraten denjenigen, die die Menschheit bloß vorwärtsbringen wollen.
Ihr hingebungsvolles Streben führte viele Templer ohne geregelte Schulung bis hin zur [[Christlicher Schulungsweg|christlichen Einweihung]], doch entstand zugleich auch eine gewisse Gefahr, der [[Luziferische Versuchung|luziferischen Versuchung]] zu verfallen; das rief notwendig [[ahrimanisch]]e Gegenkräfte auf den Plan.


=== Lemuria - luziferische Geister  ===
<div style="margin-left:20px">
"Diese Seelen, die ganz sich
hingeben wollten dem Geistigen, an sie konnten leicht jene Kräfte kommen,
welche das Geistige von der Erde wegheben wollen, die nicht
wollen, daß das Geistige auf der Erde ausgebreitet werde, daß der Geist
das Erdensein durchdringe. Und immer ist ja die Gefahr vorhanden,
daß die Seelen erdenfremd und erdenmüde werden, und daß die Menschheit
auf der Erde mechanisiert werde.


:Im [[Lemuria|lemurischen Zeitalter]], in dem ersten, das uns heute beschäftigt in dem Erdensein, haben in die menschliche Entwickelung die [[Luziferisch|luziferischen]] Wesenheiten eingegriffen. Sie stellen sich in einer gewissen Beziehung feindlich gegenüber denjenigen Mächten, die dazumal den Menschen bloß vorwärtsbringen wollten. In dem atlantischen Zeitalter stellten sich feindlich den vorwärtsschreitenden Mächten die Geister gegenüber, die wir als die Geister des Ahriman oder auch des Mephistopheles bezeichnen. Ahrimanische Geister, mephistophelische Geister, das sind diejenigen, die eigentlich, wenn man die Namen genau nimmt, in der mittelalterlichen Anschauung die Geister des Satans genannt wurden, der nicht zu verwechseln ist mit Luzifer.
Da haben wir auf der einen Seite gewaltig aufstrebendes geistiges
Leben, von dem wir voraussetzen dürfen, daß die luziferische Versuchung
ihm nahestehen kann, weil da ein guter Anhaltspunkt ist für
die luziferische Versuchung. Dann haben wir aber in derselben Zeit, in
welcher der Templerorden rasch sich ausbreitete über die verschiedenen
christlichen Länder Europas, im Westen Europas die Möglichkeit scharfen
Einsetzens ahrimanischer Mächte. Denn in der Zeit, in welcher der
Templerorden durch seine Tätigkeit zu großem Ansehen und auch zu
großem Reichtum - als Orden, nicht als einzelner Templer - gekommen
war und sich ausgebreitet hatte auch über den Westen Europas, in dieser
Zeit des ausgehenden 13., des beginnenden 14. Jahrhunderts, da
haben wir im Westen herrschend einen Mann, eine menschliche Persönlichkeit,
welche, man kann geradezu sagen, in der Seele eine Art Begeisterung
empfand durch die moralische Macht oder respektive unmoralische
Macht des Goldes; eine Persönlichkeit, die geradezu in einseitiger
Weise die Vermaterialisierung der Weisheit aus dem Golde
heraus zu ihrer Inspiration bilden konnte. Erinnern Sie sich an das
Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie, wo der goldene
König zum Repräsentanten der Weisheit geworden ist! Es kann
allerdings, weil in den einzelnen Stoffen auch geistige Kräfte stecken -
denn der Stoff ist immer nur scheinbar, geistige Kräfte stecken dahinter,  
wenn sie auch der Materialist nicht wahrzunehmen vermag -, es kann
geradezu das Gold zum Inspirator werden. Eine hochbegabte, mit
außerordentlicher, mit höchster Klugheit ausgestattete Persönlichkeit
ist zugänglich dieser Inspiration durch das Gold mit geradezu ärgster
ahrimanischer Weisheit. Das ist der von 1285 bis 1314 in Frankreich
regierende König Philipp der Schöne, Philipp IV. Philipp IV. der
Schöne kann geradezu ein genial-habsüchtiger Mensch genannt werden,
ein Mensch, der den instinktiven Drang in sich verspürte, nichts anderes
anzuerkennen in der Welt als das, was mit Gold aufgewogen
werden kann, und niemandem wollte Philipp der Schöne eine Macht
über das Gold zugestehen als nur allein sich selber." {{Lit|{{G|171|120f}}}}
</div>


:In unserem Zeitalter werden nach und nach noch andere geistige Wesenheiten hemmend den vorwärtsschreitenden in den Weg treten...
Dieser "Orden, der es tatsächlich fertiggebracht hatte, die ganze Wirtschaft selbstlos zu verwalten, so daß kein Mensch mehr durch den anderen ausgenutzt wurde" {{Lit|G. Klockenbring, S. 33}}, war aufgrund seines selbstlosen Reichtums, den "Haß-Inspirationen" und der Geldgier des damaligen französischen Königs [[Wikipedia:Philipp IV. (Frankreich)|Philipps des Schönen]], der zuvor erfolglos versucht hatte, in den Templerorden aufgenommen zu werden, massiv ausgesetzt, nachdem jener im Zusammenwirken mit Papst [[Wikipedia:Clemens V.|Clemens V.]], begonnen hatte, gegen den Orden vorzugehen.  
 
:Sie wissen, wie der Mensch sich auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] dadurch entwickelt hat, daß die [[Throne]] ausgegossen haben ihre eigene Substanz, und daß da die erste Anlage gelegt worden ist zu dem menschlichen [[Physischer Leib|physischen Leib]]. Wir wissen, daß dann die [[Geister der Weisheit]] auf der [[Alte Sonne|Sonne]] ihm den Äther- oder [[Lebensleib]], daß die [[Geister der Bewegung]] auf dem [[Alter Mond|alten Monde]] den [[Astralleib|astralischen Leib]] eingeprägt haben. Nun war es an den [[Geister der Form|Geistern der Form]], auf der [[Erde]] dem [[Mensch|Menschen]] das [[Ich]] zu geben, damit der Mensch dadurch, daß er sich von seiner Umgebung unterscheidet, in einer gewissen Weise ein selbständiges Wesen werden könne. Aber wenn der Mensch auch durch die Geister der Form ein selbständiges Wesen geworden wäre gegenüber der Außenwelt, gegenüber dem, was ihn auf der Erde umgibt, er würde durch diese Geister der Form niemals ein selbständiges Wesen ihnen selbst gegenüber geworden sein; er wäre von ihnen abhängig geblieben, er wäre an Fäden von ihnen gelenkt und geleitet worden. Daß das nicht eingetreten ist, das ist die in gewisser Beziehung sogar wohltätige Wirkung der Tatsache, daß sich in der lemurischen Zeit die luziferischen Wesenheiten entgegengestellt haben den Geistern der Form. Diese luziferischen Wesenheiten haben dem Menschen die Anwartschaft auf seine Freiheit gegeben. Allerdings haben sie dem Menschen damit auch die Möglichkeit des [[Das Böse|Bösen]] gegeben, die Möglichkeit des Verfalls in sinnliche [[Leidenschaft]] und [[Begierde]]. In was haben denn eigentlich diese luziferischen Geister eingegriffen? Sie haben eingegriffen in das, was da war, und zwar in dasjenige, was zuletzt dem Menschen gegeben worden ist, in den astralischen Leib, was damals in gewisser Beziehung des Menschen Innerstes war. Darin haben sie sich festgesetzt, davon haben sie Besitz ergriffen. Von diesem astralischen Leib hätten sonst, wenn die luziferischen Wesenheiten nicht gekommen wären, nur Besitz ergriffen die Geister der Form. Sie hätten diesem astralischen Leib jene Kräfte eingeprägt, die dem Menschen das Menschenantlitz geben, die den Menschen eben zum Ebenbild der [[Götter]], der Geister der Form machten. Das alles wäre aus dem Menschen geworden, aber der Mensch wäre abhängig geblieben von diesen Geistern der Form zeit seines Lebens, durch alle Ewigkeiten...
 
