Phänomenologie und Planetensystem: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Phänomenologie''' (griechisch ''phainomenon'' „Sichtbares, Erscheinung“; ''logos'' „Rede, Lehre“) ist die Lehre bzw. systematische Untersuchung der ''Erscheinungen'', der [[Phänomen]]e, wie sie sich der [[sinnlich]]en oder [[übersinnlich]]en  Anschauung als unmittelbar ''Gegebenes'' darbieten.
Ein '''Planetensystem''' oder '''Sonnensystem''', das sich aus einer Reihe sehr unterschiedlicher [[Himmelskörper]] aufbaut, entsteht nach [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Ansicht nicht alleine durch physikalische Kräfte, sondern ist das Ergebnis der gemeinsamen Tätigkeit höherer geistiger [[Hierarchien]]. Es gibt viele Planetensysteme im [[Kosmos]], von denen unser [[Sonnensystem]] ein spezielles Beispiel ist. In ihrer Gesamtheit schafft sich die höchste [[Trinität]] gleichsam eine äußere Hülle. Die Verständigung zwischen den einzelnen Planetensystemen wird von der höchsten Hierarchie, den [[Seraphim]], geleitet. Jedes Planetensystem entwickelt sich in sieben aufeinanderfolgenden [[Weltentwicklungsstufen]] weiter, die jeweils durch ein rein geistiges, äußerlich nicht fassbares Dasein voneinander getrennt sind. Im Zuge dieser Entwicklungsreihe steigt es vom planetarischen Zustand zum [[Fixstern]]system und, gegen Ende der siebengliedrigen Reihe, weiter zum [[Tierkreis]] auf:


[[Goethe]] hat seine naturwissenschaftlichen Untersuchungen auf eine reine Phänomenologie gegründet und damit die Grundlagen für den [[Goetheanismus]] geschaffen. Als [[Philosophie|philosophische]] Strömung wurde die [[Phänomenologie]] nachhaltig von [[Edmund Husserl]] geprägt.
<div style="margin-left:20px;">
"Ein Fixstern ist ein vorgerückter Planet, der die Dinge, die nicht mitkommen konnten, abgestoßen hat. Die höheren Wesenheiten haben sich auf dem Fixstern ein Dasein gegründet. Jeder Fixstern ist entstanden aus einem Planeten. Auch im Kosmos findet ein Avancement, ein Aufrücken statt...


== Anthroposophie als phänomenologische Wissenschaft ==
Was wird aus einer Sonne? - Aus einer Sonne wird dasjenige, was wir heute vom Himmel herunter glitzern sehen als den Tierkreis. Die höhere Entwickelungsstufe einer Sonne ist, daß sie sich zum Tierkreis entfaltet. Der Tierkreis besteht aus den zwölf Sternbildern: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. Für den materialistischen Astronomen sind es einfach Gruppenbilder. Der Seher aber weiß, daß sie nicht einfach in den Raum gesetzt sind, sondern daß sie in ihrer Konstellation geistigen Wesenheiten entsprechen, die herumgruppiert sind in diesem Gürtel am Himmel. Wenn Wesenheiten das Sonnendasein absolviert haben, dann wird aus ihnen ein solcher Tierkreis. Auch dieser hat eine Art von Entwickelung." {{lit|GA 98, S 192}}
</div>


{{GZ|Phänomenologie, das ist das Ideal des wissenschaftlichen Strebens, das in der Anthroposophie vorliegt.|73a|362}}


In [[GA 259]] ist die Kritik Rudolf Steiners an einer falschen Auffassung von "phänomenologischer" Forschung, die mit anthroposophischer Wissenschaft nichts zu tun habe, dokumentiert.<ref>Vgl. dazu Thomas Brunner: Zum Verhältnis von Anthroposophie und akademischer Wissenschaft (2/2015) [http://www.dreigliederung.de/essays/2015-02-002.html], und Gerhard Kienle: Anthroposophisch-medizinische Forschung und
==Entstehung==
Öffentlichkeit, 1982, [http://www.menschenkunde.com/pdf/ballmer/kienle_anthroposophisch-medizinische_forschung_und_oeffentlichkeit_selg.pdf]</ref>
Der [[Raum]] ist eine Schöpfung der Trinität, und geht der schaffenden Tätigkeit der Hierarchien voran. Die Bildung eines neuen Planetensystems beginnt damit, dass die [[Erste Hierarchie|erste Hierarchie]] einen geeigneten Kugelraum im Weltenall sucht und von außen her schaffend in diesen hineinwirkt. Die [[Seraphim]] nehmen dazu von der [[Trinität]] die Pläne für das neue [[Weltensystem]] entgegen. Die [[Cherubim]], die sich in ihrer Gesamtheit als [[Tierkreiswesenheiten]] um dieses Zentrum ihrer schöpferischen Tätigkeit herumlagern, arbeiten diese Pläne weiter aus, und die [[Throne]] ermöglichen durch das Ausfließenlassen ihrer [[Willenssubstanz]], die äußerlich zuerst nur als [[Wärme]] erscheint, für eine erste Verwirklichung.


