Kraft

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Kraft (griech. δύναμις, dýnamis) ist aus geisteswissenschaftlichen Sicht die einseitig räumlich angesehene, luziferische Offenbarung des Geistes, so wie hinter dem Stoff Ahriman als wirkende Macht steht.

Kraft als räumliche Offenbarung des Geistes

"Kraft ist die einseitig räumlich angesehene Offenbarung des Geistes. Man kann nicht sagen, daß Kraft auf die Materie wirke, da Materie nur in der Anordnung der Wirkungen sich begegnender Kraftstrahlen besteht. Es geht niemals eine Energieform auf die andere über; so wenig wie das Tun des einen Menschen in das des anderen. Was übergeht, ist nur der arithmetische Maßausdruck. «Geht mechanische in Wärmeenergie über», so ist der reale Vorgang: es ist ein bestimmtes Quantum mech. Energie im Stande, in einem Geistwesen, das als Wärme sich offenbart, ein bestimmtes Quantum dieser Offenbarung anzuregen. (So ist das in gesunder Art noch bei J. R. Mayer. Erst Helmholtz hat die Sache verwuselt.)" (Lit.: Beiträge 122, S. 28)

"... da wo die Kraftlinien sind, die man heute zeichnet in der Physik, da ist nichts; aber ringsherum ist - was denn? Das luziferische Element, Luzifer. Wollen wir also irgend etwas vorstellen der Realität gemäß, an den Stellen, wo der Kraflstoffler seine Kraft hinsetzt, dann müssen wir uns dort das Luziferische vorstellen. Schön, nun haben wir dasjenige, was an die Stelle eines anderen treten muß. Wenn also im neunzehnten Jahrhundert ein Buch geschrieben worden ist: «Kraft und Stoff», wo Kraft und Stoff als die das Weltenall konstituierenden Dinge dargestellt sind, so muß das zwanzigste Jahrhundert an die Stelle setzen: Luzifer und Ahriman. Denn Kraft und Stoff decken sich vollständig mit Luzifer und Ahriman." (Lit.: GA 176, S. 239f)

Letztlich offenbaren sich in den Naturkräften die Gedanken der Geister der Form, die die eigentlichen in der Erdentwicklung tätigen Schöpfermächte sind.

„Man kommt dazu, anzuerkennen, daß es nur für das sinnliche Wahrnehmen mit den Naturkräften so bestellt erscheint, wie eben dieses sinnliche Wahrnehmen glaubt. Daß vielmehr in Wirklichkeit überall da, wo eine Naturkraft wirkt, sich ein Gedanke einer Wesenheit auslebt, wie in der Bewegung der Hand eine menschliche Seele sich auslebt. - Dies alles ist nicht etwa so, daß der Mensch durch irgendeine Theorie sich zu den Naturvorgängen hinter diesen stehende Wesenheiten hinzudenkt; der im astralischen Leibe sich Erlebende tritt zu diesen Wesenheiten in ein so begrifffreies, konkretes Verhältnis, wie der Mensch in der Sinnen weit zu andern individuellen Menschen tritt. - Man kann innerhalb der Wesenheiten, in deren Gebiet man auf diese Art eintritt, eine Stufenreihe unterscheiden und von einer Welt von höheren Hierarchien sprechen. Die Wesenheiten, deren Gedanken dem sinnlichen Wahrnehmen als Naturkräfte sich offenbaren, kann man Geister der Form nennen.“ (Lit.:GA 16, S. 55f)

Physikalische Kräfte

Kraft ist nach physikalischer Definition die allgemeine Ursache dafür, dass ein materieller Körper, seine Geschwindigkeit und/oder seine Richtung, also seinen Bewegungszustand, ändert. Kräfte sind gerichtete Größen und werden daher mathematisch als Vektoren dargestellt. Die räumliche Verteilung der Kraftwirkungen wird als Kraftfeld beschrieben.

Gegenwärtig werden vier Grundkräfte der Physik unterschieden: die starke Wechselwirkung, die elektromagnetische Wechselwirkung, die schwache Wechselwirkung und die Gravitation. Im Rahmen der Quantenfeldtheorie konnten die ersten drei dieser Kräfte in einem gemeinsamen Modell, dem sogenannten Standardmodell, beschrieben werden. Bislang ist es nicht gelungen, auch die Gravitationskraft in ein gemeinsames Modell einzubeziehen.

Physikalische Kräfte sind im allgemeinen Zentralkräfte, d.h. ihre Wirkung strahlt von einem räumlichen Zentrum aus, wobei sich die Stärke der Kraft mit dem Abstand vom Zentrum ändert und dadurch ein Potential schafft, das es ermöglicht, physikalische Arbeit aus dem Kraftfeld zu gewinnen. Ihnen stehen aus geisteswissenschaftlicher Sicht die ohne Potential von der Peripherie her wirkenden ätherischen Universalkräfte gegenüber.

Konservative und nichtkonservative Kräfte

Konservative Kräfte (von lat. conservare = bewahren), wie etwa die Gravitationskraft oder die Coulombkraft des elektrischen Feldes, die beide durch konservative Kraftfelder vermittelt werden, verrichten längs eines in sich geschlossenen Weges keine physikalische Arbeit, wodurch auch weder Energie gewonnen noch verloren wird, d.h.:

Es gibt auch konservative Kräfte, wie beispielsweise die Federkraft, die nicht durch ein Kraftfeld vermittelt werden.

Nicht-konservative Kräfte verrichten hingegen auch längs eines geschlossenen Pfades eine von der zurückgelegten Weglänge abhängige Arbeit. Beispiele dafür sind etwa die Kräfte in (magnetischen) Wirbelfeldern oder dissipative Kräfte (von lat. dissipare = zerstreuen), wie z. B. die Reibungskräfte, durch die ständig Energie in Form von Wärme verloren geht.

Ätherkräfte

Den Zentralkräften stehen die Ätherkräfte gegenüber, die als Universalkräfte ohne Potential gestaltend von der Peripherie, vom Umkreis des Kosmos, hereinwirken.

Literatur

  1. Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Heft 122 (2000) Beiträge 122
  2. Rudolf Steiner: Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen, GA 16 (2004), ISBN 3-7274-0160-5; zusammen mit GA 17 in Tb 602, ISBN 978-3-7274-6021-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Menschliche und menschheitliche Entwicklungswahrheiten, GA 176 (1982)
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