:Die [[Luziferisch|luziferischen]] Geister haben dem Menschen die sinnliche Begierde gegeben; die höheren Wesenheiten haben ihre Gegenmittel ergriffen in dem Sinne, daß der Mensch nunmehr nicht unbedingt dieser Sinneswelt verfallen konnte, indem sie ins Gefolge der sinnlichen Begierden und sinnlichen Interessen [[Krankheit]] und Leiden gesetzt haben, so daß in der Welt genau ebenso viele Leiden und Schmerzen sind wie bloßes Interesse für die physische, sinnliche Welt. '''Beide halten sich vollständig das Gleichgewicht, von keinem ist mehr in der Welt vorhanden: ebenso viele sinnliche Begierden, ebenso viele sinnliche Leidenschaften wie Krankheit und Schmerzen.''' Das war die gegenseitige Aufeinanderwirkung der luziferischen Geister und der Geister der Form im lemurischen Zeitalter. Wären diese luziferischen Geister nicht gekommen, dann würde der Mensch nicht so früh in die irdische [[Sphäre]] hinuntergestiegen sein. Seine Leidenschaft, seine Begierde für die sinnliche Welt hat es auch gemacht, daß er früher seine Augen aufgeschlossen erhalten hat, daß er früher den ganzen Umkreis des sinnlichen Daseins hat sehen können. Der Mensch hätte, wenn es regelmäßig nach den fortschreitenden Geistern gegangen wäre, erst von der Mitte der atlantischen Zeit an die Umwelt gesehen. Aber er hätte sie dann geistig gesehen, nicht so wie heute, er hätte sie so gesehen, daß sie ihm überall der Ausdruck von [[Geistige Wesenheiten|geistigen Wesenheiten]] gewesen wäre. Dadurch, daß der Mensch verfrüht herunterversetzt worden ist in die irdische Sphäre, daß ihn seine irdischen Interessen und Begierden heruntergedrängt haben, dadurch kam es anders, wie es sonst gekommen wäre in der Mitte der atlantischen Zeit.
 
=== Atlantis - ahrimanische Geister  ===
 
:Dadurch haben sich hineingemischt in das, was der Mensch hat sehen und begreifen können, die [[Ahrimanisch|ahrimanischen]] Geister, diejenigen Geister, die eben auch mit dem Namen ''mephistophelische Geister'' bezeichnet werden können. Dadurch verfiel der Mensch in Irrtum, verfiel in das, was man eigentlich erst die bewußte [[Sünde]] nennen könnte. Also von der Mitte der atlantischen Zeit an wirkt auf den Menschen die Schar der ahrimanischen Geister ein. Wozu hat nun diese Schar der ahrimanischen Geister sozusagen den Menschen verführt? Sie hat ihn dazu verführt, daß er das, was in seiner Umgebung ist, für stofflich, für materiell hält, daß er nicht durch dieses [[Stofflich|Stoffliche]] hindurchsieht auf die wahren Untergründe des Stofflichen, auf das [[Geistig|Geistige]]. Würde der Mensch in jedem [[Stein]], in jeder [[Pflanze]] und in jedem [[Tier]] das Geistige sehen, er würde niemals verfallen sein in Irrtum und damit in das Böse, sondern der Mensch würde, wenn nur die fortschreitenden Geister auf ihn gewirkt hätten, bewahrt geblieben sein vor jenen [[Illusionen]], denen er immer verfallen muß, wenn er nur auf die Aussage der Sinneswelt baut.
 
:Was haben nun dagegen diejenigen geistigen Wesenheiten, welche den Menschen in seinem Fortschreiten erhalten wollen, gegen diese Verführung, gegen Irrtum und Illusion aus dem Sinnlichen unternommen? Sie haben dagegen unternommen, daß der Mensch tatsächlich nunmehr erst mit Recht - natürlich ist das langsam und allmählich gekommen, aber hier liegen die Kräfte, warum das gekommen ist - sozusagen in die Lage versetzt wird, aus der sinnlichen Welt heraus wiederum die Möglichkeit zu gewinnen, über Irrtum und Sünde und das Böse hinwegzukommen, das heißt, sie haben dem Menschen die Möglichkeit gegeben, sein [[Karma]] zu tragen und auszuwirken. Haben also diejenigen Wesenheiten, welche die Verführung der luziferischen Wesenheiten gutzumachen hatten, Leiden und Schmerzen, ja auch das, was damit zusammenhängt, den Tod in die Welt gebracht, so haben diejenigen Wesenheiten, welche auszubessern hatten, was aus dem Irrtum über die sinnliche Welt fließt, dem Menschen die Möglichkeit gegeben, '''durch sein Karma allen Irrtum wieder zu beseitigen''', alles Böse wiederum zu verwischen, das er in der Welt angerichtet hat.
 
=== In Zukunft - Asuras  ===
 
:In unserer Zeit gehen wir jenem Zeitalter entgegen, in dem nun andere Wesenheiten sich an den Menschen heranmachen werden, Wesenheiten, welche immer mehr und mehr in der Menschenzukunft, die vor uns liegt, in die menschliche Entwickelung eingreifen werden. Genau ebenso wie die luziferischen Geister im lemurischen Zeitalter eingegriffen haben, die ahrimanischen Geister im atlantischen Zeitalter, so werden nach und nach auch in unserem Zeitalter Wesenheiten eingreifen. Machen wir uns einmal klar, was das für Wesenheiten sein werden.
 
:Die Wesenheiten, die im '''lemurischen Zeitalter''' eingegriffen haben, von denen mußten wir sagen: sie haben sich im '''astralischen Leib''' des Menschen festgesetzt, haben seine '''Interessen, seine Triebe und Begierden''' in die irdische Sphäre heruntergezogen. In was genauer gesagt, haben sich diese luziferischen Wesenheiten festgesetzt?
 
:Verstehen können Sie das nur, wenn Sie jene Gliederung zugrunde legen, welche Ihnen in meinem Buche «[[Theosophie]]» gegeben ist. Da ist gezeigt, daß wir am Menschen zunächst seinen physischen Leib zu unterscheiden haben, dann seinen Äther- oder Lebensleib und seinen astralischen Leib, oder, wie ich ihn dort genannt habe, den Empfindungsleib oder Seelenleib.
 