== Phänomenologie im Anschluß an Husserl ==
Die [[Wesen]] der [[Zweite Hierarchie|zweiten Hierarchie]] wirken im Inneren des so entstandenen planetarischen Gebildes. Die [[Kyriotetes]] sorgen als [[Geister der Weisheit]] für die richtige Zusammenordnung des ganzen Weltensystems, die [[Dynameis]] oder [[Geister der Bewegung]] sorgen für die richtige Ausführung und die [[Exusiai]] oder [[Geister der Form]] sichern den geschlossenen Bestand des ganzen Planeten.  
Im Anschluß an Husserl entstanden weiterhin [[Realismus|realistische]] (wie Husserl noch mit seinen "Logischen Untersuchungen") philosophische phänomenologische Schulen, die Husserls spätere Wendung zu einem transzendentalen<ref>"[[transzendental]]" hat bei Husserl nicht die gleiche Bedeutung wie bei Kant</ref> [[Idealismus]] nicht mitmachten. Realistische phänomenologische Positionen, die z.B. ablehnen, daß gegebene Phänomene abhängig seien von subjektiver Konstitution durch ein transzendentales Ego, und sie als bewußtseinsunabhängig objektiv existierend (und erkennbar, im Unterschied zu Kants Auffassung, das Ding an sich sei nicht erkennbar) auffassen (Realismus), müssen nicht unbedingt gleichzeitig einem [[Materialismus]] oder [[wikipedia:Naturalismus|Naturalismus]] zugerechnet werden. Es gibt auch [[Ideen-Realismus|ideenrealistische]] Positionen. Ein solcher ideenrealistischer (oder auch ontologischer, metaphysischer) Idealismus muß von einem erkenntnistheoretischen Idealismus unterschieden werden.  


{{LZ|[[wikipedia:Adolf Reinach|Reinachs]] Auffassung der platonischen Ideenlehre ermöglicht den Zugang zu einer Wesensphänomenologie, die einen Weg über den von Kant aufgerissenen erkenntnistheoretischen Abgrund hinweg zum Ding-an-sich eröffnet. Für Reinach ist die Phänomenologie dabei Methode, kein eigenes System. Er versteht die neuen Versuche in dem mit Husserl und Scheler herausgegebenen "Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung" als eine "Bewegung in Richtung der platonischen Ideenlehre. Phänomenologie [als] Rückgang zu Platon! [Doch] ist [auch] Kants Frage noch zulässig [und] eine wichtige Frage der Phänomenologie: Wie sind synthetische Urteile a priori möglich?" Gegen Hume, Kant und [[Nominalismus|nominalistische]] Einwände setzt er seine Untersuchungen der allgemeinen Wesenheiten, denen sein Augenmerk gilt. Seine Wesensauffassung besagt, daß Wesen im Bereich von aktunabhängigen materialen Apriori freigelegt werden können. (...) Die Intuition bildet nach Reinach dabei das Vehikel zum Sprung über den erkenntnistheoretischen Abgrund und ermöglicht die Schau der reinen Wesenheiten. Allerdings ist es methodologisch nicht leicht, den Akt der Intuition abzugrenzen von spontanen Eingebungen, obskuren oder mystischen Erleuchtungen. Die Verdächtigungen in diese Richtung entbehren nicht jeglicher Grundlage, denn es gelang Phänomenologen wie [[wikipedia:Gerda Walther|Walther]] oder [[wikipedia:Edith Stein|Stein]] tatsächlich, von der Phänomenologie aus in die Gebiete der Mystik vorzudringen aufgrund der Verwandtschaft des intuitiven Akts mit der mystischen Schau.|Beckmann: Phänomenologie des religiösen Erlebnisses, S. 73f.}}
==Weitere Entwicklung==
Es entsteht dadurch ein erster planetarischer Zustand, der sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in einzelne Himmelskörper gliedert, sondern noch ein verhältnismäßig einheitlich gestaltetes Weltengebilde ist. Es ist das ein sogenannter [[Planet (okkulter)|okkulter Planet]], der sich, wie schon angedeutet, im Laufe von sieben aufeinanderfolgenden [[Weltentwicklungsstufen]] weiterentwickelt. Konkret bedeutet das, dass der Planetenzustand zunächst nach und nach in die äußere Erscheinung tritt, die in Anlehnung an die indische Terminologie auch als [[Manvantara]] bezeichnet wird, und dabei einen bestimmten Entwicklungsprozess durchmacht, der darauf ausgerichtet ist, dass jene [[Wesen]], für deren geistige Entwicklung diese siebengliedrige Reihe planetarischer Zustände geschaffen wird, sich hier eine ganz bestimmte [[Bewusstseinsstufen|Bewusstseinsstufe]] erringen kann. Ist dieses Ziel erreicht, zieht sich der Planet zunächst wieder aus der äußeren Erscheinung zurück und tritt in einen rein geistigen Zwischenzustand über, nach der indischen Ausdrucksweise auch als [[Pralaya]] bezeichnet. Nach einiger Zeit wird das ganze Weltensystem für die äußere Erscheinung wiedergeboren und dadurch die Entwicklung des nächsthöheren Bewusstseinszustandes ermöglicht. In diesem Sinn kann man also auch von sieben aufeinanderfolgenden [[Wiederverkörperung]]en des Planetensystems sprechen.  