:Wenn wir diese drei Glieder betrachten, so sind es genau die drei Glieder, die dem Menschen gegeben waren vor seiner irdischen Laufbahn. Was da genannt ist der physische Leib, das ist auf dem alten Saturn veranlagt worden, was genannt ist der Ätherleib, das ist auf der Sonne veranlagt, und dasjenige, was da genannt ist der Seelen- oder Empfindungsleib, ist auf dem alten Monde veranlagt. Jetzt sind auf der Erde nach und nach dazugekommen die [[Empfindungsseele]], die eigentlich eine unbewußte Umänderung, eine unbewußte Bearbeitung des [[Empfindungsleib|Empfindungsleibes]] ist. In der Empfindungsseele hat sich verankert [[Luzifer]]; da hinein hat er sich geschlichen, da sitzt er drinnen. Weiter ist entstanden durch die unbewußte Umarbeitung des [[Ätherleib]]es die [[Verstandesseele]]. Genaueres ist darüber gesagt in der Abhandlung über «[[Die Erziehung des Kindes]]». In diesem zweiten Glied der menschlichen Seele, der Verstandesseele, also in dem umgearbeiteten Stück des Ätherleibes, da hat sich festgesetzt [[Ahriman]]. Da ist er drinnen und führt den Menschen zu falschen Urteilen über das Materielle, führt ihn zu Irrtum und Sünde und [[Lüge]], zu allem, was eben aus der Verstandes- oder Gemütsseele kommt. In alledem zum Beispiel, daß der Mensch sich der Illusion hingibt, mit der [[Materie]] sei das Richtige gegeben, haben wir Einflüsterungen des Ahriman, des Mephistopheles zu sehen. Drittens kommt an die Reihe die [[Bewußtseinsseele]], die in einer unbewußten Umarbeitung des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] besteht. Es ist Ihnen ja erinnerlich, wie diese Umarbeitung geschah. Gegen das Ende der atlantischen Zeit trat der Ätherleib des Kopfes ganz hinein in den physischen Kopf und gestaltete allmählich den physischen Leib so um, daß er eine selbstbewußte Wesenheit wurde. An dieser unbewußten Umarbeitung des physischen Leibes, an der Bewußtseinsseele, arbeitet der Mensch heute noch immer im Grunde genommen. Und in der Zeit, die jetzt kommen wird, werden sich hineinschleichen in diese Bewußtseinsseele und damit in das, was man das menschliche [[Ich]] nennt - denn '''das Ich geht auf in der Bewußtseinsseele''' -, diejenigen geistigen Wesenheiten, die man die [[Asuras]] nennt. Die Asuras werden mit einer viel intensiveren Kraft das Böse entwickeln als selbst die satanischen Mächte der atlantischen oder gar die luziferischen Geister der lemurischen Zeit.
 
:Das [[Das Böse|Böse]], das die luziferischen Geister den Menschen zugleich mit der Wohltat der [[Freiheit]] brachten, das werden sie alles im Verlaufe der Erdenzeit ganz abstreifen. Dasjenige Böse, das die ahrimanischen Geister gebracht haben, kann abgestreift werden in dem Ablauf der [[Karma|karmischen]] Gesetzmäßigkeit. Das Böse aber, das die asurischen Mächte bringen, ist nicht auf eine solche Weise zu sühnen. Haben die guten Geister dem Menschen Schmerzen und Leiden, Krankheit und Tod gegeben, damit er sich trotz der Möglichkeit des Bösen aufwärts entwickeln kann, haben die guten Geister die Möglichkeit des Karma gegenüber den ahrimanischen Mächten gegeben, um den Irrtum wieder auszugleichen - gegenüber den asurischen Geistern wird das im Verlaufe des Erdendaseins nicht so leicht sein. Denn diese asurischen Geister werden bewirken, daß das, was von ihnen ergriffen ist - und es ist ja des Menschen tiefstes Innerstes, die Bewußtseinsseele mit dem Ich -, daß das Ich sich vereinigt mit der Sinnlichkeit der Erde. Es wird Stück für Stück aus dem Ich herausgerissen werden, und in demselben Maße, wie sich die asurischen Geister in der Bewußtseinsseele festsetzen, in demselben Maße muß der Mensch auf der Erde zurücklassen Stücke seines Daseins. Das wird unwiederbringlich verloren sein, was den asurischen Mächten verfallen ist. Nicht, daß der ganze Mensch ihnen zu verfallen braucht, aber Stücke werden aus dem Geiste des Menschen herausgeschnitten durch die asurischen Mächte. Diese asurischen Mächte kündigen sich in unserem Zeitalter an durch den Geist, der da waltet und den wir nennen könnten den '''Geist des bloßen Lebens in der Sinnlichkeit und des Vergessens aller wirklichen geistigen Wesenheiten und geistigen Welten'''. Man könnte sagen: Heute ist es erst mehr theoretisch, daß die asurischen Mächte den Menschen verführen. Heute gaukeln sie ihm vielfach vor, daß sein Ich ein Ergebnis wäre der bloßen physischen Welt. Heute verführen sie ihn zu einer Art theoretischem [[Materialismus]]. Aber sie werden im weiteren Verlauf - und das kündigt sich immer mehr an durch die wüsten Leidenschaften der Sinnlichkeit, die immer mehr und mehr auf die Erde herniedersteigen - dem Menschen den Blick umdunkeln gegenüber den geistigen Wesenheiten und geistigen Mächten. Es wird der Mensch nichts wissen und nichts wissen wollen von einer geistigen Welt. Er wird immer mehr und mehr nicht nur lehren, daß die höchsten sittlichen Ideen des Menschen nur höhere Ausgestaltungen der tierischen Triebe sind, er wird nicht nur lehren, daß das menschliche Denken nur eine Umwandlung dessen ist, was auch das Tier hat, er wird nicht nur lehren, daß der Mensch nicht bloß seiner Gestalt nach mit dem Tier verwandt ist, daß er auch seiner ganzen Wesenheit nach vom Tier abstamme, sondern der Mensch wird mit dieser Anschauung Ernst machen und so leben." {{Lit|{{G|107|240ff}}}}
 
== Die zerstörerische Wirkung der Widersacher in der Natur  ==
 
Insofern die äußere Natur etwas ist, das erst nach und nach im Zuge der irdischen Entwicklung aus dem Menschenwesen herausgesetzt wurde, ist auch diese äußere Natur durch die Folgen des [[Sündenfall]]s betroffen. Sie hat dadurch zerstörende Elemente in ihr Wesen aufgenommen. Besonders die [[Äther]]kräfte der Natur sind davon betroffen:
 
{| width="600px" align="center"
|-
|
[[Lichtäther]]<br> [[Klangäther]]<br> [[Lebensäther]]<br>
 
|
[[Luzifer]]<br> [[Ahriman]]<br> [[Asuras]]
 
|
[[Elektrizität]]<br> [[Magnetismus]]<br> [[Dritte Kraft]]
 
|}
 
[[Licht]] ist das [[Ätherisch]]e Bild der [[Astralwelt]]. [[Elektrizität]] ist Licht im untermateriellen Zustand, wodurch eine unterphysische Astralwelt als Reich [[Luzifer]]s entsteht.
 
Der [[Klangäther]] ist das ätherische Bild des [[Niederes Devachan|niederen Devachans]]. [[Magnetismus]] ist in den untermateriellen Zustand gefesselter Klangäther. Dadurch entsteht ein unterphysisches niederes Devachan als Reich [[Ahriman]]s.
 
Der [[Lebensäther]] ist das ätherische Bild des [[Oberes Devachan|oberen Devachans]]. Furchtbare Vernichtungskräfte, die [[Rudolf Steiner]] zusammenfassend als die sog. [[Dritte Kraft]] ([[Atomkraft]]) bezeichnet hat, entstehen, wenn diese Kräfte durch die Asuras in den unterphysischen Bereich gebannt werden. Es entsteht ein unterphysisches oberes Devachan als Reich der [[Asuras]].  
 
Diese drei Kräfte werden die [[Erde (Planet)|Erde]] nach und nach zerstören. Einmal wird das sogar im positiven Sinn nötig sein, damit die Menschheit ihre weitere Entwicklung in einem geistigeren Dasein durchmachen kann. Es besteht allerdings die große Gefahr, dass diese Zerstörung zu rasch voranschreitet und an ihr Ziel gelangt, ehe die Menschheit ihr Entwicklungsziel auf Erden erreicht hat. Verhindert werden kann das nur, indem der neu belebende Christusimpuls in der Natur wirksam wird. Dass das so ist, dazu ist aber auch die bewusste Mitarbeit des Menschen nötig.
 
== Die Wirkung der Widersacher in der Hüllennatur des Menschen  ==
 
Das menschliche [[Ich]] entwickelt sich in dem Maß weiter, als es ihm gelingt, seine niederen [[Wesensglieder]] umzuarbeiten und zu vergeistigen. Dieser Arbeit des menschlichen Ichs treten die Widersacher hemmend entgegen. Jede der Widersachermächte setzt dabei den Schwerpunkt ihres Wirkens in einem ganz bestimmten Wesensglied. Das heißt keineswegs, dass die einzelnen Widersacher in den anderen Wesensgliedern nicht wirkten. Tatsächlich erstreckt sich die Wirkung ''aller'' Widersacher auf ''alle'' niederen Wesensglieder, nur hat jeder sein besonderes Zentrum, von dem aus er hauptsächlich wirkt.
 
*[[Luzifer]] ergreift vor allem den [[Astralleib]] und behindert seine Umwandlung zur [[Empfindungsseele]].
*[[Ahriman]] setzt sich im [[Ätherleib]] fest und hemmt seine Umarbeitung zur [[Verstandes- oder Gemütsseele]].
*Die [[Asuras]] greifen primär den [[Physischer Leib|physischen Leib]] an und stören die regelrechte Entwicklung der [[Bewusstseinsseele]]. Da die Gestalt des physischen Leibes der unmittelbarste sinnliche Ausdruck des menschlichen Ichs und das zunächst wesentlichste Instrument zur Entfaltung des [[Ich-Bewusstsein]]s ist, hemmen sie zugleich am direktesten die Ich-Entwicklung. Das geht so weit, dass geradezu Teile des menschlichen Ichs abgesplittert und dauerhaft der sinnlichen Welt einverleibt werden und so für die künftige Entwicklung verlorengehen.
 
Erst mit der [[Bewusstseinsseele]] erwacht der Mensch zur vollbewussten moralischen Verantwortlichkeit. Durch den bewussten Willen zum Guten verbinden wir uns mit dem Christus. Zugleich kann sich aber auch durch die Bewusstseinsseele erstmals der volle bewusste Wille zum [[Das Böse|Bösen]] entfalten, durch den wir uns mit den Asuras verbünden. Die Asuras, gefallene Geister der Persönlichkeit, sind die eigentlichen Geister des [[Egoismus]]. Einmal schon trat ihr Einfluss in der Menschheitsgeschichte deutlich bei den typischen machiavellistischen Renaissancemenschen hervor, etwa bei den Borgia-Päpsten oder manchen spanischen Conquistadores.
 
Vor den schlimmsten Wirkungen Luzifers und Ahrimans wird der Mensch durch göttliche Hilfe bewahrt. Luzifer verführt uns zur sinnlichen Begierde; damit wir dieser nicht vollkommen verfallen, haben uns die guten Götter [[Krankheit]], [[Leid]]en und [[Tod]] gegeben. Durch Ahriman verfällt der Mensch in Irrtum und Lüge. Der [[Christus]] ermöglicht es den Menschen, diese Fehler durch das [[Karma]] in den [[Reinkarnation|aufeinanderfolgenden Erdenleben]] wieder auszugleichen. Eine solche unmittelbare göttliche Hilfe gegenüber den Asuras kann es nicht geben. Der Mensch muss sich zuerst aus freiem Entschluss dem [[Das Gute|Guten]] zuwenden und kein Gott kann ihm dabei helfen. Ist aber der Entschluss aus freiem Willen gefasst, dann kann der Christus durch seine [[Gnade]] helfend eingreifen. Nur eine Hilfe ist für solche möglich, die aus eigener Kraft nicht mehr den Weg zum Guten finden können - die durch andere Menschen, die bereit und befähigt sind, jener Karma auf sich zu nehmen und diesen ihre eigene für das Erdenleben vorbereitete Hüllennatur für die irdische [[Inkarnation]] zur Verfügung stellen.
 
<br>
 
== Die polare Wirkung von Luzifer und Ahriman auf den Menschen  ==
<div style="margin-left: 20px;">
"Also in der Welt braucht es die luziferischen Kräfte, damit wir nicht schon mit drei Jahren Greise sind. In der Welt braucht es die ahrimanischen Kräfte, damit wir nicht fortwährend Kinder blei­ben. Diese zwei entgegengesetzten Kräfte müssen im Menschen sein.
<table cellspacing="0" cellpadding="5" width="250" border="1">
  <tr style="background:#800080; color:white">
    <td colspan="2"><strong></strong></td>
    <td><strong><center>ahrimanisch</center></strong></td>
    <td><strong><center>luziferisch</center></strong></td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>körperlich:</strong></td>
    <td>Verhärtung</td>
    <td>Verjüngung</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong></strong></td>
    <td>Verkalkung</td>
    <td>Verweichung</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>seelisch:</strong></td>
    <td>Pedanterie</td>
    <td>Phantastik</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong></strong></td>
    <td>Philisterhaftigkeit</td>
    <td>Schwärmerei</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong></strong></td>
    <td>Materialismus</td>
    <td>Mystik</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong></strong></td>
    <td>Trockener Verstand </td>
    <td>Theosophie</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>geistig:</strong></td>
    <td>Aufwachen</td>
    <td>Einschlafen</td>
  </tr>
 
</table>
 
Nun handelt es sich darum, daß diese zwei entgegengesetzten Kräfte ausgeglichen sein müssen. Worinnen liegt nun die Ausgleichung? Es darf nichts von diesen Kräften überhand nehmen." {{Lit|{{G|349|226}}}}
 
==Irrtumsmöglichkeiten==
"Also das Unterlassen und das Unterdrücken des Geistes - wenn wir das Wort <<Geist>> für die Fülle der Menschlichkeit nehmen -, das sind die zwei Stufen des Bösen. Aber das Böse ist niemals wesenhaft, es ist immer entweder ein Unterlassen oder ein Unterdrücken eines Guten. In beiden Fällen ist es ein Manko: Ein mögliches Gutes wird nicht geschaffen oder es wird verhindert. Deswegen ist die Auseinandersetzung mit dem Bösen so schwierig, weil wir immer wieder in den Irrtum hineinkommen, das Böse als etwas Reales, als etwas Handfestes und Wesenhaftes anzusehen.
Das ist auch eine Illusion." (Pietro Archiati: Mit Engeln und Verstorbenen leben, S. 52 - 53).
[[Pietro Archiati]] unterliegt hier als ehemaliger katholischer Priester gleich zwei Irrtümern. [[Das Böse]] ist nicht wesenlos - und es kennt nicht lediglich zwei Pole bzw. Stufen. Das wesenhafte Böse bildet eine [[Dreifaltigkeit]] ganz eigener Art: Luzifer, Ahriman und Sorat-Asuras.
Einem ähnlichen Irrtum dem Bösen gegenüber verfiel auch [[Valentin Tomberg]] und zwar nach seiner Konversion zur katholischen Kirche (vgl. Die großen Arcana des Tarot, Kapitel: Der Teufel).
 