== Siehe auch ==
Auch der [[Tierkreis]], der das Planetensystem umgibt, macht dabei eine Entwicklung durch. Er beginnt als undifferenzierte Nebelmasse und gruppiert sich erst nach und nach zu solchen Sternkonstellationen, wie sie uns in der gegenwärtigen [[Erdentwicklung]] als die bekannten zwölf [[Sternbilder]] erscheinen.
*[[Goetheanismus]]
*{{wikipediaDE|Phänomenologie}}
*[[Strukturphänomenologie]]
*[[Seelische Beobachtung]]


== Nachweise, Anmerkungen ==
Unsere Erdenentwicklung stellt die vierte und mittlere Stufe von sieben Planetenzuständen dar, auf die man mit dem geöffneten geistigen Blick zurückblicken bzw. prophetisch vorausschauen kann, wobei die zukünftige Entwicklung natürlich noch offen ist und nur in ihren zuvor veranlagten Grundlinien fassbar ist. Die sieben Stufen, durch die sich unser Weltensystem entwickelt, werden von [[Rudolf Steiner]] bezeichnet als:
<references/>


== Literatur ==
*Otto Jachmann: ''Denken wird Wahrnehmung. Die Philosophie von Brentano, Husserl, Heidegger und Derrida und die Anthroposophie''. Verlag Ch. Möllmann 2009, ISBN 3899791266, [http://d-nb.info/997161698/04 Inhaltsverzeichnis]
*Reinhard Falter: ''Was ist Phänomenologie?'', Zeitschrift Novalis, Nr. 3, 1996
*Iris Henningfeld: ''Goethes Urphänomen. Ein phänomenologischer Beitrag zu einem erweiterten Erfahrungsbegriff'', in: Die Drei, Heft 1/2015, S. 37-47, [http://diedrei.org/artikeldownloads/product/artikeldownload-heft-1-2015.html?artikeltitle=12728 Inhaltsangabe]
*Rudolf Steiner: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
*Rudolf Steiner: ''Das Schicksalsjahr 1923 in der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft. Vom Goetheanumbrand zur Weihnachtstagung.'', [[GA 259]] (1991), ISBN 3-7274-2590-3 {{Geschichte|259}} {{Vorträge1|146}}


=== Zitierte Literatur ===
<center>[[Alter Saturn|Saturn]], [[Alte Sonne|Sonne]], [[Alter Mond|Mond]], [[Erde]], [[Neuer Jupiter|Jupiter]], [[Neue Venus|Venus]] und [[Vulkan]].</center>
*Beckmann, Beate: ''Phänomenologie des religiösen Erlebnisses. Religionsphilosophische Überlegungen im Anschluß an Adolf Reinach und Edith Stein'', Würzburg : Königshausen und Neumann, 2003, Diss., ISBN 3-8260-2504-0


== Weblinks ==
*[http://nasepblog.wordpress.com/reading-room/ NASEP blog Official Blog of The North American Society For Early Phenomenology (Sammlung von digitalisierten Texten der frühen Phänomenlogie in PDF-Format)]


{{GA}}
Sie dürfen nicht verwechselt werden mit den gleichnamigen Planeten unseres gegenwärtigen Sonnensystems, das ja nur die mittlere Stufe dieser Entwicklungsreihe ist. Es gibt allerdings geistige Beziehung zwischen diesen okkulten Planetenzuständen und unseren gegenwärtig äußerlich erscheinenden Planeten, die diese Namensgebung rechtfertigt.
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Naturwissenschaft]] [[Kategorie:Goetheanismus]][[Kategorie:Phänomenologie]]
 
Jede der 7 planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] untergliedert sich weiter in 7 [[Lebenszustände]], von denen jeder wiederum 7 [[Formzustände]] durchläuft, so dass bis zur Vollendung der gesamten planetarischen Entwicklung insgesamt 7*7*7 = 343 Entwicklungsschritte durchgemacht werden. Esoterisch gilt daher die Zahl [[777|7-7-7]] als [[Zahl der Vollendung]]; sie wird gelegentlich auch als [[Zahl der Logoi]] bezeichnet, weil die höchste [[Trinität]], die [[Dreieinigkeit]] der drei Logoi [[Vater]], [[Sohn]] und [[Heiliger Geist]], die Gesamtentwicklung leitet. In eine besonders kritische Phase tritt die planetarische Entwicklung auf dem sechsten okkulten Planeten im sechsten Formzustand des sechsten Lebenszustandes ein. Darauf weist die [[Zahl des Tieres]] [[666|6-6-6]], von der auch in der [[Apokalypse des Johannes]] gesprochen wird, sich dort allerdings ''nicht'' auf die kritische Entwicklungsphase der ganzen Planetenkette bezieht, sondern nur auf den kritischen Punkt unserer unmittelbaren ''Erdenentwicklung'' (siehe dazu auch -> [[Diskussion:Planetensystem|Diskussion]]).
 
==Die Abspaltung der Planeten von der Sonne==
 
Um den verschiedenen geistigen [[Hierarchien]] geeignete, ihrer Entwicklungsstufe angemessene Wirkungsgebiete zu geben, wurden nach und nach die einzelnen [[Planet]]en von der Sonne abgespalten.
 