=== Inkarnationen haben nur Wesen ===
 
Gegenüber [[Pietro Archiati]] lässt sich überdies als bedeutender Hinweis auf seinen gigantischen Irrtum anführen, dass nur [[Wesen]] sich inkarnieren können. Eine wesenlose [[Inkarnation]] gibt es nicht (auch nicht bei den sogenannten "[[Heuschreckenmenschen]]"). Daher ist die [[Inkarnation Luzifers]] in China, als ein vergangenes Ereignis und die zukünftige [[Inkarnation Ahrimans]] im Westen (wohl in Amerika) ein schlagender Beweis gegen Archiati's [[Wikipedia:Sophisten|Sophistereien]], soweit man [[Rudolf Steiner]] hier ebenfalls folgen will (vgl. [[GA 193]]).
 
== Der Umgang mit den Widersachen ==
 
[[Hermann Keimeyer]] gab hierzu einen Ratschlag (bezogen auf alle [[Widersachermächte]]):
Die Widersacher können bekämpft werden, nämlich "[[Luzifer]] (läßt sich) bannen durch Moralität,
[[Ahriman]] (läßt sich) bannen durch ausgewogene Urteilskraft, [[Asuras]]-[[Sorat]] (läßt sich) bannen durch das [[Michaelsschwert]] im eigenen ätherischen Rückgrat" ([[Hermann Keimeyer]]). Das [[Michaelsschwert]] im eigenen ätherischen Rückgrat läßt sich erzeugen durch eine Visualisierung einer entsprechenden [[Meditation]] ([[Imagination]]). Auch der moderne [[Manichäismus]], wie er etwa durch [[Bernard Lievegoed]] dargestellt wurde, bietet Möglichkeiten dem Bösen (also den [[Widersachermächte]]n) insgesamt adäquat zu begegnen. Zur zukünftigen Bedeutung des [[Manichäismus]] zählt die Erkenntnis, "dass es nicht Weltaufgabe ist, das Böse ausschließlich zu vernichten, sondern daß es zu erlösen und durch Milde zu verwandeln ist" (Flensburger Hefte Nr. 26, S. 76).
Dabei geht es letztlich um die "Verwandlung des Bösen in ein noch höheres Gutes" (Flensburger Hefte Nr. 26, S. 76). Dies ist jedoch gegenwärtig noch Zukunftsmusik. Die manichäische Wandlung des Bösen gelingt heute allenfalls partikulär, wird aber in der Zukunft der Menschheit noch eine bedeutende Rolle spielen, spätestens ab der sechsten [[Kulturepoche]] wird man mehr davon sehen.
Als die erste Widersachermacht, die in diesem Sinne reif ist zu ihrer Erlösung, muss [[Luzifer]] betrachtet werden. Nach [[Sergej O. Prokofieff]] nähert sich [[Luzifer]] bereits heute dem Stadium seiner Erlösung.
 
In den Vorträgen zu den [[GA 120|Offenbarungen des Karma]], geht Rudolf Steiner wie folgt auf die Frage des Umgangs mit [[Luzifer]] und [[Ahriman]] ein:


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"Und Herr werden über die luziferischen und ahrimanischen Einflüsse können wir durch nichts anderes als durch Erkenntnis. Einmal durch Selbsterkenntnis, indem wir uns immer fähiger machen - auch im Leben zwischen Geburt und Tod -, unsere Schwachheiten in allen drei Seelenmerkmalen kennenzulernen, in Denken, Fühlen und Wollen...
"Eine völlige Kreatur in den Händen Philipps IV. des Schönen von
Sodann durch Erkenntnis der Außenwelt, die sich ergänzen muß mit der Selbsterkenntnis; beide müssen zusammenwirken. Selbsterkenntnis und Erkenntnis der Außenwelt müssen wir mit unserem Wesen vereinigen." {{Lit|{{G|120|217}}}} </div>
Frankreich war der Papst Clemens V., der vorher Bischof von Bordeaux
gewesen war und dann in Avignon residierte, der nach und nach
durch den gewaltigen Willen Philipps des Schönen so weit gekommen
war, daß er gar nicht mehr einen eigenen Willen hatte, sondern wirklich
seine kirchliche Gewalt nur dazu verwendete, um Philipp dem
Schönen zu dienen, allem, was Philipp der Schöne wollte." {{Lit|{{G|171|122}}}}
</div>


Schließlich kann es zur Überwindung [[Luzifer]]s und [[Ahriman]]s durch [[Weisheit]] und [[Liebe]] kommen:
[[Wikipedia:1307|1307]] begann auf Drängen Philipps der [[Wikipedia:Templerprozess|Templerprozess]]. Die Ordensmitglieder wurden der [[Ketzer]]ei und [[Wikipedia:Sodomiterverfolgung|Sodomie]] im Sinne [[Wikipedia:Homosexualität|homosexueller]] Handlungen angeklagt. [[Wikipedia:1312|1312]] wurde der [[Templerorden]]s durch [[Wikipedia:Päpstliche Bulle|päpstlichen Erlass]] schließlich aufgelöst, um dem goldgierigen und damals finanziell klammen französischen Regenten die enormen Reichtümer des Ordens zuzuschanzen.


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"Wenn wir selber Luzifer entgegenwirken sollen, wenn wir seine Angelegenheiten in der Zukunft besorgen sollen, wird es bei uns nur die Liebe sein können, die an die Stelle der Taten des Luzifer treten kann; die Liebe aber wird es sein können.
"Solch eine Leidenschaft, die auf eine solch materielle Weise angeregt
 
wird und die so intensiv ist, die erzeugt zugleich in der Seele starke
Wenn wir immer mehr diese Dunkelheit hinwegbringen (durch Weisheit), wenn sie schwindet, und wir dazu gelangen, den ahrimanischen Einfluß auf diese Weise völlig zu überwinden, dann werden wir in der Lage sein, die Welt so zu erkennen, wie sie wirklich als Erdenwelt ist." {{Lit|{{G|120|221}}}} </div>
Machtkräfte; sie erzeugt aber auch, wenn auch nach dem Ahrimanischen
 
hin gehende, Erkenntnisse. Und so konnte es sein, daß in der
== Siehe auch  ==
Seele Philipps IV. des Schönen gewisse Erkenntnisse aufgingen, ich
 
möchte sagen, von nachgeordneter Art, von derjenigen Weise des Erkennens,
[[Das Böse]], [[Ahriman]]; [[Ahrimanisch]], [[Luzifer]]; [[Luziferisch]], [[Sorat]], [[Asuras]], [[Satan]], [[Diabolos]], [[Mammon]]
die wir aufflammen gesehen haben in herbster, abscheulicher
 
Weise in den [[Mexikanische Mysterien|mexikanischen Mysterien]]. Was man bewirken kann, wenn
== Literatur  ==
man in der richtigen Weise Leben überwindet in der Welt, wenn auch
 
in anderer Weise als die mexikanischen Eingeweihten, wenn auch nicht
*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]], Dornach 1988, S. 240 ff.
in so unmittelbarer, sondern mittelbarer Weise, das ging Philipp IV.
 
dem Schönen auf. Und wie aus tief unterbewußten Impulsen heraus
*Rudolf Steiner: ''Der innere Aspekt des sozialen Rätsels. Luziferische Vergangenheit und ahrimanische Zukunft'', [[GA 193]], Dornach 1989
fand er die Mittel, aus dem Töten von Menschen heraus unterbewußte
 
Impulse der Menschheitsentwickelung einzuverleiben. Dazu brauchte
*Rudolf Steiner: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]], Dornach 1992
er seine Opfer. Und in einer ganz merkwürdigen Weise stimmte zusammen
 
dieser teuflische Instinkt Philipps IV. des Schönen mit demjenigen,
*Erhard Fucke: ''Im Spannungsfeld des Bösen. Erkenntnisse und Perspektiven aus der Anthroposophie Rudolf Steiners'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2002, ISBN 3-7725-1801-X
was sich auf der anderen Seite im Schoße der Templer notwendigerweise
 
entwickelte durch ihr den gekennzeichneten Dingen
*Michael Kalisch: ''Das Böse. Polarität und Steigerung'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 3-7725-1761-7
geweihtes Leben." {{Lit|{{G|171|123}}}}
 
</div>
*Alfred Schütze: ''Das Rätsel des Bösen'', Fischer TB, Frankfurt a.M. 1982, ISBN 3-596-25511-2
 
*Rudolf Steiner: ''Das Mysterium des Bösen'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1993, ISBN 3-7725-0089-7
 
*Hans Peter van Manen: ''Wiederkunft und Heimsuchung. Von der Wiederkunft Christi und dem Kommen des Antichrist'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2011, ISBN 978-3-7235-1378-1
 
*Hans-Werner Schroeder: ''Der Mensch und das Böse''. Ursprung, Wesen und Sinn der Widersachermächte, Urachhaus Vlg., Stuttgart 1984, ISBN 3-87383-398-3
 
*Bernard Lievegoed: ''Das Gute tun''. Ankommen im 21. Jahrhundert, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7725-0021-3
 
*Bernard Lievegoed: ''Über die Rettung der Seele'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1994, ISBN 3-7725-1455-3
 
*Flensburger Hefte Nr. 26: ''Michael - Januskopf Bundesrepublik'', Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 1989, ISBN 3-926841-22-2
 
*Sergej O. Prokofieff: ''Die okkulte Bedeutung des Verzeihens'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1991, ISBN 3-7725-1126-0, S. 81 ff.
 
*Pietro Archiati: ''Mit Engeln und Verstorbenen leben''. Die Menschheit an der Schwelle zum Geist, Archiati Vlg., Bad Liebenzell 2011, ISBN 978-3-86772-205-6
 
*Anonymus d'outre Tombe (=Valentin Tomberg): ''Die großen Arcana des Tarot'', zwei Bände; Herder Vlg., Basel 1993, ISBN 3-906371-05-0
 
*Robert Powell: ''Christus und der Mayakalender'', Informationslücke-Vlg., Basel 2009, ISBN 978-3-9523-5211-3
 
*''Ahriman - Profil einer Weltmacht'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 1996, ISBN 3-8251-7090-X


*''Luzifer - Facetten eines Verführers'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7063-2
Erst [[Wikipedia:1314|1314]] wurden der letzte Großmeister des Ordens [[Jacques de Molay]], nebst seinem letzten noch lebenden Gefolgsmann [[Wikipedia:Geoffroy de Charnay|Geoffroy de Charnay]], am 18.März des Jahres, öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. [[Wikipedia:Geoffroy de Paris|Geoffroy de Paris]], ein damaliger Augenzeuge, schildert das düstere Geschehen, wie folgt:


*Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen'', BOD, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-3032-2
{{Zitat|Als der Großmeister die züngelnden Flammen sah, entkleidete er sich ohne zu zögern. Ich sage das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Dann machte er sich, völlig nackt, mit feierlichem Schritt auf den Weg, das Gesicht durchgeistigt, ohne zu zittern, obwohl man an ihm zerrte und zog, ihn sogar auf das Gröbste misshandelte. Er wurde gepackt, von Kopf bis Fuß wie ein Paket verschnürt und an den Pfahl gebunden. Eben wollte man ihm die Hände mit einem Strick zusammenbinden, als er zum Henker sagte: «Lasst mich ein wenig die Hände falten, denn jetzt ist der Augenblick gekommen, dies zu tun. Ich stehe vor dem Tod. Gott weiß das ich unschuldig bin. Bald, in einem knappen Jahr, wird jene, die uns zu Unrecht verurteilt haben, ein großes Unglück treffen. Ich sterbe in dieser Überzeugung.» Und als sie ihm schließlich die Hände gebunden hatten, sagte er: «Meine Herren, ich bitte euch, dreht mein Gesicht Notre-Dame zu.»<br>Einen Monat später, am 20. April starb Clemens V. plötzlich in der Provence, im Alter von kaum fünfzig Jahren. Am 29. November desselben Jahres erlitt Philipp der Schöne in Fontainebleau einen tödlichen Jagdunfall. Nur 46 Jahre zählte der König, als er durch seinen Sturz vom Pferd bei der Wildschweinhatz das Leben verlor.|Geoffroy de Paris|''zit. nach'' Bruno Nardini, S. 202 - 203}}
== Siehe auch ==


*Rudolf Steiner: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]] (1992), ISBN 3-7274-1200-3 {{Vorträge|120}}
* [[1332]]


*[[Anton Kimpfler]]: ''Mensch werden mit den Widersachermächten. Unser Weg zwischen Luzifer und Ahriman'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2010, ISBN 3-8251-7506-5
== Anmerkungen ==


*[[Wladimir Solowjew]]: ''Eine kurze Erzählung vom Antichrist''. Eingeleitet und kommentiert von Ingo Hoppe, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8251-7765-2
<references/>


*[[Herbert Wimbauer]]: ''Die Stunde der Verführer. Vom Wesen und Wirken des dreivereinten Bösen in der Apokalypse des XX. Jahrhunderts'', Selbstverlag, 1980
== Literatur ==


==Weblinks==
* Inge Ott: ''Das Geheimnis der Tempelritter'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2005
* [http://www.hermannkeimeyer.de/index.php?option=com_content&task=view&id=716&Itemid=44 Hermann Keimeyer: Dreifaltigkeiten in unserem Universum...]
* Peter Tradowsky: ''13. Oktober 1307 / Zur Vernichtung des Templerordens vor 700 Jahren'' (Freie Vereinigung für Anthroposophie MORGENSTERN), Berlin 2007
* [http://www.hermetika-aorim.de/archiv/060105_marti_boese.htm Ernst Marti: Das dreifache Böse]
* Gérard Klockenbring: ''Vom Beitrag Frankreichs zur Aufgabe Europas''. In: Europa und sein Genius. Herausgegeben von Heinz Eckhoff, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1986, S. 18 - 39
* M.J. Krück von Poturzyn: ''Der Prozess gegen die Templer'', Stuttgart 1963
* Bruno Nardini: ''Das Handbuch der Mysterien und Geheimlehren'', Goldmann TB Esoterik, München 1994, S. 169 - 203
* Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Widersacher]]
[[Kategorie:Templer]] [[Kategorie:Ritterorden]]

Version vom 1. Januar 2012, 14:23 Uhr

Großmeisterwappen Hugos von Payns
An der Stelle der heutigen Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg, wo von 530 bis 614 die Basilika St. Maria stand, befand sich bis 1187 das erste Hauptquartier der Tempelritter
Balduin übergibt den Tempel Salomons an Hugo von Payens und Gottfried von Saint-Omer
Tatzenkreuz des Templerordens
Kopie eines Siegels der Tempelritter
Großmeisterwappen von Jacques de Molay
Verbrennung von Templern wegen angeblicher Sodomie und Ketzerei

Der Templerorden, genauer die Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem (lat. Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis), war die erste Ordensgemeinschaft, die die Ideale des Mönchtums und des vom Adel getragenen Rittertums vereinigte und um 1119 [1] in der Folge des Ersten Kreuzzugs gegündet. Seine Mitglieder werden als Templer, Tempelritter oder Tempelherren bezeichnet. Die Ordensregeln gründeten auf denen des Benedikt von Nursia und wurden von ursprünglich 72 bis 1260 auf 686 erweitert und schon bald ins Französische übertragen, da nur wenige Tempelritter des Lateinischen mächtig waren.