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"Die Sonne hatte hoch erhabene
Wesenheiten, die schöpferisch so weit waren, daß sie Licht in den
Weltenraum senden konnten. Nun habe ich schon oft erwähnt, daß
man nicht nur in der Schule sitzenbleiben kann, sondern auch in der
kosmischen Entwickelung. Der Mensch war so weit gekommen,
daß er die Erde ertragen konnte, die hohen Wesenheiten so weit, daß
sie die Sonne ertrugen. Nun haben diese Wesenheiten, die heute die
Sonne bewohnen, früher das Menschendasein gehabt, aber es sind in
dieser Entwickelung Wesenheiten zurückgeblieben, denen es un-
möglich war, ihr Pensum zu absolvieren, sie konnten die Sonne
nicht ohne weiteres bewohnen. Wären sie hineingekommen, dann
wäre es ihnen schlecht ergangen; auch der Mensch hätte es nicht
ertragen können. Diese Wesenheiten aber standen zwischen den
Sonnengöttern und den Menschen. So mußten sie sozusagen einen
anderen Weltenkörper erhalten, auf dem die Bedingungen ihrem
Dasein gemäß waren. Da wurde tatsächlich auch in der kosmischen
Entwickelung für diese Wesenheiten gesorgt. Noch ehe unsere
Sonne die Erde aus sich herausgesetzt hatte, etwa gleichzeitig damit,
trennte sich aus der Sonne heraus unser Jupiter. Später, nachdem die
Sonne schon die Erde herausgesetzt hatte, trennte sich von der
Sonne ab unsere heutige Venus; und noch später, wiederum durch
Abtrennung von der Sonne, der heutige Merkur." {{Lit|GA 98, S 196f}}
</div>
 
So entstanden die [[Planetensphären]] als [[Herrschaftsgebiete der Hierarchien]]. 
 
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"Während der Wiederholung des Saturnzustandes lösen sich von der Erde ab: Uranus und Saturn. Während der Wiederholung des Sonnenzustandes löst sich von der Erde ab: Jupiter. Nach der Trennung von der Erde spaltete die Sonne ab: Merkur und Venus. Nach der Trennung von der Sonne spaltete die Erde ab: Mond. Neptun gehört nicht eigentlich zu unserem Sonnensystem." {{Lit|GA 98, S 219}}
</div>
 
Dadurch, dass die verschiedenen Planetenwesenheiten ihre Sphäre bezogen, wurde erst die Entwicklung der höheren [[seelisch]]en und [[geist]]igen [[Wesensglieder]] des [[Mensch]]en möglich. Durch die Mars-Wesenheiten wurde durch Umwandlung des [[Astralleib]]es die Entwicklung der [[Empfindungsseele]] angeregt, später durch die Merkur-Wesenheiten die [[Verstandesseele]], die aus dem [[Ätherleib]] herausgearbeitet wurde, und durch die Jupiterwesen die dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] abgerungene [[Bewusstseinsseele]]. Schließlich gaben die Venus-Wesenheiten im letzten Drittel der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] den Anstoß zur Entfaltung des [[Geistselbst]].
 
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"So wurden planetarische Daseinsstufen geschaffen für diese nicht
mitgekommenen Wesenheiten; sie bewohnen diese Planeten jetzt.
In der Zeit, als nun noch der Mond sich von der Erde loslöste, da
vollzog sich ein sehr geheimnisvoller Vorgang in unserer kosmi-
schen Entwickelung, der sehr schwer zu erklären ist und den man
bezeichnet als den «Durchgang des Mars durch unsere Erde». Er ist,
wie gesagt, außerordentlich schwer zu erklären, denn als die Erde
noch mit der Sonne verbunden war, war diese Marsmasse darin;
dann trennte sich die Sonne von der Erde und dann ging der Mars
heraus und ließ zurück auf der Erde die Substanz, die man als das
Eisen bezeichnet. Auch der Mars wurde ein Schauplatz für solche
nicht mitgekommenen Wesenheiten. Diese Marswesen sind die
Anreger für die Entwickelung der Empfindungsseele. Hätten sie
ihren Einfluß nicht auf unseren Planeten ausgeübt, die Empfin-
dungsseele hätte sich nicht gestalten können. Das zeigt Ihnen,
welche Bedeutung jene Wesenheiten haben, auf die wir am Anfang
hingewiesen haben, die geistig zu den physischen Substanzen des
Sonnensystems gehören und die in Wechselbeziehung stehen zu
dem, was wir in uns selbst haben.
 
Ebenso wie die Empfindungsseele angeregt worden ist durch die
Marswesenheiten, so die Verstandesseele durch die Merkurwesen-
heiten und die Bewußtseinsseele durch die Jupiterwesen. Und da-
mals, als schon die Empfindungsseele, die Verstandesseele und die
Bewußtseinsseele angeregt waren, da wurde der Anstoß gege-
ben, Manas in Fluß zu bringen. Denn dazu mußte zuerst auch noch
eine Anregung gegeben werden. War es einmal in Fluß gebracht,
dann konnte der Mensch sozusagen seine Entwickelung selbst in die
Hand nehmen. Das war im letzten Drittel der atlantischen Zeit. Die
Anreger waren die Wesenheiten, die auf der Venus waren. So
können Sie sich eine Vorstellung machen von der Wechselwirkung
der verschiedenen Glieder unseres Planetensystems. Wir müssen
uns denken, daß der Mensch mitgebracht hatte seinen physischen
Leib, seinen Ätherleib und seinen Astralleib. Dann entwickeln sich
drei Glieder: die Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußt-
seinsseele und endlich Manas. Die Bewußtseinsseele hat ihre Kraft
vom Jupiter, die Verstandesseele vom Merkur, die Empfindungs-
seele vom Mars und das Geistselbst empfing seinen Anstoß von der
Venus. So müssen Sie, wenn Sie an sich selbst die Kräfte aufspüren
wollen, die in Ihnen sind, zu den betreffenden Sternen aufschauen.
Der Mensch ist ein kompliziertes Wesen; er ist dadurch geworden,
daß die Kräfte des Kosmos in ihm zusammengeflossen sind." {{Lit|GA 98, S 197f}}
</div>
 
==Aufbau eines Planetensystems==
Im geisteswissenschaftlichen Sinn ist ein Planetensystem ein lebendiges beseeltes [[Wesen]], das, ähnlich wie der [[Mensch]], über verschiedene [[Wesensglieder]] verfügt, die allerdings etwas anders geartet als die des Menschen sind.
 