"Wir sehen in dieser Zeit unter vielem, das, wenn man es betrachtet, ich möchte sagen, zum Frohmachen der Menschenseele ist, wie unter vielem, was da entsteht, bald nachdem die Kreuzzüge ihre ersten Erfolge errungen haben, begründet wird im Jahre 1119 der Orden der Tempelherren. Fünf französische Ritter unter der Führung von Hugo de Payens tun sich zusammen und begründen an der geheiligt gehaltenen Stätte, auf der sich das Mysterium von Golgatha vollzogen hat, einen Orden, der sich ganz weihen soll dem Dienste des Mysteriums von Golgatha, und der sein erstes wichtigstes Ordenshaus unmittelbar neben der Stätte hat, wo einst der Salomonische Tempel gestanden hat, so daß gewissermaßen zusammenwirken konnte an dieser Stätte uraltheilige, für das Christentum vorbereitete Weisheit und die salomonische Weisheit, mit allen Empfindungen und allen Gefühlen, die in höchstem Maße aus der heiligsten Begeisterung für das Mysterium von Golgatha und seinen Träger entstanden sind. Neben den gewöhnlichen, damals üblichen Mönchsgelübden, der Pflicht des Gehorsams gegenüber den geistlichen Oberen, verpflichteten sich die ersten Tempelherren, in intensivster Weise mitzuwirken dazu, hereinzubeziehen in den Bereich europäischer Machtentfaltung die Stätten, auf denen sich das Mysterium von Golgatha vollzogen hat. An nichts sollten sie denken - so war es in den geschriebenen und namentlich in den ungeschriebenen Ordensregeln enthalten - , als wie sie in ihrem Herzen, in ihrer Seele ganz sich erfüllen können mit dem geheiligten Geheimnis von Golgatha, und wie sie dienen können mit jedem Tropfen ihres Blutes der Hereinbeziehung der geheiligten Stätte in den Machtbereich des europäischen Willens. In jedem Augenblick ihres Lebens sollten sie denken, sollten sie empfinden, daß sie ganz nur dieser Aufgabe gehören, und daß sie nichts scheuen werden, um diese Aufgabe mit all der Kraft, die jedem einzelnen zur Verfügung steht, zu verwirklichen. Ihr Blut sollte ihnen nicht selber gehören, sondern einzig und allein der Aufgabe, die wir gekennzeichnet haben. Und wenn sie einer dreifachen Übermacht gegenüberstehen - so war ihnen befohlen - , dürfen sie nicht fliehen; jeder Templer muß seine Stelle behaupten, auch wenn drei Ungläubige ihm diese Stelle streitig machen wollen. Und in jedem Augenblick ihres Lebens mußten sie denken, daß das Blut, das in ihren Adern rinnt, nicht ihnen gehört, sondern ihrer großen geistigen Aufgabe. Was sie an Vermögen erwerben sollten, das sollte keinem einzelnen gehören. Nicht der einzelne sollte irgendeinen Besitz haben, sondern nur der ganze Orden. Vom einzelnen sollte derjenige, der aus der Reihe der Feinde einen besiegt, kein anderes Gut erbeuten als die hänfene Schnur, die um die Lenden gegürtet war, das Zeichen ihrer freiwillig übernommenen Arbeit für dasjenige, was man dazumal als das Heil für den europäischen Geist ansah. Eine große, gewaltige Aufgabe, weniger dem Nachdenken als dem tiefen Empfinden, war gestellt, eine Aufgabe, die dahin ging, das Seelenleben als individuelles, als persönliches nur deshalb zu stärken, damit dieses einzelne Seelenleben ganz aufgehen könne in dem fortlaufenden Strom der christlichen Entwickelung." (Lit.: GA 171, S. 118f)

Der Templerorden wird zuweilen bezeichnet als der "reinste Orden" der Welt.

"Im Sinne der Tempelrittergründung war zuerst das, was die Templer für Jerusalem geleistet hatten, und dann das, was zur Verchristung der ganzen europäischen Kultur geleistet werden konnte. Denn allmählich breiteten sich die Templer aus in einflußreichen Gesellschaften über England, Frankreich, Spanien und einen Teil Italiens, über Mitteleuropa, überall breiteten sich die Templer aus. Und bei einzelnen Templern bildete sich in einem höchsten Grade aus dieses ganze Erfülltsein der Seele mit dem Empfinden von dem Mysterium von Golgatha, mit dem Empfinden von all dem, was mit dem christlichen Impulse zusammenhängt...

... etwas ganz großartig Gewaltiges war dadurch im Kreise der Templer vor sich gegangen, ohne daß diese Templer gekannt hätten die Regeln der christlichen Initiation durch etwas anderes als durch den Opferdienst. Zuerst in den Kreuzzügen, dann in dem geistigen Wirken in Europa, wurde ihre Seele von der intensiven Hingabe an die christlichen Impulse und an das Mysterium von Golgatha so inspiriert, daß das Resultat war das Erleben der christlichen Einweihung bei vielen Templern, bei einer stattlichen Anzahl der Templer." (Lit.: GA 171, S. 123f)

Ihr hingebungsvolles Streben führte viele Templer ohne geregelte Schulung bis hin zur christlichen Einweihung, doch entstand zugleich auch eine gewisse Gefahr, der luziferischen Versuchung zu verfallen; das rief notwendig ahrimanische Gegenkräfte auf den Plan.

"Diese Seelen, die ganz sich hingeben wollten dem Geistigen, an sie konnten leicht jene Kräfte kommen, welche das Geistige von der Erde wegheben wollen, die nicht wollen, daß das Geistige auf der Erde ausgebreitet werde, daß der Geist das Erdensein durchdringe. Und immer ist ja die Gefahr vorhanden, daß die Seelen erdenfremd und erdenmüde werden, und daß die Menschheit auf der Erde mechanisiert werde.