Der volle Umfang eines Planetensystems offenbart sich erst in der materiell dichtesten Entwicklungsstufe, die in der Mitte der siebengliedrigen Entwicklungsreihe, also mit der vierten Wiederverkörperung des Planetensystems, erreicht wird. Unser Sonnensystem ist gegenwärtig in diesem dichtesten Zustand und besteht aus {{lit|GA 136, 7.Vortrag}}:
 
:#den [[Mond]]en, die in ihrer Gesamtheit den [[Leichnam]] des Planetensystems bilden. Ihnen gegenüber hat der göffnete geistige Blick den gleichen Eindruck wie gegenüber einem menschlichen Leichnam. Was in den Monden wirkt, ist abhängig von den geistigen Hierarchien bis herab zun den [[Erzengel]]n ([[Archangeloi]]).
:#den sinnlich sichtbaren physischen [[Planet]]en, die den [[Physischer Leib|physischen Leib]] darstellen. Mit dem hellsichtigen Blick hat man gegenüber den Planeten einen vergleichbaren Eindruck wie gegenüber den lebendigen Leibern der Tiere und Menschen. Auf den Planeten wirken die geistigen Hierarchien bis herab zu den [[Geister der Form|Geistern der Form]] ([[Exusiai]]). Jeder Planet hat seine eigenen Geister der Form und [[Geister der Bewegung]] ([[Dynameis]]), während sich die Tätigkeit der [[Seraphim]], [[Cherubim]], [[Throne]] und [[Kyriotetes]] über alle Planeten des Systems erstreckt.
:#aus allem, dessen Dirigent der [[Fixstern]] ist und dadurch als [[Ätherleib]] des ganzen Systems wirkt. Die Entwicklung des Fixsterns ist abhängig von den Hierarchien bis herab zu den [[Geister der Weisheit|Geistern der Weisheit]] ([[Kyriotetes]]).
:#aus den Wesenheiten der höheren [[Hierarchien]], die gemeinsam den [[Astralleib]] des Sonnensystems bilden.
:#den [[Komet]]en, die alle schädlichen astralischen [[Substanz]]en, die innerhalb des Planetensystems entstanden sind, aufsammeln und in die Weiten des Kosmos hinausbefördern. Nach dem Durchgang durch das Planetensystem verschwinden Komenten für gewöhnlich aus dem [[Raum]] und werden bei ihrer Rückkehr von der anderen Seite her neu gebildet. Kometen mit geschlossenen elliptischen Bahnen sind die Ausnahme. Die Evolution innerhalb der Kometen ist abhängig von den Wesenheiten der höheren Hierarchien bis herunter zu den [[Cherubim]].
 
Richtet man den hellsichtigen Blick auf die physischen Himmelskörper, so dass diese für die sinnliche Anschauung verschwinden, so steigen Impressionen [[Okkulte Planeten|früherer Planetenzustände]] auf. Der heutige [[Mond]] wird so zum Erinnerungsbild des [[Alter Mond|alten Mondenzustandes]], die [[Sonne]], am besten wenn man sie rein geistig um Mitternacht schaut, wie es auch in den alten Mysterien geschah, zum Bild des [[Alte Sonne|alten Sonnenzustandes]] und wird der geistige Blick schließlich auf die [[Kometen]] gelenkt, so steigen Bilder des [[Alter Saturn|alten Saturn]] herauf. {{Lit|GA 136, 8. Vortrag}}
 
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1910)
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen. Ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt.'', [[GA 98]] (1983), Stuttgart, 8. Februar 1908
#Rudolf Steiner: ''Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt'', [[GA 110]] (1981)
#Rudolf Steiner: ''Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen'', [[GA 136]] (1984)
 
{{Vorlage:GA}}
 
==Weblinks==
#[http://www.anthroposophie.net/steiner/ga/bib_steiner_ga_013_04.htm GA 13: Die Geheimwissenschaft im Umriß] - Kapitel ''Die Weltentwickelung und der Mensch''.
#[http://www.anthroposophie.net/steiner/ga/bib_steiner_ga_110.htm GA 110: Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt] - Der gesamte Vortragszyklus online.
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Weltentwicklung]] [[Kategorie:Astronomie]]

Version vom 7. November 2009, 17:09 Uhr

Ein Planetensystem oder Sonnensystem, das sich aus einer Reihe sehr unterschiedlicher Himmelskörper aufbaut, entsteht nach anthroposophischer Ansicht nicht alleine durch physikalische Kräfte, sondern ist das Ergebnis der gemeinsamen Tätigkeit höherer geistiger Hierarchien. Es gibt viele Planetensysteme im Kosmos, von denen unser Sonnensystem ein spezielles Beispiel ist. In ihrer Gesamtheit schafft sich die höchste Trinität gleichsam eine äußere Hülle. Die Verständigung zwischen den einzelnen Planetensystemen wird von der höchsten Hierarchie, den Seraphim, geleitet. Jedes Planetensystem entwickelt sich in sieben aufeinanderfolgenden Weltentwicklungsstufen weiter, die jeweils durch ein rein geistiges, äußerlich nicht fassbares Dasein voneinander getrennt sind. Im Zuge dieser Entwicklungsreihe steigt es vom planetarischen Zustand zum Fixsternsystem und, gegen Ende der siebengliedrigen Reihe, weiter zum Tierkreis auf:

"Ein Fixstern ist ein vorgerückter Planet, der die Dinge, die nicht mitkommen konnten, abgestoßen hat. Die höheren Wesenheiten haben sich auf dem Fixstern ein Dasein gegründet. Jeder Fixstern ist entstanden aus einem Planeten. Auch im Kosmos findet ein Avancement, ein Aufrücken statt...

Was wird aus einer Sonne? - Aus einer Sonne wird dasjenige, was wir heute vom Himmel herunter glitzern sehen als den Tierkreis. Die höhere Entwickelungsstufe einer Sonne ist, daß sie sich zum Tierkreis entfaltet. Der Tierkreis besteht aus den zwölf Sternbildern: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. Für den materialistischen Astronomen sind es einfach Gruppenbilder. Der Seher aber weiß, daß sie nicht einfach in den Raum gesetzt sind, sondern daß sie in ihrer Konstellation geistigen Wesenheiten entsprechen, die herumgruppiert sind in diesem Gürtel am Himmel. Wenn Wesenheiten das Sonnendasein absolviert haben, dann wird aus ihnen ein solcher Tierkreis. Auch dieser hat eine Art von Entwickelung." (Lit.: GA 98, S 192)


Entstehung

Der Raum ist eine Schöpfung der Trinität, und geht der schaffenden Tätigkeit der Hierarchien voran. Die Bildung eines neuen Planetensystems beginnt damit, dass die erste Hierarchie einen geeigneten Kugelraum im Weltenall sucht und von außen her schaffend in diesen hineinwirkt. Die Seraphim nehmen dazu von der Trinität die Pläne für das neue Weltensystem entgegen. Die Cherubim, die sich in ihrer Gesamtheit als Tierkreiswesenheiten um dieses Zentrum ihrer schöpferischen Tätigkeit herumlagern, arbeiten diese Pläne weiter aus, und die Throne ermöglichen durch das Ausfließenlassen ihrer Willenssubstanz, die äußerlich zuerst nur als Wärme erscheint, für eine erste Verwirklichung.

Die Wesen der zweiten Hierarchie wirken im Inneren des so entstandenen planetarischen Gebildes. Die Kyriotetes sorgen als Geister der Weisheit für die richtige Zusammenordnung des ganzen Weltensystems, die Dynameis oder Geister der Bewegung sorgen für die richtige Ausführung und die Exusiai oder Geister der Form sichern den geschlossenen Bestand des ganzen Planeten.

Weitere Entwicklung

Es entsteht dadurch ein erster planetarischer Zustand, der sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in einzelne Himmelskörper gliedert, sondern noch ein verhältnismäßig einheitlich gestaltetes Weltengebilde ist. Es ist das ein sogenannter okkulter Planet, der sich, wie schon angedeutet, im Laufe von sieben aufeinanderfolgenden Weltentwicklungsstufen weiterentwickelt. Konkret bedeutet das, dass der Planetenzustand zunächst nach und nach in die äußere Erscheinung tritt, die in Anlehnung an die indische Terminologie auch als Manvantara bezeichnet wird, und dabei einen bestimmten Entwicklungsprozess durchmacht, der darauf ausgerichtet ist, dass jene Wesen, für deren geistige Entwicklung diese siebengliedrige Reihe planetarischer Zustände geschaffen wird, sich hier eine ganz bestimmte Bewusstseinsstufe erringen kann. Ist dieses Ziel erreicht, zieht sich der Planet zunächst wieder aus der äußeren Erscheinung zurück und tritt in einen rein geistigen Zwischenzustand über, nach der indischen Ausdrucksweise auch als Pralaya bezeichnet. Nach einiger Zeit wird das ganze Weltensystem für die äußere Erscheinung wiedergeboren und dadurch die Entwicklung des nächsthöheren Bewusstseinszustandes ermöglicht. In diesem Sinn kann man also auch von sieben aufeinanderfolgenden Wiederverkörperungen des Planetensystems sprechen.

Auch der Tierkreis, der das Planetensystem umgibt, macht dabei eine Entwicklung durch. Er beginnt als undifferenzierte Nebelmasse und gruppiert sich erst nach und nach zu solchen Sternkonstellationen, wie sie uns in der gegenwärtigen Erdentwicklung als die bekannten zwölf Sternbilder erscheinen.

Unsere Erdenentwicklung stellt die vierte und mittlere Stufe von sieben Planetenzuständen dar, auf die man mit dem geöffneten geistigen Blick zurückblicken bzw. prophetisch vorausschauen kann, wobei die zukünftige Entwicklung natürlich noch offen ist und nur in ihren zuvor veranlagten Grundlinien fassbar ist. Die sieben Stufen, durch die sich unser Weltensystem entwickelt, werden von Rudolf Steiner bezeichnet als:


Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan.


Sie dürfen nicht verwechselt werden mit den gleichnamigen Planeten unseres gegenwärtigen Sonnensystems, das ja nur die mittlere Stufe dieser Entwicklungsreihe ist. Es gibt allerdings geistige Beziehung zwischen diesen okkulten Planetenzuständen und unseren gegenwärtig äußerlich erscheinenden Planeten, die diese Namensgebung rechtfertigt.