Da haben wir auf der einen Seite gewaltig aufstrebendes geistiges Leben, von dem wir voraussetzen dürfen, daß die luziferische Versuchung ihm nahestehen kann, weil da ein guter Anhaltspunkt ist für die luziferische Versuchung. Dann haben wir aber in derselben Zeit, in welcher der Templerorden rasch sich ausbreitete über die verschiedenen christlichen Länder Europas, im Westen Europas die Möglichkeit scharfen Einsetzens ahrimanischer Mächte. Denn in der Zeit, in welcher der Templerorden durch seine Tätigkeit zu großem Ansehen und auch zu großem Reichtum - als Orden, nicht als einzelner Templer - gekommen war und sich ausgebreitet hatte auch über den Westen Europas, in dieser Zeit des ausgehenden 13., des beginnenden 14. Jahrhunderts, da haben wir im Westen herrschend einen Mann, eine menschliche Persönlichkeit, welche, man kann geradezu sagen, in der Seele eine Art Begeisterung empfand durch die moralische Macht oder respektive unmoralische Macht des Goldes; eine Persönlichkeit, die geradezu in einseitiger Weise die Vermaterialisierung der Weisheit aus dem Golde heraus zu ihrer Inspiration bilden konnte. Erinnern Sie sich an das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie, wo der goldene König zum Repräsentanten der Weisheit geworden ist! Es kann allerdings, weil in den einzelnen Stoffen auch geistige Kräfte stecken - denn der Stoff ist immer nur scheinbar, geistige Kräfte stecken dahinter, wenn sie auch der Materialist nicht wahrzunehmen vermag -, es kann geradezu das Gold zum Inspirator werden. Eine hochbegabte, mit außerordentlicher, mit höchster Klugheit ausgestattete Persönlichkeit ist zugänglich dieser Inspiration durch das Gold mit geradezu ärgster ahrimanischer Weisheit. Das ist der von 1285 bis 1314 in Frankreich regierende König Philipp der Schöne, Philipp IV. Philipp IV. der Schöne kann geradezu ein genial-habsüchtiger Mensch genannt werden, ein Mensch, der den instinktiven Drang in sich verspürte, nichts anderes anzuerkennen in der Welt als das, was mit Gold aufgewogen werden kann, und niemandem wollte Philipp der Schöne eine Macht über das Gold zugestehen als nur allein sich selber." (Lit.: GA 171, S. 120f)

Dieser "Orden, der es tatsächlich fertiggebracht hatte, die ganze Wirtschaft selbstlos zu verwalten, so daß kein Mensch mehr durch den anderen ausgenutzt wurde" (Lit.: G. Klockenbring, S. 33), war aufgrund seines selbstlosen Reichtums, den "Haß-Inspirationen" und der Geldgier des damaligen französischen Königs Philipps des Schönen, der zuvor erfolglos versucht hatte, in den Templerorden aufgenommen zu werden, massiv ausgesetzt, nachdem jener im Zusammenwirken mit Papst Clemens V., begonnen hatte, gegen den Orden vorzugehen.

"Eine völlige Kreatur in den Händen Philipps IV. des Schönen von Frankreich war der Papst Clemens V., der vorher Bischof von Bordeaux gewesen war und dann in Avignon residierte, der nach und nach durch den gewaltigen Willen Philipps des Schönen so weit gekommen war, daß er gar nicht mehr einen eigenen Willen hatte, sondern wirklich seine kirchliche Gewalt nur dazu verwendete, um Philipp dem Schönen zu dienen, allem, was Philipp der Schöne wollte." (Lit.: GA 171, S. 122)

1307 begann auf Drängen Philipps der Templerprozess. Die Ordensmitglieder wurden der Ketzerei und Sodomie im Sinne homosexueller Handlungen angeklagt. 1312 wurde der Templerordens durch päpstlichen Erlass schließlich aufgelöst, um dem goldgierigen und damals finanziell klammen französischen Regenten die enormen Reichtümer des Ordens zuzuschanzen.

"Solch eine Leidenschaft, die auf eine solch materielle Weise angeregt wird und die so intensiv ist, die erzeugt zugleich in der Seele starke Machtkräfte; sie erzeugt aber auch, wenn auch nach dem Ahrimanischen hin gehende, Erkenntnisse. Und so konnte es sein, daß in der Seele Philipps IV. des Schönen gewisse Erkenntnisse aufgingen, ich möchte sagen, von nachgeordneter Art, von derjenigen Weise des Erkennens, die wir aufflammen gesehen haben in herbster, abscheulicher Weise in den mexikanischen Mysterien. Was man bewirken kann, wenn man in der richtigen Weise Leben überwindet in der Welt, wenn auch in anderer Weise als die mexikanischen Eingeweihten, wenn auch nicht in so unmittelbarer, sondern mittelbarer Weise, das ging Philipp IV. dem Schönen auf. Und wie aus tief unterbewußten Impulsen heraus fand er die Mittel, aus dem Töten von Menschen heraus unterbewußte Impulse der Menschheitsentwickelung einzuverleiben. Dazu brauchte er seine Opfer. Und in einer ganz merkwürdigen Weise stimmte zusammen dieser teuflische Instinkt Philipps IV. des Schönen mit demjenigen, was sich auf der anderen Seite im Schoße der Templer notwendigerweise entwickelte durch ihr den gekennzeichneten Dingen geweihtes Leben." (Lit.: GA 171, S. 123)

Erst 1314 wurden der letzte Großmeister des Ordens Jacques de Molay, nebst seinem letzten noch lebenden Gefolgsmann Geoffroy de Charnay, am 18.März des Jahres, öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Geoffroy de Paris, ein damaliger Augenzeuge, schildert das düstere Geschehen, wie folgt:

„Als der Großmeister die züngelnden Flammen sah, entkleidete er sich ohne zu zögern. Ich sage das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Dann machte er sich, völlig nackt, mit feierlichem Schritt auf den Weg, das Gesicht durchgeistigt, ohne zu zittern, obwohl man an ihm zerrte und zog, ihn sogar auf das Gröbste misshandelte. Er wurde gepackt, von Kopf bis Fuß wie ein Paket verschnürt und an den Pfahl gebunden. Eben wollte man ihm die Hände mit einem Strick zusammenbinden, als er zum Henker sagte: «Lasst mich ein wenig die Hände falten, denn jetzt ist der Augenblick gekommen, dies zu tun. Ich stehe vor dem Tod. Gott weiß das ich unschuldig bin. Bald, in einem knappen Jahr, wird jene, die uns zu Unrecht verurteilt haben, ein großes Unglück treffen. Ich sterbe in dieser Überzeugung.» Und als sie ihm schließlich die Hände gebunden hatten, sagte er: «Meine Herren, ich bitte euch, dreht mein Gesicht Notre-Dame zu.»
Einen Monat später, am 20. April starb Clemens V. plötzlich in der Provence, im Alter von kaum fünfzig Jahren. Am 29. November desselben Jahres erlitt Philipp der Schöne in Fontainebleau einen tödlichen Jagdunfall. Nur 46 Jahre zählte der König, als er durch seinen Sturz vom Pferd bei der Wildschweinhatz das Leben verlor.“

Geoffroy de Paris: zit. nach Bruno Nardini, S. 202 - 203

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Das exakte Gründungsdatum ist unbekannt, dürfte aber etwa zwischen 1118 und 1121 liegen.

Literatur

  • Inge Ott: Das Geheimnis der Tempelritter, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2005
  • Peter Tradowsky: 13. Oktober 1307 / Zur Vernichtung des Templerordens vor 700 Jahren (Freie Vereinigung für Anthroposophie MORGENSTERN), Berlin 2007
  • Gérard Klockenbring: Vom Beitrag Frankreichs zur Aufgabe Europas. In: Europa und sein Genius. Herausgegeben von Heinz Eckhoff, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1986, S. 18 - 39
  • M.J. Krück von Poturzyn: Der Prozess gegen die Templer, Stuttgart 1963
  • Bruno Nardini: Das Handbuch der Mysterien und Geheimlehren, Goldmann TB Esoterik, München 1994, S. 169 - 203
  • Rudolf Steiner: Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts, GA 171 (1984), ISBN 3-7274-1710-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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