Jede der 7 planetarischen Weltentwicklungsstufen untergliedert sich weiter in 7 Lebenszustände, von denen jeder wiederum 7 Formzustände durchläuft, so dass bis zur Vollendung der gesamten planetarischen Entwicklung insgesamt 7*7*7 = 343 Entwicklungsschritte durchgemacht werden. Esoterisch gilt daher die Zahl 7-7-7 als Zahl der Vollendung; sie wird gelegentlich auch als Zahl der Logoi bezeichnet, weil die höchste Trinität, die Dreieinigkeit der drei Logoi Vater, Sohn und Heiliger Geist, die Gesamtentwicklung leitet. In eine besonders kritische Phase tritt die planetarische Entwicklung auf dem sechsten okkulten Planeten im sechsten Formzustand des sechsten Lebenszustandes ein. Darauf weist die Zahl des Tieres 6-6-6, von der auch in der Apokalypse des Johannes gesprochen wird, sich dort allerdings nicht auf die kritische Entwicklungsphase der ganzen Planetenkette bezieht, sondern nur auf den kritischen Punkt unserer unmittelbaren Erdenentwicklung (siehe dazu auch -> Diskussion).

Die Abspaltung der Planeten von der Sonne

Um den verschiedenen geistigen Hierarchien geeignete, ihrer Entwicklungsstufe angemessene Wirkungsgebiete zu geben, wurden nach und nach die einzelnen Planeten von der Sonne abgespalten.

"Die Sonne hatte hoch erhabene Wesenheiten, die schöpferisch so weit waren, daß sie Licht in den Weltenraum senden konnten. Nun habe ich schon oft erwähnt, daß man nicht nur in der Schule sitzenbleiben kann, sondern auch in der kosmischen Entwickelung. Der Mensch war so weit gekommen, daß er die Erde ertragen konnte, die hohen Wesenheiten so weit, daß sie die Sonne ertrugen. Nun haben diese Wesenheiten, die heute die Sonne bewohnen, früher das Menschendasein gehabt, aber es sind in dieser Entwickelung Wesenheiten zurückgeblieben, denen es un- möglich war, ihr Pensum zu absolvieren, sie konnten die Sonne nicht ohne weiteres bewohnen. Wären sie hineingekommen, dann wäre es ihnen schlecht ergangen; auch der Mensch hätte es nicht ertragen können. Diese Wesenheiten aber standen zwischen den Sonnengöttern und den Menschen. So mußten sie sozusagen einen anderen Weltenkörper erhalten, auf dem die Bedingungen ihrem Dasein gemäß waren. Da wurde tatsächlich auch in der kosmischen Entwickelung für diese Wesenheiten gesorgt. Noch ehe unsere Sonne die Erde aus sich herausgesetzt hatte, etwa gleichzeitig damit, trennte sich aus der Sonne heraus unser Jupiter. Später, nachdem die Sonne schon die Erde herausgesetzt hatte, trennte sich von der Sonne ab unsere heutige Venus; und noch später, wiederum durch Abtrennung von der Sonne, der heutige Merkur." (Lit.: GA 98, S 196f)

So entstanden die Planetensphären als Herrschaftsgebiete der Hierarchien.

"Während der Wiederholung des Saturnzustandes lösen sich von der Erde ab: Uranus und Saturn. Während der Wiederholung des Sonnenzustandes löst sich von der Erde ab: Jupiter. Nach der Trennung von der Erde spaltete die Sonne ab: Merkur und Venus. Nach der Trennung von der Sonne spaltete die Erde ab: Mond. Neptun gehört nicht eigentlich zu unserem Sonnensystem." (Lit.: GA 98, S 219)

Dadurch, dass die verschiedenen Planetenwesenheiten ihre Sphäre bezogen, wurde erst die Entwicklung der höheren seelischen und geistigen Wesensglieder des Menschen möglich. Durch die Mars-Wesenheiten wurde durch Umwandlung des Astralleibes die Entwicklung der Empfindungsseele angeregt, später durch die Merkur-Wesenheiten die Verstandesseele, die aus dem Ätherleib herausgearbeitet wurde, und durch die Jupiterwesen die dem physischen Leib abgerungene Bewusstseinsseele. Schließlich gaben die Venus-Wesenheiten im letzten Drittel der atlantischen Zeit den Anstoß zur Entfaltung des Geistselbst.

"So wurden planetarische Daseinsstufen geschaffen für diese nicht mitgekommenen Wesenheiten; sie bewohnen diese Planeten jetzt. In der Zeit, als nun noch der Mond sich von der Erde loslöste, da vollzog sich ein sehr geheimnisvoller Vorgang in unserer kosmi- schen Entwickelung, der sehr schwer zu erklären ist und den man bezeichnet als den «Durchgang des Mars durch unsere Erde». Er ist, wie gesagt, außerordentlich schwer zu erklären, denn als die Erde noch mit der Sonne verbunden war, war diese Marsmasse darin; dann trennte sich die Sonne von der Erde und dann ging der Mars heraus und ließ zurück auf der Erde die Substanz, die man als das Eisen bezeichnet. Auch der Mars wurde ein Schauplatz für solche nicht mitgekommenen Wesenheiten. Diese Marswesen sind die Anreger für die Entwickelung der Empfindungsseele. Hätten sie ihren Einfluß nicht auf unseren Planeten ausgeübt, die Empfin- dungsseele hätte sich nicht gestalten können. Das zeigt Ihnen, welche Bedeutung jene Wesenheiten haben, auf die wir am Anfang hingewiesen haben, die geistig zu den physischen Substanzen des Sonnensystems gehören und die in Wechselbeziehung stehen zu dem, was wir in uns selbst haben.

Ebenso wie die Empfindungsseele angeregt worden ist durch die Marswesenheiten, so die Verstandesseele durch die Merkurwesen- heiten und die Bewußtseinsseele durch die Jupiterwesen. Und da- mals, als schon die Empfindungsseele, die Verstandesseele und die Bewußtseinsseele angeregt waren, da wurde der Anstoß gege- ben, Manas in Fluß zu bringen. Denn dazu mußte zuerst auch noch eine Anregung gegeben werden. War es einmal in Fluß gebracht, dann konnte der Mensch sozusagen seine Entwickelung selbst in die Hand nehmen. Das war im letzten Drittel der atlantischen Zeit. Die Anreger waren die Wesenheiten, die auf der Venus waren. So können Sie sich eine Vorstellung machen von der Wechselwirkung der verschiedenen Glieder unseres Planetensystems. Wir müssen uns denken, daß der Mensch mitgebracht hatte seinen physischen Leib, seinen Ätherleib und seinen Astralleib. Dann entwickeln sich drei Glieder: die Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußt- seinsseele und endlich Manas. Die Bewußtseinsseele hat ihre Kraft vom Jupiter, die Verstandesseele vom Merkur, die Empfindungs- seele vom Mars und das Geistselbst empfing seinen Anstoß von der Venus. So müssen Sie, wenn Sie an sich selbst die Kräfte aufspüren wollen, die in Ihnen sind, zu den betreffenden Sternen aufschauen. Der Mensch ist ein kompliziertes Wesen; er ist dadurch geworden, daß die Kräfte des Kosmos in ihm zusammengeflossen sind." (Lit.: GA 98, S 197f)

Aufbau eines Planetensystems

Im geisteswissenschaftlichen Sinn ist ein Planetensystem ein lebendiges beseeltes Wesen, das, ähnlich wie der Mensch, über verschiedene Wesensglieder verfügt, die allerdings etwas anders geartet als die des Menschen sind.

Der volle Umfang eines Planetensystems offenbart sich erst in der materiell dichtesten Entwicklungsstufe, die in der Mitte der siebengliedrigen Entwicklungsreihe, also mit der vierten Wiederverkörperung des Planetensystems, erreicht wird. Unser Sonnensystem ist gegenwärtig in diesem dichtesten Zustand und besteht aus (Lit.: GA 136, 7.Vortrag):

  1. den Monden, die in ihrer Gesamtheit den Leichnam des Planetensystems bilden. Ihnen gegenüber hat der göffnete geistige Blick den gleichen Eindruck wie gegenüber einem menschlichen Leichnam. Was in den Monden wirkt, ist abhängig von den geistigen Hierarchien bis herab zun den Erzengeln (Archangeloi).
  2. den sinnlich sichtbaren physischen Planeten, die den physischen Leib darstellen. Mit dem hellsichtigen Blick hat man gegenüber den Planeten einen vergleichbaren Eindruck wie gegenüber den lebendigen Leibern der Tiere und Menschen. Auf den Planeten wirken die geistigen Hierarchien bis herab zu den Geistern der Form (Exusiai). Jeder Planet hat seine eigenen Geister der Form und Geister der Bewegung (Dynameis), während sich die Tätigkeit der Seraphim, Cherubim, Throne und Kyriotetes über alle Planeten des Systems erstreckt.
  3. aus allem, dessen Dirigent der Fixstern ist und dadurch als Ätherleib des ganzen Systems wirkt. Die Entwicklung des Fixsterns ist abhängig von den Hierarchien bis herab zu den Geistern der Weisheit (Kyriotetes).
  4. aus den Wesenheiten der höheren Hierarchien, die gemeinsam den Astralleib des Sonnensystems bilden.
  5. den Kometen, die alle schädlichen astralischen Substanzen, die innerhalb des Planetensystems entstanden sind, aufsammeln und in die Weiten des Kosmos hinausbefördern. Nach dem Durchgang durch das Planetensystem verschwinden Komenten für gewöhnlich aus dem Raum und werden bei ihrer Rückkehr von der anderen Seite her neu gebildet. Kometen mit geschlossenen elliptischen Bahnen sind die Ausnahme. Die Evolution innerhalb der Kometen ist abhängig von den Wesenheiten der höheren Hierarchien bis herunter zu den Cherubim.

Richtet man den hellsichtigen Blick auf die physischen Himmelskörper, so dass diese für die sinnliche Anschauung verschwinden, so steigen Impressionen früherer Planetenzustände auf. Der heutige Mond wird so zum Erinnerungsbild des alten Mondenzustandes, die Sonne, am besten wenn man sie rein geistig um Mitternacht schaut, wie es auch in den alten Mysterien geschah, zum Bild des alten Sonnenzustandes und wird der geistige Blick schließlich auf die Kometen gelenkt, so steigen Bilder des alten Saturn herauf. (Lit.: GA 136, 8. Vortrag)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Geheimwissenschaft im Umriß, GA 13 (1910)
  2. Rudolf Steiner: Natur- und Geistwesen. Ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt., GA 98 (1983), Stuttgart, 8. Februar 1908
  3. Rudolf Steiner: Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt, GA 110 (1981)
  4. Rudolf Steiner: Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen, GA 136 (1984)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. GA 13: Die Geheimwissenschaft im Umriß - Kapitel Die Weltentwickelung und der Mensch.
  2. GA 110: Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt - Der gesamte Vortragszyklus online.